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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Struktur mit modularen
Komponenten und einer beweglichen Zwinge, welche insbesondere zum Stützen
versetzter Pflanzen in aufrechter Position geeignet ist, um deren Wurzelschlagen
und -bilden zu ermöglichen.
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Es ist bekannt, daß viele Pflanzen und Bäume verschiedenster Größen in
Baumschulen gezüchtet werden, um sie durch Verpflanzung an anderen Orten wie
Alleen, Parks, Gärten u. a. zur ästhetischen Verschönerung und/oder
Verbesserung dieser Orte zu verwenden. Das Versetzen einer Pflanze oder eines
Baumes kleiner oder mittlerer Größe beinhaltet gegenwärtig das Entfernen der
Pflanze von ihrem Standort, so daß ein Teil der sie umgebenden Erde, welche als
Ballen bekannt ist, an den Wurzeln haften bleibt. Anschließend wird ein größeres
Loch (ungefähr doppelt so groß wie der Wurzelballen) am Verpflanzungsort
gegraben. Die Pflanze und der zugehörige Wurzelballen werden in dieses größere
Loch gesetzt und dann werden drei (oder mehr) Stützpfosten an den Seiten des
Loches eingesetzt, indem sie zum Stamm der Pflanze hin ausgerichtet werden.
Danach werden die Enden der Stützpfosten (welche als Klammern bekannt sind)
an der Pflanze mit flexiblen Mitteln wie Seilen, Metallkabeln o. ä. befestigt.
Schließlich wird das Loch mit Erde gefüllt, die dann festgestampft wird. Durch
dieses Stützsystem bleibt die versetzte Pflanze aufrecht stehen, ohne daß die
Gefahr besteht, daß sich der Wurzelballen von den Wurzeln ablösen kann.
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Da die Klammern außerhalb des Loches liegen und manchmal sehr lang sind (bei
großen Pflanzen oder Bäumen zum Beispiel drei oder vier Meter lang),
beanspruchen sie jedoch einen beachtlichen Raum um die Pflanze und sind daher
ästhetisch unschön. Hinzu kommt, daß die bekannten Klammern ein gefährliches
Hindernis für Menschen und Tiere darstellen. Außerdem bringen die Klammern,
die aus der die Pflanze umgebende Erde hervorragen, auch den Nachteil mit sich,
daß sie zu ihrem Einsetzen das Schneiden anderer junger Pflanzen erforderlich
machen und das regelmäßige Mähen des Grases um die versetzte Pflanze
behindern. Auch nach Entfernen der Klammern kann das Mähen aber Schäden an
der Rinde der Pflanze verursachen, vor allem dann, wenn Rasenmäher o. ä.
verwendet werden.
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In der Praxis sind daher die gegenwärtigen Verpflanzungen mit einer erheblichen
finanziellen Belastung verbunden durch das Bilden der Klammern und durch den
Einsatz von zwei oder drei Arbeitskräften zum Anbringen und Befestigen der
Klammern und haben zudem den Nachteil, daß sie eine Stützstruktur erzeugen,
die ästhetisch unschön und gefährlich und in der Praxis nur einmal verwendbar ist.
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In der DE-A40 08 580 ist ein Verfahren zum Sichern von Bäumen gegen Umfallen
offenbart, in dem mindestens ein an der stärksten Baumwurzel angreifender
Erdanker mindestens ca. 3 m tief in den Boden eingesetzt wird.
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Ein wesentliches Ziel der vorliegenden Erfindung ist es demnach, eine
Stützstruktur für versetzte Pflanzen bereitzustellen, welche so konzipiert und
strukturiert ist, daß die praktischen, ökonomischen und ästhetischen Probleme, die
mit der Verwendung von Klammern verbunden sind, die außerhalb der die Pflanze
umgebende Erde angeordnet sind, völlig vermieden werden, und welche vor allen
Dingen derart ist, daß sie ohne praktische Schwierigkeiten und stets mit
gleichbleibender Effektivität und Zuverlässigkeit mehrmals wiederverwendet
werden kann, und welche auch zum Versetzen von Topfpflanzen o. ä. genutzt
werden kann.
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Ziel der Erfindung ist es, eine Stützstruktur der oben angegebenen Art
bereitzustellen, welche so strukturiert ist, daß sie leicht und schnell anpaßbar ist
- da bei Pflanzen die Höhe und der Durchmesser ihres Stammes deutlich variiert
- und ohne daß Zusatzgeräte und/oder Arbeitsvorgänge zum Anpassen der
Klammern an die verschiedenen Umstände verwendet werden.
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Dieses Ziel, diese Aufgabe sowie weitere, die sich aus der nachfolgenden
detaillierten Beschreibung ergeben, werden durch eine Stützstruktur für Pflanzen
erreicht, wie in den beiliegenden Ansprüchen definiert.
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Im einzelnen und gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
verwendet die Stützstruktur drei horizontale stabartige Elemente, von denen zwei
an einem ihrer freien Enden starr (oder monolithisch) miteinander verbunden und
länger als das dritte horizontale Element sind, so daß sie ein um etwa 90º
gebogenes Element bilden zwecks Anpassung an den Stamm der Pflanze in dem
gebogenen Bereich. Das dritte horizontale Element ist kürzer als die anderen
Elemente und mit diesen in dem gebogenen Bereich zwischen den ersten beiden
Elementen lösbar verankert. Die Pflanze wird an der Struktur durch eine
Halbzwinge o. ä. befestigt, welche durch schraubenartige Abstandshalter o. ä.
einstellbar ist. Die Befestigung ist derart, daß der Stamm der Pflanze unter
Zwischenlage einer flexiblen Hülse zwischen dem gebogenen Bereich der ersten
beiden Elemente und der Halbzwinge eingeschlossen ist.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel haben die horizontalen stabartigen
Elemente übereinstimmende Länge und sind jeweils an seinem freien Ende mit
einem kreisbogenförmigen Teil versehen. Die kreisbogenförmigen Teile haben
schraubenartige Verankerungsmittel zu ihrer stabilen Verbindung um den Stamm
der Pflanze, nachdem eine flexible hülsenartige Hülle zwischengelegt ist.
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Schließlich sind die vertikalen stabartigen Elemente vorzugsweise aus geraden
rohrförmigen Körpern gebildet, die erforderlichenfalls das Einführen von Dünger in
den Boden in der Umgebung der Wurzeln der versetzten Pflanze erlauben.
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Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der folgenden detaillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen, welche lediglich als nicht einschränkendes Beispiel angegeben
sind. Darin zeigen:
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Figur 1 eine Ansicht einer Stützstruktur für zu versetzende
Pflanzen, welche gemäß der Erfindung ausgeführt und die
Position zum Stützen einer Pflanze in einem im Boden
gebildeten Loch nach dem Einsetzen darstellt;
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Figur 2 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Struktur an sich in
der Position, in der sie den Stamm einer mittelgroßen
Pflanze umschließt;
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Figur 3 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Struktur der Figuren 1 und 2;
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Figur 4 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der
Struktur der Figuren 1 und 2; und
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Figuren 5, 5a und 6 jeweils Draufsichten und eine Seitenansicht von zwei aus
Gummi o. ä bestehenden Hülsenarten.
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Unter Bezugnahme auf die obigen Figuren und insbesondere auf die Figuren 1
und 2 ist die erfindungsgemäße Stützstruktur so konzipiert und strukturiert, daß sie
in dem im Boden gebildeten Loch in einer bekannten Weise eingesetzt bleibt und
vollkommen eingebettet und verdeckt ist.
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Die Struktur enthält drei metallische stabartige Elemente 1-2-3, welche - nachdem
der Wurzelballen 6 in das Loch 4 eingesetzt wurde - vertikal in das weitgehend
viereckige oder sogar zylindrische und in einer bekannten Weise im Boden 5
gebildete Loch 4 eingetrieben werden mit zueinander weitgehend gleichen
Abständen und mit einem wie in Figur 2 gezeigten Winkelabstand, das heißt, daß
die Elemente an den Ecken eines gleichschenkligen Dreiecks o.ä. liegen, in
dessen mittleren Bereich der Wurzelballen gesetzt wird. Horizontale stabartige
Elemente 5-9-10 sind außerdem mit den drei vertikalen Elementen durch
Schrauben o.ä. verbunden, deren Länge verstellbar ist, um auf die Pflanze oder
den Baum zuzulaufen und so diese ungeachtet des Durchmessers ihres Stammes
befestigen zu können.
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Im einzelnen umfaßt das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Ausführungsbeispiel das
Bilden der horizontalen Elemente 8 und 9 ausgehend von einem einzigen
stabartigen Element, das dann um einen Winkel (etwa 90º) gebogen wird, um die
zwei Elemente 8-9 zu bilden und dann in dem gebogenen Bereich zwischen den
zwei Elementen 8-9 die Anpassung an den Stamm der Pflanze 7 oberhalb des
Wurzelballens zu ermöglichen. Das dritte horizontale stabartige Element 10, das
kürzer als die vorhergehenden ist, ist zudem durch Schrauben o.ä. 10a mit dem
gebogenen Bereich zwischen den Elementen 8-9 verbunden.
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Die bereits in dem gebogenen Bereich (Figur 2) zwischen den Elementen 8-9
befindliche Pflanze wird anschließend mit einer Zwinge 11 befestigt, die im
wesentlichen ein gebogenes flaches Element mit zwei einander
gegenüberliegenden Nasen 11a-11b ist, welche das Festziehen der Zwinge um
den Stamm durch zwei rechtwinklig an den Elementen 8-9 verankerte
Zugelemente 12-12a ermöglicht. Die Zugelemente haben Gewinde, so daß beim
Durchführen durch die in den Nasen der Zwinge ausgebildeten Löcher die Zwinge
um die Pflanze durch Muttern festgezogen werden kann.
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Um die Unversehrtheit der Rinde der Pflanze in dem Bereich, in dem die Zwinge
11 befestigt ist, zu gewährleisten, wird zwischen der Zwinge und dem Stamm eine
rohrförmige Hülse 13 aus flexiblem Material wie Natur- oder Kunstgummi,
biegsamen Kunststoffen o.ä. zwischengelegt.
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Um zudem zu ermöglichen, daß die oben beschriebene Struktur Stämme
unterschiedlicher Durchmesser befestigt oder übermäßige Abstände zwischen den
Wänden des Lochs und der im mittleren Bereich des Lochs angeordneten Pflanze
überbrückt, bestehen mindestens die horizontalen Zugelemente 8-9 aus zwei
Teilen, die in ihrer Länge zueinander teleskopisch einstellbar sind durch
Festschrauben oder Losschrauben einer Mutter 14, die einwirkt, indem sie auf
Nasen ruht, die von den Zugelementen auf einem Gewindeabschnitt des
Anfangsteils 8a-9a der zwei Zugelemente 8-9 abstehen. Das Zugelement 10 kann
ebenso so vorgesehen sein, daß es den Anforderungen entsprechend
teleskopisch verlängert werden kann.
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Gemäß einem weiteren, ebenso zum Schutzumfang der vorliegenden Erfindung
gehörenden Ausführungsbeispiel kann die Stützstruktur mit vertikalen stabartigen
Elementen drei horizontale starre Elemente oder Zugelemente 15-16-17 (Figur 3)
übereinstimmender Länge haben. Abschnitte einer zylindrischen Hülse 15a-16a-
17a sind mit dem freien, nahe dem Stamm liegenden Ende der Elemente verankert
und an ihren Enden mit zueinander passenden Nasen versehen, um mittels
Zugschrauben 18 einen starren rohrförmigen Körper zu bilden, der die Pflanze 7
und die entsprechende flexible Schutzhülse 13 einschließt. Die Länge der
Schrauben 18 ist dergestalt, daß die zylindrischen Abschnitte 15a-16a-17a,
welche die Zwinge bei Pflanzen unterschiedlichen Durchmessers bilden, befestigt
werden können.
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Die oben beschriebene Struktur bleibt demnach in dem Loch 4, welches dann mit
Erde gefüllt wird, wie in Figur 1 gezeigt, bis die Struktur und der entsprechende
Wurzelballen bedeckt sind. Nach einigen Monaten, was je nach Art und Größe der
versetzten Pflanze variiert, wird die Struktur von der Pflanze getrennt und entfernt,
so daß sie für andere Verpflanzungen wiederverwendet werden kann.
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Um zudem das Beschädigen der Rinde der Pflanze in dem Bereich über dem
aufgefüllten Loch beim Grasmähen zu vermeiden, kann die Länge der elastischen
rohrförmigen Hülse 13 derart sein, daß sie teilweise aus dem Boden hervorsteht,
um einen Teil des Stammes zu umhüllen und diesen vor den
Schneidevorrichtungen konventioneller Rasenmäher zu schützen.
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Ebenso gemäß der Erfindung kann die Stützstruktur durch vier aus Holz, Metall,
Kunststoff o.ä. bestehende vertikale Elemente 19-20-21-22 (Figur 4) gebildet sein,
die in einem viereckigen Loch angeordnet sind und an deren oberen Ende zwei
identische horizontale Elemente 23-24 verankert werden können, die im
wesentlichen zwei Paare identischer stabartiger Elemente in V-Form o.ä. und so
angeordnet sind, daß sie einander gegenüberliegend und in gemeinsamer Ebene
sind, wie deutlich in Figur 4 gezeigt.
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Auch in diesem Fall können die V-förmigen Elemente 23-24 so vorgesehen sein,
daß sie zu ihrem Anpassen an die verschiedenen Größen der zu stützenden
Pflanze teleskopisch verlängert werden können. Auch in diesem Fall ist zwischen
der Pflanze und den Abschnitten der Elemente, die die vier Außenkanten bilden,
eine aus Gummi o.ä. bestehende Hülse mit einstellbarer Höhe und Länge
eingesetzt.
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Sowohl bei einer Struktur mit drei vertikalen Stützelementen als auch bei einer
Struktur mit vier Elementen besteht die Gummihülse oder -dichtung aus einem
elastischen Band 25 oder 26 (Figuren 5-5a und Figur 6), das in einem Fall eine
gezahnte Lasche 25a hat, die zum rohrartigen Umwickeln der Pflanze geeignet ist,
dann in Brücken 25b eingeschoben und anschließend gezogen wird, um an der
Pflanze anzuhaften. Das elastische Band 26 (Figur 6) kann statt dessen als
Befestigungsmittel auch elastische Druckknöpfe 26a o.ä. haben, wenn das
rohrförmige Element gebildet worden ist.
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Bei allen der oben beschriebenen und dargestellten Ausführungsbeispiele können
die Größe der vertikalen und horizontalen stabartigen Elemente ebenso wie die
verwendeten Materialien (metallische rohrförmige Elemente, Holz- oder
Kunststoffstäbe u. ä.) entsprechend den Anforderungen variieren. Gleichermaßen
können auch die Größe und die Form der elastischen Bänder und des
Zwingenbefestigungssystems entsprechend den Anforderungen variieren, ohne
dabei den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Dort, wo in den Ansprüchen genannte technische Merkmale von Bezugszeichen
gefolgt sind, wurden jene Bezugszeichen einzig zum Zwecke der besseren
Verständlichkeit der Ansprüche eingefügt, so daß folglich jene Bezugszeichen
keinerlei einschränkende Wirkung auf die Interpretation eines jeden durch solche
Bezugszeichen beispielhaft gekennzeichneten Elements haben.