DE683273C - Polumschaltbare Dreiphasenwicklung - Google Patents

Description

Die bisherigen dreiphasigen polumschaltbaren Wicklungen von Wechselstrommaschinen für das Polzahlverhältnis 1 : 2 haben bei gleichem Drehmoment immer mehr Ausführungen und benötigen zur Umschaltung einen komplizierteren Umschalter als bei gleicher Leistung. Nach der Erfindung sollen die Zahl der Ausführungen und die Größe des Umschalters dadurch verringert werden, daß bei der kleinen Polzahl jede Mehrfachspule pro Pol und Phase in zwei gleiche Teile geteilt wird und der zweite Teil gegen den ersten Teil um 90 elektrische Grade versetzt und mit diesem in Reihe geschaltet wird.

Diese Anordnung der Wicklung bietet gegenüber der bisher verwendeten den Vorteil, daß man auch für gleiches Drehmoment mit weniger Ausführungen und kleineren Schaltern auskommt als bisher und im günstigsten Fall nur sechs Ausführungen und einen fünfpoligen Umschalter benötigt.

Der Aufbau der Wicklung ist in einem Ausfuhrungsbeispiel aus den Fig. 1 bis 4 zu ersehen. Die Phase U ist in Fig. 1 und 2 voll, die Phase V gestrichelt und die Phase W strichpunktiert gezeichnet. In Fig. 1 bedeuten die Zahlen 1 bis 12 die Nuten, in die durch die Oberstäbe die Phasenverteilung für zwei und vier Pole für ganz normale Wicklungen mit gleicher Drehrichtung eingetragen ist. Teilt man die Oberstäbe je Pol und Phase bei der Anordnung für die kleine Polzahl in zwei gleiche Teile (z. B. Stab der Nut ι und Stab der Nut 2) und legt jeden zweiten Teil (z. B. Stab der Nut 2) in eine Nut, die von der Nut, in der der erste Teil liegt, einen Abstand von π hat (z. B. in Nut 4), so entsteht die in dem oberen Teil der Fig. 2 dargestellte Verteilung der Oberstäbe. Diese Verteilung kommt der in Fig. 1 unten für vier Pole dargestellten Verteilung der Phasen bis auf die umgekehrte Lage der zweiten und dritten Phase sehr nahe. Nun kann _ aber die umgekehrte Lage der zweiten und dritten Phase gegenüber der bekannten vierpöligen Schaltung verwendet werden, obwohl , diese Schaltung eine Umkehrung der Drehrichtung zur Folge haben würde, weil die gewünschte gleiche Drehrichtung ohne jede Verumständlichung des Schalters für den entsprechenden Anschluß der Phasen U, V, W erreicht werden kann. Es ist also beim Übergang von der zweipoligen in die vierpolige Schaltung nur nötig, die Stromrichtung in der Hälfte der Nuten umzukehren, während bei diesem Übergang von der in Fig. 1 oben dargestellten Schaltung für zwei Pole zu der darunter dargestellten Schaltung für vier Pole auch noch zwei Phasen miteinander vertauscht werden müssen.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hans Traßl in Berlin-Siemensstadt.

In Fig. 3 ist die richtige Aufeinanderfolge der Wicklungselemente für zwei Pole und in Fig. 4 für vier Pole ausgeführt, wobei die in den Nuten 1,2, 3 usw. liegenden Stäbe mifo-1-1Y 2-2', 3-3' usw. bezeichnet sind. Ε^|,^? zwei Pole ergeben sich somit zwei parallel' Zweige in Sternschaltung und für vier PöleV reine Reihenschaltung in Dreieckschaltung. Das Flußverhältnis ist

Φ.

•2 ρ

^Φ*Ρ V3-/W

und das Induktionsverhältnis ist

' Wip

4P

I/3 fw.

In den Formeln bedeuten Φ den Fluß, B die Luftinduktion, f_w den Wicklungsfaktor. Da die Sehnung vollständig frei ist, können die Wicklungsfaktoren immer so gewählt werden, daß das Verhältnis -^- etwa 0,8 bis 0,9 beträgt. In diesem Falle erhält man bei beiden Polzahlen ungefähr das gleiche Kippmoment; denn bei 2/7-Polen kommt man in folge des kleineren spez. Magnetisierungs-K^tromes und der besseren Streuungsverhält-■Jrcjsse bei gleicher Überlastbarkeit mit einer Jäeineren Induktion aus als bei 4/'-Polen. 'Den notwendigen fünfpoligen Umschalter zeigt Fig. 5. In Fig. 6 ist eine vollständige Wicklung mit 24 Nuten gezeichnet.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Polumschaltbare Dreiphasenwicklung für das Polzahlverhältnis 1 :2 für gleiches Drehmoment bei beiden Drehzahlen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der kleinen Polzahl jede Mehrfachspule pro Pol und Phase in zwei gleiche Teile geteilt ist, die um 90 elektrische Grade gegeneinander versetzt in Reihe geschaltet sind.

2. Wicklung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung bei der kleinen Polzahl in Doppelstern, bei der großen Polzahl in Dreieck geschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen