DE68917109T2 - Verfahren und Vorrichtung zur Vorbehandlung von kalt zu wälzendem rostfreiem Stahlband. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Vorbehandlung von kalt zu wälzendem rostfreiem Stahlband.Info
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorbehandlung von rostfreiem Stahl, der kaltgewalzt werden soll, durch die ein kaltgewalzter rostfreier Bandstahl vorteilhaft hergestellt werden kann, der einen hervorragenden Oberflächenglanz zeigt; siehe EP-A 0 292 313.
- Insbesondere betrifft diese Erfindung die Verbesserung eines Verfahrens zur Vorbehandlung einer heißen Rolle aus rostfreiem Stahl vor dem Kaltwalzen und insbesondere die Verbesserung einer AP-Strecke (Strecke zum Tempern und Beizen).
- Kaltgewalzter rostfreier Bandstahl wurde durch Beizen eines warmgewalzten rostfreien Bandstahls nach dem Tempern; Kalt-Walzen dieses warmgewalzten rostfreien Bandstahls ohne Behandlung der gebeizten Oberfläche; Tempern und Beizen dieses kaltgewalzten rostfreien Stahls oder Blanktempern; und Nachwalzen mit einem Reduktionsgrad von 1,2% oder weniger hergestellt
- Da ferritische rostfreie Bandstähle nach JIS SUS430 üblicherweise ohne eine weitere Behandlung nach dem Nachwalzen verwendet wird, ist ein befriedigender Oberflächenglanz notwendig. Austenitische rostfreie Bandstähle nach JIS SUS304 wird auf der anderen Seite nach dem Nachwalzen poliert, um einen hervorragenden Oberflächenglanz zu erhalten.
- Es ist folglich notwendig, daß dieses Band sowohl bei ferritischem als auch austenitischem rostfreiem Stahl nach Abschluß des Nachwalzens behandelt wird, damit eine geringe Oberflachenrauheit erhalten wird. Wenn das Kaltwalzen mit eine Arbeitswalze mit geringem Durchmesser, z.B. einem Sendzimir-Walzwerk durchgeführt wird, wird zum Beispiel in der Japanischen Patentschrift Nr. 57-13362 ein Verfahren beschrieben, bei dem die Rauheit der Arbeitswalze verringert wird. Bei diesem Verfahren ist jedoch der Oberflächenglanz des Endproduktes unzureichend, da die sehr starke Rauheit, die nach dem warmwalzen auf der Oberfläche des Stahlbandes beobachtet wurde, sogar nach Abschluß des Kaltwalzens bestehen bleibt.
- Auf der anderen Seite wurde ein Walzverfahren mit einem Tandemwalzwerk angewendet, das eine Arbeitswalze mit einem großen Durchmesser verwendet (die einen Durchmesser von mehr als 150 mm hat), wodurch eine effektive Herstellung von kaltgewalztem rostfreiem Bandstahl durch eine beträchtliche Verkürzung der Walzzeit ermöglicht wird. Dieses Verfahren hat genau wie das oben beschriebene Verfahren, das das Sendzimir- Walzwerk verwendet, den Nachteil, daß nach dem Tempern auf der Oberfläche des Bandstahls selbst nach dem Kaltwalzen eine zu starke Rauheit zurückbleibt. Außerdem wird bei diesem Walzverfahren mit dem Tandemwalzwerk der Rauheitsgrad im Vergleich mit dem zu stark, der vom Walzen mit dem Sendzimir- Walzwerk hervorgerufen wird. Die durch das Walzverfahren mit dem Tandemwalzwerk hergestellten Produkte können folglich nicht verwendet werden, wenn ein Oberflächenglanz gefordert wird.
- Um die oben genannten Probleme zu lösen, wurde ein Verfahren beschrieben, bei dem die Durchmesser der Arbeitswalzen so kombiniert werden, daß die gewünschte Wirkung erreicht wird. Dies wird zum Beispiel in der offengelegten Japanischen Patentanmeldung Nr. 61-49701 beschrieben. Wie bei der Japanischen Patentschrift Nr. 57-13362 bleibt auch bei diesem Verfahren die Oberfläche des Bandstahls sehr rauh, der nach dem Kaltwalzen getempert und gebeizt wurde.
- Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines kaltgewalzten rostfreien Bandstahls, der auf seiner Oberfläche einen hervorragenden Glanz aufweist. Insbesondere wird ein Vorbehandlungsverfahren bereitgestellt, das die zu starke Rauheit von der Oberfläche des Bandstahls wirksam entfernen kann, wobei diese übermäßige Rauheit beim Tempern und Beizen des warmgewalzten Bandstahls entsteht.
- Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Vorbehandlung eines Materials mit einem Tandemkaltwalzwerk, um einen rostfreien Bandstahl herzustellen, der einen hervorragenden Oberflächenglanz hat.
- Eine weitere Aufgabe dieser Erfindung besteht in der Bereitstellung einer Vorrichtung, mit der die oben beschriebene Vorbehandlung wirksam durchgeführt werden kann.
- Weitere Aufgaben dieser Erfindung werden anhand der Beschreibung dieser Erfindung deutlich.
- Nach einem Aspekt dieser Erfindung wird ein Verfahren zur Behandlung eines rostfreien Bandstahls bereitgestellt, welches umfaßt:
- a> Vorbehandlung des Bandstahls, die die Schritte umfaßt
- i) Glühen und Beizen des rostfreien Bandstahls nach dem Warmwalzen,
- ii) Auftragen eines flüssigen Schmiermittels auf die Oberflächen der Arbeitswalzen, so daß ein Film des Schmiermittels mit einer Dicke von nicht mehr als 1 um gebildet wird, und
- iii) Walzen des rostfreien Bandstahls mit einer Reduktion von mehr als 5%, und
- b) Kaltwalzen dieses vorbehandelten Bandstahls.
- Nach einem weiteren Aspekt dieser Erfindung wird eine Vorrichtung zur Behandlung eines rostfreien Bandstahls bereitgestellte welche umfaßt:
- a) eine Einrichtung zum Tempern und Beizen des Bandstahls,
- b) eine Einrichtung zum Walzen, bei der die Arbeitswalzen in zwei oder mehr Stufen angeordnet sind,
- c) eine Einrichtung zum Aufbringen eines flüssigen Schmiermittels auf die Arbeitswalzen, so daß der auf den Arbeitswalzen vorhandene resultierende Schrniermittelfilm eine Dicke von nicht mehr als 1 um hat, und
- d) eine Einrichtung zum Kaltwalzen des gewalzten rostfreien Bandstahls.
- Fig. 1 ist eine schematische Darstellung, die eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt; und
- Fig. 2 ist eine schematische Darstellung, die eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Walzwerks zur Vorbehandlung zeigt.
- Anhand der Zeichnungen wird eine Ausführungsform dieser Erfindung beschrieben.
- Zuerst wird kurz auf Fig. 1 Bezug genommen; die darin gezeigte Vorrichtung umfaßt eine Einrichtung 2 zum Tempern und Beizen des warmgewalzten rostfreien Bandes und ein Walzwerk 1, das das Band bei einem Reduktionsgrad von über 5% kaltwalzen kann. Das Tempern und Beizen des warmgewalzten Bandstahls werden von der Einrichtung 2 zum Glühen und Beizen durchgeführt. Das bedeutet, daß das von der Abrollhaspel 3 abgewickelte Band im Durchlauftemperofen 8 getempert wird und der Zunder auf der Oberfläche von einer mechanischen Dekapiereinrichtung 10 entfernt wird, ehe das Band im Beizbehälter 11 gebeizt wird. Bei dieser Erfindung wird das im Beizbehälter 11 gebeizte Stahlband durch die Walzen 16 der Einrichtung 1 zum Niederdruckwalzen gewalzt, auf denen sich eine dünne Schicht des flüssigen Schmiermittels mit einer Dicke von 1 um oder weniger befindet, und dieses Walzen erfolgt bei einem Reduktionsgrad von mehr als 5%. Dabei erfolgt dieses Walzen vor dem üblichen Kaltwalzen. Dadurch kann der Grad der durch das Beizen hervorgerufenen Rauheit der Oberfläche des Bandstahls vor dem regulären Kaltwalzverfahren verringert werden. Somit kann ein Bandstahl erhalten werden, der eine geringere Oberflächenrauheit und einen hervorragenden Oberflächenglanz aufweist.
- Es wurde nunmehr gefunden, daß die Oberflächenrauheit des Bandstahls, der kaltgewalzt wurde, von der restlichen Oberflächenrauheit beeinflußt wird (die von der Bandstahlvorstufe stammt, die nicht kaltgewalzt worden ist). Mit anderen Worten behält der Bandstahl, der nach dem Warmwalzen getempert und gebeizt wurde, selbst nach dem Kaltwalzen eine gewisse restliche Rauheit bei.
- Die Gründe dafür sind folgende: die Oberflächenrauheit des warmgewalzten Bandstahls zeigt sofort nach dem Tempern und Beizen eine sehr starke durchschnittliche Rauheit Ra von 2 bis 4 um, dies beruht auf der mechanischen Dekapierbehandlung, z.B. dem stahlentzundern, oder auf dem sauren Beizen. Wenn ein auf diese Weise getemperter und gebeizter Bandstahl anschließend kaltgewalzt wird, wird den Oberflächen der Walzen üblicherweise eine große Menge Walzöl zugeführt, ehe die Walzen mit dem Material in Kontakt kommen. Somit erfolgt das Schmieren und Kühlen der Oberfläche des Bandstahls und der Oberflächen der Walzen gleichzeitig, so daß Scheuerstellen, z.B. Wärmestreifen, verhindert werden. Dadurch kann das Walzen des Bandstahls stabil vorgenommen werden.
- Eine große Menge Walzöl mit einer Dicke von mehreren Mikrometern haftet jedoch an der Beschickungsseite der Walzen zum Kaltwalzen auf der Oberfläche des Bandstahls. Bei den dem Warmwalzen folgenden Schritten zum Tempern und Beizen nimmt dieses haftende Walzöl die auf der Oberfläche des Bandstahls gebildeten sehr großen Vertiefungen ein und bleibt darin zurück. Der Bandstahl wird dann zusammen mit dem in seinen Vertiefungen verbliebenen Walzöl gewalzt, wobei das Öl in diesen Vertiefungen bleibt, während die Walzen und der Bandstahl in einem gegenseitigen Kontakt angeordnet werden.
- Die Flüssigkeit, z.B. das Walzöl, kann im allgemeinen im Vergleich mit einem Gas, z.B. Luft, sehr schwer komprimiert werden. Somit ist es unvermeidlich, daß die Vertiefungen, in denen das Walzöl enthalten ist, sogar nach Abschluß des Walzverfahrens erhalten bleiben. Als Folge davon ist die Oberflächenrauheit des Bandstahls beim herkömmlichen Verfahren nach dem Kaltwalzen die gleiche wie vor dem Kaltwalzen. Somit wird der Oberflächenglanz des Produktes beträchtlich verschlechtert.
- Es wurde nunmehr gefunden, daß Bandstahl mit einem hervorragenden Oberflächenglanz erhalten werden kann, wenn die Oberfläche des Bandstahls vor dem Kaltwalzen geglättet wird.
- Die Erfinder dieser Anmeldung haben entdeckt, daß der Bandstahl einem im wesentlichen ölfreien Walzen unterzogen werden muß, bei dem keine Flüssigkeit, z.B. Walzöl, verwendet wird. Dieses im wesentlichen ungeschmierte Walzen erfolgt vor dem Kaltwalzen. Das vollständig ölfreie Walzen bewirkt jedoch, daß der Reibungskoeffizient zu stark steigt und das Stahlband an den Walzen scheuert. Dadurch wird die für das Walzen erforderliche Belastung zu groß und das gewünschte Walzen kann nicht durchgeführt werden.
- Nach der Untersuchung eines Verfahrens zur Vorbehandlung von rostfreiem Bandstahl gelangten die Erfinder zu dieser Erfindung, mit der die folgenden beiden notwendigen Faktoren gleichzeitig erfüllt werden können:
- (1) Die Walzen und das Stahlband werden während des vorbehandelnden Walzverfahrens vor diesem Scheuern geschützt.
- (2) Die rauhen Abschnitte der Oberfläche des Bandstahls nach dem Tempern und Beizen können durch diese Vorbehandlung bis zu einer Größe verringert werden, die für das anschließende Kaltwalzen ausreichend ist.
- Die rauhen Abschnitte auf der Oberfläche des Bandstahls, der nach dem Warmwalzen getempert und gebeizt wurde, können befriedigend verringert werden, da das Fest fressen durch das Schmieren mit einem Öl mit geringerer Dicke verhindert werden kann. Die Erfinder haben entdeckt, daß die oben beschriebenen rauhen Abschnitte auf der Oberfläche des Bandstahls ausreichend verringert werden können, wenn die Filmdicke 1 um oder weniger, vorzugsweise 0,5 um oder weniger beträgt. Wenn diese Filmdicke 1 um übersteigt bleiben zu rauhe Abschnitte zurück, die durch das anschließende Kaltwalzen nicht entfernt werden können.
- Es ist bevorzugt, daß Materialien, die das Festfressen verhindern und die rauhen Abschnitte auf der Oberfläche verringern können, bei der Durchführung dieser Schmierung in Form eines dünnen Films verwendet werden. Diese Materialien umfassen Wasser, Dressieröl, Walzöl, eine Walzölemulsion o.ä. Es ist außerdem bevorzugt, daß ein flüssiges Schmiermittel mit einer Viskosität von 1 bis 15 cSt verwendet wird. Dieses vorbehandelnde Walzen muß bei einem Reduktionsgrad von mehr als 5% durchgeführt werden.
- Es wurde experimentell festgestellt, daß sich bei jeder Art des Walzens mit kleinen Arbeitswalzen, z.B. die des Sendzimir-Walzwerks o.ä., oder durch Walzen mit großen Arbeitswalzen, z.B. einem Tandemkaltwalzwerk o.ä., oder durch eine Kombination davon, der Oberflächenglanz nicht wesentlich verbessern läßt, wenn das vorbehandelnde Walzen bei einem Reduktionsgrad von 5% oder weniger durchgeführt wird. Es wurde außerdem bestätigt, daß der Oberflächenglanz deutlich verbessert werden kann, wenn dieser Reduktionsgrad beim Walzen 5% übersteigt.
- Wenn der Reduktionsgrad beim Walzen 20% übersteigt, tritt ein Festfressen auf zwischen den Walzen und dem zu walzenden Material. Es ist folglich bevorzugt daß der Reduktionsgrad beim Walzen 20% oder weniger beträgt.
- Anhand der Zeichnungen werden nachfolgend der Betrieb der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung und eine Modifikation davon beschrieben.
- Warmgewalzter rostfreier Bandstahl 5 (Fig. 1) wird auf die Abrollhaspel 3 gegeben, und der vordere Abschnitt des rostfreien Bandstahls 5 wird mit der Schere 7 zugeschnitten und mit dem hinteren Ende des rostfreien Bandstahls verbunden, der bereits durch die Abrollhaspel 3 hindurchgegangen ist, diese Verbindung erfolgt mit einem Schweißgerät. Der so verbundene warmgewalzte Bandstahl 5 läuft dann durch einen Schlingenspanner 13 für die Einlaßseite, ehe er im Durchlauftemperofen 8 getempert wird. Der so getemperte Bandstahl wird in der Kühlzone 9 abgekühlt. Ein Teil des oxidierten Zunders auf der Oberfläche des Bandstahls wird anschließend durch die mechanische Dekapiereinrichtung 10 entfernt. Durch den Behälter 11 zum sauren Beizen wird dieser oxidierte Zunder vollkommen entfernt. Anschließend wird der Bandstahl im Walzwerk 1 einem vorbehandelnden Walzen mit einem Reduktionsgrad von mehr als 5% unterzogen, nachdem dieser Bandstahl durch eine Spüleinrichtung, einen Trockner 12 und einen Schlingenspanner 13 am Auslaß hindurchgegangen ist. Der auf diese Weise vorbehandelte Bandstahl wird auf eine Zughaspel 4 gewickelt und kann anschließend kaltgewalzt werden.
- Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Walzwerks zur Vorbehandlung. Ein flüssiges Schmiermittel, das auf der stromabwärtigen Seite der Walze bezüglich des Walzwerkes 1 durch die Düse 15 zugeführt wird, haftet an der Arbeitswalze 16, wobei diese Arbeitswalze 16 abgekühlt wird.
- Dieses Walzwerk 1 kann entweder ein Walzwerk vom senkrechten Typ oder ein Walzwerk vom Mehrfachtyp sein, wenn es eine Anordnung von Walzen aufweist, die aus zwei oder mehr Stufen besteht. Es kann ein Walzwerk oder eine Vielzahl davon vorhanden sein. Damit eine befriedigende Planheit erhalten wird, kann das Walzwerk ein Typ sein, der eine Regelung der Form vornimmt.
- Den stromaufwärts gelegenen Oberflächen der Walzen des Walzwerks 1 muß ein flüssiges Schmiermittel mit einer Dicke von 1 um oder weniger zugeführt werden, ehe der Kontakt mit dem Bandstahl erfolgt, damit die erfindungsgemäße Vorbehandlung durchgeführt wird. Dieses flüssige Schmiermittel kann mit einer Einrichtung zur Walzbeschichtung o.ä. aufgebracht werden, wenn das Walzwerk eine zweistufige Anordnung der Walzen aufweist. Wenn das Walzwerk eine Anordung der Walzen aufweist, die aus vier oder mehr Stufen besteht, kann die oben genannte Aufgabe mit einem sehr einfachen Regelverfahren vorteilhaft gelöst werden, das einen dünnen Film des Schmiermittels verwendet, der von der Auslaßseite des Walzwerks 1 zugeführt und zwischen die Arbeitswalze und ihre benachbarte Walze eingeführt wird, wie es in Fig. 2 gezeigt ist. Bei dieser Struktur kann das Schmiermittel zwischen den Walzen in Breitenrichtung verteilt werden, so daß eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels erreicht werden kann.
- Dieses flüssige Schmiermittel wird durch das Vakuum an der doppelwandigen Außenhülle des Mantels 20 abgepumpt, so daß es durch das Rohr 19 abgezogen werden kann. Ein großer Teil des an der Oberfläche der Walze haftenden flüssigen Schmiermittels wird bei der Rotation der Walzen zwischen der Arbeitswalze 16 und der benachbarten Walze 17 entfernt Ein Teil des flüssigen Schmiermittels wird gleichmäßig verteilt und zwischen den Walzen eingezogen. Dann wird das aus dem Spalt zwischen den Walzen zugeführte flüssige Schmiermittel auf die Oberfläche der Arbeitswalze 16 und der benachbarten Walze 17 verteilt, so daß nur die an der Oberfläche der Arbeitswalze 16 haftende dünne Schicht des flüssigen Schmiermittels in den Spalt zwischen dem rostfreien Bandstahl 18 und der Arbeitswalze 16 eingezogen wird.
- Obwohl Fig. 2 als ein Beispiel der Einrichtung zur Flüssigkeitszufuhr an der Auslaßseite des Walzwerkes eine doppelwandige Sprühdüse zeigt, die eine Ummantelung verwendet, kann eine Vielzahl von Veränderungen als Alternative zur Sprühdüse vorgenommen werden, z.B. das Zerstäuben des flüssigen Schmiermittels oder das Aufbringen dieses Schmiermittels mit einer Einrichtung zur Walzbeschichtung, die auf der Auslaßseite des Walzwerks vorgesehen ist.
- Es können eine Struktur, bei der Luft versprüht wird, oder eine andere Struktur, bei der ein Wischer vorgesehen ist, angewendet werden, damit die Dicke des flüssigen Schmiermittels weiter verringert wird, das an der Oberfläche der Arbeitswalze auf der Einlaßseite des Walzwerkes haftet.
- Die Vorrichtung und das Verfahren der vorliegenden Erfindung wurden zahlreichen Versuchen unterzogen. Als ein Beispiel des getemperten und gebeizten ferritischen rostfreien Stahls wurde Bandstahl SUS430 verwendet. Als Beispiel für den austenitischen rostfreien Stahl wurde Bandstahl SUS304 verwendet. Die erfindungsgemäße Vorbehandlung erfolgte bei den in den Tabellen 1 bis 3 gezeigten Reduktionsgraden, dies wird nachfolgend detailliert erläutert, wobei Dressieröl, Wasser, Kaltwalzöl bzw. eine Ölemulsion zum Kaltwalzen als flüssige Schmiermittel verwendet verwendet wurden. Anschließend wurde das Kaltwalzen vor dem abschließenden Tempern und Beizen oder Blanktempern durchgeführt. Danach wurden die Proben dem Dressierwalzen unterzogen. Der Bandstahl SUS304, der fertiggetempert und gebeizt worden war, wurde nach dem Dressierwalzen unter den gleichen Bedingungen poliert.
- Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse des Kaltwalzens, das mit einer Arbeitswalze mit großem Durchmesser eines Tandemkaltwalzwerks durchgeführt wurde, Tabelle 2 zeigt dagegen die Ergebnisse des Kaltwalzens, das mit einer Arbeitswalze mit geringem Durchmesser des Sendzimir-Walzwerks durchgeführt wurde. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse eines Versuchs, bei dem Bandstahl nach dem Kaltwalzen mit dem Tandemkaltwalzwerk mit einem Sendzimier-Kaltwalzwerk kaltgewalzt wurde.
- Die Tabellen 1 bis 3 zeigen auch die Ergebnisse von visuellen Prüfungen des Oberflächenglanzes des oben beschriebenen kaltgewalzten rostfreien Bandstahls. Diese Auswertungen der visuellen Prüfungen erfolgten nach den Kriterien des Oberflächenglanzes, die in 5 Graden von A speziell und A bis D unterteilt wurden. Gleichzeitig sind auch die Ergebnisse der visuellen Prüfung des kaltgewalzten rostfreien Bandstahls gezeigt, der nach einem herkömmlichen Herstellungsverfahren und mit einer herkömmlichen Vorrichtung hergestellt wurde.
- Wie es aus den Tabellen 1 bis 3 deutlich wird, zeigte der hergestellte kaltgewalzte rostfreie Bandstahl nach der Vorbehandlung nach dem Verfahren und mit der Vorrichtung dieser Erfindung in jedem Fall, bei dem der ferritische Bandstahl SUS430 oder der austenitische Bandstahl SUS304 verwendet wurde, einen hervorragenden Oberflächenglanz bei den Herstellungsverfahren, zum Beispiel beim Walzen, das mit Arbeitswalzen mit einem großen Durchmesser erfolgte, z.B. mit dem Tandemkaltwalzwerk, beim Walzen, das mit Arbeitswalzen mit geringem Durchmesser durchgeführt wurde, z.B. ein einem Sendzimir-Walzwerk, oder bei einer Kombination davon. Somit wird deutlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung den Oberflächenglanz signifikant verbessern.
- Wie es oben beschrieben wurde, zeigt der hergestellte kaltgewalzte rostfreie Bandstahl nach der Vorbehandlung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Vergleich mit einem kaltgewalzten Bandstahl, der mit einer herkömmlichen Vorrichtung und nach einem herkömmlichen Verfahren hergestellt wurde, einen hervorragenden Oberflächenglanz. Der Bandstahl, der mit der herkömmlichen Vorrichtung und nach dem herkömmlichen Verfahren hergestellt wurde, zeigt besonders in dem Fall einen unbefriedigenden Oberflächenglanz, bei dem das Walzen mit einer Arbeitswalze mit einem großen Durchmesser erfolgte, z.B. mit einem Tandemkaltwalzwerk o.ä. Da kaltgewalzter rostfreier Bandstahl im allgemeinen einen hervorragenden Oberflächenglanz aufweisen muß, konnten gewalzte Produkte, die nach herkömmlichen Verfahren und mit einer herkömmlichen Vorrichtung unter Verwendung einer Arbeitswalze mit großem Durchmesser hergestellt wurden, nicht eingesetzt werden. Wenn jedoch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren angewendet werden, kann ein Oberflächenglanz erreicht werden, wie er mit dem Sendzimier-Walzwerk erzielt werden kann. Folglich können mit einem Tandemwalzwerk, das für die Massenproduktion gedacht ist, Produkte mit hoher Qualität effektiv hergestellt werden. Tabelle 1 Stahlsorte Beispiele flüssiges Schmiermittel beim vorbehandelnden Walzen Reduktionsgrad beim vorbehandelnden Walzen (%) Dicke d. an der Oberfl. d. Eingangseite d. Arbeitswalze haftenden Öls beim vorbehandelnden Walzen (um) visuelle Prüfung des Oberflächenglanzes des fertigen Bandstahls * Beim Tandemkaltwalzwerk (es wurde eine Arbeitswalzem. großem Durchm. verwendet) (das Fertigtempern und Beizen wurden durchgef.) erfindungsgemäß herkömml. Beispiel Dressieröl Ölemulsion f. d. Kaltwalzen * A speziell bedeutet hervorragend; A bedeutet gut; B bedeutet durchschnittlich; C bedeutet unbefriedigend; D bedeutet schlecht Tabelle 2 Sorte Beispiele flüssiges Schmiermittel beim vorbehandelnden Walzen Reduktionsgrad beim vorbehandelnden Walzen (%) Dicke d. an d. Eing.-seite d. Arb.-walze haftenden Öls b. vorbehandelnden Walzen (um) visuelle Prüfung des Oberflächenglanzes des fertigen Bandstahls Bei einem Sendzimir-Walzwerk (es wurde eine Arbeitswalze mit gerigem Durchmesser verwendet das Fertigtempern und Beizen wurden durchgeführt das abschließende Blanktempern wurde druchgeführt. erfindungsgemäß herkömml. Beispiel Kaltwalzöl Dressieröl A, speziell Tabelle 2 Sorte Beispiele flüssiges Schmiermittel beim vorbehandelnden Walzen Reduktionsgrad beim vorbehandelnden Walzen (%) Dicke d. an der Oberfl. d. Eingangsseite d. Arbeitswalze haftenden Öls beim vorbehandelnden Walzen (um) visuelle Prüfung des Oberflächenglanzes des fertigen Bandstahls Nach dem Walzen mit dem Tandemwalzwerk wurde das Walzen mit einer Sendzimir-Walze durchgeführt das Fertigtempern und Beizen wurden durchgeführt das abschließende Blanktempern wurde druchgeführt. erfindungsgemäß herkömml. Beispiel Dressieröl Wasser Kaltwalzöl A, speziell
Claims (7)
1. Verfahren zur Behandlung eines rostfreien Bandstahls
(18), welches umfaßt:
a) Vorbehandlung des Bandstahls, die die Schritte
umfaßt:
i) Glühen und Beizen des rostfreien Bandstahls
nach dem Warmwalzen,
ii) Auftragen eines flüssigen Schmiermittels auf
die Oberflächen der Arbeitswalzen, so daß ein Film
des Schmiermittels mit einer Dicke von nicht mehr
als 1 um gebildet wird, und
iii) Walzen des rostfreien Bandstahls mit einer
Reduktion von mehr als 5%, und
b) Kaltwalzen dieses vorbehandelten Bandstahls.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Dicke des
Schmiermittelfilms nicht mehr als 0,5 um beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei der
Reduktionsgrad nicht mehr als 20% beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das
Schmiermittel aus Wasser, Dressieröl, Walzöl und einer
Walzölemulsion ausgewählt ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
die Viskosität des Schmiermittels 1 bis 15 cSt beträgt.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei
das Kaltwalzen ein Tandemkaltwalzen ist.
7. Vorrichtung zur Behandlung von rostfreiem Bandstahl
(18), welche umfaßt:
a) eine Einrichtung zum Tempern und Beiden des
Bandstahls,
b) eine Einrichtung zum Walzen (16, 17), bei der die
Arbeitswalzen (16) in zwei oder mehr Stufen angeordnet
sind,
c) eine Einrichtung zum Aufbringen eines flüssigen
Schmiermittels (15, 19, 20) auf die Arbeitswalzen, so
daß der auf den Arbeitswalzen vorhandene resultierende
Schmiermittelfilm eine Dicke von nicht mehr als 1 um
hat, und
d) eine Einrichtung zum Kaltwalzen des gewalzten
rostfreien Bandstahls.
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