DE69510377T2

DE69510377T2 - Geformter absorbierender artikel so wie verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE69510377T2
Application number: DE69510377T
Authority: DE
Inventors: Robert Kling
Original assignee: SCA Hygiene Products AB
Current assignee: Essity Hygiene and Health AB
Priority date: 1994-12-21
Filing date: 1995-12-19
Publication date: 1999-10-14
Anticipated expiration: 2015-12-20
Also published as: GB9525980D0; SE9404434D0; JPH10513370A; TW288973B; EP0799000A1; TR199501642A2; SE9404434L; TNSN95128A1; RU2192832C2; GB2296191B; IL116412A0; CZ174797A3; ZA9510755B; NZ298165A; WO1996019165A1; US5961509A; AU4358996A; PL320685A1; GB2296191A; AU699657B2

Description

Gebiet der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft einen flexiblen absorbierenden Artikel, wie er im Oberbegriff des Anspruchs 1 definiert ist. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Artikels, wie es im Oberbegriff des unabhängigen Verfahrensanspruchs festgelegt ist.
Die Erfindung betrifft insbesondere absorbierende Artikel, wie beispielsweise absorbierende Kleidungsstücke oder Damenbinden.

Stand der Technik

Flexible absorbierende Artikel der zuvorgenannten Art sind beispielsweise auf dem Gebiet der Damenbinden bekannt. Ein Beispiel für eine solche Damenbinde wird unter der Marke SERENITY® verkauft und ist eine Damenbinde, die in entspanntem Zustand in der Seitenansicht eine U- oder V-Form hat, damit die Binde sich enger im Anwendungsbereich an die Körperkonturen anlegt. Die Damenbinde besitzt einen absorbierenden Kern aus mehreren Schichten mit oder ohne SAP (superabsorbierendes Polymer), der zwischen einer undurchlässigen Stützdecklage und einer durchlässigen Oberdecklage liegt. Die Stützdecklage (die eine geschäumte Polymerschicht umfasst) und die Oberdecklage werden bei gedehnter Oberdecklage an ihren jeweiligen Umfängen miteinander verbunden. Da die Oberdecklage sich in einem gedehntem Zustand befindet, wenn sie an die geschäumte Polymerschicht angebracht wird, ist sichergestellt, dass die Damenbinde eine dreidimensionale Form besitzt, die in entspanntem Zustand ein offenes Volumen begrenzt.
Offensichtlich ist die Herstellung einer solchen Damenbinde aufgrund der Notwendigkeit, das eine Schicht gedehnt und in dem gedehnten Zustand gehalten werden muß, während eine weitere Schicht hieran angebracht wird, ziemlich kompliziert. Aufgrund der Tatsache, dass eine wirtschaftliche Herstellung erzielt werden muß, werden durch die Art und Weise des Dehnens, was nicht zu kompliziert sein darf, auch einige Formbeschränkungen für das Produkt auftreten.
Somit sucht die Erfindung, diese Schwierigkeiten zu meistern, indem ein Artikel bereitgestellt wird, der im wesentlichen ohne Dehnen hergestellt werden kann, aber eine dreidimensionale Form hat, die hierin ein offenes Volumen definiert, welches innerhalb weiter Grenzen variiert werden kann. Die Erfindung sucht auch ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung dieses Erzeugnisses bereitzustellen.
Die US-A-4,886,513 offenbart ein absorbierendes Kissen mit einem flexiblen steifen Verstärkungselement. Die US-A-4,681,577 offenbart ein Aufnahmeprodukt mit einer flexiblen Schale.

Zusammenfassung der Erfindung

Die zuvor genannte Aufgabe wird durch einen Artikel gelöst, der die im Anspruch 1 definierten Merkmale aufweist. In gleicherweise ist das Verfahren zur Herstellung eines derartigen Artikels durch die Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Durch Verwendung einer thermoformbaren Schicht in der festgelegten Weise kann der Artikel leichter und in einer größeren Formvielfalt, mit Formen, die für verschiedene Anwendungen geeignet sind, hergestellt werden.
Die Erfindung kann auch für absorbierende Produkte verwendet werden, die so gestaltet sind, dass sie eine in mehr als eine Richtung gerichtete Krümmung aufweisen, beispielsweise .sattelförmige Produkte (die eine bessere Paßform am Körper haben), wie beispielsweise eine sattelförmige Damenbinde.
Mit dem Ausdruck "thermoformbare Schicht", wie er in den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung verwendet wird, ist eine Schicht gemeint, die ein Material umfasst, wie beispielsweise EVA (Ethylen-Vinyl-Acetat), das in kaltem Zustand (z. B. Zimmertemperatur) in eine vorbestimmte Form gebracht werden kann. Die Schicht muß dann dazu in der Lage sein, diese Form im wesentlichen beizubehalten, bis für eine ausreichende Zeitspanne (z. B. zwischen 5 und 40 Sekunden) eine Erwärmung auf eine ausreichende Temperatur erfolgte (typischerweise eine Temperatur zwischen 85ºC und 130ºC) und hiernach eine Abkühlung (natürliche oder andere), während sie in der besonderen Form gehalten wird. Eine derartige Schicht wird in Gestalt eines Netzes aus längs- und querverlaufenden Fäden oder Fasern vorliegen.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Die Erfindung wird nun im Einzelnen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben, wobei
Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer Damenbinde während eine ersten Produktionsstufe eines Artikels gemäß der Erfindung mit der thermoformbaren Schicht zeigt, die zwischen der rückseitigen Decklage und dem absorbierenden Kern liegt,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht ähnlich zu der Fig. 1 zeigt, jedoch liegt die thermoformbare Schicht innerhalb des absorbierenden Kerns,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht ähnlich zu der Fig. 1 zeigt, jedoch ist die thermoformbare Schicht an der Außenseite der rückseitigen Schicht plaziert,
Fig. 4 eine Draufsicht einer typischen Damenbindenform mit Zonen zeigt, die kennzeichnen, wo die thermoformbare Schicht plaziert werden kann,
Fig. 5 eine Querschnittsansicht einer gemäß der Erfindung hergestellten Damenbinde zeigt, beginnend an der ersten Stufe, wie sie in der Fig. 1 gezeigt ist, und
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer Windel gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt.

Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen

Der absorbierende Artikel gemäß der vorliegenden Erfindung ist in Fig. 1 in einer ersten Ausführungsform gezeigt, die die Form einer Damenbinde zur Verwendung von Frauen hat. Die Ansicht in Fig. 1 zeigt aber nicht den fertigen Artikel, sondern lediglich eine Zwischenproduktionsstufe der Damenbinde. Das fertige Produkt ist in Fig. 5 gezeigt.
In der gezeigten Ausführungsform umfasst die Damenbinde eine Oberlage 3, die zum Kontakt mit dem Körper ausgestaltet und somit durchlässig und normalerweise sehr dünn ist. Ebenso ist eine rückseitige Lage vorhanden und diese ist normalerweise eine undurchlässige Lage, die dazu dient, die Kleidung der Trägerperson vor Flecken durch Flüssigkeiten zu schützen, die vom Körper durch die durchlässige Lage 3 in den absorbierenden Kern 2 abgesondert werden.
In der dargestellten Ausführungsform ist der absorbierende Kern 2 relativ dick und besteht aus Zellulose, die möglicherweise SAP enthält. Es können aber auch dünnere Kerne und/oder Damenbinden mit oder ohne separate Oberlage oder rückseitige Lage mit dieser Erfindung verwendet werden.
Bevor die obere Decklage 3 und die rückseitige Decklage 4 am Umfang miteinander verbunden werden, wird eine Schicht aus thermoformbaren Material 5 auf die Innenseite der rückseitigen Lage gelegt. Die Schicht muß in einem vorhergehenden Schritt auf die rückseitige Lage auflaminiert werden, beispielsweise durch Aufbringen von Wärme, oder die Schicht kann separat an die rückseitige Schicht angefügt werden, bevor der absorbierende Kern 2 angelegt wird, und durch den angelegten Kern 2 an Ort und Stelle gehalten wird. Zur zufriedenstellenden Funktion muß aber die thermoformbare Schicht in die Struktur des Artikels irgendwie integriert werden, entweder vor oder nach dem Thermoformen.
Die rückseitige Decklage und die obere Decklage können bekannter Art sein. Die thermoformbare Schicht 5 liegt vorzugsweise in Form eines Netzes aus z. B. EVA vor, das eine kleine Maschengröße (z. B. 3 · 3 mm) hat, was zu einem Netz führt, das flexibl und doch ausreichend steif ist, um ein einfaches Handling zuzulassen.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich von derjenigen, die in der Fig. 1 gezeigt ist, nur darin, dass die thermoformbare Schicht 5 im Körper des absorbierenden Kerns 2 positioniert ist. Eine derartige Positionierung kann erreicht werden, indem die Schicht zwischen zwei getrennte Schichten des absorbierenden Kerns gelegt wird, die übereinandergelegt werden, oder indem das Netz während der Mattenbildung (an sich bekannt, siehe z. B. das Matten bildende / Matten formende Verfahren, das in z. B. der EP-A-0 369 974 offenbart ist) des absorbierenden Kerns selbst angefügt wird.
Wie in der Figur gezeigt, liegen die Außenkanten der thermoformbaren Schicht mit einem kleinen Rand an jedem Ende innerhalb der äußeren Grenzen des absorbierenden Kerns 2. Dies ist aber keine zwingende Maßnahme und die Schicht 5 kann bis zu den Kanten des absorbierenden Kenrs oder sogar darüber hinaus reichen.
In der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform wurde die thermoformbare Schicht 5 an die Unterseite der rückseitigen Lage 4 angebracht, in welcher Position es am einfachsten sein wird, dieses Gebilde durch Wärme in das Endprodukt thermozuformen. Außerdem wird durch die thermogeformte Schicht keine Unbequemlichkeit bewirkt, da die Außenseite der rückseitigen Lage den Körper nicht berührt. Die Auflamination der Schicht 5 an die rückseitige Lage 4 durch geeignete Maßnahmen wird in dieser Ausführungsform bevorzugt, da dies ein einfaches Handling der rückseitigen Lage zuläßt.
Während die thermoformbare Schicht 5 als Einzelschicht gezeigt wurde, kann die thermoformbare Schicht auch aus zwei oder mehr Schichten (nicht gezeigt) bestehen, die voneinander getrennt sind. Beispielsweise kann eine Einzelschicht aus thermoformbarem Material auf jeder Seite der rückseitigen Lage angebracht werden.
Außerdem kann die rückseitige Lage einen Laminataufbau mit mehreren Schichten aufweisen. In diesem Fall kann die thermoformbare Schicht innerhalb der Schichten positioniert und zwischen den Schichten gehalten werden.
Die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine typische Form einer Damenbinde 6. Innerhalb der Außengrenze 9 der Damenbinde sind zwei Zonen 7 und 8 gekennzeichnet. Diese Zonen definieren Beispiele für die Ausdehnung der Fläche der thermoformbaren Schicht. Damit kann es ausreichen, die thermoformbare Schicht 5 in einem kleine Bereich, wie beispielsweise die Zone 8, anzubringen, um eine wie in Fig. 5 gezeigte Form zu erzielen, die (in einer Seitenansicht) nur einen Hauptkrümmungsabschnitt 10 besitzt, der das offene Volumen begrenzt. Eine größere Zone 7 könnte aber dann erforderlich sein, wenn es gewünscht wird, die Form des flachen Artikels über einen großen Bereich oder an den Rändern zu modifizieren. Die Fläche der Zone ist somit abhängig von den vorliegenden Umständen, und die erforderliche exakte Größe kann leicht bestimmt werden.
Die in Fig. 5 gezeigte Ansicht ist die gleiche wie in Fig. 1, außer dass die thermoformbare Schicht 5 durch Aufbringen von Wärme und einer Haltekraft thermogeformt wurde, um so die gewünschte Bogenform einzunehmen. Da die thermogeformte Schicht in die Struktur des absorbierenden Artikels integriert ist, wird auch die Bogenform auf den gesamten Artikel übertragen.

Claims

1. Flexibler absorbierender Artikel (1, 13) zum Absorbieren von Körperflüssigkeiten, wobei der Artikel mehrere Schichten (2, 3, 4) umfasst, die einen absorbierenden Kern (2) enthalten, wobei eine oder mehrere der Schichten eine ein offenes Volumen definierende dreidimensionale Form besitzen und der absorbierende Artikel eine thermogeformte Schicht (5) umfasst, die hiermit integral ausgebildet ist, und dass die thermogeformte Schicht (5) im wesentlichen die Schicht(en) in der dreidimensionalen Form hält, dadurch gekennzeichnet, dass die thermogeformte Schicht (5) als Netz vorliegt, das mit der bzw. den Schicht(en) (2, 3, 4) integral thermogeformt ist.

2. Flexibler absorbierender Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Artikel eine Damenbinde (1) ist.

3. Flexibler absorbierender Artikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Artikel ein absorbierendes Kleidungsstück ist, wie beispielsweise eine Windel (13) für Kinder oder Erwachsene.

4. Flexibler absorbierender Artikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der absorbierende Kern (2) zwischen einer rückseitigen Decklage (4) und einer oberen Decklage (3) liegt, und dass die dreidimensionale Form der rückseitigen Decklage (4) verliehen worden ist, um so einen gekrümmten Träger für die restlichen Schichten zu bilden.

5. Flexibler absorbierender Artikel nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Form in allen Schichten (2, 3, 4) des Artikels (1, 13) vorhanden ist.

6. Flexibler absorbierender Artikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der absorbierende Kern (2) zwischen einer rückseitigen Decklage (4) und einer oberen Decklage (3) liegt, und dass die warmgeformte Schicht (5) an einer Stelle zwischen der rückseitigen Decklage (4) und der oberen Decklage (3) liegt.

7. Flexibler absorbierender Artikel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die warmgeformte Schicht (5) innerhalb des absorbierenden Kerns (2) positioniert ist.

8. Flexibler absorbierender Artikel nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die thermogeformte Schicht (5) integral mit der rückseitigen Deckschicht (4) ausgebildet ist.

9. Verfahren zur Herstellung eines absorbierenden Artikels, der mehrere Schichten (2, 3, 4) umfasst, die einen absorbierenden Kern (2) enthalten, wobei eine thermoformbare Schicht (5) an einer der Schichten (2, 3, 4) entweder vor, während oder nach der Herstellung dieser Schicht angefügt wird und die Schicht (2, 3, 4) mit einer vorbestimmten dreidimensionalen Form hergestellt wird, die hierin ein offenes Volumen definiert, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoformbare Schicht (5) als Netz vorliegt und die Schicht (2, 3, 4) und das Netz Wärme ausgesetzt werden, während die Schicht und das Netz in der vorbestimmten dreidimensionalen Form vorliegen, um diese so im wesentlichen gemäß der vorbestimmten Form thermozuformen.

10. Verfahren zur Herstellung eines absorbierenden Artikels nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (2, 3, 4) anfänglich in der dreidimensionalen Form hergestellt wird, indem sie auf oder in eine Form gelegt wird.

11. Verfahren zur Herstellung eines absorbierenden Artikels nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der absorbierende Kern einen aus einer Matte gebildeten (matbuilt) Kern (2) aus Zellulosefasern umfasst, und dass die warm verformbare Netzschicht (5) während der Mattenbildung angefügt wird, um so vollständig in den absorbierenden Kern (2) integriert zu werden.