DE60303713T2 - Bauteilträger - Google Patents
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Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft das allgemeine Gebiet der Bauteilträger und insbesondere einen verbesserten Träger für Bauteile, wobei die Bauteile Anzeigen u. Ä. einschließen, wie in Anspruch 1 dargelegt, und ein Verfahren zur Herstellung solcher Träger wie in Anspruch 9 dargelegt. Bauteilträger weisen allgemein einen mit einer Dichtlippe umgebenen Rahmen auf (siehe z. B. JP-A-08313880 und DE-A-3408176). Die Kombination aus dem Rahmen und der Lippe bildet einen Rahmen, in dem ein Bauteil untergebracht werden kann. Zu den Bauteilen gehören allgemein Anzeigen und andere derartige empfindliche elektronische Vorrichtungen. Die Vorrichtungen definieren allgemein eine vordere und eine hintere Richtung je nach Anwendung des Bauteils. Eine Anzeige definiert beispielsweise eine Vorwärtsrichtung, die angezeigte Informationen zu einem bestimmungsgemäßen Betrachter projiziert. Die Rückseite einer Anzeige ist allgemein durch elektronische Bauteile gekennzeichnet, die vor mechanischen Belastungen und Umwelteinflüssen geschützt werden müssen. Die oben genannten Belastungen und Einflüsse beeinträchtigen und beschränken somit die Gebrauchslebensdauer des Bauteils. Die Belastungen und Einflüsse ergeben sich allgemein aus dem Gebrauch und der Gebrauchsumgebung. Eine häufige Anwendung für Anzeigen, um bei dem Anzeigenbeispiel zu bleiben, findet sich in Kraftfahrzeugen und anderen sich bewegenden Fahrzeugen. Solche Fahrzeuge kommen in einer rauen Welt zum Einsatz, die Einflüssen von außen ausgesetzt ist, bei denen es sich sowohl um mechanische Kraft aufgrund der typischen Anwendung des Fahrzeugs als auch um Umwelteinflüsse je nach der Betriebsumgebung des Fahrzeugs handelt. Eine zusätzliche Quelle von Belastungen und Einflüssen ergibt sich während des Zusammenbaus sowohl von Bauteil mit Träger als auch von Träger in ein größeres (z. B. Fahrzeug-) Gehäuse. Belastungen und Einflüsse sind typische Beispiele für die Probleme, die beim Gebrauch von Bauteilen in bestimmungsgemäßen, zuweilen rauen Betriebsumgebungen entstehen. Dementsprechend besteht eine Lösung oder ein Bedarf an einem Bauteilträger, der Belastungen und Einflüsse aushält.
- Zu gegenwärtigen Lösungen für das obige Problem zählt das Aufbringen von zwei getrennten Dichtungen auf einen Metallrahmen. Solche Dichtungen sind allgemein aus Schaumstoff hergestellt und weisen sich lose biegende Teile auf. Bei dem Gebrauch solcher Dichtungen kommt es zu mehreren Problemen. Das Aufbringen der Dichtungen erfordert Stützwerkzeuge mit hoher Positionierungsgenauigkeit und der Möglichkeit der visuellen Einsichtnahme. Solche Werkzeuge werden angesichts der Unterschiedlichkeit der verwendeten Metallrahmen, auf die die Dichtungen aufzubringen sind, benötigt. Angesichts der Schaumstoffzusammensetzung sind die Dichtungen außerdem nicht so deformierbar und liefern somit nur einen geringen Absorbierungs- oder Schutzgrad in Bezug auf mechanische Kraft. Solche Dichtungen haben außerdem eine hohe Zykluszeit, was den funktionalen Nutzen sowohl des Trägers als auch des Bauteils reduziert. Dementsprechend besteht ein Bedarf nach einem oder eine Lösung für einen Bauteilträger, der widerstandsfähiger gegenüber mechanischen und Umweltbelastungen und dessen Herstellung verbessert ist.
- Die vorliegende Erfindung stellt eine Lösung für die obigen Probleme bereit. Die vorliegende Erfindung richtet sich auf einen Bauteilträger, der eine Kombination aus einem Rahmen und einer einzigen Dichtlippe aufweist. Der Rahmen kann aus Metall hergestellt sein und eine innere Höhlung definierende Wände aufweisen. Die Dichtlippe kann aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt sein, das zu einer doppelseitigen Dichtlippe geformt ist.
- Eine Aufgabe und ein Vorteil der vorliegenden Erfindung bestehen somit darin, die obige Bauteilträgerkombination auf preisgünstige und wirksame Weise bereitzustellen. Diese und andere Aufgaben und Vorteile werden dadurch erreicht, dass die Dichtlippe schwalbenschwanzförmig ist, wobei ein erster Arm länger als ein zweiter Arm ist. Der erste Arm kann nach vorne weisen, in eine durch die Anwendung des Bauteils definierte Richtung. Die Dichtlippe kann ferner durch ein Sprüh- oder ein Spritzgussverfahren aufgebracht werden, wobei beide Verfahren in der Technik wohlbekannt und preisgünstiger als andere Verfahren sind und keine komplizierten Geräte erfordern. Ferner kann der vorliegende Bauteilträger entlang einer Fläche der die innere Höhlung definierenden Wände Ausnehmungen oder Öffnungen aufweisen. Die Öffnungen können die Form eines der Höhlung gegenüberliegenden offenen V haben. Die Ausnehmungen bieten einen Angriffspunkt für das Elastomer, das dort während des Abkühlens anhaftet. Dementsprechend kann die Dichtlippe ihre Form behalten.
- Diese und weitere Aspekte und Vorteile der Erfindung werden weiter unten ausführlicher unter Bezugnahme auf die Offenlegung bevorzugter Ausführungsformen und insbesondere unter Bezugnahme auf die beiligenden Figuren besprochen. Es zeigen:
-
1 eine erste Ansicht eines ersten Rahmens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, -
2 eine zweite Ansicht des ersten Rahmens, -
3 eine Dichtlippe ohne einen Rahmen, -
4 eine Kombination aus einer Dichtlippe und einem Rahmen, -
5 eine zweite Ansicht einer Kombination aus einer Dichtlippe und einem ersten Rahmen, -
6 eine dritte Ansicht einer Kombination aus einer Dichtlippe und einem ersten Rahmen, -
7 eine erste Ansicht eines zweiten Rahmens, -
8 eine zweite Ansicht des zweiten Rahmens, -
9 eine erste Ansicht einer Kombination aus der Dichtlippe und dem zweiten Rahmen und -
10 eine zweite Ansicht der Kombination aus der Dichtlippe und dem zweiten Rahmen. - In der ganzen Beschreibung beziehen sich gleiche Bezugszahlen auf entsprechende Elemente.
1 zeigt eine erste Ansicht des ersten Rahmens10 . Der Rahmen kann aus Metall und/oder einem anderen derartigen Material hergestellt sein. Wie gezeigt, weist der erste Rahmen10 Wände14 auf, die eine innere Höhlung12 und einen äußeren Bereich16 definieren. Der innere Bereich weist einen die Höhlung12 umgebenden inneren Rand18 auf. Der Rand18 weist Öffnungen20 auf. Je nach Auslegung können beliebig viele Öffnungen vorliegen. Bei dieser Ausführungsform haben die Öffnungen20 die Form offener V, wobei das untere Ende des V zur Höhlung12 hin gerichtet ist. Wie gezeigt, weist der erste Rahmen10 acht Öffnungen auf. Je nach Auslegung sind auch andere Formen möglich. Ein Rand der Wände14 in der Nähe des äußeren Bereichs16 ist in einem Winkel von ungefähr 90° umgebogen oder umgeklappt. Die Randwände gehen in einer von einer die Höhlung12 aufweisenden Ebene weg weisenden Richtung weiter und werden hier als sekundäre Wände22 bezeichnet. Die sekundären Wände22 können verschiedene Formen haben – durchgehend oder unterbrochen, mit Öffnung24 oder ohne26 , und können je nach Anwendung andere Auslegungsmerkmale haben. Der Zweck der sekundären Wände besteht darin, an anderen, nicht ge zeigten Elementen befestigt zu werden, um den Rahmen (und was immer am Rahmen angebracht sein kann) an den anderen Elementen zu befestigen. Der erste Rahmen kann ferner Öffnungen28 entlang der Seitenwände30 in einer von der Höhlung12 weg weisenden Richtung aufweisen. Die Öffnungen28 erleichtern den Umgang mit dem Rahmen. -
2 zeigt den Rahmen von1 , wobei bestimmte Merkmale mit Abmessungen versehen sind. Die Abmessungen sind nur beispielhaft und ungefähr und beschränken die Erfindung nicht auf diese Werte. Andere Werte sind möglich, wie es für einen Fachmann offensichtlich ist. Nach der Darstellung definieren die Öffnungen20 in der Form offener V einen Winkel32 von neunzig Grad. Eine Mittellinie34 der Öffnungen20 ist etwa 12 mm von der nächstliegenden Seitenwand30 entfernt. Die Öffnungen20b , die sich nicht in der Nähe einer Seitenwand befinden, haben einen Abstand42 von 25 mm zwischen ihren Mittellinien36 und anderen Öffnungen20a näher an den Seitenwänden30 . Die Öffnungen20 definieren eine Tiefe38 von 1,5 mm in die Wände14 sowie eine Öffnungslänge40 von 0,5 mm. Die Höhlung12 hat eine Mittellinie44 , die 10,25 mm von einer senkrechten seitlichen Innenwandfläche46 entfernt ist. -
3 zeigt eine Dichtlippe50 ohne einen Rahmen. Die Dichtlippe ist dem ersten Rahmen10 zugeordnet. Die Dichtlippe kann ein thermoplastisches Elastomer aufweisen. Wie in der Technik bekannt, handelt es sich bei Thermoplasten um Materialien, die beim Erhitzen weich werden oder schmelzen und beim Abkühlen hart werden. Der Begriff Elastomer, eine Zusammenziehung aus den Worten elastisch und Polymer, wird als eine Substanz definiert, die bei Raumtemperatur auf mindestens das Zweifache ihrer ursprünglichen Länge gedehnt werden kann und die nach der Dehnung und Entlastung innerhalb kurzer Zeit mit Kraft zu ungefähr ihrer ursprünglichen Länge zurückkehrt. Thermoplastische Polymere bestehen aus langen Polymermolekülen, die nicht mit einander verbunden, d. h. nicht vernetzt, sind. Sie werden häufig in granulärer Form geliefert und erhitzt, damit sie durch Formen oder Extrudieren verarbeitet werden können. Unter erneutem Bezug auf3 weist die Dichtlippe50 Wände52 auf, die eine innere Höhlung54 und einen äußeren Bereich56 definieren. Die einstückige Dichtlippe kann mittels in der Technik wohlbekannter Spritzguss- und/oder Sprühverfahren hergestellt werden. Die Wände sind schwalbenschwanzförmig und erstrecken sich von der inneren Höhlung54 zum äußeren Bereich56 in ihren jeweiligen Richtungen und zu beiden Seiten der Wände14 nach außen. Die Schwalbenschwänze bilden ein V58 . Entlang dem V58 sind Abstandhalter60 angeordnet, deren Größe und Anzahl den Öffnungen20 entsprechen. Dank der Abstandhalter60 kann das thermoplastische Elastomer der Dichtlippe50 während des Abkühlens leichter am Rahmen10 angreifen. Die Höhlung54 entspricht der Höhlung12 des ersten Rahmens10 . Auch die Wände52 entsprechen den Rahmenwänden14 . Bei der Herstellung wird die Dichtlippe50 um den ersten Rahmen10 geformt und/oder gesprüht. Das V58 weist zwei Arme58a und58b auf. Wie dargestellt, geht eine vordere Richtung62 in Richtung des unteren Teils der Figur. Der nach vorne gerichtete Arm58a ist länger als der nach hinten64 weisende Arm58b . -
4 zeigt einen Querschnitt durch den Rahmen10 und die Dichtlippe50 . Die schraffierten Bereiche66 zeigen Abschnitte, auf die das thermoplastische Elastomer spritzgegossen oder gesprüht wird. Die Dicke68 des Arms58a kann 0,5 bis 3,0 mm betragen und die Dicke70 des Arms58b 0,5 bis 3,0 mm. -
5 zeigt eine Seitenansicht der Kombination aus Rahmen10 und Dichtlippe50 ; hier sieht man, dass der Rahmen10 die Dichtlippe50 einschließt. Ein Bauteil kann mit der Dichtlippe montiert und über den Rahmen10 an einem anderen Element angebracht werden. -
6 zeigt eine längliche Sicht der Kombination aus Rahmen und Dichtlippe von5 . Hier sind die sekundären Wände22 besser sichtbar. -
7 zeigt eine Perspektivansicht eines zweiten Rahmens72 . Wie schon der erste Rahmen10 weist auch der zweite Rahmen72 Wände74 auf, die eine innere Höhlung76 und einen äußeren Bereich78 definieren. Ferner werden die sekundären Wände80 auch von den Wänden74 definiert, die zu einer die Höhlung76 aufweisenden Ebene in einem Winkel von im Wesentlichen 90 Grad gebogen sind. Die Länge der Wände74 zwischen einem die Höhlung76 definierenden inneren Rand und dem die obige Biegung angebenden Rand beträgt 4,15 mm. Die Länge des zweiten Rahmens72 beträgt 79 mm ± 0,15 mm. Die oben genannten Messwerte sind lediglich beschreibender Natur, wobei andere Werte im Rahmen der Erfindung liegen und dem Fachmann bekannt sind. Gezeigt werden auch Seitenöffnungen82 , die von der Höhlung76 weg weisen. -
8 zeigt eine weitere Perspektivansicht des zweiten Rahmens72 von7 .9 zeigt eine Perspektivansicht einer Kombination mit Dichtlippe50 , die auf den zweiten Rahmen72 aufgebracht werden kann. Die Merkmale der Dichtlippe50 sind dieselben wie oben angegeben.10 schließlich zeigt einen Querschnitt der Kombination aus Dichtlippe50 und dem zweiten Rahmen72 . -
- 10
- erster Rahmen
- 14
- Wände
- 12
- innere Höhlung
- 16
- äußerer Bereich
- 18
- innerer Rand
- 20
- Öffnungen
- 20a
- Öffnungen
- 20b
- Öffnungen
- 22
- sekundäre Wände
- 24
- Öffnung
- 26
- ohne Öffnung
- 28
- (Seitenwand-) Öffnungen
- 30
- Seitenwand
- 32
- offener V-Winkel
- 34
- Mittellinie
- 36
- Mittellinien
- 38
- Tiefe
- 40
- Öffnungslänge
- 44
- Mittellinie
- 46
- Innenwandfläche
- 50
- Dichtlippe
- 52
- Wände
- 54
- innere Höhlung
- 56
- äußerer Bereich
- 58
- V-Form
- 58a
- Arm
- 58b
- Arm
- 60
- Abstandhalter
- 62
- Vorwärtsrichtung
- 64
- rückwärts
- 66
- schraffierte Bereiche
- 68
- Dicke
des Arms
58a - 70
- Dicke
des Arms
58b - 72
- zweiter Rahmen
- 74
- Wände
- 76
- innere Höhlung
- 78
- äußerer Bereich
- 80
- sekundäre Wände
Claims (9)
- Bauteilträger (
100 ), der einen Rahmen (10 ) und eine doppelseitige Dichtlippe (50 ) aufweist, wobei die Dichtlippe (50 ) dafür sorgt, dass das im Rahmen (10 ) und der Dichtlippe (50 ) eingeschlossene Bauteil mechanischer Krafteinwirkung standhält und die darauf ausgeübte mechanische Kraft ausgeglichen wird, dadurch gekennzeichnet, dass – die Dichtlippe (50 ) schwalbenschwanzförmig ist und ein thermoplastisches Elastomer und zwei Arme (58a und58b ) aufweist, wobei ein erster (58a ) der beiden Arme (58a und58b ) länger als ein zweiter (58b ) der beiden Arme ist, und – der Rahmen (10 ) Ausnehmungen aufweist, damit das Elastomer daran anhaften kann. - Bauteilträger (
100 ) nach Anspruch 1, wobei die Dichtlippe (50 ) einstückig ist. - Bauteilträger (
100 ) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Rahmen (10 ) eine innere Öffnung (12 ) definierende Wände (14 ) aufweist und die Ausnehmungen (20 ) entlang der inneren Öffnung (12 ) angeordnet sind. - Bauteilträger (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei die Ausnehmungen (20 ) die Form eines offenen V haben. - Bauteilträger (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, wobei die Dichtlippe (50 ) schwalbenschwanzförmig ist und zwei ausgestreckte Arme (58a ,58b ) auf weist, wobei ein erster (58a ) der beiden Arme (58a und58b ) länger als ein zweiter (58b ) ist. - Bauteilträger (
100 ) nach Anspruch 5, wobei der erste Arm (58a ) nach vorne (62 ) weist. - Bauteilträger (
100 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, wobei das Bauteil eine Anzeige ist. - Verfahren zur Herstellung eines Bauteilträgers (
100 ) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch – Spritzgießen und/oder Sprühen einer Dichtlippe (50 ) um einen Rahmen (10 ), wobei die Dichtlippe (50 ) ein thermoplastisches Elastomer aufweist, der Rahmen (10 ) eine innere Höhlung (12 ) definierende Wände (14 ) mit Ausnehmungen (20 ) entlang den Höhlungswänden (18 ) aufweist und die Dichtlippe (50 ) schwalbenschwanzartig geformt ist, und – Abkühlen der durch Spritzgießen und/oder Sprühen hergestellten Dichtlippe (50 ), so dass das Dichtlippenformteil (50 ) an den Ausnehmungen (20 ) anhaftet. - Verfahren nach Anspruch 8, wobei das Spritzgussteil thermoplastisches Elastomer umfasst.
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