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Bereich der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Koordinierungsverfahren
und ein Koordinierungssystem zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten.
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Die
Erfindung betrifft den Bereich der Telekommunikationsdienste in
verstreuten Architektursystemen und den Bereich des intelligenten
Netzes.
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Beschreibung des Standes
der Technik
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Im
gesamten Text bezeichnet ein Telekommunikationsdienst jeden, einem
Nutzer von einem Telekommunikationsterminal aus und über ein
Netz zugänglichen
Dienst, gleich ob dieses ein Telefonnetz oder ein IT-Netz, wie zum
Beispiel ein Datennetz vom Typ Internet ist. Das Telekommunikationsterminal
ist entweder ein IT-Terminal oder ein Telefonterminal. Zur Erläuterung
des Begriffs Dienst werden vier Dienste nachstehend beispielhaft
aufgelistet. Ein erster Dienst besteht darin, eine Kommunikation
mit einem anderen Nutzer entweder mit einer Verbindung anzubieten,
die ausschließlich
Audio-Daten transportiert, oder mit einer Verbindung, die darüber hinaus
Video-Daten transportiert.
Ein zweiter Dienst besteht darin, die Einsicht in Datenbanken anzubieten.
Ein dritter Dienst besteht darin, eine Datenverarbeitung, zum Beispiel
in Form einer Verwaltung von Bankkonten, anzubieten. Ein vierter
Dienst besteht darin, eine Speicherung von Daten zum Beispiel in Form
einer Meldung in einem Mailsystem anzubieten. Die Patentschrift
WO 00/42760 beschreibt den Stand der Technik und legt ein Koordinierungsverfahren
zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten dar, in dem ein Nutzer
die Nutzung eines Dienstes anfordert; jede Zugangsanfrage zu einem
Dienst aktiviert ein Nutzerprofil und Dienstsitzungen.
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Die
Erfindung findet eine sehr vorteilhafte Anwendung darin, dass sie
es ermöglicht,
verschiedene Telekommunikationsdienste untereinander für ein und
denselben Nutzer und während
ihrer Ausführung
zu koordinieren, selbst wenn diese Dienste effektiv durch unterschiedliche
Telekommunikationsbetreiber erbracht werden. Somit kann die Erfindung
einem Kunden einen einmaligen Dienstvertrag ermöglichen, der die Ausführungskohärenz der
unterschiedlichen Telekommunikationsdienste untereinander und die
einmalige Berechnung dieser Dienste garantiert, selbst wenn diese
effektiv durch unterschiedliche Telekommunikationsbetreiber oder Dienste
erbracht werden.
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Der
Verbraucher, der verschiedene Telekommunikationsdienste nutzt, hat
derzeit nicht immer die Garantie der Ausführungskohärenz zwischen diesen verschiedenen
Diensten. Wenn Inkohärenzen
festgestellt werden, werden sie im Allgemeinen mit dem Begriff „negative
Interaktion" bezeichnet.
Dieses Problem negativer Interaktion taucht insbesondere auf, wenn
die Dienste gleichzeitig ausgeführt
werden oder wenn sie durch unterschiedliche Telekommunikationsbetreiber
oder Abteilungen erbracht werden. Ein Fall negativer Interaktion
kann vorliegen, wenn der Nutzer Zugang zu einem ersten Dienst hat,
der sich auf die Kommunikation von einem Mobiltelefon aus bezieht,
und auf einen zweiten, sich auf einen Zugang zum Internet, ausgehend
von einem IT-Terminal, beziehenden Dienst hat, wobei die beiden Dienste
durch denselben Telekommunikationsbetreiber bereitgestellt werden.
Dieser Nutzer hat nicht unbedingt die Gewähr, dass die Nutzung von Diensten im
Internet mittels des ersten Kommunikationsdienstes per Mobiltelefon
identisch oder kohärent
mit der Nutzung von Diensten im Internet mittels des zweiten Dienstes
ist, und zwar unabhängig
von den Terminal- oder
Netzkapazitäten
selbst. Zum Beispiel kann der genutzte Internetdienst denselben
Nutzer dann nicht wieder erkennen, je nachdem, ob dieser von einem Mobiltelefon
oder von einem anderen Terminal auf den Dienst zugreift. Jeder Dienst
erkennt den Nutzer nämlich
durch das Wissen, das er von einem Profil die ses Nutzers hat; wobei
dieses Profil den Namen des Nutzers, seine Adresse, eine Liste der
vom Nutzer abonnierten Dienste, die individuellen Zugangsprofile
zu Diensten, usw. umfassen kann. Somit bestimmt jeder Dienst das
Nutzerprofil, das er verwaltet.
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Darüber hinaus
bietet jeder Betreiber Dienste an, zu denen der Nutzer den Zugang
zum Beispiel durch Wählen
entweder einer bestimmten Telefonnummer oder eines Zugangscodes
oder einer Kartennummer vom Typ Telefonkartennummer anfragen kann.
Wenn der Nutzer eine Zugangsanfrage an einen Dienst stellt und seine
Anfrage freigegeben wird, wird ihm eine Dienstsitzung zugeordnet,
das heißt, ein
Zugangspfad zum Nutzen des Dienstes. Sobald er einen ersten vorgegebenen
Dienst nutzt, kann der Nutzer wünschen,
einen zweiten Dienst zu nutzen. Trotz der mit dem Betreiber abgeschlossenen
Verträge
ist die Verkettung vom ersten Dienst zum zweiten Dienst nicht immer
möglich
oder mit diesen Verträgen konform.
Eine derartige Situation tritt ein, zum Beispiel bei der Nutzung
einer Telefonkarte einer bestimmten Kategorie, die es ermöglicht,
von jedem vorhandenen Telefonapparat aus zu telefonieren. Durch
Wählen
eines Zugangscodes von einem beliebigen Telefonapparat aus, dann
eines mit der Karte verbundenen Codes, hat der Nutzer Zugang zum
mit der Karte verbundenen Anrufdienst; dieser Anrufdienst erlaubt
ihm die Nutzung dieses beliebigen Telefonapparats, als ob es sich
um einen privaten Telefonapparat handeln würde. Insbesondere kann der Nutzer
einen vom Betreiber entwickelten telefonischen Auskunftsdienst abfragen.
Wenn die verlangte Auskunft aus einer Telefonnummer eines Teilnehmers
besteht, kann der Nutzer die Verbindung mit diesem Teilnehmer erhalten,
obwohl ihm diese Möglichkeit
bei einem direkten Anruf bei diesem Teilnehmer durch den Dienst
der Telefonkarte nicht zusteht. Die Verkettung des ersten Dienstes,
des mit der Telefonkarte verbundenen Dienstes, mit dem zweiten Dienst,
dem Herstellen der Verbindung von einem Auskunftsdienst aus, ist
nicht kohärent.
Es gibt nämlich
einen Vertrag, zwischen dem Kunden der Karte und dem mit der Karte
verbundenen Dienst, der die Nutzungsbedingungen dieser Karte definiert,
insbesondere den geographischen Bereich, in dem der Nutzer einen
Teilnehmer erreichen kann. Der Auskunftsdienst hat jedoch keine
Kenntnis vom Inhalt dieses Vertrages, und insbesondere von den Einschränkungen,
die den erreichbaren geographischen Bereich begrenzen. Infolgedessen
genehmigt der Auskunftsdienst dem Nutzer die Verbindung mit dem gewünschten
Teilnehmer, obwohl dieser Teilnehmer sich in einem vom Nutzer gemäß den Beschränkungen
seines Vertrages nicht erreichbaren geographischen Bereich befindet.
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Zur
Bekämpfung
der negativen Interaktionen zwischen den verschiedenen Diensten
werden bekannte Verfahren umgesetzt. Sie bestehen im Definieren
eines direkten Dialogmechanismus zwischen den unterschiedlichen
Diensten, zu denen ein und derselbe Nutzer Zugang hat. Der Nachteil
dieser Verfahren besteht im Erzwingen einer gemeinsamen Architektur
für die
unterschiedlichen Dienste und infolgedessen im Koordinieren der
Entwicklungen der unterschiedlichen Dienste untereinander.
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Somit
besteht das vom Gegenstand dieser Erfindung zu lösende technische Problem darin,
ein Koordinierungsverfahren zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten
vorzuschlagen, welches das Vermeiden von negativen Interaktionsproblemen
zwischen den Telekommunikationsdiensten erlaubt, auf die ein und
derselbe Nutzer zugreifen will und welches nicht die bisherigen
Nachteile aufweist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine
Lösung
des gestellten technischen Problems besteht gemäß der vorliegenden Erfindung
darin, dass das genannte Verfahren die Stufen umfasst, die in Folgendem
bestehen:
- – bei
jeder Zugangsanfrage zu einem Dienst (7) durch einen Nutzer
(8), Aktivieren (1) einer einmaligen Umgebung,
bestehend aus einem Profil dieses Nutzers und aus Dienstsitzungen,
die diesem Nutzer (8) zugeordnet sind, und, bei jeder Zugangsanfrage
zu einem Dienst (7), Bearbeiten der Freigabe der Zugangsanfrage
zum Dienst (7)
- – in
der Zuordnung (2) einer einmaligen Sitzung zu jedem Dienst
(7), deren Zugangsanfrage gültig ist, wobei diese Sitzung
zur einmaligen Umgebung des Nutzers (8) gehört,
- – in
der Verwaltung (3) der einmaligen Umgebung, durch die Modellgestaltung
der Zustände,
die die Umgebung des Nutzers (8) annehmen kann und durch
die Modellgestaltung der Beziehungen zwischen seinen Zuständen durch
zumindest ein Zustandsdiagramm, in dem die Zustandsänderungen
durch vorgegebene Ereignisse ausgelöst werden, von denen einige
den unterschiedlichen, von den Diensten (7) angebotenen
Leistungen zugeordnet sind,
- – im
Stattgeben (4) einer von einem Nutzer (8) bei einem
Dienst (7) in einer Sitzung gestellten Leistungsanfrage
in Abhängigkeit
vom aktuellen Zustand des Zustandsdiagramms der Umgebung des Nutzers
(8) und der der Leistungsanfrage zugeordneten Ereignisse,
und
- – in
der Aktualisierung der Umgebung des Nutzers (8) beim Übergang
in den nächsten
Zustand des Zustandsdiagramms des Dienstes (7).
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Darüber hinaus
ist Gegenstand der Erfindung ein Koordinierungssystem zur Nutzung
von Telekommunikationsdiensten, wobei die Nutzung eines Dienstes
durch einen Nutzer von einem Telekommunikationsterminal aus angefordert
wird und wobei die Telekommunikationsdienste durch ein Netz mit
dem Koordinierungssystem verbunden sind. Das genannte System umfasst
Folgendes:
- – ein Zugangsmodul, erster
Eingangspunkt des Koordinierungssystems, an den sich jeder als Anfragedienst
bezeichneter Dienst richtet, der eine Zugangsanfrage von einem Nutzer
erhält,
- – ein
Profilverwaltungsmodul in Verbindung mit dem Zugangsmodul und mit
einer Datenbank der Nutzerprofile und der Dienstprofile und mit
zumindest einem mit der Datenbank verbundenen Profilverwalter,
- – ein
Vertragsmodul mit einer Liste der von den Nutzern bei den Telekommunikationsdiensten
abgeschlossenen Verträge,
Informationen über
diese Telekommunikationsdienste und eine Liste der Zugangs- und
Leistungstarife und
- – zumindest
einen mit dem Profilverwaltungsmodul und dem Vertragsmodul verbundenen
Umgebungsverwalter, zweiter Eingangspunkt des Koordinierungssystems,
an den sich jeder Dienst richtet, dessen Zugangsanfrage gültig ist
und der eine von einem Nutzer stammende Leistungsfrage erhält oder
der Informationen über
diesen Nutzer einholen möchte
oder der Informationen über
seine aktuelle Umgebung einholen möchte.
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Das
Verfahren und das System zur Koordinierung gemäß der Erfindung lösen das
gestellte Problem. Die zentralisierte Verwaltung der Umgebung des
Nutzers erlaubt nämlich
einem Nutzer eine einmalige Umgebungsadresse zuzuordnen, die mit
einem Umgebungsverwalter verbunden ist. Dieser Umgebungsverwalter
steht mit allen Diensten im Dialog, auf die der Nutzer zugreifen
möchte,
und er aktualisiert zumindest ein für die Umgebung des Nutzers charakteristisches
Zustandsdiagramm. Dieses Zustandsdiagramm entwickelt sich in Abhängigkeit
von den Diensten, auf die der Nutzer zugreift, und den Leistungen,
die der Nutzer bei diesen Diensten anfordert.
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Das
Verfahren und das System zur Koordinierung liefern den Diensten
die Informationen, die sie benötigen,
unter der Bedingung, dass diese Informationen ohne Risiko geteilt
werden können.
Das Verfahren und das System zur Koordinierung unterbinden somit
einen Kohärenzverlust
zwischen allen den Nutzer und seine Umgebung charakterisierenden
Daten und garantieren eine Verriegelung des Zugangs zu vertraulichen
Daten. Sie führen
Operationen für
die Dienste aus, bei gleichzeitigem Gewährleisten der Einhaltung des
zwischen dem Dienst und einem Kunden abgeschlossenen Vertrages.
Der Kunde und der Nutzer können
ein und dieselbe natürliche
Person oder unterschiedliche natürliche
Personen sein oder der Kunde kann eine juristische Person sein,
die einen oder mehrere Nutzer bezeichnet, die natürliche oder
juristische Personen sind.
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Die
jederzeitige Kenntnis der Umgebung des Nutzers erlaubt dem Verfahren
und dem System zur Koordinierung die Möglichkeit zur Angabe des aktuellen
Standortes des Nutzers, das heißt
seiner Adresse im Netz. Die Umsetzung dieser Lokalisierungsfunktion
kann sich auf einen oder mehrere, bereits vorhandene(n) Server stützen, wie
zum Beispiel den HLR, die angelsächsische
Abkürzung
für Home
Location Register des Netzes GSM.
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Das
Problem negativer Interaktion wird erfindungsgemäß gelöst, insbesondere mittels eines
Dialogs zwischen dem Koordinierungssystem und jedem Anfragedienst.
Somit können
die Entwicklungen eines Dienstes unabhängig von den Entwicklungen
eines anderen Dienstes erfolgen.
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Das
Verfahren und das System zur Koordinierung gemäß der Erfindung schreiben vorteilhafterweise
keine besondere Entwicklungsplattform vor, weder für das Koordinierungssystem
noch für
die Dienste. Das Verfahren und das System schreiben auch keine den
Anfragediensten gemeinsame Architektur vor.
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Das
Verfahren und das System zur Koordinierung gemäß der Erfindung können darüber hinaus vorteilhafterweise
eine Identifizierung und/oder Authentifizierung des Nutzers vornehmen.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden bei der nachfolgenden
Beschreibung besonderer Ausführungsbeispiele
der Erfindung deutlich. Die Beschreibung erfolgt unter Bezugnahme
auf die beigefügten,
beispielhaft und nicht einschränkend aufgeführten Beispiele.
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1 ist
ein Organigramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 ist
ein Blockschema eines erfindungsgemäßen Koordinierungssystems.
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3 ist
ein Nutzungsschema mehrerer Dienste eines erfindungsgemäßen Koordinierungssystems.
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Detaillierte Beschreibung
einer Ausführungsform
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Die
Erfindung erfolgt in folgendem Zusammenhang. Ein Nutzer fordert,
von einem Telekommunikationsterminal aus, die Nutzung eines von
verschiedenen Telekommunikationsdiensten an. Die unterschiedlichen
Telekommunikationsdienste werden bzw. sind durch ein Telefon- oder
IT-Netz mit einem Koordinierungssystem verbunden, das ein erfindungsgemäßes Koordinierungsverfahren
zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten umsetzt, das erfindungsgemäß eine zentralisierte
Bank von Nutzerprofilen verwaltet.
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Das
erfindungsgemäße Koordinierungsverfahren
zur Nutzung von Telekommunikationsdiensten läuft gemäß mehrerer, nachstehend beschriebener und
durch 1 dargestellter Stufen ab.
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In
einer ersten Stufe 1 aktiviert das Verfahren bei jeder Zugangsanfrage
eines Nutzers zu einem Dienst eine, auf dem Profil dieses Nutzers
basierende einmalige Umgebung. Wenn für diesen Nutzer bereits eine
Umgebung aktiviert ist, wird sie für die weitere Bearbeitung genutzt.
Darüber
hinaus verarbeitet das Verfahren die Freigabe der Zugangsanfrage
zum Dienst. Die Zugangsanfrage wird verweigert, das heißt nicht
freigegeben, wenn der Nutzer diesen Dienst nicht nutzen darf. Die
Gründe,
aufgrund derer ein Nutzer einen Dienst nicht nutzen darf, sind unterschiedlich.
Sie können
durch den Inhalt des zwischen dem Nutzer und dem Betreiber des Dienstes
abgeschlossenen Vertrages festgelegt worden sein. Sie können durch
die Nutzungsbedingungen des Dienstes bedingt sein. Zum Beispiel
kann ein bestimmter Dienst nur von bestimmten Terminals aus zugänglich sein.
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In
einer zweiten Stufe 2 ordnet das Verfahren jedem Dienst, dessen
Aktivierung freigegeben wurde, eine einmalige Dienstsitzung zu.
Diese Sitzung ist dann Bestandteil der einmaligen Umgebung des Nutzers.
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In
einer dritten Stufe 3 verwaltet das Verfahren die einmalige Umgebung
durch Modellgestaltung der Zustände,
die die Umgebung des Nutzers annehmen kann, und der Beziehungen
zwischen diesen Zuständen
durch zumindest ein Zustandsdiagramm, in dem die Zustandsänderungen
durch vorgegebene Ereignisse ausgelöst werden, von denen einige
den unterschiedlichen, von den Diensten angebotenen Leistungen zugeordnet
werden. Das folgende Beispiel entspricht einer besonderen Realisierung,
in der die Verwaltung der Umgebung mittels mehrerer Zustandsdiagramme
erfolgt. Jeder Dienstsitzung entspricht ein Zustandsdiagramm, und
die Umgebung ist einem anderen Zustandsdiagramm zugeordnet. Unter
den unterschiedlichen Zuständen
eines Zustandsdiagramms gibt es immer einen Anfangszustand und einen
Endzustand. Zwischen diesen beiden Zuständen hängen die Zustände von
der erfolgten Modellgestaltung entweder des Dienstes oder der Umgebung
ab. Im Diagramm eines Dienstes können
zum Beispiel ein ursprünglicher
Zustand, ein Gebührenberechnungs-Genehmigungszustand
und ein Gebührenberechnungszustand
definiert werden. Der ursprüngliche
Zustand wird, ausgehend vom Anfangszustand, nach Empfang einer Zugangsanfrage zum
Dienst durch einen Nutzer erhalten. Der Gebührenberechnungs-Genehmigungszustand
wird ausgehend vom ursprünglichen
Zustand nach der erfolgten Freigabe der Zugangsanfrage zum Dienst
erhalten. Der Gebührenberechnungszustand
wird ausgehend vom Gebührenberechnungs-Genehmigungszustand erreicht,
nachdem der vom Nutzer gestellten Leistungsanfrage stattgegeben
wurde. Und der Endzustand wird ausgehend von den ursprünglichen
Zuständen,
oder dem Gebührenberechnungs-Genehmigungszustand
oder dem Gebührenberechnungszustand
erreicht, nachdem die Entscheidung zur Unterbrechung der Nutzung
des Dienstes gefasst wurde. Die Entscheidung kann aus einer Aktion
des Nutzers resultieren, der die Nutzung selbst unterbrechen möchte. Sie
kann vom Verfahren in Abhängigkeit
von den Nutzungsbedingungen des Dien stes oder in Abhängigkeit
des Inhaltes eines Vertrages oder in Abhängigkeit der Höhe eines
dem Nutzer gewährten Guthabens
gefasst werden.
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In
einer vierten Stufe 4 gewährt
das Verfahren einer von einem Nutzer bei einem Dienst gestellten
Leistungsanfrage, dem eine Dienstsitzung zugeordnet wurde, in Abhängigkeit
des aktuellen Zustands des Zustandsdiagramms der Umgebung des Nutzers,
der im Vertrag angegebenen Nutzungsspezifikationen des Dienstes,
der Art der Anfrage und der der Leistungsanfrage zugeordneten Ereignisse
eine Genehmigung.
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In
einer fünften
Stufe 5 aktualisiert das Verfahren die Umgebung und insbesondere
das Profil des Nutzers beim Übergang
des Zustandsdiagramms in den nächsten
Zustand.
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2 ist
ein Schema eines erfindungsgemäßen Koordinierungssystems 6,
an das sich ein von einem Nutzer 8 angeforderter Telekommunikationsdienst 7 richtet.
Der Nutzer 8 fordert einen oder mehrere Telekommunikationsdienste 7 an,
ausgehend von einem Telekommunikationsterminal 9 wie zum Beispiel
einem Festnetz- oder mobilen Telefon oder einem IT-Gerät. Die Telekommunikationsdienste 7 werden
bzw. sind durch ein Netz 10 mit dem Koordinierungssystem
verbunden.
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Das
Koordinierungssystem 6 umfasst ein Zugangsmodul 11,
ein Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12, ein
Profilverwaltungsmodul 13, ein Vertragsmodul 14 und
ein Umgebungsverwaltungsmodul 15.
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Das
Zugangsmodul 11 ist ein erster Eingangspunkt des Koordinierungssystems 6,
an den sich jeder Dienst 7 richten muss, der eine Zugangsanfrage
von einem Nutzer 8 erhält.
Der Dienst 7 sendet an das Zugangsmodul 11 eine
Anfrage mit Informationen bezüglich
der Identität
des Nutzers 8 und zwar zumindest einer Kennung und eventuell
einem Passwort, einer Adresse,.... und Informationen bezüglich des
Dienstes 7, wie zum Beispiel die die Sitzung zwischen dem
Nutzer 8 und dem Dienst 7 definierenden Merkmale,
die Adresse der Sitzung,.... Das Zugangsmodul 11 kann ein
Server oder jedes andere äquivalente
Mittel sein.
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Das
Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12 ist mit
dem Zugangsmodul 11 verbunden, und seine Funktionen sind
die Identifizierung und die Authentifizierung des Nutzers 8.
Ausgehend von den Informationen bezüglich der Identität des Nutzers 8 überprüft das Identifizierungs-
und Authentifizierungsmodul 12 das Vorhandensein dieser
Identität und,
bei den Diensten, die eine Authentifizierung vorsehen, authentifiziert
es den Nutzer 8. Die Authentifizierung besteht zum Beispiel
in der Überprüfung, dass
ein vom Nutzer 8 eingegebenes Passwort auch zuvor dem Nutzer 8 zugeordnet
wurde. Das Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12 teilt
dem Zugangsmodul 11 das Ergebnis der Identifizierung und
der Authentifizierung mit. Das Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12 kann
fehlen oder durch ein äquivalentes,
jedoch außerhalb
des Koordinierungssystem 6 befindliches Modul ersetzt werden.
Wenn das Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul fehlt, muss
der Nutzer eine Kennung liefern, um auf einen Dienst zuzugreifen.
Gemäß einer anderen
Ausführungsform
können
die Identifizierungs- und Authentifizierungsfunktionen in zwei getrennten
Modulen umgesetzt werden. Das Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12 kann
auf demselben Server installiert sein wie das Modul 11 oder
auf einem anderen Server oder jedem äquivalenten Mittel.
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Das
Profilverwaltungsmodul 13 umfasst einen Profilverwalter
und eine Profildatenbank. Die Datenbank kann in verschiedenen lokalen
oder entfernten Speichern gespeichert und verteilt werden. Das Profilverwaltungsmodul 13 steht
mit dem Zugangsmodul 11 in Verbindung, das ihm die Kennung
des Nutzers 8 liefert. Der Profilverwalter fragt die Datenbank
ab, um einerseits das Profil zu erhalten, das der Kennung des Nutzers 8 entspricht,
und andererseits die mit diesem Profil verbundenen individuellen Dienstprofile,
wenn diese vorhanden sind. Der Profilverwalter erstellt für diesen
Nutzer 8 eine Umgebung und liefert diese zwecks Verwaltung
dem Umgebungsverwalter 15 oder einem der Umgebungsverwalter,
wenn es mehrere gibt. Das Pro filverwaltungsmodul 13 befragt
diesen mit dem Profil des Nutzers betrauten Umgebungsverwalter 15 und
erhält
als Antwort eine dem befragten Umgebungsverwalter 15 eigene
Dienstsitzungskennung. Das Profilverwaltungsmodul 13 leitet
die Dienstsitzungskennung und die Adresse des Umgebungsverwalters 15 im
Netz 10 zum Zugangsmodul 11, das sie an den Anfragedienst 7 leitet.
Vor der Erstellung einer Umgebung für den Nutzer 8 vergewissert
sich das Profilverwaltungsmodul 13, dass nicht bereits
ein Umgebungsverwalter vorhanden ist, der an der Umgebung des Nutzers 8 arbeitet.
Wenn es bereits einen gibt, liefert das Profilverwaltungsmodul 13 ihm
die Informationen über
den Anfragedienst 7, damit er die Umgebung des Nutzers 8 ändert. Als
Antwort sendet der Umgebungsverwalter 15 dem Profilverwaltungsmodul 13 eine
Dienstsitzungskennung, die dieses mit der Adresse des Umgebungsverwalters 15 im
Netz 10 an das Zugangsmodul 11 weiterleitet, das
sie dem Anfragedienst 7 übermittelt. Die zuvor beschriebenen Übermittlungen
zwischen dem Profilverwalter 13 und dem Umgebungsverwalter 15 garantieren
die Einheitlichkeit der Umgebung des Nutzers 8. Das Profilverwaltungsmodul 13 kann
auf demselben Server installiert sein wie das Zugangsmodul 11 und
das Identifizierungs- und Authentifizierungsmodul 12 oder
auf einem anderen Server oder jedem äquivalenten Mittel. Die Profildatenbank
kann in einem Speicher des Servers des Profilverwaltungsmoduls 13 oder
in einem gesonderten Massenspeicher gespeichert sein.
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Der
Umgebungsverwalter 15 ist mit dem Profilverwaltungsmodul 13 und
dem Vertragsmodul 14 verbunden und ist ein zweiter Eingangspunkt
des Koordinierungssystems 6. Ausgehend von der Kenntnis des
Nutzungskontextes der Dienste, die durch einen Nutzer 8 angefordert
werden können,
und des Profils dieses Nutzers 8 führt der Umgebungsverwalter 15 unterschiedliche
Operationen für
die Dienste aus. Insbesondere bestimmt er die Leistungsfreigaben, die
anzuwendenden Tarife, die Kosten einer Leistung, die bei den Diensten
auszuführenden
Aktionen, wie den Versand einer Benachrichtigung und den Versand
eines Ein stellungsbefehls auf der Grundlage des Vertragsmoduls.
Der Umgebungsverwalter 15 besitzt eine eigene Logik, die
ihm die erfolgreiche Durchführung
der vorherigen Operationen und den direkten Dialog mit den Anfragediensten
ermöglicht. Diese
Logik basiert auf der Modellgestaltung durch ein Zustandsdiagramm
der Zustände,
die die Umgebung des Nutzers annehmen kann, und den Beziehungen
zwischen ihren Zuständen.
Die Zustandsänderungen
werden durch vorbestimmte Ereignisse ausgelöst, von denen einige den unterschiedlichen, von
den Diensten angebotenen, Leistungen zugeordnet sind. Jeder Umgebungsverwalter 15 wirkt
auf eine oder mehrere Nutzerumgebungen ein, deren Verwaltung der
Profilverwalter 13 ihm anvertraut hat. Der Umgebungsverwalter 15 kann
auf demselben Server installiert sein wie das Verwaltungsmodul 13 von
Profilen, das Zugangsmodul 11 und das Identifizierungs-
und Authentifizierungsmodul 12 oder auf einem anderen Server
oder jedem äquivalenten
Mittel.
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Das
Vertragsmodul 14 umfasst ein Gebührenberechnungs- und Verwertungsmodul,
ein Katalogmodul der Dienste und ein Kundenverwaltungsmodul. Das
Gebührenberechnungs-
und Verwertungsmodul enthält
eine Tarif- und Kostenliste der mit den Diensten verbundenen Leistungen.
Das Katalogmodul der Dienste enthält die Beschreibungen der Dienste,
auch Nutzungskontext der Dienste, die allen Nutzern des Systems 6 und
ihren Umgebungen gemeinsam sind. Das Kundenverwaltungsmodul enthält eine
Liste von Verträgen
für die
von den Nutzern vereinbarten Dienste. Die Informationen des Vertragsmoduls
sind für
die Ausführung
der Logik des Umgebungsverwalters 15 bei seiner Entscheidung zur
Leistungsfreigabe des Dienstes 7 für den Nutzer 8 nützliche
Informationen.
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Das
Koordinierungssystem 6 kann vollständig auf einer Einheit des
intelligenten Netzes installiert sein, bekannt unter der Bezeichnung
Netzdienststeuerpunkt „Point
de Commande de Service Réseau" oder PCSR, bekannt
auch unter dem Kürzel SCP,
der Abkürzung
der angelsächsischen
Bezeichnung Service Control Point. Es kann auch auf mehreren Server
verteilt sein, die untereinander durch ein Netz verbunden sind .
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Wenn
ein Nutzer 8 den Zugang zu einem Dienst 7 wünscht, läuft folgender
Prozess ab. Der Dienst 7 richtet sich an den ersten Eingangspunkt 11 und
liefert eine erste, vom Nutzer gegebene Kennung. Optional werden
eine Identifizierung und eventuell eine Authentifizierung des Nutzers 8 durchgeführt. Die
Identifizierungs- oder Authentifizierungsoperation kann zu einer
negativen oder positiven Antwort führen. Die Antwort ist zum Beispiel
negativ, wenn der Nutzer 8 unbekannt ist oder wenn das
gelieferte Passwort fehlerhaft ist. Wenn sie positiv ist, endet
die Identifizierungsoperation durch die Lieferung einer zweiten
Kennung. Die Lieferung der ersten Kennung oder der zweiten Kennung,
wenn sie vorhanden ist, aktiviert das Profil des Nutzers 8 und
positioniert automatisch einen Indikator, der dem Koordinierungssystem 6 signalisiert,
dass der Dienst 7 für den
Nutzer 8 aktiviert werden soll. Das Koordinierungssystem
erstellt eine einmalige Umgebung für den Nutzer, da es sein Profil
kennt; wobei die Umgebung aus dem Profil des Nutzers und aus den
Dienstsitzungen gebildet wird, die ihm zugeordnet wurden. In Abhängigkeit
von den Informationen, die es über den
Nutzer durch sein Profil und die Informationen erhält, die
es auf dem Server, insbesondere vom Vertragsmodul erhält, gibt
das Koordinierungssystem 6 die Zugangsanfrage zum Dienst
frei oder nicht. Es kann diese Anfrage nicht freigeben, wenn zum
Beispiel der Dienst für
den Nutzer verboten ist. Nach Freigabe der Zugangsanfrage für den Dienst
liefert das Koordinierungssystem 6 dem Dienst 7 eine
einmalige Sitzung, die der Dienst 7 für alle folgenden Operationen
nutzen muss. Für
die folgenden Operationen richtet sich der Dienst 7 mit
seiner Sitzung bei jeder Operation an den zweiten Eingangspunkt 15 des
Koordinierungssystems 6. Diese Operationen sind zum Beispiel
Operationen, die dem Dienst 7 das Einholen einer Genehmigung
zum Erbringen einer Leistung, das Einholen der Informationen über den Nutzer 8,
das Anfordern des Anfangs oder des Endes der Gebührenberechnung einer Leistung,
das Ändern
der Informationen über
den Nutzer 8, das Anfordern der Benachrichtigung des Nutzers 8 über ein
Ereignis erlauben. Oder Operationen, die das Anfordern eines anderen
Dienstes 7 für
den Nutzer 8 oder die Anzeige des Endes des aktuellen Dienstes 7 für den Nutzer 8 ermöglichen.
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Wenn
der Nutzer 8 auf einen Dienst 7 zugreift, muss
dieser das Koordinierungssystem 6 befragen:
- – wenn
der Nutzer 8 eine Leistung verlangt, die die Lokalisierung
eines Nutzers erfordert, den der Dienst 7 erreichen möchte,
- – wenn
der Nutzer 8 eine Leistung verlangt, die eine individuelle
Gestaltung zur Identifizierung des Nutzers und das Einholen ihn
betreffender Informationen erfordert,
- – wenn
der Nutzer 8 eine Leistung verlangt, die eine Zahlung und
eine Rechnungstellung erfordert,
- – wenn
der Nutzer 8 eine Leistung verlangt, die dazu führt, dass
dem Nutzer 8 Informationen aus einem Bereich geliefert
werden, der eine Freigabe erfordert.
- – wenn
der Nutzer 8 eine Leistung verlangt, die den Nutzer dazu
veranlasst, eine Operation durchzuführen, für die eine Genehmigung notwendig
ist,
- – am
Ende einer vom Nutzer 8 verlangten Leistung, wenn diese
die Einstellung einer Zahlung und einer Berechnung erfordert und
diese Zahlung und diese Berechnung von der Dauer abhängen oder
- – am
Ende des Dienstes 7 für
den Nutzer 8 zwecks Anzeige, dass dieser Dienst 7 endet.
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3 ist
ein Nutzungsschema für
mehrere Dienste eines erfindungsgemäßen Koordinierungssystems.
Ein erfindungsgemäßes Koordinierungssystem 6 koordiniert
die Nutzung unterschiedlicher Dienste 7 durch ein und denselben
Nutzer 8. Der Austausch zwischen den Diensten 7 und
dem Koordinierungssystem 6 erfolgt über Verbindungen des Netzes 10.
Die Dienste 7, die sich an das Koordinierungssystem 6 richten,
umfassen eine Schnittstelle, die mit den Eingangspunkten des Koordinierungssystems 6 im
Dialog steht, und umfassen für
das Koordinierungssystem 6 zugängliche Steuerungen. Diese
Steuerungen erlauben dem Koordinierungssystem 6 den Versand
von Benachrichtigungen an die Dienste 7 und ggf. deren
Kontrolle. Eine der Benachrichtigungen ist zum Beispiel eine Warnmeldung
zur Information des Nutzers 8, dass sein Guthaben fast aufgebraucht
ist. Die Kontrolle ist zum Beispiel notwendig, um eine Leistung
zu unterbrechen, wenn das Guthaben des Nutzers 8 aufgebraucht
ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Koordinierungssystem
ist auch für
mehrere Nutzer ausgelegt. Es koordiniert gleichzeitig die Nutzung
von Diensten für
unterschiedliche Nutzer, ganz gleich, ob die von den verschiedenen
Nutzern genutzten Dienste identisch oder unterschiedlich oder teilweise
gemeinsam sind.