DE60118487T2

DE60118487T2 - Kommunikationsystem auf Basis von WDSL Sprache

Info

Publication number: DE60118487T2
Application number: DE60118487T
Authority: DE
Inventors: Jean-Marie Stawikowski
Original assignee: Schneider Automation SAS
Current assignee: Schneider Automation SAS
Priority date: 2000-08-31
Filing date: 2001-08-30
Publication date: 2006-11-02
Anticipated expiration: 2021-08-31
Also published as: US7159007B2; EP1193947A2; ES2258065T3; FR2813471A1; US20020174178A1; EP1193948A3; EP1193948A2; US20020046239A1; DE60118487D1; CA2357408A1; EP1193948B1; JP2002215486A; JP2002223211A; FR2813471B1; CA2357409C; CA2357409A1; EP1193947A3; EP1193947B1; US7366752B2

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kommunikationssystem und ein Kommunikationsverfahren über ein globales Netz vom Typ Internet, Intranet oder Extranet zwischen mindestens einer Automationseinrichtung, die eine oder mehrere Automationsfunktionen in einer Automationsanwendung bietet, und mindestens einem fernen Gerät. Das Kommunikationssystem verwendet die Computersprache WSDL (Web Services Description Language) mit Hilfe mindestens eines Webdiensts entsprechend der WSDL, der mit einem Programm der Automationseinrichtung interagieren kann. Ein solches Kommunikationssystem kann bei jeder Automationsanwendung angewendet werden, die insbesondere zum Gebiet der industriellen Automationen, der Gebäude-Automationen oder der Kontrolle/Steuerung der elektrischen Versorgungsnetze gehört.
Mit dem Begriff "Automationseinrichtung" wird nachfolgend ein programmierbarer Automat, eine digitale Steuerung, eine Kontroll-/Steuerstation, aber auch jede Automationseinrichtung oder jeder Automationsmodul bezeichnet, die mindestens eine Verarbeitungseinheit aufweisen, die mit einem IP-Netz (Internet Protocol) verbunden werden kann, wie es im nachfolgenden Absatz beschrieben wird, und die in der Lage ist, ein Programm auszuführen, um eine oder mehrere Automationsfunktionen in einer Automationsanwendung anzubieten. So umfasst diese Definition einen Gewerbemodul oder einen Eingangs-/Ausgangsmodul eines programmierbaren Automaten, ein Dialogterminal, einen Geschwindigkeitswandler, usw.
Es ist bekannt, dass eine solche Automationseinrichtung einen Webserver enthalten kann, um die Automationseinrichtung betreffende Daten mit einem fernen Web-Benutzer wie einer Suchroutine austauschen zu können, der mit einem globalen Kommunikationsnetz verbunden ist. Dieses globale Netz ist vom Typ Internet, Intranet oder Extranet entsprechend der Norm TCP/IP oder der Norm UDP/IP, und wird in der nachfolgenden Beschreibung mit "IP-Netz" bezeichnet. Diese Funktionalitäten sind insbesondere in den Druckschriften WO9913418, US6061603 und US5805442 beschrieben. Die die Automationseinrichtung betreffenden Daten werden dann formatiert und vom Webserver zum Beispiel in Form von HTML- oder XML-Seiten (eXtended Markup Language) verschickt. Es ist auch möglich, dass ein in eine Automationseinrichtung eingesetzter Webserver ein Programm, allgemein mit Applet bezeichnet, in ein fernes Gerät laden kann, wobei das Programm im fernen Gerät so abläuft, dass es mit dem Webserver der Automationseinrichtung Anfragen austauscht, die vom IP-Protokoll übertragen werden.
Mit dem Begriff "fernes Gerät" werden nachfolgend entweder ein individueller Computer, ein tragbares Telefon, ein Gerät vom Typ PDA (Personal Digital Assistant), oder ein Informatikserver, wie zum Beispiel ein ASP-Anwendungsserver (Applications Service Provider), ein Anwendungsserver (J2EE, .NET, ... ), ein Webserver, ein WAP-Server, ein Datenbankverwaltungssystem-Server (SGBD), ein integrierter Verwaltungssoftwarepaket-Server (PGI), ein ERP-Server (Enterprise Resource Planning), ein EAI-Server (Enterprise Application Integration), ein elektronischer Dokumentenverwaltungsserver (GED), ein zwischenbetrieblicher E-Commerce-Server (B-to-B), eine Programmierstation einer Automationseinrichtung oder jedes andere informationsverarbeitende System bezeichnet. Als fernes Gerät kann man auch eine Gruppe von fernen Geräten bezeichnen, die miteinander kommunizieren. Ein fernes Gerät weist mindestens eine Verarbeitungseinheit auf, ist in der Lage, mit mindestens einer Automationseinrichtung über ein IP-Netz verbunden zu werden und ein Rechnerprogramm oder eine Gruppe von Rechnerprogrammen auszuführen. Manche Automationseinrichtungen, wie zum Beispiel Dialogterminals, können ebenfalls als ferne Geräte betrachtet werden.
Mit dem Begriff "Zwischengerät" wird nachfolgend ein fernes Gerät bezeichnet, das mit einem oder mehreren fernen Geräten und mit einer oder mehreren Automationseinrichtungen verbunden ist. Das Zwischengerät hat die Aufgabe, der Proxy der Automationseinrichtung zu sein. Es ist außerdem in der Lage, über das IP-Netz gemäß für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokollen codierte Anfragen zu empfangen und zu senden, und es kann mit einem Programm einer Automationseinrichtung interagieren. Manche Zwischengeräte, wie zum Beispiel die Netzkommunikationsmodule oder die Netzkommunikationseinrichtungen, können ebenfalls als Automationseinrichtungen betrachtet werden.
Die WSDL-Sprache (Web Services Description Language) ist eine Sprache, die es ermöglicht, Webdienste auf einfache Weise in einer verteilten und dezentralisierten Umgebung zu beschreiben. Ein Webdienst ist eine auf dem Internet basierende modulare Anwendung, die präzise Aufgaben ausführt und ein spezifisches Format beachtet. WSDL basiert auf der Sprache XML (eXtensible Markup Language) und kann in Kombination mit mehreren anderen Protokollen des Web, wie SOAP (Simple Object Access Protocol), HTTP (Hyper Text Transfer Protocol), HTTPS (Hyper Text Transfer Protocol/Secure Socket Layer), MIME (Multipurpose Internet Mail Extensions), SMTP (Simple Mail Transfer Protocol), FTP (File Transfer Protocol) oder mit dem IP-Protokoll (Internet Protocol) verwendet werden. Die WSDL-Sprache basiert auf XML-Schemata und liefert ein Vokabular, das eine Struktur, einen Inhalt und eine Kommunikations-Beschreibungssyntax definiert. Diese Sprache ist beim W3C (World Wide Web Consortium) hinterlegt und ist derzeit Gegenstand einer WSDL-Notiz 1.1, die am 15. März 2001 veröffentlicht wurde und unter der Adresse http://www.w3.org/TR/wsdl erhältlich ist.
Der Begriff "WSDL-Verbindung" (englisch "binding") spezifiziert die konkreten Informationen bezüglich des Protokolls und des Formats von Daten für eine abstrakte Einheit, wie zum Beispiel eine für einen bestimmten "PortType" definierte Nachricht oder Operation. Eine WSDL-Verbindung bezieht sich auf den Prozess, der die Informationen bezüglich des Protokolls und des Formats der Daten einer abstrakten Einheit zuordnet. Ein "PortType" ist eine benannte Serie von abstrakten Operationen, bei der jede Operation sich auf eine Eingangsnachricht und auf Ausgangsnachrichten bezieht, wobei eine Nachricht eine abstrakte Definition eines Typs von übertragenen Daten darstellt (zum Beispiel: string, boolean, ...). Eine WSDL-Verbindung entspricht der WSDL-Sprache und basiert auf der Sprache XML.
Die WSDL-Sprache erlaubt Erweiterungselemente, die eine spezifische Verbindung einer gegebenen Technologie darstellen. So wird eine WSDL-Verbindung (binding) als eine Erweiterung der WSDL-Sprache für Protokolle definiert, die in dem WSDL-Spezifizierungsdokument unterstützt und beschrieben sind, ob es nun SOAP, HTTP GET/POST oder MIME sind. Sie akzeptiert ebenfalls andere Erweiterungen der WSDL-Sprache für nicht für die WSDL-Sprache spezifische Protokolle, insbesondere für Protokolle, die in Automationseinrichtungen verwendet werden, wie zum Beispiel die Protokolle PROFInet, EtherNet/IP, MODBUS/TCP, usw.
Für den Entwickler einer Informatikanwendung in einem fernen Gerät, das immer weiter auf dem Markt verbreitete Entwicklungswerkzeuge verwendet, oder für einen Nutzer einer beliebigen Informatikanwendung, wie zum Beispiel einer Suchroutine (Browser), eines JAVA-Servlets, einer JSP-Anwendung (Java Server Pages), einer ASP-Anwendung (Active Server Pages), usw., die auf einem Anwendungsserver oder auf einem Webserver durchgeführt wird, wäre es besonders interessant, Daten direkt über ein IP-Netz mit einer oder mehreren Automationseinrichtungen austauschen zu können, und dies mit Hilfe der WSDL-Sprache. Indem die Automationseinrichtung an Beschreibungssprachen von Webdiensten angepasst wird, die aus der Welt der Informatik stammen, könnte eine Automationseinrichtung so nämlich mit Hilfe von Webdiensten mit einer fernen Informatikanwendung, die getrennt mit Entwicklungswerkzeugen aus der Welt der Informatik entwickelt wird, kommunizieren, wodurch die Bereiche der Automationen weit für den Internetbereich geöffnet werden. Die WSDL-Sprache erleichtert die Verteilung der Anwendungen in Form von Webdiensten, da die WSDL-Sprache insbesondere eine XML-Syntax anbietet, die es ermöglicht, ein Beschreibungsformat der Webdienste anzugeben.
Die WSDL-Sprache bildet einen der Bausteine für die Gestaltung von Webanwendungen, unabhängig von der verwendeten Plattform, vom verwendeten Objektmodell und von der verwendeten Programmiersprache. Dieses Element ist wesentlich, um die Einführung eines direkten Dialogs zwischen Anwendungen zu erhalten. Dank der WSDL-Sprache hat der Zugang zu einer Automationseinrichtung mit Hilfe von Webdiensten in Form einer programmierbaren Schnittstelle entsprechend der WSDL-Sprache einen wichtigen Vorteil: Der Planer einer beliebigen Informatikanwendung kann so diese Webdienste verwenden, um Informationen mit einer Automationseinrichtung auszutauschen, ohne sich um die Entwicklung einer spezifischen Benutzerschnittstelle zu kümmern. Außerdem ist er aufgrund eines Dienstbeschreibungsdokuments in der Lage, zu jedem Zeitpunkt die Webdienste zu kennen, die eine gegebene Automationseinrichtung anbieten kann.
So kann die WSDL-Sprache als das Komplement des SOAP- Protokolls angesehen werden, da sie die Interoperabilität der Webdienste erleichtert. Der Zugang zu einer Automationseinrichtung wird mit dem SOAP-Protokoll als Sprache der Strukturierung von Nachrichten und mit der WSDL-Sprache zur Beschreibung der Webdienste zum Standard. Mit Hilfe der WSDL-Sprache sind die Anwendungen, die das SOAP-Protokoll nutzen, in der Lage, die Austauschvorgänge zwischen Webdiensten zu automatisieren und gleichzeitig die meisten technischen Details auf niedriger Stufe zu verdecken. Andererseits kann die WSDL-Sprache auch als Komplement von UDDI (Universal Description, Discovery and Integration) angesehen werden, dem Universalverzeichnis, das die Referenzen von Dokumenten speichert, die die Kapazitäten von Webdiensten beschreiben.
Zu diesem Zweck beschreibt die Erfindung ein System der Kommunikation über ein IP-Netz zwischen einer Automationseinrichtung, die mindestens eine Verarbeitungseinheit aufweist, die in der Lage ist, mindestens ein Programm auszuführen, um Automationsfunktionen zu liefern, und einem oder mehreren fernen Geräten, die eine oder mehrere Informatikanwendungen ausführen. Das Kommunikationssystem entspricht der WSDL-Sprache (Net Services Description Language) mit dem Ziel, Überwachungs-, Anzeige-, Kontroll-, Konfigurations- oder Programmierungsfunktionen der Automationseinrichtung an ein fernes Gerät zu liefern. Das Kommunikationssystem verwendet mindestens ein Dienstbeschreibungsdokument entsprechend der WSDL-Sprache, das die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste beschreibt, die in der Lage sind, mit einem Programm der Automationseinrichtung zu interagieren. Jedes Dienstbeschreibungsdokument ist für ein fernes Gerät über eine URL-, URI- oder IP-Adresse mittels einer IP-Netz-Schnittstelle IP zugänglich. Aufgrund eines Dienstbeschreibungsdokuments ist eine Informatikanwendung, die in einem fernen Gerät ausgeführt wird, in der Lage, mittels Nachrichten, die gemäß einem Kommunikationsprotokoll entsprechend mindestens einer im Dienstbeschreibungsdokument beschriebenen WSDL-Verbindung (binding) codiert sind, mit einem Webdienst zu kommunizieren. Die Informatikanwendung verwendet einen WSDL-Dokumentinterpreter, um ein Verhalten zu erzeugen, das dem Dienstbeschreibungsdokument entspricht, oder eine Entwicklungsanwendung verwendet einen Codegenerator, um Code der dem Dienstbeschreibungsdokument entsprechenden Informatikanwendung zu erzeugen.
Gemäß einem Merkmal entspricht mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument beschriebene WSDL-Verbindung (binding) einem der Protokolle SOAP, HTTP oder MIME. Gemäß einem weiteren Merkmal entspricht mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument beschriebene WSDL-Verbindung einem für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokoll.
Gemäß einem weiteren Merkmal weist das Kommunikationssystem einen Dienstbeschreibungsdokument-Generator auf, der in der Lage ist, nach einer von einem fernen Gerät kommenden Anfrage dynamisch ein Dienstbeschreibungsdokument bezüglich einer Automationseinrichtung zu konstruieren, das für ein fernes Gerät über eine Adresse URL, URI oder IP mittels einer IP-Netz-Schnittstelle zugänglich ist.
Die Erfindung betrifft auch ein Kommunikationsverfahren, das in einem System zur Kommunikation über ein IP-Netz zwischen einer Automationseinrichtung, die mindestens eine Verarbeitungseinheit aufweist, die in der Lage ist, mindestens ein Programm auszuführen, um Automationsfunktionen zu liefern, und einem oder mehreren fernen Geräte eingesetzt wird, die eine oder mehrere Informatikanwendungen ausführen. Das Verfahren enthält die folgenden Schritte:

• einen ersten Schritt der Entdeckung eines Webdiensts, in dem eine Informatik- oder eine Entwicklungsanwendung, die in einem fernen Gerät ausgeführt wird, über das IP-Netz eine Anfrage aussendet, um in einer Antwort eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente entsprechend der WSDL-Sprache zu empfangen, die die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste beschreiben, die in der Lage sind, mit einem Programm der Automationseinrichtung zu interagieren,
• einen zweiten Schritt der Erzeugung, in dem entweder die Informatikanwendung einen WSDL-Dokumentinterpreter verwendet, um ein Verhalten entsprechend dem Dienstbeschreibungsdokument zu erzeugen, oder die Entwicklungsanwendung einen Codegenerator verwendet, um Code der dem Dienstbeschreibungsdokument entsprechenden Informatikanwendung zu erzeugen, damit die Informatikanwendung eines fernen Geräts mit einem Webdienst mittels Nachrichten kommuniziert, die dem in dem Dienstbeschreibungsdokument beschriebenen Kommunikationsprotokoll entsprechen,
• einen dritten Schritt der Kommunikation über das IP-Netz zwischen der Informatikanwendung eines fernen Geräts und mindestens einem Webdienst, der in die Automationseinrichtung eingesetzt ist, mittels Nachrichten, die gemäß einem Kommunikationsprotokoll entsprechend mindestens einer im Dienstbeschreibungsdokument beschriebenen WSDL-Verbindung (binding) codiert sind, mit dem Ziel, Überwachungs-, Anzeige-, Kontroll-, Konfigurations- oder Programmierungsfunktionen der Automationseinrichtung an das ferne Gerät zu liefern.

Weitere Merkmale und Vorteile gehen aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung unter Bezugnahme auf eine als Beispiel angegebene Ausführungsform hervor, die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist. Es zeigen:
1 ein erstes Beispiel eines erfindungsgemäßen Systems zur Kommunikation zwischen einer einen Webdienst enthaltenden Automationseinrichtung und einem ersten fernen Gerät, das eine Informatikanwendung ausführt, die ganz oder teilweise mittels einer Entwicklungsanwendung erzeugt wird, die in einem zweiten fernen Gerät ausgeführt wird,
2 die Ausführung der 1, bei der der Webdienst in ein Zwischengerät eingesetzt ist,
3 eine Variante des Kommunikationsverfahrens der 1, bei der das Dienstbeschreibungsdokument in einem Server gespeichert ist,
4 ein zweites Beispiel eines erfindungsgemäßen Kommunikationssystems zwischen einer einen Webdienst aufweisenden Automationseinrichtung und einem fernen Gerät, das eine Informatikanwendung ausführt, die einen WSDL-Dokumentinterpreter aufweist,
5 die Ausführung der 4 mit einem in ein Zwischengerät eingesetzten Webdienst,
6 die Ausführung der 4, bei der das Dienstbeschreibungsdokument in einem Server gespeichert ist,
7 eine Variante des Beispiels der 1, bei der die ganze oder ein Teil einer Informatikanwendung direkt in einem fernen Gerät ausgehend von einer Entwicklungsanwendung erzeugt wird, die im gleichen fernen Gerät ausgeführt wird.
Unter Bezugnahme auf 1 ist eine Automationseinrichtung 10 über ein IP-Netz 50 mit einem ersten fernen Gerät 30 verbunden. Die Automationseinrichtung 10 weist mindestens eine Verarbeitungseinheit (nicht dargestellt) auf, die in der Lage ist, mindestens ein Programm 20 auszuführen, das es ermöglicht, einer Automationsanwendung eine oder mehrere Automationsfunktionen anzubieten. Dieses Programm 20 kann zum Beispiel ein Anwendungsprogramm (oder Benutzerprogramm) sein, das es ermöglicht, die Kontrolle/Steuerung einer Automationsanwendung durchzuführen, oder es kann auch direkt das an Bord der Automationseinrichtung 10 befindliche Betriebssystem sein. Die Automationseinrichtung 10 weist mindestens einen Webdienst 21 auf, der in der Lage ist, mit dem Programm 20 zu interagieren. Um über das IP-Netz 50 zu kommunizieren, weist die Automationseinrichtung 10 eine IP-Netz-Schnittstelle 15 vom Typ HTTP, HTTPS, SMTP, FTP, TCP, UDP oder IP auf.
Ein Webdienst ist eine Ressource, die über ein IP-Netz mittels einer IP-Netz-Schnittstelle 15, 15', 15'' zugänglich ist. Erfindungsgemäß ist ein Webdienst in der Lage, über das IP-Netz 50 Nachrichten 53 zu empfangen und zu senden, die gemäß einem der Kommunikationsprotokolle entsprechend einer WSDL-Verbindung (binding) codiert sind, die in einem Dienstbeschreibungsdokument 61 beschrieben ist. Ein Webdienst ist in der Lage, mit einem Programm 20 einer Automationseinrichtung 10 zu interagieren. Diese Ressource wird formal von einer Softwareschnittstelle beschrieben, die in einem Dienstbeschreibungsdokument 61 enthalten ist. Eine Implementierung einer solchen Softwareschnittstelle wird in der vorliegenden Beschreibung auch "Webdienst" genannt.
Das in der vorliegenden Erfindung beschriebene Kommunikationssystem stützt sich auf ein Dienstbeschreibungsdokument 61, das die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste 21, 21' einer Automationseinrichtung 10 beschreibt, d.h., das die Webdienste beschreibt, die eine Automationseinrichtung 10 in der Lage ist zu liefern oder vorzuschlagen. Das Dienstbeschreibungsdokument 61 ist für ein fernes Gerät 30, 40 entweder ausgehend von seinen lokalen Ressourcen oder ausgehend von fernen Ressourcen, die von einer URL-Adresse (Uniform Resource Locator), URI-Adresse (Universal Resource Identifier) oder IP-Adresse (Internet Protocol) identifiziert werden, über eine IP-Netz-Schnittstelle 15, 15', 15'' zugänglich. Mit Hilfe eines solchen Dokuments 61 ist ein beliebiges fernes Gerät 30, 40 in der Lage, durchgehend zu wissen, welches die bezüglich einer Automationseinrichtung 10 verfügbaren Dienste sind. Ein Dienstbeschreibungsdokument 61 kann auch die Beschreibung mehrerer Standard-Webdienste 21, 21' enthalten, die zum Beispiel Diensten entsprechen, die systematisch in eine ganze genau definierte Reihe von Automationseinrichtungen eingesetzt sind. Es kann auch einen bestimmten Webdienst 21, 21' beschreiben, der auf einer ganzen Liste von unterschiedlichen Automationseinrichtungen verfügbar ist.
Ein Dienstbeschreibungsdokument 61 ist ein Dokument, dass der WSDL-Sprache entspricht und die Kapazitäten eines Webdiensts beschreibt. Gemäß einem Merkmal der Erfindung beschreibt das Dienstbeschreibungsdokument 61 mindestens eine WSDL-Verbindung (binding), die einem der Protokolle entspricht, die von der WSDL-Sprache unterstützt werden, wie SOAP, HTTP oder MIME. Gemäß einem anderen Merkmal beschreibt das Dienstbeschreibungsdokument 61 mindestens eine WSDL-Verbindung (binding), die einem der für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokolle entspricht, wie insbesondere PROFInet, EtherNet/IP oder MODBUS/TCP.
Ein Dienstbeschreibungsdokument 61 spezifiziert für jeden Dienst eine Gruppe von Anfragen (Name der Anfrage, Beschaffenheit und Name der Parameter, Attribute der Anfrage), sowie das (oder die) zu verwendende(n) Protokoll(e), um die Anfrage bei der Automationseinrichtung 10 geltend zu machen. Gegebenenfalls können dieses oder diese Protokolle angedeutet sein. Das Dienstbeschreibungsdokument 61 entspricht einer Dienstbeschreibungssprache, die sich auf das SOAP-Protokoll oder das Protokoll HTTP, HITPS bezieht und eine Grammatik liefert, die sich auf die Sprache XML oder XML stützt, Schemata, die von der W3C definiert werden.
Ein Webdienst 21 könnte auch von mehreren Dienstbeschreibungsdokumenten 61 beschrieben werden, die je einer anderen Dienstbeschreibungssprache entsprechen, so dass die gleiche Automationseinrichtung 10 für verschiedene Informatikanwendungen zugänglich sein kann. Außerdem kann ein Dienstbeschreibungsdokument 61 in komprimierter Form in einem Standard-Komprimierungsformat von Dateien oder Dokumenten vorliegen, wie ZIP oder GZIP.
Unter Bezugnahme auf 1 weist das erste ferne Gerät 30 eine Verarbeitungseinheit (nicht dargestellt) auf, die in der Lage ist, mindestens eine beliebige Informatikanwendung 31 auszuführen, wie zum Beispiel eine Suchroutine (Browser), ein JAVA-Servlet, eine JSP-Anwendung, eine ASP-Anwendung, usw. Die ganze oder ein Teil dieser Informatikanwendung 31 wird mittels einer Entwicklungsanwendung 41, zum Beispiel von der Art Entwicklungswerkzeug, die von einer Verarbeitungseinheit in einem zweiten fernen Gerät 40 ausgeführt wird, erzeugt und entwickelt 52.
Hierzu weist die Entwicklungsanwendung 41 einen Codegenerator 43 auf. Dieser Codegenerator 43 liest das WSDL-Dokument und erzeugt automatisch Schnittstellen und Code in der verwendeten Programmiersprache, die den im WSDL-Dokument definierten Operationen entsprechen. Der Codegenerator 43 verwendet mindestens eine WSDL-Verbindung (binding) entsprechend mindestens einem der von der WSDL-Sprache unterstützten Protokolle, wie SOAP, HTTP oder MIME. Im Beispiel der 1 verwendet die Entwicklungsanwendung 41 zur Erzeugung der ganzen oder eines Teils der Informatikanwendung 31 ein Dienstbeschreibungsdokument 61, das in der Automationseinrichtung 10 lokalisiert ist.
2 zeigt schematisch eine Variante der 1, in der ein Zwischengerät 70 eingefügt ist, das mittels einer Netzschnittstelle 15' sowohl mit den fernen Geräten 30, 40 als auch mit der Automationseinrichtung 10 verbunden ist. Das Zwischengerät 70, das ein EDV-Server sein kann, speichert mindestens ein Dienstbeschreibungsdokument 61 und einen Webdienst 21' bezüglich der Automationseinrichtung 10 und verhält sich wie ein Proxy, der ein Vertreter der Automationseinrichtung 10 ist. Aufgrund eines solchen Proxy scheint ein fernes Gerät mit der wirklichen Automationseinrichtung 10 verbunden zu sein, während es dies nur mit dem Vertreter der Automationseinrichtung 10 ist. Der Webdienst 21' des Zwischengeräts 70 ist in der Lage, über das IP-Netz 50 Anfragen 54 zu empfangen und zu senden, die entsprechend einem oder mehreren für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokollen codiert sind, wie zum Beispiel die Protokolle PROFInet, EtherNet/IP, MODBUS/TCP, ..., um mit mindestens einem Programm 20 einer Automationseinrichtung 10 zu interagieren. Gemäß einer Variante der Erfindung ist der Webdienst 21' des Zwischengeräts 70 auch in der Lage, ohne über ein IP-Netz zu gehen, Anfragen 54' zu empfangen und zu senden, die entsprechend anderen für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokollen codiert sind, wie zum Beispiel die Protokolle MODBUS, Uni-TE, AS-i, ..., um mit mindestens einem Programm 20' einer Automationseinrichtung 10' zu interagieren.
3 zeigt eine andere Variante des Kommunikationsverfahrens der 1, bei der die Automationseinrichtung 10 einen Webdienst 21, aber kein Dienstbeschreibungsdokument 61 einsetzt. Das (die) Dienstbeschreibungsdokument(e) 61 ist (sind) in Speichermitteln 60'' eines Servers 80 gespeichert. Dieser Server 80, zum Beispiel ein Dateiverwalter oder ähnliches, ist aufgrund einer Netzschnittstelle 15'' in der Lage, über das IP-Netz 50 mit fernen Geräten 30, 40 zu kommunizieren, um ihnen ein Dienstbeschreibungsdokument 61 zu liefern.
So liegt einer der Vorteile der vorliegenden Erfindung auch darin, dass ein Dienstbeschreibungsdokument 61, das die Webdienste einer Automationseinrichtung 10 beschreibt, auf verschiedene Weise konstruiert sein kann. Es kann entweder in Speichermitteln 60, die sich in der Automationseinrichtung 10 (1) befinden, oder in Speichermitteln 60' eines Zwischengeräts 70, das sowohl mit der Automationseinrichtung 10 als auch mit dem fernen Gerät 30, 40 (2) verbunden ist, oder in lokalen Speichermitteln (Festplatte, CD-ROM, DVD, oder andere) eines fernen Geräts 40, das mit der Automationseinrichtung 10 kommuniziert, oder in fernen Speichermitteln 60'' in einem Server 80 gespeichert sein, der von dem fernen Gerät 40 (3) aus über eine Adresse URL, URI oder IP über das IP-Netz 50 zugänglich ist.
Diese Varianten sind aufgrund der begrenzten Größe des in den meisten Automationseinrichtungen 10 verfügbaren Speichers interessant. Da eine Automationseinrichtung 10 nicht unbedingt einen ausreichenden Speicher hat, um intern eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente 61 zu speichern, ist es nämlich interessant, dieses oder diese Dokument(e) in einem Zwischengerät oder in einem externen Server speichern zu können. Es ist auch dann vorteilhaft, wenn am gleichen Standort mehrere Automationseinrichtungen ähnliche Webdienste besitzen, die von dem gleichen Dienstbeschreibungsdokument beschrieben werden können, das an einer einzigen Stelle gespeichert ist. Außerdem stehen dieses oder diese Dienstbeschreibungsdokumente 61 manchmal auf Trägern vom Typ CD-ROM oder ähnlichem für Benutzer zur Verfügung.
Außerdem zeigt 3 ebenfalls die Verwendung eines für die Automationseinrichtungen spezifischen Codegenerators 44 anstelle des Codegenerators 43, wodurch die Kapazitäten der Entwicklungsanwendung 41 für Protokolle erweitert werden, die für die Automationseinrichtungen spezifisch sind. Der für die Automationseinrichtungen spezifische Codegenerator 44 kann in Form eines komplementären Moduls oder "plug-in" installiert werden. Er liest das WSDL-Dokument und erzeugt automatisch Schnittstellen und Code in der verwendeten Programmiersprache, die den Operationen entsprechen, die in dem WSDL-Dokument definiert sind. Der Generator 44 verwendet mindestens eine WSDL-Verbindung (binding) entsprechend mindestens einem für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokoll.
Außerdem könnte man in Betracht ziehen, dass mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument 61 beschriebene WSDL-Verbindung (binding) mindestens einer codierten Version des SOAP-Protokoll gemäß einem Binärformat entspricht. In einer solchen codierten Version des SOAP-Protokolls ersetzen eine gewisse Anzahl vorbestimmten Binärcodes systematisch längere Textausdrücke, die im SOAP-Protokoll vorhanden sind, insbesondere bei oft verwendeten Textausdrücken. Diese codierte Version hätte dann den Vorteil, weniger Buchstaben zu verwenden, um einen Webdienst zu beschreiben, und somit bezüglich der Speichergröße sparsamer zu sein, was ein wichtiges Argument für eine Automationseinrichtung ist, die über begrenzten Speicherplatz verfügt.
In 4 zeigt ein zweites Beispiel ein System zur Kommunikation zwischen einer Automationseinrichtung 10, die einen Webdienst 21 enthält, und einem fernen Gerät 30, das eine Informatikanwendung 31 enthält, und das das Dienstbeschreibungsdokument 61 verwendet, das in der Automationseinrichtung 10 lokalisiert ist. Im Gegensatz zum Beispiel der 1 weist die Informatikanwendung 31 einen WSDL-Dokumentinterpreter 33 auf. Dieser WSDL-Dokumentinterpreter liest das WSDL-Dokument aufgrund einer Leseanfrage 51 und erzeugt automatisch in der Informatikanwendung 31 ein Verhalten, wie zum Beispiel eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (IHM), das den Operationen entspricht, die im WSDL-Dokument definiert sind. Der Interpreter 33 verwendet mindestens eine WSDL-Verbindung (binding) entsprechend mindestens einem der Protokolle, die von der WSDL-Sprache unterstützt werden, wie SOAP, HTTP oder MIME.
In gleicher Weise kann die Informatikanwendung 31 auch einen für die Automationseinrichtungen spezifischen WSDL-Dokumentinterpreter 34 aufweisen, der in Form eines komplementären Moduls oder "plug-in" installiert ist, um die Kapazitäten der Informatikanwendung 31 zu erweitern. Dieser WSDL-Dokumentinterpreter 34 ist in der Lage, das WSDL-Dokument aufgrund einer Leseanfrage 51 zu lesen und automatisch in der Informatikanwendung 31 ein Verhalten wie eine Mensch-Maschine-Schnittstelle (IHM) zu erzeugen, das den im WSDL-Dokument definierten Operationen entspricht. Der für die Automationseinrichtungen spezifische WSDL-Dokumentinterpreter 34 verwendet mindestens eine WSDL-Verbindung (binding) entsprechend mindestens einem für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokoll.
5 nimmt die Variante der 2 wieder auf, angepasst an das Beispiel der 4. Ein Zwischengerät 70, das sowohl mit den fernen Geräten 30, 40 als auch mit der Automationseinrichtung 10 mittels einer Netzschnittstelle 15' verbunden ist, speichert mindestens ein Dienstbeschreibungsdokument 61 und einen Webdienst 21' bezüglich der Automationseinrichtung 10.
6 nimmt die Variante der 3 wieder auf, angepasst an das Beispiel der 4, bei der die Automationseinrichtung 10 einen Webdienst 21, aber kein Dienstbeschreibungsdokument 61 einsetzt. Das Dienstbeschreibungsdokument 61 ist in einem Server 80 gespeichert.
7 zeigt eine Variante des Beispiels der 1, bei der das gleiche ferne Gerät 40 sowohl eine Entwicklungsanwendung 41 als auch eine Informatikanwendung 31 enthält. Die Entwicklungsanwendung 41 ist dann in der Lage, lokal die ganze oder einen Teil der Informatikanwendung 31 zu erzeugen und zu entwickeln, um es dieser zu erlauben, mit Webdiensten 21 einer Automationseinrichtung 10 zu kommunizieren. In diesem Beispiel weist die Entwicklungsanwendung 41 einen für die Automationseinrichtungen spezifischen Codegenerator 44 auf. In diesem Fall kann man auch in gleicher Weise in Betracht ziehen, dass die Entwicklungsanwendung 41 ein Werkzeug ist, das für die Entwicklung von Automationsanwendungsprogrammen entsprechend der Norm IEC 1131-3 bestimmt ist.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann ein Dienstbeschreibungsdokument 61 dynamisch in dem Moment erzeugt werden, in dem eine Informatikanwendung 31 oder eine Entwicklungsanwendung 41 eines fernen Geräts 30, 40 eine Anfrage 51 sendet, um zu den in einer Automationseinrichtung 10 verfügbaren Diensten Zugang zu erhalten. Diese Funktionalität der dynamischen Erzeugung ermöglicht es, ein Dienstbeschreibungsdokument 61 nicht systematisch zu speichern, sondern es auf Anfrage zu erzeugen, und es somit bei jeder Anfrage sich entwickeln zu lassen, insbesondere wenn die Konfiguration der Automationseinrichtung 10 verändert wird (zum Beispiel nach einer Verbindung oder nach einem Abschalten eines E/S-Moduls in einem programmierbaren Automaten 10). Außerdem kann eine Automationseinrichtung 10 wünschen, in Abhängigkeit von ihrem Zustand oder in Abhängigkeit vom fernen Gerät 30, 40, das mit ihr kommunizieren möchte, gewisse Webdienste darzustellen oder zu verstecken.
Hierzu weist das Kommunikationssystem einen Dienstbeschreibungsdokumentgenerator 62 auf, der ein Programm ist, das in der Lage ist, ein Dienstbeschreibungsdokument 61 dynamisch zu konstruieren. vorzugsweise wird diese dynamische Konstruktion mit Hilfe des Dienstbeschreibungsdokumentgenerators 62 hergestellt, wenn ein fernes Gerät 30, 40 den Zugang zum Dienstbeschreibungsdokument 61 der Automationseinrichtung 10 anfordert. In diesem Fall muss das Dienstbeschreibungsdokument 61 nicht gespeichert werden, da es dynamisch bei jeder Anfrage 51 erarbeitet wird, die von einer Informatikanwendung zum Dienstbeschreibungsdokumentgenerator 62 gesendet wird. In manchen Fällen könnte man aber auch eine dynamische Konstruktion des Dokuments 61 in Betracht ziehen, die auf Anfrage der Automationseinrichtung 10 initiiert wird. Außerdem könnte man auch eine gemischte Lösung in Betracht ziehen, bei der der Generator 62 in der Lage wäre, ein Dienstbeschreibungsdokument 61 dynamisch benutzerorientiert zu machen, indem er sich auf ein bereits für eine Familie von Anwendungen gespeichertes Standarddokument stützt und dann dieses Standarddokument dynamisch in Abhängigkeit vom Zustand der Automationseinrichtung 10 anpasst.
Um ein Dienstbeschreibungsdokument 61 zu erhalten, enthält eine Leseanfrage 51 also eine Adresse URL, URI oder IP, die entweder direkt auf das Dienstbeschreibungsdokument 61 oder auf einen Dienstbeschreibungsdokumentgenerator 62 zeigt, der in der Lage ist, das Dienstbeschreibungsdokument 61 dynamisch zu konstruieren. In gleicher Weise wie ein Dienstbeschreibungsdokument 61 ist ein Dienstbeschreibungsdokumentgenerator 62 also über eine Adresse URL, URI oder IP über eine Netzschnittstelle 15, 15', 15'' zugänglich. Er kann dann in Speichermitteln 60 der Automationseinrichtung 10 (4), in Speichermitteln 60' eines Zwischengeräts 70 (5), in lokalen Speichermitteln eines fernen Geräts 30, 40 oder in fernen Speichermitteln 60'' eines Servers 80 (6) gespeichert werden.
Das nachfolgende Beispiel zeigt ein Dienstbeschreibungsdokument 61, genannt "Document1" gemäß der WSDL-Sprache, das die Funktion "Read" beschreibt, mit einem Eingang "ReadInput", genannt "Variable", und mit einem Ausgang "ReadOutput", genannt "Result", eines Webdienstes genannt "Service1" einer Automationseinrichtung, die an der Adresse "example.com" lokalisiert ist. Das Beispiel beschreibt gleichzeitig mehrere WSDL-Verbindungen, wie die Verbindungen: SOAP, PROFInet, EtherNet/IP oder MODBUS/TCP, und dies mit Hilfe der Elemente <soap:binding...>, <PROFInet:binding...>, <EtherNetIP:binding...>, <ModBusTCP:binding...>.
Beispiel eines Dienstbeschreibungsdokuments entsprechend der WSDL-Sprache:
Aufgrund des entwicklungsfähigen Charakters der WSDL-Sprache wird es möglich sein, neue Elemente hinzuzufügen, indem eine ansteigende Kompatibilität gewährleistet wird, ohne die vorherigen Entwicklungen zu destabilisieren. Außerdem wird eine Vereinheitlichung sehr verschiedener Einrichtungen erhalten werden, indem Dienstbeschreibungsdokumente, die die Dienste, die sie ausführen können, beschreiben, gespeichert und für alle zugänglich gemacht werden.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann ein Dienstbeschreibungsdokument 61 bezüglich einer Automationseinrichtung 10 mit Hilfe eines Entdeckungsdokuments entdeckt werden. Ein Entdeckungsdokument ist eine Ressource, die in einem IP-Netz 50 mittels einer IP-Netz-Schnittstelle zugänglich ist, die es ermöglicht, Adressen URL, URI oder IP wiederzugewinnen, die auf Dienstbeschreibungsdokumente 61 zeigen. Ein Entdeckungsdokument kann sich, wenn nötig, auf andere zugeordnete Entdeckungsdokumente beziehen.
Ein Entdeckungsdokument kann in Form einer oder mehrerer Netzseiten entsprechend den Netzseitenbeschreibungssprachen wie HTML (HyperText Markup Language), WML (Wireless Markup Language) oder XHTML (XML HyperText Markup Language) vorliegen, die eine oder mehrere Adressenlisten URL, URI oder IP vorschlagen, die gemäß verschiedenen Kriterien abgelegt sind und auf eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente 61 zeigen.
Das Format eines Entdeckungsdokuments eines Dienstbeschreibungsdokuments 61 entspricht vorzugsweise genormten Spezifikationen, insbesondere den Spezifikationen ADS (Advertisement and Discovery Services, definiert von der IBM Corporation), DISCO (Discovery, definiert von der Microsoft Corporation) oder UDDI (Universal Description, Discovery and Integration, veröffentlicht auf der Website http://www.uddi.org).
Ein Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments 61 bezüglich einer Automationseinrichtung 10 wird entweder in Speichermitteln 60, die sich in der Automationseinrichtung 10 befinden, oder in Speichermitteln 60', die sich in einem Zwischengerät 70 befinden, das mit der Automationseinrichtung 10 und mit mindestens einem fernen Gerät 30 verbunden ist, oder in Speichermitteln 60'' gespeichert, die sich in einem Server 80 befinden.
Die Erfindung betrifft auch ein Kommunikationsverfahren, das in einem wie oben beschriebenen Kommunikationssystem angewendet wird. Dieses Verfahren weist die folgenden Schritte auf:

• einen ersten Schritt der Entdeckung eines oder mehrerer Webdienste 21, 21', in dem eine Informatikanwendung 31 oder eine Entwicklungsanwendung 41, die in einem fernen Gerät 30, 40 ausgeführt wird, über das IP-Netz 50 eine Anfrage 51 senden, um in einer Antwort 51 eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente 61 zu empfangen, die der WSDL-Sprache entsprechen und die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste 21, 21' beschreiben. Die Anfrage 51 enthält mindestens eine Adresse URL, URI oder IP, die auf ein bereits in der Automationseinrichtung 10, in einem Zwischengerät 70 oder in einem Server 80 gespeichertes Dienstbeschreibungsdokument 61 zeigt. Die Anfrage 51 kann auch direkt auf lokale Speichermittel eines fernen Geräts 30, 40 zeigen. Die Anfrage 51 kann auch auf einen Dienstbeschreibungsdokumentgenerator 62 zeigen, der dann dynamisch ein Dienstbeschreibungsdokument 61 konstruiert, um es in der Antwort 51 zurückzusenden,
• einen zweiten Schritt der Erzeugung, in dem es aufgrund eines Dienstbeschreibungsdokuments 61 entsprechend der WSDL-Sprache möglich ist, automatisch oder manuell die ganze oder einen Teil einer Informatikanwendung 31 (mit Hilfe von Codegeneratoren 43, 44) zu erzeugen 52, oder ein Verfahren in einer Informatikanwendung 31 (mit Hilfe von WSDL-Dokumentinterpretern 33, 34) zu erzeugen, damit die Informatikanwendung 31 eines fernen Geräts 30 mit einem Webdienst 21, 21' mit Hilfe von Nachrichten 53 entsprechend dem Kommunikationsprotokoll kommuniziert, das in dem Dienstbeschreibungsdokument 61 beschrieben ist,
• einen dritten Schritt der Kommunikation zwischen einer Informatikanwendung 31, die in einem fernen Gerät 30 ausgeführt wird, und einem Webdienst 21, 21' einer Automationseinrichtung 10 über das IP-Netz 50 mittels Nachrichten 53 entsprechend dem im Dienstbeschreibungsdokument 61 beschriebenen Kommunikationsprotokoll.

Während des Erzeugungsschritts kann ein zweites fernes Gerät 40, das eine Entwicklungsanwendung 41 ausführt, die ganze oder einen Teil einer Informatikanwendung 31 entweder lokal in dem gleichen zweiten fernen Gerät 40 oder entfernt über das IP-Netz 50 zu einem ersten fernen Gerät 30 erzeugen. So befinden sich die Informatikanwendung 31 und die Entwicklungsanwendung 41 entweder im gleichen fernen Gerät 40, wie in 7 dargestellt, oder in zwei getrennten fernen Geräten, die über das IP-Netz 50 kommunizieren, wie in 1 dargestellt.
Während des Entdeckungsschritts kann eine Informatikanwendung 31 (wie auch eine Entwicklungsanwendung 41) eines oder mehrere Entdeckungsdokumente verwenden, um eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente 61 mit Hilfe mindestens einer Adresse URL, URI oder IP zu suchen, die einen Webdienst 21, 21' bezüglich einer Automationseinrichtung 10 beschreiben.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, können selbstverständlich andere Varianten und Detailverbesserungen vorgesehen werden, und es kann sogar die Verwendung gleichwertiger Mittel in Betracht gezogen werden.

Claims

System zur Kommunikation über ein IP-Netz (50) zwischen einer Automationseinrichtung (10), die mindestens eine Verarbeitungseinheit aufweist, die in der Lage ist, mindestens ein Programm (20) auszuführen, um Automationsfunktionen zu liefern, und einem oder mehreren fernen Geräten (30, 40), die eine oder mehrere Informatikanwendungen ausführen, dadurch gekennzeichnet, dass: • das Kommunikationssystem der WSDL-Sprache (Netz Services Description Language) mit dem Ziel entspricht, Überwachungs-, Anzeige-, Kontroll-, Konfigurations- oder Programmierungsfunktionen der Automationseinrichtung (10) an ein fernes Gerät (30, 40) zu liefern, • das Kommunikationssystem mindestens ein Dienstbeschreibungsdokument (61) entsprechend der WSDL-Sprache verwendet, das die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste (21, 21') beschreibt, die in der Lage sind, mit einem Programm (20) der Automationseinrichtung (10) zu interagieren und die in die Automationseinrichtung (10) eingesetzt sind, • jedes Dienstbeschreibungsdokument (61) für ein fernes Gerät (30, 40) über eine URL-, URI- oder IP-Adresse mittels einer IP-Netz-Schnittstelle (15, 15', 15'') zugänglich ist, • eine Informatikanwendung (31), die in einem fernen Gerät (30, 40) ausgeführt wird, in der Lage ist, mittels Nachrichten (53), die gemäß einem Kommunikationsprotokoll entsprechend mindestens einer im Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebenen WSDL-Verbindung (binding) codiert sind, mit einem Webdienst (21, 21') zu kommunizieren, • die Informatikanwendung (31) einen WSDL-Dokumentinterpreter (33, 34) verwendet, um ein Verhalten zu erzeugen, das dem Dienstbeschreibungsdokument (61) entspricht, oder eine Entwicklungsanwendung (41) einen Codegenerator (43, 44) verwendet, um Code der Informatikanwendung (31) entsprechend dem Dienstbeschreibungsdokument (61) zu erzeugen.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebene WSDL-Verbindung (binding) einem der Protokolle SOAP, HTTP oder MIME entspricht.
Kommunikationssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Dienstbeschreibungsdokument (61) die Kapazitäten eines Webdiensts (21, 21') beschreibt, einen Dienst entsprechend einem für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokoll darzustellen.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebene WSDL-Verbindung (binding) einem für die Automationseinrichtungen spezifischen Protokoll entspricht.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine in einem Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebene WSDL-Verbindung (binding) mindestens einer codierten Version des SOAP-Protokolls gemäß einem Binärformat entspricht.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dienstbeschreibungsdokument (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in Speichermitteln (60) gespeichert ist, die sich in der Automationseinrichtung (10) befinden.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dienstbeschreibungsdokument (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in Speichermitteln (60') gespeichert ist, die sich in einem Zwischengerät (70) befinden, das mit der Automationseinrichtung (10) und mit mindestens einem fernen Gerät (30) verbunden ist.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dienstbeschreibungsdokument (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in fernen Speichermitteln (60'') gespeichert ist, die sich in einem Server (80) befinden.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Dienstbeschreibungsdokumentgenerator (62) aufweist, der nach einer von einem fernen Gerät (30, 40) kommenden Anfrage in der Lage ist, dynamisch ein Dienstbeschreibungsdokument (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) zu konstruieren, das für ein fernes Gerät (30, 40) über eine Adresse URL, URI oder IP mittels einer IP-Netz-Schnittstelle (15, 15', 15'') zugänglich ist.
Kommunikationssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) für ein fernes Gerät (30, 40) über eine Adresse URL, URI oder IP zugänglich ist.
Kommunikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) von einer oder mehreren Webseiten dargestellt wird, die mindestens einer Webseiten-Beschreibungssprache entsprechen, wobei das Entdeckungsdokument eine oder mehrere Listen von Adressen URL, URI oder IP eines oder mehrerer Dienstbeschreibungsdokumente (61) vorschlägt.
Kommunikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Format des Entdeckungsdokuments eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) den Spezifikationen ADS (Advertisement and Discovery Services), DISCO (Discovery) oder UDDI (Universal Description, Discovery and Integration) entspricht.
Kommunikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in Speichermitteln (60) gespeichert ist, die sich in der Automationseinrichtung (10) befinden.
Kommunikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in Speichermitteln (60') gespeichert ist, die sich in einem Zwischengerät (70) befinden, das mit der Automationseinrichtung (10) und mit mindestens einem fernen Gerät (30) verbunden ist.
Kommunikationssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entdeckungsdokument eines Dienstbeschreibungsdokuments (61) bezüglich einer Automationseinrichtung (10) in fernen Speichermitteln (60'') gespeichert ist, die sich in einem Server (80) befinden.
Kommunikationsverfahren, das in einem System zur Kommunikation über ein IP-Netz (50) zwischen einer Automationseinrichtung (10), die mindestens eine Verarbeitungseinheit aufweist, die in der Lage ist, mindestens ein Programm (20) auszuführen, um Automationsfunktionen zu liefern, und einem oder mehreren fernen Geräte (30, 40) angewendet wird, die eine oder mehrere Informatikanwendungen ausführen, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte enthält: • einen ersten Schritt der Entdeckung eines Webdiensts, in dem eine Informatik- (31) oder eine Entwicklungsanwendung (41), die in einem fernen Gerät (30, 40) ausgeführt wird, über das IP-Netz (50) eine Anfrage (51) aussendet, um in einer Antwort (51) eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente (61) entsprechend der WSDL-Sprache zu empfangen, die die Kapazitäten eines oder mehrerer Webdienste (21, 21') beschreiben, die in der Lage sind, mit einem Programm (20) der Automationseinrichtung (10) zu interagieren, • einen zweiten Schritt der Erzeugung, in dem: – entweder die Informatikanwendung (31) einen WSDL-Dokumentinterpreter (33, 34) verwendet, um ein Verhalten entsprechend dem Dienstbeschreibungsdokument (61) zu erzeugen, – oder die Entwicklungsanwendung (41) einen Codegenerator (43, 44) verwendet, um Code der Informatikanwendung (31) entsprechend dem Dienstbeschreibungsdokument (61) zu erzeugen, damit die Informatikanwendung (31) eines fernen Geräts (30) mit einem Webdienst (21, 21') mittels Nachrichten (53) kommuniziert, die dem in dem Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebenen Kommunikationsprotokoll entsprechen, • einen dritten Schritt der Kommunikation über das IP-Netz (50) zwischen der Informatikanwendung (31) eines fernen Geräts (30) und mindestens einem Webdienst (21, 21'), der in die Automationseinrichtung (10) eingesetzt ist, mittels Nachrichten (53), die gemäß einem Kommunikationsprotokoll entsprechend mindestens einer im Dienstbeschreibungsdokument (61) beschriebenen WSDL-Verbindung (binding) codiert sind, mit dem Ziel, Überwachungs-, Anzeige-, Kontroll-, Konfigurations- oder Programmierungsfunktionen der Automationseinrichtung (10) an das ferne Gerät (30) zu liefern.
Kommunikationssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass während des Entdeckungsschritts die Informatikanwendung (31) oder die Entwicklungsanwendung (41) eines oder mehrere Entdeckungsdokumente verwenden kann, um eines oder mehrere Dienstbeschreibungsdokumente (61) zu entdecken, die einen Webdienst (21, 21') bezüglich einer Automationseinrichtung (10) beschreiben.
Kommunikationssystem nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass während des Erzeugungsschritts eine Entwicklungsanwendung (41), die in einem zweiten fernen Gerät (40) ausgeführt wird, die ganze oder einen Teil einer Informatikanwendung (31) lokal im zweiten fernen Gerät (40) oder einem ersten fernen Gerät (30) über das IP-Netz (50) erzeugen kann.