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Absteifstreifen zum Versteifen oder Abdichten von Schachtelecken,
Schachteldeckeln o. dgl. und Verfahren zu seiner Herstellung Es sind Absteifstreifen
für Schachteln bekannt, die aus zwei dünnen Papierblättern bestehen, zwischen denen
eine Klebstoffschicht mit .darin eingebetteten Fäden vorgesehen ist. Diese Absteifstreifen
haben den Nachteil, daß bei ihrem Umlegen um die miteinander zu verbindenden Eckenteile
das äußere Papierblatt bricht oder reißt, während das innere Papierblatt zur Bildung
von Kräuselfalten neigt. Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Streifen besteht
darin, daß die Fäden richtig in der Klebstoffzwischenschicht eingebettet werden
müssen, was verhältnismäßig viel Arbeit bedingt.
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Diese Nachteile werden durch den Absteifstreifen nach der vorliegenden
Erfindung beseitigt, bei welcher gesponnene Fasern zwischen zwei Papierblättern
liegen, und der sich dadurch kennzeichnet, daß eines dieser Blätter eine glatte
Außenfläche besitzt und vorzugsweise mit einem trockenen; wasserlöslichen Klebstoff
versehen ist, während das andere Papierblatt ein gekräuseltes oder gekrepptes Papier
ist, das mindestens in seitlicher Richtung des Streifens streckbar ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
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Abb. r ist eine schaubildliche Darstellung einer Schachtel, an welcher
der Absteifstreifen, der Erfindung angebracht ist.
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Abb. 2 ist ein Schnitt durch einen Absteifstreifen gemäß der Erfindung,
wobei die Dicke des Materials stark übertrieben ist.
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Abb.3 ist eine Aufsicht auf einen Teil einer vollständigen oder fertigen
Bahn, aus welcher der Absteifstreifen geschnitten wird.
Abb. ¢ ist
eine schaubildliche Darstellung der bei der Herstellung des Absteifstreifens verwendeten
Art von Stoff.
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Abb. 5 ist ein Schnitt durch die Ecke der Schachtel von Abb. i mit
dem aufgebracht @ Streifen, wobei die Dicke des Streifens starb übertrieben ist.
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Gleiche Bezugszeichen verweisen auf gleiche Teile in den verschiedenen
Abbildungen. Gemäß Abb. i ist der Absteifstreifen i der Erfindung auf die Ecke einer
Schachtele aufgebracht, wo die Vorder- und Seitenwände 3 und q. der Schachtel zusammenkommen.
Der Streifen bildet eine Verstärkung oder Versteifung, die ein Zerreißen der Schachtel
an der Ecke verhindert und die benachbarten Seiten der Schachtel züsam-_menhält.
Offensichtlich muß der Streifen die Sehachtel besonders in der Richtung der Verstärkungslinien
5 verstärken, die die seitlich zum Absteifstreifen verlaufenden Verstärkungsfasern
darstellen, da dies die Richtung ist, in welcher die Schachtel am meisten einem
Zerreißen ausgesetzt ist. Auf die Unterseite des Absteifstreifens ist Klebstoff
für eine leichte Befestigung äri der Sehachtel aufgebracht, und .der Streifen ist
verhältnismäßig schmal, da er sich nur weit genug über die benachbarten Seitenwände
der Schachtel zu erstrecken braucht; um eine sichere Klebverbindung zwischen der
Schachtel und dem Streifen zu gewährleisten.
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Gemäß Abb. 2 und 3 ist der Absteifstreifen aus einem Papierband 6
von ausreichend schwerem Material hergestellt, um eine glatte Fläche für die Berührung
mit der Schachtel darzubieten, und auf die Unterseite des Papieres 6 ist ein geeigneter-
trockener Klebstoff 7 von gewöhnlicher Art aufgetragen, mit dem der Absteifstreifen
an der Schachtel angebracht werden kann.
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Auf die obere Seite des Papierbandes 6 ist ein gewebter Stoff 8 aufgelegt,
durch welchen der Streifen in seitlicher Richtung verstärkt wird, wobei .die Einschlägfäden
9 engeren Abstand voneinander haben als die Kettfäden ro, wie aus Abb. 3 ersichtlich.
Auf der Oberseite des Stoffes 8 befindet sich ein abdeckendes Papierband i i, das
vorzugsweise in allen Richtungen biegsam und streckbar ist; wie z. B. das übliche
Kreppapier, das eine Streckung in jeglicher Richtung ermöglicht; z. B. ein Papier,
das nach den amerikanischen Patentschriften 1 548 783 oder 2 oo8. 102 hergestellt
ist, und das sowohl in Längsrichtung als auch in seitlicher Richtung der Bahn streckbar
ist. Die Papierbänder 6 und i i werden sicher aneinander und am Stoff 8 durch einen
biegsamen Klebstoff 12, oder in gewissen Fällen durch thermoplastische l l.ebstoffe
gehalten. Wie am besten aus Abb. 2 zu ersehen, wird das Papier i i gegen das Papier
6 so gepreßt, @daß das Papier i t an den Stellen, wo die Hauptfäden des Stoffes
`liegen, herausgetrieben wird. Zwischen benachbarten Fäden des Stoffes ist das Papier6
dicht genug an das Papier i i gepreßt, um an eden von den Einschlagfäden vorragenden
losen Fasern zu haften, wobei diese Fasern durch einen losen Drall der Einschlagfäden
vorgesehen werden. Die beiden Papierblätter werden somit sicher im wesentlichen
über die gesamte Fläche zusammengehalten, wodurch Jede Lockerheit bei einem der
Papierblätter vermieden wird. Diese Befestigung ist möglich wegen der Streckbarkeit
des Papieres i i; ohne daß genügend Spannung am Papier i i angreift, um es zu zerreißen,
und ohne daß das Papier 6 verzerrt wird. Der Klebstoff wird in so kleinen Mengen
wie möglich verwendet, um den Streifen noch zusammenzuhalten.
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Bei der Herstellung des Absteifstreifens werden die Papierbänder 6
und i i zwangsläufig unter Zwischenschaltung ..des Stoffes dadurch aneinander befestigt,
daß man die zusammengesetzte Bahn, aus welcher später der Streifen geschnitten wird,
zwischen gegenüberstehenden Walzen hindurchschickt, von denen die eine eine harte
Oberfläche besitzt und die Außenseite des Blattes 6 erfaßt. Die andere Walze, die
die Außenseite des Blattes i i erfaßt, ist verhältnismäßig weich, vorzugsweise aus
Gummi, so daß das biegsame Papier einwärts gegen das Papier 6 gepreßt werden kann,
wodurch sich Vertiefungen in dem Papier i i zwischen den benachbarten- Fäden des
Stoffes 6 ausbilden. Da das Papier i i in allen Richtungen streckbar ist, können
offensichtlich Teile des Papiers aus der normalen Papierebene in wesentlichem Maße
versetzt werden, ohne seine Streckbarkeit zu beeinflussen und ohne die Steifheit
des Streifens zu erhöhen. Der Klebstoff 12 wird: gemäß der Darstellung vorzugsweise
auf- dem Stoff aufgebracht, so daß nur eine kleine Menge Klebstoff zum Zusammenhalten
der Blätter und des Stoffes notwendig ist.
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Da -der Streifen an den Ecken einer Schachtel verwendet werden soll,
muß er seine größte Festigkeit in seitlicher Richtung haben, unddemgemäß wird der
Verstärkungsstoff 8 so ausgebildet, daß die Kettfä,den, welche -sich in Längsrichtung
des Streifens erstrecken, einen wesentlichen Abstand voneinander haben und die Einschlagfäden
verhältnismäßig eng zueinander angeordnet sind. Ein Beispiel eines Stoffes dieser
Art ist in Abb.4 dargestellt, die einen Linongewebestoff zeigt, dessen Ennschlagfä.den
13 sehr eng beieinander liegen und dessen Kettfäden 14
in Paaren
angeordnet sind, welche um eine wesentliche Strecke auseinand-erliegen, wobei diese
Strecke bei der bevorzugten Ausführungsform i2,7 mm ('/,Zoll) beträgt. Jedes Paar
von Kettfä-den beim- Linorigewebe besteht aus zwei unabhängigen Fäden i4., ,die
zwischen benachbarten Einschlagfäden einander nicht nur in einer Ebene senkrecht
zum Stoff kreuzen, sondern auch in der Ebene des Stoffes, so daß gemäß dieser Abb.
q. die Ei.nschlagfäden fest durch die Kette in einer gleichmäßigen Abstandanordnung
gehalten werden und eine seitliche Verschiebung der Kettfäden auf den Einschlagfäden
praktisch nicht vorhanden ist. Um einen außerordentlich billigen Absteif.streifen
zu erzeugen, werden vorzugsweise die Kettfäden aus verhältnismäßig leichtem Baumwollfaden
hergestellt, und die Einschlagfäden aus Jute, die weit billiger als Baumwolle ist.
Die Einschlagfäden können demgemäß verhältnismäßig dicht aneinander angeordnet werden,
um einen Absteifstreifen zu schaffen, der in seitlicher Richtung eine große Festigkeit
aufweist, ohne daß der Streifen dadurch unerwünscht teuer wird. Die Festigkeit des
Streifens wird offensichtlich durch den Abstand der Einschlagfäden geregelt. Die
Ein-Schlagfäden haben vorzugsweise eine große Anzahl loser Faserenden, ein Kennzeichen
von Jutefäden, so daß die Einschlagfäden sicher gegen eine Relativbewegung zum Papier
durch den diese Fasern erfassenden Klebstoff erhalten «erden. Die Anzahl und Länge
der losen Fasern wird offensichtlich durch die dem Faden erteilte Drallgröße geregelt.
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Bei der Herstellung von Absteifstreifen wird der Stoff vorzugsweise
in Bahnen weit größerer Breite als der Absteifstreifen hergestellt, und die Papierblätter
6 und i i von ähnlicher Breite werden auf entgegengesetzten Seiten der voll breiten
Bahn angebracht. Nach dem Anbringen der Papierblätter und i i an den entgegengesetzten
Seiten des Stoffes 8 ist das zusammengesetzte oder Verbundmaterial noch viel breiter
als die erwünschte Breite der Absteifstre-ifen, und daher wird .das Material in
Längsrichtung in die gewünschten Breiten zerschnitten, welche im allgemeinen 5o,8
bis 76,2 mm (2 bis 3 Zoll) betragen. Bei einem gegenseitigen Abstand von 12,7 mm
(% Zoll) der benachbarten Paare von Kettfäden können die Absteifstreifen offensichtlich
aus dem Material längs gerader paralleler Linien. 15 zwischen benachbarten
Kettfäden geschnitten werden, ohne daß die Möglichkeit besteht, elaß einer der Kettfäden
während der Herstellung des Streifens durchschnitten wird. Offensichtlich bilden
die Kettfäden eine Längsverstärkung für den Streifen, so daß der Streifen .in gewissen
Fällen beim Abdichten von Schachteldeckeln wie auch beim Verstärken oder Versteifen
der Ecken Verwendung finden kann.
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Bei der Herstellung dieser Absteifstreifen mit geringen Kosten ist
es erwünscht, das Papier i i gerade vor dem Aneinanderbefestigen der verschiedenen
Materialdicken und in derselben Maschine zu kreppen. Es ist daher wesentlich, daß
der verwendete Klebstoff von solcher Art sei, daß er das Kreppen des Papieres i
i und die sofortige Aufbringung des Stoffes 8 und Papieres 6 darauf gestattet, ohne
daß das gekreppte Papier i i getrocknet und danach auf dieses Papier ein besonderer
Klebstoff aufgebracht werden muß. Bei der Verwendung eines thermoplastischen Klebstoffes
kann letzterer auch das Bindemittel bilden, welches das Papier an der Krepptrommel
während des Kreppverfahrens befestigte, und offensichtlich können auch wasserlösliche
Klebstoffe für -den gleichen Zweck verwendet werden, wobei das Papier danach sofort
auf den Rest der .den Absteifstreifen herstellenden Materialien aufgebracht wird,.ohne
daß das Kreppapier i i getrocknet werden muß.
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Das gekreppte oder streckbare Papier i i ist so angeordnet, daß es
den Gewebestoff bedeckt und schützt und somit ein Verfangen und Abziehen von Fäden
des Stoffes von der Schachtel verhindert. Das Papier i i schützt auch den Klebstoff,
so daß letzterer nicht auf der Oberfläche des fertigen Streifens erscheint und dann
eine unerwünschte Färbung verleihen kann, ohne die Verkäuflichkeit des Streifens
zu beeinflussen oder zu beeinträchtigen. Selbstverständlich kann der Klebstoff an
der Außenseite des Papierblattes 6 weggelassen werden und auf den A.bsteifstreifen
zu der Zeit aufgebracht werden, zu welcher der Streifen an der Schachtel angebracht
wird.