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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren und eine
Form zum Herstellen von texturierten Verbundartikeln. Im Spezielleren
betrifft die Erfindung ein Verfahren, durch das eine texturierte
Oberfläche auf
einem Verbundartikel durch die Verwendung einer texturierten Zwischenschicht
hergestellt wird, die auf die Form aufgebracht wird, in der der
Artikel danach gebildet wird, und wobei die texturierte Zwischenschicht
nach dem Formvorgang als eine entfernbare Schutzschicht zurückgehalten
wird, die, wenn sie entfernt wird, die texturierte Oberfläche des
Artikels gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 (siehe JP-A-61044625) freilegt.
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Überdies
betrifft die Erfindung eine Form in Übereinstimmung mit Anspruch
12.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Offenes
Werkzeugformen ist ein Prozess zum Herstellen relativ kostengünstiger
Verbundtafeln in Kleinserien. Während
Stahlformen oft für
andere Formvorgänge
verwendet werden, wurde der offene Werkzeugformprozess entwickelt,
um weniger kostspielige einseitige Epoxid- oder Polyesterformen
zu verwenden, um verschiedene Produkte wie z. B. Verbundtafeln von
Wohnmobilen (RV) in einem In-Mold-Finish herzustellen. In diesem
Prozess wird die Formoberfläche
gereinigt und gewachst, wonach eine Schicht aus einem Gelüberzug aufgebracht
und dann teilweise gehärtet
wird. Dann wird ein Laminat auf die Gelüberzugsschicht aufgebracht
und das Laminat und der Gelüberzug
werden gehärtet,
um ein einheitliches Teil mit einer Oberfläche zu bilden, die durch den
ausgehärteten
Gelüberzug
definiert ist. Durch dieses Verfahren können geformte Teile mit einem
Finish der Klasse A hergestellt werden, die jede beliebige von dem
Gelüberzug
ursprünglich
getragene Farbe aufweisen.
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Während die
Verwendung von kostengünstigen
Epoxid- oder Polyesterformen beträchtliche Kostenvorteile gegenüber anderen
Formverfahren bietet, die verwendet werden, um Verbundartikel herzustellen,
gibt es bestimmte durch eine Polymerform auferlegte Einschränkungen.
Ein solches Beispiel ist das Formen von Tafeln wie z. B. Kraftfahrzeuginnentafeln,
für die
ein texturiertes Finish erwünscht
ist. In der Vergangenheit wurden texturierte Kunststofftafeln entweder
durch Spritzgießen
oder Spritzpressen unter Verwendung von Stahlformen hergestellt.
Während
des Werkzeugherstellungsprozesses wird an der Oberfläche der
Stahlform ein genarbtes Profil gebildet. Das genarbte Oberflächenprofil
wird dann auf die Oberfläche
der geformten Teile übertragen,
wodurch ein texturiertes Oberflächenfinish
erzeugt wird. Auf Grund der Härte
der Stahlformen behalten die genarbten Oberflächen ihr Aussehen über viele
Produktionsjahre bei. Im Gegensatz dazu besitzen Polymerformen nicht
den gleichen Grad an Härte
und daher verschleißt
eine an einer Polymerform erzeugte genarbte Oberfläche schnell.
Die vertikalen Wände
einer genarbten Polymerform sind sehr anfällig auf Verschleiß während des
Entformens mit dem Ergebnis, dass nach dem Formen von nur wenigen
Teilen ein ungleichmäßiges Oberflächenfinish
hergestellt wird. Demgemäß waren
offene Polymerwerkzeugformen im Allgemeinen auf Formartikel mit
glatten, glänzenden
Oberflächen
beschränkt.
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Im
Hinblick auf das oben Gesagte wäre
es wünschenswert,
wenn ein Verfahren zum Herstellen von Verbundartikeln mit einem
texturierten Finish unter Verwendung einer kostengünstigen
Polymerform verfügbar wäre, deren
Formoberflächen
nicht durch den Formvorgang beschädigt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Formprozess in Übereinstimmung
mit Anspruch 1, der eine Zwischenschicht verwendet, um die Oberfläche der
Form von der Oberfläche
eines mit der Form hergestellten Verbundartikels zu isolieren. Gemäß der Erfindung
kann eine Lösung
auf der Formoberfläche
abgeschieden werden, um die Zwischenschicht zu bilden, deren Oberfläche gegenüber der
Formoberfläche
texturiert ist. Die Textur der Zwischenschicht wird dann an die
Oberfläche
des mit der Form hergestellten Verbundartikels übertragen. Nach dem Entformen
wird die Zwischenschicht von dem Artikel entfernt, um eine darunter
liegende texturierte Oberfläche
des Artikels offen zu legen.
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Ein
geeigneter Formprozess der vorliegenden Erfindung bedingt im Allgemeinen
ein Aufsprühen
einer Polymerlösung
auf eine nicht texturierte Formoberfläche einer Form, so dass die
Polymerlösung
die texturierte Zwischenschicht der Erfindung bildet. Gemäß der Erfindung
sind bestimmte Spritzverfahren in der Lage, eine Polymerlösung abzuscheiden,
um eine Zwischenschicht herzustellen, deren äußere Oberflächentexturierung durch die
Spritzparameter wie z. B. Druck und Spritzpistolendüsengröße, gesteuert
werden kann. Anschließend wird ein Verbundmaterial auf der texturierten
Zwischenschicht abgeschieden, so dass das Verbundmaterial mit der
texturierten Zwischenschicht in Kontakt gelangt und eine Oberfläche aufweist,
die durch die Zwischenschicht texturiert ist. Das Verbundmaterial
und die texturierte Zwischenschicht werden dann ausgehärtet, so
dass das Verbundmaterial einen Verbundartikel mit einer texturierten
Oberfläche
bildet und so dass die texturierte Zwischenschicht an der tex turierten
Artikeloberfläche
haftet. Die texturierte Zwischenschicht kann anschließend unverzüglich von
dem Verbundartikel entfernt werden oder auf dem Artikel als ein
vorübergehender Schutzüberzug während eines
Transports und Handlings verbleiben und später entfernt werden, bevor
oder nachdem der Artikel eingebaut oder mit anderen Komponenten
montiert wird.
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Im
Hinblick auf das oben Gesagte besteht ein bedeutsamer Vorteil der
Erfindung darin, dass eine offene Werkzeugform mit glatten Formoberflächen erzeugt
werden kann, wobei die Zwischenschicht das einzige Mittel zum Herstellen
einer texturierten Oberfläche
auf einem mit der Form hergestellten Artikels ist. Im Ergebnis können Formen,
die aus kostengünstigeren
und weniger dauerhaften Materialien, insbesondere Polymeren wie
z. B. Epoxiden und Polyestern gebildet sind, verwendet werden, um
Artikel mit texturierten Oberflächen herzustellen,
ohne die Formoberflächen
schnell zu beschädigen
oder zu verschleißen.
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Weitere
Ziele und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden detaillierten
Beschreibung der Erfindung besser verständlich.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Zeichnungsfig. stellt eine Querschnittsansicht einer offenen Werkzeugform
zum Herstellen eines Verbundartikels mit einer texturierten Oberfläche gemäß der vorliegenden
Erfindung dar.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Die
vorliegende Erfindung ist das Ergebnis einer Untersuchung, die darauf
abzielte, alternative Verfahren zum Herstellen von texturierten
Glasfa serverbundstoffen unter Verwendung des offenen Werkzeugformprozesses
zu entwickeln. Wie zuvor erläutert
benötigt
die derzeitige Technologie den Aufbau einer Stahlform mit einer
texturierten Formoberfläche,
um texturierte Verbundartikel herzustellen. Die vorliegende Erfindung vermeidet
die hohen Kosten eines Texturierens einer Stahlform durch die Verwendung
einer entfernbaren texturierten Zwischenschicht, die zulässt, dass
weniger haltbare Formmaterialien als kostengünstiger Ersatz für eine texturierte
Stahlform verwendet werden können.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Polymerlösung,
wenn sie entsprechend auf eine glatte offene Werkzeugform aufgesprüht wird,
getrocknet werden, um eine Zwischenschicht mit einer Oberflächentexturierung
zu bilden, die negativ auf einen mit der Form hergestellten Verbundartikel
gegossen werden kann, wodurch eine texturierte Oberfläche auf
dem Artikel erzeugt wird. Wenn der Artikel entformt wird, trennt
sich die Zwischenschicht von der Form und haftet an der texturierten
Oberfläche
des Artikels. Die Zwischenschicht kann anschließend als Schutzschicht dienen,
um das Risiko zu verringern, die texturierte Oberfläche des
Artikels während
einer Handhabung und Lagerung zu zerkratzen oder zu ruinieren. Nach
dem Formen kann die Zwischenschicht jederzeit problemlos von dem
Verbundartikel entfernt werden, um die texturierte Artikeloberfläche freizulegen.
Zum Beispiel kann die texturierte Zwischenschicht von dem Artikel
entfernt werden, nachdem der Artikel zu einer anderen Einrichtung
zur Montage oder zum Einbau gebracht wurde.
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In
der Zeichnungsfig. ist ein Querschnitt durch einen Abschnitt einer
offenen Werkzeugform 10, auf dem sich ein Verbundartikel 12 gerade
im Gießprozess
befindet, veranschaulicht. Wie es im Stand der Technik typisch ist,
wird der Artikel 12 gebildet, indem eine Gelüberzugsschicht 14 abgeschieden
wird, über
die ein faserverstärktes
Laminat 16 aufgebracht wird. Anschließend an das Aushärten in
der Form 10 bilden die Gelüber zugsschicht 14 und
das Laminat 16 den einheitlichen Artikel 12, dessen äußere Oberfläche durch
die ausgehärtete
Gelüberzugsschicht 14 definiert
ist. Verschiedene Zusammensetzungen können für die Gelüberzugsschicht 14 und
das Laminat 16 verwendet werden. Da die Gelüberzugsschicht 14 die äußere Fläche des Artikels 12 nach
dem Formen bildet, müssen
die Materialien für
die Gelüberzugsschicht 14 und
das Laminat 16 kompatibel sein. In einer Ausführungsform,
die besonders erwünschte
Verarbeitungs- und
Benetzungseigenschaften erzielte, wurde das Laminat 16 durch
eine Mischung von 25 mm (ungefähr
ein Zoll) langen Glasfasern und einem chemischen Harz gebildet,
das enthält:
100
Teile eines ungesättigten
Polyesterharzes mit einem Styrenmonomeranteil von ungefähr 32%,
erhältlich von
Alpha/ Owens-Corning unter dem Namen H834. Das Harz ist ein ungesättigter
Polyester auf Maleinsäureanhydrid-Basis,
modifiziert mit Dicyclopentadien, und enthält ein Thixotrop und Cobalt-2-ethylhexanoat
als Beschleuniger, der mit Methylethylketonperoxiden (MEKP) reagiert,
um ein Aushärten
bei Raumtemperatur zu erleichtern. Das Harz weist ein relative Dichte
von ungefähr
1,100 g/ml und eine Brookfield-Viskosität von etwa 670 cP bei Verwendung
eines RVF-Viskosimeters
bei 20 U/min mit einer #3-Spindel auf.
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0,81
Teile eines Benetzungs- und Dispersionsadditivs mit einer relativen
Dichte von ungefähr
1,010 g/ml und erhältlich
von BYK unter dem Namen W-972.
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0,23
Teile eines Benetzungs- und Dispersionsadditivs mit einer relativen
Dichte von ungefähr
0,930 g/ml und erhältlich
von BYK unter dem Namen R-605.
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0,23
Teile eines silikonfreien Lufttrennadditivs erhältlich von BYK, A-555, um Schaumbildung
zu vermindern.
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23
Teile eines Calziumcarbonat (CaCO3)-Pulvers
mit einer Partikelgröße von ungefähr 50 Mikrometer.
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1,23
Teile eines Quarzstaub-Thixotrops, erhältlich von Cab-O-Sil unter
dem Namen TR-720; relative Dichte von ungefähr 0,050 g/ml.
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1,50
Teile eines Methylethylketonperoxids (MEKP), erhältlich von Elf Atochem NA unter
dem Namen DDM-9; relative Dichte von ungefähr 1,084 g/ml.
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Die
Gelüberzugsschicht 14 war
ein Material auf Polyesterbasis und daher mit dem Laminat 16 chemisch
kompatibel. Geeignete Dicken für
die Gelüberzugsschicht 14 und
das Laminat 16 sind ungefähr 0,5 mm bzw. ungefähr 3 mm,
obwohl vorhersehbar ist, dass verschiedene Dicken verwendet werden
könnten.
Da die äußere Oberfläche des
Artikels 12 durch die ausgehärtete Gelüberzugsschicht 14 definiert
ist, ist es oft wünschenswert,
dass die Gelüberzugsschicht 14 eine
Pigmentierung enthält,
um eine für
den Artikel 12 gewünschte
spezielle Farbe herzustellen.
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In
der Zeichnungsfig. ist auch eine Zwischenschicht 20 zwischen
der Oberfläche 18 der
Form 10 und dem Artikel 12 gezeigt. Wie in der
Zeichnungsfig. gezeigt ist die Oberfläche 18 der Form 10 glatt
während
die Oberfläche 22 der
Zwischenschicht 20 gegenüber der Form 10 texturiert
ist. Demgemäß definiert
die Oberfläche 22 der
Zwischenschicht 20 die Formoberfläche für den Artikel 12,
so dass die Oberfläche 18 der
Form 10 keinen Schaden und Verschleiß während des Vorgangs des Entnehmens
des Artikels 12 aus der Form 10 erfährt. Daher
besteht ein besonderes Merk mal der Erfindung darin, dass die Form 10 aus
Materialien gebildet werden kann, die weit weniger beständig und
verschleißfest
als Stahl sind, und Polymere wie z. B. Epoxide und Polyester umfassen.
Es ist jedoch vorhersehbar, dass die Vorteile der Erfindung mit
anderen Arten der Formbestückung
und anderen Formmaterialien realisiert werden könnten.
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Gemäß der Erfindung
kann die Zwischenschicht 20 derart gebildet werden, dass
sie eine gewünschte Oberflächentexturierung
aufweist, indem ein geeignetes Polymermaterial auf die Formoberfläche 18 aufgesprüht wird.
Geeignete Polymermaterialien umfassen Polyvinylacetat-Lösungen und
Acryllatex-Emulsionen. Viele Faktoren wurden in der Entwicklung
der vorliegenden Erfindung berücksichtigt.
Zum Beispiel sollte die auf dem Artikel 12 hergestellte
Textur, außer
dass sie gefällig
für das
Auge und anzugreifen ist, über
das gesamte Teil einheitlich und von Teil zu Teil wiederholbar sein.
Um problemlos entfernt zu werden, darf die Zwischenschicht 20 auch
nicht mit der Gelüberzugsschicht 14 oder
der Form 10 chemisch reagieren. Überdies sollte die Zwischenschicht 20 eine
annehmbare Aushärtungszeit
und eine minimale Dicke aufweisen, damit sie kostengünstig ist.
Wie aus der nachfolgenden Erläuterung
offensichtlich wird, haben Untersuchungen, die zu der vorliegenden
Erfindung geführt
haben, bewiesen, dass das Spritzverfahren und die Dicke der Zwischenschicht 20 entsprechend
gesteuert werden können
und müssen,
um den gewünschten
Grad an Texturierung für
die Überzugsoberfläche 22 herzustellen,
und die Leichtigkeit zu fördern,
mit der die Zwischenschicht 20 danach von dem Artikel 12 nach
dem Formvorgang entfernt wird.
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Die
in der Herstellung des Verbundartikels 12 gemäß der Zeichnungsfig.
allgemein notwendigen Schritte sind zuerst das Reinigen und dann
das Abscheiden eines geeigneten Formtrennmittels auf der Oberfläche 18 der
Form 10. Die Zwischenschicht 20 wird dann bis
zu einer geeigneten Dicke abgeschieden und getrocknet, bevor ein
Gelüberzugsmaterial
auf die Zwischenschicht 20 aufgesprüht wird, um die Gelüberzugsschicht 14 zu
bilden. Eine zweite Schicht von Formtrennmittel kann direkt auf
die Oberfläche
der Zwischenschicht 20 vor dem Bilden der Gelüberzugsschicht 14 aufgebracht
werden, um das spätere
Entfernen der Zwischenschicht 20 von dem Artikel 12 zu
erleichtern. Anschließend
wird die Gelüberzugsschicht 14 teilweise
gehärtet,
wonach das Laminat 16 aufgebracht wird. Die Zwischenschicht 20,
die Gelüberzugsschicht 14 und
das Laminat 16 werden anschließend vor dem Entformen vollständig gehärtet, was
den Artikel 12 ergibt, der eine texturierte Oberfläche aufweist,
die in der Gelüberzugsschicht 14 definiert
ist und von der die Zwischenschicht 20, die zu jeder gewünschten
Zeit entfernt werden kann, überzogen
ist.
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In
einer Reihe von Untersuchungen, die zu der vorliegenden Erfindung
geführt
haben, wurde eine Acryllatex-Emulsion, erhältlich von AC Products unter
dem Namen AC940-Blue in Form einer wässrigen Lösung verwendet. Die Emulsion
wurde im Originalzustand verwendet oder mit ungefähr 10% deionisiertem Wasser
verdünnt.
Verschiedene Spritzverfahren und -einrichtungen wurden in der Untersuchung
bewertet, die Fließbehälter-, Siphonbehälter- und
Druckbehälter-Spritzpistolen,
sowie elektrische und druckluftlose Pumpen, ausgestattet mit verschiedenen
Düsen,
umfassten. In einer Untersuchung wurde gezeigt, dass, wenn die Dicke
der Zwischenschicht nicht ausreichend ist, der Vorgang des Entfernens
der Zwischenschicht 20 oft schwierig und zeitaufwändig ist.
Andererseits erhöht
eine übermäßige Dicke
der Zwischenschicht unnötig
die Herstellungskosten. Daher wurden Studien mit flachen Glasformen
mit 0,3 × 0,3
m (ungefähr
1 × 1
Fuß),
die mit einem Formtrennmittel vorbereitet wurden, das im Handel
von Meguair unter dem Namen Mirror Glaze #8 Maximum Mold Release
Wax erhältlich
ist, durchgeführt.
Zwischenschichten 20 wurden gebildet, indem eine Überzugslösung unter
Verwendung einer Binks (Modell M1-G) Fließzufuhr-Spritzpistole mit hohem
Volumen und niedrigem Druck (HVLP) unter Verwendung einer Nr. 10
Spritzdüse
und eines Luftdrucks von ungefähr
1 bar (ungefähr
15 psi) auf die Formen aufgesprüht
wurde. Die Überzugslösung wurde
zubereitet, indem die oben angeführte
Acryllatex-Emulsion mit deionisiertem Wasser in einem Emulsion:Wasser-Verhältnis von
10:1 verdünnt
wurde. Die Formen wurden in einer Farbspritzkabine bei Nennraumtemperatur
und -feuchtigkeitsgraden angeordnet, wobei die Luftströmung durch
die Kabine derart eingestellt wurde, dass ein schwacher Unterdruck
erzeugt wurde. Die Überzugslösung wurde
auf die Formen aufgesprüht,
um verschiedene Nassfilmdicken herzustellen, die mit einem Bink
Nassfilmdicken-Messinstrument gemessen wurden. Nach dem Lufttrocknen
für 24
Stunden, um eine feste texturierte Zwischenschicht zu bilden, wurde
ein Gelüberzugsmaterial
und ein Glasfaser-Verbundlaminat auf jede überzogene Form aufgebracht
und gehärtet,
wonach die resultierenden gehärteten
Tafeln aus den Formen entnommen wurden. Anschließend wurde die Haftung der
Zwischenschichten an den Tafeln bei Nennraumtemperatur und -feuchtigkeit
beobachtet, wonach die Trockenfilmdichten der Zwischenschichten
unter Verwendung eines Filmdicken-Messinstruments gemessen wurden.
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Tabelle
1 fasst die Ergebnisse dieser Untersuchung zusammen. Tabelle
1
Trockenfilmdicke | Beobachtungen |
0,04 ± 0,01
mm | leicht
gerissen; sehr schwierig zu entnehmen |
0,12 ± 0,02 | entnommen
unter geringfügigem
Reißen |
0,16 ± 0,02 | problemlos
entnommen, kein Reißen |
0,21 ± 0,02 | vorzeitige
Entfernung während
Blechentformung |
0,25 ± 0,02 | vorzeitige
Entfernung während
Blechentformung |
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Die
Ergebnisse zeigten an, dass eine minimale Trockenfilmdicke von ungefähr 0,1 mm
notwendig war, um die Entfernung der Zwischenschichten von den Blechen
zu erleichtern, während
Trockenfilmdicken von mehr als 0,18 mm darin resultierten, dass
die Zwischenschichten bevorzugt an den Formen anstatt an den Blechen
hafteten. In Folge dieser Ergebnisse wird angenommen, dass das Aufsprühen eines
Formtrennmittels auf die texturierte Oberfläche der Zwischenschicht die
minimale Filmdicke weiter verringern könnte, obwohl dadurch auch die
Verarbeitungskosten erhöht
werden. Ein geeignetes Formtrennmittel für diesen Zweck wäre Frekote700,
im Handel erhältlich
von Frekote, obwohl vorhersehbar ist, dass andere Formtrennzusammensetzungen
verwendet werden könnten.
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Es
zeigte sich, dass die Trocknungszeit der Zwischenschichten eine
Funktion der Filmdicke, der Luftzirkulation und der Temperatur war.
Es stellte sich heraus, dass eine unverdünnte Überzugslösung, die zu einer Dicke von
ungefähr
0,1 mm abgeschieden wurde, eine Trocknungszeit von weniger als 30
Minuten bei einer Temperatur von ungefähr 42 °C unter Verwendung einer Luftzirkulation
von ungefähr
0,6 m/s aufwies.
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In
einer zweiten Untersuchung wurde die Fähigkeit bewertet, eine trockene
Zwischenschicht auf der Form mit einer einheitlichen Textur herzustellen.
Mehrere Tests wurden durchgeführt,
um das optimale Verfahren zum Spritzen der Lösung für die Zwischenschicht zu bestimmen.
Wie zuvor wurden Nennraumtemperatur und -feuchtigkeitsgrade sowie
ein schwacher Unterdruck in einer Spritzkabine erzeugt. Formen in
Form flacher Glasplatten (30 × 30
cm) wurden in einer horizontalen Position in der Kabine angeordnet.
Vor dem Spritzen wurden die Oberflächen der Platten mit einem
Formtrennmittel vorbereitet. Spritzdrücke, Düsen und Spritzabstände wurden
während
der gesamten Tests variiert, um eine gleichmä ßige Textur zu erzielen. Da
die Textur einer Zwischenschicht das negative Abbild der Textur
des fertigen Artikels ist, wurde davon ausgegangen, dass visuelle
Beobachtungen der Zwischenschichten eine ausreichende Maßnahme zur
Qualitätskontrolle darstellten.
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Anfängliche
Versuche, Zwischenschichten unter Verwendung von Fließ- und Siphonbehälter-Spritzpistolen
abzuscheiden, erzeugten ein Spritzmuster, das sehr wenig Material
enthielt, was eine beträchtliche Zeit
erforderte, um die gewünschte
Schichtdicke aufzubauen. Ein Ändern
des Spritzdruckes löste
dieses Problem nicht. Überdies
war die Viskosität
des Überzugsmaterials
hoch genug, um dem Siphoneffekt der Pistolen, selbst mit der Unterstützung der
Schwerkraft in der Fließpistole,
entgegenzuwirken. Versuche, die Viskosität der Lösung durch weitere Verdünnung mit
Wasser zu verringern, machten es möglich, dass die Lösung einheitlicher
mit einer vernünftigen
Menge an Materialfluss aus der Pistole heraus möglich war. Die Überzugslösung erzeugte
jedoch keinen akzeptablen Grad an Genarbtheit. Stattdessen neigte
die abgeschiedene Lösung dazu,
auf den Oberflächen
der Formen zu fließen,
was einen weichen wellenartigen Effekt anstelle des gewünschten
lederartigen Effekts bewirkte. Im Gegensatz dazu zeigte sich, dass
eine Druckbehälter-Spritzpistole
in der Lage war, die Lösung
in einer unverdünnten
Form zu spritzen, um eine Textur mit lederartigem Aussehen schnell
herzustellen. Eine Komplikation bei der Verwendung von Spritzpistolen,
die Druckluft verwenden, um die Überzugslösung zu
befördern,
bestand jedoch darin, dass die Überzugslösung auszuhärten begann,
während
sie sich in der trockenen Luft mit hoher Geschwindigkeit innerhalb
des Pistolenkopfes befand, was Taschen aus getrocknetem Überzugsfilm
erzeugte. Dieser Film würde
schließlich
abbrechen und sich auf der Form abscheiden, was in einer Verunreinigung
der texturierten Zwischenschicht resultiert.
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Um
das oben stehende Problem zu vermeiden, wurden druckluftlose Spritzsysteme
bewertet. Solche Systeme sind derart konstruiert, dass sie Materialien
spritzen, die höhere
Viskositäten
aufweisen, als es mit Siphon- und
Fließbehälter-Pistolensystemen
möglich
ist. Der Fluss des Materials kann entweder durch ein Ändern der
Spritzdüse
oder der Geschwindigkeit des Spritzmotors reguliert werden. Ein
unerwünschter
Pulsationseffekt wurde mit einem Typ von druckluftloser Spritzpistole
erzeugt, was anzeigt, dass die Viskosität der Überzugslösung zu hoch war, um die gewünschten
Effekte herzustellen, selbst wenn diese verdünnt war. Ausgezeichnete Ergebnisse
wurden jedoch mit einem zweiten druckluftlosen Spritzsystem erzielt,
das von Glasscraft erhältlich
ist und speziell zum Spritzen hoch viskoser Materialien konstruiert
wurde. Dieses Spritzsystem verwendet eine 35:1-Hauptpumpe, die die Überzugslösung einer
druckluftlosen Einkomponenten-Spritzpistole zuführt. Mit einer Spritzdüse mit einer
kleinen Öffnung
(ungefähr
0,75 mm) und niedrigen Luftdrücken
[1 bis 2,8 bar (ungefähr
15 bis 40 psi)] erreichte das Spritzsystem eine relativ feine und
gleichmäßige Narbung,
die Leder ähnlich
war. Unter Verwendung des gleichen Luftdrucks erzeugte eine Spritzdüse mit einer
größeren Öffnung (ungefähr 2,0 mm)
eine deutlich gröbere
Narbungstextur. In beiden Fällen
war das Spritzmuster sehr einheitlich und zeigte keines der Probleme,
mit denen die anderen untersuchten Spritztechnologien behaftet waren.
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Obwohl
mehrere Durchgänge
der druckluftlosen Spritzpistole notwendig waren, um eine akzeptable Filmschichtdicke
von ungefähr
0,1 mm aufzubauen, betrug die benötigte Zeit weniger als zwei
Minuten. Nach dem Trocknen der abgeschiedenen Überzugslösungen, um Zwischenschichten
geeigneter Dicke zu erzielen, wurden Glasfaser-Verbundtafeln auf
diesen Formen gebildet. Wenn die Bleche aus den Formen entnommen wurden,
zeigten sie jeweils eine gleichmäßige Genarbtheit,
deren Textur abhängig
von dem Pumpendruck und dem Spritzdüsendurchmesser war. Daraus wurde
abgeleitet, dass das Glasscraft-Spritzsystem zum Abscheiden von
Zwischenschichten, die für
die Zwecke dieser Erfindung geeignet sind, tauglich war.
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In
einer zusätzlichen
Bewertung des Glasscraft-Spritzsystems wurden Glasplattenformen
mit 0,3 × 0,3 m
(ungefähr
1 × 1
Fuß) mit
einer Schicht des gleichen Trennwachses Mirror Glaze überzogen,
das in einer vorhergehenden Bewertung verwendet wurde. Eine Polyvinylacetat-Lösung wurde
auf einige der Formen bei einem Druck von ungefähr 1 bar (ungefähr 15 psi),
einem Düsendurchmesser
von ungefähr
0,75 mm und einem Spritzabstand von ungefähr 0,9 m (ungefähr 36 Zoll)
aufgesprüht.
Unter diesen Bedingungen wurde ein feiner Sprühnebel erzeugt, der eine feine
Narbungstexturierung auf den Formen abschied. Auf andere Formen wurde
die Polyvinylacetat-Lösung
bei einem Druck von ungefähr
2 bar (ungefähr
30 psi), einem Düsendurchmesser
von ungefähr
2,0 mm und einem Spritzabstand von ungefähr 0,3 m (ungefähr 12 Zoll)
aufgesprüht. Unter
diesen Bedingungen wurde ein dichter Sprühnebel erzeugt, der ein stärker lokalisiertes
Muster mit einer großen
groben Narbungstexturierung auf den Formen abschied. Durch diese
Untersuchung wurde gezeigt, dass der Grad an texturiertem Finish
durch Anpassen des Drucks, der Düsengröße und des
Spritzabstands einer druckluftlosen Spritzpistole einfach gesteuert
werden kann.
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Schließlich wurde
die Polyvinylacetat-Lösung
unter Verwendung eines zweistufigen Prozesses auf die verbleibenden
Formen aufgesprüht.
Der erste Schritt bestand darin, schnell eine dicke Basisschicht
der Überzugslösung unter
Verwendung von groben Spritzparametern aufzubauen; und zwar eines
Druckes von ungefähr
2 bar (ungefähr
30 psi), eines Düsendurchmessers
von ungefähr
2,0 mm und eines Spitzabstands von ungefähr 0,3 m (ungefähr 12 Zoll).
Danach wurde die Überzugslösung als
ein feiner Sprühnebel
abgeschieden, um unter Verwendung der feinen Spritzparameter und
zwar eines Druckes von ungefähr
1 bar (ungefähr
15 psi), eines Düsendurchmessers
von ungefähr
0,75 mm und eines Spritzabstands von ungefähr 0,9 m (ungefähr 36 Zoll)
eine feine Narbungstexturierung herzustellen. Auf diese Weise wurde
eine feinnarbig texturierte Zwischenschicht schneller hergestellt
als es unter Verwendung nur der feinen Spritzparameter möglich ist.
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Aus
dem Obenstehenden ist ersichtlich, dass ein beträchtlicher Vorteil der vorliegenden
Erfindung darin besteht, dass ein entfernbarer texturierter Überzug als
ein alternatives Mittel verwendet werden kann, um ein texturiertes
Finish auf der Oberfläche
eines mit einem offenen Werkzeugformprozess hergestellten Verbundartikels
zu erzeugen. Im Ergebnis überwindet
die Erfindung das bisherige Erfordernis, eine kostspielige texturierte
Stahlform zu verwenden, um texturierte Verbundartikel herzustellen.
Stattdessen können
weniger haltbare Formmaterialien verwendet werden, um Formen mit
nicht texturierten (d. h. glatten) Formoberflächen zu bilden, die anschließend mit
der texturierten Zwischenschicht der Erfindung überzogen werden, um den Verbundartikeln
die gewünschte
texturierte Oberfläche
zu verleihen. Während
bestimmte Spritzsysteme, Spritzparameter und Überzugslösungen bewertet wurden und
es sich erwiesen hat, dass sie in der Lage sind, eine wünschenswerte
texturierte Zwischenschicht herzustellen, ist vorhersehbar, dass
andere Systeme, Parameter und Materialien verwendet werden können. Demgemäß soll der
Umfang der Erfindung nur durch die nachfolgenden Ansprüche begrenzt
sein.