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Die
vorliegende Erfindung betrifft den Betrieb eines drahtlosen Service,
insbesondere eines Service, der im Rundsendeverfahren an seine Nutzer ausgestrahlt
werden kann. Die spezifischen Beispiele, die im Folgenden beschrieben
werden, beziehen sich auf Mobiltelefonsysteme der zweiten Generation (2G),
jedoch kommt das Prinzip der vorliegenden Erfindung gleichermaßen auch
auf jedes andere System zur Anwendung, in dem Daten über ein
drahtloses Netzwerk an die Nutzer rundgesendet werden können, sei
es mithilfe eines Netzwerksystems der zweiten Generation (2G), der
dritten Generation (3G) oder eines beliebigen anderen heute vorhandenen oder
zukünftigen
Netzwerks.
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Für einige
vorhandene Mobilfunkservices kann es vorteilhaft sein, die Anzahl
der Nutzer zu zählen,
die Interesse haben, einen anstehenden MBMS (Multimedia Broadcast/Multicast
Service) zu empfangen, und ebenso die Konzentration dieser Nutzer
in der Umgebung der Basisstation (BTS, Base Transceiver Station)
zu ermitteln. Im Multimedia Broadcast/Multicast Service (MBMS) wird
vorgeschlagen, dass eine Zählung
der an einem Service interessierten Nutzer erfolgt, um die effizienteste
Art und Weise zu ermitteln, wie die Daten für die Nutzer bereitgestellt
werden können.
Die Bereitstellung kann entweder über einen Punkt-zu-Mehrpunkt (PTM,
Point to Multipoint)-Träger
oder über
einen normalen Punkt-zu-Punkt(PTP, Point to Point)-Träger geschehen,
wie er heutzutage im allgemeinen Paketfunkdienst (GPRS, General
Packet Radio Service) verwendet wird.
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Dieser
stark vereinfachende Ansatz stellt keine effiziente Art und Weise
bereit, die Entfernung einer Mobilstation MS von der Basisstation
BTS zu messen, und gibt somit auch keinen Aufschluss über den
Signalpegel, der für
eine akzeptable Bereitstellung oder den akzeptablen Grad der Codierung
zum Schutz der Daten erforderlich ist. Es gibt Verfahren, mit deren
Hilfe die einzelnen Mobilstationen MS, die mit einer Basisstation
BTS kommunizieren, den Signalpegel der Übertragung von der Basisstation
BTS verändern
können,
sodass die minimal erforderliche Leistung verwendet wird. Diese
Verfahren beinhalten, dass die Basisstation BTS ihre Sendeleistung
in aufeinander folgenden Wiederholungen so lange reduziert, bis
die Mobilstation MS kein akzeptables Signal mehr empfängt, und
dann die Leistung gerade um so viel wieder anhebt, dass wieder kommuniziert werden
kann. Dieses Verfahren wäre
für ein
potenzielles Broadcast-Szenario vollständig ungeeignet, da alle Ressourcen
belegt würden,
um den Signalpegel zu ermitteln, und keine für den eigentlichen Kommunikationsvorgang.
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Die
Patentanmeldung
EP 1309213 beschreibt
ein Verfahren, bei dem ein Multicast-Service über einen Punkt-zu-Punkt(PTP)
-Kanal auch außerhalb
eines Broadcast-Bereiches empfangen werden kann, wenn ein Teilnehmer
sich entscheidet, den Service sowohl innerhalb als auch außerhalb
des Broadcast-Bereiches zu empfangen, wenn auch voraussichtlich
gegen höhere
Kosten. Dieses System verbessert die Verfügbarkeit für den Teilnehmer, löst jedoch
nicht das Problem der Systemeffizienz, da die Ausstrahlung des Multimedia
Broadcast/Multicast Service (MBMS) innerhalb des Broadcast-Bereiches unabhängig von
der Anzahl der Teilnehmer in dem betreffenden Bereich erfolgt – sie ermöglicht es
vielmehr einfach einem beliebigen Teilnehmer außerhalb des Broadcast-Bereiches,
der sich entschieden hat, die Multicast-Daten dennoch zu empfangen,
auch eine Punkt-zu-Punkt(PTP)-Verbindung
für seine
Daten zu erhalten.
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Die
Patentanmeldung WO 01/26397 beschreibt das Ermitteln einer minimalen Übertragungsqualität für eine Multicast-Broadcast- Ausstrahlung, indem
eine Testübertragung
an eine Gruppe gesendet wird und eine Antwort von einer Mobilstation MS
empfangen wird, welche die Gruppe repräsentiert, und anschließend die
Broadcast-Übertragung an
die Gruppe erfolgt, wenn die Testübertragung den minimalen Qualitätswert überstiegen
hat.
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Auf
dem 3GPP TSG-RAN2/RAN3 #35 Meeting vom 7. bis 11. April 2003 in
Seoul, Korea, wurde ein Mechanismus beschrieben, mit dem festgestellt werden
kann, ob sich das Endgerät
UE eines interessierten Nutzers innerhalb eines Multicast-Bereiches befindet
oder nicht, und ob die Verteilung der Daten im Punkt-zu-Punkt(PTP)- oder
im Punkt-zu-Mehrpunkt (PTM)-Verfahren erfolgen sollte, abhängig von der
Anzahl der Endgeräte
UE interessierter Nutzer in jeder Funkzelle.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung beinhaltet ein Verfahren zum Betreiben eines MBMS (Multimedia
Broadcast/Multicast Service), einen Netzwerk-Controller zu veranlassen,
an alle Mobilstationen MS in einer Funkzelle ein Serviceangebot
zu senden; von jeder Mobilstation eine Angabe zum Interesse an dem
angebotenen Service anzufordern; Daten zu jeder interessierten Mobilstation
zu empfangen, die eine Ermittlung des Standorts oder der Empfangssignalqualität für jede Mobilstation
in der Funkzelle erlauben; eine bevorzugte Verteilung von Punkt-zu-Mehrpunkt
(PTM)- und Punkt-zu-Punkt (PTP)-Trägern für die interessierten Mobilstationen
in einem oder mehreren vorab definierten Bereich(en) innerhalb der
Funkzelle zu berechnen; wobei die Reichweite der nachfolgenden Broadcast-Übertragung
anhand entweder des Empfangssignalpegels oder der Empfangssignalqualität einer
von der Basisstation an die Mobilstation gesendeten Benachrichtigungsnachricht
an der Mobilstation ermittelt wird; wobei für die Broadcast-Übertragung Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Träger verwendet
werden; sowie jede interessierte Mobilstation, die sich außerhalb
der Reichweite der nachfolgenden Broadcast-Übertragung befindet, anzuweisen, Punkt-zu-Punkt(PTP)-Träger zu verwenden,
um den Service zu empfangen.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren ferner das Ausstrahlen im Broadcast-Verfahren
mit reduzierter Leistung an die Mobilstationen, die sich innerhalb
der Reichweite befinden.
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Alternativ
beinhaltet das Verfahren ferner die Broadcast-Übertragung
mit einer höheren
oder niedrigeren Codierrate an die Mobilstationen innerhalb der
Reichweite.
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Obwohl
ein typischer Broadcast-Service wie etwa der MBMS (Multimedia Broadcast/Multicast Service)
die Bereitstellung nicht garantiert, beinhaltet das Verfahren vorzugsweise
ferner, dass die Broadcast-Übertragung
einige Male wiederholt wird, um die Anzahl der Nutzer zu maximieren,
die den Service erfolgreich empfangen.
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Es
existiert eine Anzahl von Verfahren, mit deren Hilfe der Netzwerk-Controller
die benötigten Daten
beschaffen kann; beispielsweise kann der Netzwerk-Controller ein
Serviceangebot über
einen MBMS-Kanal senden und können
die Mobilstationen über
einen vorhandenen Direktzugriffskanal (RACH, Random Access Channel)
antworten, allerdings sendet vorzugsweise der Netzwerk-Controller
ein Serviceangebot über
einen MBMS-Kanal und antworten die Mobilstationen über einen
neuen MBMS-RACH.
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Der
Direktzugriffskanal RACH ist in einer Funkzelle immer vorhanden,
hat jedoch sehr geringe freie Kapazität; ein paketbasierter Direktzugriffskanal (PRACH,
Packet Random Access CHannel) wird nicht immer eingesetzt, aber
dieser hat genügend Kapazitäten und
ist bereits in dem Standard enthalten; ein MBMS-spezifischer RACH
(MRACH) hat den Vorteil, dass er keine bereits bekannte Codierung aufweist,
da er neu ist, jedoch wäre
er nur dann von Nutzen, wenn er in den Standard aufgenommen würde.
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Vorzugsweise
werden sowohl der Standort als auch die Empfangssignalqualität von jeder
interessierten Mobilstation empfangen.
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Dies
können
beispielsweise Daten in Bezug auf die Entfernung von der Antenne
der Basisstation BTS, Messungen der Funkfelddämpfung oder die für die Antwort
an den Netzwerk-Controller
aufgewendete Leistung sein.
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Die
Mobilstationen können
Echtzeit-Messungen des Standorts und Informationen zum Signalpegel
zugrunde legen, um zu entscheiden, ob sie einen Punkt-zu-Punkt(PTP)-Kanal
oder eine Rundsendung anfordern sollen, allerdings könnte sich
dies dahingehend auswirken, dass sich die Anzahl gegenüber derjenigen ändert, die
berechnet wurde, als die Entscheidung getroffen wurde, und sich
die Kosten möglicherweise
erhöhen,
daher strahlt vorzugsweise der Netzwerk-Controller den ermittelten
Empfangssignalpegel bzw. die ermittelte Empfangssignalqualität für eine Broadcast-Übertragung
aus, und jede interessierte Mobilstation vergleicht diese mit einem
gespeicherten Empfangssignalpegel bzw. einer gespeicherten Empfangssignalqualität, um zu
berechnen, ob sie einen Punkt-zu-Punkt(PTP)-Kanal
benötigt.
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Vorzugsweise
werden Daten, die die Bestimmung des Standortes oder der Empfangssignalqualität für jede Mobilstation
erlauben, die sich nicht im Ruhezustand befindet, von dem Netzwerk-Controller, über den
die jeweilige Mobilstation angebunden ist, an den Netzwerk-Controller
gesendet, der das Serviceangebot ausgestrahlt hat.
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Typischerweise
handelt es sich bei dem Service um einen UMTS-Service (UMTS = Universal Mobile Telecommunications
Service, universelles System für
Mobilkommunikation) und werden die Daten von einem versorgenden
RNC (Radio Network Controller, Funknetzsteuerung) über eine
Schnittstellenverbindung an einen Drift-RNC übertragen.
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Als
Schnittstelle kommen Iur, Iur-g, Iu oder Schnittstellen zu anderen
Zugangstechnologien in Betracht. Vorzugsweise werden die Daten in
eine Verbindungsnachricht eingefügt.
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Alternativ
werden die Daten nach Bedarf übertragen.
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Vorzugsweise
wird ein Wechsel zwischen einer Broadcast-Übertragung
und einem alternativen Mechanismus gemäß einem Hysteresediagramm durchgeführt.
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Dies
vermeidet den „Ping-Pong"-Effekt, bei dem
die Umschaltung von einem Übertragungsmodus
zum anderen zu häufig
erfolgt.
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Ein
Verfahren zum Betreiben eines mobilen drahtlosen Service gemäß der vorliegenden
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben, wobei:
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1 eine
beispielhafte Funkzellenanordnung zeigt, die drei Zonen rund um
eine Basisstation aufweist, für
welche das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung zur Anwendung kommen kann;
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2 einen
logischen MRACH-Kanal zeigt, welcher in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
von der Mobilstation für
die Antwort verwendet werden kann;
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3 ein
Beispiel für
das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung darstellt; und
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4 ein Hysteresediagramm der Modusumschaltung
zwischen „Punkt-zu-Punkt" und „Punkt-zu-Mehrpunkt" enthält.
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Das
Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung geht auf die Notwendigkeit ein, Ressourcen für die Kommunikation
derselben Daten effektiv zu nutzen, eine Broadcast-Übertragung,
mit einer Mehrzahl von Mobilstationen in einer Funkzelle, ohne unnötige Störungen der
benachbarten Funkzellen bzw. ohne Verminderung der Signalqualität aufgrund
von Störungen
aus den benachbarten Funkzellen zu verursachen. Derzeit gängige Praxis
ist, einfach mit voller Leistung auszustrahlen, wenn die Anzahl
interessierter Mobilstationen in einer Funkzelle überhaupt als
ausreichend für
die Verwendung des Broadcast-Übertragungsmodus
angesehen wird.
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1 zeigt
eine beispielhafte Situation, in der Nutzer rund um die Basisstation
BTS (mit X gekennzeichnet) herum zufällig verteilt sind. Der Bereich
innerhalb der Funkzelle, der in Reichweite von X liegt, ist in die
drei Zonen A, B und C unterteilt. Das Basisstations-Subsystem (BSS,
Base Station Subsystem) hält
einen bestimmten Multimedia Broadcast/Multicast Service MBMS zur
Verfügung,
muss jedoch die effizienteste Art und Weise der Bereitstellung an
jede Mobilstation MS ermitteln. Daher strahlt der Netzwerk-Controller eine Aufforderung
aus, dass alle Mobilstationen MS innerhalb der Funkzelle bestimmte
Daten zurücksenden
müssen,
um ihr Interesse zu signalisieren. Befindet sich die Mehrzahl der interessierten
Nutzer in Zone A, wird für
einen Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Träger (also
eine Broadcast-Übertragung)
eine geringere Leistung bzw. ein weniger robustes Codierschema benötigt als
wenn die Mehrzahl der Nutzer sich in Zone B oder C, die weiter von
der Basisstation BTS entfernt sind, befände. Ein Basisstations-Controller
(BSC, Base Station Controller) kann entscheiden, einen Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Träger nur
in Zone A bereitzustellen, in welchem Fall eine Benachrichtigung
an alle Mobilstationen MS in den Zonen B und C gesendet werden muss,
dass sie für
die MBMS-Sitzung einen Punkt-zu-Punkt(PTP)-Träger anfordern sollten. Dies ist
besonders gängig
in Situationen, wo sich die Nutzer rund um eine Basisstation BTS
versammeln, beispielsweise bei einem Konzert, wohingegen im allgemeinen
städtischen
Einsatz die Nutzer tendenziell über
ein weiteres Gebiet verstreut und in Bewegung sind, weshalb dies
nicht immer eine klar abgegrenzte Entscheidung ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Mechanismus bereit, mit dem die
Mobilstationen MS in der Funkzelle, die an dem Multimedia Broadcast/Multicast
Service MBMS interessiert sind, auf schnelle und effiziente Weise
auf die MBMS-Benachrichtigung antworten
können
und mit dem die Basisstation BTS die geeigneten Mechanismen für die Kommunikation mit
den interessierten Mobilstationen MS ermitteln kann. Speziell beinhalten
die Wege, über
die Mobilstationen antworten können,
die Verwendung eines der logischen Kanäle, beispielsweise des Random Access
Channel (RACH), des Packet Random Access Channel (PRACH) oder eines
vorgeschlagenen MRACH, um auf die MBMS-Benachrichtigung zu antworten. Wenn
in einer Funkzelle die MBMS-Benachrichtigung gesendet wird, werden
die Mobilstationen MS durch zusätzliche
Signalisierung angewiesen, Informationen bereitzustellen, mit deren
Hilfe die Basisstation BTS die Entfernung der Mobilstation MS von
der Basisstation innerhalb der Funkzelle feststellen und auf diese
Weise den zu verwendenden Kommunikationsmechanismus festlegen kann.
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Das
Basisstations-Subsystem BSS sendet eine Anzahlanzeigenachricht,
die eine Liste von Werten enthält,
welche für
die Berechnungen zur Festlegung des Kommunikationsmechanismus verwendet werden,
und sendet ein entsprechendes Bitmuster. Das in der Benachrichtigungsnachricht
vom BSS gesendete Bitmuster kann unter Umständen der Empfangssignalqualität, dem Empfangssignalpegel
oder beidem an der Mobilstation MS entsprechen und ermöglicht der
Mobilstation, die Qualität
des Funksignals anzuzeigen, das sie in der Funkzelle empfängt. Der
Basisstations-Controller BSC kann diese auf einen beliebigen Wert
einstellen, der für
die Berechnung des Standortes der Mobilstation MS geeignet ist,
allerdings werden in dem nachstehenden Beispiel zwei ausreichend
bekannte GPRS-Leistungsparameter
verwendet, nämlich
RX_LEV und RX_QUAL.
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Sobald
diese Benachrichtigungs-/Anzahlanzeigenachricht eingeht, antwortet
die Mobilstation MS dem Basisstations-Subsystem BSS und zeigt an, dass sie
einen bestimmten Service empfangen will. 2 zeigt
ein Beispiel einer Anzeigenachricht, in der ein 11-Bit-MRACH-Zugangsburst
verwendet wird. 3 Bits werden jeweils für RX_LEV und RX_QUAL belegt,
der Rest für
die Antwortnachricht. Die Angabe des Service kann explizit erfolgen
und eine eindeutige Kennung des gewünschten Service enthalten oder
implizit sein, indem lediglich immer nur eine ausstehende Benachrichtigung/Anzahlanforderung
vorhanden ist. Die Mobilstation MS muss außerdem in der Antwort die Werte
für die
Empfangssignalpegel angeben, wozu das in der Zählung verwendete Bitmuster
dient, damit der Basisstations-Controller BSC anhand eines Algorithmus
ermitteln kann, ob das Punkt-zu- Mehrpunkt(PTM)-
oder das Punkt-zu-Punkt(PTP)-Verfahren eingesetzt werden soll und
mit welcher Leistung ein PTM-Träger
gesendet werden sollte ( d. h., um alle Mobilstationen MS in Zone
A oben mit einem PTM-Träger
zu erreichen, und anschließend
einen PTP-Träger
für alle anderen
Mobilstationen MS in den Zonen B und C bereitzustellen). Der Vorteil
hierbei ist, dass anders als bei einer pauschalen Broadcast-Übertragung die Wahrscheinlichkeit
von Störungen
der Übertragungen
in benachbarten Funkzellen verringert wird. Nur in Fällen, in
denen die Anzahl der Mobilstationen MS, die sich in der Funkzelle
aufhalten, für
eine Broadcast-Übertragung
ausreichend ist und diese Mobilstationen sich relativ gleichmäßig über den
gesamten Bereich innerhalb der Funkzelle verteilen, wird die volle
Sendeleistung benötigt.
Es mag immer noch Situationen geben, in denen dies der Fall ist
und mit ähnlichen
Gegebenheiten in einer benachbarten Funkzelle zusammentrifft, sodass
es verstärkt
zu einer Verminderung der Signalqualität kommt, jedoch ist dies weniger
häufig
der Fall.
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Der
Basisstations-Controller BSC empfängt eine Mehrzahl von Antworten
von vielen Mobilstationen MS, die jeweils eine Angabe zu dem gewünschten
Service und die Empfangssignalpegel-/-qualitätswerte enthalten. Diese Informationen
werden im BSC für
die Berechnung der bevorzugten PTM-Kanalnutzung zugrunde gelegt.
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Eine
alternative Situation ist eine solche, in der der Basisstations-Controller
BSC entscheidet, mit standardmäßiger Leistung
zu senden, jedoch mit erhöhter
Codierrate. Dies wirkt sich derart aus, dass eine Mobilstation MS
im Grenzbereich der Funkzelle eine relativ schlechte Signalqualität erhält, während die
Mobilstationen, die sich näher
zur Basisstation BTS befinden, ihre Broadcast-Übertragung schneller erhalten,
wodurch die Zeitdauer, für
die die Broadcast-Übertragung gesendet
wird, verkürzt
wird. In einigen Fällen
kann es sogar noch effizienter sein, eine schnellere Broadcast-Übertragung
zu verwenden und diese mehrfach zu wiederholen, um die Chancen einer
bestimmten Mobilstation MS im Randbereich der Zone zu erhöhen, eine
akzeptable Empfangsqualität
zu erhalten, als Punkt-zu-Punkt(PTP)-Träger zu verwenden. Der Basisstations-Controller BSC muss unter
Umständen
die Auswirkungen einer Broadcast-Übertragung mit voller Leistung
auf die benachbarten Funkzellen berücksichtigen.
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Da
Mobilstationen sich im Verlauf einer bestimmten Zeitspanne fortbewegen,
werden einige die Funkzelle verlassen und andere neu hineinkommen und
wird sich außerdem
die Verteilung innerhalb der Funkzelle verändern, daher muss unter Umständen der
Prozess des Feststellens der geeignetsten Art und Weise der Übertragung
wiederholt werden, entweder in regelmäßigen Abständen oder als Reaktion auf
bestimmte Ereignisse. Diese Wiederholung kann dazu führen, dass
der Übertragungsmodus
für eine bestimmte
Mobilstation unangemessen häufig
wechselt, daher kommt in einer bevorzugten Ausführungsform die Hysterese zum
Einsatz, um dies zu verhindern. Ein Beispiel eines Hysteresediagramms
für die Umschaltung
zwischen dem Punkt-zu-Punkt(PTP)- und
dem Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Modus ist in 4 dargestellt.
Auf der y-Achse kann die erforderliche Sendeleistung (NTP, Necessary
Transmission Power) durch einen anderen Parameter ersetzt werden,
der sich proportional zu diesem verhält, beispielsweise die Entfernung
des Nutzers von dem Sender.
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Eine
beispielhafte Abfolge von Ereignissen, anhand deren das Basisstations-Subsystem
BSS feststellen kann, wie ein MBMS (Multimedia Broadcast/Multicast
Service)-Dienst übertragen
werden soll, ist in 3 veranschaulicht. Das BSS sendet eine
Anzahlanzeigenachricht (Schritt 1) an eine Mehrzahl von
Mobilstationen MS. Diese Nachricht enthält Messwerte und entsprechende
Bitmaps für die
Antwort. Jede Mobilstation MS sendet eine Antwort (Schritt 2),
in der eine Servicekurzkennung von 5 Bits in dem Format wie in 2 dargestellt
sowie Leistungsanzeige-Bitmaps von 6 Bits Länge enthalten sind. Das Basisstations-Subsystem
BSS berechnet den Sendevorlauf für
alle Antworten (Schritt 3), stellt die Sendevorlaufwerte
und Antworten von allen Mobilstationen MS der Basisstation BTS bereit (Schritt 4)
und berechnet eine bevorzugte Verteilung von Punkt-zu-Mehrpunkt
(PTM)- und Punkt-zu-Punkt(PTP)-Trägern (Schritt 5).
Anschließend
sendet das Basisstations-Subsystem BSS eine Nachricht (Schritt 6)
bezüglich
der Bereitstellung von PTM-Trägern
(eine Liste mit Leistungsanzeige-Bitmaps, für die der PTM-Träger benutzt
werden sollte) und sendet ferner eine Nachricht (Schritt 7)
bezüglich
der Anzeige der Verwendung von PTP-Trägern (eine Liste mit Leistungsanzeige-Bitmaps,
für die
der PTP-Träger
benutzt werden sollte).
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Allgemeiner
können
die Stufen untergliedert werden, wobei die erste „Anzahlanzeige
gesendet" ist, in
der die Nachricht vom Basisstations-Subsystem BSS in der Funkzelle
gesendet wird, um zu ermitteln, ob ein Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Träger oder
eine Mehrzahl von PTP-MBMS-Trägern
erforderlich ist oder nicht. Dies kann Folgendes beinhalten: eine
Anzeige, dass eine Antwort erforderlich ist; eine Servicekennung;
und eine Liste der Empfangssignalpegel-/Empfangssignalqualitäts-Werte
an der Mobilstation MS sowie zugehörige Bitmaps für die Antwort über den
gewählten
Kanal – in
dem vorliegenden Beispiel MRACH unter Verwendung der Parameter RX-LEV
und RX-QUAL, obwohl auch andere Parameter verwendet werden könnten. Der
Parameter RX_LEV (Received Power Level, Empfangssignalpegel) meldet
der Basisstation BTS die Stärke
des Empfangssignals an der Mobilstation MS, während der Parameter RX-QUAL
einen Näherungswert
für das
Verhältnis
zwischen gewünschtem
und unerwünschtem
Signal (C/I, Carrier/Interface Ratio) des Signals liefert, das an
der Mobilstation empfangen wird.
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Als
nächstes
antwortet die Mobilstation MS auf einem Direktzugriffskanal RACH
und übermittelt die
verschiedenen in der Benachrichtigungsnachricht angeforderten Parameter.
Je differenzierter die Anforderung von Informationen ist, desto
größer ist
die Wahrscheinlichkeit, dass für
die Antwortnachricht der MRACH verwendet werden muss. RX_LEV und RX_QUAL
haben beide eine Länge
von 3 Bits, somit kann die resultierende Kombination von Antworten bis
zu 64 verschiedene Antworten erfordern. Dies kann in 6 Bits abgewickelt
werden, sodass 5 Bits für die
Antwort auf dem MRACH bleiben, wenn ein 11-Bit-Zugangsburst verwendet
wird. 2 stellt eine mögliche Implementierung des
11-Bit-Zugangsbursts dar, bei der die ersten 5 Bits festgelegt sind und
für die
Angabe der Antwort auf die Benachrichtigung verwendet werden.
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Danach
berechnet das Basisstations-Subsystem BSS, ob das Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)- oder
das Punkt-zu-Punkt (PTP) -Verfahren verwendet wird. Jeder einzelne
der empfangenen Werte wird unter Umständen in einen für die jeweilige
Implementierung spezifischen Algorithmus eingegeben, um dem Bediener
die Möglichkeit
zu geben, die gesamte Betriebsumgebung zu berücksichtigen, bevor die Entscheidung
fällt,
für die
Bereitstellung des MBMS (Multimedia Broadcast/Multicast Service)
einen Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)Träger
oder eine Mehrzahl von Punkt-zu-Punkt(PTP)-Trägern oder eine Kombination
aus beidem einzusetzen.
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Darauf
folgt abschließend
eine Zuweisungsstufe, in der das Basisstations-Subsystem BSS die
in den Antworten empfangenen Codes (die die RX_LEV- und RX_QUAL-Werte
angeben) dazu nutzt, jeder Gruppe von Mobilstationen MS anzuzeigen,
dass sie einen Punkt-zu-Punkt (PTP)- bzw. einen Punkt-zu-Mehrpunkt
(PTM) -Träger
verwenden sollte. Beispielsweise sollten alle Mobilstationen MS, deren
RX_LEV-Wert höher
ist als ein vorgegebener Wert, den Punkt-zu-Mehrpunkt (PTM)-Kanal
nutzen und alle diejenigen, deren RX_LEV-Wert unter einem bestimmten
Wert liegt, einen Punkt-zu-Punkt (PTP)-Kanal nutzen. Jede Mobilstation
hat die angeforderten Werte gemessen und in ihrer Antwortnachricht
zurückgesendet.
Wenn die Angabe der Abgrenzungswerte gesendet wird, hat jede Mobilstation
MS entweder die Daten ihrer Antwortnachricht gespeichert und nutzt
diese nun, um festzustellen, auf welcher Seite des Grenzwertes sie
liegt, oder misst sie die Werte erneut, sobald die Benachrichtigung
eingeht, und nutzt die Ergebnisse als Basis für die Entscheidung, in welche
Gruppe sie jeweils fällt.
Die letztgenannte Alternative würde
zu einigen Veränderungen
in der Anzahl der Mobilstationen in jeder Kategorie führen und
kann daher unter Umständen
als weniger wünschenswert
angesehen werden, wenn dadurch die Kosten für Ressourcen insgesamt steigen.
Der Nutzer kann entscheiden, sich nicht aufzuschalten, wenn er sich
nicht in dem Bereich der Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Übertragung
befindet, auch wenn er sein Interesse angemeldet hat, den Service
zu empfangen.
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Im
Allgemeinen wird eine Mobilstation MS im Netzwerk für eine Mehrzahl
von Services registriert sein und daher eine positive Antwort zurücksenden für Services,
für die
sie angemeldet ist, was wie vorstehend beschrieben verarbeitet wird.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit,
dass einige der für
den angebotenen Service registrierten Mobilstationen nicht frei
sind, sondern über
das Funkressourcenkontroll (RRC, Radio Resource Control)-Protokoll
verbunden sind, beispielsweise weil sie in einer Verbindung aktiv
sind. Dies ist ein spezifisches Problem, wenn sich eine Mobilstation
zwischen verschiedenen Controllern bewegt, da die detaillierten
Daten zu Standort und Funkfelddämpfung
etc., die für
die Entscheidung, welches die geeignetste Art und Weise für die Bereitstellung
des angebotenen Service ist, für den
Controller, der den Service anbietet, nicht zur Verfügung stehen.
Dementsprechend fließen
diese Daten auch nicht in die Beurteilung ein, wodurch die Effizienz
des Systems verringert wird.
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Die
Lösung
für dieses
Problem besteht darin, die benötigten
zusätzlichen
Informationen bezüglich der
Services, für
die die betreffende Mobilstation angemeldet ist, von dem Controller
der Mobilstation an den Controller, der den Service anbietet, zu übermitteln.
Im Fall des UMTS kommuniziert ein versorgender RNC (Radio Network
Controller, Funknetzsteuerung) mit einem Drift-RNC über eine
Schnittstellenverbindung wie beispielsweise eine Iur-Verbindung und
können
die erforderlichen Daten entweder dieser Verbindungsnachricht explizit
hinzugefügt
werden oder kann alternativ eine Informationsaustauschprozedur dergestalt
erweitert werden, dass der Drift-RNC die Informationen jederzeit
abrufen kann.
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Das
bedeutet, dass die Entscheidung, ob das Punkt-zu-Mehrpunkt (PTM)-
oder das Punkt-zu-Punkt(PTP)-Verfahren genutzt wird, auch weiterhin
auf detaillierten Informationen über
die Situation jeder einzelnen Mobilstation MS beruht, sodass die
in Anspruch genommene Sendeleistung und demzufolge die Störungen in
benachbarten Funkzellen reduziert werden und damit die belegten Luftschnittstellenressourcen
hinsichtlich der Leistung auf ein Minimum beschränkt werden. Der versorgende
RNC kann über
alle notwendigen Daten verfügen, die
beispielsweise im Zuge der Vorbereitung einer Verbindungsübergabe
(Handover) beschafft wurden, sodass es in diesem Fall nicht einmal
erforderlich ist, weitere Messungen vorzunehmen.
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Wenn
die Mobilstation nicht in der Lage ist, einen Service parallel zu
einem laufenden Service zu empfangen, dann würde erwartet, dass sie sich
vorübergehend
von allen anderen Services über
den Netzwerk-Controller abmeldet.
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Es
ist zu beachten, dass die hier angeführten spezifischen Werte Beispiele
für die
möglichen
Parameter sind, die für
die Entscheidung über
die Notwendigkeit eines einzelnen Punkt-zu-Mehrpunkt(PTM)-Trägers oder einer Mehrzahl von Punkt-zu-Punkt (PTP)-Trägern oder
einer Kombination aus beidem herangezogen werden können.