DE633115C - Polstermoebel mit unter der Rueckenlehne hervorziehbarem Sitz- oder Liegepolster - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel, welches sowohl als Sofa mit schmaler Sitzfläche als auch als Bettsofa mit breiter Liegefläche verwendet werden kann.
Es sind schon verschiedene Möbel dieser Art bekanntgeworden, bei denen zur Verbreiterung der Sitzfläche in eine Liegefläche entweder die Rückenlehne verstellbar angeordnet oder aber auch das Sitzpolster so

ίο ausgebildet war, daß es unter der Rückenlehne hindurch verschoben werden konnte. Bei den Bettsofas, bei welchen zur Verbreiterung der Sitzfläche die Rückenlehne verstellbar ist, waren umständliche Umwandlungen nötig, die teilweise erheblichen Kraftaufwand des "Benutzers erforderten. Das ganze Möbel mußte von der Wand gerückt und unter Umständen sogar das eine oder andere Armpolster ganz entfernt werden, um das Rückenpolster verstellen zu können. Ebenso sind Polstermöbel bekannt, deren Rückenlehne in den unter dem Sitz- oder Liegepolster sich erstreckenden Raum geklappt werden können. Polstermöbel, bei welchen zur Verbreiterung der Sitz- und Liegefläche das Sitzpolster verschoben wurde, waren so ausgebildet, daß sie nur als Sofa mit schmaler oder breiter Sitzfläche Verwendung finden konnten. Allgemein kann zu beiden Arten von Bettsofas gesagt werden, daß bei ihrer Ausbildung auf die Eignung zur Versendung wenig oder gar keine Rücksicht genommen wurde, so daß sie entweder nur als ganzes Möbel oder erst nach umfangreichem Auseinandernehmen befördert werden konnten.

Zur Vermeidung dieser Nachteile werden erfindungsgemäß das eigentliche Sitz- bzw. Liegepolster mit den verstellbaren, sich über die ganze Sitztiefe erstreckenden Armpolstern und das Rückenpolster vollständig voneinander getrennt. Die für sich schwenkbare Rückenlehne wird durch zwei an einem unter der ganzen Sitzbreite sich erstreckenden Rahmen schwingbar gelagerte Stelzen getragen. Dieser Rahmen ist so ausgebildet, daß das Sitz- oder Liegepolster mit den an ihm befestigten Armpolstern auf ihm verschoben werden kann. In den Fällen, in denen die Rückenlehne als solche gebraucht wird, ruht das ganze oder nahezu das ganze Gewicht des Sitz- oder Liegepolsters und der darauf befindlichen Personen auf dem Tragwerk der Rückenlehne und gewährleistet . so deren Standsicherheit. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Sitz- oder Liegepolster mit den verstellbaren Armpolstern als selbständiges Möbel hergestellt wird, das wie ein Ruhebett verwendet werden kann. Die Stirnwände mit den Füßen dienen hierbei außer zur Erfüllung der Aufgaben, die ihnen bei Verwendung des Möbels als Ruhebett zufallen, auch als seitliche Führungen beim Verschieben des Sitzpolsters auf dem Tragwerk.

Durch diese Maßnahmen ist es also mög-

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Hch, das ganze Polstermöbel als Ruhebett mit einem Sofaergänzungsteil herzustellen und zu verkaufen, wodurch "auch wirtschaftlich schwä-_; cheren. Kreisen die~ Anschaffung erleichtern wird. Ij"

Die Rückseite der Rückenlehne ist gemäilf; der Erfindung als Tischplatte ausgebildet, die" gegebenenfalls (bei Krankheitsfällen o. dgl.) in Tischlage zu dem nun als Ruhebett oder ίο Bett verwendeten Polstermöbel gebracht werden kann. Erreicht wird dies dadurch, daß ■ die Schwenkachse der Lehne so aus der Lehnenmitte nach unten heraus verlegt wird, daß "die als Tischplatte ausgebildete Rückseite des waagerecht geschwenkten und festgestellten Rückenpolsters in Tischhöhe zum Sitz- oder Liegepolster kommt.

Für den Fall, daß die "Rückenlehne nicht gebraucht wird, kann sie in an sich bekannter Weise in den unter dem Sitzpolster befindlichen Tragrahmen geschwenkt werden. Zu diesem Zweck wird das die Rückenlehne tragende Stelzenpaar am Fuße des Tragrahmens schwingbar gelagert, so daß zum Einklappen des Lehnenpolsters in den Tragrahmen dieses sowohl um seine eigene Achse als auch mit dem Stelzenpaar in dessen Drehpunkt geschwenkt wird.

Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigen:

Fig. ι einen Querschnitt bei verbreiteter Liegefläche und

Fig. 2 einen teilweisen Längsschnitt. Das Sitz- oder Liegepolster 1 mit den verstellbar angeordneten Armpolstern 3 ist als selbständiges Möbelstück mit Füßen 5 ausgebildet. Dieser ganze Möbelteil ruht auf dem Traggestell für das Rückenpolster 2 und kann derart verschoben werden, daß das Sitzpolster unter dem Rückenpolster durchgleitet. Zur Erleichterung dieser Verschiebung werden am Sitzpolster ausgesparte Handgriffe 19 oder auch eine Griff rille angebracht. Anschlage 20 und 21 begrenzen das Vor- und Zurückschieben des Sitzpolsters 1. Das Maß 29 deutet an, um welche Strecke das Sitz^- bzw. Liegepolster für den jeweiligen Verwendungsfall verschoben werden muß. Das Rükkenpolster 2 ist mit dem Tragwerk durch : Stelzen 6, die am Tragwerk bei 7 und an der Rückenlehne bei 23 angelenkt sind, verbunden.. Sperrungen 8 an der Truhe lind 9 am Rückenpolster halten Stelze und Polster in ihrer Lage zueinander und zu dem Traggestell fest. Die Armpolster 3 können um eine in Tragstücken 10 gelagerte Achse 14 in verschiedene Lagen, z. B. 3°, 3*, geschwenkt werden. Zu diesem Zweck löst man durch Druck auf den Knopf 15 die unter Wirkung von Federn 18 stehenden Bolzen 16 aus den im Innern des Armpolsters angebrachten halbkreisförmigen Lochscheiben 17, schwenkt das ■j^rmpolster in die gewünschte Lage und sperrt jSiie/: Polster wieder mit Hilfe der Federn 18, fB&lzen 16 und .Lochscheibe 17. jtiftTrn das Rückenpolster in den Tragrahmen 4 zu legen, zieht man das Sitzpolster über den Anschlag 20 hinaus bis zum Anschlag 21 vor, löst die Sperrungen 8 und 9, schwenkt das Rückenpolster 2 um seine Achse 23 und · mit der Stelze in die punktiert - angedeutete Lage 31 und schiebt das Sitzpolster wieder zurück in seine alte Stellung.

Soll die als Tischplatte ausgebildete Rückseite 22 des Rückenpolsters 2 als Tisch verwendet werden, so wird die Sperrung 9 gelöst, die Rückenlehne in die Stellung 30 geschwenkt und mittels einer Verbindungsstange 24, welche an dem Gesperrloch 13 der Sperrung 9 und bei 25 am Rückenpolster befestigt wird, in dieser Lage festgehalten.

Mit Hilfe eines so ausgebildeten Möbelstückes ist es möglich, durch einen einzigen Handgriff ohne großen Kraftaufwand ein Sofa mit schmaler Sitzfläche in ein Bettsofa mit breiter Liegefläche umzuwandeln. Ebenso kann das Polstermöbel als Ruhebett mit breiter Liegefläche gebraucht werden, ohne daß die Rückenlehne mit ihrem Tragrahmen außerdem noch Platz beansprucht, da die Lehne, in den Tragrahmen hineingeschwenkt, sich mit diesem unter dem Ruhebett befindet. Auch kann das Sitz- oder Liegepolster' mit den Armpolstern wechselseitig benutzt werden, da es gleichgültig ist, welche Seite zuerst über den Tragrahmen 4 hinausgeschoben wird. Hierdurch wird die Lebensdauer des Polstermöbels [natürlich erheblich erhöht, da die nach' dem Zimmer liegende Kante des Sitzpolsters am schnellsten durchgesessen ist und durch die erwähnte beiderseitige Verwendbarkeit des Polsters also immer noch durch die zweite Sitzpolsterkante ersetzt werden kann.

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Claims (3)

1. Patentansprüche:

   i. Polstermöbel mit unter der Rückenlehne hervorziehbarem Sitz- oder Liegepolster, dadurch gekennzeichnet, daß das von der Rückenlehne (2) vollständig ge- no trennte, als selbständiges Möbel mit eigenen Füßen (Ruhebett) ausgebildete Sitz- oder Liegepolster (1) mit den an ihm verstell· bar befestigten, sich über die ganze Sitztiefe erstreckenden Armpolstern (3) auf einem die Rückenlehne (2) tragenden Tragrahmen (4) von derselben Tiefe wie das Sitz-Liege-Polster ohne mechanische Hilfe mittel verschiebbar ist.
2. 2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rückenpolster (2) an einem Stelzenpaar (6) um

   eine aus der Lehnenmitte nach unten verlegte Achse (23) schwenkbar befestigt und die Rückseite des Rückenpolsters (2) als Tisch benutzbar ist.
3. 3. Polstermöbel nach Anspruch 2 mit*.

   einem unter das Sitz- oder Liegepolster klappbaren Rückenpolster," dadurch gekennzeichnet, daß das die Rückenlehne (2) tragende Stelzenpaar (6) am Fuß des Tragrahmens (4) schwmgbar gelagert ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   BERLIN. GEDK-CKT IN DEK