DE651342C - Sitz, insbesondere fuer Luftfahrzeuge - Google Patents

Description

Es sind Flugzeugsitze bekannt, die durch Lösung besonderer Schrauben oder ähnlicher Mittel ein Versetzen in Flugrichtung und senkrecht zur Flugrichtung gestatten, sowie solche, die durch Betätigung eines Hebels während des Fluges in den erwähnten Richtungen verstellbar .sind. Auch sind Sitze bekannt, die nur aus einem Sitzbock bestehen und bei denen die Rückenlehne durch einen

,0 anderen Teil des Flugzeuges gebildet wird. Weiterhin sind Sitze bekannt, die um eine mehr oder weniger senkrechte Achse drehbar sind, sowie solche, deren Sitzflächen, und Lehnen in ihrer Lage zueinander verstellt- werden können, indem sie in verschiedenen Schräglagen einstellbar sind.

Die bisher bekanntgewordenen Sitze haben bei der Verwendung an. Flugzeugen den Nachteil, daß sie dem notwendigerweise ange-

ao schnallten Flugzeuginsassen nur eine beschränkte oder auch gar keine Sicht hinter sich ermöglichen. Des weiteren behindern die bisher bekanntgewordenen Sitze den angeschnallten Flugzeuginsassen insbesondere dann, wenn er aus irgendeinem Grunde hinter sich greifen will, um z. B. ein Gerät zu bedienen.

Um eine Besserung in diesen Verhältnissen herbeizuführen, hat man z. B. während des Fluges verstellbare Schultergurte angefertigt, die den Fiugzeuginsassen wenigstens ein gewisses Maß von Beweglichkeit und Sichterweiterung ermöglichen. Aber auch eine solche Maßnahme gewährleistet bei weitem nicht eine Bewegungsmöglichkeit, wie sie notwendig ist.

Der Erfindungsgegenstand schafft hier einen Fortschritt. Er sieht für die bisher bekanntgewordenen Sitze zur Verbesserung · der Sichtverhältnisse sowie zur Verbesserung der Bewegungsfreiheit bewegliche Flächen vor, und zwar können diese beweglichen Flächen z. B. im Rücken des Fiugzeuginsassen oder .an der Sitzfläche vorgesehen sein. Des weiteren können auch Armlehnen so ausgebildet werden. Diese beweglichen Flächen stehen nun einesteils mit dem Flugzeugsitz oder den als Sitz dienenden Teilen in Verbindung und durch entsprechende Anschnallgurte oder auch nur durch die Körperreibung mit den Fiugzeuginsassen. Der besondere Vorteil des Erfindungsgegenstandes besteht nun darin, daß der Flugzeuginsasse z. B. seinen Rumpfoberteil zusammen mit der drehbaren Rückenlehne so weit rückwärts drehen kann, wie es die Wirbelsäule zuläßt. Befestigt man nun einen Anschnallgurt oder eine ähnliche Vorrichtung z. B. an dieser beweglichen Rückenlehne, so ist klar, daß dem Fiugzeuginsassen auch dann noch eine große Bewegungsmöglichkeit des Oberkörpers gegeben ist, obschon er dauernd fest ange-

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Ernst Nipp in Bremen.

schnallt ist. Durch bekannte Mittel läßt sich zudem noch der so bewegliche Sitzteil ig. den verschiedenen Stellungen verriegeln. ' I) Die schon als bekannt erwähnten Sitze, die im ganzen drehbar oder schwenkbar sirkl·,.' können in Luftfahrzeugen in seltensten Fällen., nur Verwendung finden, und zwar dann, wenn hierfür ein genügender Raum zur Verfügung steht. Bei Hochleistungsflugzeugen dagegen

ίο bringt der Erfindungsgegenstand den Vorteil, daß auch im engsten Raum die erforderliche Beweguiigsmöglichkeit des Flugzeuginsassen gewährleistet ist. ■

Die Zeichnung enthält ein Ausführuugs-

beispiel. .

Teil ι ist eine bewegliche Fläche, die in diesem Falle an der Rückenlehne eines an sich bekannten Sitzes (Teil 2) untergebracht ist. Sie ist in diesem Beispiel in einer Rollenführung gelagert.

Teil 3 ist der Flugzeuginsasse, welcher vermittels der Anschnallgurte (Teils) mit dem beweglichen Teil 1 und damit also auch mit ^dem Sitz (Teil 2) verbunden ist.

Teil 4 stellt eine Feststellvorrichtung der beweglichen Fläche dar, welche beispielsweise als durch Bowdenzüge betätigt betrachtet wird.

Teil 6 ist eine pendelartige Befestigung der Anschnallgurte an. der beweglichen Fläche (Teil 1). Diese pendelartige Aufhängung ist ebenfalls ein Teil des Erfindungsgegenstandes. Sie bewirkt eine weitere Bewegungs- . freiheit für die Schultern des Flugzeuginsassen dadurch, daß sich z. B. der rechte Gurt um dasselbe Maß verlängern kann, wie sich der linke verkürzt. Eine Schulterbewegungsfreiheit ist die Folge. Durch eine besondere Arretierung ist es auch hier mög- .

lieh, ein Ausschalten dieser pendelnden Aufhängung vorzunehmen.

■'. Teil? ist eine bereits bekannte Schultergurt verstellung, welche hier in Eingriff .rüit der pendelnden Schultergurtaufhängung (Teil 6) steht.

' Teil 8 stellt als Beispiel ebenfalls eine be- ■ wegliche Fläche dar. Auf die Zeichnung einer beweglichen Armlehnenfläche ist verzichtet worden, da auch nur die bewegliche Rückenlehne und die bewegliche Sitzfläche als Beispiel dargestellt sind.

Selbstverständlich kann auch? die .bewegliche Sitzfläche (Teil 8) um andere Achsen gedreht werden b,zw. in irgendeiner anderen .zweckmäßigen Weise bewegt werden, als es in der Zeichnung dargestellt ist.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Sitz, insbesondere für Luftfahrzeuge, welcher gewollten Körperbewegungen folgen -und in einer gewünschten Lage gehalten werden kann, gekennzeichnet durch die -Vereinigung eines festen, teilweise oder allseitig beweglichen Sitzes mit bewegliehen Sitzflächen und Lehnen an ihm.

2. Sitz, insbesondere für Luftfahrzeuge, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Befestigung dienenden Schultergurte pendelnd an den bewegliehen Lehnen oder Sitzflächen aufgehängt sind.

3. Sitz, insbesondere für Luftfahrzeuge, nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte Schultergurtverstellung an einer bewegliehen Rückenfläche des Sitzes angeordnet ist. -

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen