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Verfahren zur Herstellung von Eisfarben nach dem Druck- oder Klotzverfahren
Zur Herstellung von Eisfarben nach dem Druck- oder Klotzverfahren sind verschiedene
#'erfahren bekannt. Sehr gute Ergebnisse werden z. B. erzielt, wenn man das zu bedruckende
Stück vollständig vorbehandelt und die Diazoverbindung nur an bestimmten Stellen
zur Einwirkung bringt oder wenn man ,\#lischungen von Azokomponenten und Antidiazoverbindungen
oder Diazoaminoverbindungen örtlich druckt und die Azofarbstoffbildung durch einegeeignete
Behandlung vornimmt. Alle diese bewährten Verfahren haben das gemeinsame Merkmal,
daß die Herstellung der Diazoverbindung oder der Verbindung, welche die Diazoverbindung
vorgebildet enthält wie die Antidiazotate oder die Diazoaminoverbindungen, durch
Behandeln des diazotierbaren Amins mit salpetriger Säure nicht auf der Faser, sondern
in einem besonderen Arbeitsgange in Abwesenheit der Azokomponente durchgeführt wird.
Es ist ferner bis heute nicht möglich gewesen, die Herstellung der Eisfarben ohne
wesentliche Verschlechterung der Druckergebnisse in der Ausgiebigkeit und Schönheit
der Färbungen dadurch zu vereinfachen, daß Gemische aus Diazokomponenten und Azokomponenten
auf die Faser gedruckt und durch Einwirkung salpetriger Säure auf der Faser zum
Azofarbstoff entwickelt werden. Es wurde nun gefunden, daß man Gemische aus nicht
flüssigen und nicht zu tief schmelzenden und wenig flüchtigen diazotierbaren Aminen,
aus Alkalisalzen von Azokomponenten oder Mischungen von Azokomponenten und Ätzalkalien
und aus Alkalinitrit auf die Faser bringen, dann durch eine Säurepassage unter Vermeidung
höherer Temperaturen lediglich die Diazotierung des Amins bewerkstelligen und hierauf
durch eine Passage durch säurebindende Mittel, also in einem zweiten Arbeitsgang
die Kupplung vornehmen kann. Auf diese Weise werden Färbungen erhalten, die unvergleichlich
schöner sind als nach den bisher bekannten Arbeitsweisen auf der Faser durch Diazotieren
des Amins in Gegenwart der Azokornponente hergestellte Färbungen. Den mit Hilfe
von Präparaten aus Diazoaminoverbindungen oder aus Nitrosaminen und sogar den durch
Aufdrucken der Diazoniumverbindung auf die mit der Azokomponente vorbehandelte Ware
erhältlichen Färbungen sind die erfindungsgernäß hergestellten Drucke ebenbürtig.
Das vorliegende Verfahren stellt demgegenüber dennoch einen wichtigen technischen
Fortschritt dar, weil es die Anwendung des unveränderten Amins bei der Herstellung
von Eisfarben im Zeugdruck in einem Arbeitsgange ohne Druckverschlechterung möglich
macht.
Diese Möglichkeit war aus den Angaben im einschlägigen S-chrifttum nicht zu entnehmen.
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Die H#e##itellung von,Eisfarben nach vQ.,r,--.' liegendem Verfahren
kann in Verbindung ibiider Herstellung anderer Farbstoffe, z. B. derHerstellung-vonAnifinschwarz,vonEffeli
ten mit Küpenfarbstoffen oder deren Letikoschwefelsäureestern durchgeführt werden.
Beispiel i Man mischt311,:2Teile4-(i'-Methyl)-phe-noxyacetylaininc>-#2,
5 - dimethoxy - i - aminobenzol mit :232,2 Teilen i-(:2',3'-Oxynaphthoylamino)-3'-nitrobenzol,
186 Teilen Natriumnitrit, :2 Teilen Natriumhydroxyd und 69,1 Teilm kristallisiertem
Natriumacetat oder der entsprechenden Menge des entwässerten Salzes. Man bereitet
eine feineDruckpaste durch sorgfältiges Anteigen von 8-kg dieses Gemisches mit
38 ccm Wasser, 3 ccm Türkischrotöl, 5 ccm Glycerin,
3 ccm Natriumhydroxydlösung von 34' B6 und 43 9 neutraler Stärketragantverdickung.
Der Sto.ff wird mit der Druckpaste, bedruckt, getrocknet und durch eine 2prozentige
wässerige Salzsäurelösung, die 5o k Natriumehlorid je Liter enthält,
schnell hindurchgeführt, abgequetscht und kurze Zeit hierauf nit einer
3- bis 5Prozentigen wässerigen Natriumcarbonat- oder Natriurnbiea,rbonat-
oder Natriumacetatlösung behandelt wobei sich sehr rasch eine echte, tiefe,
' reine violette Färbung entwickelt. Man spült und - behandelt in
einem kochenden Seifenbad. Beispiel 2, Man mischt 240,1 Teile 4-Araino-2-methoxy-i,
i'-azobenzol mit :288,9 Teilen 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino) - 4
- methoxybenzol, -945TeilenNatriumiiitrit, 24,2Teilenkristallisi-ertem Natriumacetat
und 2- Teilen Natriumhyd.roxyd. Dann wird, wie in Beispiel i angegeben, eine Druckpaste
hergestellt, die 8o g dieses Gemisches im Kilogramm enthält, und nach den
Angaben in Beispiel i gedruckt, entwickelt und nachbehandelt.
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Es entsteht eine tiefe reine granatrote Färbung. Ähnliche Töne Gerden.
erhalten, wenn mandas I-(:2",3"-Oxynaphthoylamino)-4-methoxybenzol - durch
1-(:2', 3'-Oxynaphthoylamino)-naphthalin oder -2-methoxybeiizol ersetzt. Beispiel
3
296,4 Teile 4-Phenoxyacetvlamino-:2, 5-diäthoxy- i -aininobenzol, 244,7
Teile i - (2 -Oxyanthracert - 3'- carboylamino) - 2-me#hylbenzol,
186 Teile N&triumnitrit, 71 Teile kristallisiertes Natriumacetat und
:2 Teile Natriumhydroxyd werden gemischt. Hierauf wird mit 8 g dieses Gemisches
eine Druckpaste wie im Beispiel i hergestellt. Der Stoff wird mit der Druckpaste
bedruckt, getrocknet - und diirch eine ioprozentige wässerige Ameisen--Wrelösung
bei gewöhnlicher Temperatur .,iihdurchgeführt, abgequetscht, i Minute veri ängt
und hierauf mit einer 5prozentigen Natriumacetatlösung kurze Zeit bei Zimmertemperatur
behandelt, gespült und kochend geseift. Man erhält eine reine grüne Färbung, die
sehr echt ist. Beispiel 4 8 g eines Gemisches, bestehend aus 3 16,5
9
4-(2'-Methyl)-phenoxyacetylamino-2" 5-diäthoxy-i-aminobenzol, 288,1
g 1-(2', 3'-OXY-naphthoylamino) - 3 - chlorbenzol, i go
g Natriumnitrit, 2 g Natriumhydroxyd und 63 g
kristallisiertem
Natriumacetat werden mit 36 ccm Wasser, 3 ccm Türkischrotöl,
5 cem Glycerin, 3 ccm Natriumhydroxydlösung 34' B#, 39 g neutraler
Stärketragantverdikkung und 23 9 3-nitrobenzol-i-sulfonsaureni Natrium gut
angepastet und fein verteilt. Der Stoff wird mit dieser Druckpaste bedruckt und
getrocknet. Ist neben dem Gemisch noch ein Küpenfarbstoff zusammen mit einem Reduktionsmittel
gedruckt worden, so wird zunächst zur Fixierung des Küpenfarbstoffs in einem Schnelldämpfer
3 bis 5 Minuten gedämpft und dann, wie im Beispiel i angegeben, entwickelt,
mit warmem Wasser gespült und kochend geseift. Es entstehen satte, blaue Muster
neben den durch die Küpenfarbstoffe entstandenen Musterrr. Beispiel 5
6o Teile
4 - (1,.- Mjethyl) - phenoxyacetvl -amino-2,5-diäthoxy-4-aminobenzol
werden mit 45 Teilen Wasser und 15 Teil-en gereinigter und vergorener Sulfitcelluloseablange
in einer Kugelmühle während 2o Stunden gemahlen. Es bildet sich eine feine Suspension.
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16,3 Teile dieser Suspension werden mit 5,9 Teilen 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-2-methylbenzol,
4,9 Teilen Natriumnitrit, 7,5 Teilen Türkischrotöl, io Teilen 3oprozentiger
NatriumhydrGxydlösung, 1:2,5 Teilen Glycerin, 67,9 Teilen Wasser und 12-5
Teilen neutraler Stärketragantverdickung zu einer Paste verrührt. -
Man verfährt,
wie im vorigen Beispiel angegeben, und erhält satte, sehr gleichmäßige blaue Drucke.
Beispiel. 6
Man bereitet aus 6-g :2-Oxynaphthalin, 6,5 9 4-Amin(>-3,:2'-dimethyl-i,
i-azobenzol, 2"5 g Natriumnitrit, 5 cem Natriumhydroxydlösung 340
B6, 5 ccm. TürkischrotÖl, 5'ccm Glycerin, 35 ccm Wasser und
37 g neutraler
Stirketragantverdickung eine Druckpaste. Der
Stoff wird mit dieser Druckpaste bedruckt, getrocknet und hierauf durch eine wässerige
Lösung, die 5og Schwefelsäure und 2oo g Natriumsulfat je Liter enthält,
schnell hindurchgeführt, abgequetscht, i Minute verhängt und bei 6o bis
70' C durch eine 4pro-* zentige Natriumhicarbonatlösung gezogen. Man spült
und seift. Es entsteht eine bordeatixrote Färbung.
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Beispiel 7
:273Tei]e4,4'-Dichlor-2-amino-i, i'-diphenyl-Üther
werden mit 264,3 Teilen 1-(2', 3'-Oxvnaphthoylamino)-2-methoxybenzol, 2,22 T2-len
Natriumnitrit, 2 Teilen Natriumhydroxyd und 38,3 Teilen kristallisiertem
2"atriumacetat gut vermischt. Die Druckpaste wird wie folgt hergestellt:
8 g des Gemisches werden mit 3 ccm NatriumhydroxydlÖsung 34' B#,
3 ccm TürkischrOtÖl, 37 ccm Wasser, 5 ccm Glycerin, 2 cem 4oprozentiger
Formaldehydlösung und 42 g
neutraler Stärketragantverdickung sehr fein verrührt.
Hierauf wird, wie im Beispiel 1
angegeben, gedruckt, wobei beim Trocknen zu
hohe Temperatur zweckmäßig vermieden wird. Man erhält eine reine rote Färbung. Beispi&l
8
294Teile 2-Amirio--#-chlor-i, i'-diphenyläther-4-carbonsäureäthylester werden
mit :246 Teilen 1 - (Z, 3'- Oxynaphthoylamino) -:2-methoxybenzol, -,o8 Teilen
Natriumnitrit, :2 Teilen Natriumhydro-xyd und 5o Teilen kristallisiertem Natriumacetat
gut vermischt.
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8 g dieses Gemisches werden mit 3 ccm Natriumhydroxydlösung
340 B#, 3 cern Türkischrotöl, 37 ccm Wasser, 5 ccm Glycerin,
:2 ccm 4oprozentiger Formaldehydlösung und 42- g
neutraler Stärketragantverdickung
sehr gut verrührt. Hierauf wird, wie im Beispiel i angegeben, gedruckt, wobei beim
Trocknen zu hohe Temperatur zweckmäßig vermieden wird. Man erhält eine reine rote
Färbung.
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In der folgenden Zusammenstellung ist eine Anzahl anderer, nach vorliegendem
Verfahren erhältlicher Färbungen aufgeführt:
Diazokornponente Azokomponente Farbton |
auf Baurnwolle |
4, 4'-Dichlor-2-amino - i, i'-diphenYl- 4, 4'-Di-(acetoacetylaniin0)-3,
3'-dime- gelb |
äther thyldiphenyl |
2-Amino-i-methyl-4-nitrobenzol 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol
schailach |
i -Amino-2-methyl-4-nitrobenzol i - (2', 3'-
Oxynaphthoylamino) - 2 - me- blaues Rot |
thylbenzol |
4-Amino-3, 2'-dimethyl-i, i'-azobenzol 2, 3'-Oxynaphthoylaminobenzol
bordeaux |
i-Amino -g-methOxY-5-chlor-4-benzoyl- 1- (2', 3'-Oxynaphthoylan-lino)
- 4-meth- rotes Violett |
aminobenzol oxybenzol |
i - Amino - 2 - methoxy-5-methyl -4-ben-
2', 3'-Oxynaphtho*ylaminobenzol violett |
zoylanünobenzol |
i - Amino - 2, 5 - diäthoxy
- 4 - benzoyl- desgl. blau |
aminobenzol |
4'-Chlor-4-amino-2-methyl-5-methOxY- 3-OxY-1, z-benzofluorenon
schwarz |
i, i'-azobenzol |
:z - Methoxybenzol - 1, 4'- azo-i'- amino- 2',
3'-Oxynaphthoylaininobenzol violettschwarz |
naphthalin |
i-Amino-2-methyl-4-nitrobenzol i - (2'- Oxycarbazol
- 3'-'carboylamino) - braun |
4-chlorbenzol |
4,4'-Dichlor-2-ammo-i, i'-diphenyl- 1-(2', 3'-Oxynaphthoylamino)-4-äthoxy-
scharlach |
äther benzol |
desgl. i - (--', 3'-Oxynaphthoylan-iino) -4-meth- rot |
oxybenzol |
desgl. I - W, 3'- Oxynaphthoylamino)
- naph- rot |
thalin |
4, 4'- Diamin0-3, 3'-dimethoxydiphenyl 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol
blau |
Diazokomponente Azokomponente Farbton |
f Baumwolle |
1 11 - |
4,4'-Dianiinodiphenyl 3 xynaphthoylamhio)-2-meth- granat |
enzol |
4,4'-Diamino----me;ÜOx,jy-5 melh#IA 2"3'-Oxynaphthoylamino)-naph-
schwarz |
i, i'-azobenzol tiiau |
i-Aminonaphthalin I-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-naph- bordeaux |
thalin |
2 -Amino - 5 - acetYlamin0 - 4, 4'-dichlor-
I-(2',3'-Oxynaphthoylamino)-4-äthoxy- bordeaux |
i, i#-diphenyläther benzol |
2-Amino-4-acetylamino-4,4'-dichlor- i - (2', 3'-Oxynaphthoylamülo)-2-meth-
rot |
i, i-diphenyläther oxybenzol |
z-Amino - 5 -acetylaniino-4,4'e-dimeth- I
- W, 3'- Oxynaphthoylaniino) -4-meth- violett |
ox y-i, i'-diphenyläther oxybenzol |
4-Amino-i, i'-azobenzol 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol borcleaux |
4-Amino-':2,3#-dirnethyl-i, i'-azobenzol 1-(2, 3'-Oxynaphthoylamin0)
-3 -nitro- granat |
benzol |
i-Amino-2, 5-dimethoxy-4-benzoyl- 2', 3'-Oxynaphthoylaminobenzol
blau |
aminobenzol |
i -Aniino-2-chlor-5-methoxy'-4-benzoyl- 1 - W, 3'-Oxynaphthoylamino)-2-meth-
korinth |
aminobenzol oxybenzol |
4,4.'-Dichlor-2-amino-i, i'-diphenyl- i - (2,'-
Oxycarbazol - 3'- carboylamino) - braun |
äther 4-chlorbenzol |
4, 4'-Dichlor-z-amm*o-i, i'-diphenyl- 4,4'-Di-(4"-methyl-i"-oxy-2,"-benzoyl-
braun |
äther amino) -3, 3#-dünethoxydiphenyl |
i-An-äno-2-methoxy-5-methyl-4-ben- 2-Oxynaphthalin-8-carbonsäurephenyl-
rot |
zoylaniinobenzol amid |
i-Al#ino-2, 5-diäthoxY-4-benzoylamino- 2-Oxyanthracen -violett |
benzol |
i-Anüno-2, 5-diäthoxy-4-benzoylamino- 2-(3', 4'-Dimethyl-i'-oxy-6'-benzoyl-
braun |
benzol amino)-naphthalin |
4, 4-Dichlor - 2 - amino - i, i'- diphenyl-
I-(3'-Chlor-4'-methyl-i'-oxy-6'-benzoyl- braun |
äther amino)-2-methyl-4-chlorbenzol |
Nach dem vorliegenden Verfahren sind auch Mischtöhe durch Verwendung von geeigneten
Gemischen der Ausgangsstoffe, und zwar sowohl von Diazokomponenten als auch von
Azokomponenten oder von beiden zusammen, erhältlich.