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Diese
Erfindung betrifft verschleissfeste Teile mit verbesserter Festkörper Reibung,
einer höheren
Verschleissfestigkeit, einem verbesserten Oxidationsverhalten und überlegenen
Adhäsionseigenschaften
zwischen der Beschichtung und dem Substrat.
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Im
Bereich der Schneidwerkzeuge, Presswerkzeuge und mechanischer Komponenten
ist es üblich
mit verschiedenen Hartbeschichtungen zu beschichten um überlegene
Verschleissfestigkeit, Oxidationsverhalten und Reibungseigenschaften
zu erhalten. Die typischen TiN und TiCN Beschichtungen haben zwar
eine gute Verschleissfestigkeit, haben aber immer noch Probleme
das Erfordernis einer ausreichenden Oxidationsfestigkeit zu erfüllen. Darüber hinaus
haben TiAIN basierte Beschichtungen, wie sie in der Offenlegungsschrift Hei7-310173 vorgeschlagen
ist, gute Verschleissfestigkeit und Oxidationsverhalten aber die
Reibungseigenschaften sind immer noch unzureichend.
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CrN,
CrCN basierte Beschichtungen haben zwar gute Reibungseigenschaften,
aber eine kleinere Beschichtungshärte und eine kleinere Verschleissfestigkeit.
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Wie
oben gezeigt haben konventionelle Beschichtungen Nachteile entweder
in Bezug auf Verschleissfestigkeit oder Oxidationsverhalten oder
Reibungseigenschaften und haben immer noch Problem in verschiedenen
Anwendungen.
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Um
bessere Reibungseigenschaften zu haben wurde darüber hinaus vorgeschlagen, MoS
basierte dünne
Filme auf die Oberfläche
der Hartbeschichtungen aufzubringen, um bessere Reibeigenschaften
zu erreichen, jedoch sind sowohl die Verschleissfestigkeit als auch
oft die Adhäsion
dieser Art von dünnen
Filmen schlecht und führen
daher nicht zu ausreichenden Verbesserungen.
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Im
allgemeinen zeigen die konventionellen Beschichtungen nicht die
maximale Adhäsionskraft
zwischen dem Substrat und der Beschichtung so dass beim Hochleistungszerspanen
oft ein teilweises Abschälen der
Beschichtung auftritt und daher ein stabiles Zerspanen nicht realisierbar
ist.
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Ebenso
haben konventionelle Beschichtungen immer noch einige Probleme mit
anderen, nicht MoS basierten Deckschichten, so schlägt die japanische
Offenlegungsschrift Hei11-156992 vor, eine CrN basierte Beschichtung
auf der Oberfläche
einer TiAIN basierten Schicht aufzubringen, jedoch zeigt dieser
Beschichtungstyp nicht die notwendige Verschleissfestigkeit aufgrund
der Begrenzung der gesamten Schichtdicke.
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Das
Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine überlegene Adhesion zwischen
der Beschichtung und dem Substrat, ohne eine Verringerung der Verschleissfestigkeit,
der Oxidations Resistenz und der Reibungseigenschaften, sowie die
Verbesserung von jeder der Beschichtungseigenschaften um ein stabiles
Verhalten beim Hochleistungszerspanen zu erreichen, was zu einer
hohen Lebensdauer führt.
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Um
die oben beschriebenen Optimierungsprobleme der Beschichtungseigenschaften
zu lösen,
sind für
die vorliegende Erfindung Ti, Al, Cr, N unverzichtbare Elemente
und durch die Zugabe von Sauerstoff zu diesen Elementen können besonders
optimierte Hartbeschichtungen geschaffen werden.
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Darüber hinaus
ist es durch die Optimierung der Wachstumsrate der Beschichtung
möglich,
Beschichtungen aufzubringen, die durch überlegene Adhäsion gekennzeichnet
sind.
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Mit
Blick auf die Schichtzusammensetzung tragen die Elemente Ti und
Al zur Verschleissfestigkeit bei, während Cr die Verbesserung der
Reibungseigenschaften unterstützt.
Durch die Zugabe von Sauerstoff zu der TiAlCrN Beschichtung wird
sowohl eine weitere Verbesserung der Oxidations Resistenz als auch
der Reibungseigenschaften geschaffen.
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Um
sowohl die Adhäsion
als auch die Verschleissfestigkeit zu verbessern wird eine Optimierung
der Wachstumsrate vorgenommen, die ein kontinuierliches Wachstum
zwischen dem Kristallgitter von WC Körnern von Hartmetall Substraten
ermöglicht,
was dazu führt,
dass die Hartbeschichtung zumindest teilweise epitaktisch wächst. Das
Ergebnis sind Hartbeschichtungen mit überlegener Adhäsion zum
Substrat wodurch eine längere
Zerspanungs Lebensdauer unter Hochleistungszerspanung erreichbar
ist.
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Zunächst zeigten
die Untersuchungen der Eigenschaften von Hartbeschichtungen mit
unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung den folgenden Effekt:
das Oxidationsverhalten wird verbessert, wenn Cr zu TiAIN hinzugegeben
wird. Im Fall von TiAIN ist es wohlbekannt, dass unter hoher Temperaturbelastung
und unter Angriff von Sauerstoff, Al zur Oberfläche der Schicht diffundiert
und eine Aluminiumoxid Schicht bildet, mit dem Ergebnis, dass das
Eindringen von Sauerstoff von ausserhalb unterdrückt wird, so dass eine Verbesserung
des Oxidationsverhaltens erreichbar ist. Jedoch auch dann, insbesondere
wenn ein thermischer oder mechanischer Schock auf das Zerspanungswerkzeug
wirkt, kann die Oxidschicht leicht abplatzen, weil unter der Aluminiumoxyd
Schicht während
der Oxidation eine sehr poröse
Titanoxyd Schicht gebildet wird. Dieselben Probleme treten bei der
Anwendung der Hartbeschichtungen auf verschiedene andere Zerspanungswerkzeuge
oder andere Werkzeuge, wie Gewindebohrer oder Presswerkzeuge oder
andere auf.
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Es
konnte gezeigt werden, dass poröses
Titanoxyd, dass unterhalb von Aluminiumoxyd erzeugt wurde, im Falle
einer AlTiN Beschichtung sich, bei Zugabe von Cr in die Hartschicht,
von Titanoxyd in TiCr-Oxyd umwandelt. Es wurde beobachtet, dass
TiCr-Oxyd eine sehr dichte Schicht bildet. Diese dichte Oxyd-Schicht unterstützt das
auf der Oberfläche
der Hartbeschichtung gebildete Aluminiumoxyd, was zu einer ausreichenden
Adhäsion
in Verbindung mit einem verbesserten Oxidationsverhalten führt.
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Der
zweite Effekt der Cr Zugabe ist die Verbesserung der Reibeigenschaften.
Die Reibwerte von TiAIN Hartbeschichtungen im Vergleich zu Stahl
sind im Bereich von 0.7–0.8.
Die gemessenen Reibwerte wurden im Bereich von 0.3–0.6 gemessen,
wenn Cr hinzugefügt
wird. Das ist eine signifikante Verbesserung des Reibungsverhaltens.
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Dieser
Reibungskoeffizient hängt
von der Menge an zugegebenem Cr ab. Wenn allerdings die Menge an
zugegebenem Cr zu gross ist, wird die Härte der Beschichtung kleiner,
was zu einer verschlechterten Verschleissfestigkeit führt und
daher ist es besser eine obere Grenze für die Cr Zugabe zu setzen.
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Es
konnte bestätigt
werden, dass die Cr Zugabe die Reibeigenschaften und das Oxidationsverhalten von
TiAIN basierten Beschichtungen verbessert, aber es wurde festgestellt,
dass die Zugabe von Cr für
die Optimierung der Hartbeschichtungseigenschaften nicht ausreicht,
und weitere Verbesserungen durch die Zugabe von Sauerstoff erreicht
werden.
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Der
Effekt der Sauerstoffzugabe resultiert sowohl in einer drastischen
Verbesserung des Oxidationsverhaltens, als auch in einer Verbesserung
der Reibungseigenschaften.
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Es
ist festzustellen, dass der Grund für die Verbesserung des Oxidationsverhaltens
durch die Zugabe von Sauerstoff in die Beschichtung zu dem Effekt
führt,
dass die Kornstruktur feiner wird, die Beschichtung selbst dichter
wird und die Korngrenzen dichter werden, was zu dem Effekt führt, dass
die Geschwindigkeit der Sauerstoff Diffusion aus der Oberfläche der
Hartbeschichtung in der Beschichtung reduziert wird.
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Die
Verbesserung der Reibungseigenschaften wurde noch nicht im Detail
analysiert, aber es ist klar, dass die Affinität zu Stahl durch die Beigabe
von Sauerstoff kleiner wird.
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Der
zweite Effekt der Sauerstoffzugabe ist, dass, wegen der Verringerung
der Druckeigenspannungen in der Beschichtung, die Verschleissfestigkeit
durch die Verbesserung der Adhäsion
auf der Hartbeschichtung verbessert wird.
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Die
Adhäsion
auf der Hartbeschichtung ist insbesondere bei der Hochleistungszerspanung
und im Bereich der geschmiedeten Gewindeschneider sehr wichtig.
Hier gibt es eine Tendenz zu zunehmender Reibung aufgrund des Abblätterns kleiner
Schichtbereiche und wenn es zum Abblättern im grösseren Stil kommt, ist das
Ende der Lebensdauer schnell erreicht.
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Um
die verbesserten Adhäsionseigenschaften
zu demonstrieren, werden nun ausgewählte Messungen vorgestellt,
die mit einem Standardgerät
zur Messung der Ritzhärte
durchgeführt
wurden. Die maximale Belastung für
AlTiCrN basierte Beschichtungen sind im Bereich von 60N–80 N, was
durch die Zugabe von Sauerstoff auf mehr als 100N verbessert wird.
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Wenn
die Menge an Sauerstoff erhöht
wird, wird aufgrund der oben erwähnten
Verbesserung des Oxidationsverhaltens, der Reibungseigenschaften
und der Adhäsion
der Hartbeschichtung, die Verschleissfestigkeit verbessert. Wenn
jedoch der Sauerstoffgehalt zu hoch wird, wird die Härte der
Beschichtung herabgesetzt, was zu einer verschlechterten Verschleissfestigkeit
in Bezug auf Abrieb führt.
Daher ist es wichtig und wünschenswert
mehrlagige Schichten herzustellen, die aus einzelnen Schichten mit
optimierten Elementen bestehen, die sowohl zur Verbesserung des
Oxidationsverhaltens als auch der Reibungseigenschaften beitragen, und
aus einzelnen Schichten mit optimierten Elementen die zu einer Verbesserung
der Verschleissfestigkeit in Bezug auf Abrieb beitragen. Die Vorteile
der obigen beiden Arten von einzelnen Schichten werden dann in Mehrlagen
Beschichtungen kombiniert. Dabei ist es nicht nur durch die Variation
des Sauerstoffgehalts möglich die
Reibungseigenschaften und die Verschleissfestigkeit einzustellen,
sondern auch die Optimierung des Cr-Gehalts kann dazu benutzt werden.
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Aufgrund
der extrem hohen mechanischen Stosskräfte, die beim Hochleistungszerspanen
wirken, ist die Optimierung der chemischen Zusammensetzung der Hartbeschichtungen
in Bezug auf Reibungseigenschaften, Oxidationsverhalten und Verschleissfestigkeit
nicht ausreichend. Wenn die Adhäsion
der Beschichtung nicht optimiert wird, kann ein stabiler Betrieb
des Zerspanungswerkzeugs nicht realisiert werden.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung haben daher ihre Untersuchungen
insbesondere auf dieses Problem konzentriert und haben herausgefunden,
dass die Wachstumsrate der Hartbeschichtung in hohem Masse die Adhäsionseigenschaften
der Beschichtung der Hartmetall Werkzeuge beeinflusst.
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Es
ist wünschenswert,
dass die Wachstumsrate so niedrig wie möglich ist. Durch Transmissions
Elektronen Mikroskopie wurde herausgefunden, dass die Beschichtung
an den WC Körnern
der Hartmetallsubstrate epitaktisch wächst, wenn die Wachstumsrate
der Beschichtung genügend
klein ist.
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Das
epitaktische Wachstum der Hartbeschichtung an den WC Körnern führt zum
stärksten
Bindungszustand zwischen den WC Körnern und der wachsenden Beschichtung.
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In
Bezug auf die Morphologie der Hartbeschichtung wurde gefunden, dass
die übliche
kolumnare Kristallisation eine gute Verschleissfestigkeit hat, wenn
Hartmetall Schneidplatten beschichtet werden. Es wurde herausgefunden,
dass feinere kolumnare Morphologien oder blockartige kolumnare Morphologien
(die vertikal von den feineren kolumnaren Strukturen getrennt waren)
bessere Verschleissfestigkeit haben.
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Es
ist auch wichtig zu bemerken, dass der Korndurchmesser sowohl durch
die Kontrolle der Wachstumsrate der Beschichtung, als auch durch
die Wachstumstemperatur in der Richtung senkrecht zur Grenzfläche der
Substratbeschichtung beeinflusst werden kann. So ist es zum Beispiel
möglich
Beschichtungen mit einer feineren kolumnaren Morphologie in Richtung
zur Oberfläche
der Beschichtung abzuscheiden, in dem die Substrattemperatur zu
einer bestimmten Zeit des Wachstums herabgesetzt wird.
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Wie
oben erwähnt
wurde ist es zwar möglich
die Verschleissfestigkeit zu verbessern, in dem die gesamte Beschichtung
mit feineren Morphologien hergestellt wird, das neigt jedoch zu
einer leichten Erhöhung der
Druckeigenspannung in der Beschichtung.
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Die
Methode der Erzeugung von feineren Körnern in Richtung zur Oberfläche der
Beschichtung kann eine bessere Verschleissfestigkeit ergeben, weil
es möglich
ist den Grad des Zuwachses der Druckeigenspannungen zu kontrollieren,
um eine Verminderung des Adhäsionsgrads
zu vermeiden. Experimente zeigten, dass sowohl die Verschleissfestigkeit,
als auch das Oxidationsverhalten verbessert werden, wenn die Beschichtung eine
einzelne äussere
Schicht umfasst, die durch eine Morphologie gekennzeichnet ist,
die eine extrem feine Korngrösse
zeigt, was häufig
auch als ein amorph artiger Zustand bezeichnet wird. Daher ist es
mit Blick auf die ganzheitlichen Eigenschaften der Beschichtung
die beste Lösung,
ein kolumnares Wachstum an der Oberfläche der Beschichtung zu vermeiden.
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Eine
Erklärung
für diesen
Befund ist die Reduktion der Sauerstoff Diffusion in die Beschichtung
auf Grund der dichten Korngrenzen der amorph artigen Morphologie,
die zu einer Unterdrückung
einer fortschreitenden Oxidation führt.
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Im
folgenden wird nun eine Erklärung
dafür gegeben,
warum die numerischen Werte verschiedener charakteristischer Werte
der Beschichtungseigenschaften begrenzt sind.
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Es
har sich gezeigt, dass die Wachstumsrate die volle Breite of halber
Höhe (FWHM)
der 2Θ XRD
Linie beeinflusst. Wenn die Beschichtungen unter Anwendung kleinerer
Wachstumsraten abgeschieden werden, tendiert die volle Breite auf
halber Höhe
(FWHM) der 2Θ (200)
XRD Linie dazu kleiner zu werden.
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Eine
kleinere volle Breite auf halber Höher (FWHM) der 2Θ (200) XRD
Linie, deutet die Existenz des oben erwähnten epitaktischen Wachstums
an. Um ein hohes Mass an epitaktischem Wachstum zu erreichen, sollte
die Wachstumsrate in einem Bereich von 0.1 μ m/h–0.8 μ m/h festgelegt werden, was
zu typischen 2Θ Werten
der (200) XRD Linie im Bereich 0.4°–0.7° führt.
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Wenn
grössere
Wachstumsraten als 0.8 μ m/h
verwendet werden, übersteigt
der 2Θ Wert
0.7°, in
Verbindung mit dem Effekt, dass nahezu kein epitaktisches Wachstum
generiert wird, was zu einer Verringerung des Adhäsions Grades
der Beschichtung führt.
Das Problem niedrige Wachstumsraten anzuwenden um ein 2Θ der (200)
XRD Linie einzustellen, das kleiner als 0.4° ist, hat durchaus praktische
Bedeutung, da es ungefähr
einen Tag dauert um die erforderliche Dicke der Beschichtung der
Schneidplatte zu erhalten, was keine ökonomisch sinnvolle Lösung ist.
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Um
das Problem in ökonomisch
sinnvoller Weise zu lösen,
wurde das folgende Verfahren durchgeführt, um die positiven Effekte
kleiner Wachstumsraten im Bereich von 0.1 μ m/h–0.8 μ m/hr, die aus ökonomischer
und praktischer Sicht für
den Beschichtungsprozess nicht ausreichend gross sind, mit dem Erfordernis ökonomische
und praktische Wachstumsraten einzustellen, zu kombinieren. Das
anfängliche
Wachstum sollte zunächst
niedrig genug sein, um ein epitaktisches Wachstum der Beschichtung
an den WC Körnern
des Substrats zu generieren, und sodann wird die Wachstumsrate allmählich oder
schrittweise beschleunigt. Es kann gesagt werden, dass die obige
Methode der ökonomischste
Weg ist, sowohl überlegene
Adhäsionseigenschaften,
als auch eine genügend
hohe Wachstumsrate für
den industriellen Gebrauch zu erreichen.
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Mit
Blick auf die Zusammensetzung der Beschichtung muss erwähnt werden,
dass ein Al Gehalt von weniger als 30 at % kein ausreichendes Oxidationsverhalten
ergibt, während
ein Al Gehalt von mehr als 70 at % nachteilig ist, weil Körner einer
AIN Phase in der Beschichtung erzeugt werden, die eine hexagonale
Kristallstruktur haben, was zu einer Schwächung der Festigkeit der Beschichtung
führt.
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Wenn
der Ti Gehalt kleiner als 30 at % ist, wird die Verschleissfestigkeit
der Beschichtung schlechter, während
ein Ti Gehalt von mehr als 70 at % das Oxidationsverhalten der Beschichtung
verringert. Wenn der Cr Gehalt kleiner als 0.5 at % ist, wird während der
Oxidation in der Beschichtung poröses Ti Oxyd gebildet, so dass
ein kleiner Cr Gehalt nicht zur Verbesserung des Oxidationsverhaltens
beiträgt,
während
ein Cr Gehalt grösser
als 20 at % einen Abfall der Härte
der Beschichtung hervorruft, verbunden mit einer Verminderung der Verschleissfestigkeit.
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Wenn
der Sauerstoff Gehalt kleiner als 1 at % ist (Sauerstoff und Stickstoff
ergeben zusammen 100 in Prozent), trägt der Sauerstoff nicht zur
Verbesserung des Oxidationsverhaltens, der Reibungseigenschaften und
der Adhäsion
bei, während
ein Sauerstoff Gehalt von mehr als 30 at % zu einer Verringerung
der Härte der
Beschichtung führt.
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Eine
Einzelschicht Beschichtung kann eine ausreichende Funktionalität haben,
aber Beschichtungen vom Mehr-Lagen Typ mit mindestens zwei oder
mehr einzelnen Schichten kombinieren, Schichten mit verschiedenen
Charakteristiken, was zu ausserordentlichen funktionalen Eigenschaften
führt.
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Eine
Anzahl von Schichten grösser
als 1000 innerhalb der gesamten Beschichtungsdicke ist nicht zu empfehlen,
weil dann jede einzelne Schichtdicke zu dünn wird und gelegentlich ein
besonderer Dünnfilm – Zustand
in Form eines Übergitters
erzeugt wird, wobei auch die Eigenspannung höher ist, was in einer Abnahme des
Adhäsions
Grades resultiert. Wenn jede einzelne Schicht innerhalb der Beschichtung
die gleiche Dicke hat, sollte die Dicke nicht kleiner als 5 nm sein.
Anderseits verhalten sich Beschichtungen mit einzelnen Schichten,
deren Dicke grösser
als 2000 nm ist, ähnlich
wie Beschichtungen, die in Form einer einzelnen Schicht abgeschieden
wurden.
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Die
Kristallorientierung der Beschichtung hängt von den Beschichtungs Bedingungen
ab. Wenn die Beschichtungen bei relativ niedriger Energie abgeschieden
werden, ist es möglich
Beschichtungen abzuscheiden, die stark in Richtung einer (200) Ebene
orientiert sind. Wenn die Abscheidung der Beschichtungen unter Benutzung
von relativ hohen Energien ausgeführt wird, die häufig im
Vakuum bei Lichtbogen Abscheidungsprozessen von TiN angewendet werden,
ist die Beschichtung in eine (111) Ebene ausgerichtet.
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Es
konnte bestätigt
werden, dass im Falle einer Abscheidung bei niedrigen Energien die
Dichte der Beschichtung verbessert wird, was sowohl zu einem besseren
Oxidationsverhalten, als auch zu einer besseren Verschleissfestigkeit
führt.
Entsprechend kann gesagt werden, dass, wenn die Intensität der der
XRD Linie der (200) Ebene stärker
als die der (111) Ebene ist, man ein überlegenes Oxidations Verhalten
und eine überlegene
Verschleissfestigkeit erhält.
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Die
Reibungseigenschaften werden durch die Kristallorientierung nicht
so stark beeinflusst. Wenn jedoch extrem niedrige Energien verwendet
werden, kann die Intensität
der (200) Ebene 20 mal grösser
als die Streuintensität
der (111) Ebene sein, was zu dem Effekt führt, dass die Adhäsions Eigenschaften
dazu neigen sich zu verschlechtern.
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Die
Höhe der
Druckeigenspannungen in den Beschichtungen hängt von den Beschichtungsbedingungen
ab. Im Falle, dass die Beschichtungsbedingungen eine Druckeigenspannung
grösser
als 3,5 GPa erzeugen, werden die Adhäsionseigenschaften negativ
beeinflusst. Das Spannungsniveau sollte kleiner als 3,5 GPa sein.
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Es
ist weiterhin wichtig zu bemerken, dass die in der vorliegenden
Erfindung beschriebenen Beschichtungen dieselbe Tendenz zeigen,
den oben beschriebenen Bereich von Eigenschaften zu erzeugen, wenn
die Abscheidung der Beschichtung mit Plasma unterstützten Beschichtungsmethoden
wie Vakuum Lichtbogen Ionen Plattierung, Sputtern, Elektronenstrahl
Verdampfung, Plasma unterstütztes
CVD und mit Methoden, in denen zwei oder mehr der erwähnten Verfahren
kombiniert werden, ausgeführt
werden.
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Im
folgenden wird unter zu Hilfename der Darstellung von veranschaulichenden
Beispielen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung erklärt.
Sowohl die Werkzeuge mit Beschichtungen gemäss der vorliegenden Erfindung,
als auch Vergleichswerkzeuge mit Refernzbeschichtungen wurden in
einer Lichtbogen Ionen Plattierungsanlage hergestellt.
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Die
Zusammensetzung der metallischen Komponenten in den AlTiCr Beschichtungen
wurde durch die Einstellung der Metall Zusammensetzung der Target
Kathoden, die als Verdampfungsquellen benutzt wurden, eingestellt.
Der Sauerstoff Gehalt wurde durch die Zugabe einer bestimmten Menge
von Sauerstoff zu dem Stickstoff Reaktivgas während des Beschichtungsprozesses
eingestellt. Der Sauerstoff Fluss wurde eingestellt und wurde ausgeschaltet
und eingeschaltet um Mehr-Lagen Schichten durch Variation des Sauerstoff
Gehalts in der Beschichtung zu erzeugen. Um Beschichtungen mit Einzel
Schichten mit verschiedenem Metall Gehalt abzuscheiden, wurden Kathoden
Targets mit unterschiedlichen Metall Zusammensetzungen verdampft.
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Die
Kristall Orientierung wird durch die Beschichtungs Bedingungen eingestellt.
Die (200) orientierten Beschichtungen wurden unter Verwendung der
folgenden Beschichtungs Bedingungen abgeschieden: 70 V Bias Spannung,
Druck des Reaktiv Gases 1 Pa. Die (111) Orientierten Beschichtungen
wurden unter Verwendung der folgenden Bedingungen hergestellt: 200
V Bias Spannung, Druck des Reaktiv Gases 0.5 Pa.
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Es
sollte erwähnt
werden, dass das Verhältnis
I(200)/I(111) sowohl leicht von der Beschichtungs Zusammensetzung,
als auch vom Sauerstoff Gehalt abhängt.
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Die
Beschichtungs Bedingungen wurden kontrolliert und überprüft. Es wurde
in Elektronen Mikroskopischen Untersuchungen der Morphologie der
Beschichtungen gefunden, dass bei einer Abscheidungs Temperatur
von 450°C
und einem Druck des reaktiven Gases von 2 Pa eine gewöhnliche
kolumnare Morphologie der Beschichtung erzeugt wurde, bei einer
Abscheidungs Temperatur von 400°C
und einem Druck des reaktiven Gases von 2 Pa eine fein kolumnare
Morphologie, bei einer Abscheidungs Temperatur von 400°C und einem
Druck des reaktiven Gases von 0.5 Pa eine Block ähnliche kolumnare Morphologie
und bei einer Abscheidungs Temperatur von 35°C und einem Druck des reaktiven
Gases von 0.5 Pa eine amorph artige Morphologie der Beschichtungen
erzeugt wurde.
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Um
die Stärke
der Druckeigenspannungen in der Beschichtung einzustellen, wurde
bei einer Abscheidungs Temperatur von 450°C und einem Druck des reaktiven
Gases von 2 Pa die Bias Spannung in einem Bereich von 20 V bis 250
V variiert. Zusätzlich
zur Variation der Abscheidungs Temperatur, des Drucks des reaktiven
Gases und der Bias Spannung wurde der Entladungsstrom, der an die
Target Kathode angelegt wurde, für
eine einzelne Verdampfungsquelle in einem Bereich von 50–70 A variiert.
Die Wachstumsraten der Beschichtung waren in einem Bereich von 0.2 μ/h–0.7 μ/hr.
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Die
in Tabelle 1 gezeigten Beispiele 16, 17 der vorliegenden Erfindung
wurden unter den folgenden speziellen Bedingungen abgeschieden.
Die Abscheidung der Beschichtung begann mit einer realtiv langsamen
Wachstumsrate von ungefähr
0.8 μm/h
während
der ersten halben Dicke der Beschichtung, gefolgt von einer relativ
schnellen Wachstumsrate von 1.7 μ/h
mit einem Lichtbogen Strom von 120 A. Die Einstellung der Halbwertsbreite
der Röntgen
Streuungs Linie wurde durch die Enstellung des Lichtbogen Stroms
bewerkstelligt. Jede Vergleichs Referenzprobe wurde unter den folgenden
Bedingungen abgeschieden: Abscheidungs Temperatur 450°C, Druck
des reaktiven Gases 2 Pa, Bias Spannung 40 V–100 V, Lichtbogen Strom 100
A.
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Tabelle 1
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In
Tabelle 1 sind Beispiele der vorliegenden Erfindung und Vergleich
Beispiele zusammengefasst.
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Die
Dicke der Beschichtungen, sowohl bei den Beispielen der vorliegenden
Erfindung, als auch bei den Vergleich Beispielen, liegen alle zwischen
3000 nm und 3200 nm.
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Tabelle 2
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In
Tabelle 2 sind gemessene Beschichtungs Eigenschaften von Beispielen
der vorliegenden Erfindung und von Vergleich Beispielen gezeigt.
Die volle Breite auf halber Höhe
(FWHM) der 2Θ XRD
Linie wurde mit einer Standard Röntgen
Beugungs Einheit gemessen. Das Oxidations Verhalten wurde mit dem
folgenden Verfahren untersucht. Die Test Proben wurden unter Umgebungsluft
bei 900°C
oxidiert. Während
der Oxidation wurde die Gewicht Zunahme pro Zeiteinheit gemessen.
Die Reibungs Eigenschaften wurden durch Messung des Reibungskoeffizienten
gegen unlegierten Stahl analysiert. Die Druckeigenspannungen wurden
mit einer Bending Methode gemessen. Die Vickers Härte wurde
mit einer Nano Kerb Einheit mit einer Belastung von 1 g gemessen.
Es versteht sich, dass die Beispiele dieser Erfindung in jedem Punkt
den Vergleich Beispielen überlegen
sind.
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Tabelle 3
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In
Tabelle 3 ist die Werkzeug Lebensdauer von Beispielen der vorliegenden
Erfindung und von Vergleich Beispielen für Schaftfräs Schneiden unter den folgenden
Bedingungen gezeigt.
Werkzeug
Material | 90WC – 9.5 Co – 0.5 Cr,
WC Korn Durchmesser 0.8 μm |
Werkzeug | 6
Schneide Klingen, dm. 8mm Schaftfräser |
Werkstück Material | SKD
11 (HRC 63) |
Geschwindigkeit
Zerspanung | 100
m/min. |
Schnitttiefe | 8
mm × 0.8
mm |
Vorschub | 50 μm/Schneidekante |
Trocken
Bearbeitung | Trocken
oder Nass |
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Das
Kriterium für
das Ende der Lebensdauer des Werkzeugs war die Zerspanungstiefe,
bei welcher der Schaftfräser
in zwei Teile zerbrochen ist. Die Lebensdauer der Beispiele der
vorliegenden Erfindung ist in jeder Hinsicht grösser als die der Vergleich
Beispiele.
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In
Tabelle 3 ist die Werkzeug Lebensdauer von Beispielen der vorliegenden
Erfindung und von Vergleich Beispielen für Bohr Anwendungen gezeigt.
Die Bohr Kräfte
sind die Ergebnisse der Messungen des zehnten Lochs beim Beginn
der Bohrung.
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Die
Lebensdauer des Werkzeugs wurde festgelegt, wenn der Bohrer zerbrach.
Werkzeug
Material | 91.5WC – 8 Co – 0.5 Cr,
WC Korn Durchmesser. 0.8 μm |
Werkstück Material | DIN
1.2344 (HRC 42) |
Bohrer
Durchmesser | 8
mm |
Zerspanungs
Geschwindigkeit | 80
m/min. |
Vorschub | 0.2
mm/rev. |
Lochtiefe | 32
mm |
Trocken
oder Nass | Trocken
Zerspanung |
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Es
versteht sich von selbst, dass die Beispiele der vorliegenden Erfindung
eine deutlich grössere
Lebensdauer als die Vergleich Beispiele haben.
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Im
dritten Test wurden Hartmetall Schneidplatten der vorliegenden Erfindung
und Vergleich Hartmetall Schneidplatten in einem Zerspan Test untersucht.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 3 beschrieben. Im Falle
des Stirnfräsens
ist das Oxidationsverhalten wichtig, da hohe Zerspan Geschwindigkeiten
vorliegen.
Werkzeug
Material | P30
Güteklasse
Hartmetall Legierung |
Schneidplatten
Typ | SEE1203
(Abstandswinkel 5°) |
Werkstück Material | 1.2344
(HRC 22) |
Zerspan
Geschwindigkeit | 400
m/min. |
Zerspan
Tiefe | 1
mm |
Vorschub | 0.1
mm/Schneidplatte |
Trocken
oder Nass | Trocken
Zerspanung |
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Das
Kriterium für
die Lebensdauer des Werkzeugs war die Zerspan Zeit bis ein mittlerer
Flächenverschleiss
(VB) von 0.4 mm erreicht war.
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Es
ist offensichtlich, dass die Beispiele der vorliegenden Erfindung
eine deutliche Verbesserung der Lebensdauer im Vergleich zu den
Vergleich Beispielen aufweisen.
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TiAlCrON
basierte Mehrlagen Beschichtungen auf der Basis von TiAIN Beschichtungen,
die durch die zugabe von Cr und Sauerstoff modifiziert wurden, zeigen
sowohl eine Verbesserung des Oxidations Verhaltens, als auch der
Reibungseigenschaften, ohne Verschlechterung der Verschleissfestigkeit.
Darüber
hinaus wurde auch auf Grund eines reduzierten Grades der Druckeigenspannungen
eine Verbesserung der Adhäsion der
Beschichtung gefunden, die zu einer besseren Leistung verschiedener
Werkzeuge beim trockenen Hochgeschwindigkeits Zerspanen führen.
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Durch
die Anpassung der Wachstumsrate wurde ausserdem ein epitaktisches
Wachstum der Beschichtung an den WC Körnern von Hartmetall Substraten
beobachtet. Die Beispiele der vorliegenden Erfindung zeigten, dass
die Beschichtungen eine überlegene
Adhäsion
an die Teile zeigen, und sogar beim Hochleistungszerspanen kein
Abblättern
der Beschichtung stattfindet und daher ein stabiles Zerspanen erreichbar ist.
Die gleichen oder ähnliche
Effekte können
vielleicht dazu beitragen die Werkzeug Leistungen in anderen Anwendungsfeldern,
wie Heissschmieden, zu verbessern. Tabelle
1
Tabelle
2
- *Beschichtungs Morphologie: A kolumnare
Morphologie, B fein kolumnare Morphologie
Tabelle
3