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Die Erfindung betrifft Pigmentfestlösungen mit
Kupferphthalocyanin (Pigment Blue 15; C. I. 74160) als Wirt und
anderen blauen bis violetten Pigmenten als Gast. Bevorzugte Wirte
sind die α (Pigment
Blue 15 : 1), β (Pigment
Blue 15 : 3) und ε (Pigment
Blue 15 : 6)-Kristallformen bzw. Kristallmodifikationen von Kupferphthalocyanin,
insbesondere die ε-Kristallform.
Bevorzugt sind monophasige Festlösungen.
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Die Erfindung betrifft auch Dispersionen,
die diese Festlösungen
als Pigmentteilchen und Pigmentderivate als Rheologieverbesserer
enthalten. Bevorzugte Dispersionen von Festlösungen im ε-Kristallgitter können insbesondere
verwendet werden, um Farbfilter für Flüssigkristallanzeigen (LCD)
herzustellen, welche im Vergleich zu bisherigen Farbfiltern ein
verbessertes Transmissionsfenster bei etwa 445 nm aufweisen.
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Die richtige Lage und der Absolutwert
des Transmissionsfensters sind die wichtigsten Parameter bei Farbfiltern.
Erwünscht
sind eine hohe Transmission im Wellenlängenbereich rund um die Lichtemission,
wobei gleichzeitig die Absorption für andersfarbiges Licht möglichst
hoch sein soll. Üblicherweise
wird eine Trichromie durch Einsatz von jeweils einem blauen, roten
und grünen
Filter erreicht. Diese Filter müssen
hochtransparent, homogen und in sehr gleichmäßiger Schichtdicke herstellbar
sein.
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Viele blaue Filter sind bekannt und
zum Teil kommerziell erhältlich.
Einige davon enthalten ε-Kupferphthalocyanin
(C. I. Pigment Blue 15 : 6) und Carbazolviolett (C. I. Pigment Violet
23). Es hat sich jedoch herausgestellt, dass diese Filter den heutigen
Anforderungen nicht voll genügen.
Ziel der Erfindung ist daher eine Verbesserung des blauen Filters.
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Es wurde wiederholt offenbart, dass
Kupferphthalocyanin (roh oder in der α-Phase) sich leicht in seine β-Kristallform umwandeln
lässt,
zum Beispiel aus US-2 556 728 durch Salzmahlung mit einem Lösungsmittel, aus
EP-0 803 545 durch Trockenmahlung gefolgt durch Lösungsmittelbehandlung,
aus EP-0 808 878 durch Trockenmahlung mit einem festen Bindemittel
in einer Inertatmosphäre
und aus WO-99/54410 durch trockene oder wässrige Mahlung gefolgt durch
Konditionierung.
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Hingegen beschreiben GB-1 411 880
und JP-A-04/252 273 die Umwandlung von α-Kupferphthalocyanin zunächst in
ein Gemisch von α-
und ε-Kupferphthalocyanin
in einer Kugelmühle,
danach in reines ε-Kupferphthalocyanin
durch Behandlung mit Lösungsmitteln
bei nur mäßig erhöhter Temperatur.
Diese Resultate sind kaum reproduzierbar.
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US-4 135 944 klärt auf, dass die Bildung von β oder ε-Kupferphthalocyanin
nicht nur von Scherkraft, Lösungsmittel
und Temperatur abhängen,
sondern auch von dem Vorliegen eines geeigneten Phthalocyaninderivates,
welches die Bildung der ε-Kristallphase
bestimmt.
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Anscheinend als die Kristallphase
bestimmend erweisen sich gemäß JP-A-48/76
925 auch chlorierte Kupferphthalocyanine, welche zusammen mit reinem α-Kupferphthalocyanin
zu einem Gemisch verarbeitet werden, dessen Röntgendiagramm demjenigen von ε-Kupferphthalocyanin
sehr ähnelt.
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JP-A-09/95 638 und JP-A-08/44 056
beschreiben die Verwendung von physikalischen Mischungen aus α- und ε-Kupferhthalocyanin
beziehungsweise aus α-Kupferphthalocyanin
und Dioxazinviolett in blauen Farbfiltern.
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JP-A-61/266 471 offenbart, dass die
Salzknetung von α-Kupferphthalocyanin
zur R- oder β-Form
führt, je
nachdem, ob sie bei Vorliegen eines farblosen Reaktionsproduktes
von einem aromatischen Isocyanat mit einem aliphatischen Amin stattfindet
oder nicht.
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JP-A-07/198 925 beschreibt eine 10%ige
flüssige
Dispersion von ε-Kupferphthalocyanin,
SiO2-Teilchen ("amorphes pyrogenes Siliziumdioxid") und Dioxazinviolett
in N-Methylpyrrolidon. Es wird jedoch keine Festlösung gebildet:
im Gegenteil es treten im Röntgenpulverdiagramm
einer Dispersion gemäß Beispiel
1 die charakteristischen Signale des ε-Kupferphthalocyanins und diejenigen
des Dioxazinvioletts eindeutig einzeln nebeneinander auf.
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Die Erfindung unterscheidet sich
in verschiedenen wesentlichen Aspekten auch von den beim Anmeldedatum
noch unveröffentlichten
Anmeldungen WO-01/04215, WO-01/09252 und JP-A-2000/281924. Es wurde
nun überraschend
herausgefunden, dass man unerwünschte
Phasenumwandlungen von Kupferphthalocyanin bei der Salzmahlung durch
Zusatz von Pigmenten aus einer Auswahl von Klassen unterbinden kann. Ebenfalls
werden überraschend
Festlösungen
mit verbesserten koloristischen Eigenschaften erhalten.
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Die Erfindung kann zweckmäßig für alle bekannten
Kristallformen von Kupferphthalocyanin verwendet werden, beispielsweise
die α-, β-, γ-, δ-, ε-, ρ-, π-, X- oder
R-Kristallform.
Bevorzugt sind die α-, β- und insbesondere
die ε-Kristallform,
aus welcher die nachfolgend beschriebenen neuen Dispersionen zur
Herstellung verbesserter blauer Farb filter erhältlich sind.
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Die Erfindung betrifft eine Pigmentdispersion
enthaltend ein Pigment, einen Rheologieverbesserer und ein hochmolekulares
organisches Material, worin
- – das Pigment
eine Festlösung
ist, deren Wirt unsubstituiertes Kupferphthalocyanin ist und deren
Gast ein Chinacridon-, Chinacridonchinon-, Dioxazin-, Indanthron-,
Indigo-, Isoviolanthron-, Perylen-, Amino-substituiertes 1,4-Diketo-2,5-diaryl-pyrrolo[3,4c]-pyrrol-
oder Alkoxy-substituiertes Naphthol AS-Azopigment ist; und
- – der
Rheologieverbesserer aus der Gruppe, bestehend aus mit Stickstoff
oder Schwefel enthaltenden Gruppen substituierten Chinacridon-,
Dihydrochinacridon-, Chinacridonchinon-, 1,1'-Dianthrachinonyl-, Dioxazin-, Indanthron-,
Indigo-, Isoindolinon-, Isoviolanthron-, Phthalocyanin- und 1,4-Diketopyrrolo[3,4c]-pyrrolkernen
und beliebigen gewünschten
Gemischen davon ausgewählt
ist.
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Bevorzugt liegt unsubstituiertes
Kupferphthalocyanin als Wirt in seiner α-, β- oder ε-Kristallform vor, besonders
bevorzugt in seiner ε-Kristallform.
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Diese Gastpigmente sind dem Fachmann
beispielsweise aus dem Handbuch "Industrial
Organic Pigments" bekannt
(W. Herbst & K.
Hunger, VCH Weinheim 1993, ISBN 3-527-28161-4). Zweckmäßigerweise
beträgt
die Menge an Gastpigment 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Menge
Kupferphthalocyanin, bevorzugt 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
bis zu 10 Gew.-% und insbesondere bis zu 5 Gew.-%, vor allem etwa 1
bis etwa 3 Gew.-%. Je nach Verwendungszweck können auch höhere Mengen Gastpigment bevorzugt
sein, insbesondere zur Verwendung in Anstrichstoffen. Bei geeigneten
Molverhältnissen
können
sich anstatt der Festlösung
Mischkristalle bilden, wobei letztere im Zusammenhang mit der Erfindung
ebenfalls als Festlösungen
und nicht als Sonderfall aufzufassen sind. Bevorzugte Gäste sind
Chinacridon-, Dioxazin- und Indanthronpigmente.
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Elektronenmikroskopie der vorliegenden
Festlösungen
zeigt Kristalle, alle von ähnlichem
Aspekt mit einer engen Teilchengrößenverteilung. Somit ist es
selbstverständlich,
dass im Wesentlichen die gesamte Menge an Gast in dem gleichen Teilchen
als Wirt vorliegt, wobei Wirt und Gast eine Festlösung miteinander bilden.
Die Röntgenpulverdiagramme
zeigen ebenfalls eine einzigartige Kristallphase.
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Im Vordergrund stehen Rheologieverbesserer,
worin der Kern mit 1 bis 4 Gruppen -SO3H,
-SO2NR5R6, -SO2-C1-C10Alkylen-NR5R6 oder insbesondere
-SO3
–M+ substituiert
ist, wobei M+ für +NR1R2R3R4 oder ein Alkali- oder ein halbes Erdalkalimetallkation
und R1 bis R6 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
C1-C30Alkyl, C5-C24Cycloalkyl,
C2-C30Alkenyl, C7-C30Aryl-alkyl, C6-C18Aryl, [C2-C5Alkylen-O]1-10H, [C2-C5Alkylen-O]1-10C1-C5alkyl,
[C2-C5Alkylen-NH]1-10H oder [C2-C5Alkylen-NH] 1-10C1-C5alkyl stehen. Verbindungen, die +NR1R2R3R4 enthalten, sind
beispielsweise unter dem Handelsnamen ®Arquad
(Akzo B. V.) bekannt.
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Anstatt der sulfonierten Derivate
können
auch andere Derivate verwendet werden, zum Beispiel solche, welche
durch Reaktion eines Pigmentes mit Formaldehyd und einem sekundären Amin
(Mannich-Reaktion) erhalten werden, um einen Kern, der beispielsweise
mit 1 bis 4 Gruppen -CH
2NR
5R
6,
substituiert
ist, zu erhalten.
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Weitere bekannte Rheologieverbesserer
können
beispielsweise verwendet werden, worin der Kern mit -NHSO2R5, -N(C1-C5Alkyl) SO2R5, -NHSO2-C1-C10Alkylen-NR5R6, -N(C1-C5Alkyl) – C1-C10alkylen-SO2NR5R6, -NHCOR5, -N(C1-C5Alkyl)COR5, -NHCO-C1-C10Alkylen-NR5R6 oder -N(C1-C5Alkyl)-C1-C10alkylen-CONR5R6 substituiert ist. Bekannte Rheologieverbesserer
können
auch verwendet werden, die verschiedene Substituenten am gleichen
Kern aufweisen.
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Im Allgemeinen beträgt die Menge
Rheologieverbesserer 2 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
Pigment, vorzugsweise 4 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 6 bis
12 Gew.-%. Die erfindungsgemäßen Rheologieverbesserer
sind bekannte Substanzen oder können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. Manchmal werden sie
auch als "Synergisten" bezeichnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die erfindungsgemäße Dispersion
zusätzlich
einen neutralen, nichtionischen Dispergator vorzugsweise in einer
Menge von 5 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge Pigment,
bevorzugter 10 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%.
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Neutrale, nichtionische Dispergatoren
sind dem Fachmann bestens bekannt. Beispielsweise kann es sich dabei
um ein Polyglykol oder ein Derivat davon handeln.
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Zur Herstellung von Farbfiltern besonders
geeignete hochmolekulare organische Materialien sind dem Fachmann
bekannt. Beispielsweise kann es sich um Polymere handeln. Bevorzugt
sind im Wesentlichen farblose hochmolekulare organische Materialien,
zum Beispiel solche, die nachstehend beschrieben sind.
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Zweckmäßig beträgt die Menge hochmolekulares
organisches Material 10 bis 400 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmen ge
Pigment, vorzugsweise 30 bis 200 Gew.-%, bevorzugter 40 bis 100
Gew.-%.
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Zusätzlich und gesondert von der
erfindungsgemäßen Festlösung kann
ein Chinacridon-, Chinacridonchinon-, Dioxazin-, Indanthron-, Indigo-,
Isoviolanthron-, Perylen-, Amino-substituiertes 1,4-Diketo-2,5-diaryl-pyrrolo[3,4c]-pyrrol-
oder Alkoxy-substituiertes Naphthol AS-Azopigment ebenfalls Bestandteil
der erfindungsgemäßen blauen
Dispersion sein. Wird die erfindungsgemäße Dispersion für einen
anderen Zweck als Farbfilter verwendet, sodass die blaue Farbe nicht
mehr essentiell ist, so können
auch beliebige gewünschte andere,
beispielsweise bunte, weiße,
schwarze, glänzende
oder dichroitische organische, anorganische oder metallische Pigmente
beigemischt werden, wobei aufgrund der hohen Farbsättigung
(Chroma) der erfindungsgemäßen Festlösungen besonders
attraktive Färbungen
erhalten werden können.
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Der Fachmann weiß, wie Pigmente zu mischen
sind, um die von ihm gewünschten
Nuancen und Effekte zu bekommen.
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Das Pigment weist bevorzugt eine
mittlere Teilchengrosse von 0,01 μm
bis 0,3 μm,
besonders bevorzugt von 0,02 μm
bis 0,2 μm,
ganz besonders bevorzugt von 0,04 μm bis 0,1 μm auf.
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Vorzugsweise liegt die Hauptmenge
des Rheologieverbesserers an der Oberfläche des Pigmentes oder gesondert
in der Dispersion vor. Es hat sich darüber hinaus überraschend herausgestellt,
dass im Kern des Pigmentes eingeschlossene Verunreinigungen, z.
B. Rheologieverbesserer und insbesondere Sulfonate, einen negativen
Einfluss auf die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Dispersion hat: daraus
hergestellte Filter sind oft zu grünlich und/oder weisen viele
Defektstellen (pinholes) auf. Zu einem wesentlichen Ausmaß dauern
diese Probleme an, wenn weiterer Rheologieverbesserer zugegeben
wird. Vorzugsweise sind daher entweder weniger als 20 Gew.-% des
Rheologieverbesserers oder weniger als 2 Gew.-% Rheologieverbesserer,
bezogen auf die Gesamtmenge Pigment, im Kern eingeschlossen.
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Es ist daher auch bevorzugt, als
Ausgangsstoff kein Kupferphthalocyanin zu verwenden, welches signifikante
Mengen eines Rheologieverbesserers oder strukturell ähnlicher
Verbindungen enthält.
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Die optischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Pigmentdispersion
können
anhand einer etwa 0,4 μm
dicken Beschichtung enthaltend insgesamt 53,9 Gew.-% Pigment und
Rheologieverbesserer auf einem transparenten Glassubstrat, deren
Spektrum von 400 bis 700 nm (ein Spektralbereich von 380 bis 780
nm ist besonders geeignet) gemessen wird, leicht bewertet werden.
Im Fall von ε-Kupferphthalocyanin
als Wirt der Pigmentfestlösung
erreicht man ein Verhältnis
der Absorption bei 500 nm zur Absorption bei 455 nm
von mindestens 2,0, bevorzugt
mindestens 2,2, besonders bevorzugt mindestens 2,5. Andererseits
erreicht man ein Verhältnis
der Absorption bei 500 nm zur Absorption bei 415 nm
von mindestens 0,75, vorzugsweise
mindestens 0,85 und bevorzugter mindestens 0,95. Die Schichtdicke
wird dabei für
die getrocknete Schicht angegeben. Die Parameter
und
charakterisieren das Potenzial
der erfindungsgemäßen Dispersionen
besser als Transmissionswerte, da sie im Gegensatz zu den letzteren
von experimentellen Parametern weitgehend unabhängig sind; sie variieren kaum
im Konzentrationsbereich von insgesamt etwa 50 bis 60% Pigment und
Rheologieverbesserer. Geeignete Methoden zur Herstellung von Beschichtungen
ausgehend von Pigmentdispersionen sind an sich bekannt. Bei sorgfältiger Arbeitsweise
kann eine Transmission von etwa 90% bei 445 nm (Mitte des optimal
erwünschten
Transmissionsfensters) erreicht werden.
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Die erfindungsgemäße Dispersion kann beispielsweise
zur Herstellung eines Farbfilters verwendet werden, der selbst in
einem Bildschirm oder einer Anzeige benutzt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Dispersion kann durch gemeinsame
Knetung von Kupferphthalocyanin und Gastpigment hergestellt werden,
wobei der Rheologieverbesserer sowie gegebenenfalls der Dispergator
aus vorstehend genannten Gründen
bevorzugt erst nach der Knetung zugegeben werden. Zweckmäßig sollte
das Kupferphthalocyanin nicht amorph sein, und auch keineswegs etwa
gemäß WO-01/04215
vor der Knetung amorphisiert werden, da sonst die Koloristik leidet.
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Wenn das Kupferphthalocyanin vorwiegend
in der ε-Kristallform vorliegt,
kann es trotzdem andere Formen enthalten, wobei sich diese während der
Knetung in die ε-Form
umwandeln. Andere Formen sollen in diesem Falle zweckmäßig höchstens
in Mengen enthalten sein, sodass im Röntgenpulverdiagramm deren Signale
die Hauptsignale der ε-Form
bei etwa 5 bis 10°2θ (CuKα)
nicht übertreffen,
in der Regel höchstens
40 Gew.-% und bevorzugt höchstens
20 Gew.-%.
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Hingegen werden gegebenenfalls Gastpigmente
für die
Knetung vorzugsweise in möglichst
feinteiliger Form verwendet, besonders bevorzugt gemäß WO-01/04215
amorphisiert.
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Selbstverständlich eignet sich dieses Verfahren
auch für
Dispersionen von reinem Kupferphthalocyanin, wenn kein Gastpigment
zugegeben wird. In diesem Fall kann aber die Kristallphase des Produktes
nicht zuverlässig
vorausgesagt werden, da die phasenstabilisierende Wirkung des Gastpigments
und die Bildung von Festlösungen
entfallen. Die Farb kraft ist ebenfalls wesentlich niedriger als
in Gegenwart eines Gasts, obwohl sie noch viel höher ist, als jene des Ausgangsmaterials.
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Die Erfindung betrifft daher ein
Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Pigmentdispersion, worin
- – unsubstituiertes
Kupferphthalocyanin, bevorzugt vorwiegend in der ε-Kristallform,
sowie gegebenenfalls ein Chinacridon-, Chinacridonchinon-, Dioxazin-,
Indanthron-, Indigo-, Isoviolanthron-, Perylen-, Amino-substituiertes
1,4-Diketo-2,5-diaryl-pyrrolo[3,4c]-pyrroloder Alkoxy-substituiertes
Naphthol AS-Azopigment, mit einem kristallinen anorganischen Salz
oder Gemisch von kristallinen anorganischen Salzen und einer organischen
Flüssigkeit
geknetet werden; und
- – ein
Rheologieverbesserer aus der Gruppe, bestehend aus mit Stickstoff
oder Schwefel enthaltenden Gruppen substituierten Chinacridon-,
Dihydrochinacridon-, Chinacridonchinon-, 1,1'-Dianthrachinonyl-, Dioxazin-, Indanthron-,
Indigo-, Isoindolinon-, Isoviolanthron-, Phthalocyanin- und 1,4-Diketopyrrolo[3,4c]-pyrrolkernen
und beliebigen gewünschten
Gemischen davon, ausgewählt
ist, zugegeben wird.
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Bevorzugte Rheologieverbesserer sind
mit 1 bis 4 Gruppen -CH2NR5R6 substituiert, vorzugsweise mit 2 Gruppen
-CH2NR5R6 oder Gemischen, substituiert mit im Durchschnitt
etwa 2 Gruppen -CH2NR5R6.
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Gegebenenfalls kann man auch zusätzlich einen
neutralen, nichtionischen Dispergator vorzugsweise in einer Menge
von 5 bis 200 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge Pigment, bevorzugter
10 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 20 bis 50 Gew.-%, zugeben.
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Zweckmäßig ist das kristalline anorganische
Salz in der organischen Flüssigkeit
zu ≤ 100
mg/l bei 20°C
löslich,
bevorzugt ≤ 10
mg/l bei 20°C,
besonders bevorzugt praktisch unlöslich bei 20°C.
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Das anorganische Salz sowie die organische
Flüssigkeit
sind bevorzugt jeweils zu mindestens 10 g/100 ml in Wasser löslich. Als
anorganische Salze werden vorzugsweise Aluminiumsulfat, Natriumsulfat,
Calciumchlorid, Kaliumchlorid oder Natriumchlorid verwendet, welche
gegebenenfalls Kristallwasser enthalten können, besonders bevorzugt Natriumsulfat,
Kaliumchlorid oder Natriumchlorid.
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Zur Knetung verwendet man vorzugsweise
ein Salz mit einer mittleren Teilchengröße von 5 bis 200 μm, bevorzugter
ein Salz mit einer mittleren Teilchengröße von 10 bis 50 μm.
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Vorzugsweise werden als organische
Flüssigkeit
ein Keton, ein Ester, ein Amid, ein Sulfon, ein Sulfoxid, eine Nitroverbindung
oder eine Mono-, Bis- oder Tris-hydroxy-C2-C12alkanverbindung,
welche mit 1 oder 2 Oxogruppen substituiert ist und an einer oder
mehreren Hydroxygruppen mit C1-C8Alkyl
verethert oder mit C1-C8Alkylcarbonyl
verestert sein kann, oder ein Gemisch davon verwendet. Ersatzweise
können
auch Alkohole oder Glykole verwendet werden. Besonders bevorzugt
handelt es sich bei dem Keton, Ester, Amid, Sulfon, Sulfoxid oder
bei der Nitroverbindung um eine aliphatische oder cycloaliphatische
Verbindung.
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Vorzugsweise ist die organische Flüssigkeit
an sich neutral, obwohl saure oder basische Verunreinigungen in üblichen
kleinen Mengen nicht stören.
Veranschaulichende, die Erfindung jedoch keineswegs beschränkende Beispiele
neutraler organischer Flüssigkeiten
sind Triacetin, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, N-Methyl-pyrrolidon,
Ethylmethylketon, Cyclohexanon, Diacetonalkohol, Essigsäurebutylester, Nitromethan,
Dimethylsulfoxid oder Sulfolan. Besonders bevorzugt ist Diacetonalkohol.
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Vorzugsweise beträgt die Temperatur bei der Knetung
10 bis 60°C.
Die Drehgeschwindigkeit ist derart einzustellen, gegebenenfalls
unter Berücksichtigung
der Kühlung,
dass die geknetete Masse bei gleichmäßiger Scherwirkung homogen
bewegt wird, und die Temperatur nicht über den erfindungsgemäßen Temperaturbereich
hinaus steigt. Lokale Überhitzungen
oder mechanische Überbeanspruchungen
sollen soweit wie möglich
vermieden werden. Hervorragende Resultate werden zum Beispiel in
einem Kneter von 5 1 Inhalt bei Drehgeschwindigkeiten von 50 bis
150 U/min und Knetdauer von 6 bis 24 h erreicht, wobei diese Angaben
keineswegs begrenzend sind und die Drehgeschwindigkeiten zum Beispiel
in größeren Apparaturen
niedriger sein können.
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Vorzugsweise werden nach der Knetung
das anorganische Salz und die organische Flüssigkeit mit Wasser, insbesondere
entmineralisiertem Wasser, ausgewaschen. Die Trocknung wird vorzugsweise
bei –20 bis
250°C/10–1 bis
105 Pa durchgeführt, bevorzugter bei 25 bis
100°C/102 bis 105 Pa oder
100 bis 200°C/104 bis 105 Pa, besonders
bevorzugt um 80°C/104 Pa.
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Im Verlauf des Knetens ist das Verhältnis von
organischer Flüssigkeit
zu anorganischem Salz 1 ml : 6 g bis 3 ml : 7 g, sowie das Verhältnis von
organischer Flüssigkeit
zum Gesamtgewicht von anorganischem Salz und aller Pigmente 1 ml
: 2, 5 g bis 1 ml : 7, 5 g.
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Einzelne Verunreinigungen sind dafür bekannt,
Kristallphasenumwandlungen zu verursachen. Je nach deren Menge und
Identität
sind diese Verunreinigungen manchmal analytisch schwer zu erfassen.
Empfehlenswert ist daher, entweder unsubstituiertes Kupferphthalocyanin
einer reinen Form (zum Beispiel α, β oder vorzugsweise ε) zu verwenden,
oder sonst die Koloristik der erhaltenen Dispersion anhand einer
Beschichtung wie vorstehend angegeben zu überprüfen. Wenn man von Kupferphthalocyanin
vorwiegend in der ε-Form
ausgeht, wird man aber gewöhnlich
feststellen, dass eventuell vorhandene, andere Formen von Kupferphthalocyanin
in die ε-Form
umgewandelt werden.
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Die Erfindung betrifft daher auch
ein Verfahren zur Umwandlung von Kupferphthalocyanin in die ε-Form durch
Knetung mit einem kristallinen anorganischen Salz oder Gemisch von
kristallinen anorganischen Salzen und einer organischen Flüssigkeit,
wobei das Kupferphthalocyanin aus einem Gemisch verschiedener Kristallformen
besteht, wobei die ε-Form überwiegt.
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Zudem verschwinden meist im Röntgenpulverdiagramm
die dem Gastpigment zugehörigen
Signale, sodass man besonders vorteilhaft eine monophasige Festlösung im
Gitter von Kupferphthalocyanin erhält. Die erfindungsgemäßen monophasigen
Festlösungen
zeichnen sich durch besonders hohe Echtheit, insbesondere eine hervorragende
Lichtechtheit, aus.
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Vorzugsweise wird der Rheologieverbesserer
frühestens
dann zugegeben, wenn die erwünschte
Teilchengröße erreicht
ist, besonders bevorzugt erst nach der Knetung. Wird ein neutraler,
nichtionischer Dispergator zugegeben, so wird dieser ebenfalls bevorzugt
frühestens
dann zugegeben, wenn die erwünschte
Teilchengröße erreicht
ist, besonders bevorzugt erst nach der Knetung.
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Zusätzlich können die erfindungsgemäßen Dispersionen übliche Lösungsmittel
in üblichen
Mengen enthalten. Kupferphthalocyanin enthaltende Festlösungen sind
neu. Sie sind als Pigmente mit guten applikatorischen Eigenschaften,
wie zum Beispiel Dispergiervermögen,
Rheologie, Hitzestabilität,
Migrations-, Licht- und Wetterechtheit so wie Farbkraft und Farbsättigung
verwendbar. Anwendungen für
diese Festlösungen schließen Farbfilter,
Elektrophotographie, Kraftfahrzeuganstrichsysteme und Polymerfasern
aller Art ein, sind jedoch nicht darauf begrenzt.
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Daher betrifft die Erfindung auch
eine Festlösung
bestehend im Wesentlichen aus Kupferphthalocyanin und einem oder
mehreren weiteren Farbmitteln, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Chinacridon-, Chinacridonchinon-, Dioxazin-, Indanthron-, Indigo-,
Isoviolanthron-, Perylen-, Amino-substituierten 1,4-Diketo-2,5-diaryl-pyrrolo[3,4c]-pyrrol-
oder Alkoxy-substituierten Naphthol AS-Azopigmenten und beliebigen
Gemischen davon. Bei mehreren weiteren Farbmitteln ist deren Anzahl
beliebig, beispielsweise 2 bis 100, vorzugsweise 2 bis 8, bevorzugter
2 oder 3.
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Bevorzugt ist eine monophasige Festlösung im
Kristallgitter von unsubstituiertem α-, β- oder ε-Kupferphthalocyanin als Wirt,
enthaltend als Gast ein Chinacridon-, Dioxazin-, Indanthron-, Indigo-,
Isoviolanthron-, Perylen-, Amino-substituiertes 1,4-Diketo-2,5-diaryl-pyrrolo[3,4c]pyrrol-
oder Alkoxy-substituiertes Naphthol AS-Azopigment.
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In allen Fällen beträgt die Menge weiterer Farbmittel
insbesondere 0,1 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Menge Kupferphthalocyanin,
vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, bevorzugter 1 bis 10 Gew.-%, insbesondere etwa
3 bis 5 Gew.-%.
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Ganz hervorragende Resultate werden
insbesondere mit ε-Kupferphthalocyanin
als Wirt und Indanthron- oder Dioxazinpigmenten als Gast erhalten.
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Die erfindungsgemäßen Festlösungen oder Dispersionen können selbstverständlich auch
zum Pigmentieren von hochmolekularen organischen Materialien in
der Masse verwendet werden, zum Beispiel als Masterbatches.
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Das erfindungsgemäß zu färbende hochmolekulare organische
Material kann natürlicher
oder künstlicher
Herkunft sein und weist üblicherweise
ein Molekulargewicht im Bereich von 103 bis
108 g/Mol auf. Es können zum Beispiel Naturharze
oder trocknende Öle,
Kautschuk oder Casein oder abgewandelte Naturstoffe, wie Chlorkautschuk, ölmodifizierte
Alkydharze, Viscose, Celluloseether oder -ester, wie Celluloseacetat,
Cellulosepropionat, Celluloseacetobutyrat oder Nitrocellulose, sein,
insbesondere aber vollsynthetische organische Polymere (sowohl Duroplaste
als auch Thermoplaste), wie sie durch Polymerisation, Polykondensation
oder Polyaddition erhalten werden, zum Beispiel Polyolefine, wie
Polyethylen, Polypropylen oder Polyisobutylen, substituierte Polyolefine,
wie Polymerisate aus Vinylchlorid, Vinylacetat, Styrol, Acrylnitril
oder Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureester
oder Butadien sowie Copolymerisate der erwähnten Monomeren, insbesondere ABS
oder EVA.
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Aus der Reihe der Polyadditionsharze
und Polykondensationsharze seien die Kondensationsprodukte von Formaldehyd
mit Phenolen, die sogenannten Phenoplaste, und die Kondensationsprodukte
von Formaldehyd mit Harnstoff, Thioharnstoff und Melamin, bekannt
als Aminoplaste, die als Lackharze verwendeten Polyester, und zwar
sowohl gesättigte
Harze, wie Alkydharze, als auch ungesättigte, wie Maleatharze, und
ferner auch die linearen Polyester und Polyamide oder Silikone genannt.
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Die erwähnten hochmolekularen Verbindungen
können
einzeln oder in Gemischen, als plastische Massen oder Schmelzen,
die gegebenenfalls zu Fasern versponnen werden können, vorliegen.
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Sie können auch in Form ihrer Monomere
oder im polymerisierten Zustand in gelöster Form als Filmbildner oder
Bindemittel für
Anstrichstoffe oder Drucktinten vorliegen, wie Leinölfirnis,
Nitrocellulose, Alkydharze, Melaminharze, Harnstoff-Formaldehydharze
oder Acrylharze.
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Die Pigmentierung der hochmolekularen,
organischen Substanzen mit den erfindungsgemäßen Pigmenten erfolgt beispielsweise
derart, dass man ein solches Pigment gegebenenfalls in Form von
Masterbatches oder Dispersionen, diesen Substraten unter Verwendung
von Walzwerken, Misch- oder Mahlapparaten zumischt. Das pigmentierte
Material wird in der Regel hierauf nach an sich bekannten Verfahren,
wie Kalandrieren, Pressen, Strangpressen, Streichen, Gießen oder
durch Spritzguss, in die gewünschte
endgültige Form
gebracht. Oft ist es erwünscht,
zur Herstellung von nicht starren Formlingen oder zur Verringerung
ihrer Sprödigkeit
den hochmolekularen Verbindungen vor der Verformung sogenannte Weichmacher
zuzusetzen. Als solche können
zum Beispiel Ester der Phosphorsäure,
Phthalsäure
oder Sebacinsäure
dienen. Die Weichmacher können
im erfindungsgemäßen Verfahren
vor oder nach der Einarbeitung des Pigmentfarbstoffes in die Polymeren
eingearbeitet werden. Es ist ferner möglich, zwecks Erzielung verschiedener
Farbtöne,
den hochmolekularen, organischen Stoffen neben den Pigmentzusammensetzungen
noch Füllstoffe
bzw. andere farbgebende Bestandteile, wie Weiß-, Bunt- oder Schwarzpigmente,
und Effektpigmente in der jeweils gewünschten Menge zuzufügen.
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Zum Pigmentieren von Anstrichstoffen
und Drucktinten werden die hochmolekularen organischen Materialien
und die erfindungsgemäßen Pigmentfestlösungen,
einzeln oder zusammen mit Zusatzstoffen, wie Füllmitteln, anderen Pigmenten,
Siccativen oder Weichmachern, im Allgemeinen in einem organischen und/oder
wässrigen
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
fein dispergiert bzw. gelöst.
Man kann dabei so verfahren, dass man die einzelnen Komponenten
für sich
oder auch mehrere gemeinsam dispergiert beziehungsweise löst, und
erst dann alle Komponenten zusammenbringt.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft
daher auch in der Masse gefärbtes
hochmolekulares organisches Material, enthaltend
- (a)
0,05 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus (a) und (b), einer
erfindungsgemäßen Festlösung, und
- (b) 99, 95 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die Summe aus (a) und
(b), eines hochmolekularen organischen Materials.
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Dabei kann es sich sowohl um eine
gebrauchsfertige Zusammensetzung oder einen daraus geformten Gegenstand
handeln, als auch um einen Masterbatch, beispielsweise in Form eines
Granulats. Gegebenenfalls kann das erfindungsgemäß gefärbte hochmolekulare organische
Material auch übliche
Zusatzstoffe enthalten, zum Beispiel Stabilisatoren.
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Eine weitere Ausführungsform betrifft daher auch
ein Verfahren zur Färbung
von hochmolekularem organischem Material in der Masse, wobei eine
erfindungsgemäße Pigmentdispersion
oder Festlösung
darin eingearbeitet wird, beispielsweise indem man das hochmolekulare
organische Material mit einer erfindungsgemäßen Pigmentzusammensetzung,
gegebenenfalls in Form eines Masterbatches, in an sich bekannter
Weise mischt und verarbeitet. Die Pigmentierungen zeichnen sich
insbesondere durch eine hervorragende Transparenz bei hoher Farbsättigung
(Chroma) und guten Echtheiten aus.
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Die nachfolgenden Beispiele erläutern die
Erfindung, ohne deren Umfang einzuschränken (sofern nicht anders angegeben,
handelt es sich bei "%" immer um Gewichts-%):
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Beispiel 1: Ein Laborkneter von 1
1 Inhalt wird mit 58,2 g Fastogen® Blau
EP 7 (Pigment Blue 15 : 6, DIC), 1,8 g gemäß WO-01/04215 amorphisiertem
Carbazolviolett (Pigment Violet 23), 240 g Natriumchlorid und 70
ml Diacetonalkohol beschickt und die Drehzahl wird auf 100 U/min
eingestellt. Die Wände
des Kneters werden auf 20°C
gekühlt,
sodass die Temperatur in der Masse 30°C nicht übersteigt. Nach 7 Stunden gibt
man langsam 150 ml entionisiertes Wasser zu, entlässt das
erhaltene Gemisch auf einen Büchner-Trichter
und das Material wird in dem Trichter mit Wasser nachgewaschen,
bis das Waschwasser salzfrei ist. Das Produkt wird bei 80°C /3·103 Pa während
15 Stunden getrocknet, dann durch ein Sieb der Maschenweite 0,4
mm gesiebt. Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 2: Man verfährt analog
zu Beispiel 1, verwendet jedoch 2,4 g Carbazolviolett. Man erhält eine Festlösung, deren
Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 3: Man verfährt analog
zu Beispiel 2, verwendet jedoch Cromophtal® Blau
A3R (Pigment Blue 60, Ciba Spezialitätenchemie AG) anstatt von Carbazolviolett.
Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 4: Ein Laborkneter von 1
l Inhalt wird mit 44,0 g Heliogen® Blau
D6700-T (Colour Index Pigment Blue 15 : 6, BASF), 1,36 g gemäß WO-01/04215
amorphisiertem Carbazolviolett (Colour Index Pigment Violet 23),
4,40 g Solsperse® 5000 (blaues Kupferphthalocyaninderivat,
Avecia), 240 g Natriumchlorid und 70 ml Diacetonalkohol beschickt
und die Drehzahl wird auf 100 U/min eingestellt. Die Wände des
Kneters werden auf 25°C
gekühlt,
sodass die Temperatur in der Masse 40°C nicht übersteigt. Nach 8 Stunden gibt
man langsam 150 ml entionisiertes Wasser zu, entlässt das
erhaltene Ge misch auf einen Büchner-Trichter
und wäscht das
Material in dem Trichter mit Wasser nach, bis das Waschwasser salzfrei
ist. Das Produkt wird bei 80°C/3·103 Pa während
15 Stunden getrocknet, dann durch ein Sieb der Maschenweite 0,4
mm gesiebt. Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 5: Man verfährt analog
zu Beispiel 1, verwendet jedoch Heliogen® Blau
D6700-T (Colour Index Pigment Blue 15 : 6, BASF) anstatt von Fastogen® Blau
EP 7. Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase von
unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 6: Man wiederholt das Verfahren
von Beispiel 5, jedoch unter Verwendung von Cinquasia® Violet
R NRT-201-D (Colour Index Pigment Violet 19, Ciba specialty Chemicals
Inc.) anstelle von Carbazolviolett. Dies ergibt eine Festlösung, deren
Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase von
unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 7: Man verfährt analog
zu Beispiel 1, verwendet jedoch 60,0 g Fastogen® Blau EP 7 und kein Carbazolviolett.
Man erhält
ein feines Pigment, dessen Röntgenpulverdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 8: Man verfährt analog
zu Beispiel 5, verwendet jedoch gemäß WO-01/04215 amorphisiertes Heliogen® Blau D6700-T.
Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpul verdiagramm
der reinen ε-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht.
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Beispiel 9: Ein Laborkneter von 1
1 Inhalt wird mit 45,0 g Heliogen® Blau
K 6902 (Pigment Blue 15 : 1 / BASF; α-Kristallform), 5,0 g feinkristallinem
Carbazolviolett (Pigment Violet 23), 200 g Natriumchlorid und 60 ml
Diacetonalkohol beschickt und die Drehzahl wird auf 100 U/min eingestellt.
Die Wände
des Kneters werden auf 40°C
gekühlt.
Nach 8 Stunden gibt man langsam 150 ml entionisiertes Wasser zu,
entlässt
das erhaltene Gemisch auf einen Büchner-Trichter und wäscht das
Material in dem Trichter mit Wasser nach, bis das Waschwasser salzfrei
ist. Das Produkt wird bei 80°C/
3·103 Pa während
15 Stunden getrocknet, dann durch ein Sieb der Maschenweite 0,4
mm gesiebt. Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen α-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht. Das Produkt
hat eine sehr attraktive Koloristik und gute Echtheiten in Anstrichstoffen,
zum Beispiel dichroitischen oder metallisch glänzenden Automobillackierungen
(enthaltend Aluminiumflocken und/oder Glimmerteilchen, bevorzugt
2- oder 3-schichtig).
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Beispiel 10: Ein Laborkneter von
1 1 Inhalt wird mit 45,0 g Heliogen® Blau
S 7084 (Pigment Blue 15 : 3/BASF; β-Kristallform), 5,0 g feinkristallinem
Carbazolviolett (Pigment Violet 23), 200 g Natriumchlorid und 60 ml
Diacetonalkohol beschickt und die Drehzahl wird auf 100 U/min eingestellt.
Die Wände
des Kneters werden auf 40°C
gekühlt.
Nach 8 Stunden gibt man langsam 150 ml entionisiertes Wasser zu,
entlässt
das erhaltene Gemisch auf einen Büchner-Trichter und wäscht das
Material in dem Trichter mit Wasser nach, bis das Waschwasser salzfrei
ist. Das Produkt wird bei 80°C/
3·103 Pa während
15 Stunden getrocknet, dann durch ein Sieb der Maschenweite 0,4
mm gesiebt. Man erhält
eine Festlösung,
deren Röntgenpulverdiagramm
der reinen β-Kristallphase
von unsubstituiertem Kupferphthalocyanin entspricht. Das Produkt
hat eine sehr attraktive Koloristik und gute Echtheiten in Anstrichstoffen,
zum Beispiel dichroitischen oder metallisch glänzenden Automobillackierungen.
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Beispiel 11: In einem 100 ml-Glasgefäß mit 83,3
g Zirkonkeramikkugeln, 2,8 g des Produkts gemäß Beispiel 1, 0,28 g Solsperse® 5000,
4,10 g Disperbyk® 161 (Dispergator/ BYK
Chemie: 30%ige Lösung
eines hochmolekularen Block-Copolymeren
mit pigmentaffinen Gruppen in n-Butylacetat/1-Methoxy-2-propylacetat 1 : 6) und 14,62
g Propylenglykolmonomethylether-acetat (MPA, CAS Reg. Nº 108-65-6)
werden mit einem Dispermat während
10 Minuten bei 1000 U/min und während
180 Minuten bei 3000 U/min bei 23°C
gerührt. Nach
der Zugabe von 4,01 g eines Acrylpolymer-Bindemittels (35% Lösung in
MPA) bei Raumtemperatur wird während
30 Minuten bei 3000 U/min gerührt.
Nach dem Abtrennen der Kugeln wird die Dispersion mit dem gleichen
Gewicht MPA verdünnt.
Auf einer Lackschleuderapparatur wird ein Glassubstrat (Corning
Type 1737-F) mit dieser Dispersion beschichtet und während 30
s bei 1000 U/min abgeschleudert. Die Trocknung der Schicht wird
während
2 Minuten bei 100°C
und während
5 Minuten bei 200°C
auf einer Heizplatte durchgeführt.
Die erreichte Schichtstärke
beträgt
0,4 μm. 1 zeigt das Transmissionsspektrum
dieses Farbfilters mit einem Maximum bei etwa 455 nm. Die trichromatischen
Koordinaten (mit Standard C als Hintergrundlicht) sind: x = 0,154
/ y = 0,177 / Y = 26,98%.
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Beispiele 12–15: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch jeweils ein Produkt der Beispiele
2 bis 5 anstatt des Produkts gemäß Beispiel
1.
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Beispiel 16: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch das Produkt gemäß Beispiel 6 anstatt des Produkts
gemäß Beispiel
1.
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Beispiel 17–18: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch das Produkt gemäß den Beispielen 7 bis 8 anstatt
des Produkts gemäß Beispiel
1.
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Beispiel 19: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch das Produkt gemäß Beispiel 8 anstatt des Produkts
gemäß Beispiel
1.
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Die trichromatischen Koordinaten
(mit Standard C als Hintergrundlicht) sind: x = 0,154 / y = 0,181
/ Y = 26,11%.
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Beispiel 20: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch das Produkt gemäß Beispiel 9 anstatt des Produkts
gemäß Beispiel
1.
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Die trichromatischen Koordinaten
(mit Standard C als Hintergrundlicht) sind: x = 0,152 / y = 0,201
/ Y = 30,73%.
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Beispiel 21: 9 g des Produkts gemäß Beispiel
5 werden in 90 ml Wasser mit 10 ml einer 1M-HCl-Lösung dispergiert.
1 g Bis-dimethylaminomethyl-kupferphthalocyanin wird zugegeben und
1 Stunde gerührt. Das
Gemisch wird dann durch langsames Zugeben von 1N-NaOH-Lösung neutralisiert
und erneut 1 Stunde gerührt.
Danach wird das Gemisch filtriert, gewaschen und im Vakuum bei 80–90°C/3·103 Pa für
15 Stunden getrocknet.
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Beispiel 22: Man verfährt analog
zu Beispiel 21, verwendet jedoch 1 g Bis-phthalimidomethyl-kupferphthalocyanin
anstelle von Bis-dimethylaminomethyl-kupferphthalocyanin.
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Beispiel 23: Man verfährt analog
zu Beispiel 21, verwendet jedoch 1 g Mono-diethylaminopropylsulfonamid-kupferphthalocyanin
anstelle von Bis-dimethylaminomethyl-kupferphthalocyanin.
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Beispiel 24: Man verfährt analog
zu Beispiel 21, verwendet jedoch 0,5 g Bis-dimethylaminomethyl-kupferphthalocyanin
und zusätzlich
0,5 g des gemäß Beispiel
2 von US-5 334 727 erhältlichen
Produkts.
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Beispiel 25: Man verfährt analog
zu Beispiel 21, verwendet jedoch 0,5 g Bis-dimethylaminomethyl-kupferphthalocyanin
und zusätzlich
0,5 g des gemäß Beispiel
23 von EP-A-1 026
207 erhältlichen
Produkts.
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Beispiel 26: Man verfährt analog
zu Beispiel 11, verwendet jedoch 3,08 g des Produkts gemäß Beispiel 21
und kein Solsperse® 5000. Die erreichte Beschichtungsdicke
war überall
unter 0,4 μm.
Die trichromatischen Koordinaten (mit Standard C als Hintergrundlicht)
sind: x = 0,153 / y = 0,177 / Y = 26,44%.
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Beispiel 27–30: Man verfährt analog
zu Beispiel 26, verwendet jedoch die Produkte gemäß Beispielen 22
bis 25 anstelle des Produkts gemäß Beispiel
21. Die erreichte Beschichtungsdicke war überall unter 0,4 μm. Die trichromatischen
Koordinaten (mit Standard C als Hintergrundlicht) entsprechen:
x
= 0,154 / y = 0,179 / Y = 27,05% (Beispiel 27)
x = 0,156 /
y = 0,183 / Y = 27,27% (Beispiel 28)
x = 0,156 / y = 0,176
/ Y = 26,43% (Beispiel 29)
x = 0,155 / y = 0,179 / Y = 26,91%
(Beispiel 30)
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Beispiel 31: Die Beschichtungen gemäß Beispielen
11, 16 und 26 werden entsprechend der Anzahl an Pin-holes pro Oberflächeneinheit
verglichen. Die Beschichtung gemäß Beispiel
16 hatte weniger Pin-holes als jene von Beispiel 11, während die
Beschichtung gemäß Beispiel
26 tatsächlich
pinhole-frei ist.
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Beispiel 32: Die Verunreinigungen
in Fastogen® Blue
EP 7 (Pigment Blue 15 : 6, DIC) und Heliogen® Blue
D6700-T (Colour Index Pigment Blue 15 : 6, BASF) werden vergleichend
bestimmt durch Matrix Assisted Laser Desorption Ionisation – Time Of
Fly (MALDI-TOF).
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Beispiel 33: Man verfährt analog
zu Beispiel 5, verwendet jedoch 60,0 g Heliogen® Blue
D6700-T und kein Carbazoviolett. Der elektrische Widerstand des
Produkts ist etwa 5% niedriger als jener von Beispiel 5. Die Farbkraft
im Anstrich ist 92% von jener des Produkts von Beispiel 5.
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Beispiel 34: Man verfährt analog
zu Beispiel 5, verwendet jedoch 57,0 g Heliogen® Blue
D6700-T und 3,00 g Carbazoviolett. Die Farbkraft im Anstrich ist
101% von jener des Produkts von Beispiel 5.
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Beispiel 35: Man verfährt analog
zu Beispiel 5, verwendet jedoch 54,0 g Heliogen® Blue
D6700-T und 6,00 g Carbazoviolett. Die Farbkraft im Anstrich ist
116% von jener des Produkts von Beispiel 5
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Beispiel 36: Das Produkt von Beispiel
33 wird in einen gewöhnlichen
Polyester/Celluloseacetobutyrat-Anstrich in weißer Reduktion bei einem Gewichtsverhältnis von
10 : 90 mit TiO2-Pigment eingearbeitet.
Wie verglichen mit einer Beschichtung, hergestellt aus dem Ausgangsmaterial
von Beispiel 5, ist die Tönung
etwa die gleiche jedoch die Chroma ist höher (CIE-L*C*h: ΔH* = –0,4, ΔC* = +2,0).
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Beispiel 37: Man verfährt analog
zu Beispiel 5, verwendet jedoch das Produkt von Beispiel 34 anstelle des
Produkts von Beispiel 5. Wie verglichen mit der Beschichtung von
Beispiel 36, ist die Tönung
viel roter, während
die Chroma überraschenderweise
gerade sehr hoch ist (ΔH*
= +5,4, ΔC*
= +0,0). Die Farbreinheit ist sehr vorteilhaft insbesondere zum
Entwerfen von sehr attraktiven Kraftfahrzeugschattierungen.