Gebiet der Erfindung:
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Die Erfindung betrifft stabilisierte und/oder konzentrierte L-
Aminosäure-Nährzusammensetzungen. Solche stabilisierten
und/oder konzentrierten L-Aminosäure-Nährzusammensetzungen
können durch Verwendung von Oligopeptiden hergestellt werden,
deren Moleküle mindestens einen L-Aminosäurerest einiger
spezifischer L-Aminosäuren enthalten.
Diskussion des Standes der Technik:
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Wenn Patienten trotz Notwendigkeit bei verschiedenen
Erkrankungen oder im präoperativen oder postoperativen Stadium usw.
peroral nichts oder nur eine unzureichende Menge an Aminosäuren
oder Proteinen zu sich nehmen können, wurden zur Ergänzung der
Ernährung in großem Umfang L-Aminosäure-Nährzusammensetzungen
eingesetzt, deren Hauptbestandteile L-Aminosäuren sind, z.B. L-
Aminosäure-Transfusionslösungen für die intravenöse
Verabreichung (nachstehend als "Aminosäuretransfusionslösungen"
bezeichnet).
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Im allgemeinen neigen jedoch Aminosäuretransfusionslösungen
dazu, mit der Zeit Zersetzungsprodukte zu bilden und sich zu
verfärben. Um deshalb die Verfärbung zu hemmen, sind bisher
Stabilisatoren eingesetzt worden, wie anorganische Salze von
schwefliger Säure und dischwefliger Säure, z.B.
Natriumhydrogensulfit, Kaliumhydrogensulfit, Natriumsulfit, Kaliumsulfit,
Natriumpyrosulfit, Kaliumpyrosulfit usw. Es ist auch ein
Verfahren zum Stabilisieren unter Verwendung von Salzen der
schwefligen Säure von basischen Aminosäuren bekannt (japanische
offengelegte Patentanmeldung No. 49-102831). Diese
Hydrogensulfite oder Sulfite verhindern die Verfärbung von
Aminosäuretransfusionslösungen
sehr wirksam. Die Hydrogensulfite sind den
anderen in ihrer Wirkung überlegen.
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Es ist jedoch bekannt, daß Hydrogensulfite und Sulfite mit
Aminosäuren reagieren. Insbesondere sind sie gegenüber Cystin,
Methionin oder Tryptophan sehr reaktionsfähig. Diese Salze
reagieren beispielsweise mit Cystin unter Aufspaltung der
Disulfidbindung und ergeben Cysteinthiosulfat. Ferner reagieren die
Salze mit Methionin in Gegenwart von Sauerstoff unter Bildung
von Methioninsulfoxid. Die Salze verursachen eine
außerordentlich komplizierte Reaktion mit Tryptophan, wobei die
Hauptreaktionsprodukte hochgradig reaktionsfähiges Formylkynurenin, 2,3-
Dioxyindolalanin usw. sind. Obwohl diese Salze die Verfärbung
von Aminosäuretransfusionslösungen scheinbar wirksam
verhindern, bilden sie Reaktionsprodukte, die für den Organismus
schädlich sind. Außerdem reagieren die Hydrogensulfite oder
Sulfite mit Protein unter Aufspaltung der Disulfidbindungen
oder sie binden das Protein selbst, wenn sie vom Organismus
aufgenommen werden. Außerdem reagieren die Salze auch mit
Nucleinsäurebasen oder anderen Verbindungen im Organismus und
sind dafür bekannt, daß sie eine starke mutationsauslösende
Wirkung haben.
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Deshalb ist es nicht bevorzugt, die Hydrogensulfite oder
Sulfite als Stabilisatoren für Aminosäuretransfusionslösungen zu
verwenden. Da jedoch keine besseren Stabilisatoren bekannt
sind, werden diese Salze in Spurenmengen noch immer verwendet.
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Es wurde nun gefunden, daß die Hauptursache für die
Instabilität von Aminosäuretransfusionslösungen, wie die Verfärbung
usw., auf L-Tryptophan (Trp) zurückzuführen ist, wobei die
Verfärbung der Trp-Konzentration in den
Aminosäuretransfusionslösungen proportional ist. Trp ist eine essentielle Aminosäure.
Es ist bekannt, daß Trp die Proteinsynthese in der Leber stark
beeinflußt, so daß der Wunsch bestand, die Trp-Konzentration in
Aminosäuretransfusionslösungen zu erhöhen. Wie jedoch
vorstehend
erläutert wurde, bereitet die Herstellung von
Aminosäuretransfusionslösungen ernstliche Schwierigkeiten, da eine
Zunahme der Trp-Konzentration zu einer verstärkten Verfärbung
usw. führt.
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Ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stand der Technik war
erfindungsgemäß zunächst das Problem zu lösen, stabile, L-
Aminosäure-haltige wäßrige Nährzusammensetzungen zu schaffen,
die den Trp-Bestandteil in wünschenswerter Menge enthalten und
die ohne Verwendung von Stabilisatoren, wie den üblichen
Hydrogensulfiten oder Sulfiten, stabil sind.
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Andererseits war in neuerer Zeit die Forschung auf den
Aminosäurestoffwechsel bei pathologischen Zuständen gerichtet,
woraufhin die Rolle von verschiedenen Aminosäuren bei
pathologischen Zuständen aufgeklärt wurde. Deshalb verlief die
Entwicklung von Aminosäuretransfusionslösungen in zwei Richtungen,
nämlich in Richtung auf die Entwicklung von
Aminosäuretransfusionslösungen entsprechend dem jeweiligen pathologischen
Zustand unter Berücksichtigung des therapeutischen Aspekts
einerseits und in Richtung auf die Entwicklung von allgemein
verwendbaren Aminosäuretransfusionslösungen zum Korrigieren des
den verschiedenen Krankheitszuständen relativ gemeinsamen
Ernährungszustandes andererseits.
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Eine Nährzusammensetzung mit höherer Aminosäurekonzentration
ist in EP-A2-0 182 356 offenbart. Die höheren Konzentrationen
werden durch Kombination von freien Aminosäuren mit
Oligopeptiden erreicht. Diese bekannten Nährzusammensetzungen enthalten
mindestens ein Dipeptid oder Tripeptid, bei dem der
N-endständige Aminosäurerest ein Glycinrest ist, und mindestens ein
Dipeptid oder Tripeptid, bei dem der N-endständige
Aminosäurerest unter Alanin, Leucin und Arginin ausgewählt ist.
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Unter den für Aminosäuretransfusionslösungen verwendeten L-
Aminosäuren hat sich L-Tyrosin (Tyr) bei Lebererkrankungen,
Urämie, Frühgeburten, Neugeborenen usw. als essentiell
erwiesen. Unter anderem wird bei Urämiepatienten ein niedriges Tyr-
Niveau angezeigt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß die
Wirksamkeit der L-Phenylalanin (Phe)-Hydroxylase gering ist und so
Tyr aus Phe unzureichend produziert wird. Es hat sich gezeigt,
daß die infolge des Tyr-Mangels verringerte Proteinsynthese den
Ernährungszustand des Patienten außerordentlich verschlechtert.
Da außerdem Tyr ein Vorläufer für Catecholamin ist, zeigen sich
auch, wenn dieses unzureichend vorhanden ist, Anzeichen für
verschiedene Neurosen, wobei bei diesen Patienten Tyr
allmählich die Stellung als essentielle Aminosäure eingenommen hat.
Aus diesem Grund ist die derzeitige Situation so, daß nach
einer Aminosäuretransfusionslösung gesucht wurde, bei der Tyr
so formuliert ist, daß sie an diese pathologischen Zustände
angepaßt ist. Die Löslichkeit von Tyr in Wasser von 25ºC
beträgt jedoch lediglich 0,045 g/dl, so daß es schwierig ist,
es als Bestandteil einer Transfusionslösung in notwendiger
Menge beliebig einzubringen.
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Was die Formulierung von Tyr in Transfusionslösungen angeht, so
wurden gemäß dem Bericht des FAO-Sonderkomitees, 1957, bisher
Zusammensetzungen auf der Basis von Nährformulierungen für
gesunde Menschen verwendet, beispielsweise solche auf der Basis
der Aminosäurezusammensetzungen von Frauenmilch oder der von
ganzen Eiern. Wie jedoch schon zuvor erläutert wurde, kann zwar
Tyr im menschlichen Körper in ausreichender Menge aus Phe
synthetisiert werden, jedoch ist diese Synthese bei bestimmten
pathologischen Zuständen unmöglich, so daß Tyr als essentielle
Aminosäure angesehen wird. Deshalb ist offensichtlich, daß sich
die Nährformulierung für diese Patienten von den
Nährformulierungen für gesunde Menschen unterscheidet.
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Eine Formulierung für pathologische Zustände, die dies
berücksichtigt, ist in der japanischen offengelegten Patentanmeldung
No. 59-16187 offenbart, wo angegeben ist, daß günstige
Ergebnisse erzielt werden, wenn Tyr, bezogen auf Phe, in einer Menge
innerhalb des Bereiches von 1/12 bis 1/17 und in einer
Konzentration von 0,45 bis 0,55 g/l enthalten ist. Aufgrund von
Untersuchungen des Stoffwechsels der aufgenommenen essentiellen
Aminosäure Phe in vivo wurde jedoch festgestellt, daß 50 bis 70
% des aufgenommenen Phe in Tyr umgewandelt worden war. Es ist
davon auszugehen, daß Phe in einer gewöhnlichen
Aminosäuretransfusionslösung in einer Konzentration von 5,0 bis 10,0 g/l
vorhanden sein muß. Schon durch eine einfache Berechnung kann
unter Berücksichtigung der obigen Umsatzrate angenommen werden,
daß ein Anteil von 2,5 bis 7,0 g/l Phe in der Formulierung bei
pathologischen Zuständen durch Tyr ersetzt werden muß.
Ausgehend davon wurde die in der japanischen offengelegten
Patentanmeldung No. 59-16187 gezeigte Formulierung innerhalb des
Bereiches der Tyr-Löslichkeit konzipiert, wobei ungewiß ist, ob
pathologische Zustände ausreichend berücksichtigt wurden. Auf
der anderen Seite sind keine Aminosäuretransfusionslösungen
bekanntgeworden, die Tyr in hoher Konzentration enthalten.
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In der Zwischenzeit wurden mehrere Verfahren zur Erhöhung der
Tyr-Konzentration vorgeschlagen. Die japanische offengelegte
Patentanmeldung No. 56-8312 offenbart ein Verfahren unter
Verwendung von Peptiden, wie L-Alanyl-L-tyrosin,
L-Arginyl-L-tyrosin, L-Tyrosyl-L-arginin usw., die japanische offengelegte
Patentanmeldung No. 61-247354 offenbart Glycyl-L-tyrosin und L-
Alanyl-L-tyrosin, und die japanische offengelegte
Patentanmeldung No. 62-151156 offenbart L-Aspartyl-L-tyrosin. Es erscheint
jedoch ungewiß, ob bei beliebigen dieser bekannten
Zubereitungen die notwendige Formulierung von Tyr gründlich untersucht
worden ist.
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Ein weiteres erfindungsgemäß zu lösendes Problem, ausgehend von
dem vorstehend erläuterten Stand der Technik, besteht darin,
eine Aminosäurenährzusammensetzung für die Transfusion mit
neuer Formulierung zu schaffen, die das schwerlösliche Tyrosin
in einer solchen Menge enthält, daß sich ein Verhältnis ergibt,
mit dem der Zweck erreicht wird, ohne daß pharmazeutische
Einschränkungen
bestehen, und die auch eine ausgezeichnete
Nährwirkung bei den verschiedenen in Betracht kommenden Krankheiten
zeigt.
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Wie vorstehend erläutert, wurden in neuerer Zeit Untersuchungen
des Aminosäurestoffwechsels bei krankhaften Zuständen
durchgeführt, wobei die Rolle von verschiedenen Aminosäuren bei
pathologischen Zuständen aufgeklärt wurde. Als Ergebnis dieser
Untersuchungen ging der Trend der Entwicklung von
Aminosäuretransfusionslösungen in zwei verschiedene Richtungen: die eine
bezog sich auf Aminosäuretransfusionslösungen für die
jeweiligen Krankheiten, wobei die Betonung auf der Therapie lag, und
die andere auf allgemein verwendbare
Aminosäuretransfusionslösungen, durch die Nährstoffungleichgewichte korrigiert werden
sollen, wie sie verschiedenen krankhaften Zuständen relativ
gemeinsam sind.
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Die ernährungswissenschaftliche Bedeutung der verzweigtkettigen
L-Aminosäuren (BCAA) L-Leucin (Leu), L-Isoleucin (Ile) und L-
Valin (Val) unter den in Aminosäuretransfusionslösungen
verwendeten L-Aminosäuren wurde weitreichend aufgeklärt,
einschließlich der Anwendung bei Operationen, Leberinsuffizienz,
Niereninsuffizienz, Sepsis, Frühgeburten usw. Für die
Entwicklung von Transfusionslösungen in jeder der vorstehend genannten
Richtungen war die Aufmerksamkeit auf diese Aminosäuren als
eine der wichtigsten Aminosäuregruppen gerichtet. Es ist
bekannt, daß der Stoffwechsel von verzweigtkettigen
L-Aminosäuren im Gegensatz zu dem von anderen Aminosäuren hauptsächlich
in anderen Geweben als der Leber stattfindet, und insbesondere
Leu hat die Wirkung, die Synthese von Muskelprotein zu
beschleunigen und dessen Zersetzung zu hemmen. Es ist auch
bekannt, daß, wenn die verzweigtkettigen Aminosäuren in relativ
großen Mengen an den Menschen verabreicht werden, deren
Blutkonzentration nicht sehr erhöht wird und der Einfluß auf die
Aminosäureverteilung im Blut gering ist. Solche Erkenntnisse
haben die Nachfrage nach hochgradig konzentrierten
Aminosäuretransfusionslösungen
für die Verabreichung über die Zentralvene
verstärkt, bei denen das Verhältnis von verzweigtkettigen
Aminosäuren zu der Gesamtmenge der L-Aminosäuren (BCAA/TAA)
erhöht ist.
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Die Löslichkeiten von Leu, Ile und Val in Wasser von 25ºC
betragen jedoch 2,19, 4,12 bzw. 8,85 g/dl. Wenn andere
Aminosäuren gleichfalls anwesend sind, nimmt jede der Löslichkeiten
ab. Beispielsweise hat ein Gemisch von Leu und Ile in nahezu
äquimolaren Mengen eine Löslichkeit von etwa 2,2 g/dl, während
ein Gemisch von Leu, Ile, Val, L-Methionin (Met) und Phe eine
Löslichkeit von etwa 4,5 g/dl hat. Wenn es deshalb erwünscht
ist, die Konzentration von verzweigtkettigen Aminosäuren zu
steigern, sollte die Konzentration der anderen L-Aminosäuren
stark gesenkt werden, so daß eine unausgeglichene Verteilung
von L-Aminosäuren im Blut verursacht wird. Deshalb ist ihre
Anwendung auf spezielle Fälle für Patienten mit
Leber-Encephalose usw. begrenzt. Es war also schwierig, hochgradig
konzentrierte Aminosäuretransfusionslösungen herzustellen, die andere
L-Aminosäuren in derart gut ausgeglichenen Anteilen enthalten,
daß sie sich für jeden gewünschten Zweck eignen, wenn das
Verhältnis der verzweigtkettigen Aminosäuren zu der Gesamtmenge
der L-Aminosäuren erhöht wird.
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Es sind auch schon einige Vorschläge gemacht worden, die
Konzentration des L-Aminonosäuregehaltes unter Verwendung
wasserlöslicher Oligopeptide zu erhöhen, obwohl die Vorschläge sich
nicht speziell mit verzweigtkettigen Aminosäuren befassen.
Beispielsweise ist in der japanischen Offengelegten
Patentanmeldung No. 56-140923 ein Verfahren unter Verwendung von
mindestens zwei Oligopeptiden offenbart, die einen N-ständigen
Glycinrest enthalten. Nach diesem Verfahren wird jedoch der
Anteil an der spezifischen Aminosäure Glycin (Gly) äußerst
hoch, was eine unausgeglichene Verteilung der L-Aminosäuren im
Blut zur Folge hat, was nicht bevorzugt ist. Weiter ist in der
japanischen offengelegten Patentanmeldung No. 61-247354 ein
Verfahren unter Verwendung von Oligopeptid(en), die einen N-
endständigen Glycinrest enthalten, in Kombination mit
Oligopeptid(en), die einen N-endständigen Rest mindestens einer
Aminosäure, ausgewählt aus der aus Ala, L-Arginin (Arg) und L-Lysin
(Lys) bestehenden Gruppe, enthalten, offenbart. Wie jedoch in
den offengelegten Patentanmeldungen gezeigt wird, ist eine
erhöhte Konzentration an verzweigtkettigen Aminosäuren von
einer hohen Konzentration von Gly, Ala, Arg oder Lys begleitet.
Folglich ist es schwierig, ernährungswissenschaftlich
bevorzugte Zusammensetzungen zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wird die Schaffung von hochkonzentrierten
Aminosäuretransfusionslösungen angestrebt, die eine
ausgezeichnete Nährwirkung bei verschiedenen Erkrankungen aufweisen. Ein
drittes erfindungsgemäß zu lösendes Problem besteht deshalb
darin, ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stand der
Technik L-Aminosäurezusammensetzungen für die Transfusion zu
schaffen, bei denen das Verhältnis von verzweigtkettigen
Aminosäurebestandteilen erhöht ist und andere Aminosäuren so formuliert
sind, daß sie in gut ausgeglichenem Verhältnis vorhanden sind,
wobei eine hohe Konzentration ohne Einschränkung der Rezeptur
erreicht werden kann.
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Wie außerdem vorstehend diskutiert wurde, hat sich aufgrund
neuerer Untersuchungen des Aminosäurestoffwechsels bei
krankhaften Zuständen gezeigt, daß es erwünscht ist,
Aminosäuretransfusionslösungen zu entwickeln, die für pathologische
Zustände, wie nach Operationen, Leberinsuffizienz,
Nierenstörungen, Sepsis, Frühgeburten usw., verwendbar sind.
Insbesondere war die Aufmerksamkeit auf verzweigtkettige L-Aminosäuren
(BCAA) gerichtet, deren Stoffwechsel in anderen Organen als der
Leber stattfindet, und unter Erhöhung des Anteils an BCAA
gegenüber der Gesamtmenge der L-Aminosäuren (TAA) wurden die
Nährwirkungen bei präoperativen und postoperativen Zuständen
verbessert. Für die Behandlung einiger spezifischer Krankheiten
ist unter anderem die Zusammensetzung von Fischer et al.
bekannt, die für Patienten mit Leber-Encephalose anwendbar ist,
bei der der BCAA-Gehalt erhöht ist, während die Gehalte an Met,
Phe und Trp eingeschränkt sind.
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Das Verhältnis an einzuarbeitender BCAA wurde ebenfalls
untersucht, wobei als Ergebnis gefunden wurde, daß eine erhöhte
Menge an Leu notwendig ist, um in Bezug auf
ernährungswissenschaftliche Parameter gute Wirkungen zu erzielen. Diese
Untersuchungen haben weiter gezeigt, daß, wenn das Verhältnis von
BCAA zu TAA (BCAA/TAA) 25 bis 60 % beträgt, gute Ergebnisse
erhalten werden. Wie außerdem vorstehend erläutert wurde, wird
die Blutkonzentration von BCAA selbst dann, wenn es in relativ
hoher Dosis intravenös verabreicht wird, nicht erhöht, so daß
keine unausgeglichene Verteilung von L-Aminosäuren im Blut
auftritt. Auf diesen Forschungsergebnissen beruht das Bestreben,
das Verhältnis von BCAA zu TAA (BCAA/TAA) zu erhöhen und die
Konzentration von BCAA stärker zu steigern. Da insbesondere die
vollständige intravenöse Verabreichung über die Zentralvenen
weiterentwickelt wurde, kann nur eine beschränkte Wassermenge
verabreicht werden, so daß eine viel höhere Konzentration der
Transfusionslösung gefragt ist, wie ebenfalls vorstehend
festgestellt wurde. Die Löslichkeiten von Leu, Ile und Val in
Wasser von 25ºC betragen jedoch 2,19, 4,12 bzw. 8,85 g/dl. Wenn
diese Aminosäuren weiter mit anderen Aminosäuren gemischt
werden, nimmt jede dieser Löslichkeiten ab, wie ebenfalls
vorstehend erläutert ist. Dabei ist es vor allem schwierig, die
Konzentration von Leu zu erhöhen, was ernährungswissenschaftlich
wünschenswert ist. Es bestand somit ein Hindernis gegen die
Herstellung von dem Verwendungszweck gerecht werdenden
konzentrierten Transfusionslösungen mit hoher BCAA-Konzentration.
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Wie vorstehend erläutert, sind mehrere Vorschläge gemacht
worden, die Konzentration von L-Aminosäurekomponenten im
allgemeinen zu erhöhen (japanische offengelegte Patentanmeldung No. 56-
140923 und japanische offengelegte Patentanmeldung No. 61-
247354). Wie jedoch in den offengelegten Patentanmeldungen
gezeigt wird, ist eine Erhöhung der Konzentration von BCAA von
einer Erhöhung der Konzentration von anderen L-Aminosäuren
begleitet, was nicht bevorzugt ist.
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Erfindungsgemäß wurde als Ergebnis ausgedehnter Untersuchungen
festgestellt, daß durch Mischen einer hauptsächlich aus BCAA
bestehenden Zusammensetzung mit einer gewöhnlichen
Aminosäuretransfusionslösung in einem geeigneten Verhältnis leicht eine
Aminosäuretransfusionslösung erhalten werden kann, die sich für
verschiedene spezifische krankhafte Zustände eignet.
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Ein ausgehend von dem vorstehend erläuterten Stand der Technik
erfindungsgemäß zu lösendes Problem besteht darin,
BCAA-Zusammensetzungen zu schaffen, die für die Herstellung von
Aminosäuretransfusionslösungen verwendet werden, bei welchen keinerlei
Herstellungsbeschränkungen bestehen, die jedoch BCAA in für den
Zweck geeignetem hohem Anteil in der erforderlichen Dosis
enthalten, indem man auf einfache Weise eine solche
BCAA-Zusammensetzung zu einer gewöhnlichen Aminosäuretransfusionslösung bei
der Verabreichung zusetzt.
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Zur Lösung der obigen Probleme betrifft die Erfindung nach
einem ihrer Aspekte eine wäßrige Nährtransfusionslösung, die
essentielle L-Aminosäuren, einschließlich L-Tryptophan, in der
Form eines Dipeptids umfaßt und dadurch gekennzeichnet ist, daß
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(a) das gesamte L-Tryptophan in der Form von L-Tryptophyl-L-
alanin oder L-Tryptophyl-L-leucin oder Mischungen davon
vorliegt und
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(b) die Lösung keinen Stabilisator enthält.
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Gegenstand der Erfindung ist weiter eine Zusammensetzung auf
Basis einer verzweigtkettigen L-Aminosäure für
Aminosäuretransfusionslösungen, die wenigstens ein Dipeptid enthält, dessen
Moleküle wenigstens einen verzweigtkettigen L-Aminosäurerest
enthalten, und die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Konzentration an L-Leucin in den L-Aminosäurekomponenten auf 20 bis
100 g/l, einschließlich der entsprechenden Komponente der L-
Aminosäure, eingestellt ist, wenn das Dipeptid als die jeweils
als Komponenten vorliegenden L-Aminosäuren berechnet wird.
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Aminosäuretransfusionslösungen und Mischungen von
L-Aminosäuren, die beim Lösen in Wasser eine Aminosäuretransfusionslösung
ergeben, können nach beliebigen herkömmlichen Verfahren zur
Herstellung von Aminosäuretransfusionslösungen und von
Mischungen von L-Aminosäuren, die beim Lösen in Wasser eine
Aminosäuretransfusionslösung ergeben, hergestellt werden, mit der
Ausnahme, daß L-Tryptophan in der Form von L-Tryptophyl-L-alanin,
L-Tryptophyl-L-leucin oder Mischungen davon vorliegt.
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Angesichts der vorstehend erläuterten Erkenntnisse hinsichtlich
der Hauptursache für die Instabilität von
Aminosäuretransfusionslösungen wurden erfindungsgemäß Untersuchungen durchgeführt,
wobei gefunden wurde, daß unter Verwendung von Trp in der Form
des oben definierten Dipeptids die Instabilität von
Aminosäuretransfusionslösungen, wie Verfärbung usw., gehemmt und
gleichzeitig eine hohe Trp-Konzentration erreicht werden kann.
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Die Peptide können durch die übliche Peptidsynthese hergestellt
werden.
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Die Aminosäurezusammensetzung in den
Nährtransfusionszusammensetzungen nach der Erfindung kann neu und in ihrer
Zusammensetzung an den gewünschten Zweck angepaßt sein oder beliebiger
herkömmlicher Art sein, unter der Annahme, daß das verwendete
oben definierte Dipeptid in die L-Aminosäurebestandteile
umgewandelt wird.
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Erfindungsgemäß können L-Aminosäuren und die genannten
Dipeptide entweder in der freien Form oder in der Form von
pharmazeutisch verträglichen Salzen, wie Metallsalzen, z.B. des
Natriums und Kaliums, Mineralsäureadditionssalzen, z.B. der
Chlorwasserstoffsäure und der Schwefelsäure, und
Additionssalzen organischer Säuren, z.B. der Essigsäure und der Milchsäure,
verwendet werden.
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Die Nährtransfusionszusammensetzungen nach der Erfindung können
auch von Aminosäuren verschiedene Nährstoffe enthalten, wie
Elektrolyte, Spurenelemente usw.
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Ihre Konzentration ist nicht kritisch, so daß sie die
Konzentrationen von bekannten Aminosäuretransfusionslösungen
aufweisen können. Ihr pH kann denselben Wert haben wie bekannte
Aminosäuretransfusionslösungen und gewöhnlich in dem Bereich
von etwa 4 bis etwa 8 liegen. Die Mittel zum Einstellen ihres
pH-Wertes können dieselben sein wie bei bekannten
Aminosäuretransfusionslösungen.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden
Beispiele und Versuchsbeispiele ausführlicher erläutert.
BEISPIEL 1
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Zu der in Tabelle 1 angegebenen Aminosäurezusammensetzung
wurden 1,7 g Trp-Ala zugesetzt. Die Mischung wurde in für die
Injektion geeignetem destilliertem Wasser unter Erhitzen in der
Weise gelöst, daß ein Gesamtvolumen von 0,99 l erhalten wurde.
Nach Einstellen des pH-Wertes auf etwa 6,5 mit wäßriger
Essigsäurelösung betrug das Gesamtvolumen 1 l. Die Lösung wurde
durch ein Membranfilter mit einem Porendurchmesser von 0,45 µm
filtriert. Das Filtrat wurde in eine 200-ml-Glasflasche
gefüllt. Nach Ersetzen der Luft durch Stickstoffgas wurde die
Flasche dicht verschlossen. Dann wurde durch Dampfsterilisation
eine Nährlösung für die intravenöse Verabreichung bereitet.
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Die Zubereitung enthielt 1,3 g/l Trp und 7,1 g/l Ala, unter den
Annahme, daß das Dipeptid in die L-Aminosäurebestandteile, d.h.
Trp und Ala, umgewandelt wurde.
Tabelle 1: Aminosäurezusammensetzung (g)
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In der Tabelle bedeuten Thr, His, Glu, Asp, Pro und Ser L-
Threonin, L-Histidin, L-Glutaminsäure, L-Asparaginsäure, L-
Prolin bzw. L-Serin.
BEISPIEL 2
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Zu der in Tabelle 2 angegebenen Aminosäurezusammensetzung
wurden 3,4 g Trp-Ala zugesetzt. Anschließend wurde die Mischung
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise behandelt, wodurch
eine Transfusionslösung erhalten wurde.
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Nach Berechnung des Dipeptids als Trp und Ala enthielt die
Lösung 2,5 g/l Trp und 4,1 g/l Ala.
Tabelle 2: Aminosäurezusammensetzung (g)
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In der Tabelle bedeuten Cys und Orn L-Cystein bzw. L-Ornithin.
BEISPIEL 3
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Zu der in Tabelle 3 angegebenen Aminosäurezusammensetzung
wurden 6,7 g Trp-Ala zugesetzt. Anschließend wurde die Mischung
auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise behandelt, wodurch
eine Transfusionslösung erhalten wurde.
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Nach Berechnung des Dipeptids als Trp und Ala enthielt die
Lösung 5,0 g/l Trp und 4,7 g/l Ala.
Tabelle 3: Aminosäurezusammensetzung (g)
BEISPIELE 4 bis 7
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Die in Tabelle 4 angegebenen Aminosäuren und Dipeptide wurden
auf die in in den jeweiligen Beispielen angegebene Weise
gemischt, wonach die Mischungen auf die in Beispiel 1
erläuterte Weise behandelt wurden, um Transfusionslösungen zu
erhalten.
Tabelle 4: Aminosäurezusammensetzungen (g)
Beispiel Nr.
VERSUCHSBEISPIEL 1
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An 0,5 %igen wäßrigen Lösungen von jeweils den repräsentativen
Dipeptiden, Tripeptiden und Trp wurde nach sterilisation
(105ºC, 60 Minuten) die Durchlässigkeit gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben.
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Außerdem wurde die Löslichkeit in Wasser bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 angegeben.
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Es ist zu bemerken, daß, verglichen mit Trp, jedes der Peptide
außerordentlich stabil und seine Löslichkeit verbessert ist.
Tabelle 5: Durchlässigkeit nach Sterilisation (T % 430 nm)
Tabelle 6: Löslichkeit in Wasser (g/dl)
VERSUCHSBEISPIEL 2
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An den in den Beispielen 1 bis 4 und in den
Vergleichsbeispielen 1 bis 8 erhaltenen Transfusionslösungen wurde jeweils
vor und nach der Sterilisation (105ºC, 80 Minuten) die
Durchlässigkeit gemessen. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 7 bis
10 angegeben.
Tabelle 7: Durchlässigkeit (T %. 430 nm)
Nach der Sterilisation
Vor der Sterilisation
Unterschied in der Durchlässigkeit
Beispiel
Vergleichsbeispiel
VERGLEICHSBEISPIEL 1
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Auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß anstelle von Trp-
Ala Trp und Ala verwendet wurden.
VERGLEICHSBEISPIEL 2
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Auf die in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß
zusätzlich 0,5 g/l Natriumhydrogensulfit zugesetzt wurden.
Tabelle 8: Durchlässigkeit (T % 430 nm)
Vor der Sterilisation
Nach der Sterilisation
Unterschied in der Durchlässigkeit
Beispiel
Vergleichsbeispiel
VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß anstelle von Trp-
Ala Trp und Ala verwendet wurden.
VERGLEICHSBEISPIEL 4
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Auf die in Vergleichsbeispiel 3 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß
zusätzlich 0,5 g/l Natriumhydrogensulfit zugesetzt wurden.
Tabelle 9: Durchlässigkeit (T % 430 nm)
Vor der Sterilisation
Nach der Sterilisation
Unterschied in der Durchlässigkeit
Beispiel
Vergleichsbeispiel
VERGLEICHSBEISPIEL 5
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Auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß anstelle von Trp-
Ala Trp und Ala verwendet wurden.
VERGLEICHSBEISPIEL 6
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Auf die in Vergleichsbeispiel 5 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß
zusätzlich 0,5 g/l Natriumhydrogensulfit zugesetzt wurden.
Tabelle 10: Durchlässigkeit (T % 430 nm)
Vor der Sterilisation
Nach der Sterilisation
Unterschied in der Durchlässigkeit
Beispiel
Vergleichsbeispiel
VERGLEICHSBEISPIEL 7
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Auf die in Beispiel 4 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß anstelle von Trp-
Ala Trp und Ala verwendet wurden.
VERGLEICHSBEISPIEL 8
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Auf die in Vergleichsbeispiel 7 beschriebene Weise wurde eine
Transfusionslösung hergestellt, mit der Ausnahme, daß
zusätzlich 0,5 g/l Natriumhydrogensulfit zugesetzt wurden.
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Wie vorstehend erläutert, wird deutlich, daß die
Zusammensetzungen nach der Erfindung eine hohe Stabilität besitzen, die
gleich der von Zusammensetzungen ist, in die Natriumhydrogen
sulfit eingearbeitet wurde.
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Wie aus den vorstehenden Beispielen und Versuchsbeispielen
ersichtlich ist, können ausreichend stabile
Aminosäurenährtransfusionslösungen bereitgestellt werden, ohne daß
Stabilisatoren, wie Hydrogensulfite oder Sulfite, verwendet werden, die
schädlich für den Körper sind. Außerdem kann die Trp-Komponente
in höheren Konzentrationen enthalten sein, falls dies
erforderlich und erwünscht ist, und Transfusionslösungen mit neuer
Formulierung, die sich für verschiedene Zwecke eignen, können
bereitgestellt werden.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Dipeptide und Tripeptide sind
in wäßriger Lösung stabil und werden selbst nach Sterilisation
durch Erhitzen nicht verfärbt. Außerdem ist auch die
Wasserlöslichkeit verbessert.
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In der Tat werden die Aminosäurenährzusammensetzungen für die
Transfusion nach der Erfindung, die Trp in Form eines Dipeptids
oder Tripeptids enthalten, nicht verfärbt, ohne daß sie einen
beliebigen Stabilisator enthalten, und dennoch sind sie als
medizinische Zubereitungen ausreichend stabil.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Dipeptide oder Tripeptide
werden im Organismus wirksam genutzt.
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Um ein weiteres vorstehend beschriebenes Problem zu lösen,
wurden erfindungsgemäß Untersuchungen durchgeführt, durch die als
Ergebnis gefunden wurde, daß verzweigkettige
L-Aminosäurezusammensetzungen, die Dipeptid(e) von BCAA enthalten, für
Aminosäunsfusionslösungen bereitgestellt werden. Dies bedeutet,
daß erfindungsgemäß das für die vorstehend beschriebenen
Zubereitungen bestehende Problem gelöst werden kann, indem man
einen Teil oder die Gesamtmenge von Leu, Ile und/oder Val durch
Dipeptid(e) ersetzt, deren Moleküle wenigstens einen
verzweigtkettigen L-Aminosäurerest enthalten, beispielsweise L-Leucyl-L-
isoleucin (Leu-Ile), L-Isoleucyl-L-leucin (Ile-Leu), L-Leucyl-
L-valin (Leu-Val), L-Valyl-L-leucin (Val-Leu), L-Isoleucyl-L-
valin (Ile-Val) und L-Valyl-L-isoleucin (Val-Ile). Somit können
unter Verwendung der BCAA-Zusammensetzungen nach der Erfindung
Aminosauretransfusionslösungen für die intravenöse
Verabreichung, die die verzweigtkettigen L-Aminosäuren (BCAA) in hoher
Konzentration bei einem für den beabsichtigten Zweck geeigneten
Verhältnis enthalten und ein ausgezeichnet formuliertes
Verhältnis von Leu, Ile und Val besitzen, hergestellt werden. Die
Erfindung wurde auf der Grundlage dieser Erkenntnisse
konzipiert.
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Die Erfindung schafft somit gemäß einer weiteren
Ausführungsform Zusammensetzungen von verzweigtkettigen L-Aminosäuren, die
wenigstens ein Dipeptid enthalten, dessen Moleküle wenigstens
einen verzweigtkettigen L-Aminosäurerest enthalten, für
Aminosäuretransfusionslösungen, wobei die Zusammensetzung dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Konzentration an Leu auf 20 bis 100
g/l, einschließlich der entsprechenden Komponente der
L-Aminosäure, eingestellt wird, wenn das Dipeptid als die jeweils als
Komponenten vorliegenden L-Aminosäuren berechnet wird.
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Es wird bevorzugt, daß, wenn das Dipeptid als L-Aminosäuren in
einer für Aminosäuretransfusionslösungen vorgesehenen BCAA-
Zusammensetzung berechnet wird, die wenigstens ein Dipeptid
enthält, dessen Moleküle wenigstens einen verzweigtkettigen L-
Aminosäurerest enthalten, wenigstens die in der nachstehenden
Tabelle 11 angegebenen Aminosäuren in den dort angegebenen
Zusammensetzungsbereichen enthalten sind und das
Gewichtsverhältnis von Leu, Ile und Val aus ernährungswissenschaftlicher
Sicht in dem Bereich von 1,6 - 2,4 : 0,8 - 1,2 : 0,8 - 1,2
liegt.
Tabelle 11
Aminosäure
Zusammensetzungsbereich (g/l)
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Der vorstehend genannte Ausdruck "wenn das Dipeptid als L-
Aminosäuren berechnet wird" bedeutet, daß die Menge an Dipeptid
als die Mengen der jeweiligen L-Aminosäuren berechnet wird, die
gebildet werden, wenn das Dipeptid vollständig hydrolysiert
wird.
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Die in Tabelle 11 angegebene Aminosäurezusammensetzung ist aus
präparativer und ernährungswissenschaftlicher Sicht ermittelt
worden.
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Beispiele für Dipeptide, die wenigstens einen verzweigtkettigen
L-Aminosäurerest enthalten und die erfindungsgemäß verwendet
werden können, umfassen Leu-Ile, Ile-Leu, Leu-Val-, Val-Leu,
Ile-Val und Val-Ile, wie vorstehend erläutert.
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In einer BCAA-Zusammensetzung nach der Erfindung beträgt das
Verhältnis von BCAA in freiem Zustand zu BCAA in Dipeptidform 0
- 100 : 4 - 300.
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Die Zusammensetzung nach der Erfindung kann nicht so, wie sie
ist, als Aminosäuretransfusionslösung verwendet werden. Wie
jedoch nachstehend erläutert wird, können für besondere
krankhafte Zustände geeignete Aminosäuretransfusionslösungen leicht
hergestellt werden, indem man die Zusammensetzung nach der
Erfindung in geeignetem Verhältnis mit anderen
Aminosäurezusammensetzungen mischt.
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Gewünschte Aminosäuretransfusionslösungen können auf
herkömmliche bekannte Weise ähnlich wie bekannte
Aminosäuretransfusionslösungen hergestellt werden, mit der Ausnahme, daß eine
erfindungsgemäße Zusammensetzung verwendet wird. Es kann jeder
beliebige pH-Wert gewählt werden, jedoch ist aus
physiologischer Sicht ein Wert von 4,5 bis 8,0 bevorzugt.
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Weiter können unter Anwendung bekannter Techniken
Nährsubstanzen, wie Zucker, Vitamine, Mineralstoffe usw. eingearbeitet
werden. Selbst wenn die Aminosäuretransfusionszusammensetzungen
reduzierende Zucker enthalten, ist die Maillard-Reaktion nur
schwierig hervorzurufen, so daß die Zusammensetzungen in diesem
Sinne vorteilhaft sind.
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Die Erfindung wird anhand von Beispielen und
Herstellungsbeispielen nachstehend ausführlicher erläutert.
BEISPIEL 8
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Die in der nachstehenden Tabelle 12 angegebenen
verzweigtkettigen Aminosäuren und verzweigtkettige Aminosäurereste
enthaltenden Dipeptide wurden in für die Injektion geeignetem
destilliertem Wasser unter Erhitzen in der Weise gelöst, daß ein
Gesamtvolumen von 0,99 l erhalten wurde. Nach Einstellen des
pH-Wertes auf 6,0 bis 7,0 mit wäßriger Essigsäurelösung betrug
das Gesamtvolumen 1 l. Die Lösung wurde durch ein Membranfilter
mit einem Porendurchmesser von 0,45 µm filtriert. Das Filtrat
wurde in eine 200-ml-Glasflasche gefüllt. Nach Ersetzen der
Luft durch Stickstoffgas wurde die Flasche dicht verschlossen.
Sie wurde mit Dampf unter hohem Druck sterilisiert, um eine
BCAA-Zusammensetzung herzustellen, die zur Herstellung von
Aminosäuretransfusionslösungen verwendet werden konnte.
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 30,0 g/l Ile,
50,0 g/l Leu und 25,0 g/l Val.
Tabelle 12
Aminosäure und und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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In den Beispielen 9 bis 23 wurden für
Aminosäuretransfusionslösungen verwendete BCAA-Zusammensetzungen auf herkömmliche
Weise unter Verwendung von Dipeptiden hergestellt, die
verzweigtkettige L-Aminosäurereste und/oder verzweigtkettige L-
Aminosäuren enthielten, wie es jeweils in den Tabellen 13 bis
27 angegeben ist.
BEISPIEL 9
Tabelle 13
Aminosäure und und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 25,0 g/l Ile,
50,0 g/l Leu und 30,0 g/1 Val.
BEISPIEL 10
Tabelle 14
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 25,0 g/l Ile,
50,0 g/l Leu und 25,0 g/l Val.
BEISPIEL 11
Tabelle 15
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 50,0 g/l Ile,
70,0 g/l Leu und 30,0 g/l Val.
BEISPIEL 12
Tabelle 16
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 30,0 g/l Ile,
40,0 g/l Leu und 20,0 g/l Val.
BEISPIEL 13
Tabelle 17
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
-
Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 25,0 g/l Ile,
45,0 g/l Leu und 25,0 g/l Val.
BEISPIEL 14
Tabelle 18
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
-
Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 20,0 g/l Ile,
40,0 g/l Leu und 20,0 g/l Val.
BEISPIEL 15
Tabelle 19
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 15,0 g/l Ile,
35,0 g/l Leu und 18,0 g/l Val.
BEISPIEL 16
Tabelle 20
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 15,0 g/l Ile,
30,0 g/l Leu und 15,0 g/l Val.
BEISPIEL 17
Tabelle 21
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 10,0 g/l Ile,
20,0 g/l Leu und 10,0 g/l Val.
BEISPIEL 18
Tabelle 22
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 25,0 g/l Ile,
40,0 g/l Leu und 20,0 g/l Val.
BEISPIEL 19
Tabelle 23
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 10,0 g/l Ile,
20,0 g/l Leu und 10,0 g/l Val.
BEISPIEL 20
Tabelle 24
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 15,0 g/l Ile,
20,0 g/l Leu und 15,0 g/l Val.
BEISPIEL 21
Tabelle 25
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 50,0 g/l Ile,
70,0 g/l Leu und 30,0 g/l Val.
BEISPIEL 22
Tabelle 26
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 20,0 g/l Ile,
40,0 g/l Leu und 17,9 g/l Val.
BEISPIEL 23
Tabelle 27
Aminosäure und Dipeptid
Verwendete Menge (g/l)
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Die Zusammensetzung dieses Beispiels enthielt 40,0 g/l Ile,
80,0 Leu und 35,8 g/l Val.
Herstellungsbeispiele 1 bis 5
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Anteile der in Beispiel 10 erhaltenen BCAA-Zusammensetzung
wurden mit einer im Handel erhältlichen
Aminosäuretransfusionslösung in verschiedenen Verhältnissen auf übliche Weise gemischt.
So wurden die Aminosäuretransfusionslösungen 1 bis 5
hergestellt.
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Die Zusammensetzungen der Aminosäuren in den so erhaltenen
transfusionslösungen sind in Tabelle 28 angegeben.
Tabelle 28: Zusammensetzung der Aminosäuren nach dem Mischen
Zubereitung Beispiel Nr.
Mischungsverhältnis
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Die Zubereitungen Nr. 1, 2 und 5 in der obigen Tabelle wurden
durch Mischen der BCAA-Zusammensetzung mit einer
handelsüblichen Aminosäuretransfusionslösung in den Verhältnissen von
0,5:1, 1:1 und 0,1:1 erhalten, wobei in den Zubereitungen der
Gehalt an verzweigtkettigen L-Aminosäuren relativ hoch und der
Glycingehalt relativ niedrig war, da Glycin die Tendenz hat,
Hyperammoniämie zu verursachen. Diese Zubereitungen eignen sich
zur Verabreichung an Patienten im postoperativen Zustand oder
an Patienten ohne jede Anomalien des Aminosäurestoffwechsels.
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Die vorstehend beschriebene Zubereitung Nr. 3 wurde durch
Mischen der BCAA-Zusammensetzung mit der handelsüblichen
Aminosäuretransfusionslösung in einem Verhältnis von 0,1:1 erhalten,
wobei in dieser Zubereitung in großen Mengen verzweigtkettige
Aminosäuren enthalten waren, deren Stoffwechsel in anderen
Organen als der Leber stattfindet. Die Zubereitung kann den
Ernährungszustand von Patienten mit Leberstörungen verbessern.
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Die vorstehend beschriebene Zubereitung Nr. 4 wurde durch
Mischen der BCAA-Zusammensetzung mit derselben
Aminosäuretransfusionslösung in einem Verhältnis von 0,1:1 erhalten, wobei in
der Zubereitung der Gehalt an nichtessentiellen L-Aminosäuren
reduziert war, um so Blutharnstoff und Ammoniak für die
Synthese von L-Aminosäuren wiederzuverwenden. Dir Zubereitung
eignet sich für die Verabreichung an Patienten mit
Nierenstörungen.
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Dies macht deutlich, daß durch geeignete Veränderung des
Mischungsverhältnisses, wie vorstehend beschrieben,
Aminosäuretransfusionslösungen mit den gewünschten Zusammensetzungen
durch Verwendung von BCAA-Zusammensetzungen nach der Erfindung
leicht erhalten werden können.
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Wie insbesondere aus den vorstehenden Beispielen und
Herstellungsbeispielen deutlich wird, enthält die BCAA-Zusammensetzung
nach der Erfindung verzweigtkettige L-Aminosäuren in hoher
Konzentration in geeignetem Verhältnis und eignet sich als
Vormischungspräparat für die jeweiligen krankhaften Zustände, bei
denen es erforderlich ist, hochkonzentrierte verzweigtkettige
L-Aminosäuren zu verabreichen. Wenn mit anderen Worten eine
herkömmliche Aminosäuretransfusionslösung in geeignetem
Verhältnis mit einer BCAA-Zusammensetzung nach der Erfindung
gemischt wird, können leicht Aminosäuretransfusionslösungen
hergestellt werden, die sich jeweils für spezifische
Krankheiten eignen.
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Da erfindungsgemäß verzweigtkettige L-Aminosäuren in der Form
von Dipeptiden vorliegen, können Zusammensetzungen für
Aminosäuretransfusionslösungen mit einem Verhältnis bereitgestellt
werden, das sich für die beabsichtigten Zwecke eignet, ohne daß
irgendwelche präparativen Einschränkungen bestehen. Die
Zusammensetzung nach der Erfindung ist als Zusammensetzung
verwendbar, die in Aminosäuretransfusionslösungen formuliert werden
kann, die für die jeweiligen krankhaften Zustände verwendet
werden.
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Die Dipeptide nach der Erfindung werden vom Organismus wirksam
genutzt.