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Die Erfindung betrifft Funkzugangsträger, die
sowohl auf ein GSM/EDGE-RAN (GERAN) als auch auf ein UMTS-RAN (UTRAN)
ausgerichtet sind.
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Im weitesten Sinn werden Telekommunikationsdienste
in zwei Kategorien unterteilt, diese sind Trägerdienste und in Teledienste.
Trägerdienste
ermöglichen
einem Teilnehmer einen Zugriff auf verschiedene Kommunikationsformen
wie etwa einen asynchronen schaltungsvermittelten Datendienst in
Zusammenarbeit mit dem öffentlichen
Telefonnetz (PSTN: "public
switched telephone network")
oder einen paketvermittelten synchronen Datendienst in Zusammenarbeit
mit dem paketvermittelten öffentlichen
Datennetz (PSPDN: "packet switched
public data netwiork").
Andererseits ermöglichen
Teledienste einem Teilnehmer einen Zugriff auf verschiedene Anwendungsformen
wie etwa eine Sprachübertragung,
Kurznachrichtendienste und Faxübertragungen.
Derartige Trägerdienste
werden momentan in das Universellen Mobilfunk-Telekommunikationssystem
(UMTS: "universal
mobile telecommunications system") übernommen.
Das UMTS-Netzwerk besteht aus vier Unternetzwerken, nämlich dem
Zugangsnetzwerk, dem Kernnetzwerk, dem Dienstemobilitäts-Steuernetzwerk
und dem Telekommunikations-Verwaltungsnetzwerk. Von diesen ist das
Zugangsnetzwerk für
grundlegende Übertragungsund
Vermittlungsfunktionen verantwortlich, die benötigt werden, um einer Mobilstation (MS)
zu ermöglichen, über die
Funkschnittstelle (Um-Schnittstelle) auf
eine feste Netzwerkressource zuzugreifen.
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Trägerdienste (Träger), die
einem Teilnehmer einen Zugriff auf verschiedene Kommunikationsformen über das
UMTS-Funkzugangsnetzwerk (RAN) ermöglichen, sind schon klar definiert.
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Die US-5,465,269 von Shaffner et
al. offenbart ein Kommunikationssystem mit einer ersten Station, die
zur Kommunikation mit einer zweiten Station über einen drahtlosen Kanal
in der Lage ist, wobei inkohärent modulierte
Daten mit einem zusätzlichen
Signal phasenmoduliert werden, um codierte Daten zu erzeugen, die dann übertragen
und an der zweiten Station demoduliert werden.
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Eine Alternative zu UTRAN ist GERAN.
Mit der Entwicklung von GERAN werden neue Funkzugangsträger definiert.
Da GERAN an ein mit UMTS gemeinsames Kernnetzwerk angeschlossen
sein wird, ist es notwendig, dass die von GERAN angebotenen Träger an jenen
von UTRAN ausgerichtet sind. Die folgenden Verkehrsklassen sind
dann zu unterstützen,
um die Dienstanforderung zu erfüllen.
Diese Verkehrsklassen sind die über
dem RAN zwischen dem Zugangsnetzwerk und dem Kernnetzwerk des Mobiltelefonsystems
auftretenden Verkehrstypen.
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Gesprächsverkehr
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Realzeit-Gesprächsschematas sind durch die
Tatsache gekennzeichnet, dass die Transferzeit aufgrund der Gesprächsnatur
des Schemas niedrig sein muss, und dass gleichzeitig der Zeitbezug
(Abweichung) zwischen Informationsinstanzen des Datenstroms auf
die gleiche Weise wie für
Realzeitdatenströme
gewahrt werden muss. Daher ist die Grenze für akzeptable Transferverzögerungen
sehr streng, da eine Nichtbereitstellung einer ausreichend niedrigen
Transferverzögerung
in einem nicht akzeptierbaren Qualitätsmangel resultiert. Die Transferverzögerungsanforderung
ist daher sowohl erheblich niedriger als auch strenger als die Umlaufverzögerung des
nachstehend dargelegten Falls interaktiven Verkehrs.
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Streaming- bzw. Strömungs-Verkehr
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Dieses einseitige Schema ist durch
die Tatsache gekennzeichnet, dass die Zeitbezüge (Abweichung) zwischen Informationsinstanzen
(d. h. Abtastwerte, Pakete) innerhalb eines Flusses gewahrt werden
müssen, obwohl
es keinerlei Anforderungen an eine niedrige Transferverzögerung aufweist.
Die Verzögerungsabweichung
des Ende-zu-Ende-Stroms muss begrenzt sein, um den Zeitbezug (Abweichung)
zwischen Informationsinstanzen im Datenstrom zu wahren.
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Interaktiver
Verkehr
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Fordert der Endteilnehmer Daten im
verbundenen Zustand bzw. online von einer entfernt liegenden Vorrichtung
an, findet dieses Schema Anwendung. Interaktiver Verkehr ist gekennzeichnet
durch das Anfrage-Antwort-Muster des Endteilnehmers. Am Nachrichtenzielort
gibt es eine Instanz, die die Nachricht (Antwort) innerhalb einer
bestimmten Zeit erwartet. Umlaufverzögerungszeit ist daher eines
der Hauptmerkmale. Eine andere Eigenschaft ist die Tatsache, dass
der Inhalt der Pakete transparent (mit einer niedrigen Bitfehlerrate) übermittelt
werden muss.
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Hintergrundverkehr
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Sendet und empfängt der Endteilnehmer Datendateien
im Hintergrund, findet dieses Schema Anwendung. Beispiele sind Hintergrundlieferungen
von E-Mails, SMS, Download bzw. Herunterladen aus Datenbanken und
Empfang von gemessenen Datensätzen
bzw. Aufzeichnungen. Hintergrundverkehr ist durch die Tatsache gekennzeichnet,
dass das Ziel die Daten nicht innerhalb einer bestimmten Zeit erwartet.
Dieses Schema ist daher mehr oder weniger unempfindlich bezüglich einer
Zustellzeit. Eine andere Eigenschaft besteht darin, dass der Inhalt
des Pakets transparent (mit einer niedrigen Bitfehlerrate) übermittelt
werden muss.
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Der wichtigste Unterscheidungsfaktor
zwischen diesen verschiedenen Verkehrsklassen besteht darin, wie
verzögerungsempfindlich
der Verkehr ist. Gesprächsklassen-Verkehr
meint Verkehr, der verzögerungsempfindlich
ist, wohingegen Hintergrundklassen-Verkehr die am meisten verzögerungsunabhängige Verkehrsklasse
ist. Gesprächsund
Streaming-Klassen sind hauptsächlich
dazu vorgesehen, um zum Transportieren von Realzeit-Verkehrsflüssen verwendet
zu werden. Verkehr der interaktiven Klasse und Hintergrundverkehr sind
hauptsächlich
dafür bestimmt,
von herkömmlichen
Internetanwendungen wie WWW, E-Mail, Telnet, FTP und News verwendet
zu werden. Aufgrund im Vergleich zu Gesprächs- und Streaming-Klassen
lockereren Verzögerungsanforderungen
stellen beide mit Hilfe von Kanalcodierung und Neu-Übertragungen
bessere Fehlerraten bereit. Diese Verkehrsklassen sind in der UMTS-23.107
genauer beschrieben.
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In Anbetracht der allgemeinen Verwendung
des UMTS-Kernnetzwerks bei den zum Schaffen von GERAN verwendeten
Kommunikationsprotokollen sollten auch Funkzugangsträger wie
in UMTS gebildet werden, wo Kombinationen unterschiedlicher Protokollarten
in einem einzigen Stack bzw. Stapel eine große Menge an Trägern bereitstellen.
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Kommunikationsprotokolle sind die
Mengen von Vorschriften, die Teilnehmer zum Aufbauen von Diensten
und zum Übermitteln
von Daten anwenden. Protokolle ermöglichen den Aufbau und die
Verwaltung von Verbindungen und werden auch benötigt, um zuverlässige Übertragungen
zu ermöglichen.
Die von den Kommunikationsprotokollen zur Verfügung gestellten Funktionen
sind gründlich
beschrieben, aber ihre Implementierung nicht. Ein Modell, das die
von den Kommunikationsprotokollen zur Verfügung gestellten Funktionen
beschreibt, enthält
mehrere Schichten. Diese werden Protokollstacks bzw. -stapel genannt.
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1 zeigt
einen Protokollstack 10 der Benutzerebene, der zur Verwendung
mit dem GERAN geeignet ist, bei dem jede Schicht unterschiedliche
(Betriebs-) Arten beinhaltet. Der Stack enthält eine physikalische Schicht 11,
die analog zur physikalischen Schicht eines UMTS-Zugangsnetzwerks-Protokollstacks
ist, eine Medienzugangssteuerung- (MAC) Schicht 12, die
der Sicherungsschicht eines Standard-UMTS-Stacks entspricht, eine
Funkstreckensteuerungs- (RLC) Schicht 13, die der UMTS-Stack-Netzwerkschicht
entspricht, und eine Paketdaten-Konvergenz-Protokoll- (PDCP) Schicht 14,
die der Anwendungsschicht des UMTS-Stackmodells entspricht.
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Ist die MS nicht vollständig Internetprotokoll-
(IP: „internet
protocol") basiert
oder soll sie den GSM-Schaltungsmodus
verwenden, muss ein Element für
eine Übersetzung
von Schaltungsmodus-Daten in/aus IP/User- Datagram-Protocol- (UDP)/Real-Time-Protocol-
(RTP) Pakete/n und eine Übersetzung
von 04.08-Signalisierung in eine bzw. aus einer IP-basierten Signalisierung
(z. B. H.323) sorgen. Eine derartige Funktion wird höchstwahrscheinlich
nur für
Gesprächs-
und Streaming-Verkehrsklassen
benötigt.
Es wird ein Beispiel betrachtet, bei dem ein Datenstrahl zwischen
den Endpunkten einer Verbindung in Datenpaketen übertragen wird. Die von einer
Anwendung erzeugten Datenblöcke
können
in Datenpakete bestimmter Übertragungsprotokolle
eingekapselt werden. Das Realzeitprotokoll (RTP) ist ein Beispiel
eines Paketdatenprotokolls, das für Anwendungen verwendet werden
kann, die keine Verzögerungen
tolerieren. Die Datenblöcke werden
in RTP-Protokollpakete eingekapselt, indem die Datenblöcke selbst
in eine Nutzlast der Pakete platziert werden, und indem geeignete
Nachrichtenköpfe
bzw. Header an die Datenblöcke
hinzugefügt
werden. Einige Protokolle können
auch einige Informationen am Ende des Protokollpakets benötigen.
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Die RTP-Datenpakete können unter
Verwendung des Teilnehmer-Datagramm-Protokolls (UDP) übertragen
werden, das auf dem Internetprotokoll (IP) ausgeführt werden
kann. UDP und IP fügen
ihre eigenen Nachrichtenköpfe
bzw. Header an die Datenpakete an. Die an ein Sicherungsschicht-Protokoll
gelieferten Datenpakete bestehen daher typischerweise aus der ursprünglichen
Nutzlast und vielen Nachrichtenköpfen.
Das Sicherungsschicht-Protokoll kann zum Beispiel ein Header-Stripping bzw. eine
-Ablösung
durchführen,
wobei die Protokoll-Header typischerweise verschiedene Felder enthalten,
deren Inhalt sich von Paket zu Paket nicht verändert. Das Ergebnis des Header-Stripping
wird Header-Stripping-Rest
genannt, und es ist die Information, die für ein bestimmtes Paket oder
eine Gruppe von Paketen übertragen
werden muss, um dem Empfangsende zu ermöglichen, die Paket-Header wieder
aufzubauen. Das Header-Stripping kann auf jedem Datenpaket auf ähnliche
Weise durchgeführt
werden, oder es kann zum Beispiel auf dem ersten Datenpaket durchgeführt werden,
und dann wird der Inhalt der Header der nächsten Datenpakete unter Verwendung
der Informationen der Header bzw. Nachrichtenköpfe des ersten Datenpakets
bestimmt.
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Für
die Protokollkombination RTP/UDP/IP enthält das Resultat des Header-Stripping
typischerweise zumindest die Sequenznummer (SN) des RTP-Pakets,
den Zeitstempel (TS: „time
stamp") des RTP-Pakets und
das Markierungs(M) Bit des RTP-Pakets. Es ist möglich, dass nur ein bestimmter
Offset bzw. Versatz dieser zur Aktualisierung übertragen zu werden braucht.
Informationen bezüglich
der UDP- und IP-Header können
direkt bestimmt werden, nachdem die ersten UDP/IP-Pakete der Verbindung
zum Empfangsende übertragen
wurden. Sobald der Header-Stripping-Rest und die Nutzlast der Datenpakete über das
Funkzugangsnetzwerk übertragen
wurden, kann ein Netzwerkelement auf der anderen Seite des Funkzugangsnetzwerks
die RTP/UDP/IP-Pakete unter Verwendung des Header-Stripping-Rests und der übertragenen
Nutzlasten wiederherstellen. Typischerweise werden die Protokollpakete
ohne die Header über
die Funkschnittstelle übertragen, das
die Header und das Protokollpaket wiederherstellende Netzwerkelement
kann abhängig
von der Übertragungsrichtung
zum Beispiel entweder eine Mobilstation oder eine Basisstationssteuerung
(BSC) sein. Besonders in einer empfangenden Mobilstation, die die
Datenpakete typischerweise nicht an andere Netzwerkelemente weiterleitet,
muss die Wiederherstellung der Header nicht bedeuten, dass eine
dem Header entsprechende Datenstruktur explizit aufgebaut wird.
Es kann ausreichen, dass der Header-Stripping-Rest und die Nutzlast
des Datenpakets über
die IP/UDP-Protokollschicht an die RTP-Schicht weitergeleitet werden.
In den IP/UDP-Schichten
können
zum Beispiel nur einige Zähleinrichtungen
bezüglich
der IP/UDP-Protokollpaket-Sequenznummer
inkrementiert bzw. erhöht
werden.
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Es wäre ebenfalls vorteilhaft, dass
mehrere Funkzugangsträger
erlaubt wären,
die mit einem einzelnen Teilnehmerendgerät gleichzeitig verwendet werden
könnten.
Dies kann verwendet werden, um eine Unterstützung für mehrere Dienstgüte- (QoS: "quality of service") Profile nebeneinander
bereitzustellen. Dies hilft zur Beibehaltung der Kommunikationsqualität unter
verschiedenen Verkehrsbedingungen.
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Bei einer Bereitstellung von Funkzugangsträgern für das GERAN
müssen
auch etliche Multiplex-Szenarien betrachtet werden. Diese sind nachstehend
dargelegt.
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Betriebs-Szenario 1 (OS1)
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Eine ständige Zuweisung eines Kanals
zu einem Sprachruf (Gespräch)
ohne jegliche Multiplexfähigkeit.
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Betriebs-Szenario 2 (OS2)
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Eine ständige Zuweisung eines Kanals
zu einem Sprachruf (Gesprächs-Verkehrsklasse)
und Multiplexen von Best-Effort-Daten
vom gleichen Teilnehmer (Hintergrund-Verkehrsklasse).
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Betriebs-Szenario 3 (OS3)
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Eine ständige Zuweisung eines Kanals
zu einem Sprachruf (Gesprächs-Verkehrsklasse)
und Multiplexen von Best-Effort-Daten
von unterschiedlichen Teilnehmern (Hintergrund-Verkehrsklasse).
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Betriebs-Szenario 4 (OS4)
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Eine Zuweisung eines Kanals an mehr
als einen Sprachteilnehmer (und/oder Datenteilnehmer) auf eine dynamische
Weise.
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Verschiedene Versuche zur Bereitstellung
von Funkzugangsträgern,
die sowohl auf GERAN als auch auf UTRAN ausgerichtet sind, wurden
bereits unternommen. Diese Systeme haben jedoch unter etlichen Nachteilen
gelitten.
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Eine vorgeschlagene Lösung stellt
ein System bereit, das schaltungsvermittelte Verkehrskanäle nicht wiederverwendet.
Das charakteristische Merkmal eines Schaltungsvermittlungssystems
ist die ausschließliche Verwendung
eines Kanals voreingestellter Bandbreiten, der der Verwendung von
zwei Teilnehmern für
die Dauer eines Rufs zugeordnet ist. Beim Funkzugangsnetzwerk des
Global System for Mobile Communications (GSM) ist der bidirektionale
Schaltungsvermittlungskanal zum Beispiel für jeden Ruf reserviert. Die Übertragungskapazität des bidirektionalen
Kanals ist in beiden Richtungen, d. h. Uplink und Downlink, die
gleiche. Da Kanäle
während
eines Sprachrufs nur ungefähr
40 bis 50% der Zeit aktiv sind, ist dies eine ineffiziente Verwendung
des Kanals.
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Zusätzlich wurde keine diagonale
Verschachtelung bzw. Interleaving bei der Übermittlung von Informationen
bereitgestellt. Dies reduziert die Effektivität von Fehlerkorrekturcodes
und macht Datenverlust wahrscheinlicher.
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Außerdem stellen vorgeschlagene
Lösungen
keinen paketvermittelten Halbraten-Kanal bereit. Paketvermittlung
basiert auf der Idee einer Nachrichtenvermittlung. Eine Nachricht
oder eine Gruppe von Daten wird mit einem Nachrichtenkopf bzw. Header
und einem Nachrichten-Endteil gebildet. Die Nachricht wird in einem Zwischenspeicher
an jeder Vermittlung gespeichert, wo der Header decodiert und der
nächste
Knoten in einem Leitweg bzw. einer Route bestimmt wird. Ein paketvermittelter
Halbraten-Kanal ermöglicht,
dass jeder Kanal in zwei Unterkanäle aufgeteilt wird, wodurch
ein erhöhtes
Verkehrspotenzial bereitgestellt wird. Dies macht Gebrauch von sogenannten
Halbraten-Codecs (d. h. einen Codec, der Sprache in Fernsprechqualität mit 8
kb/s bereitstellt), was eine Verbesserung der spektralen Effizienz
oder einer Teilnehmerdichte für
das zugewiesene Kanalspektrum unterstützt.
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Gleichermaßen wurde kein schaltungsvermittelter
Viertelraten-Kanal bereitgestellt. Dies hat den Nachteil, dass die
Vorteile von entwickelten Viertelraten-Codecs nicht eingesetzt werden
können.
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Ein weiterer Nachteil von älteren Systemen
war das Fehlen von Betrachtungen hinsichtlich eines assoziierten
Kontrollkanals (ACCH: "associated
control channel").
Diese Kontroll- bzw. Steuerkanäle
transportieren Signalisierungs- oder Synchronisationsdaten und sind
in Telekommunikationssystemen wohlbekannt. Vier Kategorien von Kontroll-
bzw. Steuerkanälen
werden verwendet. Diese sind bekannt als der Rundsendungs-Kontrollkanal
(BCCH"broadcast
control channel"),
der gemeinsame Kontrollkanal (CCCH: "common control channel"), der alleinstehende
dedizierte Kontrollkanal (STDCCH: "stand alone dedicated control channel") und der assoziierte
Kontrollkanal (ACCH: associated control channel"). Diese ACCHs werden hierin nachstehend
ausführlicher
beschrieben.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung,
GERAN-Funkzugangsträger
bereitzustellen, die den vorstehend aufgelisteten Anforderungen
zumindest teilweise Rechnung tragen. Vorteilhafterweise weist die
Erfindung eine weitere Aufgabe darin auf, die von anderen älteren GERAN-Funkzugangsträgern geschaffenen Nachteile
zumindest teilweise zu vermeiden.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
ist ein Kommunikationssystem mit einer ersten Station bereitgestellt,
die zur Kommunikation mit einer zweiten Station über einen drahtlosen Kanal
fähig ist,
wobei Daten in Superframes über
den drahtlosen Kanal übertragen
werden, wobei jeder Superframe eine Vielzahl von Frames und jeder
Frame eine Vielzahl von Zeitschlitzen aufweist; wobei das System
aufweist:
eine erste Betriebsart, bei der ein Vollraten-Datenkanal für schaltungsvermittelte
Kommunikation durch die Zuweisung zu dem Datenkanal entsprechender
Zeitschlitze in jedem Frame definiert ist;
eine zweite Betriebsart,
bei der zwei Halbraten-Datenkanäle für schaltungsvermittelte
Kommunikation durch die Zuweisung zu jedem der Datenkanäle einer
gleichen Anzahl entsprechender Zeitschlitze von Frames in jedem
Superframe definiert sind; und
eine dritte Betriebsart, bei
der vier Viertelraten-Datenkanäle für schaltungsvermittelte
Kommunikation durch die Zuweisung zu jedem der Datenkanäle einer
gleichen Anzahl entsprechender Zeitschlitze von Frames in jedem
Superframe definiert sind.
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Vorzugsweise sind dem Datenkanal
für schaltungsvermittelte
Kommunikation und dem Datenkanal für paketvermittelte Kommunikation
gleiche Anzahlen von Zeitschlitzen in jedem Frame zugewiesen. Wahlweise kann
eine Hälfte
oder ein Viertel der Anzahl von Zeitschlitzen, die dem Datenkanal
für paketvermittelte
Kommunikation zugewiesen sind, dem Datenkanal für schaltungsvermittelte Kommunikation
zugewiesen sein.
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Der Datenkanal für schaltungsvermittelte Kommunikation
kann ein Halbraten-Datenkanal oder ein Viertelraten-Datenkanal sein.
Der Datenkanal für
paketvermittelte Kommunikation kann ein Halbraten-Datenkanal sein.
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Steuer- bzw. Kontrolldaten zur Steuerung
des Datenkanals für
paketvermittelte Kommunikation werden vorzugsweise mittels des Datenkanals
für schaltungsvermittelte
Kommunikation transportiert. Diese Steuerdaten können zur Steuerung einer Übertragungsleistung
und/oder einer Weiterreichung bzw. eines Handover des Kanals dienen.
Die Steuerdaten können
einen Kontrollkanal mit schnellem Zugang und/oder einen Kontrollkanal
mit langsamem Zugang aufweisen.
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Der Datenkanal für schaltungsvermittelte Kommunikation
kann ein Gesprächskanal
sein. Der Datenkanal für
schaltungsvermittelte Kommunikation kann ein Hintergrundkanal sein.
Dem Datenkanal für
paketvermittelte Kommunikation können
Zeitschlitze während
Zeiträumen
zugewiesen werden, wenn der Datenkanal für schaltungsvermittelte Kommunikation
relativ inaktiv ist, zum Beispiel während Pausen bei Sprachdaten,
die anhand des Datenkanals für
schaltungsvermittelte Kommunikation transportiert werden.
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Bei den vorstehenden Aspekten der
Erfindung kann ein Datenkanal für
schaltungsvermittelte Kommunikation Daten als eine schaltungsvermittelte
Verbindung oder anderweitig transportieren. Der schaltungsvermittelte
Kanal ist vorzugsweise zum Betrieb über ein schaltungsvermitteltes
Kernnetzwerk des Kommunikationssystems in der Lage.
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Der oder jeder Voll- oder Halbraten-Datenkanal
für paketvermittelte
Kommunikation kann ein Streaming-, interaktiver oder Hintergrund-Kanal
sein. Der oder jeder Voll-, Halb- oder Viertelraten-Datenkanal für schaltungsvermittelte
Kommunikation kann ein Gesprächskanal
sein.
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Das System kann gemäß der GSM-Spezifikation
oder einer Ableitung dieser wie etwa dem GERAN-System betreibbar
sein.
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Der drahtlose Kanal transportiert
Daten vorzugsweise anhand einer 8-fachen Phasenumtastungsmodulation
(8PSK: „phase
shift keying").
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
stellen mehrere Vorteile gegenüber älteren Lösungen bereit.
Erstens sind die Funkzugangsträger
kompatibel mit und erfüllen
daher die Entwurfsanforderungen der Release 2000. Diese stellt die
nächste
Generation von Telekommunikations-Netzwerken dar.
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Zweitens ist die Wiederverwendung
von bereits spezifizierten Sprachverkehrskanälen einer Adaptiv- Mehrfachraten- (AMR: „adaptive
multi-rate") Kanalcodierung
für Gesprächs-Verkehrsklassen
und von schaltungsvermittelten Datenverkehrskanälen für Streaming-Verkehrsklassen
bereitgestellt.
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Drittens ermöglichen Ausführungsbeispiele
der Erfindung schaltungsvermittelten und paketvermittelten Kanälen, innerhalb
des gleichen Zeitschlitzes gemultiplext bzw. mehrfach ausgenutzt
zu sein. Dies ermöglicht
den Gesprächs-
und interaktiven Verkehrsklassen, innerhalb des gleichen Zeitschlitzes
nebeneinander zu bestehen.
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Viertens machen sich für einen
schaltungsvermittelten Viertelraten-Verkehrskanal bereitgestellte
Ausführungsbeispiele
daher zur Verfügung
stehende Viertelraten-Codecs zu Nutzen.
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Fünftens
ermöglichen
Ausführungsbeispiele
der Erfindung die Wiederverwendung von bereits spezifizierten assoziierten
Kontrollkanälen
des Schaltungsmodus (insbesondere des langsamen assoziierten Kontrollkanals
(SACCH) und des schnellen assoziierten Kontrollkanals (FACCH)) für Gesprächs- und
Streaming-Verkehrsklassen.
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Außerdem stellen Ausführungsbeispiele
bereit, dass die Paketdaten zur Steuerung auch die SACCH- und FACCH-Kanäle des Sprach-Verkehrskanals
verwenden, wenn Paketdaten des gleichen Teilnehmers innerhalb des
stillen Zeitraums eines Sprach-Verkehrskanals (Gesprächs-Verkehrsklasse)
gemultiplext werden.
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Weitere Ausführungsbeispiele stellen schaltungsvermittelte
Halbraten-Verkehrskanäle
bereit, um die Multiplexfähigkeiten
zu erhöhen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
werden nun nachstehend mit Bezug auf die folgenden Zeichnungen beschrieben,
bei denen zeigen:
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1 einen
zur Verwendung bei GERAN geeigneten Protokollstack der Benutzebene;
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2 einen
Vollraten-Verkehrskanal;
-
3 einen
Halbraten-Verkehrskanal;
-
4 einen
Viertelraten-Verkehrskanal;
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5 eine
FACCH-Abbildung auf Vollraten-Kanäle;
-
6 eine
FACCH-Abbildung auf Halbraten-Kanäle;
-
7 eine
FACCH-Abbildung auf Viertelraten-Kanäle;
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8 einen
Vollraten-Paketkanal;
-
9 einen
Halbraten-Paketkanal;
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10 Gesprächs-Funkzugangsträger;
-
11 Streaming-Funkzugangsträger;
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12 interaktive
Funkzugangsträger;
und
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13 Hintergrund-Funkzugangsträger.
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In den Zeichnungen beziehen sich
gleiche Bezugszeichen auf gleiche Bauteile.
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Die zur Erzeugung der Funkzugangsträger verwendeten
Protokolle werden wie bei UMTS gebildet, wo Kombinationen unterschiedlicher
Protokollarten in einem einzigen Stack eine große Menge an Trägern bereitstellen.
Der zu verwendende Protokollstack ist in 1 dargestellt, bei dem jede Schicht unterschiedliche
Arten enthält.
Die unterschiedlichen Arten jeder Schicht werden nachstehend bezeichnet.
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Paketdaten-Konvergenz-Protokoll
(PDCP)
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Transparent mit Beseitigung des RTP/UDP/IP-Header.
Trägerdienste
können
transparent oder nicht-transparent sein. Transparente Dienste stellen
einen Fehlerschutz ausschließlich über eine
Vorwärtsfehlerkorrektur
(FEC: "forward error
correction") bereit.
Andererseits weisen nicht-transparente Dienste den zusätzlichen
Schutz einer automatischen Wiederholungsanforderung (ARQ: "automatic repeat
request") auf. Dieser
ist im Sicherungsschicht-Protokoll
bereitgestellt, das eine erhöhte
Datenintegrität
bietet.
Nicht-transparent mit Header-Anpassung (Header-Stripping
oder Header-Komprimierung).
Nicht-transparent ohne Header-Anpassung.
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Funkstreckensteuerun (RLC)
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- Transparent
- Unbestätigt
- Bestätigt
-
Medienzugangssteuerung
(MAC)
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Dediziert: Es ist keine Teilnehmer-Identifikation
enthalten, was nur einen Teilnehmer pro Kanal zulässt. Es
können
jedoch, wann immer diese kontinuierliche Übertragung (DTX: "continuous transmission") erfolgt, Datenpakete
vom gleichen Teilnehmer übertragen
werden. Die Funktion der DTX besteht darin, eine Funkübertragung
während
stiller Anteile im Sprachkanal auszusetzen. Normalerweise wird dies
verwendet, um eine Vermeidung von Interferenzen bzw. Störungen und
eine Erhöhung
einer Kapazität
des Systems zu unterstützen.
Durch Übertragung von
Datenpaketen während
der stillen Anteile kann eine Systemkapazität weiter erhöht werden.
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Geteilt bzw. gemeinsam benutzt: Der
gleiche Kanal kann zwischen mehreren Teilnehmern geteilt bzw. gemeinsam
benutzt werden.
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Physikalisch (PHYS)
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Modulation: Ein Modulationsverfahren
wird verwendet, um kanalcodierte Sprache oder Daten in einen zur Übertragung über den
Funkkanal geeigneten Typ umzuwandeln. Gewissermaßen ermöglicht es eine Modulation,
binäre
Informationen auf analogen Trägern
zu übertragen.
Während
der Modulation wird ein Bit oder eine Gruppe von Bits in schnelle
Zustandswechsel wie etwa Amplitudenoder Frequenzwechsel übersetzt.
Derzeit ist die Gauß'sche Minimalumtastung
(GMSK: "Gaussian
minimum shift keying")
und die 8-Phasenumtastung (8PSK) zur Verwendung mit dem GERAN definiert.
Eine Sprachübertragung
verwendet nur GMSK, wohingegen Daten unter Verwendung von 8PSK-
oder GMSK-Modulation befördert
werden können.
Bei einer Phasenumtastungsmodulation wird die Phase eines Signals
relativ zur vorherigen Phase unterschiedlich verändert bzw. umgetastet (z. B.
plus 90% für
Null und plus 270 für
Eins).
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Kanalcodierung: Aufgrund elektromagnetischer
Störungen
müssen über die
Funkschnittstelle übertragene
codierte Sprach- und Datensignale vor Fehlern geschützt werden.
Faltungscodierung und Blockverschachtelung werden verwendet, um
diesen Schutz zu erzielen. Insbesondere gibt es innerhalb der GSM-Spezifikation
zwei unterschiedliche Fehlerschutzmechanismen, die Faltungscodierung
durchführen.
Ungleicher Fehlerschutz (UEP: "unequal
error protection"),
der die Bits eines Signals abhängig
von der Bitklasse mit unterschiedlichen Kanalcodierungen verarbeitet
(Bits der Klasse 1a sind am empfindlichsten für Bitfehler, Bits der Klasse
1b sind mäßig empfindlich,
wohingegen Bits der Klasse II am wenigsten für Bitfehler empfindlich sind). Gleichmäßiger Fehlerschutz
(EEP: "equal error
protection") verwendet
die gleiche Kanalcodierung für
alle Dateninformationen.
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Kanalrate: Ein Verkehrskanal wird
zum Transportieren des Sprach- und Datenverkehrs verwendet. Verkehrskanäle sind
unter Verwendung eines 26 Frames-Multiframe definiert,
was hierin nachfolgend ausführlicher
beschrieben wird. Aus den 26 Frames bzw. Rahmen werden 24 für Verkehr
verwendet. Diese sind die Vollraten-Verkehrskanäle. Einige Halbraten- und Viertelraten-Kanäle stehen
ebenso zur Verfügung.
Es ist zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf Frames
bzw. Rahmen und Multiframes bzw. Mehrfachrahmen dieser Konfiguration
beschränkt
ist.
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Verschachtelung: Wie vorstehend erwähnt wird
eine Verschachtelung verwendet, um Daten vor während einer Übertragung
auftretenden Fehlern zu schützen.
Nach einer Codierung werden Verschachtelungsschritte durchgeführt, um
die verschiedenen Signalbits mit codierten Indizes zu verschachteln,
um eine verschachtelte Sequenz zu bilden. Tritt in einem Teil dieser
Sequenz ein Fehler auf, kann der Rest zum Wiederherstellen der korrekten
Daten eingesetzt werden. Das Verschachteln kann diagonal (diag)
oder rechteckförmig
(rect) sein, und es können
unterschiedliche Verschachtelungstiefen verwendet werden (19, 8, 4, 2).
Je größer die
Verschachtelungstiefe ist, desto besser ist das Sicherungsschichtverhalten,
desto länger
ist jedoch die Verzögerung.
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Funkzugangsträger gemäß der Erfindung werden aus
den Kombinationen der verschiedenen im Angebot befindlichen Schichten
ausgewählt.
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Eine Abbildung der Funkzugangsträger auf
die physikalische Schicht kann, wie vorstehend beschrieben, zwei
Arten von Verkehrskanälen
verwenden. Dieses sind die Paketkanäle (PCH) und die schaltungsvermittelten
Kanäle
(TCH). Teilnehmerdaten sind nicht die einzigen Informationen, die über diese
Kanäle über die Luftschnittstelle
transportiert werden müssen.
Signalisierungsnachrichten müssen
ebenso befördert
werden. Diese ermöglichen
dem Netzwerk und der MS, die Handhabung mehrerer Fragestellungen
wie etwa Ressourcen und Handover zu behandeln. Ist anhaltend Verkehr
vorhanden, wird diese Signalisierung über den assoziierten Kontrollkanal
(ACCH) durchgeführt.
Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen unterscheidet sich jedoch
die Art, wie ACCHs implementiert sind, für paket- oder schaltungsvermittelte
Verkehrskanäle.
Verschiedene ACCHs sind für
paket- und schaltungsvermittelte Kanäle wohldefiniert und einige
dieser sind nachstehend bezeichnet und beschrieben. Zusätzlich werden
ACCHs für
GERAN-Funkzugangsträger
beschrieben, die gemäß der vorliegenden
Erfindung implementiert sind.
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ACCHs sind bidirektionale Kanäle. In der
nachfolgend als Downlink bezeichneten Abwärtsstreckenrichtung transportieren
sie Kontroll- bzw. Steuerbefehle von der Basisstation zur Mobilstation
(MS), um deren Übertragungsleistungspegel
zu steuern. In der nachfolgend als Uplink bezeichneten Aufwärtsstreckenrichtung transportieren
sie den Status der M5 an die Basisstation. Ein SACCH wird verwendet,
um der Schicht zumindest Messergebnisse während einer Übertragung
von der MS zum Netzwerk zu signalisieren. Der SACCH weist die Besonderheit
auf, dass in beide Richtungen eine kontinuierliche Übertragung
erfolgen muss. Zu diesem Zweck werden in der Richtung von der MS
zum Netzwerk Messergebnis-Nachrichten bei jeder möglichen Gelegenheit
gesendet, wenn nichts anderes zu senden ist. Gleichermaßen werden
Nachrichten von Systeminformationen von Typen 5, 6 und
optional 5-bis und 5-ter, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind, in der Richtung vom Netzwerk zur MS in UI-Rahmen gesendet,
wenn nichts anderes zu senden ist. Der SACCH wird für nicht
dringende Vorgänge
verwendet, hauptsächlich
für die Übertragung
der für
Handover-Entscheidungen benötigten
Funkmessdaten.
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In jedem SACCH-Downlinkblock sind
der angeforderte MS-Leistungspegel und die angeforderten Timing-Advance-Informationen vorhanden.
In jedem SACCH-Uplinkblock sind der tatsächliche MS-Leistungspegel und
die tatsächlichen
Timing-Advance-Informationen vorhanden.
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Zusätzlich befördert der SACCH in Anhand A
genauer bezeichnete Nachrichten. Jeder SACCH-Block enthält 184 Informationsbits,
die codiert und über
4 Bursts verschachtelt 456 Bits sind. Ein SACCH-Takt ist 480 ms
lang. In anderen Worten können
der Timing-Advance, der Leistungspegel und die Messberichte alle
480 ms aktualisiert werden. Es ist zu verstehen, dass die vorliegende
Erfindung nicht auf Blöcke
und Bits dieser Konfiguration beschränkt ist.
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Der (auch als dezierter Hauptkontrollkanal
(DCCH) bekannte) FACCH erleichtert dringende Handlungen wie etwa
Handover-Befehle und Kanal-Neuzuordnungen bei Intrazell-Handovern. Er wird
durch Vorbelegen einer Hälfte
der oder aller Informationsbits der Bursts des Verkehrskanals (TCH) übertragen,
zu dem er zugeordnet bzw. assoziiert ist.
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Es gibt vier alternative Arten von
zur Übertragung
bei GSM verwendeten Bursts. Diese sind der Normaleburst, der F-Burst,
der S-Burst und der Zugangsburst. Von diesen wird der Normalburst
verwendet, um Daten und das meiste an Signalisierung zu transportieren.
Er hat eine Gesamtlänge
von 156,25 Bits, bestehend aus zwei 57 Bit-Informationsbits, einer 26 Bit-Trainingssequenz,
die zur Synchronisierung des Empfängers mit eingehenden Informationen
und zum Vermeiden der durch Mehrwegeausbreitung erzeugten negativen
Effekte verwendet wird, 1 gestphlenes bzw. Stealingbit für jeden
Informationsblock (das dem Empfänger angibt,
ob von einem Burst transportierte Informationen Verkehrs- oder Signalisierungsdaten
entsprechen), 3 End- bzw. Tailbits an jedem Ende (die verwendet
werden, um die Zeiträume
abzudecken, in denen eine Mobilgeräteleistung herauf- und heruntergefahren
wird) und einer 8,25 Bit-Guard- bzw. Sicherheitssequenz (die verwendet
wird, um eine mögliche Überlappung
zweier Mobilstationen während
der Rampenzeit zu vermeiden). Der FACCH wird für verschiedene Zwecke verwendet,
wie etwa Rufaufbauablauf, Handover, Teilnehmer-Authentifizierung,
DTMF, Benachrichtigungen (für
VGCS und VBS – anstelle
vom NCH) und Paging (anstelle vom PCH).
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Der FACCH kann Nachrichten transportieren,
die im Anhang A beschrieben sind. Jeder FACCH-Block enthält 184 Informationsbits
(oder Datenbursts), wobei dies als SACCH codiert 456 Bits sind,
wobei die Verschachtelung von seinem zugeordneten bzw. assoziierten
Kanal (Vollrate oder Halbrate) abhängt.
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Der erweiterte schnelle assoziierte
Kontrollkanal (E-FACCH) ist ein für ECSD eingeführter schneller assoziierter
Kontrollkanal. Jeder E-FACCH-Block enthält die gleichen Informationen
wie der FACCH (184 Bits) und verwendet GMSK-Modulation. Aber der
E-FACCH wird auf ganze aufeinanderfolgende Bursts abgebildet, anstelle
von acht Halbbursts für
den FACCH bei Vollrate.
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Der erweiterte bandinterne assoziierte
Kontrollkanal (E-IACCH) ist der für die schnelle Leistungssteuerung
(FPC: „fast
Power control")
bei ECSD eingeführte
assoziierte Inband-E-TCH/F-Kontrollkanal. Das BSS zeigt der MS über den
SACCH-Kanal die Verwendung der FPC an. Die Leistungssteuerungs-Informationen werden
in jeder FPC-Berichtsperiode der Länge von 4 TDMA-Frames (20 ms)
gesendet. Die drei Informationsbits sind in 24 Bits codiert, die
auf die Stealing-Symbole von vier aufeinanderfolgenden Normalbursts
abgebildet werden.
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Sogar wenn die schnelle Leistungssteuerung
aktiviert ist, läuft
immer die normale Leistungssteuerung (über den SACCH). Jedoch ignoriert
die MS dann die Leistungspegelbefehle vom SACCH.
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Die vorstehend erwähnten ACCHs
sind schaltungsvermittelten Verkehrskanälen zugeordnet. Die folgenden
zwei ACCHs sind Paketverkehrskanälen
zugeordnet.
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Ein assoziierter Paket-Kontrollkanal
(PACCH) befördert
Signalisierungsinformationen bezüglich
einer bestimmten MS. Die Signalisierungsinformationen enthalten
zum Beispiel Bestätigungen
und Leistungssteuerungsinformationen. Der PACCH transportiert auch
Ressourcen-Zuordnungs- und Neuzuordnungs- Nachrichten, die die Zuordnung einer
Kapazität
für PDTCHs
und für
weitere Erscheinungen des PACCH enthalten. Der PACCH teilt sich
Ressourcen mit PDTCHs, die momentan einer MS zugeordnet sind. Zusätzlich kann
eine momentan bei einem Pakettransfer beteiligte MS für schaltungsvermittelte
Dienste auf dem PACCH gepaged bzw. geortet werden. Die Nachrichten,
die auf einem PACCH gesendet werden können, sind im Anhang A aufgelistet.
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Der PACCH ist bidirektional. Jeder
Block enthält
184 Informationsbits, die codiert und über vier Bursts verschachtelt
456 Bits sind (die gleiche Codierung wie beim SACCH). Trotzdem weist
der PACCH keine kontinuierliche Übertragung
wie der SACCH auf.
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Aufgrund dieser kontinuierlichen Übertragung
wurde in GPRS ein kontinuierlicher Timing-Advance-Aktualisierungsmechanismus
definiert. Der Zeitvorlauf bzw. Timing-Advance kann über einen
eigenen Kanal aktualisiert werden. Dieser wird der Timing-Advance-Paket-Kontrollkanal
(PTCCH) genannt. Eine MS im Pakettransfermodus wird regelmäßig aufgefordert,
Zufallszugriffs-Bursts an den Uplink zu senden, um eine Schätzung des
Timing-Advance zu ermöglichen.
Der PTCCH wird dann im Downlink verwendet, um Aktualisierungen der
Timing-Advance-Informationen an mehrere MSs zu übertragen. Die nachstehende
Tabelle 1 stellt die verschiedenen Kontrollkanäle dar.
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Die Tabelle zeigt die assoziierten
Kontrollkanäle
und Aktualisierungszeiten für
die verschiedenen Kontrollbzw. Steuerungsvorgänge sowohl für schaltungsvermittelte
als auch für
paketvermittelte Verkehrskanäle.
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Tabelle
1
ACCH-Funktionen
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Auf eine zu den vorstehend erwähnten existierenden
Beispielen einigermaßen ähnliche
Weise machen GERAN-Funkzugangsträger Gebrauch
von zwei unterschiedlichen Arten von Verkehrskanälen. Diese sind die schaltungsvermittelten
und die paketvermittelten Kanäle.
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Schaltungsvermittelte Kanäle können für Streaming-
und Gesprächs-Verkehrsklassen
verwendet werden, bei denen ein konstanter Realzeit-Datenfluss benötigt wird.
Es besteht natürlich
ein gewisser Unterschied zwischen den Verzögerungsanforderungen dieser
beiden Klassen, da der Streaming-Verkehrstyp lockerere Anforderungen
aufweist. Aus der Sicht der physikalischen Schicht bedeutet dies,
dass der Streaming-Verkehrstyp ermöglicht, dass eine längere Verschachtelung
verwendet wird.
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Die Art und Weise, auf die der SACCH
auf einen physikalischen Kanal abgebildet wird, hängt weder von
der für
den Datentransfer verwendeten Modulation noch von der Verkehrsklasse
ab. Wie vorstehend in Zusammenhang mit existierenden Verkehrskanälen (TCHs)
erwähnt
wird der SACCH über
vier GMSK-Bursts abgebildet.
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Die vorgeschlagene SACCH-Abbildung,
die wohlbekannten Abbildungsvorgängen
folgt, ist gemäß 2 dargestellt. Die Datenburst-Modulation
kann entweder GMSK oder 8PSK sein.
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2 stellt
einen Multiframe (oder Superframe) 20 dar, der den Vollraten-Verkehrskanal
(TCH/F) definiert. Jeder Multiframe besteht aus einer Gruppe von 26 TDMR-Frames 210–25 .
Da das Funkspektrum eine begrenzte Ressource ist, wird die Bandbreite
mittels Frequenzmultiplex (FDMA) und Zeitmiltiplex (TDMA) aufgeteilt,
wie es im Stand der Technik wohlbekannt ist. Besonders FDMA umfasst
die Teilung durch Aufspaltung der 25 MHz-Bandbreite in 124 um 200
KHz getrennt platzierte Trägerfrequenzen.
Jede dieser wird dann zeitlich über
ein TDMA-Schema aufgeteilt. Die Grundeinheit der Zeit im TDMA-Schema
wird als eine Burstperiode bezeichnet und dauert ungefähr 0,577
ms. Jeder TDMA-Frame 210–25 wird in acht
dieser Burstperioden 22 aufgeteilt. Jeder TDMA-Frame 210–25 besteht
daher aus acht Burstperioden 22, die eine Grundeinheit
für logische Kanäle bilden.
Ein physikalischer Kanal ist eine Burstperiode 22 pro TDMA-Frame 21.
Die Kanäle
sind durch die Anzahl und Position dieser entsprechenden Burstperiode
definiert. Während
der folgenden Beschreibung wird der Ausdruck "Multiframe" verwendet, und er ist als ein Superframe
zu verstehen, das heißt
als ein aus mehreren TDMA-Frames aufgebauter Frame. Gleichermaßen wird
der Ausdruck "Burstperiode" so verstanden, dass
er einen Zeitschlitz im TDMA-Frame darstellt.
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Jede der acht Burstperioden 22,
die einen TDMA-Frame aufbauen, besteht aus einem 156,25 Bit-Normalburst
mit zwei Datenbursts, wie hierin vorstehend beschrieben wurde.
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Von den 26 Frames 21 werden 24 für Verkehr
verwendet und können
Daten übertragen,
einer, der SACCH-Frame 23, wird für den SACCH verwendet. Der
letzte Frame 24 ist ungenutzt und leer bzw. frei. Bei Sprachanwendungen
wird die digitalisierte Sprache typischerweise unter Verwendung
eines bestimmten Sprachcodierungsverfahrens komprimiert, bevor sie über die
Funkschnittstelle übertragen
wird. Die Menge codierter Sprache hängt von der Zielsprachqualität und der
Effizienz des Sprachcodierungsverfahrens ab. Die codierte Sprache
wird üblicherweise
in Sprachframes übertragen,
und ein Sprachframe entspricht typischerweise ungefähr der Dauer
von vier TDMA-Frames. Innerhalb eines Vollraten-Kanals entsprechen
6 Sprachframes (120 ms) der Dauer von 26 TDMA-Frames
(24 für
Sprache + 1 für
SACCH + 1 frei). Die Sprachframes sind mit einem geeigneten Kanalcodierungsverfahren
kanalcodiert; die Auswahl des Kanalcodierungsverfahrens wird üblicherweise
von der Übertragungs-Datenrate
des für
den Ruf reservierten Kommunikationskanals beeinflusst. Für Vollraten-Kanäle ist die
Anzahl von Bits eines kanalcodierten Sprachframes typischerweise gleich
oder niedriger als die Anzahl von Bits, die mittels vier Funkbursts
transportiert werden. Eine Verschachtelungstiefe, die besagt, über wie
viele Funkbursts ein bestimmter codierter Datenframe abgebildet
wird, hängt typischerweise
auch von der Übertragungs-Datenrate des Kommunikationskanals
ab.
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Bekannte Halbraten-Verkehrskanäle (TCH/H),
die ebenfalls einer bestehenden SACCH-Abbildung folgen, sind gemäß 3 dargestellt. Zwei Unterkanäle 30, 31 sind
gezeigt, von denen jeder mittels eines entsprechenden Multiframes 32, 33 bereitgestellt
ist. Jeder dieser Multiframes (oder Superframes) umfasst 26 TDMA-Frames,
jedoch ist der Unterkanal in jedem mittels einer Burstperiode (T)
in jedem anderen TDMA-Frame 21 bereitgestellt. In diesem
Fall macht der SACCH für
den Unterkanal 31 vom 25-ten Frame 2125 Gebrauch, der
andernfalls frei wäre.
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Ein Viertelraten-Verkehrskanal (TCH/Q)
zur Verwendung mit schaltungsvermittelten Verkehrskanälen ist
gemäß 4 dargestellt. Vier Unterkanäle 40, 41, 42, 43 sind
bereitgestellt, von denen jeder mittels einer Burstperiode T in
ungefähr
jedem vierten TDMA-Frame gebildet ist. Um einen SACCH für jeden
der Unterkanäle
bereitzustellen, wird eine Burstperiode einmal in jedem zweiten
Multiframe reserviert. Deswegen machen die Bedingungen, die zum Übertragen
einer zufriedenstellenden Datenrate über die Luftschnittstelle benötigt werden,
vorzugsweise von Innenumgebungen und Mikrozellen Gebrauch. Natürlich ist
es zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht auf solche
Umgebungen beschränkt
ist. In einer derartigen Umgebung ist die Teilnehmermobilität naturgemäß reduziert
und daher kann die SACCH-Rate ohne jede abträgliche Wirkung auf die Leistungsfähigkeit
verringert werden.
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Wie gemäß 4 gesehen werden kann, ist der SACCH
für Unterkanal
Null 40 im TDMA-Frame 2112 des
Multiframe 440 bereitgestellt.
Der folgende Multiframe 44 von TDMA-Frames für diesen Kanal umfasst keine
SACCH-Burstperiode.
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Gleichermaßen befindet sich die SACCH-Periode
für Unterkanal 1 41,
der mittels der Multiframes 450 und 451 gebildet wird, die TDMA-Frames 0 bis 51 bereitstellen,
im TDMA-Frame 2138 . Für Unterkanal 2 42 tritt die
SACCH-Periode im
TDMA-Frame 2125 des Multiframe 460 auf. Im Multiframe 461 wird
keine SACCH-Periode benötigt.
In Unterkanal 3 43 tritt die SACCH-Periode im
TDMA-Frame 2151 im Multiframe 471 auf. Im Multiframe 470 ist
keine SACCH-Periode bereitgestellt.
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Die Bereitstellung dieser vier Unterkanäle erfordert
nicht, dass zusätzliche
TDMA-Frames außer
den vorher existierenden SACCH- und anderen freien Kanälen zuzuweisen
sind.
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Da der FACCH bei verzögerungsempfindlichen
Mechanismen beteiligt ist, wie etwa Zuordnung, Benachrichtigung,
Paging, Handover oder sogar bei der Übertragung von ETMF-Signalen, können Verzögerungsanforderungen
nicht aufgelockert werden. Auch wenn eine Handover-Wahrscheinlichkeit
eher niedrig ist (zum Beispiel in einer guten Umgebung und mit einem
Teilnehmer mit einer reduzierten Mobilität), bedeutet dies beispielsweise
nicht, dass FACCH-Verzögerungen
vergrößert werden
können.
Tatsächlich
müssen
andere Mechanismen unter Verwendung von FACCH noch ausgeführt werden
und längere
Verzögerungen
könnten in
solchen Situationen Probleme verursachen. Daher basiert der FACCH
auf einem existierenden Stealing-Mechanismus, bei dem die Vorbelegung
auf zwei unterschiedlichen Ebenen stattfinden kann. Diese sind die
Frameebene, wo jeder FRCCH-Block Datenframe(s) ersetzt, und die
Burst-Ebene, wo jeder FACCH-Block vier aufeinanderfolgende Datenbursts
durch vier GMSK-Bursts ersetzt (nur in ECSD).
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Die Art, wie Verkehr ausgeführt wird,
hängt von
der verwendeten Verschachtelung ab. Bei ECSD, wo lockerere Verzögerungsanforderungen
eine lange Verschachtelung erlauben, tritt der Stealing-Mechanismus auf
der Burst-Ebene
(vier aufeinanderfolgende Bursts gestohlen) auf. Jeder Datenframe
wird folglich nur leicht beeinflusst, während das Adjektiv schnell
des FACCH bedeutsam bleibt. Wird Sprache transportiert, tritt der Stealing-Mechanismus auf der
Frame-Ebene auf. Daten-Frame(s) gehen dann leicht verloren.
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Die untenstehende Tabelle 2 zieht
einen kurzen Vergleich zwischen den zwei Möglichkeiten an Stealing-Mechanismen.
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Tabelle
2
Stealing-Mechanismen
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Das Verfahren zum Bereitstellen des
FACCH ist abhängig
vom Kanaltyp, von dem aus der Stealing-Mechanismus arbeitet. Diese
können
entweder Datenkanäle
oder Sprachkanäle
sein.
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Ein Vollraten-Datenkanal kann entweder
8PSK- oder GMSK-Modulation
verwenden. Für
beide sind existierende Lösungen
in GSM-Spezifikationen enthalten und daher für GERAN wiederverwendet. Es
ist zu beachten, dass bei Verwendung der 8PSK-Modulation die Frage
auftritt, welche Modulation zum Übertragen des
FACCH zu verwenden ist. ECSD-Studien haben gezeigt, dass die bevorzugte
Lösung
unter Berücksichtigung
der Leistungsergebnisse und der Robustheit der FACCH-Identifikation
darin besteht, den FACCH über vier
volle aufeinanderfolgende GMSK-Bursts abzubilden.
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Ein Halbraten-Datenkanal kann nur
GMSK-Modulation verwenden, um in GSM-Spezifikationen enthaltene
existierende Lösungen
wiederzuverwenden. Neue 8PSK-Halbraten-Datenkanäle können verwendet werden,
sind aber nicht wünschenswert.
Auf der anderen Seite kann ein Vollraten-Sprachkanal entweder 8PSK-
oder GMSK-Modulation verwenden. Für GMSK-Modulation folgt die
FACCH-Abbildung existierenden Lösungen,
die in GSM-Spezifikationen beschrieben sind (Stealing-Frames). Für 8PSK-Modulation
findet der Stealing-Mechanismus auf zwei unterschiedlichen Ebenen
(Burst oder Frame) statt, wie es gemäß 5 gezeigt ist. Ein Vergleich beider Mechanismen
wird in Tabelle 3 gezogen.
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Tabelle
3
FACCH-Stealing-Mechanismus-Vergleich für 8PSK-FR-Kanäle
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5 zeigt
einen Teil eines Multiframes 50 für einen Vollraten-Sprachkanal,
der aus aufeinanderfolgenden TDMA- Frames 510–17 besteht.
Jeder wird durch acht Burst-Perioden 52 oder
Zeitschlitze gebildet. Jede Burst-Periode besteht, wie vorstehend beschrieben,
aus 156,25 Bit. Diese umfassen zwei 57 Bit-Informationsbits, die
ansonsten als zwei 57 Bit-Frames 53 oder Datenbursts bekannt
sind. Daher umfasst jeder Zeitschlitz 52 zwei 57 Bit-Datenbursts 53,
die jeweils an einer entsprechenden Position des Zeitschlitzes 52 positioniert sind.
Anders gesagt enthält
jede 156,25 Bit-Burst-Periode zwei 57 Bit-Frames 53. Erfordert eine dringende Handlung
einen schnellen Handover oder eine Kanal-Neuzuordnung, kann der
FACCH entweder vier aufeinanderfolgende Burst-Perioden stehlen,
um die Daten zur Steuerung einer solcher dringenden Handlung bereitzustellen,
oder er kann acht Bit-Frames aus aufeinanderfolgenden Burst-Perioden
stehlen. Im Fall des Stehlens von Bit-Frames wird eine Diagonalverschachtelungs-Strategie übernommen,
um die Informationsintegrität
beizubehalten. Durch Stehlen von Bit-Frames (oder Daten-Bursts)
anstelle von ganzen Burstperioden (oder Zeitschlitzen) auf diese
Weise, kann die Wirkung auf hörbare
Sprache minimiert werden, die auf dem offenen Kanal übermittelt
wird, wie es deutlicher in Tabelle 3 zu sehen ist.
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6 veranschaulicht
einen Stealing-Mechanismus zur Verwendung mit einem Halbraten-Sprachkanal.
Für einen
derartigen Kanal sind entweder 8PSK- oder GMSK-Modulationsverfahren verfügbar. Für die GMSK-Modulation
kann eine FACCH-Abbildung existierenden Abbildungslösungen folgen,
wie sie in wohlbekannten GSM-Spezifikationen
beschrieben sind.
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Für
eine 8PSK-Modulation kann der zum Bereitstellen des FACCH benötigte Stealing-Mechanismus auf
zwei unterschiedlichen Ebenen (Burst oder Bit-Frame) erfolgen, wie
es gemäß 6 gezeigt ist. 6 zeigt einen Teil von Multiframe 60,
der aus einem Strom aufeinanderfolgender TDMA-Frames 610–17 besteht, von
denen jeder acht Burst-Perioden 62 (oder Zeitschlitze)
enthält.
Für einen
Halbraten-Kanal wird der Kanal in Unterkanäle aufgeteilt, von denen jeder
Unterkanal aus Burst-Perioden im gleichen Zeitschlitz in ungefähr jedem
zweiten TDMA-Frame
besteht wird. Gemäß 6 übermittelt der Kanal Sprache
unter Verwendung der Burst-Perioden 610–8 .
Erfolgt eine dringende Handlung, die einen schnellen Handover oder
eine Kanal-Neuzuordnung erfordert, kann der FACCH optional vier
aufeinanderfolgende Bursts 630–0 auf
aufeinanderfolgenden Frames oder nicht aufeinanderfolgende Frames
stehlen. Beim Stehlen aufeinanderfolgender Bit-Frames werden die
zwei Frames von jedem der zwei aufeinanderfolgenden Burst-Perioden
verwendet. Im Fall des Stehlen von Frames wird, wo möglich, eine
Diagonalverschachtelungs-Strategie übernommen. Tabelle 4 zeigt
die Auswirkungen der drei gesonderten Stealing-Mechanismen auf Sprache
und stellt auch ihre weiteren Eigenschaften dar.
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Tabelle
4
FACCH-Stealing-Mechanismus-Vergleich für 8PSK-HR-Kanäle
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7 veranschaulicht
den Stealing-Mechanismus für
einen Viertelraten-Sprachkanal. Die bevorzugte Modulation, die für zwei Viertelraten-Kanäle passt,
ist die 8PSK-Modulation. Der Stealing-Mechanismus kann auf zwei
unterschiedlichen Ebenen (Burst oder Frame) wie gemäß 6 gezeigt, stattfinden.
Um die Verschachtelungstiefe (damit das Sicherungsschichtverhalten)
zu erhöhen
bzw. Zu verbessern, besteht eine in Betracht zu ziehende Lösung darin,
zwei nicht aufeinanderfolgende Frames zu stehlen. Ein Vergleich
der drei Mechanismen wird in Tabelle 5 durchgeführt.
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Tabelle
5
FACCH-Stealing-Mechanismus-Vergleich für 8PSK-QR-Kanäle
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7 zeigt
einen Teil von Multiframe 70, der ein Teil eines Sprachverkehr
transportierenden anhaltenden Informationsstroms ist. Der Multiframe
besteht aus einem Strom aufeinanderfolgender TDMA-Frames 710–17 .
Für einen
Viertelraten-Kanal wird der Kanal in Unterkanäle aufgeteilt, von denen jeder
aus Burst-Perioden im gleichen Zeitschlitz in ungefähr jedem
vierten TDMA-Frame besteht (und zwar in den TDMA-Frames 710,4,8,13,17 ). Macht eine dringende Handlung
einen schnellen Handover oder eine Kanal-Neuzuordnung erforderlich,
kann der FACCH optional vier aufeinanderfolgende Bursts vom Unterkanal
stehlen (d. h. die Burst-Perioden vom TDMA-Frame 710,4,8,13 )
oder aufeinanderfolgende Frames von den aufeinanderfolgenden Burst-Perioden
(d. h. den zweiten Frame von der Burst-Periode in TDMA-Frame 710 , beide Frames von den Burst-Perioden
in TDMA-Frame 714,8,13 , , und den
ersten Frame von der Burst-Periode in TDMA-Frame 7117 )
oder nicht aufeinanderfolgende Frames von aufeinanderfolgenden Burst-Perioden
(was mehr TDMA-Frames als gemäß 7 gezeigt, erfordern würde). Vom
FACCH-Stealing-Mechanismus
für den
Viertelraten-Sprachkanal bereitgestellte Wirkungen und Eigenschaften
sind in Tabelle 5 gezeigt.
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Paket-Verkehrskanälen (PACCH) zugeordnete bzw.
assoziierte ACCHs unterscheiden sich von schaltungsvermittelten
Verkehrskanälen
zugeordneten ACCHs. Der PACCH erfordert eine explizite Ressourcenzuweisung,
während
dem SACCH implizit alle 120 ms (26 TDMA-Frames) ein Zeitschlitz
gegeben wird. Ansonsten wird keine FACCH-Methode benötigt, da
jedes einzelne Paket entweder Teilnehmerdaten oder Signalisierung
transportieren kann, wobei die RLC/MAC-Header den Unterschied ausmachen.
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Für
Hintergrund- und interaktive Verkehrsklassen, bei denen kein konstanter
Realzeit-Datenfluss benötigt
wird, können
PACCH-Blöcke
irgendwo eingefügt
werden. Aber wenn es zu Gesprächs-
und Streaming-Verkehrsklassen kommt, wird ein konstanter Datenfluss
benötigt.
Aufgrund der Struktur von 52 Multiframes wird die Abbildung eines
derartigen Verkehrstyps unglücklicherweise
keinen freien Block für
PACCH-Zwecke bereitstellen. Als Beispiel ist ein Vollraten-Sprachpaketverkehrskanal
zu betrachten. Einerseits sind alle 52 TDMA-Frames 12 Blöcke verfügbar. Andererseits
müssen
alle 52 TDMA-Frames (240 ms) 12 Sprach-Frames (20 ms) übertragen
werden. Daher soll jeder Block einen Sprach-Frame transportieren.
Demzufolge ist kein Block für
den ACCH verfügbar.
Das gleiche passiert, wenn zwei Halbraten-Paketsprachteilnehmer
auf den gleichen Paket-Verkehrskanal gemultiplext werden.
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Jedoch verwenden der Timing-Advance-
und der Leistungssteuerungs-Mechanismus nicht den PACCH. Da die
Zellen-Neuauswahl außerdem
MS-gesteuert sein kann, ist es nicht immer notwendig, Messberichte
im Uplink zu übertragen.
Eine Option besteht daher in einem Mechanismus, mittels dem eine
MS eine Liste gewünschter
Zellkandidaten nur dann sendet, wenn ein Handover benötigt wird.
Demzufolge kann im Paketmodus eine PACCH-Rate der Höhe Eins alle 480 ms nicht notwendig
sein. Daher sollte der PACCH für
die Gesprächs-
und Streaming-Verkehrsklassen
in der Lage sein, wenn nötig,
einen Sprachblock zu stehlen. Um die Auswirkungen auf die vom Endteilnehmer
wahrgenommene Qualität
zu reduzieren, kann eine PCU versuchen, stille Perioden mit PACCH-Blöcken zu
füllen.
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Trotzdem ist es ungeschickt, immer
Sprachpakete stehlen zu müssen,
um Steuerinformationen zu übertragen.
Daher sollte für
Gesprächs-
und Streaming-Verkehrsklassen der schaltungsvermittelten Methode gefolgt
werden, wie sie hierin nachstehend beschrieben wird.
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8 zeigt
einen Vollraten-Paketkanal (PCH/F) 80, der aus zwei Multiframes 810,1 besteht. Jeder Multiframe enthält 26 TDMA-Frames 820–25 und 8226–51 Jeder
der TDMA- Frames
enthält
acht Burst-Perioden, die zum Transportieren von Daten (D) verwendet
werden. Ein Datenkanal wird mittels einer entsprechenden Burst-Periode in jedem
der TDMA-Frames bereitgestellt. In jedem Multiframe werden 24 TDMA-Frames
zum Übermitteln
von paketvermittelten Daten D verwendet. Ein TDMA-Frame wird als
der paketvermittelte Verkehrskontrollkanal (PTCCH) verwendet, wohingegen
die verbleibende Burst-Periode frei bleibt.
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9 veranschaulicht
einen Halbraten-Paketkanal (PCH/H). Zwei Unterkanäle 90, 91 sind
gezeigt, von denen jeder mittels eines Paars 920,1 und 930,1 von Multiframes bereitgestellt ist.
Unterkanal 90 wird mittels Burst-Perioden D in ungefähr jedem zweiten TDMA-Frame 940–51 gebildet.
Gleichermaßen
wird Unterkanal 91 mittels entsprechender Burst-Perioden
D in ungefähr
jedem zweiten TDMA-Frame 950–51 gebildet.
Die zwei Unterkanäle
sind so aufgebaut, dass die Bürst-Perioden
in jedem voneinander versetzt sind. Daher wird TDMA-Frame 940 für
Unterkanal 90 verwendet, TDMA-Frame 951 wird
für Unterkanal 91 verwendet,
TDMA-Frame 942 wird für Unterkanal 90 verwendet
und TDMA-Frame 953 wird für Unterkanal 91 verwendet,
usw.
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Der PTCCH wird für Unterkanal 90 in
TDMA-Frames 9412 und 9438 bereitgestellt. Der PTCCH für Unterkanal 91 wird
in TDMA-Frames 952s und 95s1 bereitgestellt. Es versteht sich für den Fachmann,
dass obwohl die Unterkanäle 90 und 91 zu
veranschaulichenden Zwecken als vier getrennte Multiframes 920,1 und 930,1 gezeigt
sind, sie tatsächlich
nur zwei miteinander verbundene aufeinanderfolgende Multiframes
darstellen.
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Eine Verwendung eines derartigen
Halbraten-Paketkanals (PCH/H) ermöglicht ein Multiplexen mit
einem schaltungsvermittelten Halbraten-Kanal (TCH/H) auf dem gleichen
Zeitschlitz.
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Eine andere Methode zum Betrachten
eines Halbraten-Paketkanals wäre
es, einen jedes zweiten Blocks (für Bursts) innerhalb eines PCH/F
zuzuweisen. Jedoch würde
sich das aus Sicht der physikalischen Schicht wie ein PCH/F darstellen,
und daher könnte
er nicht mit einem TCH/H gemultiplext werden. Pakete werden unter
Beachtung einer Granularität
bzw. Körnung
von vier aufeinanderfolgenden Bursts abgebildet. In anderen Worten
können
Pakete entweder vier oder acht Bursts lang sein.
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Bei den vorstehend erwähnten Voll-,
Halb- und Viertelraten-Kanälen
sind die folgenden die möglichen Arten,
mit denen Kanäle
auf elementare physikalische Kanäle
kombiniert werden können.
Nach Kanalbezeichnungen in runden Klammern erscheinende Nummern
geben Unterkanalnummern an.
- i) TCH/F
- ii) PCH/F
- iii) TCH/H(0)+TCH/H(1)
- iv) TCH/H(0)+PCH/H(1)
- v) PCH/H(0)+TCH/H(1)
- vi) PCH/H(0)+PCH/H(1)
- vii) TCH/Q(0)+TCH/Q(1)+TCH/Q(2)+TCH/Q(3)
- viii) TCH/Q(0)+TCH/Q(1)+TCH/H(1)
- ix) TCH/H(0)+TCH/Q(2)+TCH/Q(3)
- x) TCH/Q(0)+TCH/Q(1)+PCH/H(1)
- xi) PCH/H(0)+TCH/Q(2)+TCH/Q(3)
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10 zeigt,
wie die verschiedenen Arten eines für Gesprächsverkehr und eine Verwendung
mit GERAN geeigneten Protokollstacks der Benutzerebenen konfiguriert
sind. Der Protokollstack 100 umfasst eine Paketdaten-Konvergenz-Protokoll- (PDCP)
Schicht, die der Anwendungsschicht des wohlbekannten UMTS-Stackmodells
entspricht und drei Modi 102, 103 und 104 enthält, welche
sind: nicht-transparent mit Header-Entfernung, nicht-transparent
mit Header-Anpassung
und Framebildung bzw. nicht-transparent mit Framebildung. Die transparenten
Modi stellen einen Fehlerschutz nur mittels Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) bereit.
Andererseits stellen nicht-transparente Modi zusätzlichen Schutz mittels ACK
(„ACKnowledge
mode": Bestätigungsbetriebsart)
bereit. Die RTP/UDP/IP-Header können
entfernt oder angepasst werden.
-
Der Protokollstack 100 umfasst
auch eine Funkstreckensteuerungs- (RLC) Schicht 105, die
der UMTS-Stack-Netzwerkschicht
entspricht und die Modi 106, 107 und 108 umfasst,
welche sind: transparent mit LA-Verschlüsselung, unbestätigt mit
Segmentierung, Streckenanpassung (LA: "link adaptation") und Verschlüsselung bzw. unbestätigt mit
Segmentierung, Streckenanpassung (LA), Vorwärtsfehlerkorrektur (FEC) und
Verschlüsselung.
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Der Protokollstack umfasst auch eine
Medienzugangssteuerungs- (MAC) Schicht 109, die zwei Modi 110 und 111 umfasst,
die für
dedizierte bzw. gemeinsam benutzte Kanäle bestimmt sind. Für dedizierte
Kanäle wird
keine Teilnehmer-ID eingefügt,
was nur einen Teilnehmer pro Kanal zulässt, jedoch können Datenpakete vom
gleichen Teilnehmer übertragen
werden, wenn DTX stattfindet. Bei einem gemeinsam benutzten Modus kann
der gleiche Kanal zwischen mehreren Teilnehmern geteilt werden.
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Der Protokollstack umfasst auch eine
physikalische Schicht (PHYS) 112, die zwei Modi 113 und 114 umfasst,
die für
schaltungsvermittelte (TCH) bzw. paketvermittelte Kanäle (PCH)
bestimmt sind. Die physikalische Schicht lässt GMSK- oder 8PSK-Modulation
zu, um kanalcodierte Sprache oder Daten in einen zur Übertragung über den
Funkkanal geeigneten Typ umzuwandeln. Es können auch erschiedene Kanalcodierungsmethoden
wie etwa UEP und EEP implementiert werden, um die Datenintegrität zu schützen. Es
kann auch eine rechteckige und eine diagonale Verschachtelung mit
einer Tiefe von 2, 4, 8 oder 19 eingeführt werden, um zur Datenintegrität beizutragen.
-
Tabelle
6
Gesprächs-Funkzugangsträger
-
Der erste Funkzugangsträger A unterstützt Betriebs-Szenario (OS) 1,
nämlich
die dauerhafte Zuweisung eines Kanals zu einem Sprachruf (Gesprächs-Verkehrsklasse)
ohne Multiplex-Fähigkeit.
Dieses stellt eine optimierte Adaptiv-Mehrfachraten- (AMR) Sprache
unter Wiederverwendung der Sicherungsschicht vom GSMCS-Modus bereit.
Die Abbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von der Kanalrate, d.
h. Vollrate TCH/F, Halbrate TCH/H oder Viertelrate TCH/Q. Verschiedene
Codierungsmethoden wie etwa UEP, TCH/AFS, E-TCH/AFS, E-TCH/AHS und
E-TCH/AQS können
auch berücksichtigt
werden. Dieser Funkzugangträger setzt
eine FACCH- und SACCH-Signalisierungsabbildung ein, wie sie hierin
vorstehend beschrieben wurde.
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Der zweite Funkzugangsträger B gemäß Tabelle
1 unterstützt
OS1 und auch OS2, nämlich
die dauerhafte Zuweisung eines Kanals zu einem Sprachruf (Gesprächs-Verkehrsklasse) und
ein Multiplexen von Best-Effort-Daten vom gleichen Teilnehmer (Hintergrund-Verkehrsklasse).
Dieser Träger
B ist unter Verwendung des transparenten Modus 102 in der
PDCP-Schicht 101 mit Header-Entfernung, des transparenten
Modus 106 in der RLC-Schicht 105 mit Streckenanpassung
(LA) und Verschlüsselung,
des dedizierten Modus 110 in der MAC-Schicht 109 und
des schaltungsvermittelten Modus 113 in der physikalischen
Schicht 112 bereitgestellt. Der Träger stellt eine optimierte
AMR-Sprache zur Verfügung.
Die Codierung und die Signalisierung sind äquivalent zum Träger A, aber
der Protokollstack ist unterschiedlich, was die Unterstützung von
OS2 dank der MAC-Schicht ermöglicht.
Die Abbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von der Kanalrate. Es
ist möglich,
Best-Effort-Datenpakete vom gleichen Teilnehmer innerhalb stiller
Perioden einzubauen.
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Der dritte Funkzugangsträger C gemäß Tabelle
6 unterstützt
gleichermaßen
OS1 und 0S2. Dieser Träger
wird unter Verwendung des nicht-transparenten Modus 103 in
der PDCP-Schicht 101 mit Header-Stripping als eine Anpassung
und mit Framebildung bereitgestellt, was eine Segmentierung und
Hinzufügung
eines Headers einschließt.
Der transparente Modus 106 in der RLC-Schicht 105 mit
LA und Verschlüsselung
und der dedizierte Modus 110 in der MAC-Schicht 109 werden
auch verwendet. Der schaltungsvermittelte Modus 113 wird
in der physikalischen Schicht entweder in Voll-, Halb- oder Viertel-
(TCH(F/H/Q)) Rate verwendet, abhängig
von der benötigten
Kanalrate. Der Träger
stellt optimierte AMR-Sprache
mit Header-Stripping bereit. Zusätzlich
zu SACCHund FACCH-Kontrollkanälen
verwendet der Träger
einen eingebetteten assoziierten Kontrollkanal (MACH), wie er in
der finnischen Patentanmeldung Nr. 20000415 beschrieben ist, die
am 23.02.2000 eingereicht wurde, die hierin mittels Referenz einbezogen
ist. Die Abbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von der Kanalrate. Es
ist möglich,
Best-Effort-Datenpakete vom gleichen Teilnehmer innerhalb stiller
Perioden einzubauen.
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Der vierte Funkzugangsträger D gemäß Tabelle
6 unterstützt
OS3, nämlich
die dauerhafte Zuweisung eines Kanals zu einem Sprachruf (Gesprächs-Verkehrsklasse)
und ein Multiplexen von Best-Effort-Daten von unterschiedlichen
Teilnehmern. OS4 wird ebenso unterstützt, nämlich die Zuweisung eines Kanals
zu mehr als einem Sprachteilnehmer (und/oder Datenteilnehmer) auf
eine dynamische Art und Weise. Der Träger wird mittels des nicht-transparenten
Modus 103 mit Header-Stripping und Framebildung von der
PDCP-Schicht 101 bereitgestellt. Der unbestätigte Modus 107 von
der RLC-Schicht 105, der Segmentierung, LA und Verschlüsselung
bereitstellt, wird ebenso verwendet. Der geteilte bzw. gemeinsam
benutzte Modus 111 von der MAC-Schicht 109 wird
genauso wie der paketvermittelte Modus 114 von der physikalischen
Schicht 112 verwendet. Durch Konfigurieren des Protokollstacks
auf diese Weise wird ein generischer bzw. allgemeiner Gesprächs-Funkzugangsträger D erzeugt.
Die Abbildung folgt dem gemäß den 8 und 9 gezeigten Schema, abhängig von
der benötigten
Kanalrate. Um von der längeren
Verschachtelung zu profitieren, werden zwei Sprach-Frames innerhalb
eines Funkblocks eingekapselt.
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11 zeigt
den Protokollstack 100 für Streaming-Funkzugangsträger. Der Protokollstack umfasst
die gleichen Modi und Schichten wie derjenige gemäß 10, aber die Leitweglenkung
und Auswahl der Modi ist unterschiedlich. Die mittels einer gepunkteten
Linie gezeigten Blöcke
werden nicht verwendet. Die Sicherungsschicht 115 ist aus
dem GSMCS-Modus entnommen und ermöglicht daher die Verwendung
eines existierenden schaltungsvermittelten Datenkanals. Die Wege
durch den Protokollstack, wie sie mittels der Pfeile gemäß 11 angegeben sind, werden
in Tabelle 7 genauer dargestellt. Die Betriebs-Szenarien sind nicht
im Zusammenhang mit Streaming-Funkzugangsträgern anwendbar.
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Tabelle
7
Streaming-Funkzugangsträger
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Fünf
Funkzugangsträger
A bis E sind als Streaming-Funkzugangsträger definiert. Der erste dieser,
bezeichnet mit A, ist für
optimiertes Streaming unter Wiederverwendung der Sicherungsschicht 115 vom GSMCS-Modus
bereitgestellt. Der Träger
A verwendet diagonales Verschachteln mit Tiefe 19 für einen
schaltungsvermittelten Vollraten-Verkehrskanal,
der entweder GMSK- oder 8PSK-moduliert sein kann. Das Codierungsschema
für diese
beiden Alternativen ist ebenso unterschiedlich wie die Signalisierungs-Abbildungsschemata.
Wird die GMSK-Modulation verwendet, werden FACCH- und SACCH-Kontrollkanäle zusammen
mit einer TCH/F14,4- und F9,6-Codierung
verwendet. Dies ist ein Verkehrskanal für eine Datenübertragung,
wie er in der 05.02-GSM-Spezifikation spezifiziert ist. Die Zahlen
entsprechen der Bit-Rate: 14,4 kbit/s bzw. 9,6 kbit/s. Wird die
8P5K-Modulation auf dem Verkehrskanal verwendet, werden die FACCH-
und SACCH-Kontrollkanäle zusammen
mit E-IACCH/F unterstützt.
Diese ermöglichen,
dass eine E-TCH/F28.8-, 32.0- oder 43,2-Codierung verwendet wird. Hier entsprechen
die Zahlen der Bitrate jedes Codierungsschemas, d. h. 28,8 kbit/s,
32 kbit/s und 43,2 kbit/s. Diese Codierungsschemata werden für ECSD („Edge Circuit
Switches Data service": schaltungsvermittelter
Edge-Datendienst) als gleichmäßiger Fehlerschutz
verwendet.
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Der zweite Streaming-Funkzugangsträger B verwendet
den transparenten Modus 102 in der PDCP-Schicht 101 des
Protokollstacks. Der transparente Modus 106 von der RLC-Schicht 105 wird
ebenso zusammen mit dem dedizierten Modus 110 in der MAC-Schicht 109 verwendet.
Die physikalische Schicht 112 ist konfiguriert, um schaltungsvermittelte
Kanäle
unter Verwendung einer diagonalen Verschachtelungsmethode mit Tiefe 19 bereitzustellen.
Durch Verwenden von entweder GMSK- oder 8PSK-Modulation auf dem
Kanal zur Bewahrung der Datenintegrität können verschiedene Codierungs-
und Signalisierungs-Abbildungsmethoden implementiert werden, wie
es aus Tabelle 7 zu ersehen ist. Die Codierung und Signalisierung
ist äquivalent
zu A, aber der Protokollstack ist anders konfiguriert. Die Signalisierungs-Abbildung
folgt den 2, 3 und 4, abhängig von der Kanalrate.
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Der dritte Streaming-Funkzugangsträger C verwendet
den nicht-transparenten Modus 103 von der PDCP-Schicht
des Protokollstacks. Zusätzlich
werden die Header durch Stripping angepasst, und dann wird eine
Framebildung durchgeführt.
Der Protokollpfad ist dann konfiguriert, um den unbestätigten Modus 107 in der
RLC-Schicht 105 samt Segmentierung, LA und Verschlüsselung
zu verwenden. Der dedizierte Modus 110 von der Schicht 109 wird
ebenso verwendet. Verschiedene Optionen sind dann für einen
Kanalbetrieb verfügbar,
wie es in Tabelle 7 dargestellt ist. Dies stellt ein optimiertes
Sreaming mit Header-Stripping
bereit. Die Abbildung folgt den 2, 3 und 4, abhängig von der Kanalrate.
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Der vierte Streaming-Funkzugangsträger D stellt
ein optimiertes Streaming mit Header-Komprimierung bereit. Der Träger D verwendet
den nicht-transparenten Modus 103 in der PDCP-Schicht des
Protokollstacks einschließlich
Header-Komprimierung und Framebildung. Der unbestätigte Modus 107 von
der RLC-Schicht 105 wird ebenso zusammen mit Segmentierung,
LA und Verschlüsselung
verwendet. Die MAC-Schicht 109 ist konfiguriert, im dedizierten
Modus 110 zu arbeiten, während die physikalische Schicht 112 konfiguriert
ist, im schaltungsvermittelten Modus 113 zu arbeiten. Die
verschiedenen Verschachtelungs-, Modulations-, Codierungs- und Abbildungsprotokolle,
die implementiert werden können,
sind in Tabelle 7 gezeigt.
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Der fünfte Streaming-Funkzugangsträger E stellt
einen generischen bzw. allgemeinen Streaming-Funkzugangsträger bereit.
Der Protokollstack ist wie in Tabelle 7 und gemäß 11 gezeigt, konfiguriert. Der nicht-transparente
Modus 103 in der PDCP-Schicht 101 wird ausgewählt und
ist zur Header-Komprimierung und Framebildung konfiguriert. Der
unbestätigte
Modus 107 in der RLC-Schicht 105 wird zusammen
mit Segmentierung, LA und Verschlüsselung eingesetzt. Der Geteilte 111 wird
von der MAC-Schicht 109 verwendet. Der paketvermittelte
Modus 114 wird von der physikalischen Schicht ausgewählt. Durch
Konfigurieren des Protokollstacks auf diese Weise sind die verschiedenen
in Tabelle 7 dargestellten Optionen für Verkehrskanäle verfügbar. Dieser
Träger
verwendet PACCHund PTCCH-Kontrollkanäle, wie sie hierin vorstehend
beschrieben wurden. Die Abbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von den Kanalraten. Um
von einer längeren
Verschachtelung zu profitieren, werden zwei Sprach-Frames innerhalb
eines Pakets eingekapselt. Es kann jedoch nur ein Daten-Frame eingekapselt
werden.
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12 zeigt
den Protokollstack für
interaktive Funkzugangsträger.
Der Protokollstack umfasst die gleichen Modi und Schichten wie derjenige
gemäß 10, aber die Leitweglenkung
und Auswahl der Modi ist unterschiedlich, wie es mittels der Pfeile
angezeigt ist, die den Pfad der möglichen Träger anzeigen. Die mittels einer
gepunkteten Linie gezeigten Blöcke
oder Modi werden nicht verwendet. Die mittels der Pfeile angezeigten
Pfade werden in Tabelle 8 genauer beschrieben. Nur zwei Funkzugangsträger sind
bereitgestellt, und diese sind mit A und B bezeichnet.
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Tabelle
8
Interaktiv-Funkzugangsträger
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Der erste dieser, A, wird mittels
Modus 103 der PDCP-Schicht 101 erzeugt,
welcher ein nicht-transparenter Modus ist, der den Header mittels
Komprimierungs- und Framebildungs-Techniken anpasst. Der bestätigte Modus 108 wird
von der RLC-Schicht 105 zusammen mit Segmentierung, LA
und Verschlüsselung
sowie Rückwärtsfehlerkorrektur
(BEC: "backward
error correction")
ausgewählt.
Der geteilte bzw. gemeinsam benutzte Modus 111 der MAC-Schicht 109 im
Protokollstack wird ebenso implementiert. Paketvermittelte Verkehrskanäle werden
mit Voll- oder Halbraten-Kanälen
verwendet, die abhängig
von der benötigten
Kanalrate verwendet werden, wie es gemäß den 2, 3 oder 4 gezeigt ist. PACCH- und
PTCCH-Kanäle
können
wie hierin vorstehend beschrieben verwendet werden. Der Bezug auf
Betriebs-Szenarien ist für
Interaktiv-Zugangsträger
nicht relevant.
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Der zweite interaktive Träger B ist
auf eine ähnliche
Art und Weise implementiert, jedoch verwendet der übernommene
PDCP-Modus keine Header-Komprimierung. Dieser Träger stellt einen generischen
bzw. allgemeinen interaktiven bzw. Interaktiv-Funkzugangsträger bereit.
Die Kanalabbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von der Kanalrate.
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13 veranschaulicht
den Protokollstack für
Hintergrund-Funkzugangsträger.
Der Protokollstack umfasst die gleichen Modi und Schichten wie die
in 10, 11 und 12 gezeigten,
aber verwendet mit Hilfe eines anderen Leitweglenkungsverfahrens,
wie es mittels der Pfeile gezeigt ist, andere Betriebsarten dieser.
Die mittels einer gepunkteten Linie gezeigten Blöcke werden nicht verwendet.
Die mittels der Pfeile gemäß 13 gezeigten Pfade sind
in Tabelle 9 ausführlicher
beschrieben. Vier Hintergrund-Funkzugangsträger A bis D sind definiert.
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Tabelle
9
Hintergrund-Funkzugangsträger
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Der erste dieser, A gemäß Tabelle
9, wird durch Auswählen
des nicht-transparenten Modus 103 von der PDCP-Schicht
101 zusammen
mit Header-Komprimierung und Framebildung bereitgestellt. Die RLC-Schicht 105 ist
unter Verwendung des bestätigten
Modus 108 konfiguriert, der Segmentierung, LA, Verschlüsselung
und BEC ermöglicht.
Die MAC-Schicht 109 ist unter Verwendung einer dedizierten
Kanalstruktur durch Auswahl von Modus 110 implementiert.
Schaltungsvermittelte Kanäle
werden dann durch Auswahl von TCH-Modi verwendet. Dies genügt 0S2 und
stellt eine Paketübertragung
während
stiller Perioden der schaltungsvermittelten Kanäle bereit. Es sind Best-Effort- (oder Hintergrund-)
Daten mit Header-Komprimierung
innerhalb von OS2 bereitgestellt. Die an die Paketdaten assoziierte
Steuerung wird mittels der assoziierten Kontrollkanäle (FACCH
und SACCH) des Sprachverkehrskanals durchgeführt. Best-Effort-Datenpakete werden auf
vier aufeinanderfolgende Bursts abgebildet.
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Der zweite Hintergrund-Funkzugangsträger (B gemäß Tabelle
9) ist wie in Tabelle 9 gezeigt unter Verwendung des nicht-transparenten
Modus 104, des bestätigten
Modus 108, des dedizierten Modus 110 und des schaltungsvermittelten
Modus 113 implementiert. Dies stellt auch eine Paketübertragung
während
stiller Perioden bereit, aber innerhalb von OS2 Best-Effort- (oder
Hintergrund-) Daten ohne Header-Komprimierung. Die an die Paketdaten
assoziierte Steuerung wird durch die assoziierten Kontrollkanäle (FACCH
und SACCH) des Sprachverkehrskanals durchgeführt. Best-Effort-Datenpakete
werden auf vier aufeinanderfolgenden Bursts abgebildet.
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Der dritte Hintergrund-Funkzugangsträger (C gemäß Tabelle
9) ist unter Verwendung des nicht-transparenten Modus 103 der
PDCP-Schicht 101, des bestätigten Modus 108 der
RLC-Schicht 105,
des geteilten Modus 111 der MAC-Schicht 109 und
des paketvermittelten Modus 114 der physikalischen Schicht 112 implementiert.
Der Träger
implementiert OS3 und OS4 und stellt einen Hintergrund-Funkzugangsträger mit
Header-Komprimierung bereit.
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Der vierte Hintergrund-Funkzugangsträger (D gemäß Tabelle
9) stellt einen generischen bzw. allgemeinen Hintergrund-Funkzugangsträger bereit.
Dieser ist unter Verwendung des nicht-transparenten Modus 104 der
PDCP-Schicht 101, des bestätigten Modus 108 der
RLC-Schicht, des geteilten Modus 111 der MAC-Schicht 109 und
des paketvermittelten Modus 114 der physikalischen Schicht 112 implementiert.
Die Abbildung folgt den 2, 3 oder 4, abhängig von der Kanalrate, und
der Träger
unterstützt
OS3 und OS4.
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Die möglichen assoziierten Kontrollkanäle, die
für GERAN
benötigt
werden, wurden nun beschrieben. Diese hängen von der über der
Schnittstelle verwendeten Art von Verkehrskanal ab. Für Paketverkehrskanäle erfüllt der
PACCH klar die Signalisierungsanforderungen für Hintergrund- und Interaktiv-Verkehrsklassen.
Werden jedoch Gesprächs-
und Streaming-Verkehrsklassen betrachtet, ist der einzige Weg zum Übertragen
des PACCH, Sprachpakete zu stehlen. Der Einfluss auf die Sprachqualität kann reduziert
werden. Da jedoch TA- und PC-Aktualisierungen den PACCH nicht verwenden,
und da Messberichte beschränkt
werden können, kann
PACCH-Verkehr reduziert werden. Trotzdem ist es vorteilhaft, existierende
schaltungsvermittelte Verkehrskanäle wiederzuverwenden, wo eine
effizientere assoziierte Steuerung definiert wurde.
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Für
schaltungsvermittelte Verkehrskanäle tragen SACCH und FACCH den
Signalisierungsanforderungen von Streaming- und Gesprächs-Verkehrsklassen
Rechnung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
vollziehen sich in GERAN, was bedeutet, dass die physikalische Schicht
hauptsächlich
an das paketvermittelte Kernnetzwerk angeschlossen ist, aber auch
an das schaltungsvermittelte Kernnetzwerk angeschlossen sein kann.
Vorher gab es einerseits eine schaltungsvermittelte Luftschnittstelle
(TCH + SACCH + frei), die (über
die A-Schnittstelle) an ein schaltungsvermitteltes Kernnetzwerk angeschlossen
ist, und andererseits eine paketvermittelte Luftschnittstelle (PDTCH ± PTCCH
+ frei, d. h. PDCH), die (über
die Gb-Schnittstelle) an ein paketvermitteltes Kernnetzwerk angeschlossen
ist. Ausführungsbeispiele
der Erfindung ermöglichen
der schaltungsvermittelten Luftschnittstelle, (über die Gb- oder Iu-ps-Schnittstellen) an
ein paketvermitteltes Kernnetzwerk angeschlossen zu werden, und
ermöglichen
der schaltungsvermittelten Luftschnittstelle, Paketdaten zu unterstützen (nicht
nur TCH), und daher (über
die GBoder Iu-ps-Schnittstellen) ebenfalls an ein paketvermitteltes
Kernnetzwerk angeschlossen zu werden. Daher ist eine mögliche Kombination über der
schaltungsvermittelten Luftschnittstelle: PDTCH + SACCH + frei.
Im Fall von 0S2 ist eine mögliche
Kombination: TCH + PDTCH + SACCH + frei. Wo ein Kommunikationssystem
gemäß der Erfindung
implementiert werden kann.
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GERAN wird als ein Beispiel eines
Systems verwendet, bei dem ein Kommunikationssystem gemäß der Erfindung
implementiert werden kann. Die hierin beschriebenen Systeme und
Verfahren gemäß der Erfindung
sind jedoch nicht auf jene beschränkt, die in GSM oder EDGE verwendet
werden; ein System oder Verfahren gemäß der Erfindung kann auch bei
anderen Funknetzwerken angewandt werden.
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GERAN wird als ein Beispiel eines
Systems verwendet, wo ein Kommunikationssystem gemäß der Erfindung
implementiert werden kann.
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Es versteht sich für den Fachmann,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die vorstehenden Beispiele
beschränkt
ist, sondern vielmehr Modifikationen durchgeführt werden können, ohne
den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Anhang A – Inhalt von assoziierten Kontrollkanälen