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Die vorliegende Erfindung betrifft ein rostgeschütztes Stahlblech, das ausgezeichnete
Rostbeständigkeit, Bearbeitungseigenschaften und galvanische Beschichtbarkeit aufweist,
und das vorwiegend für den Gebrauch in Kraftfahrzeugkarosserien, als Gehäuse für
elektrische Geräte für Hausrat, für die Aussenwände von Gebäuden, und ähnliches
bestimmt ist.
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In den vergangenen Jahren wurde der für Kraftfahrzeuge verlangte Standard an
Rostbeständigkeit immer höher. Für die hinsichtlich Korrosion eingeschränkte Nutzungsdauer
legt der Canadian Code 1,5 Jahre bei Streifenkorrosion und 5 Jahre bei Lochfraß fest. In
den USA sind die Entwicklungen darauf ausgerichtet, eine Nutzungsdauer von 5 Jahren
bei Streifenkorrosion und von 10 Jahren bei Lochfraß zu erreichen. Um deranigen
Anforderungen zu entsprechen werden mit sogenanntein Zincromet und mit organischen
Verbindungen plattierte Stahlbleche als oberflächenbehandelte Stahlbleche für
Kraftfahrzeuge verwendet.
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Das Zincrometallblech beruht auf der von Diamond Shamlock Co. (USA)
entwickelten Herstellungsweise und wird durch Auftragen eines zinkreichen Primers Zincromet
auf ein mit Dacromet , einer wäßrigen Lösung eines Gemischs von Chromsäure-
Anhydrid, metallischen Zinkteilchen, einem Reduktionskatalysator, einem
Verdickungsmittel, usw. behandelten Stahlblechs hergestellt. Wenngleich das Blech gute
Korrosionsbeständigkeit und galvanische Beschichtbarkeit aufweist, da es bis zu einer
beträchtlichen Dicke (10 bis 15 um) mit einem Primer von hohem Zinkmetallgehalt
beschichtet ist, so wurde aufgezeigt, daß es teuer ist, verantwortlich für das Abblättern des
Beschichtungsüberzugs während des Herstellvorgangs ist und eine verminderte
Schweißpunktfestigkeit durch beim Schweißen gebildete Verbrennungsrückstände
hervorruft.
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Verschiedene mit organischen Gemischen plattierte Stahlbleche wurden zur
Verbesserung der vorstehend erwähnten Schwierigkeiten vorgeschlagen. Demgemäß werden
zinkplattierte oder zinklegierungsplattierte Stahlbleche, (entweder unmittelbar oder)
nachdem sie einer chemischen Umwandlungsbehandlung, wie einer Chromatbehandlung,
unterzogen wurden, mit einem hauptsächlich aus organischen Substanzen bestehenden
Schutzfilm beschichtet. Da die zunehmende Dicke der Plattierungsschicht während des
Herstellvorgangs zu derartigen Schwierigkeiten wie dem Reißen oder Abblättern führt,
lagen in diesen Fällen die zur Steigerung der Korrosionsbeständigkeit ergriffenen
Maßnahmen in einer Verbesserung des Schutzfilms, und verschiedenartige Vorschläge
wurden hinsichtlich der Zusammensetzung des Films gemacht.
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Das üblicherweise für den Schutzfilm benutzte Trägerharz ist Acrylharz oder
Epoxyharz. Es ist bekannt, daß im allgemeinen Acrylharz bezüglich Lösungsmittelbeständigkeit,
Alkalibeständigkeit und Adhäsion unbefriedigend ist, und daß Epoxyharz hinsichtlich
seiner Weichheit für die nachfolgende Bearbeitung unbefriedigend ist. Mit dem Ziel eine
bessere Ausgewogenheit dieser Eigenschaften zu erreichen, wurden Vorschläge gemacht
als Werkstoff für das Trägerharz Polyurethanharze zu benutzen.
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Hier können beispielsweise die Japanischen Patentanmeldungen Kokai (offengelegt)
Nrn. 56-84 759, 56-89 548, 57-30 717, 58-40 372, 58-52 370, 58-174 582, 60-13 078,
62-73 938, 62-225 341 und 62-289 274 erwähnt werden. Von diesen betreffen die
Japanischen Patentanmeldungen Kokai Nrn. 56-84 759, 56-89 548, 57-30 717, 58-40 372,
58-52 370, 58-174 582 Beschichtungsmaterialien, welche, als Ausgangssubstanzen, aus
Polymeren oder Oligomeren, die eine aktiven Wasserstoff enthaltende Gruppe, wie eine
Hydroxyl-, Carboxyl-, und Aminogruppe enthalten, und aus blockierten Isocyanaten
hergestellt werden.
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Demgemäß betrifft die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr 56-84 759 eine
"Beschichtungszusammensetzung umfassend (a) ein ölfreies Alkydharz mit einer Säurezahl
von 50 KOH mg/g oder weniger und einer Hydrnxylzahl von 50 bis 250 KOH mg/g,
welches mit 1 bis 15 Gew.-% einer Polyphenol-carbonsaure umgesetzt wurde und (b) eine
blockierte Isocyanatverbindung."
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr 56-89 548 [Japanische
Patentveröffentlichung (Kokoku) Nr. 62-49 116] betrifft "ein vorbeschichtetes Metall, erhalten
durch Auftragen einer Zusammensetzung, umfassend ein mit einem Blockierungsmittel
vom Oxim-Typ oder Lactam-Typ blockiertes Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan, oder ein
Addukt davon, und ein Polyolharz, auf ein Metallblech und einer nachfolgenden
Hitzebehandlung." Beispiele für das darin beschriebene Metallmedium schließen
phosphatbehandeltes, galvanisiertes Eisenblech, usw. ein.
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr. 57-30 717 betrifft "ein Verfahren zur
Herstellung eines hitzehartbaren Harzes, in welchem das Reaktionsprodukt eines
Epoxyharzes, überwiegend vom Bisphenol-Typ, einer Dicarbonsäure und eines sekundären
Amins mit wenigstens einer primären Hydroxylgruppe, und ein blockiertes Isocyanat
eingesetzt wird." Es erläutert beispielhaft den Gebrauch eines Beschichtungsmaterials als
Primer für zinkphosphat-behandeltes, galvanisiertes Eisenblech, umfassend das
hitzehärtbare Harz als Bindemittel.
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr. 58-40 372 betrifft "ein
Beschichtungsmaterial für chromatbehandelte, zinkplattierte Stahlbleche, umfassend ein ölfreies
Alkydharz,
das eine Säurezahl von 50 oder weniger und eine Hydroxylzahl von 50 bis 250
besitzt, welches mit Tanninsäure umgesetzt wurde, und einer blockierten
Isocyanatverbindung."
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr 58-52 370 betrifft "ein wäßriges
Beschichtungsmittel für chromatbehandelte, zinkplattierte Stahlbleche, umfassend das
organische Amino-Salz oder Ammonium-Salz eines ölfreien Alkydharzes mit einer
Säurezahl von 20 bis 100 und einer Hydrnxylzahl von 50 bis 250, welches mit Tanninsäure
umgesetzt wurde, und einer in Wasser dispergierbaren oder wasserlöslichen blockierten
Isocyanatverbindung."
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr 58-174 582 betrifft "ein schweißbares,
beschichtetes Stahlblech, erhalten durch Aufbringen einer Zusammensetzung, umfassend
Chromsäure-Anhydrid, ein wasserlosliches Acrylharz und/oder ein in Wasser verteilbares
Acrylharz, ein organisches Reduktionsmittel und Wasser als Grundierungsmittel auf ein
zinkplattiertes Stahlblech und anschließendes Trocknen und dann weiteres Aufbringen
einer Deckschichtzusammensetzung, umfassend ein ölfreies Polyesterharz, welches als
zweibasige Säure 30 bis 70 Mol-% an Terephthalsäure im Verhältnis zum Gesamtgehalt an
organischen Säuren, als Härtungsmittel ein Melaminharz und/oder blockiertes Isocyanat,
Zinkstaub und Lösungsmittel enthält, in einer trockenen Filmdicke von 3 bis 20 um, und
anschließendes Brennen und Trocknen."
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Gemäß den Japanischen Patentanmeldungen Kokai Nrn. 56-84 759, 58-40 372 und
58-52 370 wird als Polyol-Bestandteil zum Umsetzen mit Isocyanat ein ölfreies
Alkydharz, das eine genau bestimmte Säurezahl aufweist, nämlich einen genau bestimmten
Gehalt an Carboxylgruppen, welche mit einer Polyphenolcarbonsäure oder Tanninsäure
umgesetzt wurden, eingesetzt. Wenngleich die Filmdicke in diesen Erfindungen nicht
besonders festgelegt ist, so, werden die mit Filmdicken von 25 ± 3 um beschichteten
Gegenstände zum Vergleich der Filmeigenschaften zwischen den Zusammensetzungen aus
den Erfindungen und jenen in den Vergleichsbeispielen erwähnten benutzt, um die
überlegene Korrosionsbeständigkeit, der durch die in den Erfindungen beschriebenen
Zusammensetzungen zu zeigen.
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Jedoch gibt im Falle der rostgeschützten Stahlbleche, welche für eine kathodische
Galvanisierungsbeschichtung geeignet sind, und welche zum Gebrauch in der vorliegenden
Erfindung beabsichtigt sind, eine dicke Beschichtung mit nichtionischem oder
anionischem Harz Anlaß zu schlechter galvanischer Beschichtbarkeit, selbst wenn das
Harz gute Adhäsion und hohe Härte aufweist, und wenn durch die dicke Beschichtung
gute Korrosionsbeständigkeit entfaltet wird. Das bedeutet, daß kraterförmige Fehler sich in
dem galvanisch beschichteten Film entwickeln können.
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Die Japanische Patentanmeldung Kokai Nr. 56-89 548 ist durch den Gebrauch eines
blockierten Bis(isocyanatmethyl)cyclohexans oder seines Adduktes als blockiertes
Isocyanat
gekennzeichnet. Jedoch ist das Isocyanat teurer und weniger reaktiv als aromatische
Isocyanate. Die darin verwendeten Polyole sind alle, ausgenommen eines Beispiels vom
nichtionischen Aryl-Typ, anionische Polyester-Polyole, kationische finden keine
Erwähnung.
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In der Japanischen Patentanmeldung Kokai Nr. 58-174 582 verwendet man als
Polyol einen ölfreien Polyester einer besonderen Zusammensetzung. Wenngleich die
Säurezahl des Polyesters nicht erwähnt wird, so ist der Polyester gewöhnlich ein
anionisches Polyol, das bestimmte Säurezahlen umfaßt. Überdies wird eine Schutzfilmdicke
von 3 bis 20 um als begrenzende Bedingung bezeichnet. Außerdem ist in diesem Fall die
Beschichtung, aus den vorstehend beschriebenen Gründen, bei kathodischer
Galvanisierungsbeschichtung nicht für den Gebrauch als Primer geeignet. Weiterhin werden, obwohl
die Verwendung eines blockierten Isocyanats als Härtungsmittel als das Merkmal der
Erfindung erwähnt wird, nur diejenigen Beispiele, welche als Härtungsmittel
Methylolmelamin verwenden, aufgeführt und es wird in den Arbeitsbeispielen keine Verwendung
eines blockierten Isocyanats erwähnt.
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In der Japanischen Patentanmeldung Kokai Nr 57-30 717 ist das verwendete Harz,
obwohl seine Struktur aus der Beschreibung der Zusammensetzung nicht völlig klar ist,
kationisch und es ist hinsichtlich dem Vorhandensein einer blockierten Isocyanatgruppe
ähnlich dem in der hier vorliegenden Erfindung verwendeten Bindemittel. Jedoch wird
dort nicht die kathodische Galvanisierungsbeschichtung, die Zugabe von Kieselsol oder die
Schutzfilmdicke erwähnt. In den Arbeitsbeispielen wird eine Filmdicke von 8 um
beispielhaft aufgeführt. Man nahm an, daß das Harz so wie es in seiner Zusammensetzung
beschrieben wird, hauptsachlich für den Gebrauch bei sogenannten vorbeschichteten
Metallen vom Grundierungs-Deckschicht-Typ ("precoat-top coat type"), welche als
Gebäudematerialien und ähnliches Verwendung finden, entwickelt wurden.
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Aus GB 2 194 249 ist bekannt, ein chromatbehandeltes, zink- oder
zinklegierungsplattiertes Stahlblech mit einer Zusammensetzung, umfassend ein Gemisch aus mit
Urethanfunktionen versehenem Epoxyesterharz, welches beispielsweise durch die Umsetzung
von Epoxyesterharz mit einer teilweise blockierten Isocyanatverbindung erhalten werden
kann, und einem hydrophilen Polyamidharz, wobei die Zusammensetzung außerdem
Siliciumdioxid und ein Gleitmittel enthält, zu beschichten. Der Überzug läßt sich bei
Temperaturen von 100 bis 200 ºC unter Bildung eines trockenen Films von 0,3 bis 5 um Dicke
trocknen, und das beschichtete Blech kann anschließend einer kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung unterzogen werden.
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Die englische Inhaltsangabe von WO-A-88 06521 offenbart ein chromatbehandeltes,
zink- oder zinklegiertesplattiertes Stahlblech, das mit einer Harzzusammensetzung,
umfassend ein Grundharz, welches durch Anfügen zumindest eines basischen Stickstoffatoms
und zumindest zweier primarer Hdroxygruppen an das Ende eines Epoxyharzes erhalten
wird, außerdem auch Siliciumdioxid, eine schwer lösliche Chromverbindung, und
gegebenenfalls, als Härter, eine Polyisocyanatverbindung, beschichtet worden ist.
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FR-A-2 426 718 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines kationischen
Galvanisierungsharzes unter Einbeziehung der Umsetzung eines Polyisocyanats mit einem Polyol
und einem monofunktionalen Blockierungsmittel, um ein Zwischenprodukt zu erhalten,
welches dann, um ein Reaktionsprodukt zu erhalten, mit einer tertiären Aminogruppe
umgesetzt wird. Die tertiären Aminogruppen werden anschließend angesäuert um
Aminogruppensalze zu bilden. Das Harz kann durch kationische Galvanisierung auf einer
gewünschten, elektrischleitenden Unterlage abgeschieden werden, um eine
Überzugsschicht zu bilden.
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Die hier genannten Erfinder haben Untersuchungen über Primer für kathodisch
galvanischbeschichtete, zinkplattierte Stahlbleche, welche als Außenbleche für
Kraftfahrzeuge verwendet werden, durchgeführt. Bei derartiger Verwendung ist es üblich, daß
sogenannte rostgeschützte Stahlbleche, welche durch Chromatbehandlung von
zinkplattierten oder zinklegierungsplattierten Stahlblechen (im folgenden als plattierte
Stahlbleche bezeichnet) und dann durch Auftragen eines Primers darauf, gefolgt von
Trocken, angefertigt werden, von Stahlerzeugern hergestellt sind verschifft werden, und bei
den Automobilherstellern in aufeinandeifolgender Abfolge durch Schneiden, Pressen,
Schweißen, Entfetten, Phosphatieren, Galvanisierungsbeschichten, Zwischenbeschichten
und Deckbeschichten verarbeitet werden. Entsprechend ist es bei einem Primer für
rostgeschützte Stahlbleche erforderlich, daß er für die nachfolgenden Arbeitsschritte neben
rostschützender Wirkung für das rostgeschützte Stahlblech selbst, hohe Lösungsmittel- und
Hitzebeständigkeit, in Verbindung mit guten Bearbeitungs-, Schweiß- und galvanischen
Beschichtungseigenschaften aufweist. Jedoch ist kein Primer für rostgeschützte
Stahlbleche bekannt, der in allen diesen Eigenschaften zufriedenstellend ist. Das heißt,
wenn man sich um eine Verbesserung einer der vorstehenden Eigenschafien bemüht, so
ergibt sich daraus eine Verschlechterung in einer anderen Eigenschaft. Beispielsweise wird
die Korrosionsbeständigkeit im allgemeinen verbessert, wenn die Dicke des Primerfilms
erhöht wird, aber die nachfolgenden Bearbeitungseigenschaften (wie Biegbarkeit und
Schweißbarkeit) und die galvanische Beschichtbarkeit verschlechtem sich.
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Die hier genannten Erfinder haben eine umfassende Untersuchung durchgeführt um
ein Oberflächenbehandlungsverfahren zu finden, das vor der kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung der zinkplattierten oder zinklegierungsplauierten Stahlbleche erfolgt,
welche die vorstehend beschriebenen Probleme im Stand der Technik lösen und alle
Qualitatsanforderungen für rostgeschützte Stahlbleche erfüllen kann. Als ein Ergebnis
wurde herausgefunden, daß ein rostgeschütztes Stahlblech, das keine Fehler im kathodisch
galvanisierten Schutzfilm entwickelt, und das alle die Eigenschaften, einschließlich der für
Außenbleche von Kraftfährzeugen geforderten Korrosionsbestandigkeit, vollig befriedigen
kann, hergestellt werden kann, indem auf ein chromatbehandeltes, plattiertes Stahlblech
ein Primer (d.h. Schutzschichtmaterial) aufgetragen wird, welcher als Hauptbestandteil der
organischen Komponente des Schutzfilms ein blockiertes Isocyanat-enthaltendes
Präpolymer umfaßt, das in ein und demselben Molekül jeweils zumindest eine blockierte
Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und tertiäre Aminogruppe enthält, und das 10 bis 100 Gew.-
Teile Kieselsol bezogen auf 100 Gew.-Teile des Präpolymers enthält, wobei der Überzug
in einer Menge von 0,3 bis 4 g/m², bezogen auf das Trockengewicht, und dann eine
Hitzetrocknung desselben erfolgt.
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Folglich betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung
eines zinkplattierten oder zinklegierungsplattienen Stahlblechs, das einer kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung unterzogen werden soll, umfassend das Beschichten des
plattierten Stahlblechs, das chromatbehandelt wurde, mit einem Schutzschichtmaterial
(Primer), das als Hauptbestandteil der filmbildenden organischen Komponente ein
blockiertes Isocyanat-enthaltendes Präpolymer besitzt d.h. ein Polyurethan- oder
Polyharnstoffharz, das durch Umsetzung eines Polyisocyanats und eines Polyol- oder Polyamin-
Oligomers gebildet wurde und in ein sind demselben Molekul wenigstens eine blockierte
Isocyanatgruppe und wenigstens eine Hydroxylgruppe in einem molaren Verhältnis von
Hydroxylgruppen zu blockienen Isocyanatgruppen im Bereich von 3/1 bis 1/3 und
wenigstens eine tertiäre Aminogruppe enthält, wobei das Schutzschichtmaterial 10 bis 100 Gew.-
Teile Kieselsol bezogen auf 100 Gew.-Teile des Präpolymers enthält und der so erhaltene
Schutzfilm bei einer Temperatur von 80 bis 300 ºC hitzegetrocknet wird, wobei ein
trockener Film gebildet wird, der in einer Menge von 0,3 bis 4 g/m² auf der plattierten
Stahloberfläche aufgebracht ist. Die vorliegende Erfindung betrifft überdies ein
beschichtetes, chromatbehandeltes, zinkplattiertes oder zinklegierungsplattiertes Stahlblech,
umfassend eine Primerbeschichtung, die in einer Menge von 0,3 bis 4 g/m² auf der plattierten
Stahloberfläche vorhanden ist, wobei die Primerbeschichtung durch Hitzetrocknung bei
einer Temperatur von 80 bis 300 ºC aus einem wie vorstehend angegebenen
Schutzschichtmaterial erhältlich ist.
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Die in der vorliegenden Erfindung benutzten Stahlbleche, nämlich zinkplattierte oder
zinklegierungsplattierte Stahlbleche, sind im wesentlichen nicht eingeschränkt und
schließen die durch Elektrogalvanisierung, Heißtauch-Galvanisierung und Dampfabscheidung
vorbehandelten mit ein üblicherweise werden diejenigen mit einem
Beschichtungsgewicht von 10 bis 40 g/m² verwendet.
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Die Chromatbehandlung der plattierten Stahlbleche kann auch nach bekannten
Verfahren ausgeführt werden. Sowohl die sogenannte Chromatbehandlung vom Reaktionstyp,
als auch die Chromatbehandlung vom "dry-in-place"-Typ können angewandt werden. Der
Chromatbehandlungsschritt ist fur eine Verminderung der Dicke der später aufgetragenen
Primerschicht unerläßlich. Der Gehalt an Cr in der Beschichtung betragt vorzugsweise 10
bis 200 mg/m², insbesondere bevorzugt 30 bis 150 mg/m².
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Die wesentlichen Merkmale der vorliegenden Erfindung liegen in der verwendeten
Primer-Zusammensetzung und in der Dicke seines Auftrags.
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Bezüglich des Harzes für den Primer wurden, wie vorstehend beschrieben,
nichtionische und anionische Harze benutzt. Es wurde jedoch festgestellt, daß
insbesondere wenn die Filmdicke erhöht wird, kraterförmige Fehler dazu neigen, sich auf
der Oberfläche der Galvanisierungsbeschichtung während der kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung zu bilden. Daher ist die Verwendung von kationischen Harzen
vorzuziehen. Obwohl der Entstehungsmechanismus der vorstellenden Fehler noch nicht
klar ist, ist ein denkbarer Grund, daß während der kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung, während der die zu beschichtenden Teile als Kathode dienen, eine ziehende
Kraft zur entgegengesetzten Elektrode hin auf den Primerfilm eines rostgeschützten
Stahlblechs, in welchem anionische Harze verwendet werden, ausgeübt wird.
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Während der kathodischen Galvanisierungsbeschichtung wird die Oberfläche des zu
beschichtenden Teiles alkalisch und galvanisches Beschichtungsmaterial wird
niedergeschlagen und darauf aufgetragen. Überdies enthält galvanisches Beschichtungmaterial
gewöhnlich ein zusätzlich beigefügtes Lösungsmittel wie Cellosolve. Dementsprechend
muß die Oberfläche gegen Alkali und Lösungsmittel beständig sein. Deshalb kann ein
völlig thermoplastisches Harz keine befriedigende Leistung aufweisen und die
Verwendung eines hitzehärtbaren (quervernetzten) Harztyps ist erforderlich. Andererseits
ist, da rostgeschützte Stahlbleche in großem Maßstab hergestellt werden, die
Fertigungsstraßengeschwindigkeit in ihrer Produktion hoch, und es gibt Grenzen für die
Länge des für die Hitzetrocknung und -behandlung benutzten Heizofens, so daß es umso
besser ist, je kürzer die Härtungszeit des verwendeten Harzes ist.
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Weiterhin sind, mit Rücksicht auf die Beziehungen zwischen Konzentration des
Beschichtungsmaterials und seiner Viskosität zum Zeitpunkt der Beschichtung, Harze mit
hohem Molekulargewicht, aufgrund ihrer als Spinnbarkeit bekannten Eigenschaft, nicht
auf einfache Weise zu verwenden Zieht man die vorstehend erwähnten Punkte mit in
Betracht, so wird ein Härter-typartiges Harz das entweder ein Polyurethan, durch
Verwendung eines Polyisocyanats und eines Polyol-Oligomers, oder ein Polyharnstoff,
durch Verwendung eines Polyisocyanats und eines Polyamin-Oligomers, ist, eingesetzt.
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Für den Fall, daß Polyisocyanate mit Polyol oder Polyamin gemischt werden, erfolgt
eine Reaktion zwischen den gemischten Komponenten, selbst wenn ein aliphatisches oder
alicyclisches Isocyanat mit verhältnismaßig geringer Reaktivität verwendet wird, wobei
sich mit der Zeit eine Zunahme der Viskosität und schließlich eine Verfestigung des
Systems ergibt. Es ist daher notwendig die Isocyanatgruppe während der Lagerung des
Beschichtungsmaterials inaktiviert zu halten und sind sie im Anschluß an das Auftragen durch
Erhitzen zu aktivieren, in anderen Worten, die Isocyanatgruppe zuvor zu blockieren.
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Ferner, wenn während der galvanischen Beschichtung der Schutzfilm des
verwendeten, rostgeschützten Stahlblechs nicht einheitlich ist, neigt die Galvanisierung dazu,
teilweise uneinheitlich fortzuschreiten, wobei dieses zu uneinheitlicher elektrischer
Leitfähigkeit und zur Entwicklung von Unebenheiten im galvanischen Schutzfilm führt,
abhängig vom Unterschied in der Verträglichkeit zwischen Pigment und Trägerharz, oder,
falls das Trägerharz aus mehreren Komponenten besteht, zwischen seinen
Einzelbestandteilen. Folglich muß die Zusammensetzung des Harzes vorzugsweise mikroskopisch
einheitlich sein.
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Nach umfassenden Untersuchungen, welche die vorstehend aufgeführten Punkte mit
in Betracht zogen, wurde festgestellt, daß das am besten geeignete Harzmaterial, welches
für den Gegenstand der vorliegenden Erfindung genutzt werden kann, ein blockiertes
Isocyanat-enthaltendes Präpolymer ist d.h. ein Polyurethan- oder Polyharnstoff-artiges Harz,
welches aus einem Polyisocyanat und einem Polyol- oder Polyamin-Oligomeren gebildet
wurde, und welches in ein und demselben Molekül jeweils wenigstens eine blockierte
Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und tertiäre Aminogruppe enthält.
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Verschiedene Verfahren können angewandt werden, um ein, eine blockierte
Isocyanatgruppe-enthaltendes Präpolymer herzustellen, welches in ein und demselben Molekül
jeweils wenigstens eine blockierte Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und tertiäre
Aminogruppe enthält. Am üblichsten ist ein Verfahren, welches das Umsetzen eines eine tertiäre
Aminogruppe enthaltenden Polyols, mit einer Polyisocyanatverbindung, die wenigstens
eine blockierte Isocyanatgruppe und wenigstens eine freie Isocyanatgruppe aufweist,
umfaßt.
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Als Beispiele für das aminieite Polyol, welches in der vorstehenden Umsetzung
eingesetzt werden kann, können Trialkanolamine (z.B. Triethanolamin, Tripropanolamin, und
Tributanolamin); Alkylenoxid-Addukte von Polyalkylen-polyaminen (z.B. ein
Reaktionsprodukt, das ein Addukt von Ethylenoxid, Propylenoxid, oder Butylenoxid und
Ethylendiamin, Diethylentriamin, oder Hexamethylendiamin ist), und Reaktionsprodukte, die
Addukte von Alkylenoxiden und alicyclischen oder aromatischen Polyaminen, wie
beispielsweise Di(methylamino)cyclohexan und Xylylendiamin sind, erwähnt werden.
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Darüberhinaus können auch Reaktionsprodukte dieser aminierten Polyole mit
Diisocyanatverbindungen (z.B. das Reaktionsprodukt von 2 Mol Triethanolamin mit
Tolylendiisocyanat) und Addukten von Epoxyharzen mit Dialkanolaminen [z.B. das Addukt von 2
Aquivalenten eines Epoxyharzes, welches ein Epoxy-Äquivalent von 190 (Epicoat 828 ,
ein Handelsname, hergest. von Yuka-Shell Co. Ltd.) aufweist, mit 2 Mol Diethanolamin]
verwendet werden.
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Die Polyisocyanatverbindungen, welche in der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden können, schließen aromatische Diisocyanate, wie beispielsweise
Tolylen-diisocyanat, Diphenylmethan-diisocyanat,Xylylen-diisocyanat, und Naphthylen-diisocyanat,
und die hydrogenierten Derivate davon, alicyclische Isocyanate, aliphatische und
alicyclische Isocyanate, wie Hexamethylen-diisocyanat und Isophoron-diisocyanat, und Dimere
und Trimere davon ein. Es ist unnötig zu sagen, daß sogenannte Präpolymere, welche
durch Umsetzung dieser Polyisocyanate mit Polyether-Polyolen, Polyester-Polyolen, usw.
erhältlich sind, ebenso verwendet werden können.
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Um einen Primer zu erhalten, der besonders ausgezeichnete Eigenschaften beim
Bearbeiten und Punktschweißen aufweist, ist es möglich ein Präpolymeres zu verwenden,
welches, durch die Umsetzung von Polyol mit einem Polyisocyanat erhältliche,
endständige Isocyanatgruppen aufweist, und auf diese Weise eine Urethanbindung in die
Hauptkette einzuführen.
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Als Beispiele für die Polyether-Polyole konnen durch Addition von Ethylenoxid,
Propylenoxid, usw. an niedermolekulare Glykole, wie Ethylenglykol, Propylenglykol,
Bisphenol A, usw. erhaltene Polyole, und Polyoxytetramethylenglykol erwähnt werden.
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Als Beispiele für die Polyester-Polyole können durch Dehydrierungskondensation
niedermolekularer Glykole mit zweibasigen Sauren erhaltene Polyester, und durch
ringöffnende Polymerisation von Lactonen wie ε-Caprolacton in der Gegenwart von Glykolen
erhaltene Lacton-Polyole erwähnt werden.
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Die Blockierungsmittel, welche für Isocyanat benutzt werden können, schließen
monofunktionale Blockierungsmittel wie sie in der herkömmlichen Herstellung von
blockierten Isocyanaten verwendet werden, nämlich Alkohole, Phenole, Lactame, Oxime,
usw. ein.
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Beispiele für die Alkohole schließen Isopropylalkohol, t-Butylalkohol, und
Cumylalkohol ein.
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Beispiele für die Phenole schließen Phenol, Kresol, Xylenol, Alkylphenol,
Nitrophenole, und halogenierte Phenole ein.
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Beispiele für die Lactame schließen ε-Caprolactam, δ-Valerolactam, γ-Butyrolactam,
und β-Propiolactam eine.
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Beispiele für die Oxime schließen Formamidoxim, Methylethylketoxim,
Acetaldoxim, Acetoxim, Diacetylmonooxim, Cyclohexanon-oxim, und Benzophenon-oxim ein.
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Die Reaktion dieser aminierten Polyole mit den blockierten Isocyanaten wird nun
anhand der Beispiele eines tetrafunktionalen aminierten Polyols (I) [dargestellt als
R&sub1;-(OH)&sub4;] und eines zur Hälfte blockierten Produktes (II) eines Diisocyanats [dargestellt
als OCN-R&sub2;-NCO HR&sub3;, wobei HR&sub3; ein Blockierungsmittel ist] beschrieben. Wenn 2 Mol
des zur Hälfte blockierten Isocyanats im Verhältnis zu 1 Mol des aminierten Polyols
verwendet werden, um 2 Äquivalente an Hydroxylgruppen in Verbindung (I) zu bilden,
welche sich mit freien Isocyanatgruppen der Verbindung (II) umsetzen, und das demgemäß
erhaltene Reaktionsprodukt (III)
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(OH)&sub2;-R&sub1;-(O- -NH-R&sub2;-NCO HR&sub3;)&sub2;
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anschließend wie ein Primer aufgetragen und hitzegehärtet wird, wobei das
Blockierungsmittel abgelöst wird und die Isocyanate freigegeben werden, welche dann mit den in
äquivalenter Menge vorhandenen Hydroxylgruppen reagieren, so hat dies theoretisch die
Bildung eines Polyurethanharzfilmes mit wirksam ausgebildeten Querverbindungen zur
Folge. Demgemäß ist es beim Umsetzen eines aminierten Polyols mit einem teilweise
blockierten Polyisocyanat üblich, die Bedingungen so zu wählen, daß die aktiven
Wasserstoffatome, welche nach der Reaktion von aktiven Wasserstoffatomen aus den aminierten
Polyolen mit freien Isocyanatgruppen aus den teilweise blockierten Isocyanaten verbleiben,
in einer zu den blockierten Isocyanatgruppen äquivalenten Menge vorhanden sind.
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Jedoch wird in der Praxis, wenn die Menge an unumgesetzten Hydroxylgruppen zu
groß ist, die Fähigkeit des resultierenden Filmes Wasser zu absorbieren höher, und
andererseits reagieren die uberschüssigen Isocyanate mit den gebildeten Urethangruppen
und werden in Allophanate umgewandelt, oder sie setzen sich mit Feuchtigkeit aus der
Luft oder aus anderen Ausgangsmaterialien unter Ausbildung von Harnstoffbindungen um.
Deshalb wird die Reaktion vorzugsweise unter derartigen Bedingungen durchgeführt, daß
die Hydroxylgruppen und die Isocyanatgruppen in einer aquivalenten Menge vorhanden
sind, oder daß die Isocyanatgruppen eher etwas im Überschuß sind, als in der Gegenwart
von überschüssigen Hydroxylgruppen. Das in der vorliegenden Erfindung verwendete
molare Verhältnis von Hydroxylgruppen zu blockientem Isocyanat sollte sich daher im
Bereich von 3/1 bis 1/3 vorzugsweise von 2/1 bis 1/2 bewegen.
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Die vorstehend beschriebenen, ein blockiertes Isocyanat enthaltenden Präpolymere,
welche in ein und demselben Molekül jeweils zumindest eine blockierte Isocyanatgruppe,
Hydroxylgruppe, und tertiäre Aminogruppe enthalten, sind bereits bekannt, beispielsweise
aus der Japanischen Patentveröffentlichung Nr. 53-38 317, und aus den Japanischen
Patentanmeldungen Kokai (offengelegt) Nrn. 47-35 ()97 und 48-96 696. Präpolymere,
deren Herstellung sich auf die vorstehenden Patentanmeldungen stützt, können erfolgreich
als Harze für die vorliegende Erfindung eingesetzt werden.
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Es folgt die Beschreibung des Kieselsols, dem zweiten wesentlichen Bestandteil der
vorliegenden Erfindung. Die Ergebnisse der von den hier genannten Erfindern
durchgeführten Untersuchung haben erbracht, daß rostgeschützte Stahlbleche, welche die
gewünschten Eigenschaften zur Verwendung in der kathodischen
Galvanisierungsbeschichtung aufweisen nicht einfach durch Auftragenen des vorstehend erwähnten
Beschichtungsmaterials, welches eine bluckierte Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und
tertiäre Aminogruppe enthalt, auf ein chromatbehandeltes, rostgeschütztes Stahlblech
erhalten werden können. Rostgeschützte Stahlbleche mit guten Eigenschaften können nur
hergestellt werden, wenn Kieselsol dem Beschichtungsmaterial zugefügt ist.
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Das hierbei zu verwendende Kieselsol ist nicht besonders eingeschrankt, so lange es
mit dem Präpolymer (welches in ein sind demselben Molekül eine blockierte
Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und tertiäre Aminogruppe enthält) verträglich ist und nicht solche
Schwierigkeiten wie Koagulation verursacht. Die zur Zeit im Handel erhältlichen
Kieselsole können einschließlich dem Kieselpuder (Aerosil 200, R-972, ein Handelsname) der
Nippon Aerosil Co. und dem nichtwäßrigen lösungsmittelartigen Kieselsol (Colloidal
Silicia ETCST, ein Handelsname) der Nissan Kagaku K.K. verwendet werden.
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Die Menge des verwendeten Kieselsols beträgt vorzugsweise 20 bis 80 Gew.-Teile
bezüglich 100 Teilen des Präpolymers (welches in ein und demselben Molekül eine
blockierte Isocyanatgruppe, Hydroxylgruppe, und tertiäre Aminogruppe enthält). Wenn die
Menge des verwendeten Kieselsols 10 oder weniger Teile beträgt, ist die
Korrosionsbeständigkeit enbefriedigend, wohingegen sich wenn es 100 oder mehr Teile sind die
Adhäsion des Schutzfilmes verschlechtert.
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Der vorliegende Primer kann innerhalb der Grenzen, in denen keine nachteilige
Wirkung für die beabsichtigten Eigenschaften eintreten mit Zusatzstoffen, welche
üblicherweise Beschichtungsmaterialien hinzugefügt werden vermischt werden, nämlich
verschiedene Additive einschließlich Verschnittpigmenten, Farbpigmenten,
Pigmentdisperierungsmitteln, Ablagerungsschutzmitteln, Schaumverhütungsmitteln,
Egalisiermittel, Antioxidantien, Verdickern, Gleitmitteln, Antistatika usw. Auch das zu
verwendende Lösungsmittel ist nacht besonders eingeschränkt, und verschiedene
üblicherweise in Beschichtungsmaterialien eingesetzte Lösungsmittel können benutzt
werden, um nach den bekannten Verfahren ein Beschichtungsmaterial der richtigen
Konzentration und Viskosität herzustellen.
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Das derartig hergestellte Primer-Beschichtungsmaterial enthält in demselben Molekül
eine, wenngleich blockierte und stabilisierte, Isocyanatgruppe, und eine Hydroxylgruppe
und außerdem eine tertiäre Aminogruppe, welche eine katalytische Wirkung für die
Reaktion zwischen den zwei vorgenannten funktionalen Gruppen besitzt, so daß es
während der Lagerung vorzugsweise bei niedrigen Temperaturen, innerhalb einer Grenze,
die keine Verfestigung und Einfrieren hervorruft, aufzubewahren ist.
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Das zum Auftragen des derartig erhaltenen Primer-Beschichtungsmaterials auf
chromatbehandelte plattierte Stahlbleche angewendete Verfahren ist ebenfalls nicht besonders
beschränkt, und verschiedene Auftragungsverfahren können angewandt werden,
einschließlich Tauchbaden, Sprühen, Gießlackierung, Walzenauftragung, und
Aufstreichen. Im allgemeinen sollte es jedoch durch Walzenauftragung auf einer oder beiden
Seiten aufgetragen sind hierauf hitzegetrocknet werden.
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Nunmehr folgt die Beschreibung des Schutzfilmgewichts, der dritten begrenzenden
Bedingung der vorliegenden Erfindung. Im allgemeinen nimmt die
Korrosionsbeständigkeit
mit zunehmendem Schutzfilmgewicht zu und der Primer wird, im Fall von
vorbeschichtetem Stahlblech vom sogenannten "2-coat, 2-bake"-Typ, welches als
Gebäudematerial ohne Galvanisierungsbeschichtung verwendet wird, mit einem Gewicht
von etwa 3 bis 20 g/m² aufgetragen. Jedoch haben die hier genannten Erfinder, beim
Durchführen der vorliegenden Entwicklung mit dem Ziel der Verwendung beim
galvanischen Beschichten festgestellt, daß es, um ein galvanisch gutbeschichtetes
Stahlblech zu erhalten, notwendig ist, den vorstehend beschriebenen Primer mit einem
trockenen Filmgewicht von 0,3 bis 4 g/m², vorzugsweise 0,4 bis 2,5 g/m², aufzutragen.
Wenn das Filmgewicht 0,3 g/m² oder weniger beträgt ist die Korrosionsbeständigkeit
unbefriedigend, während sich, wenn sie 4 g/m², kraterförmige Fehler auf dem
galvanischen Schutzfilm ausbilden.
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Hierauf wird das mit dem Primer-Beschichtungsmaterial beschichtete Stahlblech
hitzegetrocknet. Die Trocknungstemperatur betragt 80 bis 300 ºC, gewöhnlich etwa 100
bis 250 ºC.
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Einige Beispiele für das Verfahren zur Oberflächenbehandlung, um entsprechend der
vorliegenden Erfindung ein rostgeschütztes Stahlblech mit ausgezeichneter galvanischer
Beschichtbarkeit und Korrosionsbeständigkeit zu erhalten und das dabei verwendete
Bewertungsverfahren werden nachstehend beschrieben.
(1) Trägerblech
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Das verwendete Trägerblech war ein Zn-Ni-Legierungsplattiertes (Ni-Gehalt: 12 %)
Stahlblech mit einem Beschichtungsgewicht von 20 g/m².
(2) Chromatvorbehandlung
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Das vorstehende Trägerblech wurde mit Alkali entfettet, mit Wasser abgespült,
getrocknet, und hierauf durch Walzenauftrag mit Palene #4513H
(Chromatisierungschemikalie vom "dry-in-place"-Typ, hergest. von Nippon Parkerizing Co.) beschichtet, so
daß sich nach dem Trocknen 60 g/m² an Cr (in Form von metallischem Chrom) in der
Beschichtung befanden. Das getrocknete Blech wurde dann für Vergleichszwecke mit den
nachstehend beschriebenen Harzzusammensetzungen beschichtet.
(3) Syntheseverfahren für das Ausgangsharz
Harzsynthese Beispiel I
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In einem mit einem Thermometer und einem Rührer ausgestatteten Reaktionsgefäß
wurden 43,5 g eines Gemischs (nachstehend als 80-TDI bezeichnet) von 80 %
2,4-Tolylendiisocyanat und 20 % 2,6-Tolylen-diisocyanat vorgelegt, die Innentemperatur wurde auf
60 ºC eingestellt, und 50 g eines biftinktionalen Polypropylenglykols (PPG) mit einem
mittleren Molekulargewicht von 400 tropfenweise unter Rühren dem Gemisch
hinzugefügt. Nach Abschluß der Zugabe ließ man das entstandene Gemisch weitere 3
Stunden bei 60 ºC weiterreagieren, um ein Präpolymer zu bilden.
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Hierauf wurde ein flüssiges Gemisch von 37,3 g Triethanolamin und 87,2 g Aceton
mit dem vorstehend erwähnten Präpolymer bei 50 ºC 3 Stunden lang umgesetzt, um die
Lösung eines tertiäre Aminogruppen enthaltenden Oligo-Polymeren (AOP-1) zu erhalten.
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In einem gesonderten Reaktionsgefäß wurden 43,5 g 80-TDI vorgelegt, die
Innentemperatur wurde auf 60 ºC eingestellt, und dazu ein Lösungsgemisch von 23,5 g Phenol
und 44,7 g Aceton tropfenweise unter Rühren hinzugefügt. Nach der Zugabe ließ man das
gebildete Gemisch für weitere 2 Stunden weiterreagieren, um eine Lösung des blockierten
Isocyanats (BL-1), in welchem eine Halfte der Isocyanatgruppen des TDI durch Phenol
blockiert worden sind, zu erhalten. Anschließend wurden 218,0 g der vorstehend
erwähnten Lösung des tertiäre Aminogruppen enthaltenden Oligo-Polyols (AOP-1) mit 111,7 g
der Lösung des blockierten Isocyanats (BL-1) bei 50 ºC während 2 Stunden umgesetzt, um
eine Lösung des Präpolymeren (Harz I, Feststoffgehalt: 60 Gew.-%) zu erhalten, das für
den Gebrauch als Primer in ein und demselben Molekül eine blockierte Isocyanatgruppe,
tertiäre Aminogruppe, und Hydroxylgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel II
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Auf dieselbe Weise wie fur das Harz I wurden 43,5 g 80-TDI, 75,0 g eines
bifunktionalen Polypropylenglykols mit einem mittleren Molekulargewicht von 600, und 37,5 g
Triethanolamin in 103,9 g Aceton zur Reaktion gebracht, um eine Lösung des Oligo-Polyols
(AOP-2), welches tertiäre Aminogruppen enthält, zu erhalten. Hierauf wurden 259,7 g der
Lösung des Oligo-Polyols (AOP-2) mit 111,7 g derselben, wie bei Harz I synthetisierten,
blockierten Isocyanat-Lösung (BL-1) umgesetzt, um eine Lösung des Präpolymeren (Harz
II) zu erhalten, das für den Gebrauch als Primer in ein und demselben Molekül eine
blockierte Isocyanatgruppe, tertiäre Aminogruppe und Hydroxylgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel III
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Auf dieselbe Weise wie für das Harz I wurden 43,5 g 80-TDI, 50,0g
Polypropylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 400, und 33,5 g Trimethylolpropan in
84,7 g Aceton zur Reaktion gebracht, um eine Lösung des Oligo-Polyols (AOP-3) zu
erhalten. Hierauf wurden 211,7 g der Lösung des Oligo-Polyols (AOP-3) mit 111,7 g
derselben, wie bei der Harzsynthese Beispiel I hergestellten, blockierten Isocyanat-Lösung
(BL-1) umgesetzt, um eine Lösung des Präpolymeren (Harz III) zu erhalten, das für den
Gebrauch als Primer in ein und demselben Molekül eine blockierte Isocyanatgruppe sind
Hydroxylgruppe enthält.
Harzynthese Beispiel IV
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Zu 179 g einer 60 %igen Aceton-Lösung von Acryl-Polyol mit einem mittleren
Molekulargewicht von 3400, einer Säurezahl von 33, und einer Hydroxylzahl von 65, wurden
55,8 g derselben, wie bei der Harzsynthese Beispiel I hergestellten, blockierten Isocyanat-
Lösung (BL-1) tropfenweise zugegeben, so daß eine Innentemperatur von 60 ºC
beibehalten wurde. Nach Abschluß der tropfenweisen Zugabe wurde das gebildete Gemisch auf
60 ºC für weitere 8 Stunden erhitzt, um die Umsetzung zu erwirken. Hierauf wurde eine
Lösung des Präpolymeren (Harz IV) erhalten, das für den Gebrauch als Primer eine
blockierte Isocyanatgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel V
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Auf dieselbe Weise wie für das Harz wurden 43,5 g 80-TDI, 72,5 g
Polypropylenglykol (Handelsname BPX-33, hergest. von Asahi Denka Co., Ltd.) mit einem mittleren
Molekulargewicht von 580, welches durch Zugabe von etwa 6 Mol Propylenoxid zu
Bisphenol A erhalten wurde, und 37,3 g Triethanolamin in 102,2 g Methylethylketon zur
Reaktion gebracht, um eine Lösung des Oligo-Polyols (AOP-5), welches tertiäre
Aminogruppen enthält, zu erhalten.
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In einem gesonderten Reaktionsgefäß wurden 32,6 g 80-TDI mit 20,3 g p-Kresol in
35,3 g Methylethylketon umgesetzt, um eine Lösung des blockierten Isocyanats zu
erhalten. Hierauf wurden 88,2 g der Lösung des blockierten Isocyanats mit 255,5 g der Lösung
des Oligo-Polyols (AOP-5) bei 50 ºC wahrend 2 Stunden umgesetzt, um eine Lösung des
Präpolymeren (Harz V) zu erhalten, das als Primer in ein und demselben Molekül eine
blockierte Isocyanatgruppe, tertiäre Aminogruppe, und Hydroxylgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel VI
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Auf dieselbe Weise wie fur das Harz I wurden 66,6 g Isophoron-diisocyanat (IPDI),
60,0 g Polypropylenglykol mit einem mittleren Molekulargewicht von 400, und 29,8 g
Triethanolamin, unter Verwendung von 0,08 g Dibutylzinn-dilaurat, einem Katalysator, in
104,3 g Methylethylketon zur Reaktion gebracht, um eine Losung des Oligo-Polyols
(AOP-6), welches tertiäre Aminogruppen enthält, zu erhalten.
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In einem gesonderten Reaktionsgefäß wurden 33,3 g Isophoron-diisocyanat mit
14,1 g Phenol unter Verwendung von 0,05 g Dibutylzinn-dilaurat, einem Katalysator, in
31,6 g Methylethylketon umgesetzt, um eine Lösung des blockierten Isocyanats zu
erhalten. Hierauf wurden 79 g der Lösung des blockierten Isocyanats mit 260,7 g der
Lösung des Oligo-Polyols (AOP-6 hei 60 ºC 3 Stunden lang umgesetzt, um eine Lösung
des Präpolymeren (Harz VI) zu erhalten, das als Primer in ein und demselben Molekül eine
blockierte Isocyanatgruppe, tertiare Aminogruppe, und Hydroxylgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel VII
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Auf dieselbe Weise wie für das Harz I wurden 62,5 g Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), 72,5 g BPX-33, und 47,8 g Triisopropanolamin in 121,9 g Methylethylketon zur
Reaktion gebracht, um eine Lösung des Oligo-Polyols (AOP-7), welches tertiäre
Aminogruppen enthält, zu erhalten.
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In einem gesonderten Reaktionsgefäß wurden 62,5 g Diphenylmethan-diisocyanat
mit 21,8 Methylethylketoxim in 56,2 g Methylethylketon umgesetzt, um eine Lösung des
blockierten Isocyanats zu erhalten. Hierauf wurden 304,7 g der Lösung des blockierten
Isocyanats mit 140,5 g der Losung des OligoPolyols (AOP-7) umgesetzt, um eine Lösung
des Präpolymeren (Harz VII) zu erhalten, das für den Gebrauch als Primer in ein und
demselben Molekül eine blockierte Isocyanatgruppe, tertiäre Aminogruppe, und
Hydroxylgruppe enthält.
Harzsynthese Beispiel VIII
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Zu einem Lösungsgemisch von 47,5 g eines Epoxyharzes mit einem
Epoxy-Äquivalent von 190 (Handelsname: Epicoat 838 , hergest. von Yuka-Shell Co., Ltd) und 47,5 g
Methylethylketon wurden 23,8 g Diethanolamin zugegeben, und das gebildete Gemisch
ließ man unter Rühren bei 70 ºC 5 Stunden lang reagieren, um eine Lösung des Oligo-
Polyols (AOP-8), welches tertiäre Aminogriippen und keine Epoxygruppe enthält, zu
erhalten. Hierauf wurden 118,8 g der Lösung des Oligo-Polyols (AOP-8) mit 111,7 g
derselben, wie bei der Harzsynthese Beispiel I hergestellten, blockierten Isocyanat-Lösung
(BL-1) umgesetzt, um eine Lösung des Präpolymeren (Harz VIII) zu erhalten, das für den
Gebrauch als Primer in ein und demselben Molekül eine blockierte Isocyanatgruppe,
tertiäre Aminogruppe, und Hydroxylgruppe enthält.
(4) Herstellung der Harzzusammensetzung
-
Die Harzlösungen (I-VIII) wurden jeweils mit anderen Zusatzstoffen, nach den in
Tabelle I aufgeführten, auf Feststoffe bezogenen Verhältnissen, gemischt und dispergiert,
und auf einen Gesamtfeststoffgehalt von 20 %, unter Verwendung eines
Lösungsmittelgemischs von Toluol / Methyl-Cellosolve-Acetat = 1/2 (Gewichtsverhältnis), verdünnt, um
Harzzusammensetzungen für den Gebrauch beim Beschichten zu erhalten.
(5) Testverfahren
1. Leistungsprüfung des Galvanisierungsbeschichtungs-Films
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Vor dem Beschichten wurden die Bleche, den herkömmlichen
Oberflächenbehandlungsschritten bei Kraftfahrzeugen, wie nachstehend aufgeführt, unterworfen:
Entfetten, durch Besprühen mit FC-L 4460 (ein Handelsname, hergest.
von Nippon Parkerizing Co.) 18 g/l, 40 bis 43 ºC für 2 Minuten
Waschen mit Wasser, durch Besprühen mit Stadtwasser, Raumtemperatur (RT)
für 20 Sekunden
Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit, durch Besprühen mit
PN-ZN (ein Handelsname, hergest. von Nippon Parkerizing Co.)
Konz. 1 g/l, RT für 20 Sekunden
Chemische Umwandlungsbehandlung, durch Besprühen mit PB-L3020 (ein
Handelsname, hergest. von Nippon Parkerizing Co.)
Tauchbad in:
Zusatzmittel: 48 g/l FA (freie Säure) = 1,0 pt (Punkt)
AD 4813 : 5g/l TA (Gesamtsäure) = 20,0 pt
AD 4856 : 17 g/l AC (Beschleuniger) = 2,5 pt
bei 43 ºC fur 2 Minuten
Abspulen mit Wasser, durch Besprühen mit Stadtwasser,
RT für 20 Sekunden
Waschen mit Wasser, durch Besprühen mit deionisiertem Wasser,
RT für 20 Sekunden
Abtrocknen, Umluftofen mit Heißluft, 110 ºC für 2 Minuten
-
Hierauf wurde das Blech einer Galvanisierungsbeschichtung unterworfen, unter
Verwendung von kathodischen Galvanisierungslacken für Kraftfährzeuge Nr. 9450 (A) und
HB-2000L (B) (Handelsnamen, hegest von Kansai Paint Co , Ltd ), einem Abstand von
15 cm zwischen den Elektroden, einer angelegten Spannung von 350 V, und einer
Flüssigkeitstemperatur von 25 ºC, der elektrische Strom blieb für zwei Minuten angelegt, und
wurde darauf mit Wasser gewaschen (Stadtwasser, RT für 20 sec., durch Besprühen), in
einem Umluftofen mit Heißluft bei 175 ºC während 30 Minuten gebrannt; hierauf wurde
das Erscheinungsbild des erhaltenen Blechs durch visuelle Betrachtung bewertet.
Bewertungskriterien
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: nichts ungewöhnliches
-
: 1 bis 4 kleine Löcher pro 1,05 dm
-
: 5 bis 15 kleine Löcher pro 1,05 dm
-
Δ: 16 bis 100 kleine Löcher pro 1,05 dm
-
X: 100 oder mehr kleine Löcher pro 1,05 dm
2. Prüfen der Korrosionsbeständigkeit
1 Durchgang
Eintauchen, in 5 %ige wäßrige Natriumchlorid-Lösung, 40 ºC, 7,5 min.,
Befeuchten, bei einem Feuchtigkeitsgehalt von 95 % oder mehr, 40 ºC, 15 min.
Trocknen, 60 ºC, 7,5 min.
-
Nachdem der vorstehende Durchgang 2000 Mal wiederholt worden war, wurde das
Erscheinungsbild des Blechs durch visuelle Betrachtung eingeschätzt.
Bewertungskriterien
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: keine Bildung von rotem Rost
-
: Bildung von rotem Rost: weniger als 5 %
-
: Bildung von rotem Rost: nicht weniger als 5 %, weniger als 10 %
-
Δ: Bildung von roten Rost: nicht weniger als 10 %, weniger als 20 %
-
X: Bildung von rotem Rost: nicht weniger als 20 %
3. Prüfen der Adhäsion
-
Nach der kathodischen Galvanisierungsbeschichtung wurde das Blech mit einem
Deckschichtlack für Kraftfahrzeuge in einer Dicke von 30 bis 40 um beschichtet und
Adhäsionsprüfungen unterzogen.
(1) Erste Adhäsionsprufung
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Ein Schachbrettmuster von 100 Quadraten mit Abständen von 2 mm wurde in das
Blech mit einem Zuschneidemesser geschnitten, und ein Klebestreifen wurde darauf unter
Druck aufgeklebt und dann abgezogen. Der Prozentsatz an nach dem Abziehen
verbleibendem Schutzfilm wurde durch visuelle Betrachtung untersucht.
(2) Zweite Adhasionsprüfung
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Das Blech wurde in warmes Wasser (reines Wasser) bei 40 ºC für 240 Stunden
eingetaucht und dann herausgenommen. Innerhalb von 30 Minuten nach dem
Herausnehmen wurde das Blech in derselben Weise wie in der ersten Adhäsionsprüfung
untersucht.
Bewertungskriterien:
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: nichts ungewöhnliches
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: abgezogene Fläche: weniger als 1 %
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: abgezogene Fläche: nicht weniger als 1 %, weniger als 2 %
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Δ: abgezogene Fläche: nicht weniger als 2 %, weniger als 5 %
-
X : abgezogene Fläche: nicht weniger als 5 %
-
Die Haupteigenschaften der Beispiele entsprechend der vorliegenden Erfindung
werden in Tabelle 2 und die der vergleichenden Beispiele in Tabelle 3 aufgezeigt. Die zur
Bewertung angewandten, in den Tabellen aufgezeigten, Verfahren erfolgen wie vorstehend
beschrieben.
Tabelle 1
Kennzeichen des Harzes
Harzzusammensetzung Nr.
Harzsynthesebeispiel Nr.
Menge an zugegebenem Siliciumdioxid (in Teilen)
Menge an zugegebenem rostschützendem Phosphatpigment (in Teilen)
Isocyanat
Blockierungsmittel
Polyol
Ionenart
Phenol
Kresol
Oxim
kationisch
nicht-ionisch
keines
Anmerkung:
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Die Menge an zugegebenem Siliciumdioxid oder rostschützendem Phosphatpigment wird auf
100 Gew.-Teile des Harzes bezogen.
Tabelle 2
Kathod. Galvanis.-besch.-eigenschaft
Adhäsion
Beispiel Nr.
Harzzusammensetzung Nr.
Menge an anhaftendem Schutzfilm (g/m²)
Trocknungsbedingungen des Beschichtungsmaterials
Korrosionsbeständigkeit
Erste
Zweite
Tabelle 3
Kathod. Galvanis.-besch.-eigenschaft
Adhäsion
Vergl.-beispiel Nr.
Harzzusammensetzung Nr.
Menge an anhaftendem Schutzfilm (g/m²)
Trocknungsbedingungen des Beschichtungsmaterials
Korrosionsbeständigkeit
Erste
Zweite
Aufgrund mißlungenem Härtens nicht bestimmbar
Anmerkung:
-
Die Menge an anhaftendem Schutzfilm wurde über das Verdünnungsverhältnis mit einem
Lösungsmittelgemisch (Toluol/Methyl-Cellosolve-Acetat = 1/2) überprüft und die auf den
Naßzustand bezogene Beschichtungsmenge wurde durch einen Balkenbeschichter geregelt.
Zusammenfassung der Ergebnisse von den Beispielen
und den Vergleichsbeispielen
-
(1) Im allgemeinen sind die Menge an anhaftendem organischem Schutzfilm und die
Korrosionsbeständigkeit einander ungefähr proportional, und die Korrosionsbeständigkeit
neigt dazu sich mit Zunahme der Menge an anhaftendem organischem Schutzfilm zu
verbessern.
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Jedoch weisen gewöhnliche organische Schutzfilme einen hohen elektrischen
Widerstand auf. Wenn die anhaftende Menge an Schutzfilm erhöht wird, wird auch der
elektrische Widerstand erhöht, so daß eine normale Abscheidnng des galvanischen Schutzfilms
schwierig wird.
-
Demgemaß ist es gewöhnlich schwierig die Anforderungen sowohl bzgl.
Korrosionsbeständigkeit als auch bzgl. Beschichtbarkeit gleichzeitig mittels eines organischen
Schutzfilms zu befriedigen.
-
Im Gegensatz hierzu macht es die Harzzusammensetzung entsprechend der hier
vorliegenden Erfindung möglich, die bisher gegensätzlichen Eigenschaftsanforderungen
gleichzeitig zu befriedigen.
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(2) Wenngleich eine befriedigende Korrosionsbeständigkeit nicht erreicht werden kann,
wenn die Menge an zugesetztem Siliciumdioxid weniger als 10 Teile beträgt (z.B.
Vergleichsbeispiel 1, Harzzusammensetzung Nr. 1), so können, wenn die Menge nicht
weniger als 10 Teile und nicht mehr als 100 Teile beträgt (z.B. Beispiele 1 bis 16,
Harzzusammensetzungen Nr. 2 bis 6, 8 bis 15), die Anforderungen kathodischen
Galvanisierungseigenschaft, Korrosionsbeständigkeit, und Adhäsion gleichzeitig erfüllt
werden.
-
Wenn die Menge an zugesetztem Siliciumdioxid 100 Teile übersteigt, so werden
beide, die kathodische Galvanisierungseigenschaft und Korrosionsbeständigkeit gut, aber
die Adhäsion ist gering (z B Vergleichsbeispiel 2, Harzzusammensetzung Nr. 7).
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(3) Gemäß einem auf der Menge des Schutzfilms beruhendem Vergleich, können, wenn
sie 0,3 g/m² oder mehr beträgt, zufriedenstellende Korrosionsbeständigkeit, kathodische
Galvanisierungseigenschaft und Adhäsion erreicht werden (z.B. Beispiel 5,
Harzzusammensetzung Nr 4), wohingegen, wenn die Menge 4,0 g/m² übersteigt (z.B.
Vergleichsbeispiel 4, Harzzusammensetzung Nr 6), Korrosionsbeständigkeit und Adhäsion gut sind,
aber die kathodische Galvanisierungseigenschaft gering ist. Wenn die Menge weniger als
0,3 g/m² beträgt (z.B. Vergleichsbeispiel 3, Harzzusammensetzung Nr. 4), ist die
Korrosionsbeständigkeit und die Adhäsion gering, wennauch die kathodische
Galvanisierungseigenschaft gut ist.
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(4) Gemäß einem Vergleich zwischen den Synthesebeispielen der Harze sind, wenn das
Harz keine tertiäre Aminogruppe enthalt (z B Harzsynthesebeispiele III, IV),
Härtungsbedingungen von 220 ºC für 10 Sekunden oder strenger erforderlich und darüberhinaus ist
die kathodische Galvanisierungseigenschaft des gehärteten Films unbefriedigend (z.B.
Vergleichsbeispiele 5 bis 8).
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Obwohl die Wirksamkeit der vorliegenden Erfindung durch die Beispiele und
Vergleichsbeispiele augenscheinlich ist, kann sie weiterhin wie folgt zusammengefaßt werden.
Durch Verwendung von zinkplattierien Stahlblechen, die nach dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung oberflächenbehandelt wurden, konnen folglich kathodisch,
galvanischbeschichtete Stahlbleche mit einer guten Oberflächenerscheinung und ausgezeichneter
Korrosionsbestandigkeit und Bearbeitbarkeit erhalten werden und demzufolge können
Kraftfahrzeugkarrosserien mit ausgezeichneter Beschichtungserscheinung und
Korrosionsbeständigkeit hergestellt werden.