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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue pharmazeutische Zusammensetzung
in Form eines Emulsionsvorkonzentrates, eine diese Zusammensetzung
enthaltende Einheitsdosisform, deren Verwendung in der Therapie
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Hintergrund
und Stand der Technik
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Nicht-steroidale
antiinflammatorisch wirkende Medikamente, die allgemein als NSAIDs
(non-steroidal antiinflammatory drugs) abgekürzt werden, sind gut bekannte
Arzneimittel für
die Behandlung von Schmerzen und Entzündungen. Ihre schweren gastrointestinalen
Nebenwirkungen sind einer der Hauptnachteile von NSAIDs. Patienten,
die längere
Zeit mit NSAIDs wie Naproxen behandelt werden, haben häufig Probleme
mit den Magen betreffenden gastrointestinalen Nebenwirkungen.
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Es
wurde vor kurzem gefunden, daß stickstoffmonoxidfreisetzende
NSAID-Verbindungen (im folgenden als NO-freisetzende NSAIDs bezeichnet) ein
verbessertes Nebenwirkungsprofil haben; siehe beispielsweise WO
94/04484, WO 94/12463, WO 95/09831 und WO 95/30641.
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Bei
den NO-freisetzenden NSAIDs handelt es sich um lipophile Verbindungen,
die schlecht wasserlöslich
sind. Nach dem von Amidon et al. (Pharm. Res. 12 (1995) S. 413–420) vorgeschlagenen
Biopharmaceutical Classification System können sie der Klasse 2 zugeordnet
werden. Arzneimittel dieser Klasse sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie
eine geringe Wasserlöslichkeit
haben, jedoch über
eine relativ gute Permeabilität
verfügen.
Ein biopharmazeutisches Problem mit diesen Verbindungen ist, daß ihre Resorption
aus dem Magen-Darm-Trakt
(gastointestinal tract, GIT) durch die Auflösungsgeschwindigkeit eingeschränkt sein
kann, was dazu führt,
daß sie
bei oraler Verabreichung schlecht bioverfügbar sind.
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In
WO 95/08983 wird eine selbstemulgierende Zusammensetzung für die orale
Verabreichung offenbart, die, wenn sie mit biologischen Flüssigkeiten
in Kontakt kommt, in situ eine Mikroemulsion bildet. Diese Zusammensetzung
kann als ein selbstmikroemulgierendes Arzneistoffverabreichungssystem
(self-microemulsifying drug delivery system, SMEDDS) charakterisiert
werden und umfaßt
wenigstens:
- – einen Wirkstoff,
- – eine
lipophile, aus einer Mischung von Glyceriden und Fettsäureestern
bestehende Phase,
- – ein
Tensid,
- – ein
Cotensid und
- – eine
hydrophile Phase, die man nach Ingestion durch die physiologische
Flüssigkeit
des Verdauungsmediums erhält.
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Die
vorliegende Erfindung unterscheidet sich in mehreren Aspekten von
der WO 95/08983 und anderen SMEDDS. Während die in WO 95/08983 offenbarten
Zusammensetzungen in situ eine Mikroemulsion bilden, bilden die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eine Emulsion. Bei
den SMEDDS der WO 95/08983 ist zur Solubilisierung des Wirkstoffs
das Vorhandensein einer lipophilen Phase erforderlich. Eine solche
lipophile Solubilisatorphase wird bei der vorliegenden Erfindung
nicht benötigt,
da der Wirkstoff, das NO-freisetzende NSAID, dazu in der Lage ist,
allein die Ölphase
der insitu-Emulsion zu bilden. Die Zusammensetzungen der WO 95/08983
enthalten unter anderem zusätzlich
zum Tensid ein Cotensid. Bei den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ist ein Vorhandensein eines Cotensids nicht erforderlich,
wodurch toxikologische Bedenken auf ein Mindestmaß reduziert
werden.
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In
der
EP 274 870 wird eine
pharmazeutische Zusammensetzung offenbart, die ein nicht-steroidales antiinflammatorisches
Arzneimittel (NSAID) und ein Tensid enthält und dazu fähig ist,
bei oraler Verabreichung das NSAID enthaltende Mizellen zu bilden.
Es wurde gefunden, daß es
sich bei diesen Mizellen um eine besonders gut für die orale Verabreichung von
NSAID geeignete Form handelt, bei der deren Nebenwirkungen auf den
Magen-Darm-Trakt (GIT) abgemildert werden. Mizellen sind Aggregate,
bei denen sich die Oberflächenmoleküle im allgemeinen
in einer kugelförmigen
Anordnung befinden, wobei in wäßriger Lösung die
hydrophobe Region im Kern durch einen Mantel außenliegender hydrophiler Regionen
von dem Wasser geschützt
wird. Der Arzheistoff ist normalerweise im Tensid gelöst. Mizellen
unterscheiden sich bezüglich
ihrer Struktur von Emulsionen, die mit erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gebildet werden. Während
es sich bei Mizellen um thermodynamisch stabile Einphasensysteme
(nach Gibbs Phasengesetz) handelt, wobei diese Aggregate gewöhnlich einen
Durchmesser von ungefähr
zwei Längen
des sie bildenden Tensidmoleküls
haben, d.h. in der Größenordnung
von ungefähr
zehn bis einhundert Ångström (Å), sind
Emulsionen sehr viel größere Aggregate
mit einem Durchmesser in der Größenordnung
von. Nanometern bis Mikrometer, die aus einem Ölkern bestehen, der von einer
oder mehreren Schichten Tensid umgeben ist. Emulsionen sind im allgemeinen
Zweiphasensysteme, die thermodynamisch instabil sind (jedoch kinetisch
stabil sein können).
Ein anderer wesentlicher Unterschied zwischen den Zusammensetzungen
aus
EP 274 870 und den
der vorliegenden Erfindung ist die Beschaffenheit des Wirkstoffs.
Während
NSAIDs von Natur aus kristalline Pulver sind, liegen die in der
vorliegenden Erfindung verwendeten NO-freisetzenden NSAIDs bzw.
Mischungen von NO-freisetzenden NSAIDs in Form eines Öls oder
eines thermisch erweichbaren Halbfeststoffs vor. Darüber hinaus
erfordern Mizellen im allgemeinen verglichen mit dem zur Bildung
einer Emulsion benötigten Öl-Tensid-Verhältnis ein
sehr viel größeres Arzneimittel-Tensid-Verhältnis.
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Eines
der besonderen Merkmale von NO-freisetzenden NSAIDs ist, daß es sich
bei vielen dieser Verbindungen um Öle oder thermisch erweichbare
Halbfeststoffe handelt, die in Wasser praktisch unlöslich sind. Bei
hochdosierten NO-freisetzenden NSAIDs, z.B. wenn die Dosis über etwa
350 mg beträgt,
ist es aufgrund der großen
Menge an Öl
bzw. Habfeststoff schwierig, eine Tablette mit einer annehmbaren
Größe zu formulieren.
Die lipophilen NO-freisetzenden NSAIDs können jedoch als Öl-in-Wasser-Emulsionen
formuliert werden, bei denen die Verbindung, aus der die Ölphase besteht
bzw. die Teil der Ölphase
ist, mit einem oder mehreren Tensiden in Wasser emulgiert wird.
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In
WO 99/56727 wird ein Emulsionsvorkonzentrat beschrieben, das ein
schlecht wasserlösliches
therapeutisches Mittel, eine Ölkomponente
mit einem HLB-Wert (HLB = hydrophilic-lipophilic balance) von ≤ 4 und ein
Tensid mit einem HLB-Wert zwischen 10 und 20 enthält. Es wird
erwähnt,
daß diese
hydrophilen Lösungsmittel
mit einem HLB-Wert von > 20
die Emulsion destabilisieren. Bei den hydrophilen Lösungsmitteln,
die Erwähnung
finden, handelt es sich um Ethanol, Propylenglykol, Polyethylenglykol
und Polyoxypropylen-Blockcopolymere.
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Es
wird weiterhin angegeben, daß diese
hydrophilen Lösungsmittel,
wenn überhaupt,
in einer Menge von weniger als 10 Gew.-% verwendet werden sollten,
um zu verhindern, daß die
Emulsion destabilisiert.
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In
pharmakokinetischen Tierversuchen wurde überraschenderweise gefunden,
daß solche Öl-in-Wasser-Emulsionen
von NO-freisetzenden NSAIDs im Vergleich zur nicht emulgierten Substanz
eine sehr viel bessere Bioverfügbarkeit
aufweisen. Ein Problem mit Emulsionen ist jedoch, daß sie thermodynamisch
instabil sind und schlecht über
längere
Zeit haltbar sind, da sie häufig
dazu neigen, zu koaleszieren, einen Rahm oder ein Sediment zu bilden
oder eine Phasentrennung durchzumachen. Darüber hinaus stellen sie keine
für die orale
Verabreichung bequeme Dosierungsform dar, da häufig zur Aufnahme einer Dosis
große
Volumina erforderlich sind, und ein unangenehmer bitterer oder seifenartiger
Geschmack kann ein größeres Problem
sein. Es ist unter anderem nicht möglich, Öl-in-Wasser-Emulsionen in Gelatinekapseln abzufüllen, da
der hohe Wassergehalt der Emulsion mit der Kapselhülle inkompatibel
ist und diese auflösen
würde.
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Kurze Darstellung
der Erfindung
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Die
oben erwähnten
Aufgaben wurden nun durch die Bereitstellung eines neuen, für die orale
Verabreichung geeigneten selbstemulgierenden Arzneistoffverabreichungssystems,
gemeinhin als SEDDS bekannt, gelöst.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine für die orale
Verabreichung geeignete pharmazeutische Zusammensetzung in Form
eines Emulsionsvorkonzentrats, enthaltend
- (i)
ein oder mehrere NO-freisetzende NSAID(s);
- (ii) ein oder mehrere Tensid(e);
- (iii) gegebenenfalls ein Öl
oder ein halbfestes Fett;
wobei die Zusammensetzung, wenn
sie mit wäßrigen Medien
wie gastrointestinalen Flüssigkeiten
in Kontakt kommt, in situ eine Öl-in-Wasser-Emulsion
bildet.
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Die
Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann gegebenenfalls einen oder mehrere weitere kurzkettige
Alkohole enthalten.
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Die
Zusammensetzung bildet, wenn sie mit gastrointestinalen Flüssigkeiten
in Kontakt kommt, in situ eine Öl-in-Wasser-Emulsion
kleiner Tröpfchen
von einer Größe im Nanometer-
bis Mikrometerbereich, wobei die Tröpfchen aus einem oder mehreren
NO-freisetzenden NSAIDs bestehen, die den Kern des Tröpfchens bilden,
der mit einer oder mehreren Tensidschichten überzogen ist. Die in situ gebildete Öl-in-Wasser-Emulsion sorgt
dafür,
daß das
NO-freisetzende NSAID bei oraler Verabreichung gut bioverfügbar ist.
Die Lagerungsfähigkeit
der Emulsion ist kein Problem, da die Emulsion erst bei der Einnahme
des Vorkonzentrats durch den Patienten gebildet wird, d.h. erst
im Moment der Verabreichung. Der mögliche unangenehme Geschmack
des Vorkonzentrats ist kein Problem, wenn man dieses in Kapseln
abfüllt.
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Bei
der pharmazeutischen Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
handelt es sich zum Zeitpunt der Verabreichung an einen Patienten
um ein Emulsionsvorkonzentrat. Das Emulsionsvorkonzentrat kann in
einzelne Einheitsdosierungsformen wie Kapseln, Trinkampullen und
Dosiskissen abgefüllt
werden oder alternativ dazu als andere geeignete Dosierungsformen
wie weichen Kaupillen und Lutschtabletten mit kaubarer Basis gebildet
werden.
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Kommt
das Emulsionsvorkonzentrat mit wäßrigen Medien
wie gastrointestinalen Flüssigkeiten
in Kontakt, so wandelt es sich in eine Öl-in-Wasser-Emulsion um. Die
Zusammensetzung bildet also im Magen-Darm-Trakt (GI-Trakt) in situ eine Öl-in-Wasser-Emulsion.
Die Geschwindigkeit, mit der das Arzneimittel freigesetzt wird,
hängt von
der Tröpfchengröße der in-situ-Emulsion
und der Polarität
der Emulsiontröpfchen ab,
wobei letztere durch das hydrophile-lipophile-Gleichgewicht (hydrophilic-lipophilic
balance, HLB) der Mischung aus Arzneimittel und Tensid und die Konzentration
des Tensids vorgegeben ist. Im allgemeinen führt eine kleine Tröpfchengröße und eine
hohe Polarität
zu einer hohen Arzneimittelfreisetzungsgeschwindigkeit (N.H. Shah
et al., Int. J. Pharm., 106 (1994), S. 15–23).
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Der
Ausdruck „NSAID" ist definiert als
ein nicht-teroidales
antiinflammatorisch wirkendes Medikament, d.h. als ein beliebiges
Arzneimittel mit entzündungshemmender
Wirkung, wobei die Verbindung jedoch nicht zur Klasse der „Steroide" zählt. Dem
Fachmann wird bekannt sein, ob eine Verbindung unter die Definition NSAID
fällt.
Beispiele für
einzelne NSAIDs sind Naproxen, Diclofenac, Aceclofenac, Indomethacin,
Ketorolac, Sulindac, Meloxicam, Piroxicam, Tenoxicam, Ibuprofen,
Ketoprofen, Naproxen, Azapropazon, Nabumeton, Carprofen, Tiaprofensäure, Suprofen,
Indoprofen, Etodolac, Fenoprofen, Fenbufen, Flurbiprofen, Bermoprofen,
Pirazolac, Zaltoprofen, Nabumeton, Bromfenac, Ampiroxicam und Lornoxicam.
Die Aufzählung
sollte jedoch keinesfalls als erschöpfend betrachtet werden. Der
Ausdruck „NO-freisetzendes
NSAID" soll alle nicht-steroidalen
antiinflammatorisch wirkenden Medikamente (NSAID) und deren Salze
und Enantiomere einschließen,
die dazu in der Lage sind, Sickstoffmonoxid freizusetzen.
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Bei
den NO-freisetzenden NSAIDs handelt es sich um lipophile Verbindungen,
die schlecht wasserlöslich
sind. Nach dem von Amidon et al. (Pharm. Res. 12 (1995) S. 413–420) vorgeschlagenen
Biopharmaceutical Classification System können sie der Klasse 2 zugeordnet
werden. Arzneimittel dieser Klasse sind dadurch gekennzeichnet,
daß sie
eine geringe Wasserlöslichkeit
haben, jedoch über
eine relativ gute Permeabilität
verfügen.
Ein biopharmazeutisches Problem mit diesen Verbindungen ist, daß ihre Resorption
aus dem Magen-Darm-Trakt
(gastrointestinal tract, GIT) durch die Auflösungsgeschwindigkeit eingeschränkt sein
kann, was dazu führt,
daß sie
bei oraler Verabreichung schlecht bioverfügbar sind.
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Bevorzugte
NO-freisetzende NSAIDs gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Verbindungen der Formel I
wobei
X für einen
Spacer, d.h. eine Verbindung, die eine Brücke zwischen der stickstoffmonoxidspendenden
Gruppe und dem NSAID bildet, steht und
M aus den folgenden
Resten ausgewählt
ist
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Spacer X aus geradkettigen, verzweigten oder
cyclischen Alkengruppen -(CH2)-n,
wobei n für
eine ganze Zahl von 2 bis 10 steht; –(CH2)m-O-(CH2)p-, wobei m und p für ganze Zahlen von 2 bis 10
stehen; und -CH2-pC6H4-CH2- ausgewählt.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei dem/den als Wirkstoff (e) in den SEDDS-Formulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung in Betracht gezogenen NO-freisetzenden NSAID(s) um die
in WO 94/04484, WO 94/12463, WO 95/09831 und WO 95/30641 (die hiermit
durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung werden) offenbarten
und beanspruchten Verbindungen.
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Einzelne
NO-freisetzende Substanzen, die gemäß der vorliegenden Erfindung
von Nutzen sind, sind:
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NSAIDs
liegen naturgemäß in Form
eines Pulvers vor, während
NO-freisetzende NSAIDs aufgrund des Spacers vorwiegend Verbindungen
in halbfester Form oder Ölform
liefern. Dieses besondere Merkmal hat den Vorteil, daß man dem
Emulsionsvorkonzentrat von außen
kein lipophiles Öl
bzw. keine halbfeste Matrix zuzusetzen braucht, da dies dem Arzneimittel
eigene Merkmale sind. Darüber
hinaus kann man der pharmazeutischen Zusammensetzung als Füllstoff
oder Mittel zur Regulierung der Viskosität ein pharmakologisch inertes Öl oder ein
halbfestes Fett zusetzen. Es kann erforderlich sein, zur Verbesserung
der Dosierungsgenauigkeit bei niedrig dosierten Verbindungen einen
Füllstoff
zuzugeben. Ein Mittel zur Regulierung der Viskosität kann erforderlich
sein, um eine für
das Abfüllen
der Zusammensetzung, zum Beispiel in Kapseln, optimale Viskosität einzustellen.
Insbesondere beim Füllen
von Kapseln bei hohen Geschwindigkeiten ist ein vorsichtiges Einstellen
der Viskosität
innerhalb eines Bereichs, bei dem ein Spritzen am Ende mit niedriger
Viskosität
und eine Fadenbildung am Ende mit hoher Viskosität vermieden wird, erforderlich.
Außerdem
ist der Viskositätsbereich
so auszuwählen,
daß man
eine pumpbare Formulierung erhält.
Der für
das Füllen
von Kapseln mit Flüssigkeit
typischerweise in Frage kommende Viskositätsbereich liegt zwischen 0,1
und 25 Pa.s.
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Die
Gesamtmenge an dem/den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verwendeten
NO-freisetzenden NSAID(s) liegt vorzugsweise im Bereich von 50–1500 mg
pro Einheitsdosis. In noch einer weiter bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Menge an dem/den in der Zusammensetzung verwendeten NSAID(s)
125–500
mg pro Einheitsdosis.
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Der
Ausdruck „Einheitsdosis" ist definiert als
die in einer einzelnen Kapsel verabreichten bzw. in einem Glas Wasser
gelösten
Menge an Wirkstoff.
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Der
Ausdruck „Tensid" ist definiert als
oberflächenaktive
amphiphile Verbindungen wie Block-Copolymere. Erfindungsgemäß bevorzugte
Tenside sind nichtionische Tenside, beispielsweise die, die Polyethylenglykol-
(PEG-) Ketten enthalten, insbesondere Block-Copolymere wie Poloxamere.
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Beispiele
für geeignete
Poloxamere sind Poloxamer 407 (Pluronic F127®);
Poloxamer 401 (Pluronic L121®); Poloxamer 237 (Pluronic
F87®);
Poloxamer 338 (Pluronic F138®); Poloxamer 331 (Pluronic
L101®); Poloxamer
231 (Pluronic L81®); das tetrafunktionelle
Polyoxyethylen-Polyoxypropylen-Blockcopolymer
von Ethylendiamin, das als Poloxamin 908 (Tetronic 908® bekannt
ist; Poloxamin 1307 (Tetronic 1307® ;
Poloxamin 1107 und das Polyoxyethylen-Polyoxybutylen-Blockcopolymer,
das als Polyglycol BM45® bekannt ist. Diese Aufzählung soll
lediglich zur beispielhaften Veranschaulichung von gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendbaren Tensiden dienen und in keiner Weise als erschöpfend oder
die Erfindung einschränkend
angesehen werden.
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Alle
oben beschriebenen Tenside sind im Handel erhältlich, beispielsweise von
BASF, Dow Chemicals und Gattefossé.
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Die
Gesamtmenge an Tensid(en) gemäß der Erfindung
kann im Bereich von 12,5 bis 6000 mg, vorzugsweise von 100 bis 500
mg, liegen.
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Das
Verhältnis
NO-freisetzendes NSAID:Tensid kann zwischen 1:0,1 bis 1:10 liegen
und liegt vorzugsweise zwischen 1:0,3 und 1:3.
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Wird
die pharmazeutische Zusammensetzung mit einem zusätzlichen Öl versetzt,
so kann es sich hierbei um ein beliebiges Öl handeln, vorausgesetzt es
ist inert und mit dem Kapselmaterial kompatibel und für eine Verwendung
in Pharmazeutika annehmbar. Dem Fachmann wird bekannt sein, welches Öl für die beabsichtigte
Verwendung auszuwählen
ist. Beispiele für
für eine
Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignete Öle
sind Pflanzenöle
wie Kokusnußöl, Maisöl, Sojabohnenöl, Rapsöl, Safloröl und Rizinusöl. Tierische Öle wie Fischöl und Triglyceride
sind ebenfalls für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung geeignet.
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Verwendet
man ein halbfestes Öl
als Füllstoff
für die
pharmazeutische Zusammensetzung, so wird dies vorzugsweise aus Mono-,
Di- und Triglyceriden und Fettsäurealkoholen
wie Stearylalkohol ausgewählt. Gelucires
33/01®,
39/01®,
43/01®,
Glycerylpalmitostearat wie Precirol ATO5®. Bei
Gelucire handelt es sich um eine Mischung, die man durch Mischen
von Mono-, Di-, und Triestern von Glycerin, Mono- und Diestern von PEG,
oder freiem PEG erhält.
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Gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung verwendet man als Wirkstoff ein öliges (lipophiles) oder
halbfestes NO-freisetzendes NSAID.
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Verwendet
man in der pharmazeutischen Zusammensetzung ein zusätzliches Öl oder ein
halbfestes Fett, so kann dies als Füllstoff oder als Mittel zum
Einstellen der Viskosität
dienen.
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Der
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Ausdruck „kurzkettige
Alkohole" ist hier
definiert als geradkettige oder verzweigte Mono-, Di- oder Trialkohole
mit 1–6
Kohlenstoffatomen. Beispiele für
solche erfindungsgemäß geeigneten
kurzkettigen Alkohole sind Ethanol, Propylenglycol und Glycerin.
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Setzt
man der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung einen kurzkettigen Alkohol zu, so wird die Löslichkeit
verbessert, und die benötigte
Menge an Tensid ist kleiner.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung verwendet man als Wirkstoffe zwei oder
mehr NO-freisetzende NSAIDs, wobei beliebige der angeführten Arzneimittel
als Öl
oder als Halbfeststoff vorliegen können, oder wobei wenigstens
eines der Arzneimittel als Öl
oder Halbfeststoff vorliegt und das/die andere(n) als Feststoff
vorliegend kann/können,
der in der öligen
bzw. halbfesten Verbindung gelöst
oder suspendiert ist. Kombinationen von zwei oder mehr NO-freisetzenden
NSAIDs können
in solchen Fällen
vorteilhaft sein, bei denen man die hohe NO-Ladung eines hochdosierten
NO-freisetzenden
NSAID mit geringer Wirksamkeit durch eine niedrige Dosis eines NO-freisetzenden
NSAID mit hoher Wirksamkeit ergänzen
will.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Kombination eines oder
mehrerer NO-freisetzenden NSAIDs und eines säureempfindlichen Protonenpumpenhemmers
(proton pump inhibitor, PPI). Die NO-NSAIDs sollten so formuliert
werden, daß sie
im Magen emulgiert werden, d.h. als eine wie oben beschriebene SEDDS-Formulierung,
während
der säureempfindliche
Protonenpumpenhemmer (PPI) gegen Kontakt mit dem sauren Magensaft
beispielsweise durch einen magensaftresistenten Überzug zu schützen ist.
Der magensaftresistent beschichtete PPI bleibt unversehrt, bis er
den Darm erreicht, wo der PPI freigesetzt wird. Man kann einzeln
hergestellte, magensaftresistent beschichtete Einheiten des Protonenpumpenhemmers
(PPI) in die SEDDS-Schmelze mischen. Alternativ dazu kann man die
PPIs in eine mit verfestigtem SEDDS gefüllte Kapsel geben, wobei zwischen
SEDDS und den hergestellten PPI-Pellets eine Schicht schützenden
Paraffins erforderlich sein kann. Bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform
kann man die hergestellten PPI-Pellets in eine flüssige SEDDS-Formulierung
mischen.
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Bei
der Kombination kann es sich um eine fixe Kombination handeln, d.h.
eine Formulierung, bei der man das/die NO-freisetzende(n) NSAID
(s) und den säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer mischt und anschließend in eine geeignete Dosierungseinheit
füllt.
Bei einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung kann man den säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer in eine Kapsel mit einer bereits verfestigten SEDDS-Formulierung eines
oder mehrerer NO-freisetzenden/r NSAID (s) füllen – in diesem Fall kann eine Schicht
schützenden
Paraffins oder eines anderen inerten Materials zwischen der SEDDS-Formulierung
und dem säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer erforderlich sein. Bei einer weiteren alternativen
Ausführungsform
mischt man den säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer in eine flüssige
SEDDS-Formulierung des/der NO-freisetzenden
NSAID(s).
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung können
das/die NO-freisetzende(n) NSAID(s) und der PPI in Form eines Kits
bereitgestellt werden, wobei das NO-freisetzende NSAID und der PPI sequentiell,
d.h. eines nach dem anderen, verabreicht werden. Die Verabreichungsreihenfolge
ist nicht entscheidend, was bedeutet, daß man entweder das NO-freisetzende
NSAID oder den PPI vor dem anderen verabreichen kann. Eine Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet somit eine Kombinationsbehandlung, bei
der man einem behandlungsbedürftigen
Patienten eines oder mehrere NO-freisetzende
NSAIDs verabreicht, woraufhin ein PPI verabreicht wird, oder umgekehrt.
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Beispiele
für Protonenpumpenhemmer,
die sich für
eine Kombination mit einem NO-freisetzenden NSAID gemäß der vorliegenden
Erfindung wie oben angeführt
eignen, sind Verbindungen der allgemeinen Formel I und deren pharmazeutisch
annehmbare alkalische Salze, und die einzelnen Enantiomere davon
und alkalische Salze der einzelnen Enantiomere:
wobei
N
in der Benzimidazolgruppe bedeutet, daß eines der durch R
6–R
9 substituierten Kohlenstoffatome gegebenenfalls
gegen ein Stickstoffatom ohne Substituenten ausgetauscht werden
kann;
R
1, R
2 und
R
3 gleich oder verschieden sind und aus
Wasserstoff, Alkyl, Alkoxy, gegebenenfalls substituiert durch Fluor,
Alkylthio, Alkoxyalkoxy, Dialkylamino, Piperidino, Morpholino, Halogen,
Phenyl und Phenylalkoxy ausgewählt
sind;
R
4 und R
5 gleich
oder verschieden sind und aus Wasserstoff, Alkyl und Aralkyl ausgewählt sind;
R
6' für Wasserstoff,
Halogen, Trifluormethyl, Alkyl und Alkoxy steht;
R
6–R
9 gleich oder verschieden sind und aus Wasserstoff,
Alkyl, Alkoxy, Halogen, Halogenalkoxy, Alkylcarbonyl, Alkoxycarbonyl,
Oxazolyl, Trifluoralkyl ausgewählt
sind oder benachbarte Gruppen R
6–R
9 Ringstrukturen bilden, die weiter substituiert
sein können;
R
10 für
Wasserstoff steht oder zusammen mit R
3 eine
Alkylenkette bildet und
R
11 und R
12 gleich oder verschieden sind und aus Wasserstoff,
Halogen und Alkyl ausgewählt
sind; wobei Alkylgruppen, Alkoxygruppen und Teile davon verzweigte
oder geradkettige C
1-C
9-Ketten
sein oder cyclische Alkylgruppen enthalten können, wie z.B. Cycloalkylalkyl.
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Beispiele
für spezifische
erfindungsgemäß geeignete
Protonenpumpenhemmer sind
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Die
in den erfindungsgemäßen Dosierungsformen
verwendeten säureempfindlichen
Protonenpumpenhemmer können
in ihrer neutralen Form oder in der Form eines alkalischen Salzes
wie beispielsweise der Mor2+-, Ca2+-, Na+-, K+- oder Li+-Salze,
vorzugsweise der Mg2+-Salze, verwendet werden.
Weiterhin können
die oben aufgeführten
Verbindungen gegebenenfalls in racemischer Form oder in Form eines
im wesentlichen reinen Enantiomers davon oder eines alkalischen
Salzes der einzelnen Enantiomere verwendet werden.
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Geeignete
Protonenpumpenhemmer sind beispielsweise in EP-A1-0005129, EP-A1-174
726, EP-A1-166 287, GB 2 163 747 und WO 90/06925 offenbart, und
weitere besonders geeignete Verbindungen sind in WO 95/01977 und
WO 94/27988 beschrieben.
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Die
in einer Kombination gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendeten Protonenpumpenhemmer werden vorzugsweise als
mit einem magensaftresistenten Überzug
beschichtete Pellets bereitgestellt, die den säureempfindlichen Protonenpumpenhemmer
enthalten. Zur Zusammensetzung der mit einem magensaftresistenten Überzug beschichteten
Pellets und zu deren Herstellung sei auf WO 96/01623 verwiesen,
die hiermit durch Verweis Bestandteil der vorliegenden Anmeldung
wird.
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Geeignete
Kombinationen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind beispielsweise ein NO-freisetzendes NSAID der Formel
Ia und Omeprazol oder ein alkalisches Salz von Omeprazol, (S)-Omeprazol
oder ein alkalisches Salz von (S)-Omeprazol; oder ein NO-freisetzendes
NSAID der Formel Ii und Omeprazol oder ein alkalisches Salz von
Omeprazol, (S)-Omeprazol oder ein alkalisches Salz von (S)-Omeprazol.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Einzeldosierungsformen wie Kapseln,
Trinkampullen und Dosiskissen abgefüllt oder kann als andere geeignete
orale Dosierungsformen wie weichen Kaupillen und Lutschtabletten
mit kaubarer Basis formuliert werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung füllt
man die pharmazeutische Zusammensetzung in Hartgelatinekapseln;
man kann jedoch auch Kapseln aus anderen Materialien wie Hüllen auf
Methylcellulosebasis und Weichgelatinekapseln verwenden.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann man die pharmazeutische Zusammensetzung
beispielsweise in einem Glass Wasser lösen, wodurch das Vorkonzentrat
eine Emulsion bilden kann, die als solche verabreicht wird. Die
für ein
Auflösen
vor der Verabreichung bestimmten Zusammensetzungen können zum
Beispiel in Weichgelatinekapseln oder Kissen aus Kunststoff oder
Aluminium oder Ampullen aus Kunststoff oder Glas gefüllt werden.
Dieses Merkmal ist von besonderem Vorteil für hochdosierte Zusammensetzungen,
die eine große
Kapsel erfordern würden,
für Patienten,
die Schwierigkeiten beim Schlucken von Kapseln haben und für Pädiatriepatienten.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
in Kapseln, bevorzugt Gelatinekapseln gefüllt, die hart oder weich sein
können.
Die Hartgelatinekapseln bestehen aus zwei Teilen, einer Kappe und
einem Unterteil, die ineinanderpassen. Die Hartgelatinekapseln werden
leer hergestellt und in einem getrennten Arbeitsschritt gefüllt. Bei
der Weichgelatinekapsel handelt es sich um eine Kapsel, die in einem
Arbeitsschritt hergestellt und gefüllt wird.
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Wie
oben erwähnt
wandelt sich das Emulsionsvorkonzentrat, wenn es mit den gastrointestinalen
Flüssigkeiten
in Kontakt gerät,
in eine Öl-in-Wasser-Emulsion um, wobei
der Wirkstoff freigesetzt wird.
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Die
Zusammensetzung bildet somit im Magen-Darm-Trakt (GI-Trakt) in situ
eine Öl-in-Wasser-Emulsion.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eignet
sich insbesondere zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen.
Der Ausdruck „Schmerzen" soll nozizeptive
und neuropathische Schmerzen und Kombinationen davon einschließen: akute,
wiederholt auftretende und chronische Schmerzen, Krebsschmerzen,
Migräne
und Kopfschmerzen ähnlichen
Ursprungs. Der Ausdruck „Entzündungen" soll rheumatoide
Arthritis, Osteoarthritis und juvenile Arthritis einschließen.
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Herstellungsverfahren
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung läßt sich
vor allem durch die folgenden alternativen Verfahren darstellen:
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I. Das Mischen
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- a) Das ölige
oder halbfeste NO-freisetzende NSAID wird in ein Gefäß gegeben
und mit festem oder halbfestem Tensid und (gegebenenfalls) mit festem/öligem Fett
versetzt. Die Mischung wird auf die dem Schmelzpunkt der Hilfsstoffe
entsprechende Temperatur erhitzt, so daß die Formulierung flüssig wird,
es wird gründlich
durchgemischt, bis die Mischung homogen ist (visuelle Prüfung), und
das Vorkonzentrat wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Kapseln gefüllt.
- b) Alternativ dazu gibt man das ölige NO-freisetzende NSAID
in ein Gefäß und versetzt
mit flüssigem
Tensid. Es wird gründlich
durchgemischt, bis die Mischung homogen ist (visuelle Prüfung), und
das Vorkonzentrat wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Kapseln gefüllt.
- c) Bei einem weiteren alternativen Verfahren gibt man das ölige NO-freisetzende
NSAID in ein Gefäß und versetzt
mit fein gemahlenem (Teilchengröße < 177 μm) festem
Tensid. Die flüssige
Mischung wird gründlich
durchgemischt, bis die Mischung homogen ist (visuelle Prüfung), und
das Vorkonzentrat wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Kapseln gefüllt.
- d) Bei noch einem weiteren alternativen Verfahren gibt man das/die
halbfeste(n)/feste(n) Tensid(e) in ein Gefäß und versetzt mit einem oder
mehreren Alkoholen. Die Mischung wird auf die dem Schmelzpunkt der Hilfsstoffe
entsprechende Temperatur erhitzt, so daß die Formulierung flüssig wird,
es wird gründlich
durchgemischt, bis die Mischung homogen ist (visuelle Prüfung). Das
NO-NSAID wird zugesetzt, und die Mischung wird gründlich durchgemischt,
bis sie homogen ist (visuelle Prüfung).
Das Vorkonzentrat wird in für eine
orale Verabreichung geeignete Kapseln gefüllt.
- e) Bei noch einem weiteren alternativen Verfahren gibt man das/die
flüssige(n)
Tensid e) in ein Gefäß und versetzt
mit einem oder mehreren Alkoholen. Die Mischung wird gründlich durchgemischt,
bis sie homogen ist (visuelle Prüfung).
Das NO-NSAID wird zugesetzt, und die Mischung wird gründlich durchgemischt,
bis sie homogen ist (visuelle Prüfung).
Das Vorkonzentrat wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Kapseln gefüllt.
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Zum
Füllen
einer aus zwei Teilen bestehenden Kapsel bzw. Weichgelkapsel mit
einer Flüssigkeit
muß die Viskosität der Formulierung
bei der für
das Verfahren geeigneten Abfülltemperatur
innerhalb eines bestimmten, vom Hersteller vorgegebenen Bereichs
liegen. Bei einer aus zwei Teilen bestehenden Kapsel beträgt die maximale
Abfülltemperatur
ungefähr
70°C. Die
Viskosität
der Formulierung bei der für
den Abfüllvorgang
gewählten
Temperatur sollte normalerweise im Bereich von 50–1000 cPoises
(= 0,05–1
Pa.s) liegen.
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Beim
Abfüllen
der Formulierung in Weichgelkapseln darf die Verfahrenstemperatur
30–40°C nicht überschreiten
(die genaue Temperatur hängt
vom Hersteller ab). Bei der Formulierung muß es sich um eine Flüssigkeit
handeln, mit einer Viskosität,
die ein Pumpen bei der Abfülltemperatur
erlaubt. Damit es sich bei der Formulierung um eine Flüssigkeit
mit einer annehmbaren Viskosität
handelt, kann man mehrere Zusatzstoffe verwenden, beispielsweise
Cremophor EL®.
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II. Das Abfüllen
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Für den Abfüllvorgang
ist es erforderlich, daß die
Zusammensetzung bei der Abfülltemperatur
in flüssiger
Form vorliegt. Halbfeste, thermisch erweichbare Zusammensetzungen
werden daher über
der Verflüssigungstemperatur
abgefüllt.
Weichgelatinekapseln werden in einem Arbeitsschritt hergestellt
und gefüllt
und können
daher bei Temperaturen von bis zu 40°C gefüllt werden, während Hartgelatinekapseln
bei Temperaturen von bis zu 70°C
gefüllt
werden können.
Hartgelatinekapseln, die mit Zusammensetzungen gefüllt sind,
die bei der Lagerungstemperatur flüssig bleiben, müssen, um
ein Auslaufen zu verhindern, versiegelt werden, z.B. durch Gelatinestreifenbildung.
Das Verfahren des Füllens
von Hartgelatinekapseln mit Flüssigkeiten
und die Anforderungen an die Produkte sind beispielsweise in W.J.
Bowtle, Pharmaceutical Technology Europe. Oktober 1998; V.M. Young,
Pharmaceutical Manufacturing and Packaging Sourcer, März 1999;
und E.T. Coole, Pharmaceutical Technology International, September/Oktober
1989 beschrieben. Verwendet man aus zwei Teilen bestehende Kapseln,
so ist es möglich,
mehr als eine Phase in eine einzelne Kapsel zu füllen, was bei einer zwei- oder
mehrphasigen Freisetzung des Arzneimittels wünschenswert sein kann (W. J.
Bowtle et al., Int. J. Pharm. 141 (1996), S. 9–16). Es ist möglich, mehrere
Phasen von sich verfestigendem Material in einzelnen Schritten abzufüllen. Bei
der letzten Phase kann es sich, falls erforderlich, um eine flüssige Phase
handeln. Die Anzahl an Phasen ist lediglich durch die Größe der Kapsel
und das Volumen der einzelnen Phasen begrenzt. Dieses besondere
Merkmal erlaubt auch eine kontrollierte Freisetzung oder eine Trennung
verschiedener in der gleichen Kapsel formulierter Arzneimittelsubstanzen.
Darüber
hinaus kann man die Kapseln weiterverarbeiten, z.B. indem man sie
magensaftresistent beschichtet.
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III. Die Kombination mit
PPIs
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Das ölige oder
halbfeste NO-freisetzende NSAID wird in ein Gefäß gegeben und mit festem oder
halbfestem Tensid und (gegebenenfalls) mit festem/öligem Fett
versetzt. Die Mischung wird auf die dem Schmelzpunkt der Hilfsstoffe
entsprechende Temperatur erhitzt, wodurch die Formulierung flüssig wird,
und bis zur Homogenität
(visuelle Inspektion) gründlich
durchmischt, und die Mischung wird mit vorbereiteten, mit einem
magensaftresistenten Überzug
beschichteten Pellets, die einen säureempfindlichen Protonenpumpenhemmer enthalten,
versetzt. Das Vorkonzentrat mit den darin suspendierten PPI-Pellets
wird in für
eine orale Verabreichung geeignete Kapseln abgefüllt, in denen es erstarrt.
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Alternativ
dazu gibt man das ölige
oder halbfeste NO-freisetzende
NSAID in ein Gefäß und versetzt mit
festem Tensid und (gegebenenfalls) mit festem/öligem Fett. Die Mischung wird
auf die dem Schmelzpunkt der Hilfsstoffe entsprechende Temperatur
erhitzt, wodurch die Formulierung flüssig wird, und bis zur Homogenität (visuelle
Inspektion) gründlich
durchmischt. Das Vorkonzentrat wird in für eine orale Verabreichung
geeignete Kapseln abgefüllt,
in denen es erstarrt. Eine Schutzschicht an Paraffin oder einer
beliebigen anderen inerten, thermisch erweichbaren, für die orale
Verabreichung geeigneten Basis wird zugegeben und erstarren gelassen.
Oben auf das Paraffin werden die vorbereiteten PPI-Pellets gegeben.
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Bei
einem weiteren alternativen Verfahren gibt man das ölige NO-freisetzende
NSAID in ein Gefäß und versetzt
mit flüssigem
Tensid. Die Mischung wird bis zur Homogenität (visuelle Inspektion) gründlich durchmischt,
und die vorbereiteten PPI-Pellets werden zur Mischung gegeben. Das
Vorkonzentrat mit den darin suspendierten PPI-Pellets wird in für eine orale
Verabreichung geeignete Kapseln abgefüllt.
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IV. Die Charakterisierung
der Formulierungen
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Zur
Charakterisierung von Formulierungen bestimmt man die zur Bildung
einer Öl-in-Wasser-Emulsion beim
Kontakt mit künstlichem
Magensaft (simulated gastric fluid, SGF) (ohne Enzyme) benötigte Zeit
und charakterisiert die gebildete Emulsion. SGF enthält 7 Milliliter
konzentrierte Salzsäure,
2 Gramm Natriumchlorid und soviel destilliertes Wasser, daß die Lösung ein
Gesamtvolumen von 1 l hat. Der „Emulsionsbildungstest" wird in Reagenzgläsern (Becherglas)
unter magnetischem Rühren
durchgeführt.
Das Reagenzglas, das einen kleinen Magneten enthält, wird mit 12,5 ml SGF ohne
Enzyme gefüllt,
was einem Zehntel des durchschnittlichen Magensaftvolumens beim
Menschen entspricht, und es wird eine einem Zehntel der Wirkstoffdosis
entsprechende Menge an der Formulierung zugesetzt. Handelt es sich
bei der Formulierung, die charakterisiert wird, um eine Kombination
mit einem PPI, so werden die PPI-Pellets daraufhin überprüft, daß sie durch
den SGF nicht beeinträchtigt
werden, was durch visuelle Inspektion geschieht. Ist der magensaftresistente Überzug der
PPI-Pellets beschädigt,
so kann sich das bei einem pH-Wert
von 1,2 negativ auf den PPI auswirken, was sich durch eine deutliche
Farbänderung
beobachten läßt.
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Die
für die
Bildung der Emulsion benötigte
Zeit liegt zwischen 30 Sekunden und bis zu 15 Minuten, je nach Zusammensetzung
der Formulierung. Setzt man einen oder mehrere kurzkettige Alkohole
zu, so liegt die für
die Bildung der Emulsion benötigte
Zeit zwischen 2–3
Sekunden und 3–4
Minuten. Weiterhin wird die durchschnittliche Teilchengröße der gebildeten
Emulsion durch Laser-Diffraktion (LD) oder Photonen-Korrelationsspektroskopie
(Photon Correlation Spectroscopy, PCS) untersucht. Je nach Teilchengröße kann
man eine der beiden Methoden anwenden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung wird nun ausführlicher
durch die folgenden Beispiele beschrieben, was nicht als eine Einschränkung der
Erfindung verstanden werden soll.
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Es
wurden die folgenden Emulsionsvorkonzentrate hergestellt.
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In
den Beispielen 1–7
unten handelte es sich bei dem in den Formulierungen verwendeten
Wirkstoff um eine Ver+bindung der Formel (Ia) oben.
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Man
erhielt eine halbfeste Formulierung durch Aufschmelzen von 1 kg
Pluronic F127® (Poloxamer 407)
durch Erhitzen auf 62°C.
Die Schmelze wurde gründlich
durchgerührt,
um sicherzustellen, daß keine
festen Partikel vorhanden waren.
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1
kg der Verbindung der Formel (Ia) wurde zum geschmolzenen Pluronic
F127® gegeben,
und die Mischung wurde auf eine Temperatur von 62°C gebracht.
Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle
Inspektion geprüft
wurde). Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde dann in Hartgelatinekapseln abgefüllt. Beim
Abkühlen
(in der Kapsel) wird die Formulierung zu einem Halbfeststoff.
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Charakterisierung
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150
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 Milliliter SGF (ohne
Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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Die
Viskosität
wurde in einem Stress-Tech Kegel-Platte-Viskosimeter, Meßsystem C 40 4 PC, bei einer Schergeschwindigkeit
von 20 s–1 gemessen.
Das Fließverhalten
entsprach mehr oder weniger dem Newtonschen.
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Eine
flüssige
Formulierung wurde durch Mischen von 1 kg des flüssigen Tensids Poloxamer 401
mit 1 kg der Verbindung der Formel (Ia) bei Raumtemperatur hergestellt.
Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle
Inspektion geprüft
wurde). Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde dann in Hartgelatinekapseln abgefüllt.
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Charakterisierung
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150
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 Milliliter SGF (ohne
Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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Man
erhielt eine Formulierung durch Mischen von 1 kg Polyglycol BM 45® (Poloxamin
1107), 40 Gramm von als Cotensid fungierendem Natriumdodecylsulfat
und 1 kg der Verbindung der Formel (Ia). Die flüssige Formulierung wurde bis
zur Homogenität
gemischt (was durch visuelle Inspektion geprüft wurde). Die so erhaltene
flüssige
Formulierung wurde dann in Hartgelatinekapseln abgefüllt.
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Charakterisierung
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150
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 Milliliter SGF (ohne
Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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Für das Abfüllen der
halbfesten Formulierung in Weichgelatinekapseln müssen die
Verfahrenstemperaturen unter 30–40°C liegen
(die genaue Temperatur hängt
vom Hersteller ab). Dies bedeutet, daß die Formulierung unter 30–40°C flüssig und
pumpbar sein muß.
Zum Erhalt einer bei dieser Temperatur flüssigen Formulierung wurde ein
Teil des Tensids durch Cremophor EL® ersetzt.
Es wurde wie in Beispiel 1 beschrieben eine Schmelze hergestellt,
wobei allerdings 0,5 kg Tensid durch die gleiche Menge Cremophor
EL® ersetzt
wurde.
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Charakterisierung
-
150
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 Milliliter SGF (ohne
Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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-
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Um
sicherzustellen, daß niedrig
dosierte Formulierungen genau abgefüllt werden können und
daß eine
Kapsel eines bestimmten Volumens so gefüllt werden kann, daß die Menge
an vorhandener Luft minimal ist, kann man den Wirkstoff mit einer
entsprechenden Menge Kokosnußöl auf das
erforderliche Volumen auffüllen.
Man erhielt eine halbfeste Formulierung durch Aufschmelzen von 1500
kg Pluronic F127® (Poloxamer 407) durch
Erhitzen auf 62°C.
Die Schmelze wurde gründlich
durchgerührt,
um sicherzustellen, daß keine
festen Partikel vorhanden waren. 1,250 kg der Verbindung der Formel
(Ia) und 1880 kg fraktioniertes Kokosnußöl wurden zu dem geschmolzenen
Pluronic F127® gegeben,
und die Mischung wurde auf eine Temperatur von 62°C gebracht.
Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle
Inspektion geprüft
wurde). Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde dann in Hartgelatinekapseln abgefüllt.
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Charakterisierung
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Ein
Zehntel der Formulierung wurde in 12,5 Milliliter SGF (ohne Enzyme)
gegeben, wobei mit dem Magnetrührer
gerührt
wurde. Man erhielt die folgenden Ergebnisse:
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-
-
Die
Formulierung wurde wie oben für
Beispiel 5 beschrieben hergestellt.
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Charakterisierung
-
Die
Charakterisierung erfolgte wie oben in Beispiel 5. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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-
-
Die
Formulierung wurde wie oben für
Beispiel 5 beschrieben hergestellt.
-
Charakterisierung
-
Die
Charakterisierung erfolgte wie oben in Beispiel 5. Man erhielt die
folgenden Ergebnisse:
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Beispiel 8
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 8 wurde der Wirkstoff der Formel (Ib)
verwendet.
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-
Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Beispiel 9
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 9 wurde der Wirkstoff der Formel (Ic)
verwendet.
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-
Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Beispiel 10
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 10 wurde der Wirkstoff der Formel (Id)
verwendet.
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Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Beispiel 11
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 11 wurde der Wirkstoff der Formel (Ie)
verwendet.
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Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Beispiel 12
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 12 wurde der Wirkstoff der Formel (If)
verwendet.
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Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Charakterisierung
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Beispiel 13
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 13 wurde der Wirkstoff der Formel (Ig)
verwendet.
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Die
Formulierung wurde auf die gleiche Weise wie in den vorherigen Beispielen
hergestellt.
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Beispiel 14
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 14 wurden die Wirkstoffe der Formeln
(Ia) und (Ik) verwendet.
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Die
Formulierung wurde hergestellt, indem man die Verbindung der Formel
(Ih) in der Verbindung der Formel (Ia) löste, worauf diese Mischung
mit Pluronic L121® (Poloxamer 401) versetzt
wurde. Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle
Inspektion geprüft
wurde).
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Charakterisierung
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Die
Formulierung wurde in 20 ml SGF (ohne Enzyme) gegeben, wobei mit
einem Magnetrührer
gerührt wurde.
Es wurde die bis zur Bildung einer Emulsion benötigte Zeit bestimmt. Man erhielt
die folgenden Ergebnisse:
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Beispiel 15
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Für die Formulierung
des vorliegenden Beispiels 15 wurden die Wirkstoffe der Formeln
(Ia) und (Ii) verwendet.
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Die
Formulierung wurde wie für
Beispiel 14 beschrieben hergestellt.
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Charakterisierung
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Durchgeführt wie
oben im vorherigen Beispiel 14.
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Man
erhielt eine halbfeste Formulierung durch Aufschmelzen von 450 g
Pluronic F127® (Poloxamer 407)
durch Erhitzen auf 62°C.
Die Schmelze wurde gründlich
gerührt,
um sicherzustellen, daß keine
festen Teilchen vorhanden waren. Das geschmolzene Pluronic F127® wurde
mit 750 g einer Verbindung der Formel (Ia) oben versetzt, und die
Mischung wurde auf 62°C
kommen gelassen. 20 g Omeprazol wurden in Form von mit einem magensaftresistenten Überzug beschichteten,
das Mg-Salz von Omeprazol enthaltenden Pellets, die wie in WO 96/01623,
Beispiel 2, beschrieben hergestellt worden waren, zugesetzt. Die
flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle
Inspektion geprüft
wurde) und in Hartgelatinekapseln abgefüllt. Beim Abkühlen (in
der Kapsel) wurde die Formulierung zu einem Halbfeststoff.
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Charakterisierung
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120
mg der Formulierung wurden bei 37°C
in 12,5 ml SGF (ohne Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde.
Die SEDDS bildete beim Kontakt mit dem SGF eine Emulsion, wobei
die PPI-Pellets durch die SEDDS und den pH-Wert von 1,2 nicht beeinträchtigt wurden,
was dadurch ersichtlich war, daß es
zu keiner Farbveränderung
kam. Die Zeit für
die Emulsionsbildung betrug 12 Minuten.
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Durch
Mischen von 450 g des flüssigen
Tensids Poloxamer 401 mit 750 g einer Verbindung der Formel (Ia)
oben bei Raumtemperatur wurde einer flüssige Formulierung hergestellt.
Die Mischung wurde mit 20 g Omeprazol in Form von mit einem magensaftresistenten Überzug beschichteten,
das Mg-Salz von Omeprazol enthaltenden Pellets, die wie in WO 96/01623,
Beispiel 2, beschrieben hergestellt worden waren, versetzt. Die flüssige Formulierung
wurde bis zur Homogenität
gemischt (was durch visuelle Inspektion geprüft wurde) und in Hartgelatinekapseln
abgefüllt.
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Charakterisierung
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120
mg der Formulierung wurden bei 37°C
in 12,5 ml SGF (ohne Enzyme) gegeben, wobei mit dem Magnetrührer gerührt wurde.
Die SEDDS bildete beim Kontakt mit dem SGF eine Emulsion, wobei
die PPI-Pellets durch die SEDDS und den pH-Wert von 1,2 nicht beeinträchtigt wurden,
was dadurch ersichtlich war, daß es
zu keiner Farbveränderung
kam. Die Zeit für
die Emulsionsbildung betrug 0,5 Minuten.
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Man
erhielt eine halbfeste Formulierung durch Aufschmelzen von 0,843
Gramm Pluronic F127® (Poloxamer 407), 0,282
Gramm Sorbitanmonolaurat und 0,375 Gramm Glycerin durch Erhitzen
auf 62°C.
Die Schmelze wurde gründlich
gerührt,
um sicherzustellen, daß keine
festen Teilchen vorhanden waren. 3 Gramm der Verbindung der Formel
(Ia) wurden der Mischung zugesetzt. Die Mischung wurde auf eine
Temperatur von 62°C
kommen gelassen. Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle Inspektion
geprüft
wurde). Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde auf eine Temperatur von 30°C abkühlen gelassen und dann in Weichgelatinekapseln
abgefüllt.
Beim Abkühlen
wird die Formulierung (in der Kapsel) zu einem Halbfeststoff.
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Charakterisierung
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112
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 ml SGF (ohne Enzyme)
gegeben, wobei mit dem Magnetrührer
gerührt
wurde. Man erhielt das folgende Ergebnis:
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Man
erhielt eine halbfeste Formulierung durch Aufschmelzen von 0,843
Gramm Pluronic F127® (Poloxamer 407), 0,282
Gramm Sorbitanmonolaurat und 0,375 Gramm Propylenglycol durch Erhitzen
auf 62°C.
Die Schmelze wurde gründlich
gerührt,
um sicherzustellen, daß keine
festen Teilchen vorhanden waren. 3 Gramm der Verbindung der Formel
(Ia) wurden der Mischung zugesetzt. Die Mischung wurde auf eine
Temperatur von 62°C
kommen gelassen. Die flüssige
Formulierung wurde bis zur Homogenität gemischt (was durch visuelle Inspektion
geprüft
wurde). Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde auf eine Temperatur von 30°C abkühlen gelassen und dann in Weichgelatinekapseln
abgefüllt.
Beim Abkühlen
(in der Kapsel) bleibt die Formulierung flüssig.
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Charakterisierung
-
112
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 ml SGF (ohne Enzyme)
gegeben, wobei mit dem Magnetrührer
gerührt
wurde. Man erhielt das folgende Ergebnis:
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Es
wurde eine flüssige
Formulierung hergestellt. Eine Lösung
von 0,506 Gramm Pluronic L101® (Poloxamer 331), 0,169
Gramm Sorbitanmonolaurat und 0,225 Gramm Ethanol wurde bis zur Homogenität gemischt
(was durch visuelle Inspektion geprüft wurde). Die Mischung wurde
bei Raumtemperatur mit 3 Gramm der Verbindung der Formel (Ia) versetzt.
Die so erhaltene flüssige
Formulierung wurde dann in Weichgelatinekapseln abgefüllt.
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Charakterisierung
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97
Milligramm der Formulierung wurden in 12,5 ml SGF (ohne Enzyme)
gegeben, wobei mit dem Magnetrührer
gerührt
wurde. Man erhielt das folgende Ergebnis:
in-vivo-Untersuchung der
Formulierungen in Minischweinen
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Nach
oraler Verabreichung an nüchterne
Minischweine wurden die Formulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung
einer Untersuchung zur biologischen Verfügbarkeit unterzogen.
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Für die Studie
wurden 6 männliche
Göttinger
SPF-Minischweine
verwendet. Zu Beginn der Eingewöhnungszeit
waren die Tiere 4 Monate alt und hatten ein Gewicht von 7,7 bis
10,1 kg.
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Die
Tiere wurden vor der Behandlung 12 Stunden lang und dann bis zur
Entnahme der Blutprobe 4 Stunden nach der Behandlung nüchtern gehalten.
Jeden Tag wurde autoklaviertes Heu zur Verfügung gestellt. Zweimal täglich erhielten
die Schweine Trinkwasser von Leitungswasserqualität.
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Jedem
Tier wurde eine in eine geeignete erfindungsgemäße Einheitsdosierungsform abgefüllte erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung verabreicht. Die Dosierungen waren ungefähr 15 μmol/kg Körpergewicht.
Dann wurden 10 ml Leitungswasser verabreicht, um das Schlucken der
Kapsel bzw. der entsprechenden Einheitsdosis zu erleichtern.
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Alle
sichtbaren Krankheitssymptome und Anzeichen von Verhaltensänderungen
wurden täglich
notiert. Jegliche Abweichungen vom Normalzustand wurden hinsichtlich
des Zeitpunkts des Auftretens, der Dauer und des Schweregrads festgehalten.
Die tägliche Überprüfung des
Gesundheitszustands schloß auch
Bemerkungen hinsichtlich der Kotkonsistenz ein. Die Tiere wurden
jeweils bei der Ankunft und am ersten Tag der Behandlungen gewogen.
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Aus
der Halsvene wurden Blutproben (5 ml) in heparinisierte Vacutainer-Röhrchen entnommen.
Es wurden vor der Behandlung (0) und 15, 30 und 45 Minuten; 1, 1,5,
2, 4, 7 und 24 Stunden nach der Behandlung Blutproben entnommen.