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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft allgemein Verfahren zur Herstellung komprimierter
fester Dosierungsformen und dadurch hergestellte feste Dosierungsformen,
wie Tabletten und Capletten. Die Erfindung betrifft spezieller Tablettierungs-Herstellungsverfahren
und dadurch hergestellte Tabletten für Arzneimittel mit geringer
Löslichkeit
in Wasser.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Wenn
feste Dosierungsformen oral eingenommen werden, muß sich das
Arzneimittel in vielen Fällen in
wäßrigen Fluiden
des Gastrointestinaltrakts, z.B. im Magen des Patienten, lösen, ehe
das Arzneimittel eine therapeutische Wirkung ausüben kann. Ein wiederholt auftretendes
Problem bei komprimierten festen oralen Dosierungsformen, wie Tabletten
und Capletten (d.h. kapselförmigen
Tabletten), besteht darin, daß die
Auflösungsrate
einiger Arzneimittel aus der Dosierungsform deren biologische Verfügbarkeit
beschränkt.
Dieses Problem entsteht dadurch, daß viele Arzneimittel kleine
organische Moleküle
mit geringer Löslichkeit
in wäßrigen Fluiden
sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten,
das Problem der Löslichkeit
von schlecht löslichen
Arzneimitteln anzugehen.
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Beispielsweise
kann das Arzneimittel selbst modifiziert werden. Die physikalische
Form des Arzneimittels kann durch verschiedene Techniken manipuliert
werden, um die Geschwindigkeit, mit der sich das Arzneimittel löst, zu optimieren.
Von diesen Techniken ist die Teilchengrößenreduktion die für die vorliegende
Erfindung am meisten relevante. Die Auflösungsrate eines Feststoffs
kann oft von der Oberfläche
abhängig
sein, die dem auflösenden
Medium ausgesetzt ist, und da die Oberfläche einer gegebenen Masse einer
Substanz im allgemeinen umgeqkehrt proportional zur Teilchengröße der Substanz
ist, kann eine Reduktion der Teilchengröße eines Pulvers oder einer
körnigen
Substanz deren Auflösungsrate
steigern.
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Wo
sie effektiv ist, steigert die Teilchengrößenreduktion die Auflösungsrate
eines teilchenförmigen Feststoffs,
indem die Oberfläche,
die dem auflösenden
Medium ausgesetzt ist, vergrößert wird.
Die Teilchengrößenreduktion
ist jedoch zum Steigern der Auflösungsrate
eines Arzneimittels aus einer komprimierten festen Dosierungsform
nicht immer wirkungsvoll. Viele hydrophobe Arzneimittel haben eine
starke Neigung, sich während
der Herstellung von Dosierungsformen zu größeren Teilchen zu agglomerieren,
was mit einer Verringerung der effektiven Oberfläche insgesamt einhergeht. Remington:
The Science and Practice of Pharmacy, 20. Aufl. 656, 657 (A.R. Gennaro
Hsg., Lippincott Williams & Wilkins:
Philadelphia 2000), durch Bezugnahme hierin aufgenommen, enthält eine
umfassendere Diskussion des Konzepts der "effektiven Oberfläche" und der Auswirkungen der Teilchengröße auf die
Auflösung.
Ein Arzneimittel, das scheinbar zu einer kleinen Teilchengröße gemahlen
wurde, zeigt manchmal Auflösungscharakte ristika
eines größeren Teilchens,
was auf Agglomeration oder einen ähnlichen Effekt zurückzuführen ist.
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Es
gibt drei gut bekannte Verfahren zur Herstellung von komprimierten
festen Dosierungsformen: das Naßgranulationsverfahren,
das Doppelkompressionsverfahren (auch bekannt als Trockengranulation)
und das Direktkompressionsverfahren. In jedem dieser Verfahren gibt
es Mischstufen, die die Agglomeration kleiner Teilchen des Arzneimittels
zu größeren, sich
langsamer auflösenden
Teilchen fördern.
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Beim
Naßgranulationsverfahren
werden das zuvor abgewogene Arzneimittel und ein oder mehrere weitere
Inhaltsstoffe, wie ein Verdünnungsmittel,
miteinander gemischt. Das Gemisch wird dann mit einer Flüssigkeit,
wie Wasser oder Ethanol, gemischt, was dazu führt, daß sich die Teilchen zu einer
feuchten Masse agglomerieren. Manchmal enthält die Flüssigkeit ein Bindemittel. Die
feuchte Masse wird gesiebt, um Körnchen
zu erzeugen, die dann getrocknet werden. Die trockenen Körnchen werden
gesiebt, um Körnchen
einer vorbestimmten Größe zu erzeugen.
Dann werden die Körnchen
typischerweise mit einem festen Schmiermittel und möglicherweise
weiteren Inhaltsstoffen gemischt. Zuletzt werden die mit Schmiermittel
behandelten Körnchen
und jegliche weitere extra-granuläre Inhaltsstoffe zu einer Tablette
komprimiert, die anschließend
beschichtet werden kann.
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Das
Doppelkompressions- oder Trockengranulationsverfahren umfaßt weniger
Stufen als die Naßgranulation
und erfordert keinen Kontakt mit einer Flüssigkeit oder Trocknen, was
es zum Formulieren von wasserempfindlichen und hitzeempfindlichen
Arzneimitteln gut geeignet macht. In dem Doppelkompressionsverfahren
werden das Arzneimittel und weitere Inhaltsstoffe, wie ein Schmiermittel,
gemischt und dann in einer ersten Komprimierungsstufe komprimiert.
Es gibt zwei konventionelle Techniken für die Erstkomprimierung. Eine
ist die Walzenkompaktierung, wobei das Gemisch zwischen Walzen eingebracht
wird, die es zu Bahnen pressen, und die andere ist das Brikettieren,
wobei das Gemisch zu Briketts komprimiert wird, bei denen es sich
um tablettenartige Formen handelt, die typischerweise größer als
Tabletten sind, die für
den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Die resultierenden Bahnen
oder Briketts werden dann zu Körnchen
zerkleinert, mit einem festen Schmiermittel gemischt und in einer
zweiten Komprimierungsstufe komprimiert, wodurch die endgültige Tablette
erzeugt wird.
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Das
Direktkomprimierungsverfahren ist das einfachste der drei gut bekannten
Verfahren zur Herstellung komprimierter fester Dosierungsformen.
In dem Direktkompressionsverfahren werden das Arzneimittel und jegliche
weitere Inhaltsstoffe miteinander gemischt und direkt zur endgültigen Tablette
komprimiert. Die Inhaltsstoffe der Tabletten müssen gute Fließeigenschaften
und eine gute Kohäsion
besitzen, um für
das Tablettieren durch Direktkompression geeignet zu sein. Mikrokristalline
Zellulose und Lactose sind zwei Verdünnungsmittel, die üblicherweise
beim Tablettieren durch Direktkompression verwendet werden.
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Das
US-Patent Nr. 6,458,811 ,
das durch Bezugnahme vollständig
hierin aufgenommen ist, beschreibt eine pharmazeutische Formulierung,
die Raloxifen in partikulärer
Form umfaßt,
wobei die Teilchen eine mittlere Teilchengröße von zwischen etwa 5 und
etwa 20 Mikrometern haben und wenigstens etwa 90% der Teilchen eine
Größe von weniger
als etwa 35 Mikrometern haben.
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Zusätzlich zu
einer Modifikation der physikalischen Charakteristika des Arzneimittels
kann auch die Zusammensetzung der Dosierungsform angepaßt werden,
um die Auflösung
des Arzneimittels zu fördern.
Beispielsweise beschreibt das
US-Patent
Nr. 5,972,383 , welches durch Bezugnahme vollständig hierin
aufgenommen ist, eine oral verabreichbare pharmazeutische Formulierung,
die Raloxifen und eine hydrophile Trägerzusammensetzung umfaßt. Die
hydrophile Trägerzusammensetzung
enthält
einen oberflächenaktiven
Stoff, ein wasserlösliches
Verdünnungsmittel
und ein hydrophiles Bindemittel.
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Unsere
experimentelle Arbeit wurde durch die Suche nach Möglichkeiten
zum Modifizieren der Zusammensetzung und einem Verfahren zur Herstellung
oraler Dosierungsformen, um die Auflösung schlecht löslicher
Arzneimittel zu fördern,
angetrieben. Unsere experimentelle Arbeit konzentrierte sich auch
auf die Suche nach neuen Herstellungsverfahren und Zusammensetzungen,
die uns in die Lage versetzen, größere Arzneimittelteilchen herzustellen,
als es in der Literatur empfohlen wird, und eine rasche Auflösungsrate
und gleichzeitig eine hohe biologische Verfügbarkeit aufrechtzuerhalten.
Das Arzneimittel Raloxifen wurde in einem großen Teil dieser Arbeit als
Modell verwendet. In ihrer allgemeineren Anwendung soll die hier
offenbarte Erfindung jedoch nicht so interpretiert werden, daß sie auf
feste Dosierungsformen von Raloxifen beschränkt ist.
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In
einer gut bekannten, 1963 veröffentlichten
Studie berichteten Levy et al. über
die Auswirkung von Stärke
auf die Auflösungsrate
von Salicylsäure
aus Tabletten, hergestellt durch Doppelkompression. Levy, G. et
al., J. Pharm. Sci. 1963, 52, 1047. Es wurde entdeckt, daß eine Erhöhung des
Stärkegehalts
von 5 auf 20% die Auflösungsrate
von Salicylsäure
um das Dreifache steigerte. Diese Beobachtung wurde dem rascheren Zerfallen
von Tabletten mit einem höheren
Stärkegehalt
zugeschrieben. Im Jahre 1967 beobachteten Finholt et al., daß kleine
Stärketeilchen,
die zu Phenobarbitaltabletten zugegeben wurden, die Auflösungsrate
von Phenobarbital aus den Tabletten steigerten. Unter Erzielung
einer anderen Schlußfolgerung
als bei Levy et al. wurde vorgeschlagen, daß die Stärke durch Beschichten der Phenobarbitalkristalle
wirkte und diesen eine hydrophile Eigenschaft verlieh, was den Kontakt
zwischen den Phenobarbitalteilchen und einem wäßrigen Auflösungsmedium verbesserte. Finholt,
P. Medd Norsk Farm. Selsk. 1966, 28, 238.
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Stärke ist
ein üblicher
Inhaltsstoff von Tabletten, wo sie für eine Vielzahl von Zwecken
verwendet wird. Sie wird z.B. routinemäßig als Verdünnungsmittel,
Bindemittel, Sprengmittel und Gleitmittel verwendet. Verdünnungsmittel
erhöhen
die Masse einer festen pharmazeutischen Zusammensetzung und können eine
die Zusammensetzung enthaltende pharmazeutische Dosierungsform für den Patienten
und den Pflegenden leichter handhabbar machen. Bindemittel helfen,
den aktiven Inhaltsstoff und andere Inhaltsstoffe aneinander zu
bin den, wie beispielsweise während
der Granulierungs- oder Kompressionsstufen. Sprengmittel beschleunigen
das Aufbrechen einer Tablette im Magen eines Patienten typischerweise,
indem sie Wasser in die Tablette ziehen und sie zum Aufquellen bringen,
wodurch die Tablette in kleinere Teile aufgebrochen wird (was zu einer
größeren Oberfläche führt). Gleitmittel
verbessern die Fließfähigkeit
pulverförmiger
Zusammensetzungen, indem die Oberflächen der Teilchen beschichtet
werden. Laut dem Handbook of Pharmaceutical Excipients, 4. Au 11.
603-604 (Pharmaceutical Press: London 2003), das durch Bezugnahme
vollständig
hierin aufgenommen ist, wird Stärke
für gewöhnlich in
einer Menge von 5-15% verwendet, wenn sie als Bindemittel dient.
(Alle Prozentangaben sind, wenn es nicht anders angegeben ist, Angaben
in Gewichtsprozent, basierend auf dem Gesamtgewicht der komprimierten
festen Dosierungsform.) Wenn sie als Sprengmittel dient, wird sie
für gewöhnlich in
einer Menge von 3-15% zugegeben. Ebd. Die Menge an Verdünnungsmittel,
die in einer bestimmten Anwendungsform benötigt wird, ist von vielen Parametern
abhängig
und hochgradig variabel. Wie es in dem Handbook angemerkt ist, läßt sich
Stärke
jedoch nicht gut komprimieren und steigert tendenziell die Bröckeligkeit
und das Deckeln von Tabletten, wenn sie in hohen Konzentrationen
verwendet wird. Ebd. Somit ist die Verwendung hoher Konzentrationen
von Stärke
als Verdünnungsmittel
durch die Verschlechterung der Härte
und der Bröckeligkeit
(Beständigkeit
gegen Zersplittern), die auftritt, wenn der Anteil an Stärke in der
Formulierung erhöht
wird, beschränkt.
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Es
ist daher in hohem Maße
erwünscht,
eine komprimierte feste Dosierungsform für die orale Verabreichung mit
einer hohen Auflösungsrate
eines schlecht löslichen
Arzneimittels zu erzeugen, ohne die Teilchengröße des Arzneimittels über die
Größe, die
durch Oberflächenberechnung
aufgrund von Agglomerationseffekten vorausgesagt wird, hinaus reduzieren
zu müssen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine komprimierte feste pharmazeutische Dosierungsform,
umfassend (a) eine pharmakologisch aktive Verbindung mit geringer
Löslichkeit
in Wasser (z.B. Raloxifen) mit einer Teilchengrößenverteilung, die derart ist,
daß d(0,5) größer als
etwa 35 μm
ist und d( 0,9) kleiner
als etwa 100 μm
ist, und (b) Stärke
in einer Menge von etwa 25 bis etwa 90 Gewichtsprozent, bevorzugt
von etwa 35 bis etwa 80 Gewichtsprozent und am meisten bevorzugt
von etwa 45 bis etwa 75 Gewichtsprozent. Die Stärke kann die effektive Oberfläche der
Formulierung und damit ihre Auflösungsrate
und ihre biologische Verfügbarkeit
steigern.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer festen pharmazeutischen
Dosierungsform für
ein Arzneimittel mit geringer Löslichkeit
in Wasser, welche eine annehmbare Auflösungsrate und, was bevorzugter
ist, eine hohe Auflösungsrate
zeigt. Es versteht sich, daß für Raloxifentabletten
eine "annehmbare
Auflösungsrate" durch die Freisetzung
von wenigstens etwa 60 Prozent der markierten Dosis innerhalb von
etwa 45 Minuten beim Testen in 900 ml einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat
80-Lösung
unter Verwendung einer Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II) bei 50
U.p.M., 37°C,
beispielhaft veranschaulicht wird. Beim Testen in 2 l der Lösung erfolgt
die Freisetzung von wenigstens etwa 60 Prozent der markierten Dosis
innerhalb von etwa 40 Minuten. Es versteht sich ebenfalls, daß für Raloxifentabletten
eine "hohe Auflösungsrate" durch die Freisetzung
von wenigstens etwa 50 Prozent der markierten Dosis innerhalb von
etwa 20 Minuten beim Testen in 900 ml einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat 80-Lösung unter
Verwendung einer Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II) bei 50 U.p.M.,
37°C, beispielhaft
veranschaulicht wird. Beim Testen in 2 l der Lösung erfolgt die Freisetzung
von wenigstens 70 Prozent der markierten Dosis innerhalb von etwa
50 Minuten. Das Verfahren umfaßt
(a) das Mischen einer teilchenförmigen,
pharmakologisch aktiven Verbindung und Stärke, (b) das Komprimieren des
Gemischs zu einem kohärenten
Feststoff, (c) das Zerkleinern des kohärenten Feststoffs zu Körnchen,
(d) das Benetzen der Körnchen
mit einer Flüssigkeit,
(e) das Trocknen der benetzten Körnchen
unter Bildung trockener Körnchen,
und (f) das Tablettieren der getrockneten Körnchen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung
einer festen pharmazeutischen Dosierungsform von Raloxifen, die
eine verbesserte Auflösungsrate
zeigt und eine Teilchengrößenverteilung
hat, die bedeutend größer ist,
als sie im Stand der Technik gelehrt wird.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen,
z.B. Osteoporose, welche die orale Verabreichung einer komprimierten
pharmazeutischen Dosierungsform der vorliegenden Erfindung an einen
Patienten umfassen.
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Diese
und weitere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden unten ausführlicher beschrieben.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung des Prozentsatzes der Auflösung von
Raloxifen über
die Zeit für:
- (1) eine Raloxifentablette, die konventionelle
Füllmittel
und keine Stärke
enthält,
hergestellt durch Naßgranulation,
- (2) eine Raloxifentablette mit einem relativ geringen Stärkegehalt
(24%), hergestellt durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren,
- (3) eine Raloxifentablette mit hohem Stärkegehalt (64,4%), hergestellt
durch Trockengranulation, und
- (4) eine Raloxifentablette mit hohem Stärkegehalt (60,8%), hergestellt
durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren.
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Das
Auflösungsprofil
wurde durch Testen in 900 ml einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat 80-Lösung unter
Verwendung einer Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II), 50 U.p.M.,
37°C zu
den Zeitpunkten 10, 20, 30 und 45 Min. erzeugt.
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2 ist
eine graphische Darstellung, die den Prozentsatz der Auflösung von
Raloxifen über
die Zeit vergleicht, für:
- (1) eine Raloxifentablette, die konventionelle
Füllmittel
und keine Stärke
enthält,
hergestellt durch Naßgranulation,
- (2) eine Raloxifentablette mit relativ geringem Stärkegehalt
(24%), hergestellt durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren,
- (3) eine Raloxifentablette mit hohem Stärkegehalt (64,4%), hergestellt
durch Trockengranulation, und
- (4) eine Raloxifentablette mit hohem Stärkegehalt (60,8%), hergestellt
durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren.
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Das
Auflösungsprofil
wurde durch Testen in 2 l einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat 80-Lösung unter Verwendung
einer Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II), 50 U.p.M., 37°C zu den
Zeitpunkten 20, 30, 40, 50 und 60 Min. erzeugt.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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In
einem Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein neues Verfahren
zur Herstellung einer komprimierten festen Dosierungsform, wie einer
Tablette. Im folgenden wird das Herstellungsverfahren als das "Naß-Doppelkompressionsverfahren" bezeichnet. Das
Naß-Doppelkompressionsverfahren
wird in vorteilhafter Weise verwendet, um komprimierte feste Dosierungsformen
mit einem hohen Gehalt eines fein verteilten hydrophilen Materials,
vorzugsweise Stärke,
zur Verabreichung eines Arzneimittels mit geringer Löslichkeit
in Wasser herzustellen.
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Ein
Arzneimittel besitzt eine "geringe
Löslichkeit
in Wasser" oder
ist "schlecht löslich" (austauschbar verwendet),
wenn die ihm innewohnende Wasserlöslichkeit (d.h. die Wasserlöslichkeit
der nicht-ionisierten Form) weniger als etwa 1 Gewichts-% beträgt und typischerweise
weniger als etwa 0,1 oder 0,01 Gewichts-% beträgt. Solche Arzneimittel umfassen
ohne Beschränkung
hierauf Raloxifen, Oxcarbazepin und Atorvastatin, pharmazeutisch
verträgliche
Salze, Isomere und Derivate davon und Gemische davon.
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Der
Begriff "Magensaft" bezeichnet das endogene
flüssige
Medium des Magens, einschließlich
Wasser und Sekreten. "Simulierter
Magensaft" bezeichnet
jedes Fluid, von dem allgemein bekannt ist, daß es in Experimenten, die dafür ausgestaltet
sind, die Auflösungsrate
von Substanzen im Magen festzustellen, einen geeigneten Ersatz für echten
Magensaft bereitstellt. Ein solcher simulierter Magensaft ist USP
Gastric Fluid TS ohne Enzyme. United States Pharmacopeia and National
Formulary 24/19 S. 2235 (1999).
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Mehrere
hydrophile Materialien können
in dem Herstellungsverfahren verwendet werden. Wir haben herausgefunden,
daß eine
relativ hohe Konzentration von Stärke in der Zu sammensetzung
eine ausgeprägte Wirkung
auf die Verbesserung der Auflösungsrate
der endgültigen
Dosierungsform besitzt. Somit ist der bevorzugte hydrophile Hilfsstoff
Stärke.
Stärke
ist ein natürlich
vorkommendes Polysaccharid, das von verschiedenen Pflanzenquellen
abgeleitet ist, einschließlich
Mais, Kartoffeln, Tapioka, Reis und Weizen. Sie besteht aus Amylose
und Amylopektineinheiten. Stärke
ist von zahlreichen Herstellern, wie Anheuser Busch, Starchem, AE
Staley Mfg. Co., Matheson, Coleman & Bell und Henkel Corp., kommerziell
erhältlich.
Eine bevorzugte Stärke
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung ist vorgelatinierte
Stärke,
die die Erfordernisse des Official Monograph of the National Formulary
erfüllt.
United States Pharmacopeia & National
Formulary 26/21 2843 (U.S. Pharmacopeial Convention, Inc.: Rockville,
MD, 2003).
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Die
erzielte Verbesserung der Auflösungsrate
kann durch verschiedene Mechanismen erfolgen. Ohne durch eine bestimmte
Theorie darüber,
wie die relativ hohen Konzentrationen von Hilfsstoffen, beispielsweise Stärke, die
Auflösungsrate
eines schlecht löslichen
Arzneimittels steigern, gebunden sein zu wollen, wird nicht angenommen,
daß die
Teilchengröße der Stärke kritisch
ist.
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Das
bevorzugte Naß-Doppelkompressionsverfahren
umfaßt
sechs Stufen. In der ersten Stufe wird eine pharmakologisch aktive
Verbindung in Teilchenform mit pulverförmigem hydrophilem Material,
vorzugsweise Stärke,
unter Bildung eines homogenen Gemischs gemischt. Die Menge der pharmakologisch
aktiven Verbindung und des hydrophilen Materials, die gemischt werden
sollen, wird unter Berücksichtigung
des Verhältnisses
der Inhaltsstoffe, der Wirksamkeit und der Größe der endgültigen komprimierten Dosierungsform bestimmt.
Wenn der aktive pharmazeutische Inhaltsstoff jedoch sowohl in natürlich vorkommenden
als auch in simuliertem Magen- und/oder Darmsäften schlecht löslich ist,
wird die Menge an hydrophilem Material vorzugsweise in einer Menge
bereitgestellt, die dazu führt,
daß das
hydrophile Material von etwa 25 bis etwa 90 Gewichtsprozent (Gew.-%),
vorzugsweise von etwa 35 bis etwa 80 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von etwa 45 bis etwa 75 Gew.-% der endgültigen Dosierungsform ausmacht.
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Zusätzlich zu
der aktiven Verbindung und dem hydrophilen Material können auch
andere Inhaltsstoffe in dieser Stufe mit zugemischt werden. Das
Mischen kann gemäß irgendeinem
bekannten Verfahren und unter Verwendung irgendeiner Ausrüstung, die
ein homogenes Pulvergemisch erzeugen kann, wie beispielsweise eines
V-Kegelmischers, eines Pulvermischers, eines Mischers mit hoher
Scherkraft oder eines Wirbelbettgranulators, durchgeführt werden.
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In
der zweiten Stufe wird das Gemisch zu einem kohärenten Feststoff komprimiert.
Dies kann unter Verwendung konventioneller Trockengranulationstechniken,
wie Brikettieren und Walzenkompaktierung, die Briketts, Bänder oder
Bahnen erzeugen, erfolgen.
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In
der dritten Stufe wird der kohärente
Feststoff zu Körnchen
zerkleinert. Das Zerkleinern kann mit einer Mühle, wie einer Fitzpatrick-Mühle, oder
durch Sieben durchgeführt
werden.
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In
der vierten Stufe werden die Körnchen
mit einer Flüssigkeit
benetzt. Bevorzugte Flüssigkeiten
sind Wasser und C1-C4-Alkohole,
wobei Ethanol besonders bevorzugt ist. Noch bevorzugter ist die
Flüssigkeit
eine Lösung
eines Bindemittels in Wasser oder einem C1-C4-Alkohol.
Geeignete Bindemittel umfassen beispielsweise Polyvinylpyrrolidon
(Povidon), Polyethylenglycol, Zucker, Invertzucker, Poloxamere (PLURONIC® F68, PLURONIC® F127),
Kollagen, Albumin, Zellulosen in nicht-wäßrigen Lösungsmitteln, Poly(propylenglycol),
Polyoxyethylen-Polypropylen-Copolymer,
Polyethylenester, Polyethylensorbitanester, Poly(ethylenoxid), mikrokristalline
Zellulose. Ein besonders bevorzugtes Bindemittel ist PVP K-30. Anleitungen
hinsichtlich der zu verwendenden Menge an Flüssigkeit und des Typs und der
Menge zusätzlicher
Inhaltsstoffe, die während
dieser Benetzungsstufe zugegeben werden können, können unter Bezugnahme auf die
bekannten Bedingungen, wie sie in konventionellen Naßgranulationsverfahren
verwendet werden, erhalten werden. Dementsprechend wird eine ausreichende
Menge der Flüssigkeit
verwendet, so daß die
Körnchen
und jegliche andere feste Inhaltsstoffe, die von dieser Stufe umfaßt sind,
gründlich
benetzt werden, jedoch nicht so stark, daß eine signifikante Menge an
freifließender
Flüssigkeit
zurückbleibt,
nachdem alle unlöslichen
Inhaltsstoffe zugegeben wurden. Geeignete Füllmittel, die zugegeben werden
können,
umfassen z.B. dibasisches Calciumphosphat, Kaolin, Saccharose, Mannitol,
mikrokristalline Zellulose, pulverförmige Zellulose, präzipitiertes
Calciumcarbonat, Sorbitol, Stärke,
Lactose und Kombinationen davon. Des weiteren umfassen zusätzliche
feste Inhaltsstoffe, die zugegeben werden können, ein Ansäuerungsmittel,
ein Alkalisierungsmittel, ein Adsorbens, ein Antioxidans, ein Puffermittel,
einen Farbstoff, einen Elektrolyten, ein Emulgier- (Suspendier-)
Mittel, einen Aromastoff, einen Duftstoff, ein Süßungsmittel, ein Anti-Adhäsionsmittel,
ein Bindemittel, ein Verdünnungsmittel,
einen Hilfsstoff, ein Sprengmittel, ein Gleitmittel, ein Schmiermittel,
ein Trübungsmittel
und/oder ein Poliermittel.
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In
der fünften
Stufe des Herstellungsverfahrens werden die benetzten Körnchen getrocknet.
Das Trocknen kann unter Verwendung jeder konventionellen Trocknungsausrüstung, wie
einem Hordentrockner oder einem Wirbelbetttrockner, durchgeführt werden.
Die Trocknungstemperatur ist zum Teil von der Thermolabilität des aktiven
Inhaltsstoffs abhängig.
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Optional
können
zusätzliche
Hilfsstoffe mit den getrockneten Körnchen gemischt werden. Beispielsweise
kann es notwendig oder wünschenswert
sein, ein Gleitmittel und/oder ein Schmiermittel zuzugeben, ehe die
Körnchen
in den Fülltrichter
einer Tablettierungsmaschine geladen werden.
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In
der sechsen Stufe des Verfahrens können die optional geschmierten
getrockneten Körnchen
und jegliche andere optionale extra-granuläre Inhaltsstoffe zu einer festen
Dosierungsform komprimiert werden. Es kann jede konventionelle Tablettierungsmaschine,
wie beispielsweise eine handbetriebene Presse, eine Tablettierungspresse
mit einer Station oder eine rotierende Tablettierungspresse, verwendet
werden. Der Betrieb einer solchen Maschine liegt innerhalb des Wissensbereichs
eines Durchschnittsfachmanns auf dem Gebiet.
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Nach
dem Tablettieren können
die Tabletten optional beschichtet werden. Die beschichteten oder nicht-beschichteten
Tabletten werden auf herkömmliche
Weise mit geeigneten Etiketten verpackt, die Ärzte und Patienten über die
korrekte Verwendung der Tabletten informieren.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung komprimierte
feste Dosierungsformen, die eine pharmakologisch aktive Verbindung
mit geringer Löslichkeit
in Wasser und von etwa 25 bis etwa 80 Gew.-% Stärke enthalten. Die komprimierten
festen Dosierungsformen dieser Erfindung sind schlagbeständig.
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Die
Schlagzähigkeit
von Tabletten wird in der pharmazeutischen Industrie durch die Härte und
Bröckeligkeit
der Tablette quantitativ bestimmt. Die Tablettenhärte ist
ein Maß der
Bruchneigung einer Tablette unter aufgebrachtem Druck. Vorrichtungen
zur Messung der Härte
sind von einer Vielzahl von Herstellern, wie KRAEMER (UTS) Ltd.,
kommerziell erhältlich.
Komprimierte feste Dosierungsformen dieser Erfindung haben eine Härte von
wenigstens etwa 5 Strong-Cobb-Einheiten, wenn sie unter Verwendung
von KRAEMER (UTS) gemessen werden. Die Bröckeligkeit wird unter Verwendung
des USP-Testverfahrens gemessen. Komprimierte feste Dosierungsformen
dieser Erfindung haben eine Bröckeligkeit
von weniger als etwa 1 %, bevorzugt von weniger als etwa 1%.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
Arzneimittel mit geringer Löslichkeit
in Wasser verwendet werden, um Krankheiten zu behandeln, indem solche
Arzneimittel in den erfindungsgemäßen Dosierungsformen oral verabreicht
werden. Die Formulierungen können
beispielsweise insbesondere in einem Verfahren zur Behandlung von
Osteoporose verwendet werden. Die nachfolgenden Formulierungsbeispiele
sind lediglich veranschaulichend und sollen den Schutzumfang der
Erfindung in keinster Weise beschränken.
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BEISPIELE
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Allgemeines
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Bei
der in diesen Beispielen verwendeten Stärke handelte es sich um vorgelatinierte
Stärke,
erhältlich von
Colorcon. Die verwendete mikrokristalline Zellulose war Avicel® PH
102, erhältlich
von FMC Biopolymer. Das verwendete Lactosemonohydrat ist von DMV
erhältlich.
Das verwendete Magnesiumstearat ist von Peter Greven erhältlich.
Das verwendete Crospovidon ist von ISP Technologies Inc. erhältlich.
Das verwendete kolloidale Siliciumdioxid war Aerosil® 200,
erhältlich
von Degussa.
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Die
Analyse des verwendeten Raloxifenhydrochlorids zeigte, daß die Teilchengrößenverteilung
die folgenden Spezifikationen erfüllte: d(0,5) größer als
etwa 35 μm,
d(0,9) kleiner als etwa 100 μm. Beispielsweise
war in den Formulierungen 1-4 unten d( 0,5) = 38,8 μm und d( 0,9) = 90,4 μm. Alle hier angegebenen Teilchengrößen beziehen
sich auf den mittleren äquivalenten
Kugeldurchmesser, gemessen durch Laserlichtstreutechniken. Somit
bedeutet der Ausdruck "d(0,5) größer als
etwa 35 μm", daß 50% der
Teilchen, bezogen auf das Volumen, einen mittleren äquivalenten
Kugeldurchmesser von mehr als etwa 35 μm haben, gemessen durch Laserlichtstreuung.
Das Instrument zur Messung der Laserlichtstreuung, das zur Messung
der Teilchengrößenverteilung in
den Beispielen verwendet wurde, war ein Malvern Mastersizer® S.
Das Auflösungsprofil
wurde durch Testen entweder in 900 ml oder 2 l einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat
80-Lösung
unter Verwendung einer Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II) bei 50
U.p.M. bei 37°C
erzeugt.
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Beispiel 1
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Formulierung 1 (Vergleich)
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Eine
Raloxifenhydrochloridtablette mit konventionellen Füllmitteln
wurde durch Naßgranulation
hergestellt. Die Inhaltsstoffe in Tabelle 1 wurden naßgranuliert
und dann zu Tabletten mit einem Gewicht von 250 mg komprimiert.
Stärke
wurde in Formulierung 1 nicht verwendet. Mikrokristalline Zellulose
und Lactose, zwei üblicherweise
verwendete Füllmittel,
wurden anstelle von Stärke
verwendet. Das Auflösungsprofil
von Formulierung 1 in 900 ml und 2 l einer 0,1%-igen Polysorbat
80-Lösung,
Paddel-Vorrichtung (Apparat II) bei 50 U.p.M. wurde getestet (siehe
Studie zur Auflösungsrate
unten). Tabelle 1
Inhaltsstoff | Gewicht
(mg/Tablette) | Gewichtsprozent |
Teil
I | | |
Raloxifenhydrochlorid | 60 | 24% |
Crospovidon | 10 | 4% |
Mikrokristalline
Zellulose | 76,5 | 30,6% |
Teil
II | | |
Lactosemonohydrat | 100 | 40% |
Teil
III | | |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 1 | 0,4% |
Teil
IV | | |
Magnesiumstearat | 2,5 | 1% |
- 1. Die Inhaltsstoffe von Teil I wurden
gründlich
gemischt.
- 2. Das Gemisch von Teil I wurde durch Zugabe von Granulierungslösung (Lactose
aus Teil II, gelöst
in Wasser) granuliert, die Körnchen
wurden getrocknet und gemahlen (0,6 mm-Sieb).
- 3. Der Inhaltsstoff von Teil III wurde dann für etwa 15
Minuten mit den Körnchen
gemischt.
- 4. Der Inhaltsstoff von Teil IV wurde dann für etwa 5 Minuten mit den Körnchen gemischt.
- 5. Die geschmierten Körnchen
wurden zu Tabletten von 12,0 × 5,5
mm komprimiert.
-
Es
wurde festgestellt, daß die
Tablettenhärte
9 Strong-Cobb-Einheiten betrug.
-
Beispiel 2
-
Formulierung 2 (Vergleich)
-
Raloxifentabletten
mit einem Gewicht von 250 mg wurden aus den in Tabelle 2 aufgeführten Inhaltsstoffen
unter Verwendung des Naß-Doppelkompressionsverfahrens
hergestellt. Formulierung 2 ist ein Beispiel der Verwendung eines
relativ niedrigen Stärkegehalts
von etwa 0 bis zu etwa 24 Gew.-%. Das Auflösungsprofil von Formulierung
2 in 900 ml und 2 l 0,1%-iger
wäßriger Polysorbat
80-Lösung,
Paddel-Vorrichtung (Apparat II) bei 50 U.p.M. wurde getestet (siehe
Studie zur Auflösungsrate
unten). Tabelle 2
Inhaltsstoff | Gewicht
(mg/Tablette) | Gewichtsprozent |
Teil
I | | |
Raloxifenhydrochlorid | 60 | 24% |
Stärke | 60 | 24% |
Teil
II | | |
Magnesiumstearat | 2 | 0,8% |
Teil
III | | |
Mikrokristalline
Zellulose | 85 | 34% |
Polyvinylpyrrolidinon | 9 | 3,6% |
Teil
IV | | |
Mikrokristalline
Zellulose | 30,75 | 12,3% |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 1,25 | 0,5% |
Teil
V | | |
Magnesiumstearat | 2 | 0,8% |
- 1. Die Inhaltsstoffe aus Teil I wurden
gründlich
gemischt.
- 2. Der Inhaltsstoff aus Teil II wurde zu Teil I zugegeben und
gemischt und zu Briketts kom primiert.
- 3. Die Briketts wurden dann zu Körnchen zerkleinert.
- 4. Körnchen,
erhalten nach Stufe 3 mit Zugabe von mikrokristalliner Zellulose
(Teil III), wurden in einer Granulierungslösung (PVP, gelöst in EtOH
95%) granuliert. Die Körnchen
wurden getrocknet und gemahlen (0,6 mm-Sieb).
- 5. Die Inhaltsstoffe von Teil IV wurden dann für etwa 15
Minuten mit den Körnchen
gemischt.
- 6. Der Inhaltsstoff von Teil V wurde dann für etwa 5 Minuten mit den Körnchen gemischt.
- 7. Das resultierende Gemisch wurde zu Tabletten von 12,0 × 5,5 mm
komprimiert.
-
Es
wurde festgestellt, daß die
Tablettenhärte
etwa 9 bis 10 Strong-Cobb-Einheiten betrug.
-
Beispiel 3
-
Herstellung
-
Formulierung 3
-
Raloxifentabletten
mit einem Gewicht von 250 mg wurden unter Verwendung eines Trockengranulationsverfahrens
aus den in Tabelle 3 aufgelisteten Inhaltsstoffen hergestellt. Formulierung
2 ist ein Beispiel der Verwendung eines hohen Stärkegehalts von etwa 35 bis
etwa 75 Gew.-%. Das Auflösungsprofil
von Formulierung 3 in 900 ml und 2 l 0,1%-iger wäßriger Polysorbat 80-Lösung, Paddel-Vorrichtung
(Apparat II) bei 50 U.p.M. wurde getestet (siehe Studie zur Auflösungsrate
unten). Tabelle 3
Inhaltsstoff | Gewicht
(mg/Tablette) | Gewichtsprozent |
Teil
I | | |
Raloxifenhydrochlorid | 60 | 24% |
Stärke | 161 | 64,4% |
Teil
II | | |
Magnesiumstearat | 0,75 | 0,3% |
Teil
III | | |
Mikrokristalline
Zellulose | 25,25 | 10,1% |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 1,25 | 0,5% |
Teil
IV | | |
Magnesiumstearat | 1,75 | 0,7% |
- 1. Die Inhaltsstoffe von Teil 1 wurden
gründlich
gemischt.
- 2. Der Inhaltsstoff von Teil II wurde zu Teil I zugegeben und
gemischt und zu Briketts kom primiert.
- 3. Die Briketts wurden dann zu Körnchen gemahlen.
- 4. Die Inhaltsstoffe von Teil III wurden dann für etwa 15
Minuten mit den Körnchen
gemischt.
- 5. Der Inhaltsstoff aus Teil IV wurde dann für etwa 5 Minuten mit den Körnchen gemischt.
- 6. Das resultierende Gemisch wurde zu Tabletten von 12,0 × 5,5 mm
komprimiert.
-
Es
wurde herausgefunden, daß die
Tablettenhärte
etwa 11 Strong-Cobb-Einheiten betrug.
-
Formulierung 4
-
Raloxifentabletten
mit einem Gewicht von 250 mg wurden aus den in Tabelle 4 aufgelisteten
Inhaltsstoffen durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren
hergestellt. Das Auflösungsprofil
von Formulierung 4 in 900 ml und 2 l 0,1 %-iger wäßriger Polysorbat
80-Lösung,
Paddel-Vorrichtung (Apparat 11) bei 50 Uq.p.M. wurde getestet (siehe
Studie zur Auflösungsrate
unten). Tabelle 4
Inhaltsstoff | Gewicht
(mg/Tablette) | Gewichtsprozent |
Teil
I | | |
Raloxifenhydrochlorid | 60 | 24% |
Stärke | 152 | 60,8% |
Teil
11 | | |
Magnesiumstearat | 0,75 | 0,3% |
Teil
III | | |
Polyvinylpyrrolidinon | 9 | 3,6% |
Teil
IV | | |
Mikrokristalline
Zellulose | 25,25 | 10,1% |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 1,25 | 0,5% |
Teil
V | | |
Magnesiumstearat | 1,75 | 0,7% |
- 1. Die Inhaltsstoffe von Teil I wurden
gründlich
gemischt.
- 2. Der Inhaltsstoff von Teil II wurde zu Teil I zugegeben und
gemischt und zu Briketts kom primiert.
- 3. Die Briketts wurden dann zu Körnchen gemahlen.
- 4. Nach Stufe 3 erhaltene Körnchen
wurden in einer Granulierungslösung
(PVP, gelöst
in EtOH 95%) weiter granuliert. Die Körnchen wurden getrocknet und
gemahlen (0,6 mm-Sieb).
- 5. Die Inhaltsstoffe von Teil IV wurden dann für etwa 15
Minuten mit den Körnchen
gemischt.
- 6. Der Inhaltsstoff von Teil V wurde dann für etwa 5 Minuten mit den Körnchen gemischt.
- 7. Das resultierende Gemisch wurde zu Tabletten von 12,0 × 5,5 mm
komprimiert.
-
Es
wurde herausgefunden, daß die
Tablettenhärte
etwa 7 Strong-Cobb-Einheiten betrug.
-
Formulierung 5
-
Raloxifentabletten
mit einem Gewicht von 350 mg werden aus den in Tabelle 5 aufgelisteten
Inhaltsstoffen durch das Naß-Doppelkompressionsverfahren
hergestellt. Formulie rung 5 ist ein Beispiel der Verwendung eines
sehr hohen Stärkegehalts
von mehr als etwa 75 Gew.-%. Tabelle 5
Inhaltsstoff | Gewicht
(mg/Tablette) | Gewichtsprozent |
Teil
I | | |
Raloxifenhydrochlorid | 60 | 24% |
Stärke | 262,5 | 75% |
Teil
II | | |
Magnesiumstearat | 1 | 0,28% |
Teil
III | | |
Polyvinylpyrrolidinon | 9 | 2,57% |
Teil
IV | | |
Mikrokristalline
Zellulose | 14,5 | 4,14% |
Kolloidales
Siliciumdioxid | 1,0 | 0,28% |
Teil
V | | |
Magnesiumstearat | 2 | 0,56% |
- 1. Die Inhaltsstoffe von Teil I werden
gründlich
gemischt.
- 2. Der Inhaltsstoff von Teil II wird zu Teil I zugegeben und
gemischt und zu Briketts kompri miert.
- 3. Die Briketts werden dann zu Körnchen gemahlen.
- 4. Nach Stufe 3 erhaltene Körnchen
werden in einer Granulierungslösung
(PVP, gelöst
in EtOH 95%) granuliert. Die Körnchen
werden getrocknet und gemahlen (0,6 mm-Sieb).
- 5. Die Inhaltsstoffe von Teil IV werden dann für etwa 15
Minuten mit den Körnchen
gemischt.
- 6. Der Inhaltsstoff von Teil V wird dann für etwa 5 Minuten mit den Körnchen gemischt.
- 7. Das resultierende Gemisch wird zu Tabletten von 12,0 × 5,5 mm
komprimiert.
-
Man
erwartet, daß die
Tablettenhärte
mehr als etwa 5 Strong-Cobb-Einheiten beträgt.
-
Studie zur Auflösungsrate
-
Die
Auflösungsraten
der Formulierungen 1-4 wurden in 900 ml einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat 80-Lösung, Paddel-Vorrichtung
(USP Apparat II, 50 U.p.M., 37°C)
in Intervallen von 10, 20, 30 und 45 Min. getestet. Die Auflösungsdaten
sind in Tabelle 6 gezeigt, und das Auflösungsprofil ist in 1 gezeigt.
Die Auflösungsraten
der Formulierungen 1-4 wurden auch in 2 l einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat
80-Lösung,
Paddel-Vorrichtung (USP Apparat II, 50 U.p.M., 37°C) in Intervallen
von 20, 30, 40, 50 und 60 Min. getestet. Die Auflösungsdaten
sind in Tabelle 7 gezeigt, und das Auflösungsprofil ist in 2 gezeigt.
-
Ergebnisse
-
Tabelle 6 (900 ml einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat
80-Lösung)
| keine Stärke
Formulierung
1 | 24% Stärke (Naß-Doppelkompression)
Formulierung
2 | 64% Stärke
(Doppelkompression)
Formulierung 3 | 60,8% Stärke (Naß-Doppelkompression)
Formulierung
4 |
Zeit,
Min. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
10 | 28 | 16 | 47 | 21 |
20 | 40 | 30 | 70 | 54 |
30 | 48 | 41 | 77 | 61 |
45 | 53 | 50 | 81 | 64 |
Tabelle 7 (2 l einer 0,1%-igen wäßrigen Polysorbat 80-Lösung)
| keine
Stärke
Formulierung
1 | 24% Stärke (Naß-Doppelkompression)
Formulierung
2 | 64% Stärke (Doppelkom-pression)
Formulierung
3 | 60,8%
Stärke (Naß- Doppelkompression)
Formulierung
4 |
Zeit,
Min. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
20 | 20,1 | 23,7 | 39,9 | 31,4 |
30 | 31,3 | 32,3 | 65,2 | 72,3 |
40 | 26,8 | 45,2 | 75,0 | 86,0 |
50 | 31,2 | 56,0 | 83,2 | 92,6 |
60 | 37,6 | 61,2 | 85,9 | 93,6 |
-
Wie
in den 1 und 2 zu sehen ist, steigerte die
Verwendung einer großen
Menge an Stärke
als Füllmittel
in den Formulierungen 3 und 4 die Auflösungsrate von Raloxifen im
Vergleich zu Formulierung 1, in der konventionelle Füllmittel
für die
Direktkompression verwendet wurden, und im Vergleich zu Formulierung 2,
in der eine relativ geringe Menge an Stärke verwendet wurde, erheblich.
-
Obwohl
bestimmte derzeit bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
hier beschrieben wurden, versteht es sich für den Fachmann auf dem Gebiet,
zu dem diese Erfindung gehört,
daß Variationen
und Modifikationen der beschriebenen Ausführungsformen vorgenommen werden
können,
ohne vom Gedanken und vom Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
-
Dementsprechend
soll die Erfindung nur im erforderlichen Umfang durch die anhängenden
Ansprüche und
die geltenden Gesetzesvorschriften beschränkt werden.