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Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf eine selbsttätige
Sicherungsvorrichtung für Feuerwaffen, wie Maschinenpistolen,
die mit ihrem Verschluß in der Offenstellung ausgehend und mit
selbsttätiger Schußfolge oder mit Einzelfeuer funktionieren
und deren Verschluß von Hand ausgehend von einer
vorgeschobenen Schließstellung mit Hilfe eines Schiebers in einem
Bodenstück gegen den Gewehrlauf bis zu einer hinteren, durch
eine Auslöseeinrichtung bestimmten Offenstellung verschiebbar
ist, wobei das Bodenstück mit einem Längsschlitz versehen ist,
an dessen mindestens einer Seite eine Verzahnung vorgesehen
ist, die aus einer Reihe von Zähnen besteht, die quer zur
Richtung der Verschiebung des Verschlusses ausgerichtet sind.
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Die vorliegende Erfindung betrifft also im allgemeinen
Schußwaffen, die funktionieren, indem sie von ihrer Stellung mit
offenem Verschluß ausgehen, und im Besonderen trifft die
Erfindung eine automatische Sicherungsvorrichtung für solche
Schußwaffen, insbesondere Maschinenpistolen.
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Die Schußwaffen, die funktionieren, indem sie von ihrer
Stellung mit offenem Verschluß ausgehen, müssen zuerst von Hand
gespannt werden, indem man den Verschluß nach hinten
verschiebt, bis er mit dem Auslösemechanismus der Waffe
eingreift.
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Eine solche Betätigung kann jedoch die Ursache für einen
zufälligen und demzufolge gefährlichen Schuß sein. In der Tat
kann eine fehlerhafte oder unvollständige Handbetätigung des
Verschlusses oder seiner Auslösung während des Spannens oder
ein Stoß, was zum Einführen von Munition in den Lauf und zum
Lösen eines unkontrollierten Schusses führen kann, nicht
ausgeschlossen werden.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demgegenüber
darin, eine solche Möglichkeit und somit ihre möglichen Folgen
zu verhindern.
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Im Besonderen besteht das Ziel der vorliegenden Erfindung
darin, eine selbsttätige Sicherungsvorrichtung für die oben
genannte Art von Feuerwaffen zu schaffen, die in der Lage ist,
unverzüglich den Verschluß in jeder Lage anzuhalten, in der er
sich befindet, im Falle einer fehlerhaften oder
unvollständigen Betätigung oder in dem Falle, wenn er sich zufällig nach
hinten bewegt, um den Verschluß zu hindern, vorzulaufen, bevor
er sicher mit dem Auslösemechanismus der Feuerwaffe eingreift;
auf diese Weise wird der Bedienende "gezwungen", während des
Spannens der Waffe den Verschluß auf den Auslösemechanismus zu
bringen.
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Die obige Aufgabe wird durch eine selbsttätige
Sicherungsvorrichtung für Feuerwaffen gelöst gemäß dem kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1.
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Die Vorrichtung führt dank ihrer besonderen Gestaltung
folgende Funktionen aus:
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- Sie tritt nur dann in Aktion, wenn die Waffe gespannt ist:
während der Funktion der Waffe mit selbsttätiger
Schußfolge oder mit Einzelfeuer ist die gesamte
Sicherungsvorrichtung ausgeschlossen und somit unwirksam;
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- Bei der vorgeschlagenen Lösung hat der Verschluß der Waffe
nicht die Möglichkeit, von Hand betätigt zu werden, ohne
daß die Sicherungsvorrichtung aktiviert wird, um seine
Funktionen auszuführen;
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- Während des Spannens von Hand gestattet es die Vorrichtung
dem Verschluß, sich nur in einer Richtung und somit in
Richtung nach hinten zum Auslöseblock der Waffe
zuzubewegen, demzufolge in Richtung auf eine korrekte
Spannposition;
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- Im Falle einer fehlerhaften oder unvollständigen Bewegung
oder wenn der Auslösemechanismus vorzeitig freigegeben
wird, macht die Sicherungsvorrichtung jeden zufälligen
Schuß unmöglich.
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Das Dokument BE-A-795 653 zeigt z.B. eine Schußwaffe mit einem
Verschluß, der von Hand in einem Bodenstück mit Hilfe eines
Schiebers ausgehend von einer vorgeschobenen Schließstellung
in Richtung auf den Lauf bis in eine rückwärtige Offenstellung
verstellbar ist, die durch einen Auslösemechanismus bestimmt
wird, wobei das Bodenstück einen Längsschlitz hat, an dessen
mindestens einer Seite eine Verzahnung vorgesehen ist, die aus
einer Folge von quer zur Verstellrichtung des Verschlusses
orientierten Zähnen besteht.
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Vorzugsweise kann die Sicherungsvorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung nicht nur bei neuen Schußwaffen, aber auch
bei bereits in Gebrauch befindlichen Maschinenpistolen
angewendet werden, um diese umzurüsten und ihre Sicherheit zu
erhöhen.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, in der Bezug genommen wird auf die beigefügten
Zeichnungen, die lediglich als Beispiel und in keiner Weise
die Erfindung beschränkend zeigen:
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Figur 1 einen Teil der sich in der Ruhestellung
befindenden Feuerwaffe gemäß der Erfindung, die mit
einer Sicherungsvorrichtung ausgerüstet ist, in
einer Seitenansicht in schematischer
Darstellung;
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Figur 2 die Waffe gemäß Figur 1 mit einem in der
vorgeschobenen Stellung befindlichen Verschluß und
mit der Sicherungsvorrichtung in der unwirksamen
Stellung, wiederum in Seitenansicht und im
Schnitt;
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Figur 3, 4, 5, 6, 7 und 8 eine Folge von Zwischenstellungen des
Verschlusses und der Sicherungsvorrichtung während der
Phase des Spannens von Hand, ebenfalls jeweils
in Seitenansicht im Schnitt und in
Teildarstellung; und
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Figur 9 und 10 die Vorrichtung in unwirksamer Stellung und am
Ende des Vorganges des Spannens von Hand in der
Ruhestellung.
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Die Zeichnung zeigt ein Bodenstück 10 mit Lauf 10' einer
Feuerwaffe gemäß der Erfindung, z.B. einer Maschinenpistole, die
einen Verschluß II besitzt, der von Hand mit Hilfe eines
Schiebers 12 aus einer vorgeschobenen Schließstellung in
Richtung auf den Lauf zu einer rückwärtigen Offenstellung
verstellt werden kann, die von einem Auslösemechanismus bestimmt
und definiert wird, in dem Augenblick, in dem die In-Gebrauch-
Nahme der Waffe begonnen wird.
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Der Schieber 12 ist am Verschluß 11 über einen Träger 13
angebracht, der am Verschluß 11 befestigt ist und sich mit diesem
verstellen kann. Der Schieber 12 ist am Träger 13 angebracht
und ist in Richtung der Verstellbewegung des Verschlusses
verschiebbar. Der Träger 13 erstreckt sich in einem Längsschlitz
14, der am Bodenstück 10 vorgesehen ist, um die
Verstellbewegungen zum Schließen und Öffnen des Verschlusses 11 zu
ermöglichen. An mindestens einer Seite des Schlitzes 14 trägt das
Bodenstück 10 eine Reihenfolge von Zähnen 15, die quer zur
Richtung der Verstellbewegung des Verschlusses 11 orientiert
sind.
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Im Träger 13 ist eine parallel zur Achse des Verschlusses 11
verlaufende Öse bzw. Schlitz 16 vorgesehen, in der sich ein am
Schieber 12 befestigter Stift 17 in Richtung quer zum Träger
13 und zum Schieber selbst erstreckt. Die Öse 16 und der Stift
17 wirken zusammen um die schlittenförmigen Bewegungen des
Schiebers 12 am Träger 13 zu begrenzen und den Träger mit dem
Verschluß nach hinten mitzunehmen, wenn dieser von Hand in
seine Offenstellung zurückgezogen werden muß. Bei der
dargestellten Ausführungsform wird eine solche Rückwärtsbewegung
des Trägers 13 mit dem Verschluß in Wirklichkeit ausgeführt,
indem man einen vorderen Teil 12' des Schiebers an den Kopf
des Trägers 13 anlegt bzw. sich abstützend macht.
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Zwischen dem Träger 13 und dem Schieber 12 ist eine Feder 18
vorgesehen, die normalerweise den Schieber in Richtung auf das
vordere Ende des Trägers 13 verstellt hält, während der Stift
17 gegen das vordere Ende des Schlitzes 16 geschoben wird.
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Zusätzlich ist am Träger 13 ein schwenkbarer Hebel 19 an einem
Stift 20 angelenkt, der quer zur Richtung verläuft, in die der
Verschluß 11 verstellt wird. Das vordere Ende dieses
schwenkbaren Abstellhebels 19, d.h. das Ende, das in Richtung auf das
vordere Ende des Bodenstückes 10 gerichtet ist, ist mit einem
Zahn 21, einem Sperrzahn versehen, der dazu bestimmt ist, nur
von hinten nach vorne, mit der Verzahnung 15 am Bodenstück
zusammenzuwirken, während sein hinteres Ende 22 dazu bestimmt
ist, mit dem Stift 17 zusammenzuwirken, wie weiter unten
erklärt werden wird. Der Hebel 19 ist weiterhin der Wirkung
einer Feder 23 ausgesetzt, um seinen Zahn 21 in Richtung auf die
Verzahnung 15 und sein Ende 22 in Richtung auf den Stift 17
verstellt oder in Eingriffsstellung mit dieser zu halten.
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Die Wirkung der Sicherungsvorrichtung wird jetzt beschrieben,
indem man einige ihrer charakteristischen Arbeitsstadien
herausstellt.
A. Die Waffe in neutraler Stellung
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In Figur 1 und 2 sieht man die Waffe in der neutralen
Stellung: Der Verschluß 11 ist nach vorne verstellt, er stützt
sich an dem Anschlag des Laufes 10' ab; Die
Sicherungsvorrichtung ist gelöst.
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Im Besonderen ist die Position der Bestandteile der
Vorrichtung wie folgt:
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- Der Schlitten 12 befindet sich in der vollständig
vorgeschobenen Stellung dank des Schubes, der durch die
entsprechende Feder 18 erteilt wird, und er wird in dieser
Stellung durch den Stift 17 gehalten, der mit der Öse 16
im Träger 13 zusammenwirkt;
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- Der Sperrzahn 21 des Abstellhebels 19 befindet sich
oberhalb der Ebene der Verzahnung 15 am Bodenstück 10; und
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- Das Ende 22 des Abstellhebels 19 stützt sich am Stift 17
des Schlittens 12 ab.
B. Manuelles Spannen
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Die erste Phase des Spannens von Hand enthält das Anwenden
eines Druckes auf den Schieber 12 in Richtung des Pfeiles F,
damit er leicht (um etwa 10 mm) auf dem Träger 13 und demzufolge
auch mit Bezug auf den Verschluß 11 bewegt werden kann, wobei
der Träger und der Verschluß sich während dieses Stadiums
nicht bewegen.
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Anschließend, wenn der Schieber 12 die Feder 18 wie in Figur 3
gezeigt zusammengedrückt hat, befindet er sich in einer
solchen Lage, daß das Ende 22 des Abstellhebels 19 vom Stift 17
im Schieber freigegeben wird: jetzt ist der Abstellhebel 19
unter der Wirkung der entsprechenden Feder 23 in der Lage,
sich zu drehen, bis sein vorderer Zahn 21 an der Außenfläche
des Bodenstückes 10 anliegt, d.h. an einem Abschnitt, der die
Verzahnung 15 enthält, während das Ende 22 auf gleicher Ebene
mit dem Stift 17 des Schiebers ist.
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Wenn man sodann die Phase des manuellen Spannens fortsetzt,
beginnt der Schieber 12, nachdem der Abstand von ca. 10 mm
zwischen seinem vorderen Teil 12' vom Kopf des Trägers 13
annulliert worden ist, den Verschluß 11 in Richtung nach hinten
zurückzuverstellen.
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Aus Figur 4 und 5 ist zu entnehmen, daß der vordere Sperrzahn
21 des Abstellhebels 19 dank der Feder 23 ständig in Kontakt
gehalten wird mit dem Bodenstück 10, während sein hinteres
Ende 22 sich mit dem Stift 17 auf einer Ebene befindet, in der
sie zusammenwirken können. Wenn die Bewegung nach hinten sich
fortsetzt (vgl. Figur 6) gleitet der Sperrzahn 21 des
Abstellhebels 19 an der Verzahnung 15 bis zum Ende der
Spannoperation, d.h. bis der Verschluß 11 von dem nicht dargestellten
Auslösemechanismus der Waffe erfaßt und festgestellt wird.
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Vor dem Erreichen dieses Endzustandes des Verschlusses, in dem
die Benutzung der Waffe gestattet ist, müssen einige
Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.
B.1. Fehlerhafte Bewegung des Bedienenden
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Wenn während der Phase des manuellen Spannens dem Bedienenden
aus Zufall der Schieber 12 entgleitet oder wenn der Bedienende
den Schieber freigibt, weil er versehentlich der Ansicht ist,
daß er die korrekte Position erreicht hat, ergibt sich die
Situation, die in Figur 7 und 8 dargestellt worden ist. In der
Tat, wenn die Feder 18 des Schiebers 12 nicht vom Bedienenden
zusammengedrückt wird, wird sie sich ausdehnen und den
Schieber 12 in seine vorgeschobene Stellung am Träger 13
überführen. Das Vorlaufen des Schiebers 12 bringt es mit sich, daß
der Stift 17 sich am hinteren Ende 22 des Abstellhebels 19
anlegt, der, wie schon gesagt, auf diese Weise mit dem Stift
eingreift. Folglich ist der Abstellhebel 19 gezwungen, sich im
Sinne des Pfeiles G in Figur 7 zu drehen und auf diese Weise
das Eingreifen des Sperrzahnes 21 mit der Verzahnung 15 am
Bodenstück 10 zu verursachen (vgl. Figur 8). Der Schieber 11
wird somit unverzüglich in der Stellung festgestellt, in die
er verstellt und in der er freigelassen worden ist, so daß er
keine Möglichkeit hat, in die Schließstellung zu übergehen.
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Die Waffe ist somit in einem statischen Zustand, in dem der
Verschluß zeitweise geöffnet ist und auf jeden Falle in einer
sicheren Stellung, während der Hahn völlig unabhängig von
jeder Bewegung des Verschlusses ist.
B.2. Fortsetzung der Spannoperation (nach einem
eventuellen Sperren wie in B.1.)
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Aus Figur 8 kann entnommen werden, daß es nicht möglich ist,
auf die Sicherungsvorrichtung einzuwirken, um sie zu
entriegeln und die Bewegung des Verschlusses 11 in Richtung auf den
Lauf 10' in seine Schließstellung zu ermöglichen. In der Tat
wird jede Betätigung des Schiebers 12 mit dem Ziel, den
Verschluß 11 vorzubewegen und vorzuschieben, lediglich dazu
führen, daß der Sperrzahn 21 am Absperrhebel 19 noch fester in
die Verzahnung 15 am Bodenstück eingreifen wird. Somit besteht
das Einzige, was der Bedienende tun kann, darin, die manuelle
Spannoperation wieder aufzunehmen, indem er den Schieber 12
erfaßt und ihn zurückstößt, und wenn sein vorderes Ende 12' in
engem Kontakt mit dem Träger 13 ist, wird er in der Lage sein,
den Verschluß zurückzudrücken, bis er korrekt mit dem
Auslösemechanismus eingreift.
B.3. Korrektes Spannen (Auffangen des Verschlusses durch
den Auslösemechanismus)
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An dieser Stelle ist es offensichtlich, daß der Bedienende
immer "gezwungen" ist, den Verschluß in Richtung auf den
Auslösemechanismus vorzuschieben, anderenfalls würde er nicht in
der Lage sein, die Waffe zum Schießen zu benutzen.
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Andererseits wird die Sicherungsvorrichtung lediglich dann
unwirksam, wenn der Verschluß mit dem Auslösemechanismus
eingreift. Zu diesem Zweck ist am Bodenstück 10 nach dem hinteren
Ende der Verzahnung 15 ein Plättchen 24 vorgesehen, das mit
dem Abstellhebel 19 zusammenwirkt, um diesen anzuheben und ihn
in die neutrale Stellung zu überführen, sobald der Verschluß
seine korrekte Spannposition erreicht hat. Das Zusammenwirken
des Plättchens 24 mit dem Abstellhebel 19 ist in Figur 9 der
Zeichnung gezeigt, aus der ersichtlich ist , wie auf der einen
Seite der Sperrzahn 21 des Absperrhebels 19 durch das
Plättchen 24 verstellt wird bis oberhalb der Verzahnung 15
- Pfeil H - und andererseits das Ende 22 des Absperrhebels 19
sich unterhalb des Stiftes 17 des Schiebers 12 befindet.
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Aus diesem Grunde wird der Schieber 12, sobald er nicht länger
dem Handzug des Bedienenden unterworfen ist, durch die
entsprechende Feder 18 geschoben, so daß er in seine Ruhestellung
zurückgeht - siehe Pfeil F' - wobei der Stift 17 gegen die
Oberseite des Endes 22 des Abstellhebels 19 geführt wird, so
daß dieser letztere in der unwirksamen Stellung gehalten wird
(wie er am Beginn der Phase des manuellen Spannens war, vgl.
Figur 2).
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Jetzt ist die Waffe bereit, sowohl Einzelfeuer als auch
automatische Schußfolge abzugeben, während die
Sicherungsvorrichtung völlig untätig bzw. unbeweglich bleibt, jedoch jederzeit
bereit ist, ihre Funktion auszuüben, sobald der Verschluß der
Waffe erneut von Hand gespannt werden muß.