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DE602004005972T2 - Verfahren zur herstellung eines musikinstruments und musikinstrument - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines musikinstruments und musikinstrument Download PDF

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DE602004005972T2
DE602004005972T2 DE602004005972T DE602004005972T DE602004005972T2 DE 602004005972 T2 DE602004005972 T2 DE 602004005972T2 DE 602004005972 T DE602004005972 T DE 602004005972T DE 602004005972 T DE602004005972 T DE 602004005972T DE 602004005972 T2 DE602004005972 T2 DE 602004005972T2
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musical instrument
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plastic composite
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Flaxwood Oy
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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Musikinstruments, wobei in diesem Verfahren ein Musikinstrument aus einem oder mehreren Teilen hergestellt wird und wobei von diesen Teilen wenigstens eines aus einem Kunststoffverbundmaterial hergestellt wird, das Thermoplastpolymer umfasst. Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Musikinstrument, wobei dieses Instrument aus einem oder mehreren Teilen hergestellt ist und wobei von diesen Teilen wenigstens ein Teil aus einem Kunststoffverbundmaterial hergestellt ist, das Thermoplastpolymer umfasst.
  • Herkömmlicherweise bestehen Teile, die den Korpus verschiedener Blasinstrumente und Gitarren bilden, hauptsächlich aus Holz. Holz ist aus tontechnischer Sicht ein ausgezeichnetes Material, weil Holz ein extrem steifes Material im Verhältnis zu seinem Gewicht ist und seine Schwingungseigenschaften vom menschlichen Ohr als angenehm empfunden werden. Die Tonlänge ist hinreichend kurz, während Holz zweckmäßigerweise die Schwingungen dämpft.
  • Das Problem bei Holz ist die Tatsache, dass es nur mühevoll und relativ langsam zu bearbeiten ist, um genau die gewünschte Form und den gewünschten Grad an Oberflächenbeschaffenheit (zum Beispiel eine gewünschte Rauigkeit der Oberfläche) zu erreichen. Außerdem tritt der unerwünschte Einfluss von Poren, möglichen Harzeinschlüssen in der Maserung und anderen nicht-sichtbaren Ungleichmäßigkeiten auf der Oberfläche von Holz erst beim Testen des fertigen Instruments zutage. Im schlimmsten Fall stellt man fest, dass der hohe Arbeitsaufwand, der in die Herstellung eines Musikinstruments investiert wurde, umsonst war und das Instrument wegen seines inakzeptablen Klangs unbrauchbar ist.
  • Zum Beispiel ist das Bearbeiten eines Halses einer elektrischen Gitarre eine besonders arbeitsintensive und Erfahrung erfordernde Arbeitsphase, weil Platz für einen Einstellstab geschaffen werden muss, der als eine Gegenkraft gegen den Zug der Seiten im Inneren des Halses fungiert. Drei alternative Techniken haben sich für die Schaffung des Platzes für einen Einstellstab etabliert. In der ersten Alternative wird der untere Teil des Halses aus einem einzigen Gegenstand hergestellt, in dessen Oberseite eine Nut für einen Einstellstab eingearbeitet wird, und nach dem Montieren des Einstellstabes wird ein oberer Teil, der aus einem separaten Gegenstand hergestellt ist, an den unteren Teil montiert. In der zweiten Alternative wird eine Nut in die Unterseite des Halses eingearbeitet, die bis über den Mittelpunkt des Halsquerschnitts reicht, wobei die Nut nach dem Montieren des Einstellstabes verschlossen wird, indem ein Abdeckgegenstand mit der Länge der Nut und mit einer Dicke, die geringer ist als die Tiefe der Nut, auf die Nut unter dem Hals geleimt wird. In der dritten Alternative wird der Hals aus zwei Halshälften hergestellt, die horizontal in der Mitte geteilt sind und in deren Seiten, die aneinandergeleimt werden sollen, eine Nut vertikal in derselben Ebene eingearbeitet wurde. In allen diesen Fällen werden die Halsteile miteinander verleimt. Leimen erfordert eine hohe Präzision, und es verschlechtert immer die Klangeigenschaften des fertigen Halses, weil sich das Leimmaterial, das in der Verbindung verbleibt, akustisch anders verhält als das umgebende Holz.
  • Während des Gebrauchs sind mit Holz auch überaus lästige Probleme verbunden, die auf Schwellen und Schrumpfen (sogenannte feuchtigkeitsbezogene Abmessungsveränderungen) zurückzuführen sind, was durch die Luftfeuchtigkeit verursacht wird. Zum Beispiel kann sich der Stimmzustand einer elektrischen Gitarre aufgrund des unterschiedlichen Feuchtigkeitsgrades und seiner Veränderungen an einem Konzertort (Kontinentalklima, Meeresklima) selbst während eines Konzerts verändern. Manchmal kann auch die Luftfeuchtigkeit in einer Konzerthalle wegen der großen Anzahl von Menschen steigen.
  • Veränderungen infolge von Feuchtigkeit verursachen auch Probleme in Bezug auf die Endfertigungsstufe, weil Teile, die sich nicht infolge von Feuchtigkeit verändern, an Holz befestigt werden müssen, zum Beispiel Bünde aus Metall, Stimmmechanismen und so weiter.
  • Besonders störend sind Abmessungsveränderungen in der typischen Vergrößerungsrichtung von Holz, zum Beispiel gegen Maserungen, am Halsbereich einer elektrischen Gitarre infolge von Feuchtigkeitsveränderungen. Am Hals einer elektrischen Gitarre ist damit dieselbe Richtung gemeint, in die die aus Metall bestehenden Bünde ausgerichtet sind. Wenn eine Gitarre an einem Ort hergestellt und endgefertigt wurde, der feuchter ist als der Ort, an dem sie gespielt wird, so ragen unter trockeneren Bedingungen die Enden der Bünde hervor, und der Gitarrist kann sich sogar an den Fingerkuppen verletzen.
  • Ein weiteres Problem bei Holz ist unter anderem die Tatsache, dass viele Holzarten, die sich als Material für Musikinstrumente eignen, heute zu den bedrohten Hölzern gehören. Zum Beispiel sind Ebenholz und brasilianisches Rosenholz in vielen Ländern geschützt.
  • Man hat versucht, die mit Holzinstrumenten verbundenen Probleme zu vermeiden, indem man verschiedene Kunststoff- und Verbundfertigungstechniken zur Anwendung bringt. Die feuchtigkeitsbezogenen Abmessungsveränderungen von Hälsen sind zum Beispiel verringert worden, indem man Aluminiumstreifen am Hals anbringt oder den Hals aus kohlefaserverstärktem Holz oder aus kohlefaserverstärktem Duroplastverbundmaterial herstellt. Man hat auch versucht, die feuchtigkeitsbezogenen Abmessungsveränderungen mittels Wärmebehandlung von Holz zu minimieren.
  • Des Weiteren ist der Korpus einer Gitarre unter anderem zum Beispiel auch schon mittels Spritzgießen von Acryl (PMMA) oder anderer amorpher Polymere hergestellt worden. Das Verfahren ist aus produktionstechnischer Sicht hervorragend, weil der Korpusteil auf diese Weise von extrem gleichmäßiger Qualität ist und die Endform direkt ohne separate Endfertigungsstufen erreicht werden kann.
  • Nichtverstärkte Kunststoffe, die üblicherweise zum Spritzgießen des Korpus' einer elektrischen Gitarre verwendet werden, haben nicht die akustische Güte von Holz. Die Tondauer ist langer, die Steifigkeit ist geringer, und das zusammen erzeugt einen "hohlen" und "monotonen" Klang, der sich schwer definieren lässt. Außerdem bleibt das sogenannte "Anschlagen", das heißt die Erregungsempfindlichkeit eines Tons bei einer elektrischen Gitarre, bei dieser Art von Korpus auf einem mittelmäßigen Niveau.
  • Es ist versucht worden, die akustischen Nachteile eines mittels Spritzgießen hergestellten Korpus' zu mindern, indem man das spezifische Gewicht von Material mit verschiedenen Flotationstechniken zu verringern. Es ist versucht worden, die Steifigkeit durch Hinzufügen verschiedener Verstärkungen wie zum Beispiel Glasfaser oder Kohlefaser zu erhöhen. Zum Beispiel offenbart das Patent US 4,873,907 ein Klanggebinde für eine akustische Gitarre, wobei unidirektionale Graphitfasern, gefolgt von einer Schicht aus Gewebe, in eine Harzmatrix eingebettet werden. Der Wirbelkasten der Gitarre ist aus kostengünstigem fasergefüllten Thermoplastmaterial hergestellt, das mit einer Gewebeschicht überzogen ist, die in eine Harzmatrix eingebettet ist. Die Ergebnisse beider Lösungswege sind akustisch mittelmäßig geblieben, weil beide Verstärkungen das spezifische Gewicht des Materials erhöhen und die Dauer des Tons verlängern; das heißt, die innere Dämpfung, die einen Einfluss auf die Dauer des Tons hat, bleibt auf einem mittelmäßigen Niveau.
  • Die Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahren zur Herstellung eines Musikinstruments oder seiner Teile, mit dessen Verwendung die oben ange sprochenen Probleme in Verbindung mit den anerkannten Herstellungsverfahren von Musikinstrumenten und in Verbindung mit Musikinstrumenten, die mit diesen Verfahren hergestellt werden, beseitigt werden. Insbesondere ist die Aufgabe der Erfindung die Bereitstellung eines Verfahrens, mit dem Musikinstrumente oder ihre Teile aus Kunststoffmaterials dergestalt hergestellt werden können, dass ein Ton erreicht wird, der einem hochwertigen, aus Holz gefertigten Musikinstrument entspricht. Des Weiteren ist die Aufgabe der Erfindung die Bereitstellung eines Musikinstruments, das mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellt wird.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird durch das Verfahren zur Herstellung eines Musikinstruments von Anspruch 1 und das Musikinstrument von Anspruch 5 erfüllt, deren kennzeichnende Merkmale in den Ansprüchen dargelegt werden.
  • Kennzeichnend für das Verfahren gemäß der Erfindung ist, dass der Kunststoffverbundmaterial durch Einmischen von Naturfasern in Thermoplastpolymer hergestellt wird und dass ein Musikinstrument oder seine Teile aus Kunststoffverbundmaterial durch Spritzgießen dergestalt hergestellt werden, dass die Einspritzpunkte so gewählt werden, dass das Kunststoffverbundmaterial so in dem Formwerkzeug fließt, dass die Naturfasern im Kunststoffverbundmaterial während des Formens hauptsächlich in eine bestimmte gewünschte Richtung in Bezug auf das Musikinstrument oder seine Teil gerichtet werden. Mit dieser Art von Verfahren können eine ausreichende innere Steifigkeit und eine ausreichende Tondämpfung in einem Musikinstrument erreicht werden, wobei es in diesem Fall möglich ist, dass das Musikinstrument akustisch einem hochwertigen Musikinstrument aus Holz entspricht, und zwar ohne die langsame und mühevolle Materialbearbeitung und die damit verbundenen Risiken. Außerdem gibt es die feuchtigkeitsbezogenen Abmessungsveränderungen von Musikinstrumenten, die auf diese Weise hergestellt werden, nicht mehr, so dass Probleme infolge von Luftfeuchtigkeit, wie sie bei Holzinstrumenten auftreten, vermieden werden. Des Weiteren wird auf diese Weise die Herstellung eines Musikinstruments oder seiner Teile schneller und kostengünstiger als bei den auf herkömmliche Art hergestellten, und es braucht zum Beispiel keine Leimungen mehr in einem Teil des Musikinstruments, wie zum Beispiel dem Hals einer elektrischen Gitarre, zu geben, weil die Hohlpunkte, die in dem Teil enthalten sind, mittels Kernen hergestellt werden können. Die Herstellung mittels Spritzgießen vergrößert auch die Freiheit eines Herstellers beim Gestalten eines Musikinstruments oder seines Teils in einer gewünschten Weise ohne merkliche Erhöhung der Herstellungskosten.
  • In einer vorteilhaften Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die Einspritzpunkte eines länglichen Teils eines Musikinstruments, wie zum Beispiel des Halses einer Gitarre, so gewählt, dass das Kunststoffverbundmaterial in dem Formwerkzeug in Längsrichtung des Teils fließt, wobei in diesem Fall die Naturfasern in Längsrichtung des Teils ausgerichtet werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel der Hals einer elektrischen Gitarre so gebaut werden, dass die Schwingungen des Halses dergestalt zum Korpus übertragen werden, dass sich das Schwingen vom Hals zum Korpus mit so wenig Kreuzungswiderstand wie möglich fortsetzt.
  • In einer vorteilhaften Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung werden die Einspritzpunkte für ein plattenförmiges Teil eines Musikinstruments, wie zum Beispiel des Korpus' einer elektrischen Gitarre, so gewählt, dass das Kunststoffverbundmaterial in dem Formwerkzeug radial von der Formwerkzeugöffnung zu anderen umgebenden Teilen des Formwerkzeugs fließt, wobei in diesem Fall die Naturfasern radial von der Formwerkzeugöffnung zu anderen Teilen des Formwerkzeugs gerichtet werden. Auf diese Weise ist es möglich, das plattenförmige Teil eines Musikinstruments so herzustellen, dass es akustisch einem Teil entspricht, das aus hochwertigem Holz besteht, weil die Steifigkeit und die Dämpfungseigenschaften des Teil durch Verändern der Menge an Naturfasern und durch Verwenden verschiedener Fasern justiert werden können.
  • In einer vorteilhaften Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird das Kunststoffverbundmaterial durch Einmischen von 20–60 Gewichts-% Naturfaser in Thermoplastpolymer hergestellt. Durchgeführte Tests zeigen, dass es mit einer solchen Menge an Naturfasern möglich ist, eine akustisch optimale Steifigkeit und Dämpfung eines Musikinstruments oder seines Teils und infolge dessen einen überaus angenehmen Klang zu erzeugen.
  • Kennzeichnend für das Musikinstrument gemäß der Erfindung ist, dass das Musikinstrument oder seine Teile aus mit Naturfasern vermischtem Thermoplastpolymer hergestellt wurden und dass das Musikinstrument oder ein Teil davon durch Spritzgießen dergestalt hergestellt wurde, dass die Naturfasern hauptsächlich in eine bestimmte gewünschte Richtung in Bezug auf das Musikinstrument oder sein Teil gerichtet sind. Das Material eines auf diese Weise hergestellten Musikinstruments ist von extrem gleichmäßiger Qualität, weshalb die akustischen Eigenschaften des Musikinstruments gut sind. Bei einem Musikinstrument oder seinem Teil, das auf diese Weise spritzgeformt wurde, ist es möglich, eine akustisch ausreichende Steifigkeit und eine ausreichende Tondämpfung zu erreichen, dergestalt, dass das fertige Musikinstrument wenigstens einem hochwertigen Musikinstrument aus Holz ent spricht. Außerdem verursachen Veränderungen der Luftfeuchtigkeit bei dieser Art von Musikinstrumenten keine feuchtigkeitsbezogenen Abmessungsveränderungen und damit verbundenen Probleme. Des Weiteren gibt es bei dieser Art von Musikinstrumenten keine inneren Leimpunkte in den Teilen, die den Ton des Musikinstruments abschwächen.
  • Als nächstes wird die Erfindung eingehender unter Bezug auf die begleitenden Zeichnungen erläutert, in denen Folgendes dargestellt ist:
  • 1 veranschaulicht einen Längsschnitt des Halses einer elektrischen Gitarre, die gemäß dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wurde, und den Korpus schräg von der Seite bei abgenommenem Hals.
  • 2 veranschaulicht einen Querschnitt des Halses einer elektrischen Gitarre, die gemäß dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellt wurde.
  • Die elektrische Gitarre gemäß den 1 und 2 umfasst den Hals 1 und den Korpus 2 aus mit Naturfaser verstärktem Kunststoffverbundmaterial und einen Einstellstab 3, der im Inneren des Halses montiert werden soll. Die elektrische Gitarre gemäß den 1 und 2 umfasst noch weitere anerkannte Teile einer elektrischen Gitarre, die nicht in den 1 und 2 veranschaulicht sind. Dazu gehören zum Beispiel Saiten, ein Quersteg, ein Stimmmechanismus, Tonabnehmer und ein Gurt. Sie werden in anerkannter Weise hergestellt und an der elektrischen Gitarre montiert.
  • Der Hals 1 der elektrischen Gitarre gemäß den 1 und 2 wird aus Kunststoffverbundmaterial durch Spritzgießen hergestellt. Das Kunststoffverbundmaterial ist Thermoplastpolymer mit eingemischten Naturfaserstücken. Thermoplastpolymer kann zum Beispiel Polystyren sein, und die Naturfasern können vorzugsweise etwa 1–3 mm lange Flachsfaserstücke oder zum Beispiel Cellulose auf Holzbasis sein. Der Hals der elektrischen Gitarre wird in einer Spritzgießform gegossen, deren Inneres die Form des in den 1 und 2 veranschaulichten Halses hat. Im Inneren der Spritzgießform, die zur äußeren Gestalt des Halses führt, befindet sich auch der Kern 3, der mit dem Gegenstand herausgenommen wird, wobei dieser Kern eine etwas konische Form hat, dergestalt, dass das Ende des Halses nahe dem Korpus einen größeren Querschnitt aufweist. Während des Spritzgießens wird der Kern mit vier Formwerkzeugteilen 4 (Zapfen) gestützt, die durch den gegossenen Gegenstand hindurch verlaufen, wobei diese Zapfen vorteilhafterweise an den Stellen von Griffbrettpunkten angeordnet sind, die für das Musikinstrument typisch sind. Dank die ser Anordnung der Zapfen können die Öffnungen in dem Hals abgedeckt werden, nachdem die Zapfen durch Fingerbrettpunkte ersetzt wurden, die an den Stellen für Fingerbrettpunkte anzubringen sind.
  • Der Hals wird in diesem Fall durch einen Einspritzpunkt 6 im oberen Ende des Halses gegossen. Die Einspritzpunkte sind Öffnungen in dem Formwerkzeug, durch die das Kunststoffmaterial in das Innere des Formwerkzeugs mit einer Einspritzdüse einer Spritzgießmaschine eingespritzt wird. Der Einspritzpunkt 6 wurde so gerichtet, dass das Kunststoffverbundmaterial so gleichmäßig wie möglich in der Längsrichtung des Halses fließt. Auf diese Weise ist es möglich, die Naturfasern längs entlang des Gegenstandes zu richten, was in Bezug auf eine Gitarre die vorteilhafteste Richtung der Naturfasern ist. Außerdem ist es auf diese Weise möglich, den gesamten Hals eines einzelnen Gießgegenstandes herzustellen, wobei in diesem Fall keine Verbindungsfugen in dem Hals entstehen, die sich nachteilig auf den Klang auswirken.
  • Der Einspritzpunkt 7 des Kunststoffverbundmaterials in dem Korpusteil einer elektrischen Gitarre, wie in 1 veranschaulicht, ist so gewählt worden, dass er sich im Wesentlichen in der Nähe des Fugenrücksprungs des Halses oder in dem Rücksprung an einem geeigneten Punkt befindet. In diesem Fall ist es möglich, die Naturfasern 5 in dem Kunststoffverbundmaterial von dem Gießpunkt radial in Richtung des Randes des Gegenstandes, wie in 1 veranschaulicht, zu richten. Des Weiteren kann auf diese Weise die Marke des Einspritzpunktes unsichtbar unter dem zu verbindenden Hals bleiben. Dank dieser Art der Ausrichtung der Naturfasern (Faserrichtung) werden, während die Gitarre gespielt wird, die Schwingungen des Halses vom Hals zum Korpusteil dergestalt übertragen, dass sich das Schwingen vom Hals zum Korpus mit so wenig Kreuzungswiderstand wie möglich fortsetzt. Darum ist es möglich, einen angenehmen Ton zu erzeugen, der dem eines hochwertigen Holzinstruments entspricht.
  • Der Gehalt an Naturfaser in dem Kunststoffverbundmaterial der Gitarre beträgt vorteilhafterweise 20–60 Gewichtsprozent. Geeignete Naturfasern sind zum Beispiel Flachs, Hanf, Sisal, Cellulose auf Holzbasis und auf Cellulose basierende regenerierte Fasern (Viskose). In diesem Fall dienen 40–80 Gewichtsprozent Thermoplastpolymer als Bondungsmaterial. Die Naturfasern wurden in das Bondungsmaterial, während es sich im schmelzflüssigen Zustand befand, während der Herstellungsphase des Materials eingemischt. Die Naturfasern, die in das Thermoplastpolymermaterial eingemischt werden, sind vorteilhafterweise recht kurze (zum Beispiel etwa 1–3 mm lange) Naturfaserstücke. Die vorteilhafteste Länge der Naturfa sern kann jedoch je nach dem Musikinstrument und dem Thermoplastpolymer, das als Bondungsmaterial dient, variieren.
  • Als Bondungsmaterial oder Matrix werden verschiedene Thermoplastpolymere, wie zum Beispiel Polystyren, regeneriertes Polyolefin (COC), Acryl oder reines Polyolefin (PP) verwendet. Anhand von Versuchen wurde festgestellt, dass geeignete Thermoplastpolymere, die als Bondungsmaterial für den Hals und den Korpus einer elektrischen Gitarre dienen, Polystyren, Polylactid, Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Cyclopropen, Metallocen-Polypropen oder Metallocen-Polyolefin sind.
  • Bei Kunststoffverbundmaterialien, die zur Herstellung einer Gitarre verwendet werden, ist die Tatsache wesentlich, dass die darin enthaltenen Naturfasern weich sind und dass sie eine gute Zugfestigkeit aufweisen und dass die Gießtemperatur des Thermoplastpolymers, das als Bondungsmaterial verwendet wird, vorzugsweise unter 240°C liegt, wobei in diesem Fall die Naturfasern nicht verbrennen und ihre Eigenschaften zufriedenstellend beibehalten.
  • Insbesondere kann das Verfahren, das der Fertigungstechnik für den Hals einer Gitarre entspricht, auch für andere Musikinstrumente verwendet werden, die auf dem Klangverhalten von Holz basieren, wie zum Beispiel Holzblasinstrumente. Um einen röhrenförmigen Aufbau des Blasinstruments zu erzeugen, ist es in diesem Fall vorteilhaft, den Kern, der im Inneren des Gegenstands angeordnet ist, an den Öffnungen des Blasinstruments zu stützen. Es ist möglich, das Verfahren gemäß der Erfindung in der Herstellung von rein akustischen Saiteninstrumenten, wie zum Beispiel einer akustischen Gitarre, einer Violine, eines Cellos und einer Kantele, sowie von verschiedenen Rhythmusinstrumenten und zum Beispiel einer elektrisch verstärkten Violine anzuwenden. Des Weiteren basiert die Herstellung von Rahmenteilen von Trommeln auf Holz, wobei das Verfahren gemäß der Erfindung es in diesem Fall ermöglicht, sie erheblich kosteneffektiver herzustellen.
  • Die Erfindung ist nicht auf die vorgestellte vorteilhafte Anwendung beschränkt, sondern sie kann innerhalb des erfinderischen Gedankens, der in den Ansprüchen formuliert ist, variiert werden.

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Musikinstruments, wobei ein Musikinstrument aus einem oder mehreren Teilen (1, 2) hergestellt wird und wobei von diesen Teilen wenigstens ein Teil aus Kunststoffverbundmaterial hergestellt wird, das Thermoplastpolymer umfasst, wobei das Kunststoffverbundmaterial durch Einmischen von Naturfasern (5) in das Thermoplastpolymer hergestellt wird und das Musikinstrument oder seine Teile (1, 2) aus dem Kunststoffverbundmaterial durch Spritzgießen hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzpunkte während des Formens so gewählt werden, dass das Kunststoffverbundmaterial in eine Richtung mit Bezug auf das Musikinstrument oder das Teil fließt, die der gewünschten Richtung der Naturfasern in dem Kunststoffverbundmaterial entspricht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzpunkte (6) eines länglichen Teils eines Musikinstruments, wie zum Beispiel des Halses (1) einer Gitarre, so gewählt werden, dass das Kunststoffverbundmaterial in dem Formwerkzeug in Längsrichtung des Teils fließt, wobei in diesem Fall die Naturfasern in die Längsrichtung des Teils gerichtet sind.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einspritzpunkte (7) eines plattenförmigen Teils eines Musikinstruments, wie zum Beispiel des Korpus' (2) einer elektrischen Gitarre, so gewählt werden, dass das Kunststoffverbundmaterial in dem Formwerkzeug radial von der Formwerkzeugöffnung zu anderen umgebenden Teilen fließt, wobei in diesem Fall die Naturfasern (5) radial von der Formwerkzeugöffnung zu anderen Teilen des Formwerkzeugs gerichtet sind.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffverbundmaterial durch Einmischen von 20–60 Gewichts-% Naturfasern in Thermoplastpolymer hergestellt wird.
  5. Musikinstrument, das aus einem oder mehreren Teilen (1, 2) besteht, von denen wenigstens ein Teil aus Kunststoffverbundmaterial hergestellt ist, das ein Thermoplastpolymer enthält, wobei das Musikinstrument oder seine Teile (1, 2) aus Thermoplastpolymer bestehen, in das Naturfasern (5) eingemischt wurden, und das Musikinstrument oder sein Teile (1, 2) durch Spritzgießen hergestellt ist, da durch gekennzeichnet, dass die Einspritzpunkte während des Formens so gewählt werden, dass das Kunststoffverbundmaterial in eine Richtung mit Bezug auf das Musikinstrument oder das Teil fließt, die der gewünschten Richtung der Naturfasern in dem Kunststoffverbundmaterial entspricht.
  6. Musikinstrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem länglichen Teil eines Musikinstruments, wie zum Beispiel dem Hals (1) einer Gitarre, die Naturfasern überwiegend in Längsrichtung des Teils gerichtet sind.
  7. Musikinstrument nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem plattenförmigen Teil eines Musikinstruments, wie zum Beispiel dem Korpus (2) einer elektronischen Gitarre, die Naturfasern (5) radial von dem Einspritzpunkt (7) in Richtung der anderen Teile gerichtet sind.
  8. Musikinstrument nach einem der Ansprüche 5–7, dadurch gekennzeichnet, dass sich in dem Kunststoffverbundmaterial des Musikinstruments oder seines Teils 20–60 Gewichts-% Naturfasern (5) und 40–80 Gewichts-% Thermoplastpolymer befinden.
  9. Musikinstrument nach einem der Ansprüche 5–8, dadurch ge kennzeichnet, dass die Naturfasern (5) 1–3 mm lange Naturfaserstücke sind.
  10. Musikinstrument nach einem der Ansprüche 5–9, dadurch gekennzeichnet, dass das Thermoplastpolymer Polystyren ist.
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