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Die
vorliegende Erfindung betrifft Buten-1-(Co)polymere und ein Verfahren
zu ihrer Herstellung. Die Erfindung betrifft ferner die aus den
erfindungsgemäßen Buten-1-(Co)polymeren erhaltenen
Gegenstände. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Buten-1-(Co)polymere, die durch einen speziellen
Satz chemischer und physikalischer Eigenschaften gekennzeichnet
sind.
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Buten-1-(Co)polymere
sind in der Technik gut bekannt. Angesichts ihrer guten Eigenschaften
hinsichtlich Druckfestigkeit, Kriechfestigkeit und Schlagzähigkeit
finden sie hauptsächlich
bei der Herstellung von Rohren für
den Ersatz von Metallrohren Verwendung. Trotz ihrer guten Eigenschaften
war die Leistungsfähigkeit von
Gegenständen
und insbesondere Rohren aus Buten-1 hinsichtlich allgemeiner mechanischer
Leistungsfähigkeit
und insbesondere Langzeit-Druckfestigkeit (Berstdruckfestigkeit
nach 1000 Stunden) zuweilen nicht ganz zufriedenstellend. Daher
wäre es
wünschenswert,
die Eigenschaften der Buten-1-(Co)polymere und insbesondere die
mechanischen Eigenschaften so zu verbessern, daß man über Gegenstände (insbesondere Rohre) mit
einem Satz von mechanischen Eigenschaften verfügt, die sowohl Langzeit-Druckfestigkeit
als auch leichte Bearbeitbarkeit bereitstellen können.
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Die
Buten-1-(Co)polymere können
durch Polymerisation von Buten-1 in Gegenwart von auf TiCl3 basierenden Katalysatorkomponenten zusammen
mit Diethylaluminiumchlorid (DEAC) als Cokatalysator hergestellt
werden. In einigen Fällen
wird auch Diethylaluminiumiodid (DEAI) im Gemisch mit DEAC verwendet.
Die erhaltenen Polymere weisen jedoch im allgemeinen keine zufriedenstellenden
mechanischen Eigenschaften auf. Angesichts der geringen Ausbeuten,
die mit den auf TiCl3 basierenden Katalysatoren
erhältlich
sind, weisen die mit diesen Katalysatoren hergestellten Polybutene
außerdem
einen hohen Gehalt an Katalysatorrückständen auf (im allgemeinen mehr
als 300 ppm Ti), der den Eigenschaften des Polymers abträglich ist
und einen Aufarbeitungsschritt ("Deashing") erforderlich macht.
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Buten-1-(Co)polymere
sind auch durch Polymerisation von Monomeren in Gegenwart eines
stereospezifischen Katalysators, der (A) eine feste Komponente,
die eine Ti-Verbindung und eine Elektronendonatorverbindung auf
MgCl2 geträgert enthält; (B) eine Alkylaluminiumverbindung
und gegebenenfalls (C) eine externe Elektronendonatorverbindung
enthält,
erhältlich.
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Ein
Verfahren dieser Art wird in der EP-A-172961 beschrieben. Nach diesem
Verfahren kann man Buten-1-Polymere
mit einer intrinsischen Viskosität
[η] von
1,5 bis 4, gemessen in Decalin bei 135°C, einer Isotaktizität von mindestens
95% und einer Molekulargewichtsverteilung Mw/Mn von höchstens
6 herstellen. Die Schmelzefestigkeit des Polymers wurde nicht angegeben.
Im Zuge eigener Untersuchungen wurde die Herstellung der in dieser
Anmeldung beschriebenen Polybutene (Beispiel 1) wiederholt und die
Schmelzefestigkeit bestimmt, für
die sich ein Wert von 2,5 ergab. Die mechanischen Eigenschaften
der in dieser Anmeldung beschriebenen Polymere sind jedoch nicht
ganz zufriedenstellend, insbesondere hinsichtlich Langzeit-Druckfestigkeit.
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In
der WO 99/45043 wird ein Buten-1 mit hoher Kristallinität und breiter
Molekulargewichtsverteilung beschrieben. Das Polymer wird durch
sequentielle Polymerisation in zwei Reaktoren unter verschiedenen
Bedingungen in Gegenwart eines stereospezifischen MgCl2-Trägerkatalysators
erhalten, was eine Molekulargewichtsverteilung von 8 oder mehr ergibt.
In Beispiel 1 dieser Patentanmeldung, in dem die Molekulargewichtsverteilung
sehr breit ist (10,3), ist die Berstdruckfestigkeit nach 1000 h
gut (8,2 MPa), aber der Biege modul so hoch (570 MPa), daß die Bearbeitbarkeit
der Gegenstände
(insbesondere Rohre) begrenzt ist. Bei engerer Molekulargewichtsverteilung
(Beispiel 2; Mw/Mn 8) erreicht der Biegemodul andererseits viel
kleinere Werte, was sich auch auf die Langzeit-Druckfestigkeit auswirkt
(die Berstdruckfestigkeit nach 1000 h fällt auf 7,3).
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Es
wurde nun gefunden, daß Buten-1-(Co)polymere,
die ungeachtet einer mittleren/engen Molekulargewichtsverteilung überraschenderweise
in der Lage sind, geeignete mechanische Eigenschaften und Langzeit-Druckfestigkeit auf
sich zu vereinigen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung von Buten-1-Homopolymeren
oder Copolymeren mit bis zu 20 Gew.-% an von Buten-1-verschiedenen alpha-Olefinen
mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, gekennzeichnet durch die folgenden
Eigenschaften:
- (i) eine mittels GPC-Analyse
nach der unten angegebenen Methode bestimmte Molekulargewichtsverteilung
Mw/Mn von weniger als 6 und
- (ii) eine (nach der unten angegebenen Methode bestimmte) Schmelzefestigkeit
von mehr als 2,8 g.
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Die
erfindungsgemäßen Buten-1-(Co)polymere
haben vorzugsweise eine Molekulargewichtsverteilung im Bereich von
4-5,8, weiter bevorzugt 4,5-5,5. Besonders bevorzugt ist bei derartigen
Werten für
die Molekulargewichtsverteilung der mittels NMR bestimmte, als isotaktische
Pentaden (mmmm%) ausgedrückte
isotaktische Index größer als
97, weiter bevorzugt größer als
98,5 und ganz besonders bevorzugt größer als 99. Die Schmelzefestigkeit
ist vorzugsweise größer als
3 g und weiter bevorzugt größer als
3,5. Wie oben ausgeführt,
liegen auch Buten-1-Copolymere mit bis zu 20 Gew.-% an α-Olefinen
im Schutzbereich der vorliegenden Erfindung, soweit sie die obigen
Bedingungen erfüllen.
Besonders bevorzugt sind unter den von Buten verschiedenen α-Olefinen diejenigen
aus der Gruppe bestehend aus Ethylen, Propylen und Hexen-1. Die
erfindungsgemäßen Copolymere
enthalten vorzugsweise 2 bis 15 Gew.-% derartiger Olefine und weiter
bevorzugt 5 bis 10 Gew.%.
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Wenngleich
bezüglich
des Molekulargewichts der Polymere keine besonderen Beschränkungen
existieren, weisen die (Co)polymere vorzugsweise ein solches Mw
auf, daß der
Schmelzindex „E" im Bereich von 100
bis 0,01 und weiter bevorzugt von 10 bis 0,1 liegt. Insbesondere
sind bei Verwendung der Polymere in Extrusionsvorrichtungen zur
Fertigung von Rohren Polymere mit einem Schmelzindex im Bereich
von 1 bis 0,1 und insbesondere von 0,2 bis 0,6 bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäßen Polymere
können
durch Polymerisation der Monomere in Gegenwart eines stereospezifischen
Katalysators, der (A) eine feste Komponente, die eine Ti-Verbindung
und eine interne Elektronendonatorverbindung auf MgCl2 geträgert enthält; (B)
eine Alkylaluminiumverbindung und gegebenenfalls (C) eine externe
Elektronendonatorverbindung enthält,
hergestellt werden.
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Als
Träger
verwendet man vorzugsweise Magnesiumdichlorid in aktiver Form. Wie
aus der Patentliteratur gemeinhin bekannt ist, eignet sich Magnesiumdichlorid
in aktiver Form besonders gut als Träger für Ziegler-Natta-Katalysatoren. Insbesondere wurde
die Verwendung dieser Verbindungen bei der Ziegler-Natta-Katalyse
zuerst in der US-PS 4,298,718 und der US-PS 4,495,338 beschrieben.
Aus diesen Patentschriften ist bekannt, daß die als Träger oder
Coträger
in Komponenten von Katalysatoren für die Polymerisation von Olefinen
verwendeten Magnesiumdihalogenide in aktiver Form durch Röntgenspektren
gekennzeichnet sind, in denen die Intensität der intensivsten Beugungslinie,
die im Spektrum des nicht aktiven Halogenids erscheint, verringert
ist und durch ein Halo ersetzt ist, dessen maximale Intensität in bezug
auf die intensivere Linie zu kleineren Winkeln hin verschoben ist.
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Als
Titanverbindungen verwendet man in der erfindungsgemäßen Katalysatorkomponente
vorzugsweise TiCl4 und TiCl3;
es können
aber auch Ti-Halogenidalkoholate
der Formel Ti(OR)n-yXy,
worin n für
die Wertigkeit des Titans steht und y für eine Zahl zwischen 1 und
n steht, eingesetzt werden.
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Die
interne Elektronendonatorverbindung kann unter Estern und Ethern
ausgewählt
werden. Vorzugsweise wird sie unter Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylestern
von Monocarbonsäuren,
beispielsweise Benzoesäure, oder
Polycarbonsäuren,
beispielsweise Phthalsäure
oder Bernsteinsäure,
ausgewählt,
wobei die Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylgruppen 1 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweisen. Beispiele für
die Elektronendonatorverbindungen sind Benzoesäuremethylester, Benzoesäureethylester,
Diisobutylphthalat und 2,3-alkyldisubstituierte Bernsteinsäureester.
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Die
feste Katalysatorkomponente kann nach mehreren Verfahren hergestellt
werden.
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Gemäß einem
dieser Verfahren werden das Magnesiumdichlorid in wasserfreiem Zustand
und die interne Elektronendonatorverbindung unter Bedingungen vermahlen,
unter denen die Aktivierung des Magnesiumdichlorids eintritt. Das
so erhaltene Produkt kann ein- oder
mehrmals bei einer Temperatur zwischen 80 und 135°C mit einem Überschuß an TiCl4 behandelt werden. Danach wird mit Kohlenwasserstofflösungen chloridionenfrei
gewaschen. Gemäß einem
weiteren Verfahren wird das durch gemeinsames Vermahlen des Magnesiumchlorids
in wasserfreiem Zustand, der Titanverbindung und der internen Elektronendonatorverbindung
erhaltene Produkt mit halogenierten Kohlenwasserstoffen, wie 1,2-Dichlorethan,
Chlorbenzol, Dichlormethan usw., behandelt. Die Behandlung wird über einen
Zeitraum zwischen 1 und 4 Stunden durchgeführt und bei einer Temperatur
von 40°C
bis zum Siedepunkt des halogenierten Kohlenwasserstoffs durchgeführt. Dann wird
das erhaltene Produkt im allgemeinen mit inerten Kohlenwasserstofflösungsmitteln,
wie Hexan, gewaschen.
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Gemäß einem
anderen Verfahren wird Magnesiumdichlorid nach gut bekannten Verfahren
voraktiviert und dann bei einer Temperatur von etwa 80 bis 135°C mit einem Überschuß an TiCl4 behandelt, der in Lösung eine interne Elektronendonatorverbindung
enthält.
Die Behandlung mit TiCl4 wird wiederholt
und der Feststoff zur Abtrennung von jeglichem nicht umgesetzten
TiCl4 mit Hexan gewaschen.
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Bei
einem weiteren Verfahren setzt man Magnesiumalkoholate oder -chloridalkoholate
(insbesondere gemäß
US 4,220,554 hergestellte
Magnesiumchloridalkoholate) bei einer Temperatur von etwa 80 bis
120°C mit
einem Überschuß an TiCl
4 um, der die interne Elektronendonatorverbindung
in Lösung
enthält.
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Gemäß einem
bevorzugten Verfahren kann man die feste Katalysatorkomponente herstellen,
indem man eine Titanverbindung der Formel Ti(OR)n-yXy, worin n für die Wertigkeit des Titans
steht und y für
eine Zahl zwischen 1 und n steht, vorzugsweise TiCl4,
mit einem Magnesiumchlorid, das sich von einem Addukt der Formel
MgCl2·pROH,
worin p für
eine Zahl zwischen 0,1 und 6 und vorzugsweise von 2 bis 3,5 steht
und R für einen
Kohlenwasserstoffrest mit 1-18 Kohlenstoffatomen steht, ableitet,
umsetzt. Das Addukt kann zweckmäßigerweise
in Kugelform hergestellt werden, indem man Alkohol und Magnesiumchlorid
in Gegenwart eines inerten, mit dem Addukt nicht mischbaren Kohlenwasserstoffs
vermischt, wobei man bei der Schmelztemperatur des Addukts (100-130°C) rührt. Dann
wird die Emulsion schnell abgekühlt,
wodurch das Addukt in Form von kugelförmigen Teilchen verfestigt
wird. Beispiele für
nach diesem Verfahren hergestellte kugelförmige Addukte werden in der
US-PS 4,399,054 und der US-PS 4,469,468 beschrieben. Das so erhaltene
Addukt kann direkt mit der Ti-Verbindung umgesetzt werden oder vorher
noch einer kontrollierten thermischen Dealkoholisierung (80-130°C) unterworfen
werden, wobei man ein Addukt erhält,
in dem die Zahl der Mole Alkohol im allgemeinen unter 3 und vorzugsweise
zwischen 0,1 und 2,5 liegt. Zur Umsetzung mit der Ti-Verbindung
kann man das Addukt (dealkoholisiert oder als solches) in kaltem
TiCl4 (im allgemeinen 0°C) suspendieren; die Mischung
wird auf 80-130°C
erhitzt und 0,5-2 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Die Behandlung
mit TiCl4 kann ein- oder mehrmals durchgeführt werden.
Die interne Elektronendonatorverbindung kann während der Behandlung mit TiCl4 zugegeben werden. Die Behandlung mit der
Elektronendonatorverbindung kann ein- oder mehrmals durchgeführt werden.
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Die
Herstellung von Katalysatorkomponenten in Kugelform wird beispielsweise
in den europäischen Patentanmeldungen
EP-A-395083, EP-A-553805, EP-A-553806, EP-A-601525 und der WO 98/44001 beschrieben.
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Die
nach dem obigen Verfahren erhaltenen festen Katalysatorkomponenten
haben eine Oberfläche (nach
der BET-Methode), die im allgemeinen zwischen 20 und 500 m2/g und vorzugsweise zwischen 50 und 400
m2/g liegt, und eine Gesamtporosität (nach
der BET-Methode) von mehr als 0,2 cm3/g
und vorzugsweise zwischen 0,2 und 0,6 cm3/g.
Die durch Poren mit einem Radius bis zu 10.000 Å bedingte Porosität (Hg-Methode)
beträgt
im allgemeinen 0,3 bis 1,5 cm3/g und vorzugsweise
0,45 bis 1 cm3/g.
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Bei
einem weiteren Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen festen
Katalysatorkomponente werden Magnesiumdihydrocarbyloxidverbindungen,
wie Magnesiumdialkoxid oder -diaryloxid, mit einer Lösung von
TiCl4 in einem aromatischen Kohlenwasserstoff
(wie Toluol, Xylol usw.) bei Temperaturen zwischen 80 und 130°C halogeniert.
Die Behandlung mit TiCl4 in Lösung in
aromatischem Kohlenwasserstoff kann ein- oder mehrmals durchgeführt werden,
und die interne Elektronendonatorverbindung wird während einer
oder mehrerer dieser Behandlungen zugegeben.
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Im
allgemeinen verwendet man die interne Elektronendonatorverbindung
in einem Molverhältnis
bezüglich
MgCl2 von 0,01 bis 1 und vorzugsweise von
0,05 bis 0,5.
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Die
Alkylaluminiumverbindung (B) wird vorzugsweise unter den Trialkylaluminiumverbindungen,
wie z.B. Triethylaluminium, Triisobutylaluminium, Tri-n-butylaluminium,
Tri-n-hexylaluminium und Tri-n-octylaluminium, ausgewählt. In
Betracht kommen auch Mischungen von Trialkylaluminiumverbindungen
mit Alkylaluminiumhalogeniden, Alkylaluminiumhydriden oder Alkylaluminiumsesquichloriden,
wie AlEt2Cl und Al2Et3Cl3.
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Der
externe Donator (C) kann von der gleichen Art wie der oben beschriebene
interne Donator oder davon verschieden sein. Als externe Elektronendonatorverbindungen
eignen sich u.a. Siliciumverbindungen der Formel Ra 5Rb 6Si(OR7)c, worin a und
b für ganze
Zahlen von 0 bis 2 stehen, c für
eine ganze Zahl von 1 bis 3 steht und die Summe (a + b + c) gleich
4 ist; R5, R6 und
R7 für
Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylreste mit 1-18 Kohlenstoffatomen und
gegebenenfalls Heteroatomen stehen. Besonders bevorzugt sind diejenigen
Siliciumverbindungen, in denen a für 1 steht, b für 1 steht,
c für 2
steht, mindestens einer der Reste R5 und
R6 unter verzweigten Alkyl-, Cycloalkyl-
oder Arylgruppen mit 3-10
Kohlenstoffatomen und gegebenenfalls Heteroatomen ausgewählt ist
und R7 für
eine C1-C10-Alkylgruppe,
insbesondere Methyl, steht. Beispiele für derartige bevorzugte Siliciumverbindungen
sind Methylcyclohexyldimethoxysilan, Diphenyldimethoxysilan, Methyl-t-butyldimethoxysilan,
Dicyclopentyldimethoxysilan, Diisopropyldimethoxysilan, 2-Ethylpiperidinyl-2-t-butyldimethoxysilan
und 1,1,1-Trifluorpropyl-2-ethylpiperidinyldimethoxysilan. Bevorzugt
sind auch die Siliciumverbindungen, in denen a für 0 steht, c für 3 steht,
R6 für
eine verzweigte Alkyl- oder Cycloalkylgruppe, gegebenenfalls mit Heteroatomen,
steht und R7 für Methyl steht. Beispiele für derartige
bevorzugte Siliciumverbindungen sind Cyclohexyltrimethoxysilan,
t-Butyltrimethoxysilan
und Thexyltrimethoxysilan. Besonders bevorzugt ist die Verwendung
von Thexyltrimethoxysilan.
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Die
Elektronendonatorverbindung (C) wird in einer solchen Menge eingesetzt,
daß sich
ein Molverhältnis
zwischen der Organoaluminiumverbindung und der Elektronendonatorverbindung
(C) von 0,1 bis 500, vorzugsweise von 1 bis 300 und besonders bevorzugt
von 3 bis 100 ergibt.
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Die
Polymerisation kann nach bekannten Techniken durchgeführt werden,
beispielsweise als Suspensionspolymerisation unter Verwendung eines
inerten Kohlenwasserstoffverdünnungsmittels,
oder als Lösungspolymerisation,
beispielsweise unter Verwendung des flüssigen Buten-1 als Reaktionsmedium.
Außerdem
kann man die Polymerisation auch in der Gasphase durchführen, wobei
man in einem oder mehreren Wirbelschichtreaktoren oder mechanisch
gerührten
Bettreaktoren arbeitet. Die in flüssigem Buten-1 als Reaktionsmedium
durchgeführte
Polymerisation ist sehr bevorzugt.
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Die
Polymerisation erfolgt im allgemeinen bei einer Temperatur von 20
bis 120°C
und vorzugsweise von 40 bis 90°C.
Bei der Massepolymerisation liegt der Arbeitsdruck im allgemeinen
zwischen 1 und 6 MPa und vorzugsweise zwischen 1,5 und 4 MPa. Die
Polymerisation kann in einem oder mehreren Reaktoren durchgeführt werden,
die unter gleichen oder verschiedenen Reaktionsbedingungen, wie
Konzentration an Molekulargewichtsregler, Monomerkonzentration,
Temperatur, Druck usw., arbeiten können. Das Arbeiten in mehr
als einem Reaktor unter verschiedenen Bedingungen kann zur Herstellung
von Polybutenen mit unterschiedlichem mittlerem Molekulargewicht
in den beiden Reaktoren und somit mit einer breiteren, gegebenenfalls
bimodalen Molekulargewichtsverteilung führen. Außerdem hat das Arbeiten in
mehr als einem Reaktor unter verschiedenen Bedingungen den Vorteil,
daß die
verschiedenen Polymerisationsschritte so moduliert werden können, daß die Eigenschaften
des fertigen Polymers gezielt eingestellt werden können.
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Des
weiteren kann man den Katalysator in einem Vorpolymerisationsschritt
vorpolymerisieren und so für
den Polymerisationsschritt besonders geeignet machen. Die Vorpolymerisation
kann in flüssiger
Phase (Suspension oder Lösung)
oder in der Gasphase bei Temperaturen, die im allgemeinen unter
100°C und
vorzugsweise zwischen 20 und 70°C
liegen, durchgeführt
werden. Die Vorpolymerisation wird mit kleinen Monomermengen über einen
so langen Zeitraum durchgeführt,
daß man
das Polymer in Mengen zwischen 0,5 und 2000 g pro g feste Katalysatorkomponente,
vorzugsweise zwischen 5 und 500 und weiter bevorzugt zwischen 10
und 100 g pro g feste Katalysatorkomponente erhält. Als Monomer kann man bei
der Vorpolymerisation Buten-1 und/oder ein anderes α-Olefin mit
2 bis 10 Kohlenstoffatomen verwenden. Vorzugsweise führt man
die Vorpolymerisation mit Propylen durch. In diesem Fall hat es
sich als besonders bevorzugt erwiesen, die Vorpolymerisation mit
Monomermengen und Polymerisationszeiten durchzuführen, mit denen man einen Polypropylengehalt
von 0,5 bis 20% und vorzugsweise von 1 bis 15%, bezogen auf das
Gewicht des fertigen Buten-1-Produkts, erhält. Wenngleich Reaktorblends
hinsichtlich Homogenität
des Polymers bevorzugt sind, kann man auch durch Mischen des erfindungsgemäßen Buten-1
mit einer Menge an Propylen-Homopolymer oder
-Copolymer im Bereich von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die resultierende
Zusammensetzung, gute Ergebnisse erhalten.
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Die
erfindungsgemäßen Polybutene
können
als solche bei allen Anwendungen, für die Polybutene im allgemeinen
eingesetzt werden, verwendet werden. Wie dem Fachmann auf diesem
Gebiet bekannt ist und sich einfach durch Routinetests ermitteln
läßt, kann
man aber auch noch weitere Polymerkomponenten, Additive (wie Stabilisatoren,
Antioxidantien, Korrosionsschutzmittel, Keimbildner, Verarbeitungshilfsmittel
usw.) und sowohl anorganische als auch organische Füllstoffe,
die den erfindungsgemäßen Produkten
spezielle Eigenschaften verleihen können, hinzufügen.
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Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie einzuschränken.
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CHARAKTERISIERUNG
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Bestimmung des isotaktischen
Index (mmmm%) mittels 13C-NMR
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Zur
Durchführung
der Messung stellt man eine 10 gew.-%ige Lösung des Polymers in C2Cl4D2 her
und nimmt die Spektren bei einer Temperatur von 120°C mit einem
DPX-400-MHz-Instrument
von Bruker bei 100,7 MHz unter Waltz16-Protonenentkopplung im FT-Modus
mit einer Spektralbreite von 10 KHz, einem Pulswinkel von 90°, 16-s-Pulswiederholung
und 3600 Scans auf. Die Zuordnung der Pentadensignale im Bereich
von Verzweigungs-Methylenkohlenstoffen
wurde gemäß Carbon-13
NMR Spectral Assignment of Five Polyolefins Determined from the
Chemical Shift Calculation and the Polymerization Mechanism, T.
Asakura et al., Macromolecules 1991, 24, 2334-2340, durchgeführt.
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Die
experimentelle Pentadenverteilung wurde nach der Methode gemäß Two-site
model analysis of 13C NMR of polypropylene
polymerized by Ziegler-Natta catalyst with external alkoxysilane
donors, R. Chûjô, Y. Kogure,
T. Väänänen, Polymer,
1994, 339-342, gefittet. Der isotaktische Index ist der mmmm-Pentadenwert des
aus dem gemäß Chûjô definierten „asymmetrischen
Bernoulli-Zentrum" erzeugten Polymers.
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Bestimmung
des Schmelzindex
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- ASTM D 1238, Condition "E"
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Bestimmung der Schmelzefestigkeit
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Als
Apparatur diente ein Rheotens-Schmelzespannungsinstrument Modell
2001 von Gottfert (Deutschland). Gemessen wird die Zugfestigkeit
eines Strangs aus schmelzflüssigem
Polymer in g bei einer spezifischen Streckgeschwindigkeit. Insbesondere
wird das zu prüfende
Polymer bei 190°C
durch eine Düse mit
einem Kapillarloch mit einer Länge
von 22 mm und einem Durchmesser von 1 mm extrudiert; der austretende
Strang wird dann unter Verwendung eines Systems von Zugwalzen mit
einer konstanten Beschleunigung von 0,012 cm/s2 gestreckt,
wobei die Spannung bis zum Reißen
gemessen wird. Die Apparatur registriert die Spannungswerte des
Strangs (Festigkeit in g) in Abhängigkeit
von der Streckung. Der maximale Spannungswert entspricht der Schmelzefestigkeit.
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Bestimmung der Molekulargewichtsverteilung
mittels Gelpermeationschromatographie (GPC)
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Hierfür verwendet
man ein 150-C-ALC/GPC-System von Waters mit einem TSK-Säulensatz
(Typ GMHXL-HT) und arbeitet bei 135°C mit 1,2-Dichlorbenzol als
Lösungsmittel
(ODCB) (stabilisiert mit 0,1 Vol. 2,6-Di-t-butyl-p-kresol (BHT)) bei einer Durchflußrate von
1 ml/min. Die Probe wird durch kontinuierliches Rühren über einen
Zeitraum von 1 Stunde bei einer Temperatur von 140°C in ODCB
gelöst.
Die Lösung
wird über eine
0,45-μm-Teflonmembran
filtriert. Das Filtrat (Konzentration 0,08-1,2 g/l, Injektionsvolumen
300 μl)
wird der GPC unterworfen. Als Standard dienten monodisperse Fraktionen
von Polystyrol (von Polymer Laboratories). Die Universalkalibrierung
für PB-Copolymere
wurde unter Verwendung einer linearen Kombination der Mark-Houwink-Konstanten für PS (K
= 7,11 × 10–5 dl/g; α = 0,743)
und PB (K = 1,18 × 10–4 dl/g; α = 0,725) berechnet.
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Berstdruckfestigkeit
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Die
Bestimmung wird gemäß ISO 1167:1996
mit Wasser bei 95°C
an Rohren mit einem Außendurchmesser
von 22 mm durchgeführt.
- Streckspannung: ASTM D 638
- Reißspannung:
ASTM D 638
- Reißdehnung:
ASTM D 638
- Biegemodul: ASTM D 790
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Herstellung
von fester Katalysatorkomponente
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In
einen mit Stickstoff gespülten
500-ml-Vierhalsrundkolben wurden bei 0°C 225 ml TiCl4 eingetragen. Unter
Rühren
wurden 6,8 g mikrokugelförmiges
MgCl2·2,7C2H5OH (hergestellt
wie in Bsp. 2 der US-PS 4,399,054 beschrieben, aber bei 3000 U/min
anstelle von 10.000 U/min) zugegeben. Nach Erhitzen des Kolbens
auf 40°C
wurden 4,4 mmol Diisobutylphthalat zugegeben. Die Temperatur wurde
auf 100°C
erhöht
und zwei Stunden beibehalten, wonach der Rührer abgestellt wurde, das
feste Produkt absetzen gelassen und die überstehende Flüssigkeit
abgehebert wurde.
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Nach
Zugabe von 200 ml frischem TiCl4 wurde die
Mischung eine Stunde bei 120°C
umgesetzt, wonach die überstehende
Flüssigkeit
abgehebert und der erhaltene Feststoff sechsmal mit wasserfreiem
Hexan (6 × 100
ml) bei 60°C
gewaschen und dann unter Vakuum getrocknet wurde. Die Katalysatorkomponente
enthielt 2,8 Gew.-% Ti und 12,3 Gew.-% Phthalat.
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Massepolymerisation von
Buten-1
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In
einen eine Stunde mit einem Stickstoffstrom bei 70°C gespülten 4-Liter-Autoklav
wurden 75 ml wasserfreies Hexan mit 7 mmol AliBu3,
0,12 mmol Thexyltrimethoxysilan und 7 mg wie oben beschrieben hergestellte
feste Katalysatorkomponente unter Stickstoffstrom bei 30°C eingetragen.
Der Autoklav wurde verschlossen. Nach Zufuhr von 0,15 Nl Wasserstoff
wurden unter Rühren
1,3 kg flüssiges
Buten-1 eingetragen. Dann wurde die Temperatur in fünf Minuten
auf 70°C
erhöht
und 1,5 Stunden bei dieser Temperatur polymerisiert. Dann wurden
8 Nl Wasserstoff zugeführt,
wonach die Temperatur auf 75°C
erhöht
wurde. Die Polymerisation wurde unter diesen Bedingungen noch 30
Minuten fortgeführt.
Danach wurde die Reaktion gestoppt, das nicht umgesetzte Buten-1
abgelassen und das Polymer gewonnen und unter Vakuum sechs Stunden
bei 70°C
getrocknet. Die Polymerisationsaktivität belief sich auf 50 kg Polymer/g
Katalysator. Das Buten-1-Endprodukt besaß die folgenden Eigenschaften:
Isotaktischer
Index (%mmmm) 99
Molekulargewichtsverteilung: 5,1
Schmelzefestigkeit:
3,85
MIE (g/10 min): 0,42
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Die
Ergebnisse der mechanischen Prüfung,
der das erhaltene Polybuten unterzogen wurde, sind in Tabelle 1
aufgeführt.
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Beispiel 2
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In
einen eine Stunde mit einem Stickstoffstrom bei 70°C gespülten 4-Liter-Autoklav
wurden 75 ml wasserfreies Hexan mit 7 mmol AliBu3,
0,175 mmol Thexyltrimethoxysilan und 7 mg wie oben beschrieben hergestellte
feste Katalysatorkomponente unter Stickstoffstrom bei 30°C eingetragen.
Der Autoklav wurde verschlossen. Nach Zufuhr von 0,15 Nl Wasserstoff
wurden unter Rühren
1,3 kg flüssiges
Buten-1 eingetragen. Dann wurde die Temperatur in fünf Minuten
auf 75°C
erhöht
und 1,5 Stunden bei dieser Temperatur polymerisiert. Dann wurden
8 Nl Wasserstoff zugeführt
und die Polymerisation bei gleicher Temperatur noch 30 Minuten fortgeführt. Danach
wurde die Reaktion gestoppt, das nicht umgesetzte Buten-1 abgelassen
und das Polymer gewonnen und unter Vakuum sechs Stunden bei 70°C getrocknet.
Die Polymerisationsaktivität,
belief sich auf 40 kg Polymer/g Katalysator. Das Buten-1-Endprodukt
besaß die
folgenden Eigenschaften: Isotaktischer Index (%mmmm) 99 Molekulargewichtsverteilung:
4,8 Schmelzefestigkeit: 3,61 MIE: 0,36
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Vergleichsbeispiel 1
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Die
Eigenschaften des nach der Verfahrensweise gemäß Beispiel 1 der
EP 172961 erhaltenen Polybuten-1 mit
einer Schmelzefestigkeit von 2,5 und Mw/Mn von 4,7 sind in Tabelle
1 aufgeführt.
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