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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Acrylpolymers in
Form einer wäßrigen Dispersion, das auf diese Weise erhaltene Acrylpolymer sowie
einen Haftklebstoff, der das Acrylpolymer umfaßt.
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Verfahren zur Emulsionspolymerisation in einem wäßrigen Medium werden angewandt,
um eine Vielzahl von Polymeren herzustellen; da bei diesen Verfahren keine
organischen Lösungsmittel verwendet werden müssen, treten keine Brandgefahr sowie keine
Probleme hinsichtlich des Umweltschutzes auf Bei der Herstellung eines Acrylpolymers
durch Emulsionspolymerisation wird häufig Ammoniumpersulfat als wasserlöslicher
Initiator für die radikalische Polymerisation in einer Menge von gewöhnlich 0,1 bis 0,5
Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Monomere, verwendet, und die
Polymerisation wird gewöhnlich bei einer Temperatur von 60ºC oder darüber
durchgeführt, wobei die Zersetzungstemperatur des Initiators berücksichtigt werden muß. Bei
der Massenproduktion von Polymeren wird gewöhnlich ein Verfahren angewandt, bei
dem eine Monomeremulsion allmählich tropfenweise in das Polymerisationssystem
eingebracht wird, um die Emulsionspolymerisation durchzuführen, da eine Steuerung der
bei der Polymerisation erzeugten Reaktionswärme schwierig ist, wenn die Monomere
bei der Massenproduktion mit einem Mal zugegeben werden.
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Ein Acrylpolymer, das mit einem solchen herkömmlichen Verfahren zur
Emulsionspolymerisation hergestellt wurde, enthält einen beträchtlichen Anteil an Bestandteilen mit
einem geringen Molekulargewicht. Die Anwesenheit dieser Bestandteile mit einem
geringen Molekulargewicht scheint von Vorteil zu sein, da diese Bestandteile die
Klebrigkeit bei Haftklebeanwendungen, wie z. B. bei Klebebändern, erhöhen. Wenn jedoch das
Polymer über einen langen Zeitraum hinweg bei hoher Temperatur oder unter
mechanischer Beanspruchung verwendet wird, oder wenn es bei Anwendungen verwendet wird,
bei denen das Bandende eines Haftklebebandes, das dieses Polymer enthält, unter
Spannung steht oder bei denen das Polymer in Kombination mit einem Weichmacher
verwendet wird, nimmt die Haftung zwischen dem Polymer und der zu klebenden Fläche
bzw. dem zu klebenden Teil (adherend) ab. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
Bestandteile mit einem geringen Molekulargewicht ausblühen, obwohl die
Kohäsionskraft des Polymers allein durch das nachträgliche Vernetzen erhöht wurde. Beim
Abziehen bzw. Entfernen des Polymers von der zu klebenden Fläche bzw. von dem zu
klebenden Teil haben herkömmliche Acrylpolymere ebenfalls den Nachteil, daß die
Bestandteile mit einem geringen Molekulargewicht auf der Oberfläche der zu klebenden
Fläche bzw. des zu klebenden Teils ausblühen, so daß die zu klebende Fläche bzw. das
zu klebende Teil beim Entfernen des Polymers verunreinigt wird.
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Im Hinblick auf die zuvor beschriebenen Probleme ist es bevorzugt, daß Polymere für
die zuvor beschriebenen Haftklebeanwendungen einen möglichst geringen Anteil an
Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht enthalten. Eine Verringerung des
Anteils an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht ist jedoch nicht einfach,
obwohl der Anteil an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht leicht erhöht
werden kann, indem die Menge an Kettenübertragungsmitteln erhöht wird. Eine
Verringerung der Anteile an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht kann erzielt
werden, indem die Menge an Ammoniumpersulfat, das als Initiator für die Polymerisation
verwendet wird, auf eine Menge verringert wird, die unterhalb der Untergrenze des
zuvor genannten Bereichs liegt, oder indem die Temperatur, bei der die Polymerisation
durchgeführt wird, auf unterhalb 60ºC verringert wird. Solche Bedingungen führen
jedoch oft zu einem Abbruch der Polymerisationsreaktion, so daß das gewünschte
Acrylpolymer nur schwer herzustellen ist.
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Ein arideres Verfahren, welches angewandt werden kann, um das gewünschte Polymer
zu erhalten, umfaßt das Entfernen der Bestandteile mit einem geringen
Molekulargewicht nach der Emulsionspolymerisation anstelle des Unterbindens einer Bildung von
Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht während der
Emulsionspolymerisation. Z. B. kann das Polymer umgefällt werden, oder der Haftklebstoff auf dem
Klebeband kann mit einem organischen Lösungsmittel gereinigt werden. Solche Verfahren
sind jedoch kostenintensiv und zeitaufwendig und daher für die praktische Anwendung
nicht geeignet.
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Wie zuvor beschrieben wurde, war bisher kein Verfahren verfügbar, mit dem ein
Acrylpolymer mit einem verringerten Anteil an Bestandteilen mit einem geringen
Molekulargewicht im Hinblick auf die industrielle Herstellung günstig hergestellt werden kann;
solch ein Polymer wird für Haftklebeanwendungen, wie z. B. für Klebebänder, dringend
benötigt.
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Die EP-A-0048084 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Copolymers, das
hauptsächlich aus einem Monomer mit einer sehr geringen Löslichkeit in Wasser, wie
z. B. tert-Butylstyrol, durch Emulsionspolymerisation bei geringer Temperatur in einem
Medium, das im wesentlichen nur aus Wasser besteht, unter spezifischen
Reaktionsbedingungen gebildet wird.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren bereitzustellen,
mit dem ein Acrylpolymer mit einem hohen Molekulargewicht und mit einem verringerten
Anteil an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht direkt durch
Emulsionspolymerisation in einem wäßrigen Medium hergestellt werden kann, so daß kein
zusätzliches Verfahren erforderlich ist, um die Bestandteile mit einem geringen
Molekulargewicht nach der Emulsionspolymerisation zu entfernen.
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Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen mit dem Ziel, die zuvor beschriebene
Aufgabe zu lösen, wurde nun herausgefunden, daß ein Acrylpolymer mit einem verringerten
Gehalt an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht erhalten werden kann,
wenn ein Initiator für die radikalische Polymerisation mit einer geringen
Zersetzungstemperatur, wie z. B. Ammoniumpersulfat oder 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan],
als wasserlöslicher Initiator für die radikalische Polymerisation in einer Menge verwendet
wird, die deutlich kleiner ist als die Menge, die gewöhnlich verwendet wird, um die
Monomere in einem wäßrigen Medium bei einer Temperatur, die geringer ist als die
Temperatur, die gewöhnlich angewandt wird, einer Emulsionspolymerisation zu unterwerfen,
wobei die Monomere nicht tropfenweise, sondern mit einem Mal zugegeben werden.
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Auf der Grundlage der zuvor beschriebenen Ergebnisse wurden weitere
Untersuchungen durchgeführt. Dabei fanden die Erfinder der vorliegenden Erfindung heraus, daß
das mit dem zuvor beschriebenen Verfahren hergestellte Acrylpolymer nicht nur durch
ein ausgesprochen hohes Molekulargewicht gekennzeichnet ist, sondern daß auch die
Bestandteile des Polymers, die in Tetrahydrofuran (im folgenden als "THF" bezeichnet)
löslich sind, durch ein ausgesprochen hohes Molekulargewicht gekennzeichnet sind,
obwohl der Gehalt an in THF löslichen Bestandteilen gering ist, was auf eine sehr
geringe Vernetzung während der Polymerisation zurückzuführen ist. Es ist allgemein
bekannt, daß der Anteil an in Lösungsmitteln löslichen Bestandteilen des Polymers
abnimmt, wenn der Vernetzungsgrad des Polymers zunimmt, und daß gleichzeitig das
Molekulargewicht der löslichen Bestandteile abnimmt. Im Gegensatz dazu ist das mit
dem zuvor beschriebenen Verfahren hergestellte Polymer dadurch gekennzeichnet, daß
die löslichen Bestandteile ein hohes Molekulargewicht besitzen, verglichen mit
herkömmlichen Polymeren mit dem gleichen Gehalt an löslichen Bestandteilen.
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Eine genauere Untersuchung dieses Phänomens, die von den Erfindern der
vorliegenden Erfindung durchgeführt wurde, zeigte, daß zwischen dem Gehalt an löslichen
Bestandteilen und dem Molekulargewicht der löslichen Bestandteile ein spezifischer
Zusammenhang besteht, der in der beiliegenden Figur gezeigt ist. Die Figur zeigt die
Beziehung zwischen dem Gehalt an in THF löslichen Bestandteilen des erhaltenen
Polymers und dem Molekulargewicht der in THF löslichen Bestandteile, wobei der
Logarithmus des Gehalts S (in %) an löslichen Bestandteilen als Abszisse und der Logarithmus
des gewichtsgemittelten Molekulargewichts M (· 10000) der löslichen Bestandteile als
Ordinate aufgetragen ist. Alle Ergebnisse für die Acrylpolymere, die mit dem zuvor
beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, liegen in dem schraffierten Bereich auf der
linken Seite der Funktion logM = 3logS - 2, die durch die gerade Linie a dargestellt ist, d. h.
die Ergebnisse liegen in dem Bereich, der durch die Funktion logM > 3logS - 2 definiert ist.
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Diese Acrylpolymere, die durch die zuvor beschriebene Beziehung gekennzeichnet
sind, sind Polymere mit einem deutlich verringerten Gehalt an Bestandteilen mit einem
geringen Molekulargewicht und können deshalb, so wie sie vorliegen, bei
Haftklebeanwendungen, wie z. B. bei Klebebändern, verwendet werden, ohne daß ein zusätzliches
Verfahren erforderlich ist, um die Bestandteile mit einem geringen Molekulargewicht
nach der Polymerisation zu entfernen. Bei der Verwendung dieser Acrylpolymere bei
Haftklebeanwendungen treten keine Probleme auf, die auf ein Ausblühen der
Bestandteile mit einem geringen Molekulargewicht zurückzuführen sind, wie z. B eine schlechte
Haftung auf der zu klebenden Fläche bzw. auf dem zu klebenden Teil oder eine
Verschmutzung der zu klebenden Fläche bzw. des zu klebenden Teils beim Entfernen des
Polymers.
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Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage der zuvor beschriebenen
Ergebnisse gemacht. Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines
Acrylpolymers in Form einer wäßrigen Dispersion bereit, umfassend das Einbringen von
Monomeren, die ein Alkyl(meth)acrylat als Hauptbestandteil umfassen, in einen
Polymerisationsbehälter, wobei die Monomere mit einem Mal und zusammen mit einem
wäßrigen Medium, das einen Emulgator enthält, in den Polymerisationsbehälter eingebracht
werden, wobei die Konzentration an Monomeren in dem Gemisch mit dem wäßrigen
Medium mindestens 40 Gew.-% beträgt und wobei der Gehalt an Alkyl(meth)acrylat
mindestens 50 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gewicht aller Monomere, das
Zugeben eines wasserlöslichen Initiators für die radikalische Polymerisation mit einer
Zersetzungstemperatur in Wasser von 70ºC oder weniger zu dem Gemisch in einer Menge im
Bereich von 0,001 bis 0,014 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der
Monomere, und das Emulsionspolymerisieren der Monomere bei einer Temperatur im Bereich
von 20 bis 60ºC.
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Die vorliegende Erfindung stellt ebenfalls ein Acrylpolymer in Form einer wäßrigen
Dispersion bereit, welches die Bedingung logM > 3logS - 2 erfüllt, wobei S der Gehalt (in
Gew.-%) an in Tetrahydrofuran (THF) löslichen Bestandteilen des Polymers ist und M
das gewichtsgemittelte Molekulargewicht (·10000) der löslichen Bestandteile des
Polymers bedeutet.
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Die vorliegende Erfindung stellt weiterhin einen Haftklebstoff bereit, umfassend das
zuvor beschriebene Acrylpolymer, wobei das Acrylpolymer durch eine
Glasübergangstemperatur von -20ºC oder weniger gekennzeichnet ist.
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Die Figur zeigt die Beziehung zwischen dem Gehalt an in Tetrahydrofuran löslichen
Bestandteilen der erfindungsgemäß hergestellten Acrylpolymere und dem
gewichtsgemittelten Molekulargewicht der löslichen Bestandteile der Polymere.
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Die Monomere, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, umfassen ein
Alkyl(meth)acrylat als Hauptbestandteil. D. h. der Gehalt an Alkyl(meth)acrylat beträgt
mindestens 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht aller Monomere. Die Alkylgruppe des
Alkyl(meth)acrylats enthält bevorzugt 1 bis 18 Kohlenstoffatome. Andere Monomere,
die, falls gewünscht, verwendet werden können, umfassen carboxylierte Monomere, wie
z. B. Maleinsäureanhydrid, (Meth)acrylsäure und Itaconsäure; hydroxylierte Monomere,
wie z. B. Hydroxyalkyl(meth)acrylate; Vinylacetat; Styrol; Stickstoff enthaltende
Monomere, wie z. B. (Meth)acrylnitril, N-Vinylpyrrolidon, (Meth)acryloylmorpholin,
Cyclohexylmaleimid, (Meth)acrylamid und N,N-Dimethyl(meth)acrylamid; sowie Monomere mit
einer Glycidylgruppe, wie z. B. Glycidyl(meth)acrylat. Es können ebenfalls vernetzende
Monomere verwendet werden, wie z. B. Trimethylolpropantri(meth)acrylat. Monomere,
die ein Polymer mit einer Glasübergangstemperatur (Tg) von -20ºC oder weniger
ergeben, sind bevorzugt, wenn das Polymer als Haftklebstoff verwendet wird. Der Grund
dafür ist der, daß das erfindungsgemäß hergestellte Polymer durch ein hohes
Molekulargewicht gekennzeichnet ist und ein geringerer Tg-Wert zu einer höheren anfänglichen
Haftfestigkeit führt.
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Der Emulgator, der zum Emulgieren dieser Monomere in einem wäßrigen Medium
verwendet wird, kann ein nichtionischer oder anionischer Emulgator oder ein Emulgator
eines anderen Typs sein. Ein Emulgator mit einer copolymerisierbaren ungesättigten
Gruppe ist bevorzugt. Der Grund dafür ist der, daß die Verwendung eines solchen
Emulgators dazu führt, daß der Gehalt an freiem Emulgator in dem Polymer verringert wird,
so daß die Menge an Emulgator, die auf der Oberfläche des Polymers während dem
Trocknen der Polymeremulsion nach der Polymerisation ausblüht, verringert werden
kann. Beispiele für solche copolymerisierbaren Emulgatoren umfassen Emulgatoren,
erhalten durch Einführen einer Propenylgruppe in die hydrophoben Gruppen von
Polyoxyethylenalkylphenylethern sowie in die hydrophoben Gruppen der Sulfatsalze
solcher Verbindungen. Die Menge an verwendetem Emulgator ist nicht auf eine
be
stimmte Menge beschränkt; der Emulgator wird jedoch gewöhnlich in einer Menge im
Bereich von 0,5 bis 5 Gewichtsteilen verwendet, bezogen auf 100 Gewichtsteile der
Monomere.
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Der wasserlösliche Initiator für die radikalische Polymerisation, der in der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ist durch eine Zersetzungstemperatur (die Temperatur, bei
der nach einem Zeitraum von 10 Stunden die Hälfte der Menge des Initiators zersetzt
wurde) in Wasser von 70ºC oder weniger und bevorzugt von 60ºC oder weniger
gekennzeichnet. Beispiele für Initiatoren umfassen Azo-Initiatoren, wie z. B. die
Verbindungen, die im folgenden aufgeführt werden, sowie Redox-Initiatoren, umfassend
Kombinationen von wasserlöslichen organischen Peroxiden, wie z. B. t-Butylhydroperoxid,
t-Butylperoxymaleinsäure und Wasserstoffperoxid, oder Persulfaten, wie z. B.
Ammoniumpersulfat, mit Reduktionsmitteln, wie z. B. Polyaminen, Eisen(11)salzen,
Triethanolamin und Ascorbinsäure. Wenn z. B. ein Verschmutzen der zu klebenden Fläche
bzw. des zu klebenden Teils oder eine Korrosion verhindert werden sollen oder wenn
die Beständigkeit gegenüber Wasser verbessert werden soll, werden wasserlösliche
organische Initiatoren besonders bevorzugt verwendet.
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Beispiele für Azo-Initiatoren umfassen 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan]
(Zersetzungstemperatur 61ºC in Methanol),
2,2'-Azobis[2-(5-methyl-2-imidazolin-2-yl)propan]dihydrochlorid (Zersetzungstemperatur 41ºC in Wasser) und 2,2'-Azobis[2-(5-hydroxy-
3,4,5,6-tetrahydropyrimidin-2-yl)propan]dihydrochlorid (Zersetzungstemperatur 59ºC in
Wasser). Wenn ein Verschmutzen der zu klebenden Fläche bzw. des zu klebenden
Teils verhindert werden soll, wird 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan] bevorzugt
verwendet, da diese Verbindung kein Chlor enthält.
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In der vorliegenden Erfindung werden die Monomere, die ein Alkyl(meth)acrylat als
Hauptbestandteil enthalten, zuerst in einen Polymerisationsbehälter eingebracht, wobei
die Monomere mit einem Mal und zusammen mit einem wäßrigen Medium, das einen
Emulgator enthält, in den Polymerisationsbehälter eingebracht werden. Die
Konzentration an Monomeren beträgt mindestens 40 Gew.-%; eine bevorzugte Konzentration liegt
im Bereich von 45 bis 60 Gew.-%. Bei diesem Verfahren, bei dem die Monomere mit
einem Mal zugegeben werden, können Probleme verhindert werden, die auftreten, wenn
die Monomere tropfenweise zugegeben werden, wie z. B. eine Instabilität der
Polymerisationsreaktion. Obwohl man bisher annahm, daß bei einem Verfahren, bei dem die
Monomere mit einem Mal zugegeben werden, die bei der Polymerisation erzeugte
Reaktionswärme nicht gesteuert werden kann, tritt dieses Problem bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf. Der Grund dafür ist der, daß die Monomere
erfindungsgemäß bei einer niedrigen Temperatur umgesetzt werden und eine verringerte Menge an
Initiator verwendet wird. Das wäßrige Medium kann Wasser oder ein Gemisch aus
Wasser und einer kleinen Menge eines wasserlöslichen Lösungsmittels sein.
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Die Bestandteile in dem Behälter werden dann intensiv gerührt, um eine homogene
Monomeremulsion zu erhalten. Dann wird ein wasserlöslicher organischer Initiator für die
radikalische Polymerisation in einer Menge im Bereich von 0,001 bis 0,014
Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile der Monomere, zu den Bestandteilen gegeben,
während die Atmosphäre in dem Behälter kontinuierlich durch Stickstoffgas ersetzt wird. Auf
diese Weise werden die Monomere bei einer Temperatur im Bereich von 20 bis 60ºC
einer Emulsionspolymerisation unterworfen. Die Verfahren, die angewandt werden
können, um den Initiator zuzugeben, sind nicht auf bestimmte Verfahren beschränkt. Wenn
z. B. ein Redox-Initiator mit einem organischen Peroxid und einem Reduktionsmittel
verwendet wird, können die beiden Bestandteile derart zugegeben werden, daß zuerst
einer der Bestandteile zugegeben wird und der andere Bestandteil danach mit einem Mal,
portionsweise oder kontinuierlich zugegeben wird.
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Die Verfahren, die angewandt werden können, um das Reaktionsgemisch zu erwärmen,
sind ebenfalls nicht auf bestimmte Verfahren beschränkt. Das Reaktionsgemisch kann
vor, während oder nach der Zugabe des wasserlöslichen organischen Initiators für die
radikalische Polymerisation auf eine Temperatur innerhalb des zuvor genannten
Bereichs erwärmt werden. Abhängig von der Art des verwendeten Initiators kann die
Temperatur in zwei Schritten eingestellt werden. Z. B. kann die Umsetzung zuerst bei einer
niedrigen Temperatur im Bereich von 20 bis 50ºC, um den bei dieser Temperatur
höchstmöglichen Polymerisationsgrad zu erreichen, und dann bei einer höheren
Temperatur im Bereich von 50 bis 60ºC durchgeführt werden, um die Polymerisation bis zu
dem gewünschten Polymerisationsgrad durchzuführen. Wenn die Menge an nicht
umgesetzten Monomeren in dem System gering ist (z. B. 5 Gew.-% oder weniger) und wenn
das Polymerisationssystem durch einen Temperaturanstieg im wesentlichen nicht
beeinflußt wird, kann die Umsetzung bei einer höheren Temperatur von oberhalb 60ºC
durchgeführt werden.
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Wie zuvor beschrieben wurde, ist das auf diese Weise erhaltene Acrylpolymer durch die
Beziehung logM > 3logS - 2, wie in der Figur gezeigt, gekennzeichnet, worin S (in %) der
Gehalt an in THF löslichen Bestandteilen des Polymers und M (·10000) das
gewichtsgemittelte Molekulargewicht der in THF löslichen Bestandteile ist und wobei der
Logarithmus des Gehalts S an löslichen Bestandteilen als Abszisse und der Logarithmus des
gewichtsgemittelten Molekulargewichts M als Ordinate aufgetragen ist.
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Der Gehalt S (in %) an löslichen Bestandteilen wird ermittelt, indem die nach der
Emulsionspolymerisation erhaltene Emulsion mittels eines Flow-Cast-Verfahrens auf einem
abziehbaren Substrat in einer Dicke von 50 um, bezogen auf die Trockenschichtdicke,
aufgebracht wird, der Überzug getrocknet wird, das Acrylpolymer abgezogen wird, eine
vorgegebene Menge [X] (gewöhnlich 0,05 bis 2,0 g) des Polymers in eine
Polytetrafluorethylen-Membran mit einem Porendurchmesser von maximal 0,2 um und einer
Dicke von etwa 80 um eingepackt wird, das eingepackte Acrylpolymer zwei Wochen lang
bei 23ºC in THF eingetaucht wird, um die löslichen Bestandteile zu extrahieren, das
Gewicht [Y] des Extrakts nach dem Trocknen gemessen wird und der Gehalt S an
löslichen Bestandteilen unter Verwendung der Formel S(%) = (Y/X) · 100 bestimmt wird. Das
gewichtsgemittelte Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile wird mittels
Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt.
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Dieses Acrylpolymer ist ein Acrylpolymer mit einem hohen Molekulargewicht und mit
einem verringerten Gehalt an Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht und
kann, so wie es vorliegt, bei Haftklebeanwendungen, wie z. B. bei Klebebändern,
verwendet werden, ohne daß es erforderlich ist, die Bestandteils mit einem geringen
Molekulargewicht nach der Emulsionspolymerisation zu entfernen.
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Ein Produkt, das mit dem Haftklebstoff überzogen ist, wie z. B. ein Haftklebeband, kann
z. B. erhalten werden, indem verschiedene herkömmliche Additive, wie z. B. ein
Vernetzungsmittel, ein Klebrigmacher, ein Weichmacher und ein Pigment, falls gewünscht und
erforderlich, zu dem Acrylpolymer gegeben werden, dieses Polymer auf ein Substrat
aufgebracht wird und der Überzug getrocknet wird, um eine Haftklebeschicht mit einer
gewünschten Dicke zu erhalten.
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Dieses Produkt, das mit dem Haftklebstoff überzogen ist, ist durch eine hohe
Kohäsionskraft und eine hervorragende Wärmebeständigkeit sowie durch andere
Eigenschaften gekennzeichnet. Dieses Produkt ist sogar bei hohen Temperaturen oder unter
mechanischer Beanspruchung oder bei Anwendungen, bei denen das Bandende des
Klebebandes unter Spannung steht oder bei denen das Polymer in Kombination mit einem
Weichmacher verwendet wird, verwendbar. Dieses Klebeband ist insbesondere dadurch
gekennzeichnet, daß herkömmliche Probleme, wie z. B. eine schlechte Haftung auf der
zu klebenden Fläche bzw. auf dem zu klebenden Teil, was auf das Ausblühen von
Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht zurückzuführen ist, nicht auftreten.
Beim Abziehen des Klebebandes wird die zu klebende Fläche bzw. das zu klebende Teil
auch nicht verunreinigt.
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Aufgrund dieser hervorragenden Eigenschaften beim Abziehen kann das Produkt, das
mit dem Haftklebstoff überzogen ist, zum Schützen der Oberfläche eines Metalls oder
dergleichen, zum Schützen der Oberfläche einer beschichteten Oberfläche von z. B.
Automobilen, bei Verarbeitungsprozessen, wie z. B. beim Schneiden oder Polieren eines
Siliciumwafers, oder im medizinischen Bereich verwendet werden. Weiterhin kann das
Polymer, so wie es vorliegt, als Sprüh-Haftklebstoff verwendet werden.
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Im folgenden wird eine weitere Anwendung beschrieben. Wenn z. B. ein Produkt, das mit
einem Haftklebstoff überzogen ist, hergestellt wird, indem ein Überzug aus einem
Haftklebstoff auf der Rückseite eines flächigen Produktes, wie z. B. eines Teppichs, der auf
den Boden gelegt wird, aufgebracht wird, wird gewöhnlich ein abziehbarer Film
vorübergehend auf der Oberfläche des Überzugs aufgebracht, um die Oberfläche des
Überzugs zu schützen; wenn jedoch das erfindungsgemäße Polymer verwendet wird, um
den Überzug aus einem Haftklebstoff zu bilden, ergibt sich der Vorteil, daß, selbst wenn
sich die Oberflächen von verschiedenen Überzügen berühren und aneinander haften,
die Überzüge selbst nach längerer Zeit infolge der hohen Kohäsionskraft leicht und
sicher voneinander getrennt werden können, so daß ein abziehbarer Film nicht
erforderlich ist. Dieses Anwendungsbeispiel ist natürlich auch auf filmförmige, folien- bzw.
blattförmige und bandförmige Produkte übertragbar.
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Wie zuvor beschrieben wurde, kann entsprechend der vorliegenden Erfindung ein
Acrylpolymer mit einem hohen Molekulargewicht und einem verringerten Anteil an
Bestandteilen mit einem geringen Molekulargewicht direkt durch Emulsionspolymerisation in einem
wäßrigen Medium erhalten werden, so daß ein Verfahren, um die Bestandteile mit einem
geringen Molekulargewicht nach der Emulsionspolymerisation zu entfernen, nicht
erforderlich ist. Weiterhin ist eine Massenproduktion von Emulsionen möglich, da die
Monomere mit einem Mal zugegeben werden.
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Wenn das erfindungsgemäß hergestellte Acrylpolymer mit einem hohen
Molekulargewicht durch eine Glasübergangstemperatur von -20ºC oder weniger gekennzeichnet ist
und dieses Polymer bei Haftklebeanwendungen, wie z. B. bei Klebebändern, verwendet
wird, tritt das Problem einer unzureichenden Haftung auf der zu klebenden Fläche bzw.
auf dem zu klebenden Teil, was auf das Ausblühen von Bestandteilen mit einem
geringen Molekulargewicht zurückzuführen ist, nicht auf und der Haftklebstoff ist durch eine
hervorragende Wärmebeständigkeit sowie durch andere Eigenschaften
gekennzeichnet. Beim Abziehen des Haftklebstoffes wird die zu klebende Fläche bzw. das zu
klebende Teil nicht verunreinigt und die Kraft, die erforderlich ist, um den Haftklebstoff
abzuziehen, ändert sich im Laufe der Zeit nur geringfügig. Bei medizinischen
Anwendungen verursacht der Haftklebstoff kaum Hautreizungen.
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Die vorliegende Erfindung wird genauer anhand der folgenden Beispiele beschrieben.
Alle Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht, soweit nicht anders
angegeben.
BEISPIEL 1
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In einen Polymerisationsbehälter mit einem Volumen von 1 l wurden 125 Teile
Butylacrylat, 100 Teile 2-Ethylhexylacrylat, 12,5 Teile N,N-Dimethylacrylamid, 12,5 Teile
2-Hydroxypropylacrylat, 0,03 Teile Ethylenglykoldiacrylat, 5,0 Teile eines
Polyoxyethylenalkylphenylethers, dessen Phenylgruppe mit einer Propenylgruppe substituiert war
(HLB = 17), und 205 Teile destilliertes Wasser eingebracht. Die Bestandteile wurden
dann gerührt, um eine homogene Emulsion mit einer Monomerkonzentration von etwa
56% zu erhalten.
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Dann wurde eine 5%-ige methanolische Lösung von
2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan] als wasserlöslicher organischer Initiator für die radikalische Polymerisation in
einer Menge von 0,25 Teilen (die Menge an Initiator betrug 0,005 Teile, bezogen auf
100 Teile der Monomere) zu der Emulsion gegeben, während die Atmosphäre in dem
Behälter durch Stickstoffgas ersetzt wurde. Das Reaktionsgemisch wurde dann 12
Stunden lang auf 40ºC erwärmt, um die Emulsionspolymerisation durchzuführen. Dabei
wurde ein Polymerisationsgrad von 95% erreicht. Danach wurden zusätzlich 0,1 Teile
der 5%-igen methanolischen Lösung zugegeben, und die Emulsionspolymerisation
wurde weitere 24 Stunden lang bei dieser Temperatur durchgeführt. Das erhaltene
Reaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, um die Polymerisationsreaktion zu
vervollständigen.
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Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers wurde verwendet,
um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen. Dabei ergaben
sich S = 5% und M = 38 (·10000). Folglich waren logM = 1,58 und 3logS - 2 = 3 · 0,70 - 2 = 0,1.
Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer die Bedingung logM > 3logS - 2. Der Tg-Wert
dieses Polymers betrug -41ºC.
BEISPIEL 2
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In einen Polymerisationsbehälter mit einem Volumen von 1 l wurden 237,5 Teile
Butylacrylat, 10 Teile Acrylnitril, 2,5 Teile Acrylsäure, 7,5 Teile eines
Ammoniumpolyoxyethylenalkylphenylethersulfats und 280 Teile destilliertes Wasser eingebracht. Die
Bestandteile wurden dann gerührt, um eine homogene Emulsion mit einer
Monomerkonzentration von etwa 47% zu erhalten. Die Emulsionspolymerisation wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit der Ausnahme, daß diese Emulsion verwendet
wurde. Der Anteil an 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-yl)propan], das als wasserlöslicher
organischer Initiator für die radikalische Polymerisation verwendet wurde, bezogen auf
den Anteil an Monomeren, war der gleiche wie in Beispiel 1.
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Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers wurde verwendet,
um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen. Dabei ergaben
sich S = 25% und M = 210 (·10000). Folglich waren logM = 2,32 und 3logS - 2 = 3 · 1,40 - 2 =
2,2. Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer die Bedingung logM > 3logS - 2. Der Tg-Wert
dieses Polymers betrug -37ºC.
BEISPIEL 3
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In einen Polymerisationsbehälter mit einem Volumen von 1 l wurden 230 Teile
Butylacrylat, 15 Teile N-Vinylpyrrolidon, 5 Teile 2-Hydroxyethylacrylat, 0,015 Teile
Ethylenglycoldiacrylat, 7,5 Teile eines Polyoxyethylenalkylphenylethers (HLB = 17) und 225 Teile
destilliertes Wasser eingebracht. Die Bestandteile wurden dann gerührt, um eine
homogene Emulsion mit einer Monomerkonzentration von etwa 53% zu erhalten.
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Dann wurden 0,025 Teile t-Butylhydroperoxid zu der Emulsion gegeben. Danach wurde
eine Lösung, hergestellt durch Auflösen von 0,01 Teilen Triethanolamin in 25 Teilen
Wasser, über einen Zeitraum von 24 Stunden tropfenweise zu der Emulsion gegeben,
während die Atmosphäre in dem Behälter durch Stickstoffgas ersetzt wurde und das
Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von 45ºC gehalten wurde. Auf diese Weise
wurde die Emulsionspolymerisation durchgeführt. Das erhaltene Reaktionsgemisch
wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, um die Polymerisationsreaktion zu
vervollständigen. Die Gesamtmenge an t-Butylhydroperoxid und Triethanolamin, die als Redox-
Initiator verwendet wurden, betrug 0,014 Teile, bezogen auf 100 Teile der Monomere.
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Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers wurde verwendet,
um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen. Dabei ergaben
sich S = 6% und M = 42 (·10000). Folglich waren logM = 1,62 und 3logS - 2 = 3 · 0,78 - 2 = 0,34.
Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer die Bedingung logM > 3logS - 2. Der Tg-Wert
dieses Polymers betrug -36ºC.
BEISPIEL 4
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In einen Polymerisationsbehälter mit einem Volumen von 1 l wurden 25 Teile
Methylacrylat, 120 Teile Butylacrylat, 100 Teile 2-Ethylhexylacrylat, 5 Teile Acrylsäure, 0,02 Teile
Trimethylolpropantriacrylat, 7,5 Teile eines
Ammoniumpolyoxyethylenalkylphenylethersulfats und 270 Teile destilliertes Wasser eingebracht. Die Bestandteile wurden dann
gerührt, um eine homogene Emulsion mit einer Monomerkonzentration von etwa 48%
zu erhalten.
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Ein Teil einer 2,5%-igen wäßrigen Lösung von Ammoniumpersulfat (Initiator) wurde
dann zu der Emulsion gegeben, während die Atmosphäre in dem Behälter durch
Stickstoffgas ersetzt wurde, und das Reaktionsgemisch wurde 8 Stunden lang auf 50ºC
erwärmt. Danach wurden zusätzlich 0,5 Teile der 2,5%-igen wäßrigen Initiatorlösung
zugegeben, und die Emulsionspolymerisation wurde 12 Stunden lang bei 50ºC
durchgeführt.
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Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers wurde verwendet,
um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen. Dabei ergaben
sich S = 8% und M = 60 (·10000). Folglich waren
logM = 1,78 und 3logS - 2 = 3 · 0,90 - 2 = 0,7.
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Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer die Bedingung logM > 3logS - 2. Der Tg-Wert
dieses Polymers betrug -42ºC.
VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Eine Monomeremulsion mit einer Monomerkonzentration von etwa 35% wurde in der
gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, daß 371 Teile destilliertes
Wasser verwendet wurden. Eine Emulsion eines Acrylpolymers wurde in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 erhalten, mit der Ausnahme, daß diese Monomeremulsion
verwendet wurde. Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers
wurde verwendet, um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das
gewichtsgemittelte Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu
bestimmen. Dabei ergaben sich S = 16% und M = 8 (·10000). Folglich waren logM = 0,90 und
3logS - 2 = 3 · 1,2 - 2 = 1,6. Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer nicht die Bedingung
logM > 3logS - 2.
VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Eine Emulsion eines Acrylpolymers wurde durch Emulsionspolymerisation in der
gleichen Weise wie in Beispiel 4 hergestellt, mit der Ausnahme, daß 20 Teile einer
2,5%-igen Lösung von Ammoniumpersulfat als Initiator für die Polymerisation verwendet
wurden und die Polymerisationstemperatur 60ºC betrug. Ein Teil dieser Emulsion wurde
verwendet, um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das
gewichtsgemittelte Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen.
Dabei ergaben sich S = 12% und M = 12 (·10000). Folglich waren logM = 1,08 und 3logS - 2 =
3 · 1,38 - 2 = 1,24. Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer nicht die Bedingung
logM > 3logS - 2.
VERGLEICHSBEISPIEL 3
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In einen Polymerisationsbehälter mit einem Volumen von 1 l wurden 150 Teile Wasser
eingebracht. Dann wurde eine Lösung von 0,08 Teilen 2,2'-Azobis[2-(2-imidazolin-2-
yl)propan] als wasserlöslicher organischer Initiator für die radikalische Polymerisation
dazugegeben, während die Atmosphäre des Behälters durch Stickstoffgas ersetzt
wurde. Das Reaktionsgemisch wurde bei einer Temperatur von 40ºC gehalten.
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In diesen Behälter wurde dann tropfenweise über einen Zeitraum von 12 Stunden eine
homogene Emulsion gegeben, die zuvor durch Mischen von 235 Teilen Butylacrylat,
5 Teilen Styrol, 10 Teilen 2-Hydroxypropylacrylat, 7,5 Teilen eines
Polyoxyethylenalkylphenylethers (HLB = 17) und 100 Teilen destilliertem Wasser hergestellt worden war. Auf
diese Weise wurde die Emulsionspolymerisation durchgeführt. Danach wurde das
Reaktionsgemisch auf 60ºC erwärmt, um die Emulsionspolymerisation weitere 24
Stunden lang bei dieser Temperatur durchzuführen. Das erhaltene Reaktionsgemisch wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt, um die Polymerisationsreaktion zu vervollständigen.
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Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Emulsion des Acrylpolymers wurde verwendet,
um den Gehalt S (in %) an in THF löslichen Bestandteilen und das gewichtsgemittelte
Molekulargewicht M (·10000) der löslichen Bestandteile zu bestimmen. Dabei ergaben
sich S = 36% und M = 38 (·10000). Folglich waren logM = 1,58 und 3logS - 2 = 3 · 1,56 - 2 =
2,68. Somit erfüllte das erhaltene Acrylpolymer nicht die Bedingung logM > 3logS - 2.
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Jede der Emulsionen der Acrylpolymere, die in den Beispielen 1 bis 4 und in den
Vergleichsbeispielen 1 bis 3 erhalten worden waren, wurden hinsichtlich der
Haftklebeeigenschaften untersucht. Zuerst wurde jede Emulsion mit einem Flow-Cast-Verfahren auf
einem 38 um dicken Schichtträger aus einem Polyesterfilm in einer Schichtdicke von
50 um, bezogen auf die Trockenschichtdicke, aufgebracht; dann wurde der Überzug
getrocknet. Der Überzugsfilm wurde dann 48 Stunden lang bei 50ºC stehengelassen,
um ein Haftklebeband herzustellen. Dieses Klebeband wurde dann unter Anwendung
der folgenden Verfahren hinsichtlich der Haftung des Bandendes des Klebebandes
so
wie hinsichtlich des Verhaltens des Haftklebebandes beim Abziehen des Klebebandes
bewertet. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 angegeben.
Haftung des Bandendes des Haftklebebandes
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Das Klebeband wurde auf eine Breite von 1 cm zugeschnitten und dreimal um einen
Eisendraht mit einem Durchmesser von 2 mm gewickelt. Die auf diese Weise
hergestellte Testprobe wurde 48 Stunden lang bei 80ºC stehengelassen; dann wurde überprüft,
ob sich das Bandende abgelöst hatte, um die Haftung des Bandendes des
Haftklebebandes zu bewerten. Testproben, deren Bandende sich auf einer Länge von 1 mm oder
weniger abgelöst hatte, sind mit o gekennzeichnet, und Testproben, deren Bandende
sich auf einer Länge von mehr als 1 mm abgelöst hatte, sind mit x gekennzeichnet.
Verhalten des Haftklebebandes beim Abziehen des Klebebandes
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Das Klebeband wurde zu einem Streifen mit einer Länge von 10 cm und einer Breite
von 2 cm zugeschnitten. Dieser Streifen wurde dann auf der glänzenden Seite einer
geglühten Edelstahlplatte (SUS 304) aufgebracht, 48 Stunden lang bei 50ºC
stehengelassen und dann abgezogen. Dann wurde überprüft, ob die Oberfläche der
Edelstahlplatte verunreinigt worden war, um das Verhalten des Haftklebebandes beim Abziehen
des Klebebandes zu beurteilen. Klebebänder, die keine Klebstoffreste hinterließen, sind
mit o gekennzeichnet, und Klebebänder, die Klebstoffreste hinterließen, sind mit x
gekennzeichnet.
TABELLE I
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Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, daß mit den erfindungsgemäß hergestellten
Acrylpolymeren Haftklebebänder erhalten werden können, deren Bandenden weniger dazu
neigen, sich abzulösen, und die die zu klebenden Flächen bzw. die zu klebenden Teile
beim Abziehen des Klebebandes weniger stark verschmutzen.