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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Spritzgießen
hohler Kunststoffprodukte.
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Spritzgießen von
Kunststoffen ist gut bekannt und wird weit verbreitet als Mittel
der Herstellung einer immer größeren Vielfalt
von Kunststoffbauteilen für
den industriellen und kundenspezifischen Gebrauch verwendet. Während der
letzten beiden Jahrzehnte wurden Versionen des Verfahrens entwickelt,
die global als "Formen
mit Hilfe von Gas oder gasunterstütztes Formen" bezeichnet wurden,
und welche dazu verwendet wurden, einige der Probleme zu bewältigen,
die dem herkömmlichen
Spritzgießverfahren
anhaften, und die Kosten zu senken und die Qualität der Endprodukte
zu verbessern.
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Beim
herkömmlichen
gasunterstützten Spritzgießverfahren
wird ein Gas, wie beispielsweise Stickstoff, in den geschmolzenen
Kunststoff injiziert oder eingebracht, nachdem dieser in den Formenhohlraum
eingedrungen ist. Das Gas mit geringer Viskosität strömt in die Wege des geringsten
Widerstands innerhalb des zähflüssigeren
Kunststoffs, wodurch hohle Kanäle
in dem Kunststoff gebildet werden. Das Verfahren ist besonders günstig für dickwandige
Formstücke,
wie z.B. Griffe, und es können Gewichtseinsparungen
von bis zu 95% oder mehr erreicht werden. Weiter können auch
die Formgebungsperioden erheblich verringert werden. In mehrteiligen
Formstücken
neigt das injizierte Gas dazu, in die dickeren Abschnitte zu strömen, wodurch
erneut hohle durchgehende Kanäle
gebildet werden, durch welche Druck mit Hilfe des Gases übertragen
werden kann. Dies verbessert die Möglichkeiten für den Konstrukteur
und beseitigt einige der Konstruktionseinschränkungen für die herkömmlichen Formgebungsverfahren.
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Ein
herkömmliches
gasunterstütztes
Formgebungsverfahren für
Kunststoffe füllt
den Formhohlraum partiell mit einem präzise gesteuerten Einschussvolumen
an Kunststoff. Anschließend
wird Gas injiziert, um den Kunststofffluss fortzusetzen, so dass
der Hohlraum mit Kunststoff und Gas gefüllt wird. Das Gas wird dann
dazu verwendet, einen Außendruck
auf die Kunststoffmasse auszuüben,
welcher diese gegen die Formhohlraumflächen drückt, wodurch eine gute Abbildung
der Formenoberfläche auf
der geformten Kunststofffläche
erzielt wird. Nachdem der Kunststoff erstarrt ist, wird der Gasdruck durch
Ausstoß in
die Atmosphäre
verringert, und die Form wird geöffnet
und das Formteil ausgeworfen. Dieser Vorgang wird manchmal als "Short-Shot"-Verfahren (unvollständige Formfüllung oder Teilfüllung) bezeichnet.
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In
einem anderen Verfahren ist der Formenhohlraum vollständig oder
im Wesentlichen mit Kunststoffmasse gefüllt und dann wird anstelle
der Injektion und des Packens von mehr Kunststoff in den Formenhohlraum
zur Schwindungskompensation des Kunststoffs bei Abkühlung und
Erstarrung, Gas in den Kunststoff injiziert, so dass die Gasausdehnung
die Schwindung oder Schrumpfung des Kunststoffs kompensiert.
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In
der Praxis setzt sich die anfängliche
Ein- oder Durchdringung von Gas während der Abkühlphase
fort, während
sich das Volumen des Kunstoffs vermindert. Dies wird manchmal als "Full-Shot"-Verfahren (Gesamtfüllung) bezeichnet.
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Beim "Full-Shot"-Verfahren ist es
manchmal schwierig, eine ausreichende Gasdurchdringung entlang beabsichtigter
Gaskanäle
zu erreichen, da eine unzureichende Volumenschwindung des Kunststoffs zur
Bereitstellung von Zwischenräumen
für das
Gas vorliegt. In derartigen Fällen
ist ein Verfahren hilfreich, welches es einigen Kunststoffen ermöglicht, aus
dem Formenhohlraum in Überlaufbecken
oder "sekundäre" Hohlräume auszutreten,
um Raum für die
Gasausdehnung zu schaffen.
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Bei
dem "Short-Shot"-Verfahren kann es auch
schwierig sein, einige Formen mit Kunststoff und Gas bis zu den äußeren Enden
des Formenhohlraums zu füllen.
Wenn das Einschussvolumen zu gering ist, kann das Gas durch die
vordere Kante des Kunststoffmaterials während des Einfüllens brechen, wodurch
die Kontrolle über
das Gas verloren wird. Falls das Einschussvolumen zu hoch ist, erreicht
das Gas die äußeren Enden
des Formenhohlraums nicht. Daher können dickwandige Formstücke, welche
das "Short-Shot"-Verfahren verwenden,
auch von einer zusätzlichen
Verlagerung von Kunststoff aus dem Formenhohlraum in einen Überlauf-Hohlraum
profitieren.
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Ein
Verfahren für
das zumindest teilweise Füllen
des Formenhohlraums vor der Injektion des Gases und das Verwenden
eines Überlauf-Hohlraums
wird in dem US-Patent Nr. 5,098,637 beschrieben. Um das Verfahren
dieses Patents jedoch erfolgreich einzusetzen, ist es notwendig,
das Einschussvolumen für
sowohl "Short-Shot"- als auch "Full-Shot"-Vefahren präzise zu
steuern, da kein Widerstand vorhanden ist, um zu verhindern, dass
der Kunststoff in den Überlauf-Hohlraum
fließt
und diesen füllt,
bevor das Gas injiziert wird.
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Beim "Short-Shot"-Verfahren wird der
Fluss von Kunststoff vorübergehend
am Ende der Füllsequenz
gestoppt, und für
gewöhnlich
liegt dann eine Verzögerung
von bis fünf
Sekunden vor, bevor die Injektion des Gases den Kunststoff nach
vorne drückt, um
das Füllen
des Formenhohlraums mit Kunststoff und Gas und des Überlaufhohlraums
mit Kunststoff abzuschließen.
Bei dem "Full-Shot"-Verfahren wird der
Formenhohlraum vollständig
oder im Wesentlichen mit geschmolzenem Kunststoff gefüllt und
das Gas wird injiziert, um die Volumenschwindung des Kunststoffs
zu kompensieren und um Kunststoff in den Überlaufhohlraum zu verlagern.
Da der Hauptkanal in den Überlaufkanal
mündet
oder geöffnet
ist, ist es in beiden Fällen
nicht durchführbar,
einen "Verdichtungsdruck" an den Kunststoff
in dem Formenhohlraum anzulegen, bevor eine Verlagerung des Kunststoffs
in den Überlaufhohlraum
erfolgt, d.h. es ist gibt nichts, um den weiteren Strom des Kunststoffs zurückzuhalten.
Weiter können
bei dem "Short-Shot"-Verfahren oder wenn
der Hohlraum bei einem "Full-Shot"-Verfahren nahezu
gefüllt
wird, unansehnliche sichtbare Verzögerungslinien oder Markierungen
auf der Formstückoberfläche an der
Stelle der ersten Kunststoffinjizierung zurückbleiben.
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Ein
weiteres Verfahren ist in der japanischen Patentanmeldung Nr. 50-74660
offenbart, in welchem ein Absperrventil in einem Hauptkanal positioniert
ist, welcher den Formenhohlraum und einen "sekundären Hohlraum" verbindet. In dieser
Anwendung wird der Formenhohlraum mit thermoplastischem Harz gefüllt und
dann wird Kernharz oder Gas in den Formenhohlraum injiziert, während thermoplastisches
Harz aus dem Formenhohlraum ausgestoßen wird.
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Aus
der FR 1.145.441 ist bekannt, Kunststoffmaterial in einen Formenhohlraum
einzubringen. Nach der Beendigung des Füllens des Hohlraums und nachdem
eine gewisse Zeit für
das Erstarren des Kunststoffmaterials in Kontakt mit den Wänden der Form
verstrichen ist, kann die Injektion von Gas in das Innere des Formenhohlraums,
falls dies mit ausreichend Druck erfolgt, das immer noch flüssige oder halb-flüssige Material
aus der Form entfernen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Spritzgießen eines
hohlen Kunststoffprodukts vorgesehen, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte aufweist: Einbringen einer Menge geschmolzener Kunststoffmasse
in einen Formenhohlraum, um den Formenhohlraum zumindest im Wesentlichen
zu füllen;
Einbringen von unter Druck stehendem Gas oder einer unter Druck
stehenden Flüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum; Zulassen, dass ein
Teil der geschmolzenen Kunststoffmasse in der Form in mindestens
einen sekundären
mit dem Formenhohlraum verbundenen Hohlraum ausgestoßen wird;
Zulassen, dass die verbleibende Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
erstarrt; Ausstoßen
des Gases oder der Flüssigkeit
aus dem Formenhohlraum; und Entfernen des Kunststoffprodukts aus
der Form; gekennzeichnet durch das Halten des Drucks des Gases oder
der Flüssigkeit
auf die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum, um einen
Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen, bevor zugelassen
wird, dass ein Teil der Kunststoffmasse in den mindestens einen
sekundären
Formenhohlraum ausgestoßen
wird; wobei der Schritt des Haltens des Drucks des Gases oder der
Flüssigkeit auf
die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum gewährleistet, dass die Kunststoffmasse
gegen eine Wandfläche
des Formenhohlraums gedrückt
wird und eine Außenschicht
der Kunststoffmasse erstarrt, während
ein Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt.
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In
einer Ausführungsform
beinhaltet der Schritt des Injizierens oder Einbringens der Kunststoffmasse
in den Formenhohlraum den Schritt des Aufbringens eines Verdichtungsdrucks
auf die Kunststoffmasse.
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In
einer weiteren Ausführungsform
schließt das
Verfahren den Schritt des Aufbringens eines Verdichtungsdrucks auf
den Einspritz- oder Injektionsdruck der Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum vor
dem Einbringen des unter Druck stehenden Gases oder der unter Druck
stehenden Flüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum ein. Vorzugsweise wird
eine Spritzgießmaschine
eingesetzt, um die Kunststoffmasse in den Formenhohlraum einzuspritzen
und um einen anfänglichen
Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen, wobei das
Druckgas oder die Druckflüssigkeit
einen weiteren Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse in dem
Formenhohlraum aufbringt.
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Vorzugsweise
weist das Verfahren den Schritt des Aufbringens eines Verdichtungsdrucks auf
den Einspritzdruck der Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen
vorbestimmten Zeitraum vor dem Einbringen eines Gases oder einer Flüssigkeit
in die Kunststoffmasse auf.
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Vorzugsweise
wird der Austreibe- oder Auswurf schritt durch das Öffnen eines
Ventils in einem Strömungs-Angussverteiler
oder – kanal
erreicht, welcher den Formenhohlraum mit einem oder jedem sekundären Hohlraum
verbindet, während
der Druck des Gases oder der Flüssigkeit
in dem Formenhohlraum aufrecht erhalten wird.
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In
einer Ausführungsform
weist das zu formende Kunststoffprodukt mindestens einen Abschnitt
auf, der dicker als andere Abschnitte ist, und die Ladung des unter
Druck stehenden Gases oder der unter Druck stehenden Flüssigkeit
wird in den dickeren Abschnitt eingebracht, um einen hohlen Abschnitt
darin zu formen.
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Das
Verfahren weist den Schritt des Anpassens des Volumens des mindestens
einen sekundären
Hohlraums ein, um das Austreiben einer vorbestimmten Menge Kunststoffmasse
aus dem Formenhohlraum zuzulassen.
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Teile
der Kunststoffmasse können
in mindestens zwei sekundäre
Hohlräume
ausgestoßen
werden.
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In
einer Ausführungsform
sind mindestens zwei sekundäre
Hohlräume
vorgesehen und der Schritt des Zulassens, dass Teile der Kunststoffmasse
in der Form in die sekundären
Hohlräume
ausgestoßen
werden, weist das Öffnen
von Ventilelementen auf, die in jeweiligen Strömungs-Angußverteilern oder -kanälen angeordnet
sind, welche den Formenhohlraum mit den sekundären Hohlräumen verbinden. Das Verfahren
kann weiter den Schritt des sequenziellen Steuerns des Öffnens der
Ventilelemente aufweisen, um das selektive Austreiben der Kunststoffmasse
in die mindestens zwei sekundären
Hohlräume
zuzulassen.
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In
einer Ausführungsform
wird das Verfahren zum Spritzgießen eines hohlen, röhrenförmigen Kunststoffprodukts
eingesetzt, wobei der Formenhohlraum einen im Wesentlichen kegelförmigen Einlassabschnitt,
einen länglichen
Zentralabschnitt und einen Austrittsabschnitt aufweist.
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Vorzugsweise
weist der kegelförmige
Abschnitt eine Spitze auf und das Gas oder die Flüssigkeit
wird an dieser Spitze in die Kunststoffmasse eingebracht.
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Weiter
wird auch bevorzugt, dass der Austrittsbereich einen zweiten im
Wesentlichen kegelförmigen
Abschnitt aufweist, wobei dieser kegelförmige Austrittsabschnitt eine
Spitze aufweist, und die Austreibung von Kunststoffmasse aus dem
Formenhohlraum in den sekundären
Hohlraum durch diese Spitze erfolgt.
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Vorzugsweise
wird die Kunststoffmasse an dem kegelförmigen Einlassabschnitt in
den Formenhohlraum eingebracht und hält den Kontakt mit den Oberflächen des
Formenhohlraums bei, während
der Formenhohlraum gefüllt
wird.
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Es
kann ein Mechanismus für
die ringförmige Anbindung
beim Einbringen oder Injizieren der Kunststoffmasse in den kegelförmigen Einlassabschnitt
vorgesehen sein.
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Das
Verfahren schließt
den Schritt des Putzens von mindestens einem Ende des Produkts ein, um
ein röhrenförmiges Produkt
zu bilden. Auf diese Weise kann das Produkt geputzt werden, um ein
röhrenförmiges Produkt
mit einem im Wesentlichen konstanten Querschnitt zu bilden.
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Die
Kunststoffmasse kann von einer Spritzgießmaschine mit einem Zylinder
und einer Düse
in den Formenhohlraum eingespritzt werden, und das Verfahren schließt den Schritt
des Zulassens ein, dass ein Teil der Kunststoffmasse in der Form
zurück in
den Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgetrieben wird, wobei der Zylinder den sekundären Hohlraum oder einen der
sekundären
Hohlräume
bildet.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Sprizgießen eines
hohlen Kunststoffproduktes unter Verwendung einer Spritzgießmaschine
mit einem Zylinder und einer Düse
und einer Form mit einem darin enthaltenen Formenhohlraum vorgesehen,
welcher eine Form aufweist, die zumindest einen Teil des Produktes
begrenzt, wobei das Verfahren die folgenden Schritte aufweist: Einbringen
einer Menge geschmolzener Kunststoffmasse in den Formenhohlraum
von der Spritzgießmaschine,
um den Formenhohlraum zumindest im Wesentlichen zu füllen; Einbringen
von Druckgas oder Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum; Zulassen, dass ein
Teil der geschmolzenen Kunststoffmasse in der Form zurück in den
Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgetrieben wird; Zulassen, dass ein Teil der Kunststoffmasse in
dem Formenhohlraum erstarrt; Ausstoßen des Gases oder der Flüssigkeit
aus dem Formenhohlraum; und Entfernen des Kunststoffprodukts aus
der Form; wobei das Verfahren durch das Halten des Drucks des Gases
oder der Flüssigkeit
auf die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum gekennzeichnet
ist, bevor zugelassen wird, dass der Teil der Kunststoffmasse zurück in den
Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgestoßen
wird.
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Vorzugsweise
gewährleistet
der Schritt des Haltens des Drucks des Gases oder der Flüssigkeit auf
die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum, dass die Kunststoffmasse
gegen eine Wandfläche des
Formenhohlraums gedrückt
wird und eine Außenschicht
der Kunststoffmasse erstarrt, während ein
Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt.
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In
einer Ausführungsform
schließt
der Schritt des Einbringens oder Injizierens der Kunststoffmasse in
den Formenhohlraum den Schritt des Aufbringens eines Verdichtungsdrucks
auf die Kunststoffmasse ein. In einer weiteren Ausführungsform
wird die Spritzgießmaschine
eingesetzt, um einen Verdichtungsdruck auf den Einspritzdruck der
Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum vor dem Einbringen des Druckgases
oder Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse aufzubringen.
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Vorzugsweise
wird der Schritt des Zulassens, dass Kunststoffmasse zurück in den
Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgetrieben wird, gesteuert, so dass eine vorbestimmte Menge auf
gesteuerte Art und Weise ausgestoßen wird.
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In
einer Ausführungsform
wird die Menge an Kunststoffmasse, die ausgestoßen wird, durch Steuern der
Geschwindigkeit und/oder des Ausmaßes, in welchem die Kunststoffmasse
einen Einspritzkolben oder eine Förderschnecke in dem Zylinder
der Spritzgießmaschine
zurückschiebt,
gesteuert. Darüber
hinaus oder alternativ wird die Menge an Kunststoffmasse, die ausgetrieben
wird, durch Zeitsteuerung des Schließens eines Absperrventilelements,
das in dem Durchflussweg zwischen dem Formenhohlraum und dem Zylinder
der Spritzgießmaschine
angeordnet ist, gesteuert.
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Weiter
ist auch bevorzugt, dass das Gas oder die Flüssigkeit an einer von der Spritzdüse der Spritzgießmaschine
beabstandeten Position in die Kunststoffmasse eingebracht wird.
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Vorzugsweise
weist der Schritt des Zulassens, dass ein Teil der Kunststoffmasse
in der Form zurück
in den Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgestoßen
wird, das Öffnen
eines Absperrventilements auf, welches in dem Durchflussweg zwischen dem
Formenhohlraum und dem Zylinder der Spritzgießmaschine angeordnet ist.
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In
einer Ausführungsform
wird zugelassen, dass ein erster Teil der Kunststoffmasse in der
Form zurück
in den Zylidner der Spritzgießmaschine
ausgestoßen
wird, und das Verfahren weist zudem den Schritt des Zulassens auf,
dass ein jeweiliger zweiter Teil der Kunststoffmasse in der Form
in einen oder mehrere sekundäre
Hohlräume,
die mit dem Formenhohlraum verbunden sind, ausgetrieben wird.
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Vorzugsweise
weist der Schritt des Zulassens, dass ein oder mehrere zweite Teile
der Kunststoffmasse in einen jeweiligen sekundären Hohlraum ausgetrieben werden,
das Öffnen
eines Ventilelements auf, das in dem Durchflussweg zwischen dem Formenhohlraum
und dem sekundären
Hohlraum angeordnet ist.
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Die
Erfindung stellt zudem eine Vorrichtung zum Spritzgießen einen
hohlen Kunststoffprodukts bereit, welche Folgendes aufweist: eine
Form mit einem darin enthaltenen Formenhohlraum, welcher zumindest
einen Teil des Produktes abgrenzt, und mit mindestens einem sekundären Hohlraum,
der mit dem Formenhohlraum verbunden ist; eine Vorrichtung zum Einspritzen
oder Injizieren einer Menge an geschmolzener Kunststoffmasse in
den Formenhohlraum, um den Formenhohlraum zumindest im Wesentlichen
zu füllen;
und eine Vorrichtung zum Einbringen von Druckgas oder Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum, um einen Verdichtungsdruck
auf die Kunststoff masse aufzubringen, dadurch gekennzeichnet, dass
Steuervorrichtungen zum Halten des Drucks des Gases oder der Flüssigkeit
auf die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum vorgesehen
sind, um einen Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen,
bevor zugelassen wird, dass ein Teil der geschmolzenen Kunststoffmasse
in der Form in den mindestens einen sekundären Hohlraum ausgetrieben wird,
bevor die verbleibende Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum erstarrt
und das Gas oder die Flüssigkeit
aus dem Formenhohlraum ausgestoßen
wird, um das Entfernen des Kunststoffprodukts aus der Form zu ermöglichen;
wobei die Steuervorrichtungen den Druck des Gases oder der Flüssigkeit auf
die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum halten,
der gewährleistet,
dass die Kunststoffmasse gegen eine Wandfläche des Formenhohlraums gedrückt wird
und eine Außenschicht
der Kunststoffmasse erstarrt, während
ein Kernbereich der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt.
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In
einer Ausführungsform
wird eine Spritzgießmaschine
eingesetzt, um die Kunststoffmasse in den Formenhohlraum einzuspritzen
und um einen Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen.
In einer weiteren Ausführungsform
wird eine Spritzgießmaschine
eingesetzt, um die Kunststoffmasse in den Formenhohlraum einzuspritzen,
und um einen Verdichtungsdruck auf den Einspritzdruck der Kunststoffmasse
in dem Formenhohlraum vor dem Einbringen des Gases oder der Flüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum aufzubringen.
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Vorzugsweise
ist der oder jeder sekundäre Hohlraum
mit der Form durch einen Strömungs-Angußverteiler
oder -kanal verbunden, welcher ein Ventil aufweist, das mit Hilfe
der Steuerung gesteuert wird. In einer Ausführungsform ist der Formenhohlraum
mit mindestens zwei sekundären
Hohlräumen mit
Hilfe eines jeweiligen Strömungs-Angußverteilers oder
-kanals verbunden, wobei jede Verbindung ein gesteuertes Ventil
enthält.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei der Vorrichtung zum Einspritzen der Kunststoffmasse
in den Formenhohlraum um eine Spritzgießmaschine mit einen Zylinder
und einer Spritzdüse,
wobei die Spritzdüse
mit dem Formenhohlraum und dem Zylinder, der einen weiteren sekundären Hohlraum
bildet, durchflussverbunden ist.
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Vorzugsweise
ist ein Absperrventilelement in dem Durchflussweg zwischen dem Formenhohlraum und
dem Zylinder der Spritzgießmaschine
angeordnet. Das Ventilelement kann als Teil der Spritzdüse der Spritzgießmaschine
enthalten sein.
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Zum
Spritzgießen
eines hohlen, röhrenförmigen Kunststoffprodukts
weist der Formenhohlraum vorzugsweise einen im Wesentlichen kegelförmigen Einlassabschnitt,
einen länglichen
Zentralabschnitt und einen Austrittsabschnitt auf. Vorzugsweise
besitzt der kegelförmige
Abschnitt eine Spitze und das Fluid wird an dieser Spitze in die
Kunststoffmasse eingespritzt. Der Austrittsabschnitt weist einen
zweiten im Wesentlichen kegelförmigen
Abschnitt auf, wobei der kegelförmige
Austrittsabschnitt eine Spitze aufweist und die Austreibung der
Kunststoffmasse aus dem Formenhohlraum in den sekundären Hohlraum
durch diese Spitze erfolgt. Es kann ein Ringform-Anbindungsmechanismus
zum Einspritzen der Kunststoffmasse in den kegelförmigen Einlassabschnitt
bereitgestellt werden. Es können
Vorrichtungen zum Putzen von mindestens einem Ende des Produktes
zur Bildung eines röhrenförmigen Produktes
vorgesehen sein.
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Die
Erfindung stellt noch weiter eine Vorrichtung zum Spritzgießen eines
hohlen Kunststoffproduktes bereit, welche Folgendes aufweist: eine Spritzgießmaschine
mit einem Zylinder und einer Spritzdüse; eine Form mit einem darin
enthaltenen Formenhohlraum, der zumindest einen Abschnitt des Produktes
begrenzt, zur Verbindung mit der Spritzdüse zum Einbringen einer Menge
an geschmolzener Kunststoffmasse in den Formenhohlraum aus der Spritzgießmaschine;
und eine Vorrichtung zum Einbringen von Druckgas oder Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum, um einen Verdichtungsdruck
auf die Kunststoffmasse aufzubringen; dadurch gekennzeichnet, dass
Steuervorrichtungen zum Halten des Drucks des Gases oder der Flüssigkeit
auf die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum vorgesehen
sind, um einen Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen,
bevor zugelassen wird, dass ein Teil der geschmolzenen Kunststoffmasse
in der Form zurück
in den Zylinder der Spritzgießmaschine
ausgestoßen
wird, bevor die verbleibende Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
erstarrt und das Gas oder die Flüssigkeit
aus dem Formenhohlraum ausgestoßen
wird, um das Entfernen des Kunststoffproduktes aus der Form zu ermöglichen.
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In
einer Ausführungsform
wird die Spritzgießmaschine
eingesetzt, um die Kunststoffmasse in den Formenhohlraum einzubringen
oder zu injizieren und um einen Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse
aufzubringen.
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In
einer anderen Ausführungsform
bringt die Spritzgießmaschine
einen Verdichtungsdruck auf den Einspritz- oder Injektionsdruck
in dem Formenhohlraum auf, bevor die Einbringung oder Einspritzung
des Druckgases oder der Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum erfolgt.
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Mit
Hilfe von Beispielen werden spezifische Ausführungsformen gemäß der Erfindung
mit Bezug auf die anliegenden schematischen Zeichnungen beschrieben,
welche Folgendes zeigen:
- (a) Einbringen einer
Menge geschmolzener Kunststoffmasse in einen Formenhohlraum, um den
Formenhohlraum zumindest im Wesentlichen zu füllen;
- (b) Einbringen von Druckgas oder Druckflüssigkeit in die Kunststoffmasse
in dem Formenhohlraum;
- (c) Zulassen, dass ein Teil der geschmolzenen Kunststoffmasse
in der Form in mindestens einen sekundären mit dem Formenhohlraum
verbundenen Hohlraum ausgestoßen
wird;
- (d) Zulassen, dass die verbleibende Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
erstarrt;
- (e) Ausstoßen
des Gases oder der Flüssigkeit
aus dem Formenhohlraum; und
- (f) Enfernen des Kunststoffprodukts aus der Form;
wobei
das Gas durch ein Gas-Injektionsrohr injiziert wird, das sich in
den Formenhohlraum erstreckt;
gekennzeichnet durch das Halten
des Drucks des Gases oder der Flüssigkeit
auf die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum über einen Zeitraum, um einen
Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse aufzubringen, bevor zugelassen
wird, dass ein Teil der Kunststoffmasse in den mindestens einen
sekundären
Formenhohlraum ausgestoßen
wird.
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Von
einem anderen Gesichtspunkt aus gesehen betrifft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung zum Spritzgießen eines hohlen Kunststoffprodukts,
welches Folgendes aufweist: eine Form mit einem darin enthaltenen
Formenhohlraum, welcher zumindest einen Teil des Produktes abgrenzt,
und mit mindestens einem sekundären
Hohlraum, der mit dem Formenhohlraum verbunden ist; eine Vorrichtung
zum Einspritzen einer Menge an geschmolzener Kunststoffmasse in
den Formenhohlraum, um den Formenhohlraum zumindest im Wesentlichen
zu füllen;
und eine Vorrichtung zum Einbringen von Druckgas oder Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum, wobei das Gas durch
ein Gas-Injektionsrohr eingebracht wird, das sich in den Formenhohlraum
erstreckt; dadurch gekennzeichnet, dass Steuervorrichtungen zum
Halten des Drucks des Gases oder Flüssigkeit auf die Kunststoffmasse in
dem Formenhohlraum über
einen Zeitraum vorgesehen sind, um einen Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse
aufzubringen, bevor zugelassen wird, dass ein Teil der geschmolzenen
Kunststoffmasse in der Form in den mindestens einen sekundären Hohlraum
ausgetrieben wird, bevor die verbleibende Kunststoffmasse in dem
Formenhohlraum erstarrt und das Gas oder die Flüssigkeit aus dem Formenhohlraum
ausgestoßen
wird, um das Entfernen des Kunststoffproduktes aus der Form zu ermöglichen.
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Mit
Hilfe von Beispielen werden spezifische erfindungsgemäße Ausführungsformen
mit Bezug auf die anliegenden schematischen Zeichnungen beschrieben,
welche zeigen:
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1A–1E ein
Reihe von Schritten in einer ersten Ausführungsform;
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2 ein
Schaubild, welches weiter die Druckzeitfolge in der Form gemäß Darlegung
in den 1A–1E darstellt;
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3A–3E eine
alternative Folge von Schritten zu der Ausführungsform der 1A–1E;
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4 ein
Schaubild, welches weiter die Druckzeitfolge in der Form gemäß Darlegung
in den 3A–3E darstellt;
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5A–5E eine
Folge von Schritten in einer weiteren Ausführungsform;
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6A–6E eine
alternative Folge von Schritten zu der Ausführungsform der 5A–5E;
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7A–F eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung, in welcher zwei sekundäre Hohlräume verwendet werden;
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8A–8F eine
alternative Folge von Schritten zu der Aus führungsform der 7A–7F;
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9A–9F eine
Folge von Schritten in noch einer weiteren Ausführungsform, welche insbesondere
zur Herstellung von hohlen, röhrenförmigen Bauteilen
verwendet wird;
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10A–10F eine alternative Folge von Schritten zu der
Ausführungsform
der 9A–9E;
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11 und 12 alternative
Ausführungsformen
am Eingangsende der hohlen, röhrenförmigen Bauelementausführung; und
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13 und 14 Schaubilder,
welche alternative Druckzeitfolgen in der Form darstellen, wenn
eine Flüssigkeit
als Druckflüssigkeit
verwendet wird.
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Die 1A–1E stellen
die Folgeschritte einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung dar. Dieser Vorgang wird in den Zeichnungen
im Allgemeinen durch das Bezugszeichen 10 dargestellt. In 1A wird
eine Menge an geschmolzener Kunststoffmasse 20 in dem Zylinder 22 einer
Spritzgießmaschine
angeordnet. Die Spritzgießmaschine
kann von jeder beliebigen herkömmlichen
Art sein und kann die Kunststoffmasse von der Düse des Zylinders auf jede beliebige
herkömmliche
Art und Weise ausstoßen,
wie beispielsweise durch eine Spirale oder einen Kolben 26.
Obwohl eine Kolbenbauteil 26 in den 1A-1E gezeigt,
darstellt und beschrieben ist, versteht es sich, dass jeder beliebige herkömmliche
Mechanismus verwendet werden kann, um die Kunststoffmasse aus einem
Zylinder einer Spritzgießmaschine
auszutreiben.
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Wie
in 1A gezeigt ist, ist die Düse 24 der Spritzgießmaschine
mit einem Formenhohlraum 30 verbunden. Der Formenhohlraum 30 ist
in einer herkömmlichen
Form angeordnet, welcher wiederum in einer herkömmmlichen Spritzgießmaschine
angeordnet ist. In dieser Ausführungsform
stellt der Formenhohlraum 30 einen dickeren Abschnitt des
zu formenen Produktes dar. Ein sekundärer Hohlraum 32 ist innerhalb
der Form in Verbindung mit dem Formenhohlraum 30 vorgesehen,
und mit dem Formenhohlraum über
einen Angußverteiler
oder -rohr 49 verbunden. Ein Ventilbauteil 40 ist
zwischen der Düse 24 und
dem Formenhohlraum 30 angeschlossen, während ein zweites Ventilbauteil 42 in
dem Angußverteiler
oder -rohr 44 angeordnet ist. Die Ventilbauteile 90 und 92 können von
jeder beliebigen herkömmlichen Art
sein, wobei sie in dieser Ausführungsform
jedoch Absperrventilelemente sind, und sie können auf jede beliebige Art
und Weise betrieben werden, wie beispielsweise pneumatisch, hydraulisch,
elektrisch usw. Eine Steuerung der Ventilelemente 40 und 42 kann
auch mit jedem beliebigen herkömmlichen
Mechanismus oder System erreicht werden. Beispielsweise kann der
Mechanismus computergesteuert werden, so dass die Ventile genau
zeitlich gesteuert werden können,
um sich gemäß Bedarf
entsprechend eines vorher spezifizierten Spritzgussverfahres zu öffnen oder
zu schließen.
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Die
Menge an Kunststoffmasse 20 in dem Zylinder 22 der
Spritzgießmaschine
reicht aus, um das Volumen des Formenhohlraums 30 vollständig oder
im Wesentlichen zu füllen.
Die Kunststoffmasse 20, die mit der vorliegenden Erfindung
verwendet oder eingesetzt werden kann, kann von jeder beliebigen
herkömmlichen
Art sein, wie beispielsweise thermoplastisches Harz. Die Kunststoffmasse 20 kann auch
ein Füllstoff
sein, der mit Glas oder Mineralwerkstoffen gemischt wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
zwei oder mehrere sekundäre
Hohlräume
vorgesehen sein. Die sekundären
Hohlräume
sind jeweils mit dem Formenhohlraum 30 durch separate Angußverteiler
oder -rohre verbunden. Zudem sind unabhängig gesteuerte Ventilbauteile
in jedem der Angußverteiler
oder -rohre 94 zwischen dem Formenhohlraum 30 und
den sekundären
Hohl räumen
angeordnet. In dieser Ausführungsform
bilden die sekundären
Hohlräume Überlaufhohlräume, die
separat gefüllt
werden können,
und die Ventilbauelemente 42 sind zeitgesteuert, um zuzulassen,
dass die Kunststoffmasse wunschgemäß und dort ausgestoßen wird,
wo sie notwendig ist, um den Herstellungsprozess und das durch den
Prozess hergestellte Kunststoffprodukt zu optimieren.
-
Unter
Bezugnahme auf 1 ist in 1B der
zweite Schritt in dem Prozess gezeigt. In diesem Schritt wird das
Kunstharzmaterial 20 in geschmolzenem Zustand mit Hilfe
der Spritzgießmaschine
in den Formenhohlraum 30 injiziert. Für diesen Prozessschritt wird
das Ventilbauteil 40 geöffnet,
damit die Kunststoffmasse in den Formenhohlraum 30 gelangen
kann, wobei das Ventilbauteil 92 jedoch in einer geschlossenen
Position gehalten wird, um zu verhindern, dass jeglicher Kunststoff
in den sekundären Hohlraum 32 eintritt.
Der Kunststoff in dem Formenhohlraum wird dann mit Hilfe der Spritzgießmaschine ("Verdichtungsdruck") über eine
kurze vorgegebene Zeitdauer druckbeaufschlagt, beispielsweise für 1 bis 5
Sekunden. Somit wird unterstützt,
eine gute Reproduzierbarkeit der Formenoberfläche des gegossenen Produkts
in dem Hohlraum zu gewährleisten.
-
Zu
diesem Zeitpunkt wird das Gas bei ausgewählten Stau- und Haltedrücken injiziert.
Wie oben beschrieben worden ist, ist dies im Falle eines ungeschwächten Prozesses
aufgrund der Volumenkontraktion oder -schwindung der Kunststoffmasse
in dem Formenhohlraum 30 möglich. In der gezeigten schematischen
Ausführungsform
wird Gas, z.B. Stickstoff, durch einen Einlasskanal 50 injiziert.
Dies ist in 1C gezeigt. Anfänglich bleibt
das Ventilbauteil 42 über
eine vorgegebene Zeitdauer in einem geschlossenen Zustand, so dass
der Druck des Gases einen Hohlraum in der geschmolzenen Masse 20 erzeugt
und die Kunststoffmasse gegen die Innenwandflächen des Formenhohlraums drückt, und
eine Außenschicht
der Kunststoffmasse erstarrt, während ein
Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt, wodurch die
Bereitstellung einer guten Oberflächengüte auf dem Kunststoffprodukt
unterstützt wird.
-
Anschließend wird,
wie es in 1D gezeigt ist, das Ventilbauteil 40 geschlossen
und das Ventilbauteil 42 wird geöffnet. Der Druck des Gases 52 in der
geschmolzenen Kunststoffmasse 20 in dem Formenhohlraum 30 bewirkt,
dass ein Teil des geschmolzenen Kunststoffs aus dem Formenhohlraum in
den sekundären
Hohlraum 32 gedrückt
oder ausgestoßen
wird. In dieser Hinsicht wird die geschmolzene Kunststoffmasse vorzugsweise
aus der Mitte der dickeren Abschnitte in dem Gussstrück durch
die Verbindungs-Angusskanäle 99 ausgestoßen. Im
Anschluss daran wird ein "Halte-" oder "Verdichtungs-"Druck des Gases in
dem Formenhohlraum beibehalten, während die verbleibende Kunststoffmasse
abkühlt
und erstarrt. Der Zeitaufwand hierfür liegt in der Größenordnung
von 10 bis 25 Sekunden oder länger,
abhängig
von der Größe und Dicke
des gegossenen Kunststoffprodukts.
-
Es
ist im Allgemeinen erforderlich, das Volumen des einen oder jedes
sekundären
Hohlraums 32 nach dem ersten oder nachfolgenden Gießtestversuch
anzupassen, um das Volumen des jeweiligen sekundären Hohlraums an das Kunststoffvolumen anzupassen,
welches aus dem Formenhohlraum ausgestoßen werden muss. Dies kann
durch Metallbearbeitung oder -abtragung der Form erfolgen, um das
Volumen zu erhöhen,
oder durch Zusatz von Metall, um das Volumen zu reduzieren. Anfänglich wird das
Kunststoffvolumen, das in den einen oder jeden sekundären Hohlraum
ausgestoßen
wird, durch den Zeitpunkt bestimmt, an welchem das Ventilbauteil 42 geöffnet wird.
Wenn die Ventil-Öffnungszeit
verlängert
wird, erstarrt eine größere Menge
an Kunststoff in dem Formenhohlraum, d.h. die feste Außenhaut des
Kunststoffs wird dicker und es wird weniger Kunststoff ausgestoßen; umgekehrt
wird, wenn die Ventilöffnungszeit
beschleunigt wird, d.h. die Verzögerungszeit
beim Öffnen
verringert wird, die Dicke der Außenhaut vermindert und es wird
mehr Kunststoff ausgestoßen.
Wenn das Gleichgewicht des Volumens des sekundären Hohlraums und der Ventil-Öffnungszeit
optimiert ist, kann der Vorgang bei der Produktion konsistent Einschuss
für Einschuss durchgeführt werden.
-
Die
Menge an Kunststoffmasse, die in den Überlauf-Hohlraum ausgestoßen wird,
kann auch durch den Zeitpunkt gesteuert werden, an welchem das Ventilbauteil 42 geöffnet wird.
-
Es
ist auch möglich,
den gegenwärtigen
Vorgang bei geöffnetem
Ventilbauteil 90 auszuführen oder
ohne Verwendung eines Ventils, wie z.B. das Ventilbauteil 90,
das zwischen der Spritzgießmaschine
und der Form angeordnet ist, indem ein Kolben 26 in seiner
Vorwärts-
oder Vorschubbewegung gehalten wird. Andererseits ist es bevorzugt,
das Ventilbauteil 40 oder einen äquivalenten Heißkanal-Ventilkörper zur
Bereitstellung einer Positivvorrichtung bereitzustellen, um zu verhindern,
dass Kunststoff zurück
in den Schrauben- oder Kolbenzylinder, d.h. in den Zylinder 22 gedrückt wird,
wenn er vom Gas druckbeaufschlagt wird.
-
Hat
sich die verbleibende Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum erst
einmal ausreichend abgekühlt
und ist erstarrt, wird das Gas 52 ausgestoßen, beispielsweise
zurück
durch den Kanal 50. Dies ist in 1E dargestellt.
Das ausgestoßene
Gas kann für den
weiteren Gebrauch entweder gesammelt oder zurückgewonnen werden, oder in
die Atmosphäre abgegeben
werden. Verfahren und Systeme für
den Ausstoß oder
die Entlüftung
von Druckgas aus dem Inneren des geformten Produkts vor dem Öffnen der Form
sind in zahlreichen Patenten des Standes der Technik beschrieben.
In dieser Hinsicht kann jedes beliebige Verfahren oder System für den Ausstoß oder die
Entlüftung
von Gas aus der Form und dem geformten Produkt gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Zur selben Zeit wie der Ausstoß des Gases
erfolgt für
gewöhnlich
das Zurückziehen
des Kolbens oder Stößels 26 in
seine Ruheposition (wie dargestellt) als Vorbe reitung für einen
weitere Einbringung oder Injektion von Kunststoffmasse.
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Nach
der Entlüftung
oder dem Ausstoß des Gases
aus dem Formenhohlraum wird die Form geöffnet und das fertige Kunststoffprodukt
wird aus dem Formenhohlraum ausgeworfen oder entfernt. Gleichzeitig
wird die ausgestoßene
Kunststoffmasse 21 in dem sekundären Hohlraum 32 auf ähnliche
Weise aus der Form ausgeworfen oder entfernt. Der Kunststoff in
dem sekundären
Hohlraum 32 kann nachzerkleinert und wiederverwendet werden,
falls dies erwünscht
ist, um eine Materialvergeudung zu vermeiden, oder der Hohlraum
an sich kann zur Bildung eines weiteren Kunststoffteils für eine mögliche Verwendung
eingesetzt werden.
-
Die
Anordnung von einem oder mehreren Injektoren 50 in dem
Formenhohlraum sollte vorzugsweise benachbart zu den dickeren Abschnitten
erfolgen und entfernt von und an dem gegenüberliegenden Ende zu den Ausstoßkanälen und
-Angußverteilern.
Im Falle zweier oder mehrerer Gasinjektoren in dem Formenhohlraum
kann der Beginn einer Gasinjektion von jeder Gas-Zufuhrvorrichtung
nachfolgend durch geeignete Steuervorrichtungen gesteuert werden.
Zudem sollte auch die Anordnung des Kunststoff-Zufuhrkanals oder
-kanäle,
wenn mehr als einer in dem Formenhohlraum bereitgestellt sind, so
gewählt
werden, dass der Fluss der Kunststoffmasse in den Formenhohlraum
optimiert wird. Wie vorstehend beschrieben worden ist, kann es erforderlich
sein, zu verhindern, dass ein Gasdruck in der Form den Kunststoff
zurück
in die Spritzgießmaschine
drückt, indem
ein Absperrventil 40 wie dargestellt verwendet wird, oder
indem er die Stößelschraube
nach vorne hält
oder indem er ein Heißkanalsystem
mit Angußkanälen verwendet.
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Ein
Schaubild, welches die oben beschriebenen Schrittfolge beschreibt,
ist in 2 dargestellt. Das Schaubild wird im Allgemeinen
durch das Bezugszeichen 60 in 2 bezeichnet und
stellt die Formgebungs-Zykluszeit relativ zu dem Druck in der Form
graphisch dar. In dieser Hinsicht nimmt der Druck in der Form anfänglich zu,
wie es durch die Linie 62 dargestellt wird, wenn der Kunststoff
in den Formenhohlraum injiziert wird. Die Spritzgießmaschine
hält dann
den Verdichtungsdruck des Kunststoffs, wie es durch die Linie 64 gezeigt
ist. Der Zeitpunkt, an welchem die Maschine den Druck verdichtet,
wird durch den Pfeil 66 angezeigt. Diese Zeit kann wunschgemäß angepasst
werden.
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Anschließend wird,
wie es durch Zeile 68 gezeigt ist, das Gas in die Kunststoffmasse
in dem Formenhohlraum injiziert. An Punkt 70 wird das Ventilbauteil 44,
das den Fluss der Kunststoffmasse in den sekundären Hohlraum reguliert, geöffnet. Dies
ermöglicht
den Ausstoß von
Kunststoff aus dem Formenhohlraum in den sekundären Hohlraum. Dieser Schritt
wird durch Pfeil 72 angezeigt. Anschließend wird der Druck des Gases
in dem Formenhohlraum gehalten. Dies ist durch die Linie 74 angezeigt.
Die Zeitdauer des Gasverdichtungsdrucks wird durch den Pfeil 76 in 2 angezeigt.
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Anschließend wird
der Gasdruck in der Form verringert. Dies ist durch Linie 78 dargestellt.
Der Gasdruck kann auch über
eine Zeitdauer konstant gehalten werden, wie es bei 80 dargestellt
ist, um zu ermöglichen,
dass die Kunststoffmasse abkühlt
und aushärtet.
Danach, d.h. nach Abkühlung
und Aushärtung
des Kunststoffteils, wird das Gas aus der Form ausgestoßen. Nach
der Entlüftung
oder dem Ausstoß des
Gases aus dem Formenhohlraum wird, wie es durch Linie 82 gezeigt
ist, die Form geöffnet
und das Gussteil entnommen. Dies ist bei Punkt 84 auf dem Schaubild
von 2 gezeigt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen System
und Prozess ist das Verfahren nicht von der Injektion oder Einbringung
eines präzise
gesteuerten Einschussvolumens des Kunststoffs abhängig, das
Einschuss für Einschuss
wiederholt wird. Auch gewährleistet
die Fähigkeit
zur Druckverdichtung des Kunststoffs aufgrund der Volumenminderung
oder -schwindung des Kunststoffs während der Füllung des Formenhohlraums mit
Kunststoff eine präzise
Wiedergabe oder Abbildung der Oberfläche des Formenhohlraums, ohne
dass der Kunststoff von der Oberfläche schwindet.
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Die
Vermeidung der Notwendigkeit, den Artikelhohlraum teilweise zu füllen, beseitigt
die Tendenz, Verzögerungs-
oder Rückstandsmarkierungen auf
dem Produkt an Positionen zurückzulassen,
zu welchen der Kunststoff fließt
und anhält,
bevor das Gas injiziert wird.
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Die
Abhängigkeit
von einem festen Volumen an Kunststoffmasse, die von dem Formenhohlraum ausgestoßen wird,
beseitigt die wechselnde Abhängigkeit
von der zeitlichen Steuerung der Gasinjektion. Auch eignet sich
die vorliegende Erfindung für
Formen mit mehreren Hohlräumen,
wobei jeder Hohlraum mit einem oder mehreren zweiten Hohlräumen verbunden
werden kann, wodurch jegliche Notwendigkeit beseitigt wird, den
Kunststofffluss auszugleichen, um jeden Formenhohlraum partiell
zu füllen.
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Die
vorliegende Erfindung eignet sich für eine große Bandbreite von thermoplastischen
Harzwerkstoffen, einschließlich
glasgefüllter
Faserstoffe, welche eine frühe
Druckbeaufschlagung erfordern, um annehmbare Oberflächengüten zu erzielen.
Darüber
hinaus ist eine konsistentere und gleichförmigere Dicke der Wandabschnitte über die
gesamte Länge
des Gaskanals als Folge einer ausdrücklicheren Steuerung des Gases
und des Kunststoffflusses erzielbar. Der Prozess ist weiter anwendbar
bei Formgebungsmaschinen, die nicht in der Lage sind, Volumen an
konsistenten oder dickflüssigen
Kunststoffmassen präzise
zuzuführen.
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Die
Position des einen oder jeden Gasinjektors in dem Formenhohlraum
ist nicht so kritisch wie bei anderen Prozessen, in denen Überlaufhohlräume eingesetzt
werden. In dieser Hinsicht eignet sich die vorliegende Erfindung
dazu, Kunststoff von mehr als einer Stelle in einem Formenhohlraum
auszustoßen. Des
Weiteren können
die in die sekundären
Hohlräume
führenden
Ventilbauteile nacheinander geöffnet und
geschlossen werden, um einen Kunststoffausstoß zu optimieren und dicke oder
große
Ansammlungen von Kunststoff zu vermeiden, der in dem Gussartikel
zurückbleibt.
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Bei
der vorliegenden Erfindung ist die Injektion eines nicht unter Druck
gesetzten akkuraten Einschussgewichts oder Einschussvolumens nicht
erforderlich. Auch ist die zeitliche Abstimmung der Gasinjektion
nicht so kritisch wie bei anderen Prozessen. Der von der Formungsmaschine
ausgeübte
Verdichtungsdruck und anschließend
das Gas, wenn der Hohlraum mit Kunststoffmasse gefüllt wird,
stellen eine gute Reproduzierbarkeit des Formenhohlraums und des
Spritzgussartikels selbst sicher. Fließlinienmarkierungen und Schweißstellen
werden verringert. Darüber
hinaus treten Verzögerungslinien,
wenn eine teilweise Füllung
eines Hohlraum erwünscht
wird, ebenfalls selten oder in verringerten Maße bei der vorliegenden Erfindung
auf.
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Der
Betrieb des Ventilbauteils 42, sowie aller beliebigen anderen
Ventilbauteile, die zwischen dem Formenhohlraum und jeweiligen sekundären Hohlräumen angeordnet
sind, kann unabhängig
erfolgen und zeitlich so abgestimmt sein, dass er logisch fortlaufend
mit den anderen sekundären
Hohlräumen zusammenarbeitet.
Dies ermöglicht,
dass der Kunststoff in einer gewünschten
Reihenfolge und Ordnung aus dem Formenhohlraum ausgestoßen wird,
um eine Ausbildung verschiedener Kanäle in unterschiedlichen dickeren
Abschnitten oder Bauteilen des Spritzgussartikels zu ermöglichen.
Darüber
hinaus ist, wie bereits festgestellt wurde, das Volumen der aus
dem Formenhohlraum ausgestoßenen Kunststoffmasse
nicht von der zeitlichen Abstimmung der Gasinjektion abhängig. Anstelle
dessen ist sie von der Zeitsteuerung der Ventile und dem Volumen
des oder der zweiten Hohlräume
und der Öffnungs-
und Schließreihenfolge
der Ventilbauteile von dem Formhohlraum in die sekundären Hohlräume abhängig.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
können
die Ventile in den Angussverteilern oder -kanälen zwischen dem Formenhohlraum
und dem einen oder mehreren zweiten Hohlräumen auf unterschiedliche Art
und Weise betätigt werden.
Die Ventilbauteile können
durch die Anlegung eines ausgewählten
Drucks, der mit Hilfe der Injektion von Gas aufgebracht wird, und
wiederum einer Übertragung
von Druck an die Kunststoffmasse betätigt werden. Dies wiederum
führt zu
einer Öffnung
des Ventilbauteils, wodurch eine voreingestellte Schließkraft überwunden
wird. Die voreingestellten Schließkräfte können an die Ventilbauteile
mit Hilfe mechanischer Federbauteile oder anderer Vorrichtungen,
wie beispielweise pneumatischer, hydraulischer oder elektrischer
Vorrichtungen, angelegt werden.
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Weiter
kann das Öffnen
und Schließen
von Ventilbauteilen mit Hilfe jeder beliebigen herkömmlichen
Vorrichtung gesteuert werden, wie beispielsweise pneumatische, hydraulische,
elektrische oder mechanische Vorrichtungen. Das Öffnen und Schließen der
Ventilbauteile kann auch mit Hilfe externer Vorrichtungen erfolgen,
die eine digitale oder Computer- Zeitsteuerung einschließen können, die
extern oder integral mit der Gasdruck-Steuervorrichtung bereitgestellt
werden kann.
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Die 3A bis 3E zeigen
dieselbe Vorrichtung wie die Ausführungsform der 1A bis 1E,
jedoch eine alternative Reihenfolge der Schritte eines Prozesses
für das
Spritzgießen
eines hohlen Kunststoffprodukts.
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In
dieser Ausführungsform
reicht die Menge an geschmolzener Kunststoffmasse 20 in
dem Zylinder 22 der Spritzgießmaschine zumindest aus, um das
Volumen des Formenhohlraums 30 zu füllen oder im Wesentlichen zu
füllen,
ohne die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum zu verdichten.
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Mit
Bezug auf 3 ist in 3B der
zweite Schritt des Prozesses gezeigt. In diesem Schritt wird die
geschmolzene Kunststoffharzmasse 20 mit Hilfe der Spritzgießmaschine
in den Formenhohlraum 30 eingespritzt oder injiziert, wobei
das Ventilbauteil 40 geöffnet
und das Ventilbauteil 42 geschlossen ist, wobei der Einspritz-
oder Injektionsschritt der Kunststoffmasse jedoch beendet ist, bevor
die Verdichtung der Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum erfolgt.
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Im
Anschluss an das Einspritzen oder Injizieren der Kunststoffmasse
wird bei immer noch geschlossenem Ventilbauteil 40 Druckgas,
z.B. Stickstoff, bei ausgewählten
Stau- und Haltedrücken durch
den Einlasskanal 50 injiziert. Dies ist aufgrund der Volumenminderung
oder -schwindung der Kunststoffmasse möglich und in 3C gezeigt.
Anfänglich
bleibt das Ventilbauteil 42 über eine vorbestimmten Zeitdauer
in einem geschlossenen Zustand, so dass der Druck des Gases einen
Hohlraum in der geschmolzenen Masse 20 erzeugt und einen
Verdichtungsdruck anlegt, der die Kunststoffmasse gegen die Innenflächen des
Formenhohlraums 30 drückt, und
eine Außenhaut
der Kunststoffmasse erstarrt, während
ein Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt, wodurch
die Bereitstellung einer guten Oberflächengüte auf dem Kunststoffprodukt unterstützt wird.
-
Anschließend wird
das Ventilbauteil 42 geöffnet,
wie es in 3D dargestellt ist. Der Druck
des Gases 52 in der geschmolzenen Kunststoffmase 20 in
dem Formenhohlraum 30 bewirkt, dass ein Teil des geschmolzenen
Kunststoffs aus dem Formenhohlraum in den sekundären Hohlraum 32 ausgestoßen wird.
Wie zuvor bereits erwähnt
wird die geschmolzene Kunststoffmasse vorzugsweise aus der Mitte
des einen oder der dicken Abschnitte durch den Verbindungskanal
oder Angussverteiler 44 ausgestoßen. Anschließend wird
ein Gas-"Halte-" oder "Verdich tungs-" Druck in dem Formenhohlraum
beibehalten, während
die Kunststoffmasse abkühlt
und erstarrt.
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Nach
ausreichender Abkühlung
und Erstarrung der verbleibenden Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
wird das Gas 52 ausgestoßen. Dies ist in 3E gezeigt.
Anschließend
wird die Form geöffnet
und der fertige Kunststoffartikel wird ausgeworfen oder aus dem
Formenhohlraum entnommen. Gleichzeitig wird die ausgestoßene Kunststoffmasse 21 in dem
einen oder mehreren sekundären
Hohlräumen 32 auf ähnliche
Weise aus der Form ausgeworfen oder entnommen.
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Ein
Schaubild, welches die oben beschriebene Schrittfolge darstellt,
ist in 4 gezeigt. Das Schaubild wird im Allgemeinen mit
dem Bezugszeichen 60 in 4 bezeichnet
und stellt die Formungs-Zykluszeit relativ zu dem Druck in der Form graphisch
dar. Der Druck in der Form nimmt anfänglich zu, wie durch Linie 62 dargestellt
wird, wenn der Kunststoff in den Formenhohlraum eingespritzt oder injiziert
wird, ohne dass die Spritzgießmaschine
den Kunststoffdruck zur Verdichtung des Kunststoffs zurückhält.
-
Anschließend wird,
wie es in 68 gezeigt ist, das Gas
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum injiziert, wobei es
einen Verdichtungsdruck an die Kunststoffmasse anlegt, wie es durch
Linie 73 dargestellt ist. An Punkt 70 wird das
Ventilbauteil, welches den Fluss der Kunststoffmasse in den sekundären Hohlraum
reguliert, geöffnet.
Dies ermöglicht
den Ausstoß von
Kunststoff aus dem Formenhohlraum in den sekundären Hohlraum. Dieser Schritt
wird durch den Pfeil 72 angezeigt. Anschließend wird
der Druck des Gases in dem Formenhohlraum gehalten. Dies ist durch
Linie 74 gezeigt. Die Zeitdauer des Gas-Verdichtungsdrucks
wird durch den Pfeil 76 in 4 angezeigt.
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Anschließend wird
der Gasdruck in der Form verringert. Dies ist durch Linie 78 angezeigt.
Der Gasdruck kann auch über
eine Zeitdauer konstant gehalten werden, wie bei 80 gezeigt
ist, um eine Abkühlung
und Aushärtung
der Kunststoffmasse zu ermöglichen.
Anschließend,
d.h. nach Abkühlung
und Aushärtung
des Kunststoffartikels wird das Gas aus der Form ausgestoßen. Nach
Enlüftung
oder Ausstoß des
Gasdrucks aus dem Formenhohlraum, wie mit Hilfe von Linie 82 angezeigt
ist, wird die Form geöffnet
und der geformte Artikel entnommen. Dies ist bei Punkt 84 im
Schaubild von 4 gezeigt.
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Die
Fähigkeit,
den Kunststoff während
der anfänglichen
Injektion des Gases zu verdichten, unterstützt die Wiedergabe der Oberfläche des
Formenhohlraums ohne Schwindung des Kunststoffs von der Oberfläche.
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Darüber hinaus
wird dadurch, dass die Notwendigkeit einer teilweisen Füllung des
Formenhohlraums vermieden wird, die Tendenz zur Ausbildung von Rückstandslinien
auf dem Artikel an Positionen verhindert, zu denen der Kunststoff
fließt
und anhält, bevor
das Gas injiziert wird.
-
Alternativ
oder zusätzlich
zu dem Ausstoß eines
Teils der Kunststoffmasse in einen oder mehrere sekundäre Hohlräume ist
es auch möglich,
einen Teil der Kunststoffmasse zurück in den Zylinder der Spritzgießmaschine
auszustoßen,
wobei der Zylinder dabei einen sekundären Hohlraum bildet. Dies wird durch
den Gasdruck erreicht, der die Injektionsschraube oder den Injektionskolben
gegen einen regelbaren Gegendruck drückt. Dieser Prozess ist in den 5A bis 5E dargestellt
und wird im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet.
Wie es in 5A gezeigt ist, wird die Kunststoffmasse 102 in
einem Zylinder 104 einer Spritzgießmaschine 101 angeordnet.
Der Zylinder 104 weist eine Düse 106 auf, die auf
jede beliebige Art und Weise mit einem Formenhohlraum 108 verbunden
ist. Ein Ventilbauteil 110 regelt den Fluss des Kunststoffes
von dem Zylinderbauteil in den Formenhohlraum. Bei der anfänglichen
Fol ge der Schritte ist, wie es in 5B gezeigt
ist, das Ventilbautiel 110 geöffnet, wodurch ermöglicht wird,
dass Kunststoffmasse von dem Zylinder 109 in den Formenhohlraum 108 injiziert
wird. Anschließend
wird der Druck temporär
von der Spritzgießmaschine
relativ zu dem Kunststoff in dem Formenhohlraum 108 gehalten,
vorzugsweise für mindestens
1 bis 5 Sekunden.
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Bei
nach vorne gefahrener Maschinenschraube oder Kolben 130 oder
bei geschlossenem Ventil 110, beginnt eine Gaseinspritzung
oder -injektion durch einen Gas-Injektionskanal 120, wobei
das Gas einen Hohlraum in der Kunststoffmasse erzeugt und die Kunststoffmasse
gegen die Innenflächen
des Formenhohlraums drückt.
Eine Außenhaut
der Kunststoffmasse erstarrt, während
ein Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt.
-
Anschließend wird,
wie es in 5C gezeigt ist, weiterhin Gas
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum durch den Gas-Injektionskanal 120 injiziert,
wobei das Ventilbauteil 110 geöffnet ist. Das Gas 122 drückt einen
Teil des Kunststoffs 104 zurück in den Maschinenzylinder
oder -lauf 104 und erstreckt sich durch den Hohlraum in
der Kunststoffmasse in den Formenhohlraum 108.
-
An
diesem Punkt im Prozess wird der Druck auf das Schrauben- oder Kolbenbauteil 130 der Spritzgießmaschine,
welche einen Ausstoß geschmolzener
Kunststoffmasse 102 aus dem Formenhohlraum zurück in den
Maschinenzylinder oder -lauf 104 ermöglicht, reduziert. Durch den
Druck des Gases, der das Kolbenbauteil 130 von der Form
wegdrückt,
kann ein Zwischenraum in dem Zylinder 109 gebildet werden.
-
Im
Anschluss an das Ende des Kunststoffausstoßes wird der Gasdruck während der
Abkühlung
und Erstarrung der verbleibenden Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
gehalten, und das Ven tilbauteil 110 ist geschlossen. Dies
ist in 5D dargestellt. An diesem Punkt
wird der Kunststoff einem Verdichtungsdruck ausgesetzt und seine
Oberfläche
ist eng gegen die Innenflächen
des Formenhohlraums gedrückt.
Dadurch wird eine gute Oberflächengüte erzielt
und eine vollständige
Begrenzung der Oberfläche
der Form erzeugt. Anschließend
wird der Gasdruck in dem Formenhohlraum durch Steuerung auf atmosphärischen
Druck verringert. Dies ist in 5E gezeigt.
Danach wird der Maschinenzylinder 104 erneut vollständig mit
Kunststoffmasse gefüllt
und ist bereit für
den nächsten
Spritzgießzyklus. Gleichzeitig
wird die Form geöffnet
und das geformte Kunststoffteil aus der Spritzgießmaschine
entnommen oder ausgeworfen.
-
Die
Vorteile dieser alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung liegen darin, dass der ausgestoßene Kunststoff in nachfolgenden
Einschüssen
oder Injektionen erneut geformt werden kann. Dies beseitigt ein
Nachzerkleinern oder eine Wiederverwertung des ausgestoßenen Werkstoffs von
einem Überlauf
oder einem sekundären
Hohlraum. Darüber
hinaus ist auch kein erneutes Zurichten des Formstücks erforderlich,
und das System muss nicht die Kosten für zusätzliche Sperrventile in den
Angussbauteile aufwenden.
-
Ein
alternativer Prozess ist in den 6A bis 6E gezeigt
und wird im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet.
Wie es in 6A gezeigt ist, wird eine Menge
an geschmolzener Kunststoffmasse 102 in einem Zylinder 109 einer
Spritzgießmaschine 101 angeordnet,
und bei der Vorrichtung handelt es sich um dieselbe Vorrichtung
gemäß Darstellung
in 5A. An der anfänglichen
Folge von Schritten dieses alternativen Prozesses wird, wie es in 6B gezeigt
ist, das Ventilbauteil 110 geöffnet, wodurch zugelassen wird,
dass geschmolzene Kunststoffmasse von dem Zylinder 109 in
den Formenhohlraum 108 injiziert wird, ohne dass der Kunststoff
verdichtet wird.
-
Im
Anschluss daran beginnt der Gas-Injektionsschritt. Dies wird entweder
mit Hilfe des Kolbens 130 der Spritzgießmaschine, der nach vorne gefahren
wird und das Ventilbauteil 110 offen hält, oder mit Hilfe des geschlossenen
Ventilbauteils 110 erreicht, wie es in 6C gezeigt
ist. In beiden Fällen
wird Gas durch einen Kanal 120 injiziert und beginnt, einen
Hohlraum in der Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum 108 zu
schaffen, wodurch der Kunststoff in dem Formenhohlraum verdichtet
wird.
-
Nach
einer vorgegebenen Verzögerungszeit, während der
Gasdruck weiterhin beibehalten wird, wird der Druck auf die Schraube
oder den Kolben 130 der Spritzgießmaschine verringert und/oder
das Ventilbauteil 110 wird geöffnet, wodurch ermöglicht wird, dass
das Gas schrittweise geschmolzene Kunststoffmasse von dem Formenhohlraum 108 zurück in den Maschinenzylinder
oder -lauf 108 ausstößt (6D), wobei
das Gas den Kolben 130 weg von der Form drückt.
-
Der
Schritt des Ausstoßens
eines Teils der Kunststoffmasse zurück in den Zylinder 104 wird
gesteuert, so dass eine vorbestimmte Menge an Kunststoff auf kontrollierte
Art und Weise ausgestoßen wird.
Eine Steuerung des Kunststoffflusses kann erzielt werden, indem
ein Gegendruck auf den Kolben 130 beibehalten wird, während die
Geschwindigkeit gesteuert wird, mit der der Druck des Kunststoffs
den Koben zurückzieht
und/oder indem die Endposition des Kolbens gesteuert wird. Alternativ
kann die Menge an Kunststoff, die ausgestoßen wird, zunächst durch
Steuern der Geschwindigkeit gesteuert werden, mit welcher der Druck
des Kunststoffs den Kolben zurückzieht
oder -fährt,
während
ein Gegendruck auf dem Kolben beibehalten wird, und anschließend das
Düsenventil 110 geschlossen
wird. In jedem Fall erstreckt sich der Gasfluss nicht über das
Düsenventil 110,
um eine organische Oberflächenverschmutzung
des Kunststoffs in dem Zylinder zu vermeiden, welcher in den Formenhohlraum 108 während des nachfolgenden
Formungszykluses in jiziert wird.
-
Im
Anschluss an das Ende des Kunststoffausstoßes wird der Gasdruck während der
Abkühlung
und Erstarrung der verbleibenden Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
gehalten. Zu diesem Zeitpunkt wird der Kunststoff durch das Gas
einem Verdichtungsdruck ausgesetzt und seine Oberfläche wird
eng gegen die Innenwandflächen
des Formenhohlraum gedrückt.
Dies erzeugt eine gute Oberflächengüte und schafft
eine vollständige
Begrenzung der Oberfläche
der Form. Anschließend
wird der Gasdruck in dem Formenhohlraum unter Steuerung auf atmosphärischen
Druck verringert. Dies ist in 6E gezeigt.
Dann wird der Maschinenzylinder 109 erneut vollständig mit
Kunststoffmasse gefüllt, welches
für den
nächsten
Formungszyklus bereitgestellt ist. Gleichzeitig wird die Form geöffnet und
der geformte Kunststoffartikel aus der Form entnommen oder ausgeworfen.
-
Wie
vorstehend beschrieben worden ist, kann der ausgestoßene Kunststoff
bei nachfolgenen Einschüssen
erneut geformt werden. Auch ist kein erneutes Zurichten des Formstücks erforderlich
und das System muss die Kosten für
zusätzliche
Sperrventile in den Angussbauteilen zu separaten sekundären Hohlräumen nicht
aufbringen.
-
Eine
Ausführungsform
der Erfindung, in der mehr als nur ein sekundärer Hohlraum verwendet wird,
wird in den 7A–7F verwendet
und im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 150 bezeichnet.
Die Ausführungsform 150 schließt eine
Spritzgießmaschine 152 ein,
die für
das Injizieren einer Menge an geschmolzener Kunststoffmasse 154 in
einen Formenhohlraum 156 in einer Form eingerichtet ist.
Der primäre
Formenhohlraum 156 weist ein Paar sekundärer Hohlräume 158 und 160 auf,
die mit dem Formenhohlraum 156 über Kanäle oder Angussverteiler 162 bzw. 164 verbunden
sind. Ventilbauteile 166 und 168 sind in den Kanälen angeordnet
und wirken zur Öffnung
und Schließung des
fließenden Kunststoffs
von dem Formenhohlraum 156 zu den sekundären Hohlräumen. Ein
weiteres Ventil 170 ist am Eingang zu dem primären Formenhohlraum 156 (oder
in der Düse)
und wird zum Öffnen
und Schließen
des Kanals 172 verwendet, der die Düse der Spritzgießmaschine
mit dem Formenhohlraum verbindet. Das Anschluss- oder Stiftbauteil 179 wird
zur Injizierung von Gas in den Formenhohlraum verwendet.
-
Die
Folge von Schritten zur Verwendung des Systems 150 ist
in den 7A bis 7F dargestellt.
Geschmolzene Kunststoffmasse 154A wird zuerst in den Formenhohlraum
injiziert und dort über eine
kurze Zeitdauer eines "Verdichtungsdrucks" gehalten (7B).
Anschließend
wird Gas 180 in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
injiziert und der Druck wird über
eine Zeitdauer gehalten, die sicherstellt, dass die Kunststoffmasse
gegen die Innenwandflächen
des Formenhohlraums gedrückt wird
und eine Außenhaut
der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt (7C). Das
Ventilbauteil 166 wird dann geöffnet und eine erste Menge
an Kunststoffmasse 154B wird in einen ersten sekundären Hohlraum 158 ausgestoßen (7D).
Anschließend wird
das Ventilbauteil 168 geöffnet und eine zweite Menge
an Kunststoffmasse 154C wird in einen zweiten sekundären Hohlraum 160 (7E)
ausgestoßen.
Nachdem der Artikel abgekühlt
hat und ausreichend erstarrt ist, wird das Gas durch einen Port 174 zurück ausgestoßen (7F).
In den Endschritten wird die Form geöffnet, der Artikel ausgeworfen,
und das System für
den Start eines weiteren Zykluses vorbereitet.
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Eine
alternative Ausführungsform,
in der mehr als ein sekundärer
Hohlraumn verwendet wird, ist in den 8A bis 8F gezeigt
und im Allgemeinen mit dem Bezugszeichen 150 bezeichnet.
Wie in 8A gezeigt ist, wird eine Spritzgießmaschine 152 errichtet,
um eine Menge an geschmolzener Kunststoffmasse 154 in einen
Formenhohlraum 156 in einer Form einzuspritzen oder zu
injizieren.
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Die
Folge von Schritten in dieser alternativen Ausführungsform ist in den 8A–8F gezeigt. Geschmolzene
Kunststoffmasse 159A wird zunächst ohne Verdichtung des Kunststoffs
in den Formenhohlraum eingespritzt oder injiziert (8B).
Dann wird Gas 180 in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum
injiziert und der Druck wird über
eine Zeitdauer gehalten, die gewährleistet,
dass die Kunststoffmasse gegen die Innenwandflächen des Formenhohlraums gehalten
wird und eine Außenschicht der
Kunststoffmasse erstarrt ist, während
ein Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt (8C).
Ein Ventilbauteil 166 wird dann geöffnet und eine erste Menge
an Kunststoffmasse 154B wird in einen ersten sekundären Hohlraum 158 ausgestoßen (8D).
Danach wird ein Ventilbauteil 168 geöffnet und eine zweite Menge
an Kunststoffmasse 154C wird in einen zweiten sekundären Hohlraum 160 ausgestoßen (8E).
Nachdem der Artikel abgekühlt
hat und ausreichend erstarrt ist, wird das Gas durch einen Port 179 zurück ausgestoßen (4F). In den Endschritten wird die Form
geöffnet,
der Artikel wird ausgeworfen. und das System wird für den Start
eines weiteren Zyklus vorbereitet.
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Die
in den 7A bis 7F und
den 8A bis 8F gezeigten
Ausführungsformen stellen
erfindungsgemäße Ausführungsformen
dar, in denen mehr als ein sekundärer Hohlraum verwendet wird.
Fachleute in der Technik können
Abänderungen und
Veränderungen
vornehmen, um andere Systeme mit mehreren Hohlräumen zu entwickeln. Oftmals
ist es von Vorteil, Teile der Kunststoffmasse in zweite, dritte
oder sogar vierte sekundäre
Hohlräume
auszustoßen,
um dicke Kunststoffabschnitte, die nach dem ersten Ausstoß zurückbleiben,
zu verringern. Dies kann sich in einem Formstück mit ungleichmäßig dicken
Abschnitten zeigen, wie beispielsweise einem Türgriff eines Fahrzeugs.
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Der
Betrieb des Ventilbauteils 42, sowie aller anderen Ventilbauteile,
die zwischen dem Formenhohlraum und den sekundären Hohlräumen angeordnet sind, können unabhängig betrieben
und zeitgesteuert werden, so dass sie zu den anderen sekundären Hohlräumen sequentiell
sind. Dies ermöglicht
einen Ausstoß des
Kunststoffs aus dem Formenhohlraum in einer gewünschten Reihenfolge und derart, dass
eine Bildung verschiedener Kanäle
und unterschiedlich dicker Abschnitte oder Bauteile des Produkts
möglich
ist. Auch ist, wie bereits oben erwähnt wurde, das Volumen des
aus dem Formenhohlraum ausgestoßenen
Kunststoffs unabhängig
von der zeitlichen Steuerung des Gases. Anstelle dessen ist dieses
abhängig
von der zeitlichen Steuerung der Ventile und dem Volumen des oder
der sekundären
Hohlräume,
sowie von der Öffnungs-
und Schließsequenz der
Ventilbauteile vom Formenhohlraum in die sekundären Hohlräume.
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In
einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
können
die Ventile in den Angußverteilern
oder -kanälen
zwischen dem Formenhohlraum und dem sekundären Hohlraum oder Hohlräumen auf
unterschiedliche Art und Weise betrieben werden. Die Ventilbauteile
können
durch Anlegen eines ausgewählten
Drucks betriebsbereit sein, der durch die Injizierung von Gas ausgeübt wird
und wiederum einer Übertragung
des Drucks an die Kunststoffmasse. Dadurch wird wiederum das Ventilbauteil
geöffnet,
wodurch eine voreingestellte Schließkraft überwunden wird. Die voreingestellten
Schließkräfte können an
die Ventilbauteile angelegt werden, wie beispielsweise mechanische
Federbauteile, beispielsweise pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch.
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Weiter
kann das Öffnen
und Schließen
der Ventilbauteile über
jede beliebige Vorrichtung erfolgen, wie beispielsweise eine pneumatische,
hydraulische, elektrische oder mechanische Vorrichtung. Das Öffnen und
Schließen
der Ventilbauteile kann auch mit Hilfe externer Vorrichtungen gesteuert
werden, welche digitale oder Computerzeitsteuerung einschließen, die
extern oder integral mit der Gasdruck-Steuervorrichtung angeordnet
ist.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch zur Herstellung hohler rohrförmiger Bauteile
verwendet werden. Ein bevorzugtes Formungssystem und -verfahren
hierfür
ist in den 9A bis 9F gezeigt, während andere
Ausführungsformen
von Teilen dieses Mechanismus und Systems in den 11 und 12 veranschaulicht
sind. Heutzutage besteht ein Bedarf an der Herstellung hohler rohrförmiger Bauteile
aus Kunststoffen. Diese Bauteile können beispielsweise als Walzen
oder Rollen für
Drucker verwendet werden. Die rohrförmigen Bauteile müssen in
vielen Fällen
in ihrer Abmessung stabil sein und gerade kreisförmige Querschnitte mit konzentrischen
hohlen Schnittpunkten aufweisen. Es ist auch erwünscht, dass die Formstücke Merkmale
aufweisen, die im Normalfall nicht extrudiert werden können, die
aber bei Spritzgussartikeln möglich
sind. Diese Merkmale umfassen Nuten- und Schraubengewinde auf der
Außenfläche, Auflagen
oder Stützen
und andere externe Befestigungen, Verbindungsmechanismen zur Verwendung
als Spindeln, und das Einschließen
einer Getriebeverzahnung oder anderer Konfigurationen zur Lieferung
von Möglichkeiten
für die
Drehung der Walze oder Rolle.
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Bei
herkömmlichen
Spritzgussverfahren, entweder als fester Abschnitt oder bei mechanisch beweglichen
Seitenkernen zur Bildung des rohrförmigen Zwischenabschnitts,
ist es schwierig, Planheit ohne eine Verzerrung über die Länge des Bauteils zu erreichen
und die Anzahl der Guss-Zeitzyklen zu verringern. Bei früheren Versuchen
zur Verwendung von gasunterstützten
Gussverfahren bei der Herstellung von Hohlprodukten oder Hohlbauteilen
hat es sich als schwierig herausgestellt, eine Konzentrizität und gleichförmige Wandabschnittsdicke
entlang der Länge
der rohrförmigen
Bauteile zu erreichen.
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Für das Erzielen
einer axialen Planheit über die
Länge des
rohrförmigen
Abschnitts, sollte eine gleichmäßige Schwindung
des Kunststoffs währens seiner
Abkühlung
und eine Veränderung
von einer Flüssigkeit
in einen Feststoff erzielt werden. Es ist auch wichtig, Spannung
beim Formen von Kunststoff zu be seitigen oder auf ein Minimum zu
reduzieren, da Spannungen beim Gießen eome Verzerrung oder Deformation
des ausgeworfenen Artikels verursachen können. Spritzgussbauteile aus
Kunststoff, welche Spannungen in sich tragen, weisen die Tendenz auf,
diese Spannung durch Verzerrung und Deformation des Bauteils abzulassen,
nachdem sie aus der Form ausgeworfen worden sind.
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Mit
der vorliegenden Erfindung kann eine Konzentrizität und Gleichförmigkeit
des Wandabschnitts erzielt werden. Die Kunststoff- und Gasflüsse werden
in axialer Richtung gesteuert, und es erfolgt keine willkürliche oder
ungesteuerte seitliche Bewegung oder Wirbelströmung in dem Kunststofffluss.
Das Gas strömt
axial in der Mitte des rohrförmigen
Abschnitts und wird für
den gleichmäßigen Ausstoß des Kunststoffs über die
gesamte Länge
des Rohrs in den oder die sekundären
Hohlräume
verwendet. Es gibt keine seitliche Bewegung des Kunststoffs nach
der Formung und innerhalb der an die Obefläche des Formenhohlraums angrenzende halb-geschmolzenen
Außenschicht
oder -haut. Es wird eine gleichmäßige Abkühlungsrate
erzielt, da eine gute Temperaturregelung der Bauteile des Formenhohlraums
vorhanden ist und ein guter Kontakt zwischen Kunststoff und Formenoberfläche herrscht, um
eine gleichmäßige Leitung
von Wärme
vom Kunststoff weg zu gewährleisten.
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Um
einen Kunststofffluss ohne Wirbelströmung zu erzielen, wird ein
Formenhohlraum gebildet, der einen kreisförmigen Mittelabschnitt und
zwei konusförmige
Konfigurationen an den beiden Enden aufweist. Der geschmolzene Kunststoff
wird durch einen peripheralen Flächenanschnitt
von einem Angussverteiler, der den Flächenanschnitt umgibt, welcher
in den Scheitelpunkt des Konus am Einlassende mündet, eingespritzt. Der Kunststoff
wird entlang eines dünnen
Abschnitts eingespritzt oder injiziert und strömt und dehnt sich allmählich entlang
einer Konus- oder konusähnlichen
Konfiguration bis zu dem maximal erforderlichen Zylinderabschnitt
aus. Dabei hält
der Kunststoff seinen Kon takt mit den Oberflächen des Formenhohlraums bei,
während
der Formenhohlraum gefüllt
wird.
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Das
Gas wird in einer zentralen Position entlang der Achse des Rohrs
injiziert und wird für
das Hinausdrücken
des Kunststoffs aus der Mitte verwendet. Das Gas wird in der Nähe des Scheitelpunkts des
Konus injiziert, um eine stufenweise Ausdehnung zu dem gewünschten
Schnittpunkt mit dem Kunststoff zu ermöglichen. Die Geschwindigkeit
des Einspritzens von Kunststoff wird von einer anfänglich langsamen
Geschwindigkeit gesteuert und auf eine schnellere Geschwindigkeit
erhöht,
nachdem der Konus gefüllt
ist und während
das Füllen
des zylindrischen Abschnitts durch den Kunststoff beendet wird. Die
Geschwindigkeit des Einspritzens von Kunststoff nimmt erneut ab,
bevor das letzte Füllen
eines Hohlraums beendet ist.
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Die
Steuerung der Einspritzgeschwindigkeit des Gases und daher des Drucks
wird auch derart gesteuert, dass das Gas bei einem niedrigen Druck injiziert
wird, bevor die Austreibung des Kunststoffs beginnt. Dies bedeutet,
dass der Druck, mit welchem das Gas injiziert wird, vor dem Öffnen des
Ventils in dem Angussverteiler oder -kanal, der den Formenhohlraum
mit dem sekundären
Hohlraum verbindet, niedriger ist.
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Der
rohrförmige
Abschnitt an dem distalen Ende des Formenhohlraums angrenzend an
den sekundären
Hohlraum kann hinsichtlich Größe verringert
sein, um den Fluss von Kunststoff zu einem dünneren Abschnitt stufenweise
zu reduzieren. Dadurch wird ermöglicht,
dass die Austreibung von Kunststoff durch den Ausstrom-Angussverteiler
und das Sperrventil in dem sekundären Hohlraum gesteuert wird.
In dieser Hinsicht wird in den Zeichnungen eine zweite konusförmige Hohlraumkonfiguration
gezeigt und nachfolgend beschrieben, wobei es sich jedoch versteht,
dass jede Form oder Konfiguration an dem distalen Ende des Formenhohlraums
verwendet werden kann. Jedoch wird bevorzugt, dass die Querschnittsgröße an dem
distalen Ende des Hohlraums verringert wird.
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Eine
Folge von Schritten, die bei dem Verfahren zur Austreibung von Kunststoff
verwendet werden kann, um hohle rohrförmige Bauteile herzustellen,
ist in den 9A bis 9F gezeigt.
Das Verfahren wird allgemein mit dem Bezugszeichen 200 in den
Zeichnungen bezeichnet.
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Wie
es in 9A gezeigt ist, weist der Formenhohlraum 202 im
Allgemeinen einen zentralen länglichen
Teil oder Abschnitt 204, eine konusförmige Konfiguration 206 am
vorderen Ende (d.h. am Eingang, an welchem das Gas und der Kunststoff
in den Hohlraum injiziert oder eingespritzt werden) und vorzugsweise
eine entsprechende konusförmige
Konfiguration 208 an dem distalen Ende angrenzend an einen
sekundären
Hohlraum 210 auf. Ein Ventilbauteil 212 ist in
dem Kanal oder Angussverteiler, welcher den Formenhohlraum 202 mit
dem sekundären Hohlraum 210 verbindet,
positioniert. Das Ventilbauteil kann von jeder beliebigen herkömmlichen
Art sein, wie z.B. von den mit Bezug auf die 1 bis 9 beschriebenen Arten. Das Ventilbauteil
kann zudem eine sich verjüngende
vordere Kante aufweisen, wie es in den 9A bis 9F veranschaulicht
ist.
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Kunststoff
wird durch den Angussverteiler 220 und den Flächenanschnitt 222 in
den Formenhohlraum 202 eingebracht. Ausführliche
Versionen des Kunststoff-Versorgungsangussverteilers 220 und des
Kunststoff-Flächenanschnitts 222 sind
in den 11 und 12 besser
dargestellt.
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Das
Gas wird von einem Gas-Injektionsport 230 in den Formenhohlraum
injiziert oder eingebracht, der am Scheitelpunkt des konusförmigen Einlassabschnitts 206 angeordnet
ist. Gas wird zu dem Port 230 von einem Kanal oder einer
Einlassleitung 232 gelenkt.
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Zudem
ist es möglich,
wie es in den 11 und 12 gezeigt ist,
einen beweglichen Kern 240 als Teil des Mechanismus und
Systems aufzuweisen.
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Wie
es in 9B gezeigt ist, schließt die Reihenfolge
des Gussverfahrens das anfängliche Einspritzen
von geschmolzener Kunststoffmasse in den Formenhohlraum 202 ein.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Ventilbauteil 212 geschlossen.
Nachdem der Kunststoff in den Formenhohlraum eingespritzt worden
ist, wird der Kunststoff in dem Hohlraum unter Druck gesetzt oder
verdichtet, um gute Oberflächeneigenschaften
der Außenfläche des
Gussteils zu liefern. In dieser Hinsicht wird der Kunststoff unter Druck
gesetzt und über
eine kurze Zeitdauer in der Größenordnung
von 1 bis 5 Sekunden mit Hilfe der Spritzgussmaschine verdichtet.
Dadurch wird eine gute Reproduzierbarkeit der Formoberfläche auf
dem Gussprodukt oder Gussartikel und gute Nachbildungen der Form
des Formenhohlraums gewährleistet.
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Anschließend wird,
wie es in 9C gezeigt ist, mit der Injizierung
von Gas begonnen. Das Gas, das schematisch durch das Bezugszeichen 250 dargestellt
ist, erzeugt einen Hohlraum in dem Kunststoff, und übt weiterhin
einen Druck auf den Kunststoff in dem Formenhohlraum 202 aus.
Nach einer kurzen Verweilzeit, in welcher der Gasdruck dazu verwendet
wird, das Drücken
der Kunststoffmasse gegen die Innenwände oder Oberflächen des
Formenhohlraums zu unterstüzten,
und um sicherzustellen, dass eine Außenschicht der Kunststoffmasse
erstarrt ist, während
eine Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt, wird
das Ventilbauteil 212 geöffnet.
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Bei
geöffnetem
Ventilbauteil 212 (9D) wird
zugelassen, dass geschmolzene Kunststoffmasse in der Mitte des Formenhohlraums 202 aus
dem Formenhohlraum ausgetrieben wird. Der ausgetriebene geschmolzene
Kunststoff wird aus der Mitte des rohrförmigen Abschnitts entnommen
und gelangt über
den Verbindungs-Angussverteiler 214 in den sekundären Hohlraum 210.
In 9D wird die hohle Mitte des rohrförmigen Bauteils, welche
mit Gas gefüllt
ist, mit dem Bezugszeichen 250 bezeichnet, während das äußere, nun
rohrförmige
Kunststoffbauteil mit dem Bezugszeichen 252 bezeichnet
wird. Die Kunststoffmasse in dem sekundären oder Überlaufhohlraum 210 wird
mit dem Bezugszeichen 252A bezeichnet.
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Wenn
die Austreibung des Kunststoffs beendet ist, wird der Gasdruck in
dem inneren Rohrkanal beibehalten, so dass die Außenfläche des
Kunststoffs in gleichmäßigem Kontakt
mit der Oberfläche des
Formenhohlraums bleibt, wodurch eine gleichmäßige Wärmeleitung von dem Kunststoff
zur Form sichergestellt wird.
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Nach
der vollständigen
Erstarrung des rohrförmigen
Kunststoffbauteils wird der Gasdruck verringert und das Gas wird
aus der Form ausgestoßen. Dies
ist in 9E gezeigt. Anschließend wird
der bewegliche Kern (falls verwendet) aus dem Formenhohlraum entfernt
(9F) und die Form wird geöffnet und der Artikel ausgeworfen.
Der Teil der Kunststoffmasse 252A in dem sekundären Hohlraum 210 wird
gleichzeitig ebenfalls ausgeworfen. In dieser Hinsicht kann, wie
bereits oben angezeigt, die Kunststoffmasse in dem sekundären Hohlraum
wiedergemahlen und wiederverwendet werden, sie kann ausgemustert
werden, oder sie kann zu einem anderen Kunststoffbauteil oder -artikel
gefertigt werden, welcher die Form des sekundären Hohlraums aufweist.
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Nach
dem Formen des rohrförmigen
Bauteils und dessen Auswerfen aus der Form sind Nachberarbeitungsvorgänge erforderlich,
um die spitzen Abschnitte an jedem Ende abzugraten oder zu putzen. So
wird das endgültige
oder fertige Hohlrohr oder hohle Bauteil gebildet.
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Die
konusförmigen
Abschnitte oder Konfigurationen 206 und 208 des
Formenhohlraums 202 weisen vorzugsweise Winkel von bis
zu 10 bis 60 Grad auf. Dadurch wird die gleichmäßige axiale Be schickung oder
Füllung
mit Kunststoff vom Scheitelpunkt des Konus aus unterstützt und
ermöglicht, dass
sich der Kunststoff bis zu dem erforderlichen maximalen zylindrischen
Abschnitt ausdehnt, um eine Wirbelströmung oder einen ungleichmäßigen Fluss
der Kunststoffmasse zu vermeiden.
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Das
Injizieren des Gases an einer axialen Richtung von einer Gas-Injizierungsanordnung
oder einem Port 230, welcher in einer beweglichen Kernanordnung 290 befestigt
ist, ermöglicht
es dem Gasinjektor, axial aus dem geformten Bauteil herausgezogen
oder -gefahren zu werden, bevor die Form geöffnet und der Artikel ausgeworfen
wird.
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Ein
alternativer Vorgang beim Formen von hohlen rohrförmigen Bauteilen
ist in den 10A bis 10F gezeigt.
Die Vorrichtung ist identisch mit der in 9A gezeigten
Vorrichtung. Genauso wie zuvor wird Kunststoff in den Formenhohlraum 202 über einen
Angussverteiler 220, 222 und einen Flächenanschnitt 224 eingebracht,
ohne dass der Kunststoff verdichtet wird. Zu diesem Zeitpunkt ist
das Ventilbauteil 212 geschlossen (10B).
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Anschließend wird,
wie es in 10C gezeigt ist, mit der Injektion
des Gases begonnen. Das Gas, welches schematisch durch das Bezugszeichen 250 bezeichnet
ist, schafft einen Hohlraum in der Kunststoffmasse und übt weiterhin
einen Innendruck auf den Kunststoff in dem Formenhohlraum 202 aus. Nach
einer kurzen Verweilzeit, in welcher der Gasdruck dazu verwendet
wird, das Drücken
der Kunststoffmasse gegen die Innenwände oder Innenflächen des
Formenhohlraums zu unterstützen,
und sicherzustellen, dass eine Außenschicht der Kunststoffmasse
erstarrt ist, während
ein Kernabschnitt der Kunststoffmasse geschmolzen bleibt, wird das
Ventilbauteil 212 geöffnet.
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Bei
geöffnetem
Ventilbauteil 212 (10D) wird
zugelassen, dass geschmolzene Kunststoffmasse in der Mitte des Formenhohl raums 202 aus
dem Formenhohlraum ausgetrieben wird. Die Austreibung des geschmolzenen
Kunststoffs erfolgt aus der Mitte des rohrförmigen Abschnitts und gelangt
durch den Verbindungs-Angussverteiler 214,
der als Überlauf wirkt,
in den sekundären
Hohlraum 210.
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Wenn
die Austreibung des Kunststoffs beendet ist, wird der Gasdruck innerhalb
des rohrförmigen Innenkanals
beibehalten, so dass die Außenfläche des
Kunststoffs in gleichmäßigem Kontakt
mit der Oberfläche
des Formenhohlraums bleibt, wodurch eine gleichmäßige Wärmeleitung von dem Kunststoff zu
der Form sichergestellt wird.
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Nach
Abkühlung
und Erstarrung des rohrförmigen
Kunststoffbauteils wird der Gasdruck reduziert und das Gas wird
aus dem Formenhohlraum ausgestoßen
oder entlüftet.
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Dies
ist in 10E gezeigt. Wie zuvor wird der
bewegliche Kern (falls verwendet) aus dem Formenhohlraum (10F) entfernt und die Form wird geöffnet und
der geformte Artikel ausgeworfen.
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Als
zusätzliche
Ausführungsform
in dem System und dem Verfahren von 9 oder 10 können
der bewegliche Gasinjektor und Kunststoff-Versorgungsanguss kombiniert
werden, um den Kunststoff einer Ringangusskonfiguration zuzuführen, in
welcher der Kunststoff von einem ringförmigen Angussverteiler 222,
der um den Zylinder des Gasinjektors herum ausgebildet ist, fließt, und
dann durch einen dünneren
ringförmigen
Anguss 229, der in den Formenhohlraum mündet, fließt, so dass dieser koaxial
mit der Gasinjektion ist, wenn das Gas nach Beendigung der Befüllung der
Form injiziert wird. Dabei behält
der Kunststoff den Kontakt mit der Oberfläche des Formenhohlraums bei,
während
der Formenhohlraum gefüllt
wird. Dies ist in 12 dargestellt. Eine alternative
Konfiguration des Kunststoff-Angussverteilers
kann dort eingesetzt werden, wo der Anguss verteiler durch eine Nut
zwischen dem vergrößerten beweglichen
Kern und der Formplatte gebildet wird. Dies ist in 11 dargestellt.
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Es
ist möglich,
entsprechend dieser hohlen rohrförmigen
Ausführungsform
entweder eine Version des Kunststoff-Austreibungsverfahrens gemäß obiger
Beschreibung mit Bezug auf die 5A bis 5E oder
die 6A bis 6E zu
verwenden. In beiden alternativen Ausführungsformen wird der geschmolzene
Kunststoff zurück
in den Zylinder der Spritzgussmaschine ausgetrieben, entweder zusätzlich zu
oder anstelle einer Austreibung in einen sekundären Hohlraum. Der ausgetriebene
Kunststoff drückt
die Schraube im Lauf der Spritzgießmaschine zurück, um das
erforderliche gesteuerte Raumvolumen in dem Zylinder zu schaffen.
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Bei
diesen alternativen Ausführungsformen wird
das Gas aus einer konusförmigen
Verlängerung des
rohrförmigen
Bauteils am gegenüberliegenden Ende
zu dem Kunststoff-Versorgungsangussabschnitt injiziert. Der Gasinjektor
ist auf einem beweglichen Seitenkern befestigt, welcher das Gas
in den Formenhohlraum in axialer Richtung injiziert, wodurch ein
gleichmäßiger Kunststofffluss
ausgetrieben wird, der von dem konusförmigen Versorgungsabschnitt
durch die Versorgungs-Eingusskanäle,
Angussverteiler und einen Einlauf und zurück in den Maschinenzylinder
eintritt. Der Gasdruck in dem Formenhohlraum wird beibehalten, um
den Kunststoff gegen die Oberflächen
des Formenhohlraums zu drücken,
wodurch eine gute Abbildung und eine gleichmäßige Wärmeleitung von dem Kunststoff
zu der Form sichergestellt wird.
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Bei
der Herstellung eines rohrförmigen
Bauteilgefüges
durch Spritzguss kann das Bauteil einstückig geformt sein oder es kann
zusammen mit zusätzlichen
Merkmalen gebildet werden, wie z.B. Riemenscheiben, Zahnräder mit
Profilverzahnung, oder mit Schraubengewinden, Nuten oder anderen
Profilen auf der Außen fläche des
rohrförmigen
Abschnitts. Diese zusätzlichen
Merkmale können
durch Hohlräume,
die durch zerspanende Bearbeitung erzeugt werden, in den Oberflächen des
Formenhohlraums gebildet werden.
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In
weiteren Ausführungsformen,
welche den oben beschriebenen Ausführungsfomren ähneln, wird
Druckflüssigkeit
anstelle von Druckgas verwendet, um einen Hohlraum in der Kunststoffmasse
in dem Formenhohlraum als Ergebnis einer Volumenminderung oder -schwindung
der Kunststoffmasse zu erzeugen, und einen Verdichtungsdruck anzulegen. Erneut
erzeugt der Verdichtungsdruck zunächst einen Hohlraum in der
Kunststoffmasse und legt einen Verdichtungsdruck an, der die Kunststoffmasse
gegen die Innenflächen
des Formenhohlraums drückt. Der
Verdichtungsdruck wird zudem über
einen Zeitraum gehalten, der sicherstellt, dass eine Außenschicht
der Kunststoffmasse erstarrt ist, während ein Kernabschnitt der
Kunststoffmasse geschmolzen bleibt. Folglich treibt die Druckflüssigkeit
einen Teil der Kunststoffmasse aus dem Formenhohlraum in einen oder
mehrere sekundäre
Hohlräume
und/oder zurück
in den Zylinder der Spritzgussmaschine aus, wobei der Zylinder einen
sekundären
Hohlraum bildet. Bei der Flüssigkeit
handelt es sich aus praktischen Gründen um Wasser, wobei jedoch
auch andere Flüssigkeiten
verwendet werden können,
falls dies gewünscht
wird. Die Verwendung von kaltem Wasser kann auch die Zeitdauer der
Abkühlstufe
verringern und auf diese Weise die Zykluszeit verkürzen.
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Die 13 und 14 zeigen
zwei Schaubilder, welche den 2 bzw. 4 entsprechen,
die zur Verwendung von Flüssigkeit
anstelle von Gas als Druckfluid ausgelegt sind.
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Das
Schaubild von 13 schließt den Schritt der Verwendung
der Spritzgussmaschine ein, um den Druck auf den Kunststoff zur
Verdichtung des Kunststoffs zu halten, wie durch Linie 64 angezeigt ist.
Die Zeit, welche die Maschine für
das Verdichten des Kunststoffs benötigt, ist mit Pfeil 66 angezeigt. Die se
Zeit kann je nach Wunsch angepasst werden.
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Anschließend wird,
wie durch Linie 68 dargestellt ist, die Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse in dem Formenhohlraum injiziert, wobei diese
einen weiteren Verdichtungsdruck auf die Kunststoffmasse ausübt. Der
Formungszyklus geht dann weiter, wie es in Verbindung mit 2 beschrieben
ist.
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Die
Fähigkeit
zur Druckverdichtung des Kunststoff sowohl während der Füllung des Formenhohlraums mit
Kunststoff als auch wenn der Formenhohlraum bereits mit Kunststoff
gefüllt
ist, und während
der anfänglichen
Injektion von Druckflüssigkeit, hilft
eine akkurate Nachbildung der Formoberfläche zu gewährleisten, ohne dass der Kunststoff
von der Oberfläche
wegschwindet.
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Das
Schaubild von 14 zeigt das alternative Verfahren,
bei dem der Formenhohlraum mit Kunststoffmasse gefüllt wird,
wobei der Schritt der Verdichtung der Kunststoffmasse vor der Injektion der
Druckflüssigkeit
in die Kunststoffmasse weggelassen wird. Anschließend geht
der Formungszyklus weiter, wie vorstehend in Verbindung mit 4 beschrieben
worden ist.
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Ein
Vorteil der Verwendung einer Flüssigkeit anstelle
von Gas als Druckfluid liegt darin, eine glattere Oberfläche der
Innenwand in der Kunststoffmasse bereitzustellen, welche besonders
wünschenswert
im Falle von rohrförmigen
Produkten der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen der 9 bis 12 ist.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Gas dazu tendieren kann,
die Wand aus Kunststoffmasse zu durchdringen. Eine Durchdringung
wird durch die Verwendung von Flüssigkeit
als Druckfluid vermieden oder reduziert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird der sekundäre
Hohlraum oder zumindest ein sekundärer Hohlraum in der Form angeordnet,
allerdings stromaufwärts
von dem Formenhohlraum, wobei der sekundäre Hohlraum mit dem Angussverteiler
oder -kanal, durch den der Kunststoff in den Formenhohlraum injiziert
wird, gekoppelt ist. Alternativ oder zusätzlich ist der sekundäre Hohlraum
oder mindestens ein sekundärer
Hohlraum mit dem Formenhohlraum an einer Stelle in dem Formenhohlraum
und in der Nähe der
Kunststoff-Einlaufposition in den Formenhohlraum verbunden.
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In
beiden Fällen
kann die Position der Injektion von Gas oder Flüssigkeit dann in dem Formenhohlraum
angeordnet werden und stromabwärts
von sowohl der Kunststoff-Einlaufposition als auch dem oder jedem
sekundären
Hohlraum, so dass die Austreibung von Kunststoffmasse aus dem Formenhohlraum
in einer im Wesentlichen gegensätzlichen
Richtung zu dem Fluss der Kunststoffmasse während der Füllung des Formenhohlraums erfolgt.