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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Rohr, insbesondere ein Rohr für den Transport
von unter Druck stehenden Fluiden, das eine Polyethylenzusammensetzung
umfaßt,
die ein Polyethylen-Grundharz und einen anorganischen Füllstoff
einschließt.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner die Verwendung dieser
Zusammensetzung für
die Herstellung eines Rohrs.
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Polyethylenzusammensetzungen
werden aufgrund ihrer vorteilhaften physikalischen und chemischen Eigenschaften,
wie z. B. mechanische Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Langzeitbeständigkeit,
häufig für die Herstellung
von Rohren verwendet. Angesichts dessen, daß die Fluide, wie Leitungswasser
oder Erdgas, die in einem Rohr transportiert werden, oft unter Druck
stehen und unterschiedliche Temperaturen aufweisen, gewöhnlich in
einem Bereich von 0 bis 50°C,
ist es offensichtlich, daß die
für Rohre
verwendete Polyethylenzusammensetzung strenge Anforderungen erfüllen muß.
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Insbesondere
besteht bei Rohren für
den Transport von unter Druck stehenden Fluiden (sogenannten Druckrohre)
ein Ziel darin, immer höheren
(internen) Gestaltsbeanspruchungen zu widerstehen, was sowohl eine
höhere
Kriechfestigkeit als auch eine höhere
Steifigkeit beinhaltet. Andererseits müssen Druckrohre auch strenge
Anforderungen bezüglich
ihrer Beständigkeit
gegenüber
der schnellen als auch der langsame Rißausbreitung erfüllen und
eine geringe Sprödigkeit
und eine hohe Kerbschlagzähigkeit
aufweisen. Diese Eigenschaften sind jedoch einander entgegengesetzt,
so daß es
problematisch ist, eine Zusammensetzung für Rohre bereitzustellen, die
sich bei all diesen Eigenschaften gleichzeitig auszeichnet. Da Polymerrohre
im allgemeinen durch Extrusion oder in einem geringeren Ausmaß durch
Spritzgießen
hergestellt werden, muß die
Polyethylenzusammenset zung ferner auch eine gute Verarbeitbarkeit
zeigen. Schließlich
muß die
für das
Rohr verwendete Polymerzusammensetzung auch eine gute Schweißbarkeit
zeigen, da Rohrsysteme gewöhnlich durch
Schweißen
oder Verschmelzen, entweder als allgemeines Verbindungsverfahren
zwischen Teilen des Rohrsystems oder Verbinden zwischen Schichten,
z. B. bei mehrschichtigen Rohrstrukturen, z. B. durch Verschmelzen
von aneinander stoßenden
Endstücken,
elektrisches Verschmelzen, Rotationsschweißen (Reibungsschweißen) und
manuelles oder automatisiertes Verschweißen mit zusätzlichen Schweißmaterialien, aufgebaut
werden. Folglich ist es wichtig, daß die verwendete Zusammensetzung
eine bestimmte Mindestschweißfestigkeit
zeigen muß.
Bekanntlich ist besonders bei gefüllten Polymerzusammensetzungen
die Schweißfestigkeit
gewöhnlich
gering.
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Es
ist bekannt, daß bimodale
Polyethylenzusammensetzungen verwendet werden können, um die gegensätzlichen
Anforderungen bei einem Rohrmaterial zu erfüllen. Solche Zusammensetzungen
sind z. B. in
EP 0 739 937 und
WO 02/102891 beschrieben.
Die in diesen Dokumenten beschriebenen bimodalen Polyethylenzusammensetzungen
umfassen gewöhnlich
einen Polyethylenanteil mit geringem Molekulargewicht und einen
Anteil mit hohem Molekulargewicht aus einem Ethylencopolymer, das
ein oder mehrere Comonomere aus α-Olefinen
umfaßt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Druckrohr bereitzustellen,
daß eine
Polyethylenzusammensetzung umfaßt,
die die vorstehend beschriebene Kombination von Eigenschaften aufweist.
Insbesondere ist es die Aufgabe dieser Erfindung, ein Druckrohr,
das eine Polyethylenzusammensetzung umfaßt, mit einer besseren Steifigkeit
im Vergleich mit herkömmlichen
Materialien und gleichzeitig einer ausreichenden Beständigkeit
gegenüber
der schnellen und langsamen Rißausbreitung
und Kerbschlagzähigkeit,
so daß in diesem
Zusammenhang die strengen Anforderungen an Druckrohre erfüllt werden,
und zumindest einer akzeptablen Schweißbarkeit bereitzustellen.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der überraschenden Erkenntnis, daß die vorstehend
genannten Aufgaben durch eine Polyethylenzusammensetzung gelöst werden
können,
die ein multimodales, vorzugsweise bimodales, Polyethylen-Grundharz
und einen anorganischen mineralischen Füllstoff umfaßt. Diese
Erkenntnis ist um so überraschender,
da es bisher als unmöglich
angesehen wurde, daß ein
Polyethylen, das einen (mineralische) Füllstoff umfaßt, eine
ausreichende Beständigkeit
gegenüber
dem schnellen und langsamen Reißen
aufweist, so daß es
Material für
ein Druckrohr verwendet werden kann.
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Die
vorliegende Erfindung stellt folglich ein Rohr oder einen Rohrergänzungsgegenstand
bereit, das bzw. der eine Polyethylenzusammensetzung umfaßt, die
ein Grundharz umfaßt,
das folgendes aufweist:
- (A) einen ersten Anteil
aus einem Ethylenhomopolymer und
- (B) einen zweiten Anteil aus einem Ethylenhomo- oder -copolymer,
wobei der Anteil (A) ein geringeres Gewichtsmittel des Molekulargewichts
als der Anteil (B) hat und die Zusammensetzung ferner folgendes
aufweist
- (C) einen Füllstoff
aus einem anorganischen Mineral bzw. einen anorganischen mineralischen
Füllstoff,
wobei der Füllstoff
(C) aus einem anorganischen Mineral in einer Menge von 1 bis 70
Gew.-% in der Zusammensetzung vorliegt.
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Es
ist festgestellt worden, daß die
erfindungsgemäßen Rohre
eine deutlich bessere Steifigkeit aufweisen, wie anhand ihres Biegemoduls
deutlich wird, wobei sie gleichzeitig eine sehr gute Beständigkeit
gegenüber
der Rißausbreitung,
sowohl in bezug auf die schnelle als auch langsame Rißausbreitung,
und eine hohe Kerbschlagzähigkeit
aufwei sen. Die für
das erfindungsgemäße Rohr
verwendete Zusammensetzung hat ferner auch eine gute Verarbeitbarkeit,
eine vergleichsweise geringe Sprödigkeit
und eine gute Schweißbarkeit.
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Es
sollte betont werden, daß die
für die
erfindungsgemäßen Rohre
verwendete Zusammensetzung nicht nur durch irgendein einziges der
vorstehend angegebenen Merkmale, sondern durch deren Kombination gekennzeichnet
ist. Durch diese einzigartige Kombination von Merkmalen ist es möglich, Druckrohre
mit hervorragender Leistung, insbesondere in bezug auf die geforderte
Mindestfestigkeit (MRS), zu erhalten.
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Wenn
hier der Begriff Molekulargewicht verwendet wird, steht er für das Gewichtsmittel
des Molekulargewichts MW. Diese Eigenschaft
kann entweder direkt verwendet werden oder die Schmelzfließrate (MFR) kann
als Merkmal dafür
dienen.
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Der
Begriff "Grundharz" steht für die Gesamtheit
der polymeren Komponenten in der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung.
Das Grundharz besteht vorzugsweise aus den Anteilen (A) und (B),
wobei es gegebenenfalls ferner einen Vorpolymerisatanteil in einer
Menge von bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 10 Gew.-%, stärker bevorzugt
bis zu 5 Gew.-% des gesamten Grundharzes umfaßt.
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Zusätzlich zum
Grundharz und dem anorganischen mineralischen Füllstoff (C) können in
der Polyethylenzusammensetzung übliche
Zusätze
für die
Verwendung bei Polyolefinen, wie Pigmente (z. B. Ruß), Stabilisatoren
(Antioxidantien), Antisäuren
und/oder UV-Schutzmittel, antistatische Mittel und Verwertungsmittel (wie
Verarbeitungshilfsmittel), vorhanden sein. Die Menge dieser Zusätze beträgt vorzugsweise
10 Gew.-% oder weniger, ferner vorzugsweise 8 Gew.-% oder weniger,
der gesamten Zusammensetzung.
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Die
Zusammensetzung umfaßt
vorzugsweise Ruß in
einer Menge von 8 Gew.-% oder weniger, ferner bevorzugt 1 bis 4
Gew.-%, der gesamten Zusammensetzung.
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Ferner
ist es bevorzugt, daß die
Menge der von Ruß verschiedenen
Zusätze
1 Gew.-% oder weniger, stärker
bevorzugt 0,5 Gew.-% oder weniger beträgt.
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Wenn
hier der Begriff "Rohr" verwendet wird,
soll er Rohre sowie auch alle Ergänzungsteile für Rohre, wie
Paßstücke, Ventile,
Kammern und alle anderen Teile umfassen, die gewöhnlich für ein Rohrleitungssystem erforderlich
sind.
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Gewöhnlich wird
eine Polyethylenzusammensetzung, die mindestens zwei Polyethylenanteile
umfaßt, die
unter unterschiedlichen Polymerisationsbedingungen erzeugt worden
sind, die zu einem unterschiedlichen Molekulargewicht (Gewichtsmittel)
der Anteile führen,
als "multimodal" bezeichnet. Die
Vorsilbe "multi" betrifft die Anzahl
der unterschiedlichen Polymeranteile, aus denen die Zusammensetzung
besteht. Eine Zusammensetzung, die nur aus zwei Anteilen besteht,
wird folglich als "bimodal" bezeichnet.
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Die
Form der Kurve der Molekulargewichtsverteilung, d. h. das Aussehen
der graphischen Darstellung des Gewichtsanteils des Polymers als
Funktion seines Molekulargewichts, eines solchen multimodalen Polyethylens
zeigt zwei oder mehr Maxima oder ist im Vergleich mit den Kurven
für die
einzelnen Anteile zumindest deutlich breiter.
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Wenn
ein Polymer z. B. in einem sequentiellen bzw. aufeinanderfolgenden
mehrstufigen Verfahren unter Verwendung von in Reihe verbundenen
Reaktoren und unter Anwendung von unterschiedliche Bedingungen in
jedem Reaktor erzeugt wird, haben die in den verschieden Reaktoren
erzeugten Polymeranteile jeweils ihre eigene Moleku largewichtsverteilung
und ihr eigenes Gewichtsmittel des Molekulargewichts. Wenn die Kurve
der Molekulargewichtsverteilung eines solchen Polymers erfaßt wird
und die einzelnen Kurven dieser Anteile zu einer Kurve der Molekulargewichtsverteilung
für das
gesamte resultierende Polymerprodukt übereinandergelegt werden, ergibt
sich gewöhnlich
eine Kurve mit zwei oder mehr deutlichen Maxima.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Rohrs
hat die Zusammensetzung einen MFR5-Wert
von 0,1 bis 2,0 g/10 min, stärker
bevorzugt von 0,2 bis 1,5 g/10 min, noch stärker bevorzugt von 0,3 bis
1,3 g/10 min und besonders bevorzugt von 0,4 bis 1,0 g/10 min.
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Ferner
ist es bevorzugt, daß die
Zusammensetzung einen MFR21-Wert von 2 bis
50 g/10 min, stärker bevorzugt
von 5 bis 30 g/10 min, und besonders bevorzugt von 6 bis 20 g/10
min aufweist.
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Das
Verhältnis
der Fließraten
FRR21/5 der Zusammensetzung, das ein Merkmal
für die
Weite der Molekulargewichtsverteilung eines Polymers ist, beträgt vorzugsweise
15 bis 60, stärker
bevorzugt 30 bis 50.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Rohr
ist es unter anderem insbesondere die Steifigkeit der Zusammensetzung,
die deutlich verbessert wird, womit die Herstellung von Rohren mit
einer deutlich höheren
geforderten Mindestfestigkeit (MRS) möglich ist.
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Die
für das
erfindungsgemäße Rohr
verwendete Zusammensetzung hat folglich vorzugsweise einen Biegemodul,
und zwar gemäß ISO 178
bestimmt, von mehr als 1400 MPa, stärker bevorzugt von mehr als 1600
MPa, noch stärker
bevorzugt von mehr als 1800 MPa und besonders bevorzugt von mehr
als 2000 MPa.
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Die
Zusammensetzung hat gewöhnlich
einen Biegemodul von 3000 MPa oder weniger.
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Der
Biegemodul des Grundharzes beträgt
ferner vorzugsweise 1000 MPa oder mehr, stärker bevorzugt 1200 MPa oder
mehr, starker bevorzugt 1300 MPa oder mehr und besonders bevorzugt
1400 MPa oder mehr.
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Wie
erwähnt,
hat das erfindungsgemäße Rohr
eine Beständigkeit
gegenüber
der Rißausbreitung,
die der eines Rohrs ohne einen anorganischen Füllstoff vergleichbar oder sogar
besser als diese ist.
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Die
für das
Rohr verwendete Zusammensetzung hat folglich beim Test EN 13477
zur Bestimmung der schnellen Rißausbreitung
eine kritische Temperatur Tc von –1°C oder weniger,
stärker
bevorzugt von –3°C oder weniger,
noch starker bevorzugt von –5°C oder weniger,
noch stärker
bevorzugt von –7°C oder weniger
und besonders bevorzugt von –10°C oder weniger.
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Die
Zusammensetzung hat ferner vorzugsweise eine Beständigkeit
gegenüber
der langsamen Rißausbreitung
bei einer Ringspannung von 4,6 MPa und einem Innendruck von 9,2
bar bei 80°C,
und zwar gemäß EN 13479
gemessen, von mindestens 50 h, stärker bevorzugt von 165 h, noch
stärker
bevorzugt von mindestens 500 h und besonders bevorzugt von mindestens
1000 h.
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Es
ist bevorzugt, daß das
aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
hergestellte Rohr einen Zeitraum bis zum Versagen beim Test einer
konstanten Zugbelastung (CTL) von mindestens 25 h, stärker bevorzugt
mindestens 30 h und besonders bevorzugt mindestens 35 h aufweist.
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Es
ist ferner bevorzugt, daß die
Zusammensetzung zumindest nur einen wenig kürzeren Zeitraum bis zum Versagen
beim CTL-Test von höchstens
5 h weniger als die zugrundeliegende Polymermatrix, d. h. die Matrix
ohne den anorganischen mineralischen Füllstoff (C), aufweist, stärker bevorzugt
zumindest den gleichen oder einen besseren Zeitraum bis zum Versagen
beim CTL-Test als die zugrundeliegende Polymermatrix, d. h. die
Matrix ohne den anorganischen mineralischen Füllstoff (C), aufweist.
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Ferner
wird die Kerbschlagzähigkeit
der erfindungsgemäßen Rohre
durch das Einführen
des anorganischen Füllstoffs
verbessert oder zumindest nicht negativ beeinflußt.
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Die
Zusammensetzung hat folglich vorzugsweise eine Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
bei 23°C von
mehr 20 kJ/m2, stärker bevorzugt von mehr als
40 kJ/m2. Gewöhnlich beträgt die Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
bei 23°C
100 kJ/m2 oder weniger.
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Die
Zusammensetzung hat ferner vorzugsweise eine Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
bei 0°C
von mehr als 10 kJ/m2, stärker bevorzugt
von 25 kJ/m2. Die Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
bei 0°C
beträgt gewöhnlich 80
kJ/m2 oder weniger.
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Ferner
hat die Zusammensetzung vorzugsweise eine Kriechfestigkeit, und
zwar gemäß EN ISO
9967 als Kriechverhältnis
E(1 h)/E(2 Jahre) gemessen, von 4,5 oder weniger, stärker bevorzugt
von 4,0 oder weniger, noch stärker
bevorzugt von 3,7 oder weniger und besonders bevorzugt von 3,5 oder
weniger.
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Die
Zusammensetzung hat vorzugsweise eine Kriechfestigkeit, und zwar
als Kurzzeit-Modul gemessen, und ein Kriechverhältnis, gemäß DIN-Certco ZP 14.3.1 (vorher
DIN 54852-Z4) gemessen, von 4,5 oder weniger, stärker bevorzugt von 4,0 oder
weniger, noch stärker
bevor zugt von 3,7 oder weniger und besonders bevorzugt von 3,5 oder
weniger. Das Kurzzeit-Kriechverhältnis
wird hier als Kriechmodul nach 1 min, geteilt durch den Kriechmodul
nach 200 h definiert.
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Ferner
hat die Zusammensetzung vorzugsweise einen Kriechmodul nach 200
h von 450 MPa oder mehr, stärker
bevorzugt von 500 MPa oder mehr, noch stärker bevorzugt von 600 MPa
oder mehr, noch stärker bevorzugt
von 700 MPa oder mehr und besonders bevorzugt von 800 MPa oder mehr.
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Die
Schweißbarkeit
der Zusammensetzung, als Verhältnis
der Schweißfestigkeit
eines geschweißten Bereichs
in bezug auf die des Vollmaterials gemessen, beträgt vorzugsweise
mehr als 0,5, stärker
bevorzugt mehr als 0,7, noch stärker
bevorzugt mehr als 0,8, noch stärker
bevorzugt mehr als 0,9 und besonders bevorzugt mehr als 0,95.
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Die
Schweißbarkeit
der Zusammensetzung kann auch als Verhältnis der Reißdehnung
des geschweißten
Bereich in bezug auf die Vollmaterials gemessen werden. Dieses Verhältnis beträgt vorzugsweise mehr
als 0,2, stärker
bevorzugt mehr als 0,3, noch stärker
bevorzugt mehr als 0,5, noch stärker
bevorzugt mehr als 0,7, noch stärker
bevorzugt mehr 0,8 und besonders bevorzugt mehr als 0,9.
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In
der Zusammensetzung, die für
das erfindungsgemäße Rohr
verwendet wird, ist vorzugsweise ein anorganischer mineralischer
Füllstoff
(C) in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, stärker bevorzugt mindestens 5
Gew.-%, noch stärker
bevorzugt mindestens 8 Gew.-%, noch stärker bevorzugt mindestens 10
Gew.-% und besonders bevorzugt von mindestens 12 Gew.-% vorhanden.
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In
der Zusammensetzung ist der anorganische mineralische Füllstoff
(C) ferner in einer Menge von höchstens
70 Gew.-%, stärker
bevor zugt höchstens
60 Gew.-%, noch starker bevorzugt höchstens 50 Gew.-% vorhanden.
Insbesondere in bezug auf die Schweißfestigkeit ist es bevorzugt,
daß der
anorganische mineralische Füllstoff
(C) in einer Menge von höchstens
45 Gew.-%, stärker
bevorzugt höchstens
30 Gew.-%, noch stärker
bevorzugt höchstens
25 Gew.-% vorliegt.
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Der
Füllstoff
(C) der Zusammensetzung kann alle anorganischen mineralischen Füllstoffmaterialien umfassen,
die auf diesem Fachgebiet bekannt sind. Der Füllstoff (C) kann auch ein Gemisch
irgendwelcher derartiger Füllstoffmaterialien
umfassen. Zu Beispielen solcher Füllstoffmaterialien gehören Oxide,
Hydroxide und Carbonate von Aluminium, Magnesium, Calcium und/oder
Barium.
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Der
Füllstoff
(C) umfaßt
vorzugsweise eine anorganische Verbindung eines Metalls der Gruppen
1 bis 13, stärker
bevorzugt der Gruppen 1 bis 3, noch stärker bevorzugt der Gruppen
1 und 2 und besonders bevorzugt der Gruppe 2 des Periodensystems
der Elemente.
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Die
hier benutzte Numerierung der chemischen Gruppen entspricht dem
IUPAC-System, bei dem die Gruppen des Periodensystems der Elemente
von 1 bis 18 numeriert sind.
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Der
anorganische Füllstoff
(C) umfaßt
vorzugsweise eine Verbindung, die aus Carbonaten, Oxiden und Sulfaten
ausgewählt
ist. Bevorzugte Beispiele solcher Verbindungen sind Calciumcarbonat,
Talkum, Magnesiumoxid, Huntit Mg3Ca(CO3)4, hydratisiertes
Magnesiumsilicat und Kaolin ("China
Clay"), wobei besonders
bevorzugte Beispiele Calciumcarbonat, Magnesiumoxid, hydratisiertes
Magnesiumsilicat und Kaolin ("China
Clay") sind.
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Der
Füllstoff
(C) umfaßt
vorzugsweise 50 Gew.-% Calciumcarbonat oder mehr und wird ferner
vorzugsweise im wesentlichen vollständig von Calciumcarbonat gebildet.
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Der
anorganische Füllstoff
hat ferner vorzugsweise ein Gewichtsmittel der Partikelgröße von 25 μm oder weniger,
stärker
bevorzugt von 15 µm
oder weniger.
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Vorzugsweise
haben nur 2 Gew.-% des Füllstoffs
eine Partikelgröße von 30 µm oder
mehr, stärker
bevorzugt von 25 µm
oder mehr.
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Die
Reinheit des Füllstoffs
beträgt
vorzugsweise 94% oder mehr, stärker
bevorzugt 95% oder mehr und besonders bevorzugt 97% oder mehr.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform,
bei der CaCO3 als Füllstoff verwendet wird, haben
die Partikel vorzugsweise ein Gewichtsmittel der Partikelgröße von 6 µm oder
weniger, stärker
bevorzugt von 4 µm oder
weniger.
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Bei
dieser Ausführungsform
haben vorzugsweise nur 2 Gew.-% eine Partikelgröße von 8 µm oder mehr, stärker bevorzugt
von 7 µm
oder mehr.
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Der
anorganische Füllstoff
kann einen Füllstoff
umfassen, dessen Oberfläche
mit einem Organosilan, einem Polymer, einer Carbonsäure oder
einem Salz usw. behandelt worden ist, um die Verarbeitung zu unterstützen und
für ein
besseres Dispergieren des Füllstoffs
im organischen Polymer zu sorgen. Solche Beschichtungen machen gewöhnlich nicht
mehr als 3 Gew.-% des Füllstoffs
aus.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten vorzugsweise weniger als 3 Gew.-% Beschichtungen aus einem
organometallischen Salz oder Polymeren.
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Der
Strukturviskositätsindex
(SHI) ist das Verhältnis
der Viskosität
der Polyethylenzusammensetzung bei unterschiedlichen Scherbean spruchungen.
In der vorliegenden Erfindung werden Scherbeanspruchungen bei 2,7
kPa und 210 kPa für
die Berechnung des Wertes von SHI(2,7/210) verwendet,
der als Merkmal für
die Weite der Molekulargewichtsverteilung dienen kann.
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Die
Zusammensetzung hat vorzugsweise einen Strukturviskositätsindex
SHI(2,7/210) von 20 oder mehr, stärker bevorzugt
von 30 oder mehr.
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Ferner
beträgt
der SHI(2,7/210) der Zusammensetzung 150
oder weniger, stärker
bevorzugt 120 oder weniger, noch stärker bevorzugt 100 oder weniger
und besonders bevorzugt 70 oder weniger.
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Das
Grundharz hat vorzugsweise eine Dichte von 915 kg/m3 oder
mehr, stärker
bevorzugt von 920 kg/m3 oder mehr, stärker bevorzugt
von 930 kg/m3 oder mehr, stärker bevorzugt
von 940 kg/m3 oder mehr und besonders bevorzugt
von 950 kg/m3 oder mehr.
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Es
ist ferner bevorzugt, daß das
Grundharz eine Dichte von 965 kg/m3 oder
weniger, stärker
bevorzugt von 960 kg/m3 oder weniger und
besonders bevorzugt von 950 kg/m3 oder weniger
aufweist.
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Die
Zusammensetzung schließt
vorzugsweise ein Copolymer von Ethylen und einem oder mehreren Comonomeren
aus α-Olefinen,
vorzugsweise einem oder mehreren Comonomeren aus C4-C10-α-Olefinen
ein.
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Das
Comonomer wird vorzugsweise aus der Gruppe von 1-Buten, 1-Hexen,
4-Methyl-1-penten, 1-Octen und 1-Decen ausgewählt. Das Comonomer ist besonders
bevorzugt 1-Buten und/oder 1-Hexen.
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Ferner
ist es bevorzugt, daß die
Gesamtmenge des Comonomers im Grundharz weniger als 2,0 Mol-%, stärker bevorzugt
weniger als 1 Mol-%, noch stärker
bevorzugt weniger als 0,7 Mol-%, noch starker bevorzugt weniger
als 0,4 Mol-%, noch stärker
bevorzugt weniger als 0,3 Mol-% und besonders bevorzugt weniger
als 0,2 Mol-% beträgt.
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Der
Anteil (A) der Zusammensetzung ist ein Ethylenhomopolymer.
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Der
Anteil (A) der Polyethylenzusammensetzung hat vorzugsweise eine
Dichte von 950 kg/m3 oder mehr, stärker bevorzugt
von 960 kg/m3 oder mehr und besonders bevorzugt
von 968 kg/m3 oder mehr. Die Dichte des
Anteils (A) beträgt
gewöhnlich
980 kg/m3 oder weniger.
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Der
Anteil (A) hat vorzugsweise einen MFR2-Wert
von 20 bis 2000 g/10 min, stärker
bevorzugt von 50 bis 1500 g/10 min und besonders bevorzugt von 100
bis 1200 g/10 min.
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Der
Anteil (B) ist ferner vorzugsweise ein Ethylencopolymer, das vorzugsweise
eine oder mehrere der vorstehend genannte Arten von Comonomeren
umfaßt.
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Der
Anteil (B) der Zusammensetzung umfaßt vorzugsweise mindestens
0,35 Mol-%, stärker
bevorzugt mindestens 0,55 Mol-% und noch stärker bevorzugt mindestens 0,75
Mol-% von einer oder mehreren der vorstehend genannten Arten von
Comonomeren.
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Der
Anteil (B) der Polyethylenszusammensetzung hat vorzugsweise eine
Dichte von 922 kg/m3 oder mehr, stärker bevorzugt
von 924 kg/m3 oder mehr und besonders bevorzugt
von 927 kg/m3 oder mehr.
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Der
Anteil (B) hat ferner vorzugsweise eine Dichte von 940 kg/m3 oder weniger.
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Bei
der für
das erfindungsgemäße Rohr
verwendeten Zusammensetzung beträgt
das Gewichtsverhältnis
der Anteile (A):(B) im Grundharzes vorzugsweise 60:40 bis 40:60,
stärker
bevorzugt 58:42 bis 42:58 und besonders bevorzugt 56:44 bis 44:56.
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Bei
der Polyethylenzusammensetzung beträgt das Verhältnis zwischen dem MFR2-Wert des Anteils (A) und dem MFR5-Wert des Grundharzes vorzugsweise 10 oder
mehr, stärker
bevorzugt 50 oder mehr, stärker bevorzugt
100 bis 10000.
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Das
Grundharz besteht vorzugsweise aus den Anteilen (A) und (B).
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Ein
aus der Polymerzusammensetzung hergestelltes Druckrohr hat vorzugsweise
einen Gestaltsbeanspruchungsparameter von mindestens MRS 6,3 und
stärker
bevorzugt MRS 8,0, stärker
bevorzugt MRS 10,0, noch stärker
bevorzugt MRS 11,2, noch stärker
bevorzugt MRS 12,5 und besonders bevorzugt MRS 14,0.
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Wenn
hier Merkmale der Anteile (A) und/oder (B) der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
aufgeführt
sind, gelten diese Werte im allgemeinen für die Fälle, bei denen sie direkt beim
entsprechenden Anteil gemessen werden können, z. B. wenn der Anteil
getrennt hergestellt wird oder in der ersten Stufe eines mehrstufigen
Verfahrens erzeugt wird.
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Das
Grundharz kann jedoch auch in einem mehrstufigen Verfahren hergestellt
werden und wird vorzugsweise so hergestellt, bei dem z. B. die Anteile
(A) und (B) in aufeinanderfolgenden Stufen erzeugt werden. In einem
solchen Fall können
die Eigenschaften der Anteile, die im zweiten und im dritten Schritt
(oder weiteren Schritten) des mehrstufigen Verfahrens erzeugt werden,
jeweils von Polymeren gestört
werden, die separat in einer einzigen Stufe erzeugt werden, wobei
identische Polymerisationsbedingungen (z. B. identische Temperatur, identischer
Partialdruck der Recktanten/Verdünnungsmittel,
identisches Suspensionsmittel, identische Reaktionszeit) in bezug
auf die Stufe des mehrstufigen Verfahrens angewendet werden, in
der der Anteil erzeugt wird, und ein Katalysator verwendet wird,
auf dem kein bereits erzeugtes Polymer vorhanden ist. Nach einer
anderen Ausführungsform
können
die Eigenschaften der in einer höheren
Stufe des mehrstufigen Verfahrens erzeugten Anteile, z. B. auch
gemäß B. Hagström, Conference
an Polymer Processing (The Polymer Processing Society), Extended
Abstracts and Final Programme, Gothenburg, (19.–21. August 1997), 4:13 berechnet
werden.
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Obwohl
sie bei Produkten eines mehrstufigen Verfahrens nicht direkt meßbar sind,
können
die Eigenschaften der in höheren
Stufen eines solchen mehrstufigen Verfahrens erzeugten Anteile bestimmt
werden, indem irgendeins der vorstehend genannten Verfahren oder
beide angewendet werden. Der Fachmann ist in der Lage, das geeignete
Verfahren auswählen.
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Die
erfindungsgemäße Polyethylenzusammensetzung
wird vorzugsweise so hergestellt, daß zumindest einer der Anteile
(A) und (B), vorzugsweise (B), in einer Gasphasenreaktion erzeugt
wird.
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Ferner
ist es bevorzugt, daß einer
der Anteile (A) und (B) der Polyethylenzusammensetzung, vorzugsweise
der Anteil (A), in einer Suspensionsreaktion, vorzugsweise in einem
Reaktor mit geschlossenem Kreis, erzeugt wird, und einer der Anteile
(A) und (B), vorzugsweise der Anteil (B), in einer Gasphasenreaktion
erzeugt wird.
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Das
Polyethylen-Grundharz ist ferner vorzugsweise ein "in situ"-Gemisch. Solche
Gemische werden vorzugsweise in einem mehrstufigen Verfahren hergestellt.
Ein "in situ"-Gemisch kann jedoch
auch in einer Reaktionsstufe erzeugt werden, wobei zwei oder mehr
unterschiedliche Katalysatorarten verwendet werden.
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Ein
mehrstufiges Verfahren wird als ein Polymerisationsverfahren definiert,
bei dem ein Polymer, das zwei oder mehr Anteile umfaßt, erzeugt
wird, indem jeder Polymeranteil oder zumindest zwei Polymeranteile in
einer separaten Reaktionsstufe, gewöhnlich bei unterschiedlichen
Reaktionsbedingungen in jeder Stufe, in Gegenwart des Reaktionsproduktes
der vorherigen Stufe erzeugt wird bzw. werden, das einen Polymerisationskatalysator
umfaßt,
Folglich
ist es bevorzugt, daß der
Anteil (A) und (B) der Polyethylenzusammensetzung in unterschiedlichen Stufen
eines mehrstufigen Verfahrens erzeugt wird.
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Das
mehrstufige Verfahren umfaßt
vorzugsweise zumindest eine Gasphasenstufe, in der vorzugsweise
der Anteil (B) erzeugt wird.
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Ferner
ist es bevorzugt, daß der
Anteil (B) in einer nachfolgenden Stufe in Gegenwart des Anteils
(A) erzeugt wird, der in einer vorausgegangenen Stufe erzeugt worden
ist.
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Es
ist bereits bekannt, multimodale, insbesondere bimodale Olefinpolymere,
wie multimodales Polyethylen, in einem mehrstufigen Verfahren herzustellen,
das zwei oder mehr in Reihe verbundene Reaktoren umfaßt. Als
ein Beispiel dieses Standes der Technik kann
EP 517 868 genannt werden, das hier
insgesamt, einschließlich
all seiner darin beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen als ein bevorzugtes
mehrstufiges Verfahren für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
als Bezug erwähnt
wird.
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Die
hauptsächlichen
Polymerisationsstufen des mehrstufigen Verfahrens sind vorzugsweise
wie in
EP 517 868 beschrieben,
d. h. die Herstellung der Anteile (A) und (B) erfolgt als eine Kombination
aus einer Suspensionspolymerisation für den Anteil (A)/einer Gasphasenpolymerisation
für den
Anteil (B). Die Suspensionspolymerisation er folgt vorzugsweise in
einem sogenannten Reaktor mit geschlossenem Kreis. Ferner ist es
bevorzugt, daß der
Suspensionspolymerisationsstufe die Gasphasenstufe vorausgeht. Die
Reihenfolge der Stufen kann jedoch auch umgekehrt sein.
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Gegebenenfalls
und vorteilhafterweise kann den hauptsächlichen Polymerisationsstufen
eine Vorpolymerisation vorausgehen, in diesem Fall werden bis zu
20 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-%, stärker bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%
des gesamten Grundharzes erzeugt. Das Vorpolymerisat ist vorzugsweise
ein Ethylenhomopolymer (HDPE). Bei der Vorpolymerisation wird vorzugsweise
der gesamte Katalysator in einen Reaktor mit geschlossenem Kreis
gegeben, und die Vorpolymerisation erfolgt als Suspensionspolymerisation. Eine
solche Vorpolymerisation führt
dazu, daß in
den folgenden Reaktoren weniger feine Partikel erzeugt werden und
am Ende ein homogeneres Produkt erhalten wird.
-
Zu
den Polymerisationskatalysatoren gehören Koordinationskatalysatoren
eines Übergangsmetalls, wie
Ziegler-Natta (ZN), Metallocene, Nicht-Metallocene, Cr-Katalysatoren
usw. Der Katalysator kann z. B. von herkömmlichen Trägern, einschließlich Siliciumdioxid,
Al enthaltende Träger
und auf Magnesiumdichlorid basierende Träger, getragen werden. Der Katalysator
ist vorzugsweise ein ZN-Katalysator.
-
Das
entstehende Endprodukt besteht aus einem innigen Gemisch der Polymere
aus den beiden Reaktoren, wobei die verschiedenen Kurven der Molekulargewichtsverteilung
dieser Polymere zusammen eine Kurve der Molekulargewichtsverteilung
mit einem breiten Maximum oder zwei Maxima bilden, d. h. das Endprodukt
ist ein bimodales Polymergemisch.
-
Es
ist bevorzugt, daß das
multimodale Grundharz der erfindungsgemäßen Polyethylenzusammensetzung
ein bimodales Polyethylenge misch ist, das aus den Anteilen (A) und
(B) besteht, wobei es ferner gegebenenfalls einen geringen Vorpolymerisationsanteil
in der wie vorstehend angegebenen Menge umfaßt. Es ist auch bevorzugt,
daß dieses
bimodale Polymergemisch durch eine wie vorstehend beschriebene Polymerisation
unter unterschiedlichen Polymerisationsbedingungen in zwei oder
mehr in Reihe verbundenen Polymerisationsreaktoren erzeugt worden
ist. Aufgrund der so erhaltenen Flexibilität in bezug auf die Reaktionsbedingungen
ist es besonders bevorzugt, daß die
Polymerisation in einer Kombination aus Reaktor mit geschlossenem
Kreis/Gasphasenreaktor durchgeführt
wird.
-
Die
Polymerisationsbedingungen in dem bevorzugten zweistufigen Verfahren
werden vorzugsweise so gewählt,
daß das
vergleichsweise niedermolekulare Polymer ohne Comonomergehalt aufgrund
eines hohen Gehalts an Kettenübertragungsmittel
(gasförmiger
Wasserstoff) in einer Stufe, vorzugsweise der ersten Stufe, erzeugt
wird, wohingegen das hochmolekulare Polymer mit einem Comonomergehalt
in einer anderen Stufe, vorzugsweise der zweiten Stufe, erzeugt
wird. Die Reihenfolge dieser Stufen kann jedoch umgekehrt sein.
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Bei
der bevorzugten Ausführungsform
der Polymerisation in einem Reaktor mit geschlossenem Kreis, gefolgt
von einem Gasphasenreaktor, beträgt
die Polymerisationstemperatur im Reaktor mit geschlossenem Kreis
vorzugsweise 85 bis 115°C,
stärker
bevorzugt 90 bis 105°C
und besonders bevorzugt 92 bis 100°C, und die Temperatur im Gasphasenreaktor
beträgt
vorzugsweise 70 bis 105°C,
stärker
bevorzugt 75 bis 100°C
und besonders bevorzugt 82 bis 97°C.
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Den
Reaktoren wird je nach Bedarf ein Kettenübertragungsmittel, vorzugsweise
Wasserstoff, zugesetzt, und vorzugsweise werden dem Reaktor 200
bis 800 Mole H2/kMol Ethylen zugesetzt,
wenn in diesem Reaktor der LMW-Anteil erzeugt wird, und 0 bis 50
Mole H2/kMol Ethylen werden dem Gasphasenreaktor
zugesetzt, wenn dieser Reaktor den HMW-Anteil erzeugt.
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Die
Zusammensetzung wird vorzugsweise in einem Verfahren erzeugt, das
einen Schritt zum Vermengen umfaßt, bei dem die Zusammensetzung
des Grundharzes, d. h. das Gemisch, das typischerweise als pulverförmiges Grundharz
aus dem Reaktor erhalten wird, in einer auf diesem Fachgebiet bekannten
Art und Weise in einem Extruder extrudiert und dann zu Polymergranulat
granuliert wird.
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Bei
diesem Extrusionsschritt können
der Zusammensetzung der Füllstoff
und gegebenenfalls andere Zusätze
oder andere Polymerkomponenten vorzugsweise in der wie vorstehend
angegebenen Menge zugesetzt werden.
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Der
Extruder kann z. B. irgendeine herkömmlich verwendete Misch- oder Extrudereinheit
sein, er ist vorzugsweise ein gleichlaufender oder gegenläufiger Doppelschneckenextruder
oder irgendein interner Mischer, wie ein Mischer vom Banburry-Typ,
oder ein Einzelschneckenextruder, wie eine Buss-Coknetvorrichtung,
oder ein herkömmlicher
Einzelschneckenextruder. Zusätzlich
zu den genannten Misch- oder Extrudereinheiten können auch statische Mischer,
wie Kenics, Koch usw., verwendet werden, um die Verteilung des Füllstoffs
in der Polymermatrix zu verbessern.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer wie vorstehend
beschriebenen Polyethylenzusammensetzung für die Herstellung eines Rohrs.
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1 zeigt
die Probe und die Kerbe, die die Probe für den CTL-Test erhält.
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BEISPIELE
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1. DEFINITIONEN UND MESSVERFAHREN
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a) DICHTE
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Die
Dichte wird gemäß ISO 1183/ISO
1872-2B gemessen.
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b) SCHMELZFLIEßRATE/VERHÄLTNIS DER FLIEßRATEN
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Die
Schmelzfließrate
(MFR) wird gemäß ISO 1133
bestimmt und in g/10 min angegeben. Die MFR ist ein Merkmal des
Fließverhaltens
und folglich der Verarbeitbarkeit des Polymers. Je höher die
Schmelzfließrate,
desto geringer ist die Viskosität
des Polymers. Die MFR wird bei 190°C bestimmt und kann bei unterschiedlichen
Lasten, wie 2,16 kg (MFR2), 5 kg (MFR5) oder 21,6 kg (MFR21),
bestimmt werden.
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Der
Wert von FRR (Verhältnis
der Fließraten)
ist ein Merkmal der Molekulargewichtsverteilung und bezeichnet das
Verhältnis
der Fließraten
bei unterschiedlichen Lasten. Folglich steht FRR21/5 für den Wert
von MFR21/MFR5.
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c) RHEOLOGISCHE PARAMETER
-
Die
rheologischen Parameter, wie Strukturviskositätsindex SHI und Viskosität, werden
mit einem Rheometer, vorzugsweise dem Rheometer Anton Paar Physica
MCR 300, bestimmt. Die Definition und die Meßbedingungen sind in
WO 00/22040 auf S. 8, Z.
29 bis S. 11, Z. 25 ausführlich
beschrieben.
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d) SCHNELLE RISSAUSBREITUNG
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Die
Beständigkeit
eines Rohrs gegenüber
der schnellen Rißausbreitung
(RCP) wird nach einem Verfahren bestimmt, das als S4-Test (Small
Scale Steady State) bezeichnet wird, der am Imperial College, London entwickelt
worden ist und in ISO 13477:1997 (E) beschrieben ist.
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Gemäß dem RCP-S4-Test
wird ein Rohr getestet, das eine axiale Länge von nicht weniger als das
7 Rohrdurchmessern aufweist. Der Außendurchmesser des Rohrs beträgt etwa
110 mm oder mehr und dessen Wanddicke liegt bei etwa 10 mm oder
mehr. Bei der Bestimmung der RCP-Eigenschaften eines Rohrs in Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung wurden der Außendurchmesser und die Wanddicke
mit 110 mm bzw. 10 mm gewählt.
Während
sich die Außenseite
des Rohrs unter Umgebungsdruck (Atmosphärendruck) befindet, wird das
Rohr im Inneren unter Druck gesetzt, und der Innendruck im Rohr
wird konstant bei einem Überdruck
von 0,5 MPa gehalten. Das Rohr und die dieses umgebende Ausrüstung werden
von einem Thermostat bei einer vorbestimmten Temperatur geregelt.
Im Inneren des Rohrs ist eine Anzahl von Scheiben auf einem Schaft
befestigt worden, um eine Dekompression während der Tests zu verhindern.
Ein Messerprojektil mit ausreichend definierten Formen wird in der
Nähe von
einem Ende des Rohrs in der sogenannten Initiierungszone in Richtung
des Rohrs geschossen, damit ein schnell verlaufender axialer Riß beginnt.
Diese Initiierungszone ist mit einem Widerlager ausgestattet, um
eine unnötige
Deformation des Rohrs zu vermeiden. Die Testausrüstung wird so eingestellt,
daß die
Initiierung des Risses im betreffenden Material stattfindet, und es
wird eine Anzahl von Tests bei unterschiedlichen Temperaturen durchgeführt. Die
Länge des
axialen Risses in der Meßzone,
die eine Gesamtlänge
von 4,5 Durchmessern hat, wird für
jeden Test gemessen und gegenüber
der eingestellten Testtemperatur graphisch aufgetragen. Wenn die
Rißlänge 4 Durch messer übersteigt, wird
der Riß als
sich ausbreitend bewertet. Wenn das Rohr den Test bei einer gegebenen
Temperatur besteht, wird die Temperatur allmählich verringert, bis eine
Temperatur erreicht ist, bei der das Rohr den Test nicht mehr besteht,
die Rißausbreitung
jedoch das 4-Fache des Rohrdurchmessers übersteigt. Die kritische Temperatur (Tcrit), d. h. die Temperatur beim Übergang
von geschmeidigspröde,
und zwar gemäß ISO 13477:1997
(E) gemessen, ist die niedrigste Temperatur, bei der das Rohr den
Test besteht. Je niedriger die kritische Temperatur ist, desto besser,
da dies zu einer umfangreicheren Verwendbarkeit des Rohrs führt.
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e) GESTALTSBEANSPRUCHUNG
-
Der
Gestaltsbeanspruchungsparameter ist die Umfangsbeanspruchung, der
ein Rohr 50 Jahre ohne Versagen widerstehen soll, und wird bei unterschiedlichen
Temperaturen als erforderliche Mindestfestigkeit (MRS) gemäß ISO/TR
9080 bestimmt. Folglich bedeutet MRS 6,3, daß das Rohr ein solches ist,
das einer Ringspannung eines Überdrucks
von 6,3 MPa bei 20°C
50 Jahre widersteht, MRS 8,0 bedeutet, daß das Rohr einer Ringspannung
eines Überdrucks
von 8 MPa bei 20°C
50 Jahre widersteht usw.
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f) KERBSCHLAGZÄHIGKEIT GEMÄß CHARPY
-
Die
Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
wurde nach ISO 179/IeA bei Proben mit einer V-Kerbe bei 23°C (Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
(23°C))
und 0°C
(Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
(0°C)) bestimmt.
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g) KONSTANTE ZUGBELASTUNG (CTL)
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Der
CTL-Test erfolgt unter Bezugnahme auf ISO 6252-1992 (E) mit einer
Kerbe gemäß ASTM 1473 wie
folgt:
Der CTL-Test ist ein Test für das beschleunigte langsame
Rißwachstum,
wobei die Beschleunigung durch eine erhöhte Temperatur von 60°C beibehalten
wird. Der Test erfolgt in einer oberflächenaktiven Lösung, und
das Einbringen einer Kerbe verkürzt
den Zeitraum bis zum Versagen und sichert auch einen ebenen Verformungszustand
in den Proben.
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Die
Beanspruchung in den Proben betrug 5,0 MPa (tatsächliche Beanspruchung in dem
gekerbten Bereich). Das beim Test verwendete oberflächenaktive
Mittel war IGEPAL CO-730 mit einer Temperatur von 60°C.
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Die
Proben werden vorbereitet, indem eine Platte mit einer Gesamtlänge von
125 bis 130 mm und einer Breite an ihren Enden von 21 ± 0,5 mm
gepreßt
wurde. Die Platte wird dann in einer Befestigung an den beiden Seiten
mit einem mittleren Abstand beider Halterungen von 90 mm und einem
Lochdurchmesser von 10 mm auf die genauen Abmessungen gefräst. Der
mittlere Teil der Platte hat eine parallele Länge von 30 ± 0,5 mm, eine Breite von
9 ± 0,5
mm und eine Dicke von 6 ± 0,5
mm.
-
Dann
wird mit einer Rasierklinge, die in einer Kerbvorrichtung (PENT-NOTCHER,
Norman Brown Engineering) befestigt ist, eine vordere Kerbe mit
2,5 mm Tiefe in die Probe geschnitten, wobei die Kerbgeschwindigkeit
0,2 mm/min beträgt.
An den beiden restlichen Seiten werden seitliche Vertiefungen mit
0,8 mm geschnitten, die mit der Kerbe koplanar sein sollten. Nach
der Erzeugung der Kerben wird die Probe mindestens 48 Stunden in
23 ± 1°C und 50%
relativer Feuchte konditioniert. Dann werden die Proben in einer
Testkammer montiert, in der eine aktive Lösung aufbewahrt wird (10%ige
wäßrige Lösung von
IGEPAL CO-730), chemische Substanz: Nonylphenylpolyethylenglycolether).
Die Proben werden mit einem Totgewicht belastet, und zum Zeitpunkt
des Zerbrechens wird eine automatische Zeitsteuerung abgeschaltet.
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Die
Probe und die in der Probe angebrachte Kerbe sind in 1 dargestellt,
wobei:
- A:
- Gesamtlänge 125
bis 130 mm
- B:
- Breite an den Enden
21 ± 0,5
mm
- C:
- mittlerer Abstand
zwischen den Halterungen 90 mm
- D:
- parallele Länge 30 ± 0,5 mm
- E:
- Breite des engen parallelen
Teils 9 ± 0,5
mm
- F:
- Lochdurchmesser 10
mm
- G:
- Hauptkerbe 2,5 ± 0,02
mm
- H:
- seitliche Vertiefungen
0,8 mm
- I:
- Dicke der Platte 6 ± 0,2
-
i) SCHWEIßFESTIGKEIT
-
Die
Schweißfestigkeit
wurde gemäß DVS 2203,
Teil 4 (Zugtest) gemessen und wird als Verhältnis der Festigkeit des geschweißten Materials
zu der des ungeschweißten
Materials aufgeführt.
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Als
weiteres Merkmal der Eigenschaften und der Qualität der Schweißung wird
die Reißdehnung
während
der Messung gemäß DVS 2203
Teil 4 (Zugtest) aufgezeichnet, die als Verhältnis der Reißdehnung
des geschweißten
zu der des ungeschweißten
Materials aufgeführt
wird.
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j) KRIECHFESTIGKEIT
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Das
Kurzzeit-Kriechverhältnis
wurde nach einem 4-Punkt-Biegemodus gemäß DIN-Certco ZP 14.3.1 (früher DIN
54852-Z4) bei 1 min und 200 h gemessen. Das Langzeit-Kriechverhältnis (Rohrproben)
wurde gemäß ISO 9967
bestimmt.
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k) BIEGEMODUL
-
Der
Biegemodul wurde gemäß ISO 178
bestimmt.
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2. HERSTELLUNG VON POLYMERZUSAMMENSETZUNGEN
UND ROHREN
-
Ein
Grundharz wurde in einer mehrstufigen Reaktion erzeugt, die folgendes
umfaßt:
eine erste (Vor)polymerisationsstufe in Suspension in einem 50 dm3 Reaktor mit geschlossenem Kreis, gefolgt
von der Übertragung
der Suspension in einen 500 dm3 Reaktor
mit geschlossenem Kreis, in dem die Polymerisation in Suspension
fortgesetzt wurde, so daß die
Komponente mit geringem Molekulargewicht erzeugt wurde, und eine
zweite Polymerisation in einem Gasphasenreaktor in Gegenwart des
Produktes vom zweiten Reaktor mit geschlossenem Kreis, so daß das Comonomer
erzeugt wurde, das die Komponente mit hohem Molekulargewicht enthielt.
Als Comonomer wurde Hexen-1 verwendet.
-
Als
Katalysator wurde der getragene Katalysator benutzt, wie er in den
Beispielen von
EP 1 137 707 verwendet
worden ist.
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Die
angewendeten Polymerisationsbedingungen sind in Tabelle 1 aufgeführt. TABELLE
| Grundharz |
Vorpolymerisation
T/°C
Vorpolymerisation
H2-Beschickung
Vorpol. C4/C2-Beschickungsverhältnis | 70
4,6
0 |
Geschlossener
Kreis T/°C
Geschlossener
Kreis Druck/bar
Geschlossener Kreis C2-Konzentration.
Geschlossener
Kreis H2/C2
MFR2/g/ 10 min
Geschlossener Kreis-Dichte | 95
60
6,4
605
1000
Homopol. |
Gasphasenreaktor
T/°C
Gasphasenreaktor
C2-Konzentration.
H2/C2
C6/C2 | 85
9
28
17 |
Aufteilung | 2/44/54 |
Dichte | 954,2
kg/m3 |
Comonomer | 0,72
Gew.-% |
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Die
Zusammensetzung wurde in einer Buss-Coknetvorrichtung 100 MDK/E-11L/D
vermengt/in der Schmelze homogenisiert. Das Polymer und die Zusätze (Granulat
und/oder Pulver) wurden in den ersten Mischereinlaß der Buss-Coknetvorrichtung
eingeführt,
die ein Einzelschneckenextruder mit einem stromabwärts abgebenden
Einzelschneckenextruder mit einer Granuliereinheit ist, die Granulat
im geschmolzenen Zustand schneidet und wassergekühlt ist. Die Mischertemperaturen
wurden bei 200 bis 240°C,
vom ersten Einlaß bis
zum Auslaß,
die Temperatur der Schnecke bei 210°C und der abgebende Extruder
bei etwa 230°C
eingestellt. Die Umdrehungen pro Minute der Mischerschnecke wurden
bei 170 bis 190 U/min eingestellt, und der Durchsatz bei 100 bis
150 kg/h. Der Füllstoff,
wie er vorstehend angegeben ist, wurde stromabwärts im zweiten Mischereinlaß in das
geschmolzene Polymer eingführt.
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Die
Zusammensetzung 1 wurde hergestellt, indem das Grundharz mit 40
Gew.-% CaCO3 vermengt wurde. Die Eigenschaften
der Zusammensetzung 1 im Vergleich mit denen des Grundharzes sind
in Tabelle 2 aufgeführt.
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Das
verwendete CaCO3 hatte ein Gewichtsmittel
der Partikelgröße von 1,5 μm, und nur
2 Gew.-% wiesen eine Partikelgröße von 8 μm oder mehr
auf, und eine Reinheit von 98,5% CaCO3.
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Rohre
wurden durch Einführen
der Zusammensetzung/des Grundharzes in Granulatform in einen herkömmlichen
Cincinnati-Rohrextruder für
die Extrusion mit einer Geschwindigkeit der Anlage von etwa 1 m/min als
Rohre mit einem Durchmesser von 110 mm und einer Wanddicke von 4
mm hergestellt.
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Die
Extruder für
die Herstellung der Rohre können übliche Rohrextruder,
wie Einzelschneckenextruder mit einem L/D von 20 bis 40 oder Doppelschneckenextruder
oder Extruderkaskaden aus homogenisierenden Extrudern (Einzelschnecke
oder Doppelschnecke), sein. Gegebenenfalls können zwischen dem Extruder
und dem Ringdüsenkopf
zusätzlich
eine Pumpe für
die Schmelze und/oder ein statischer Mischer verwendet werden. Ringförmige Düsen mit
Durchmessern im Bereich von etwa 16 bis 2000 mm und oder sogar mehr
sind möglich.
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Nach
dem Verlassen der Ringdüse
wird das Rohr auf einem kalibrierenden Dorn aufgenommen, was gewöhnlich vom
Abkühlen
des Rohrs durch Luftkühlung
und/oder Wasserkühlung,
gegebenenfalls auch mit einer internen Wasserkühlung, begleitet wird.
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Bei
der Herstellung von mehrschichtigen Rohren sind herkömmliche
Extruder geeignet. Die Polyolefinschichten können z. B. mit Einzelschneckenextrudern
mit einem LID von 20 bis 40 oder Doppelschneckenextrudern oder anderen
Arten von Extrudern erzeugt werden, die für die mehrschichtige Extrusion
geeignet sind, wie es z. B. in
US
5,387,386 und
FI 83 184 beschrieben
ist. Gegebenenfalls können
zwischen dem Extruder und dem Ringdüsenkopf zusätzlich eine Pumpe für die Schmelze
und/oder ein statischer Mischer verwendet werden. Ringförmige Düsen mit
Durchmessern im Bereich von etwa 20 bis 2000 mm und sogar mehr sind
möglich.
Vorteilhafte Düsentemperaturen
für den
Abgabe der Schmelze sind 180 bis 240°C, vorzugsweise 200 bis 240°C. Nach dem
Verlassen der ringförmigen
Düse werden
die mehrschichtigen Polyolefin-Kunststoffrohre auf einer kalibrierenden
Buchse aufgenommen und abgekühlt.
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Das
mehrschichtige Rohr kann auch in Extrusions-Aufwickel-Verfahren
mit Durchmessern bis zu 3 bis 4 m oder sogar mehr hergestellt werden.
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Die
Rohre können
auch in Rippen erzeugenden Vorrichtungen in Kombination mit dem
Kalibrierschritt oder in dessen Nähe verarbeitet werden, z. B.
für die
Herstellung von mehrschichtigen Rohren mit einer gerippten doppelwandigen/dreiwandigen
Gestaltung mit oder ohne hohle Abschnitte oder mehrschichtigen Rohren
mit einer gerippten Gestaltung.
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Das
Homogenisieren in der Schmelze und die Herstellung von Rohren können auch
in einem Schritt ohne einen dazwischenliegenden Verfestigungs- und
Granulierschritt erfolgen, z. B. in einem kombinierten Doppelschneckenextruder
sowohl für
das Vermengen als auch die Herstellung von Rohren. TABELLE 2
| | Zusammensetzung
1 | Grundharz
(Vergleich) |
n
(2,7 kPa) | Pa·s | 490 | 199 |
SHI
(2,7/210) | | 44,3 | 41,5 |
η (747 Pa) | Pa·s | 869 | 567 |
η (368 Pa) | | 1060 | 592 |
FRR21/5 | | 40,51 | 35,9 |
MFR5 | g/10
min | 0,23 | 0,24 |
MFR21 | g/10
min | 9,42 | 8,48 |
CTL
(Zeit bis zum Versagen) | h | 53 | 52 |
Biegemodul | MPa | 2166 | 1402 |
Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
(23°C) | kJ/m2 | 53,9 | 17,8 |
Kerbschlagzähigkeit
gemäß Charpy
(0°C) | kJ/m2 | 32,8 | 14,2 |
Kriechmodul |
Nach
1 min | MPa | 2918 | 1567 |
Nach
24 h | MPa | 1326 | 612 |
Nach
200 h | MPa | 907 | 433 |
Kriechverhältnis | | 3,48 | 3,55 |
Kurzzeit-Kriechverhältnis | | 3,22 | 3,61 |