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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine feste orale Dosierungsform,
die einen Enhancer enthält.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine feste orale
Dosierungsform, die einen pharmazeutischen Wirkstoff in Kombination
mit einem Enhancer umfasst, der die Bioverfügbarkeit und/oder die Absorption
des Wirkstoffs steigert und bei dem es sich um eine Dosierungsform
zur gesteuerten Freisetzung, beispielsweise zur zeitlich verzögerten Freisetzung,
handeln kann.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Epithelzellen, die das Lumen des Gastrointestinaltrakts (GIT) bedecken,
stellen eine bedeutende Schranke für die Arzneimittelzufuhr nach
oraler Verabreichung dar. Es bestehen jedoch vier anerkannte Transportwege,
die zur Erleichterung der Arzneimittelzufuhr und des Arzneimitteltransports
genutzt werden können: den
transzellulären,
parazellulären,
trägervermittelten
und transzytotischen Transportweg. Die Fähigkeit eines Arzneimittels,
wie z. B. eines herkömmlichen
Arzneimittels, eines Peptids, eines Proteins, eines Makromoleküls oder
eines nano- oder
mikropartikulären
Systems, mit einem oder mehreren dieser Transportwege „in Wechselwirkung
zu treten", kann
zu einer verbesserten Zufuhr dieses Arzneimittels aus dem GIT in
den darunter liegenden Blutkreislauf führen.
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Bestimmte
Arzneimittel nutzen Transportsysteme für Nährstoffe, die sich in den apikalen
Zellmembranen befinden (trägervermittelter
Weg). Makromoleküle
können
auch über
die Zellen in endozytosierten Vesikeln transportiert werden (Transzytoseweg).
Viele Arzneimittel werden jedoch durch passive Diffusion entweder
durch Zellen (transzellulärer
Weg) oder zwischen Zellen hindurch (parazellulär) durch das Darmepithelgewebe
transportiert. Die meisten oral verabreichten Arzneimittel werden
durch passiven Transport absorbiert. Lipophile Arzneimittel durchdringen
das Epithelgewebe auf dem transzellulären Weg, während hydrophile Arzneimittel
auf den parazellulären
Weg beschränkt
sind.
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Parazelluläre Wege
nehmen weniger als 0,1% der Gesamtoberfläche des Darmepithelgewebes
ein. Weiters schränken
sogenannte „Tight
Junctions", die
einen durchgehenden Gürtel
um den apikalen Teil der Zellen bilden, die Permeation zwischen
den Zellen ein, indem sie eine Dichtung zwischen nebeneinander liegenden
Zellen erzeugen. Die orale Absorption von hydrophilen Arzneimitteln,
wie z. B. Peptiden, kann demnach stark eingeschränkt sein. Weitere Schranken
für die
Absorption von Arzneimitteln können
hydrolysierende Enzyme im Bürstensaum
des Lumen oder in den Darmepithelzellen, das Bestehen einer wässrigen
Grenzschicht auf der Oberfläche
der Epithelmembran, die eine zusätzliche
Diffusionsschranke bilden kann, die Schleimschicht in Verbindung
mit der wässrigen
Grenzschicht und das saure Mikroklima umfassen, das in der apikalen
Membran einen Protongradienten erzeugt. Die Absorption und letztlich
die Bioverfügbarkeit
eines Arzneimittels kann auch durch andere Prozesse, wie z. B. den
P-Glykoprotein-gesteuerten
Transport des Arzneimittels zurück
in das Darmlumen und den Cytochrom-P450-Stoffwechsel, eingeschränkt sein.
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Aus
diesem Grund besteht Bedarf an neuen Strategien zur Zufuhr von Arzneimitteln über GIT-Zellschichten,
insbesondere für
hydrophile Arzneimittel, einschließlich Peptide, Proteine und
makromolekulare Arzneimittel.
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Es
wurden bereits zahlreiche potentielle Absorptionsenhancer identifiziert.
Es wurde gezeigt, dass Glyceride mit mittlerer Kettenlänge die
Fähigkeit
aufweisen, die Absorption von hydrophilen Arzneimitteln über die
Darmschleimhaut zu verbessern (Pharm. Res. 11, 1148–1154 (1994)).
Die Bedeutung der Kettenlänge und/oder
Zusammensetzung ist jedoch unklar, weshalb deren Wirkmechanismus
weiterhin weitgehend unbekannt ist. Es wurde berichtet, dass Natriumcaprat
die Arzneimittelabsorption in Darm und Dickdarm über den parazellulären Weg
verbessert (Pharm. Res. 10, 857–864
(1993); Pharm. Res. 5, 341–346
(1988)).
US-Patent Nr. 4.656.161 (BASF
AG) offenbart ein Verfahren zur Steigerung der Darmabsorbierbarkeit
von Heparin und Heparinoiden durch die Zugabe nichtionischer Tenside,
wie z. B. jener, die durch das Umsetzen von Ethylenoxid mit einer
Fettsäure,
einem Fettalkohol, einem Alkylphenol oder einem Sorbitan- oder Glycerinfettsäureester
erhalten werden können.
US-Patent Nr. 5.229.130 (Cygnus
Therapeutics Systems) offenbart eine Zusammensetzung, die die Permeabilität von Haut
für einen
transdermal verabreichten pharmakologisch aktiven Stoff steigert,
wobei der Wirkstoff mit einem oder mehreren pflanzlichen Ölen als
Hautpermeationsenhancer formuliert ist. Es ist auch bekannt, dass
eine Reihe von Natriumcarboxylaten die Hautpenetration verbessert
(Int. J. of Pharmaceutics 108, 141–148 (1994)). Zusätzlich dazu
ist die Verwendung von ätherischen Ölen zur
Verbesserung der Bioverfügbarkeit
bekannt (
US-Patent Nr. 5.66.386 (AvMax
Inc. und andere)). Es wird offenbart, dass die ätherischen Öle so wirken, dass entweder
der Cytochrom-P450-Stoffwechsel oder der P-Glykoprotein-gesteuerte
Transport des Arzneimittels aus dem Blutkreislauf zurück in den
Darm oder beides reduziert wird.
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Die
Steigerung der Arzneimittelabsorption geht jedoch oft mit einer
Schädigung
der Darmwand einher. In der Folge wird die Einschränkung der
umfassenden Anwendung von GIT-Enhancern häufig durch ihre potentielle
Toxizität
und ihre Nebenwirkungen bedingt. Zusätzlich dazu und insbesondere
in Zusammenhang mit Peptid-, Protein- oder makromolekularen Arzneimitteln
sollte die „Wechselwirkung" des GIT-Enhancers
mit einem der Transportwege vorübergehend
oder reversibel sein, d. h. es sollte sich beispielsweise um eine
vorübergehende
Wechselwirkung mit oder eine Öffnung
der „Tight
Junctions" handeln,
um den Transport über
den parazellulären
Weg zu verbessern.
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Kombinationen
von Fettsäuren
oder deren Salzen mit einer anderen Komponente wurden als Zwei-Komponenten-Enhancersysteme
vorgeschlagen.
EP0370481 beschreibt
beispielsweise die Verwendung einer Fettsäure oder eines Fettsäuresalzes
in Kombination mit einem Ether eines C
6-18-Alkohols
und Polyethylenglykol als Enhancer in einer oralen Dosierungsform.
WO 97/05903 beschreibt
eine Kombination einer C
6-16-Fettsäure oder
-Fettsäuresalzes
mit einem Dispersionsmittel zur Verbesserung der Absorption eines
polaren Arzneimittels im Kolon.
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Wie
oben angesprochen sind zahlreiche potentielle Enhancer bekannt.
Dennoch hat dies nicht zur Entwicklung einer entsprechenden Anzahl
von Produkten geführt,
die Enhancer enthalten. Ein solches Produkt, das derzeit in Schweden
und Japan zur Anwendung zugelassen ist, ist das DoktacillinTM-Suppositorium (Lindmark et al., Pharmaceutical
Research 14, 930–935
(1997)). Das Suppositorium umfasst Ampicillin und die Fettsäure mit
mittlerer Kettenlänge
Natriumcaprat (C10).
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Die
Bereitstellung einer festen oralen Dosierungsform, die die Verabreichung
eines Arzneimittels zusammen mit einem Enhancer erleichtern würde, ist
wünschenswert.
Die Vorteile von festen oralen Dosierungsformen im Vergleich mit
anderen Dosierungsformen umfassen eine leichte Herstellung, die
Möglichkeit,
verschiedene Retard- und Langzeitfreisetzungsformulierungen zu formulieren,
und eine leichte Verabreichung. Die Verabreichung von Arzneimitteln
in Lösungsform
ermöglicht
keine erleichterte Steuerung des Profils der Arzneimittelkonzentration
im Blutstrom. Feste orale Dosierungsformen sind andererseits vielseitig
und können modifiziert
werden, um beispielsweise das Ausmaß und die Dauer der Arzneimittelfreisetzung
zu maximieren und ein Arzneimittel gemäß einem in therapeutischer
Hinsicht wünschenswerten
Freisetzungsprofil freizusetzen. Es können auch Vorteile in Zusammenhang
mit einer angenehmen Verabreichung, was eine verbesserte Einwilligung
der Patienten ermöglicht,
und in Zusammenhang mit den Herstellungskosten von festen oralen Dosierungsformen
bestehen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung in einer festen
oralen Dosierungsform bereit, die ein hydrophiles oder makromolekulares
Arzneimittel, ein Fettsäuresalz
mit mittlerer Kettenlänge,
das bei Raumtemperatur fest ist und eine Kohlenstoffkettenlänge von
8 bis 14 Kohlenstoffatomen aufweist, als Enhancer zur Förderung
der Absorption des Arzneimittels im Darm und gegebenenfalls zusätzlich dazu
ein beliebiges aus einem geschwindigkeitssteuernden Polymer, Verdünnungsmittel,
Gleitmittel, Zersetzungsmittel, Weichmacher, Anti-Klebrigkeitsmittel,
Trübungsmittel,
Pigment und Geschmacksstoff umfasst, wobei es sich bei der festen
oralen Dosierungsform um eine Tablette, ein multipartikuläres System,
das zur Bildung einer Tablette komprimiert werden kann, oder eine
Kapsel handelt, die ein multipartikuläres System enthält. Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Enhancer um ein Natriumsalz der Fettsäure mit
mittlerer Kettenlänge
mit einer Kohlenstoffkettenlänge
von 8 bis 14 Kohlenstoffatomen, wobei das Natriumsalz bei Raumtemperatur
fest ist. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Enhancer um
Natriumcaprylat, Natriumcaprat oder Natriumlaurat. Das Arzneimittel
und der Enhancer können
in einem Verhältnis
von 1:100.000 bis 10:1 (Arzneimittel:Enhancer), vorzugsweise in
einem Verhältnis
von 1:1.000 bis 10:1, vorhanden sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Arzneimittel
um ein Makromolekül,
wie z. B. ein Peptid, ein Protein, ein Oligosaccharid oder ein Polysaccharid,
einschließlich
TRH, unfraktioniertes Heparin, niedermolekulares Heparin, Insulin,
Luteotropinfreisetzungshormon (LHRH), Leuprolidacetat, Goserelin,
Nafarelin, Buserelin, Cyclosporin, Calcitonin, Vasopressin, Desmopressin,
ein Antisense-Oligonucleotid, Alendronat, Etidronat oder Salze davon.
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Bei
der festen oralen Dosierungsform kann es sich um eine Tablette,
ein multipartikuläres
System oder eine Kapsel handeln. Das multipartikuläre System
kann in Form einer Tablette vorliegen oder in einer Kapsel enthalten
sein. Die Tablette kann eine ein- oder mehrschichtige Tablette sein,
wobei das multipartikuläre
System in komprimierter Form in einer Schicht, allen Schichten oder
keiner Schicht enthalten sein kann. Vorzugsweise handelt es sich
um eine Dosierungsform mit kontrollierter Freisetzung. Noch bevorzugter
handelt es sich um eine Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung. Die Dosierungsform
kann mit einem Polymer beschichtet sein, vorzugsweise mit einem
geschwindigkeitssteuernden Polymer oder einem Polymer zur verzögerten Freisetzung.
Das Polymer kann auch mit dem Enhancer und dem Arzneimittel zur
Bildung einer Matrixdosierungsform, wie z. B. einer Matrixdosierungsform
mit kontrollierter Freisetzung, komprimiert werden. Eine Polymerbeschichtung
kann dann auf die Matrixdosierungsform aufgebracht werden.
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Weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen das Verfahren zur Herstellung
fester oraler Dosierungsformen und die Verwendung des Arzneimittels
und des Enhancers zur Herstellung eines Medikaments.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Wirkung der Natriumsalze von C8, C10, C12, C14, C18 und C18:2
mit 3H-TRH auf den TEER (Ωcm2) in Caco-2-Monoschichten zum Zeitpunkt
0 und in 30-min-Intervallen
bis zum Erreichen von 2 h, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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2 zeigt
die Wirkung der Natriumsalze von C8, C10, C12, C14, C18 und C18:2
auf Papp für den 3H-TRH-Transport
in Caco-2-Monoschichten, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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3 zeigt
TRH-Konzentrations-Zeit-Profile im Serum nach einer interduodenalen
Bolusdosis von 500 µg
TRH in Gegenwart eines NaC8- oder NaC10-Enhancers (35 mg) gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Closed-Loop-Rattenmodell.
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4 zeigt
TRH-Konzentrations-Zeit-Profile im Serum nach einer interduodenalen
Bolusdosis von 1000 µg
TRH in der Gegenwart eines NaC8- oder NaC10-Enhancers (35 mg) gemäß dem in
Beispiel 1 beschriebenen Closed-Loop-Rattenmodell.
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5 zeigt
die APTT-Reaktion über
einen Zeitraum von 4 h nach der Verabreichung von USP-Heparin (1000
IU) bei verschiedenen Natriumcaprat-(C10-)Spiegeln (10 mg und 35
mg) gemäß dem in
Beispiel 2 beschriebenen Closed-Loop-Rattenmodell.
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6 zeigt
die Anti-Faktor-Xa-Reaktion über einen
Zeitraum von 5 h nach der Verabreichung von USP-Heparin (1000 IU)
bei verschiedenen Natriumcaprylat-(C8-)Spiegeln (10 mg und 35 mg)
gemäß dem in Beispiel
2 beschriebenen Closed-Loop-Rattenmodell.
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7 zeigt
die Anti-Faktor-Xa-Reaktion über einen
Zeitraum von 5 h nach der Verabreichung von USP-Heparin (1000 IU)
bei verschiedenen Natriumcaprat-(C10)Spiegeln (10 mg und 35 mg)
gemäß dem in Beispiel
2 beschriebenen Closed-Loop-Rattenmodeil.
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8 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Hunden über
einen Zeitraum von bis zu 8 h nach der Verabreichung von: a) einer
subkutanen USP-Heparinlösung
(5000 IU); b) einer oralen unbeschichteten sofort freisetzenden
Tablettenformulierung, umfassend USP-Heparin (90.000 IU) und NaC10;
c) einer oralen unbeschichteten sofort freisetzenden Tablettenformulierung,
umfassend USP-Heparin
(90.000 IU) und NaC8; und d) einer oralen unbeschichteten Retardfreisetzungstablettenformulierung,
die USP-Heparin (90.000 IU) und Natriumcaprat enthält und gemäß der Erfindung
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt wurde.
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9 zeigt
die Anti-Faktor-Xa-Reaktion über einen
Zeitraum von 3 h nach der intraduodenalen Verabreichung phosphatgepufferter
Salzlösungen
von Parnaparinnatrium (niedermolekulares Heparin (LMWH)) (1000 IU)
in Gegenwart von 35 mg verschiedener Enhancer [Natriumcaprylat (C8),
Natriumnonanoat (C9), Natriumcaprat (C10), Natriumundecanoat (C11),
Natriumcaurat (C12)] und verschiedener binärer 50:50-Gemische von Enhancern
an Ratten (n = 8) in einem Open-Loop-Modell. Das Referenzprodukt
umfasste die subkutane Verabreichung von 250 IU Parnaparinnatrium.
Die Kontrolllösung
umfasste die intraduodenale Verabreichung einer Lösung mit
1000 IU Pamaparinnatrium ohne Enhancer.
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10 zeigt
die mittleren Plasmaspiegel von Leuprolid über einen Zeitraum von 8 h
nach der intraduodenalen Verabreichung von Leuprolidlösungen (20
mg), die ein unterschiedliches Ausmaß an Natriumcaprat (0,0 g (Kontrolle);
0,55 g; 1,1 g) enthielten, an Hunde.
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11 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Hunden über
einen Zeitraum von 8 h nach der oralen Verabreichung von Parnaparinnatrium
(90.000 IU) in Gegenwart von 550 mg Natriumcaprat in Form einer Lösung (10
ml) und einer sofort freisetzenden Tablettendosierungsform.
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12 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Menschen über
einen Zeitraum von 24 h nach der oralen Verabreichung von Parnaparinnatrium
(90.000 IU) in Gegenwart von Natriumcaprat in Form einer Lösung (240
ml) und einer sofort freisetzenden Tablettendosierungsform.
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13 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Menschen über
einen Zeitraum von 24 h nach der intrajejunalen Verabreichung von
15-ml-Lösungen,
die verschiedene Dosen Parnaparinnatrium (20.000 IU, 45.000 IU,
90.000 IU) in Gegenwart verschiedener Dosen Natriumcaprat (0,55
g, 1,1 g, 1,65 g) enthielten.
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14 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Hunden über
einen Zeitraum von 8 h nach der oralen Verabreichung von 45.000
IU Parnaparinnatrium als: (a) sofort freisetzende Kapseln, umfassend
0,55 g Natriumcaprat, (b) mit Eudragit-L beschichtete, sich rasch
zersetzende Tabletten, umfassend 0,55 g Natriumcaprat, und (c) mit
Eudragit-L beschichtete, sich rasch zersetzende Tabletten ohne Enhancer.
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15 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion in
Hunden über
einen Zeitraum von 8 h nach der gemeinsamen oralen, intrajejunalen
und intrakolonalen Verabreichung von 45.000 IU LMWH und 0,55 g Natriumcaprat
im Vergleich mit der subkutanen Verabreichung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Wie
in dieser Beschreibung und den beigefügten Ansprüchen verwendet, schließen die
Einzahlformen der bestimmten und unbestimmten Artikel, wenn es der
Zusammenhang nicht eindeutig anders vorgibt, auch Pluralformen ein.
Demnach bezieht sich der Verweis auf „einen Enhancer" auch auf ein Gemisch
von einem oder mehreren Enhancern und der Verweis auf „ein Arzneimittel" auch auf ein oder
mehrere Arzneimittel etc.
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Die
Bezeichnung „Enhancer" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf eine Verbindung (oder ein Gemisch von Verbindungen),
die in der Lage ist, den Transport eines Arzneimittels, insbesondere
eines hydrophilen und/oder makromolekularen Arzneimittels, über den
GIT in einem Tier, wie z. B. einem Menschen, zu verbessern, wobei
es sich bei dem Enhancer um das Salz einer Fettsäure mit mittlerer Kettenlänge handelt,
das bei Raumtemperatur fest ist und eine Kohlenstoffkettenlänge von
8 bis 14 Kohlenstoffatomen aufweist. Vorzugsweise handelt es sich
bei dem Enhancer um ein Natriumsalz der Fettsäure mit mittlerer Kettenlänge. Besonders
bevorzugt handelt es sich bei dem Enhancer um Natriumcaprat.
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Die
Bezeichnung „Arzneimittel" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf ein beliebiges Arzneimittel, einschließlich herkömmliche
Arzneimittel, das zur Verabreichung auf oralem Weg an ein Tier,
einschließlich
Menschen, geeignet ist. Die Bezeichnung „Arzneimittel" umfasst auch explizit
jene Einheiten, die über
den oralen Weg nur mangelhaft absorbiert werden, einschließlich hydrophile
Arzneimittel oder makromolekulare Arzneimittel, wie z. B. Peptide,
Proteine, Oligosaccharide, Polysaccharide oder Hormone, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
Insulin, Calcitonin, Calcitoningen-regulierendes Protein, in den
Herzvorkammern gebildetes Protein, Interleukin-3, Betaseron, Erythropoietin
(EPO), Interferone, Somatropin, Somatotropin, Somatostatin, Insulin-ähnlicher
Wachstumsfaktor (Somatomedine), Luteotropinfreisetzungshormon (LHRH),
Gewebe-Plasminogenaktivator (TPA), Thyreoliberin (TRH), Somatoliberin
(GHRH), antidiuretisches Hormon (ADH) oder Vasopressin und Analoga
davon, wie z. B. Desmopressin, Parathormon (PTH), Oxytocin, Estradiol,
Wachstumshormone, Leuprolidacetat, Goserelinacetat, Naferelin, Buserelin,
Faktor-VIII, Interleukine, wie z. B. Interleukin-2, und Analoga
davon sowie Antikoagulanzien, wie z. B. Heparin, Heparinoide, niedermolekulares
Heparin, Hirudin und Analoga davon, Bisphoshponate, einschließlich Alendronat
und Etidronat, Pentasaccharide, einschließlich die Blutgerinnung hemmende Pentasaccharide,
Antigene, Adjuvanzien und dergleichen. Die Arzneimittelverbindung
selbst kann in Form von Nanoteilchen, Mikroteilchen oder größeren Teilchen
in kristalliner oder amorpher Form vorliegen.
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Das
Arzneimittel kann auch in einem nano- oder mikropartikulären Arzneimittelzufuhrsystem
enthalten sein, in dem das Arzneimittel in einem Nano- oder Mikroteilchen
eingeschlossen, verkapselt, mit diesem verbunden oder an dieses
gebunden ist. Vorzugsweise liegt das Arzneimittel in kristalliner
oder amorpher Form oder in einer Form vor, die die Verbindung mit
einem Nano- oder Mikroteilchen nicht einschließt.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine „therapeutisch wirksame Menge
eines Arzneimittels" auf
eine Arzneimittelmenge, die eine therapeutisch nützliche Reaktion in einem Tier,
vorzugsweise in einem Säugetier und
besonders bevorzugt in einem Menschen, hervorruft.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich eine „therapeutisch wirksame Menge
eines Enhancers" auf
eine Enhancermenge, die die Aufnahme therapeutisch wirksamer Mengen
des Arzneimittels nach oraler Verabreichung ermöglicht. Es wurde gezeigt, dass
die Wirksamkeit eines Enhancers zur Verbesserung der gastrointestinalen
Zufuhr mangelhaft permeabler Arzneimittel vom Verabreichungsort
(siehe Beispiele 6, 7 und 12) abhängt, wobei der optimale Verabreichungsort
von dem Arzneimittel und dem Enhancer abhängig ist.
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Bei
einer festen oralen Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
kann es sich um eine Tablette, ein multipartikuläres System oder eine Kapsel
handeln. Eine bevorzugte feste orale Dosierungsform ist eine Dosierungsform
mit verzögerter
Freisetzung, die die Freisetzung des Arzneimittels und des Enhancers
im Magen und somit die Verdünnung
der lokalen Enhancerkonzentration darin minimiert und das Arzneimittel
und den Enhancer im Darm freisetzt. Eine besonders bevorzugte feste
orale Dosierungsform ist eine Dosierungsform mit verzögerter Freisetzung
und rasch einsetzender Wirkung. Eine solche Dosierungsform minimiert
die Freisetzung des Arzneimittels und des Enhancers im Magen und
somit die Verdünnung
der lokalen Enhancerkonzentration darin, setzt das Arzneimittel
und den Enhancer nach Erreichen der geeigneten Stelle im Darm aber
rasch frei, wodurch die Zufuhr des mangelhaft permeablen Arzneimittels
durch eine Maximierung der lokalen Konzentration des Arzneimittels
und des Enhancers an der Absorptionsstelle maximiert wird.
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Die
Bezeichnung „Tablette" umfasst, wie hierin
verwendet, ohne auf diese beschränkt
zu sein, unmittelbar freisetzende (IR-)Tabletten, Retardfreisetzungs-(SR-)Tabletten, Matrixtabletten,
mehrschichtige Tabletten, mehrschichtige Matrixtabletten, Tabletten
mit verlängerter
Freisetzung, Tabletten mit verzögerter
Freisetzung und Tabletten mit stoßweiser Freisetzung, wobei
jede beliebige oder alle davon gegebenenfalls mit einem oder mehreren
Beschichtungsmaterialien beschichtet sein können, einschließlich Polymerbeschichtungsmaterialien,
wie z. B. darmlösliche
Beschichtungen, geschwindigkeitssteuernde Beschichtungen, semipermeable Beschichtungen
und dergleichen. Die Bezeichnung „Tablette" umfasst auch osmotische Zufuhrsysteme,
in denen eine Arzneimittelverbindung mit einem Osmagent (und gegebenenfalls
anderen Exzipienten) kombiniert und mit einer semipermeablen Membran
beschichtet wird, wobei die semipermeable Membran eine Öffnung definiert,
durch die die Arzneimittelverbindung freigesetzt werden kann. Feste
orale Tablettendosierungsformen, die für die Umsetzung der vorliegenden
Erfindung besonders nützlich
sind, umfassen jene, die aus der aus IR-Tabletten, SR-Tabletten, beschichteten
IR-Tabletten, Matrixtabletten, beschichteten Matrixtabletten, mehrschichtigen
Tabletten, beschichteten mehrschichtigen Tabletten, mehrschichtigen
Matrixtabletten und beschichteten mehrschichtigen Matrixtabletten
bestehenden Gruppe ausgewählt
sind. Eine bevorzugte Tablettendosierungsform ist eine Tablettendosierungsform
mit darmlöslicher
Beschichtung. Eine besonders bevorzugte Tablettendosierungsform
ist eine Tablettendosierungsform mit darmlöslicher Beschichtung und rasch einsetzender
Wirkung.
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Feste
orale Kapseldosierungsformen, die für die Umsetzung der vorliegenden
Erfindung besonders nützlich
sind, umfassen jene, die aus der aus sofort freisetzenden Kapseln,
Retardfreisetzungskapseln, beschichteten sofort freisetzenden Kapseln,
beschichteten Retardfreisetzungskapseln, einschließlich Kapseln mit
verzögerter
Freisetzung, bestehenden Gruppe ausgewählt sind. Eine bevorzugte Kapseldosierungsform
ist eine Kapseldosierungsform mit darmlöslicher Beschichtung. Eine
besonders bevorzugte Kapseldosierungsform ist eine Kapseldosierungsform
mit darmlöslicher
Beschichtung und rasch einsetzender Wirkung.
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Die
Bezeichnung „multipartikuläres System" bezieht sich, wie
hierin verwendet, auf eine Vielzahl einzelner Teilchen, Pellets,
Minitabletten und Gemische oder Kombinationen davon. Wenn die orale
Verabreichungsform eine multipartikuläre Kapsel ist, können solche
harte oder weiche Gelatinekapseln auf geeignete Weise eingesetzt
werden, um das multipartikuläre
System zu enthalten. Alternativ dazu kann ein Säckchen auf geeignete Weise
eingesetzt werden, um das multipartikuläre System zu enthalten. Das
multipartikuläre
System kann bei Wunsch mit einer Schicht beschichtet werden, die
ein geschwindigkeitssteuerndes Polymermaterial enthält. Eine
orale Dosierungsform in Form eines multipartikulären Systems gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Gemisch von zwei oder mehreren Populationen von
Teilchen, Pellets oder Minitabletten mit verschiedenen In-vitro-
und/oder In-vivo-Freisetzungseigenschaften
umfassen. Eine multipartikuläre
orale Dosierungsform kann beispielsweise ein Gemisch einer sofort
freisetzenden Komponente und einer Komponente mit verzögerter Freisetzung
umfassen, das in einer geeigneten Kapsel enthalten ist.
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Alternativ
dazu können
das multipartikuläre
System und ein oder mehrere Hilfsexzipientenmaterialien zu einer
Tablettenform, wie z. B. einer mehrschichtigen Tablette, komprimiert
werden. Typischerweise kann eine mehrschichtige Tablette zwei Schichten
umfassen, die dieselbe oder verschiedene Mengen desselben Wirkstoffs
mit denselben oder verschiedenen Freisetzungseigenschaften enthalten.
Alternativ dazu kann eine mehrschichtige Tablette in jeder Schicht
einen anderen Wirkstoff enthalten. Eine solche Tablette, die entweder ein-
oder mehrschichtig ist, kann gegebenenfalls mit einem Polymer zur
kontrollierten Freisetzung beschichtet werden, um zusätzliche
Eigenschaften der kontrollierten Freisetzung bereitzustellen. Eine
bevorzugte multipartikuläre
Dosierungsform umfasst eine Kapsel, die Minitabletten mit verzögerter Freisetzung
und rasch eintretender Wirkung enthält. Eine besonders bevorzugte
multipartikuläre
Dosierungsform umfasst eine verzögert freisetzende
Kapsel, die sofort freisetzende Minitabletten umfasst. Eine weitere
besonders bevorzugte multipartikuläre Dosierungsform umfasst eine
Kapsel, die verzögert
freisetzende Körnchen
umfasst. Eine noch bevorzugtere multipartikuläre Dosierungsform umfasst eine
verzögert
freisetzende Kapsel, die sofort freisetzende Körnchen umfasst.
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Nun
wird eine Reihe bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben. In jedem Fall kann das Arzneimittel
in einer beliebigen Menge vorhanden sein, die ausreichend ist, um
eine therapeutische Wirkung hervorzurufen, und kann, wenn es durchführbar ist,
entweder im Wesentlichen in der Form eines optisch reinen Enantiomers
oder als, racemisches oder anderes, Enantiomerengemisch vorhanden
sein. Die Arzneimittelverbindung ist passenderweise in einer beliebigen
Menge vorhanden, die ausreicht, um eine therapeutische Wirkung hervorzurufen.
Wie Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung klar ist, hängt die
tatsächliche
Menge der verwendeten Arzneimittelverbindung von der Wirksamkeit
der betreffenden Arzneimittelverbindung ab. Die Menge der Arzneimittelverbindung
kann geeigneterweise im Bereich von etwa 0,5 µg bis etwa 1000 mg liegen.
Der Enhancer ist geeigneterweise in einer beliebigen Menge vorhanden,
die die Aufnahme therapeutisch wirksamer Mengen des Arzneimittels
bei oraler Verabreichung ermöglicht.
Vorzugsweise sind das Arzneimittel und der Enhancer in einem Verhältnis von
1:100.000 bis 10:1 (Arzneimittel: Enhancer) vorhanden, wobei das
Verhältnis
vorzugsweise im Bereich von 1:1000 bis 10:1 liegt. Das tatsächlich eingesetzte
Verhältnis
von Arzneimittel zu Enhancer hängt
von der Wirksamkeit der Arzneimittelverbindung und der verstärkenden
Aktivität
des Enhancers ab.
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In
einer ersten Ausführungsform
umfasst eine feste orale Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
das Arzneimittel und den Enhancer gemischt zu einer Tablette komprimiert.
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In
einer zweiten Ausführungsform
umfasst eine feste orale Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
das Arzneimittel und den Enhancer und ein geschwindigkeitssteuerndes
Polymermaterial in gemischter Form zu einer Tablette komprimiert.
Die Bezeichnung „geschwindigkeitssteuerndes
Polymermaterial" umfasst,
wie hierin verwendet, hydrophile Polymere, hydrophobe Polymere und
Gemische von hydrophilen und/oder hydrophoben Polymeren, die in
der Lage sind, die Freisetzung der Arzneimittelverbindung aus einer festen
oralen Dosierungsform der vorliegenden Erfindung zu steuern oder
zu verzögern.
Geeignete geschwindigkeitssteuernde Polymermaterialien umfassen
jene, die aus der aus Folgenden bestehenden Gruppe ausgewählt sind:
Hydroxyalkylcellulose, wie z. B. Hydroxypropylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose,
Poly(ethylen)oxid; Alkylcellulose, wie z. B. Ethylcellulose und
Methylcellulose; Carboxymethylcellulose; hydrophile Cellulosederivate;
Polyethylenglykol; Polyvinylpyrrolidon; Celluloseacetat; Celluloseacetatbutyrat;
Celluloseacetatphthalat; Celluloseacetattrimellitat; Polyvinylacetatphthalat;
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat; Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat;
Polyvinylacetaldiethylaminoacetat; Poly(alkylmethacrylat) und Poly(vinylacetat).
Weitere geeignete hydrophobe Polymere umfassen Polymere und/oder
Copolymere, die von Acryl- oder Methacrylsäure abgeleitet sind und deren
entsprechende Ester, Zein, Wachse, Schellack und hydrierte pflanzliche Öle. Besonders
nützlich
für die
Umsetzung der vorliegenden Erfindung sind Polyacrylsäure-, Polyacrylat-,
Polymethacrylsäure-
und Polymethacrylatpolymere, wie z. B. jene, die unter dem Handelsnamen Eudragit
(Rohm GmbH, Darmstadt, Deutschland) verkauft werden, insbesondere
Eudragit®-L-,
Eudragit®-S-, Eudragit®-RL-,
Eudragit®-RS-Beschichtungsmaterialien
und Gemische davon. Einige dieser Polymere können als Polymere mit verzögerter Freisetzung
eingesetzt werden, um zu steuern, an welcher Stelle das Arzneimittel freigesetzt
wird. Zu diesen Polymeren gehören
Polymethacrylatpolymere, wie z. B. jene, die unter dem Handelsnamen
Eudragit (Rohm GmbH, Darmstadt, Deutschland) verkauft werden, insbesondere
Eudragit®-L-,
Eudragit®-S-,
Eudragit®-RL-,
Eudragit®-RS-Beschichtungsmaterialien
und Gemische davon.
-
In
einer dritten Ausführungsform
umfasst eine feste orale Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung
eine mehrschichtige Tablette. Typischerweise kann eine solche mehrschichtige
Tablette eine erste Schicht, die ein Arzneimittel und einen Enhancer
in einer Sofortfreisetzungsform enthält, und eine zweite Schicht
umfassen, die ein Arzneimittel und einen Enhancer in einer Depotfreisetzungsform,
Langzeitfreisetzungsform, Retardfreisetzungsform oder einer modifizierten
Freisetzungsform enthält.
In einer alternativen Ausführungsform
kann eine mehrschichtige Tablette eine erste Schicht, die ein Arzneimittel
enthält,
und eine zweite Schicht, die einen Enhancer enthält, umfassen. Alle Schichten
können
unabhängig
voneinander weitere Exzipienten umfassen, die ausgewählt sind,
um die Freisetzung des Arzneimittels oder des Enhancers zu modifizieren.
Demnach können
das Arzneimittel und der Enhancer aus der entsprechenden ersten
und zweiten Schicht in derselben Geschwindigkeit oder in verschiedenen
Geschwindigkeiten freigesetzt werden. Alternativ dazu kann jede
Schicht der mehrschichtigen Tablette sowohl ein Arzneimittel als
auch einen Enhancer in derselben Menge oder in unterschiedlichen
Mengen umfassen.
-
Eine
vierte Ausführungsform
einer festen oralen Dosierungsform gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst
das Arzneimittel und den Enhancer gemischt in Form eines multipartikulären Systems.
Das Arzneimittel und der Enhancer können in derselben oder in verschiedenen
Populationen von Teilchen, Pellets oder Minitabletten enthalten
sein, die das multipartikuläre
System bilden. Wenn die feste orale Dosierungsform ein multipartikuläres System
ist, können
geeigneterweise Säckchen
oder Kapseln, wie z. B. harte oder weiche Gelatinekapseln, eingesetzt
werden, die das multipartikuläre
System enthalten. Eine multipartikuläre feste orale Dosierungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein Gemisch von zwei oder mehreren Populationen von
Teilchen, Pellets oder Minitabletten mit verschiedenen In-vitro-
und/oder In-vivo-Freisetzungseigenschaften umfassen. Eine multipartikuläre orale
Dosierungsform kann beispielsweise ein Gemisch einer sofort freisetzenden Komponente
und einer Retardfreisetzungskomponente umfassen, das in einer geeigneten
Kapsel enthalten ist.
-
Bei
allen der oben angeführten
Ausführungsformen
kann eine Retardfreisetzungsbeschichtung auf die endgültige Dosierungsform
(Kapsel, Tablette, mehrschichtige Tablette etc.) aufgebracht werden.
Die Retardfreisetzungsbeschichtung kann typischerweise ein wie oben
definiertes geschwindigkeitssteuerndes Polymermaterial umfassen.
Die Lösungseigenschaften
eines solchen Beschichtungsmaterials können pH-abhängig oder pH-unabhängig sein.
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Die
verschiedenen Ausführungsformen
fester oraler Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung können ferner
Hilfsexzipienten umfassen, wie z. B. Verdünnungsmittel, Gleitmittel,
Zersetzungsmittel, Weichmacher, Anti-Klebrigkeitsmittel, Trübungsmittel,
Pigmente, Geschmacksstoffe und dergleichen. Wie Fachleuten auf dem
Gebiet der Erfindung klar ist, hängt
die genaue Wahl der Exzipienten und deren entsprechende Menge bis
zu einem gewissen Grad von der endgültigen Dosierungsform ab.
-
Geeignete
Verdünnungsmittel
umfassen beispielsweise pharmazeutisch annehmbare inerte Füllstoffe,
wie z. B. mikrokristalline Cellulose, Lactose, zweibasisches Calciumphosphat,
Saccharide und/oder Gemische aus beliebigen der zuvor angeführten Stoffe.
Beispiele für
Verdünnungsmittel
umfassen mikrokristalline Cellulose, wie z. B. jene, die unter dem
Handelsnamen Avicel (FMC Corp., Philadelphia, Pa.) verkauft werden, beispielsweise
AvicelTM pH101, AvicelTM pH102
und AvicelTM pH112; Lactose, wie z. B. Lactosemonohydrat, wasserfreie
Lactose und Pharmatose DCL21; zweibasisches Calciumphosphat, wie
z. B. Emcompress; Mannit; Stärke;
Sorbit; Saccharose und Glucose.
-
Geeignete
Gleitmittel, die Mittel umfassen, die die Fließfähigkeit des zu komprimierenden
Pulvers beeinflussen, sind beispielsweise kolloidale Kieselsäure, wie
z. B. AerosilTM 200; Talk; Stearinsäure; Magnesiumstearat
und Calciumstearat.
-
Geeignete
Zersetzungsmittel umfassen beispielsweise leicht vernetztes Polyvinylpyrrolidon,
Maisstärke,
Kartoffelstärke
und modifizierte Stärke,
Croscarmellose-Natrium, Crosspovidon, Natriumstärkeglykolat und Kombinationen
und Gemische davon.
-
Beispiel 1 – TRH-hältige Tabletten.
-
(a) Caco-2-Monoschichten.
-
Zellkultur.
Caco-2-Zellen wurden in Dulbecco's
Modified Eagle Medium (DMEM), 4,5 g/l mit 1 Vol.-% nicht-essentiellen
Aminosäuren
ergänzter
Glucose, 10% fötalem
Rinderserum und 1% Penicillin/Streptomycin kultiviert. Die Zellen
wurden bei 37°C
und 5% 002 bei 95% Feuchtigkeit kultiviert. Die Zellen wurden in
herkömmlichen
Gewebekulturkolben gezüchtet
und vermehrt und, sobald sie 100% Konfluenz erreicht hatten, passagiert.
Die Caco-2-Zellen wurden dann in einer Dichte von 5 × 105 Zellen/cm2 auf
Polycarbonatfiltereinsätze
(Costar; 12 mm Durchmesser; 0,4 μm
Porengröße) gesät und in
6-Well-Kulturplatten inkubiert, wobei das Medium jeden zweiten Tag
gewechselt wurde. In diesen Untersuchungen wurden konfluente Monoschichten, die
zwischen Tag 20 und Tag 30 auf Filter gesät und 30- bis 40-mal passagiert
wurden, eingesetzt.
-
Untersuchungen
in Bezug auf Transepitheltransport: Die Wirkung von Natriumsalzen
verschiedener Fettsäuren
mit mittlerer Kettenlänge
(MCFA) auf den Transport von
3H-TRH (apikaler
bis basolateraler Fluss) wurde wie folgt untersucht: 15,0 µCi/ml (0,2 µM)
3H-TRH wurden apikal zum Zeitpunkt 0 für TRH-Flussversuche
zugesetzt. Die Transportversuche wurden in Hanks-Salzlösung (HBSS)
bei 37°C
durchgeführt,
die 25 mM N-[2-Hydroxyethyl]-piperazin-N'-[2-ethansulfonsäure]-(HEPES-)Puffer, pH 7,4, enthielt. Aufgrund
von Variationen in Bezug auf die Löslichkeit wurden wie in Tabelle
1 angeführt
verschiedene Konzentrationen der verschiedenen MCFA-Natriumsalze
und verschiedene apikale Puffer eingesetzt. In allen Fällen enthielt
die basolaterale Kammer reguläre
HBSS + HEPES.
Tabelle
1: Für
verschiedeneMCFA-Natriumsalze verwendete Konzentrationen und Puffer |
MCFA-Salz* | Konz.
(mM) | Puffer |
NaC8:0
NaC10:0
NaC12:0
NaC14:0
✝NaC18:0
✝NaC18:2 | 0,32
0,40
3,77
1,44
0,16
0,16 | HBSS
+ HEPES
Ca2+-freie HBSS
PBS**
PBS
HBSS
+ HEPES
HBSS + HEPES |
- * in der Nomenklatur CX:Y für ein MCFA-Salz
steht X für
die Länge
der Kohlenstoffkette und Y für
die Position der Unsättigung,
sofern eine vorhanden ist.
- ** PBS – phosphatgepufferte
Salzlösung
- ✝ Nicht Teil des Umfangs der
vorliegenden Erfindung.
-
Nach
der Entfernung des Zellkulturmediums wurden die Monoschichten in
Wells platziert, die vorgewärmte
HBSS (37°C)
enthielten; 1 ml apikal und 2 ml basolateral.
-
Die
Monoschichten wurden 30 min lang bei 37°C inkubiert. Dann wurde die
apikale HBSS zum Zeitpunkt 0 durch die jeweilige apikale Testlösung ersetzt,
die die radiomarkierten Verbindungen mit und ohne Enhancerverbindung
enthielt. Der elektrische Transepithelwiderstand (TEER) der Monoschicht
wurde zum Zeitpunkt 0 und in 30-min-Intervallen bis zum Erreichen
von 120 min unter Einsatz eines Millicell-ERS-Chopstix-Geräts (Millipore (UK) Ltd., Hertfordshire,
UK) mit Evom gemessen, um die Unversehrtheit der Monoschicht zu
messen. Die Platten wurden auf einem Rundschüttler in einem Inkubator (37°C) platziert.
Der Transport durch die Monoschichten wurde bis zum Erreichen von
120 min nach dem Zeitpunkt 0 durch das Entnehmen basolateraler Proben
(1 ml) alle 30 min verfolgt. Jeweils nach 30 min wurde jeder Einsatz
in einen neuen Well übertragen,
der 2 ml frische vorgewärmte
HBSS enthielt. Die apikale Stammradioaktivität wurde durch das Entnehmen
von 10-µl-Proben
zu den Zeitpunkten t = 0 und t = 120 min bestimmt.
-
Szintillationsflüssigkeit
(10 ml) wurde zu jeder Probe zugesetzt, und die Zersetzungen pro
min jeder Probe wurden in einem Wallac-System-1409-Szintillationszähler bestimmt.
Mittelwerte für
die 3H-TRH-Konzentrationen wurden für die apikalen
und basolateralen Lösungen
zu jedem Zeitpunkt bestimmt. Die scheinbaren Permeabilitätskoeffizienten
wurden unter Einsatz des von Artursson [P. Artursson, J. Pharm.
Sci. 79, 476–482
(1990)] beschriebenen Verfahrens berechnet.
-
1 zeigt
die Wirkung von C8-, C10-, C12-, C14-, C18- und C18:2-Natriumsalzen
mit 3H-TRH auf den TEER (Ωcm2) in Caco-2-Monoschichten über 2 h
hinweg. Die Daten für
C8, C10, C14 und C18 deuten im Vergleich mit der Kontrolle auf eine
minimale TEER-Reduktion hin. Wenngleich die Daten für C12 eine
gewisse Zellschädigung
(TEER-Rückgang)
andeuten, ist diese Reduktion wahrscheinlich das Ergebnis der höheren Enhancerkonzentrationen,
die bei diesen eingesetzt wurden.
-
2 zeigt
die Wirkung von C8-, C10-, C12-, C14-, C18- und C18:2-Natriumsalzen
auf Papp für 3H-TRH in
Caco-2-Monoschichten. Im Vergleich mit der Kontrolle wiesen die
Salze von C8, C10, C12 und C14 bei den verwendeten Konzentrationen
deutliche Anstiege in Bezug auf die Permeabilitätskonstante, Papp,
auf. Es ist anzumerken, dass der höchste Papp-Wert,
der für
das C12-Salz beobachtet wurde, auf die bei dieser hohen Enhancerkonzentration
verursachte Zellschädigung
hinweisen kann.
-
Mitochondrien-Toxizitätstest:
Die Aktivität
von Mitochondrien-Dehydrogenase (MDH) wurde als Marker für die Zelllebensfähigkeit
unter Einsatz eines Verfahrens bewertet, das auf der Farbveränderung
von Tetrazoliumsalz in der Gegenwart von MDH basiert. Die Zellen
wurden geerntet, gezählt
und in einer ungefähren Dichte
von 106 Zellen/ml (100 μl Zellsuspension pro Well) auf
96-Well-Platten gesät.
Die Zellen wurden 24 h lang in einer befeuchteten Atmosphäre bei 5%
CO2 und 37°C inkubiert. Eine bestimmte
Anzahl der Wells wurde jeweils mit jeder der MCFA-Natriumsalzlösungen in
den in Tabelle 1 angeführten
Konzentrationen behandelt, und die Platte wurde 2 h lang inkubiert.
Nach der Inkubation wurden 10 µl
MTT-Markierungsreagens
für 4 h
zu jedem Well zugesetzt. Zu jedem Well wurde Solubilisierungspuffer
(100 µl,
siehe Tabelle 1) zugesetzt, und die Platte wurde weitere 24 h lang
inkubiert. Das Absorptionsvermögen
bei 570 nm wurde für
jede Probe unter Einsatz eines Spektrophotometers (Dynatech MR7000)
gemessen.
-
(b) In-vivo-Verabreichung (Closed-Loop-Rattenmodell).
-
In-vivo-Closed-Loop-Untersuchungen
bei Ratten wurden ausgehend von den Verfahren von Doluisio et al.
[J. T. Doluisio et al., Journal of Pharmaceutical Science 58, 1196–1200 (1969)]
und von Brayden et al. [D. Brayden, Drug Delivery Pharmaceutical
News 4(1) (1997)] modifiziert. Männliche
Wistar-Ratten (Gewicht im Bereich von 250–350 g) wurden mit Ketaminhydrochlorid/Acepromazin
anästhesiert.
Im Abdomen wurde ein Medianschnitt vorgenommen, und ein Segment
des Zwölffingerdarms
(7–9 cm
Gewebe) wurde etwa 5 cm distal vom Pylorus aus isoliert, wobei darauf
geachtet wurde, die umliegenden Blutgefäße nicht zu beschädigen. Die
Probelösungen
(PBS, die C8 oder C10 (35 mg) und TRH (500 µg und 1000 µg) enthielt)
und die Kontrolllösung
(PBS, die nur TRH (500 µg
und 1000 µg)
enthielt) wurden auf 37°C
erwärmt
und unter Verwendung einer 26-G-Nadel direkt in das Lumen des Zwölffingerdarmsegments
verabreicht. Das intraduodenale Dosisvolumen (für die Proben und die Kontrolle)
betrug jeweils 1 ml/kg. Das proximale Ende des Segments wurde abgeschnürt und die
Schleife mit isotonischer Salzlösung
(37°C) zur
Bereitstellung von Feuchtigkeit besprüht und dann wieder im Bauchraum
platziert, wobei eine Dehnung vermieden wurde. Der Schnitt wurde
mit chirurgischen Klammern geschlossen. Einer Gruppe von Tieren
wurde TRH in PBS (100 µg
in 0,2 ml) als Referenz mittels subkutaner Injektion verabreicht.
-
3 zeigt
die Serum-TRH-Konzentrations-Zeit-Profile nach einer interduodenalen
Bolusdosis von 500 µg
TRH in Gegenwart eines NaC8- oder NaC10-Enhancers (35 mg) gemäß dem Closed-Loop-Rattenmodell. 4 zeigt
die Serum-TRH-Konzentrations-Zeit-Profile
nach einer interduodenalen Bolusdosis von 1000 µg TRH in Gegenwart eines NaC8-
oder NaC10-Enhancers (35 mg) gemäß dem Closed-Loop-Rattenmodell der
vorliegenden Erfindung. Aus 3 und 4 geht
hervor, dass die Gegenwart des Enhancers in jedem Fall zu einem
signifikanten Anstieg des Serumspiegels von TRH im Vergleich mit
der Kontroll-TRH-Lösung führt, was
auf eine gesteigerte Absorption des Arzneimittels in Gegenwart des
Enhancers hindeutet.
-
(c) Verarbeitung zu Tabletten.
-
Nach
der Feststellung der Steigerungswirkung von NaC8 und NaC10 auf TRH
in Lösung
können
sofort freisetzende (IR-) und verzögert freisetzende (SR-)TRH-Tabletten und dergleichen
hergestellt werden. IR- und SR-Formulierungen sind unten stehend
in den Tabellen 2 und 3 detailliert angeführt.
Tabelle
2: Details für
THR-IR-Tablettenformulierung (alle Mengen in Gew.-%) |
TRH | NaC8 | NaC10 | Siliciumdioxid | Magnesiumstearat | Lactose | Zersetzungsmittel | Mikrokrist.
Cellulose | PVP |
0,64
1,27
1,23
2,42
2,42 | 70,36
69,73
-
-
- | -
-
67,64
66,45
66,45 | 0,5
0,5
0,5
0,5
0,5 | 0,5
0,5
0,5
0,5
0,5 | 20
20
20
-
20 | 8
8
8
8
8 | -
-
-
20
- | -
-
2,13
2,13
2,13 |
Tabelle
3: Details für
THR-SR-Tablettenformulierung (alle Mengen in Gew.-%) |
TRH | NaC10 | Siliciumdioxid | Magnesiumstearat | HPMC(a) | Mikrokristalline
Cellulose | PVP |
1,41
1,05
2,68 | 77,59
57,95
73,94 | 0,5
0,5
0,5 | 0,5
0,5
0,5 | 20
20
20 | -
20
- | -
-
2,37 |
-
Beispiel 2 – Heparin-hältige Tabletten.
-
(a) Closed-Loop-Rattensegment.
-
Das
in Beispiel 1(a) durchgeführte
Verfahren wurde unter Verwendung von USP-Heparin anstelle von TRH und bei intrailealer
anstelle von intraduodenaler Dosierung wiederholt. Im Abdomen wurde
ein Medianschnitt vorgenommen und das distale Ende des Ileums lokalisiert
(etwa 10 cm proximal in Bezug auf die Ileozökalverbindung). 7–9 cm Gewebe
wurden isoliert und das distale Ende abgeschnürt, wobei darauf geachtet wurde,
die umliegenden Blutgefäße nicht
zu beschädigen.
Die Heparin-Absorption, angezeigt durch die aktivierte Prothrombinzeit-(APTT-)Reaktion,
wurde durch das Platzieren eines Tropfens Vollblut (frisch aus der Schwanzarterie
entnommen) auf der Testpatrone eines Biotrack-512-Koagulationsmonitors
gemessen. APTT-Messungen wurden zu verschiedenen Zeitpunkten vorgenommen. 5 zeigt
die APTT-Reaktion von USP-Heparin (1000 IU) bei verschiedenen Natriumcaprat-(C10-)Spiegeln
(10 und 35 mg). Unter Verwendung der APTT-Reaktion als Indikator
für die
Heparinabsorption in den Blutstrom wird klar, dass in Gegenwart
von Natriumcaprat im Vergleich mit der Kontrollheparinlösung ohne
Enhancer ein signifikanter Anstieg der Absorption erfolgt.
-
Mit
Citrat versetzte Blutproben wurden mit 3000 U/min 15 min lang zentrifugiert,
um Plasma für
eine Anti-Faktor-Xa-Analyse zu erhalten. 6 zeigt
die Anti-Faktor-Xa-Reaktion von USP-Heparin (1000 IU) in
Gegenwart von Natriumcaprylat (C8, 10 mg und 35 mg). 7 zeigt
die Anti-Faktor-Xa-Reaktion von USP-Heparin
(1000 IU) in Gegenwart von Natriumcaprat (C10, 10 mg und 35 mg).
Bei der Kontrolllösung
handelt es sich in jedem Fall um eine Lösung mit derselben Heparinkonzentration
und ohne Enhancer. Der signifikante Anstieg der Anti-Faktor-Xa-Aktivität,
der bei NaC8 (bei einer 35-mg-Dosis) und NaC10 (sowohl bei 10 mg
als auch bei 35 mg) beobachtet wurde, ist ein Hinweis für den Anstieg
der Heparinabsorption bezogen auf die Kontrollheparinlösung ohne
Enhancer.
-
(b) Verarbeitung zu Tabletten.
-
(i) IR-Tabletten.
-
Sofort
freisetzende (IR-) Tabletten, die Heparin-Natrium in USP-Qualität (197,25
IU/mg, von Scientific Protein Labs., Waunkee, Wis.) und einen Enhancer
(Natriumcaprylat, NaC8; Natriumcaprat, NaC10, von Napp Technologies,
New Jersey) enthielten, wurden gemäß den in Tabelle 4 angeführten Formulierungen
durch direktes Komprimieren des Gemischs unter Verwendung einer
Manesty-(E)-Tablettenpresse
für eine
einzelne Tablette hergestellt. Das Gemisch wurde wie folgt hergestellt:
Heparin, der Enhancer und Tablettenexzipienten (wobei bei Bedarf
kolloidale Kieselsäure
und Magnesiumstearat ausgenommen wurden) wurden in einen Behälter eingewogen.
Die kolloidale Kieselsäure
wurde, wenn vorhanden, durch ein 425-µm-Sieb in den Behälter gesiebt,
wonach das Gemisch 4 min lang vermischt wurde, bevor das Magnesiumstearat
zugesetzt und das Gemisch eine weitere Minute lang gemischt wurde.
Tabelle
4: Formulierungsdaten für
IR-Tabletten, umfassend Heparin und einen Enhancer (alle Mengen
in Gew.-%) |
Chargen-Nr. | NaC8 | NaC10 | Heparin | Siliciumdioxid | Magnesiumstearat | Mannit | Zersetzungsmittel(a) | PVP(b) |
1
2
3
4
5
6
7 | 65,7
62,2
57,49
75,66
-
-
- | -
-
-
-
62,0
49,43
31,29 | 13,3
16,8
21,91
15,34
37,5
30,07
25,94 | 0,5
0,5
0,1
0,5
0,5
0,5
0,5 | 0,5
0,5
0,5
0,5
-
-
0,5 | 20,0
20,0
20,0
-
-
20,0
40,0 | -
-
-
0,8
-
-
- | -
-
-
-
-
-
1,77 |
- „-" steht für „keine
Angabe"; (a) verwendetes
Zersetzungsmittel: Natriumstarkeglykolat; (b) PVP = Polyvinylpyrrolidon.
-
Die
Wirksamkeit der wie oben beschrieben hergestellten Tabletten wurde
unter Einsatz eines Heparintests basierend auf der Azurfarbstoff-Bestimmung
von Heparin getestet. Die zu testende Probe wurde zu einer Azur-A-Farbstofflösung zugesetzt,
und der Heparingehalt wurde anhand des Absorptionsvermögens der Probelösung bei
626 nm berechnet. Die Tablettendaten und Wirksamkeitswerte für ausgewählte, in
Tabelle 4 angeführte
Chargen sind in Tabelle 5 angeführt.
-
Auflösungsprofile
für IR-Tabletten
gemäß diesem
Beispiel in Phosphatpuffer bei einem pH-Wert von 7,4 wurden mittels
Heparintest bestimmt, wobei die Proben zu verschiedenen Zeitpunkten
entnommen wurden.
-
Heparin/Natriumcaprylat:
Tabletten aus den Chargen 1 und 2 lieferten eine schnelle Freisetzung,
wobei 100% der Arzneimittelverbindung nach 15 min freigesetzt waren.
Tabletten aus Charge 4 lieferten ebenfalls eine rasche Freisetzung,
wobei 100% nach 30 min freigesetzt waren.
-
Heparin/Natriumcaprat:
Tabletten aus den Chargen 5 und 6 lieferten eine schnelle Freisetzung,
wobei 100% der Arzneimittelverbindung nach 15 min freigesetzt waren.
Tabelle
5: Tablettendaten und Wirksamkeitswerte für IR-Heparintabletten |
Chargennr. | Enhancer | Tablettengewicht
(mg) | Härte (N) | Zersetzungsdauer (s) | Tatsächliche
Heparinwirksamkeit (mg/g) | Wirksamkeit als
% der Markierung |
1
2
3
4
5
6
7 | NaC8
NaC8
NaC8
NaC8
NaC10
NaC10
NaC10 | 431 ± 5
414 ± 14
650 ± 4
377 ± 2
408 ± 21
490 ± 6
584 ± 12 | 85 ± 4
82 ± 9
71 ± 12
58 ± 10
79 ± 7
124 ± 10
69 ± 22 | -
-
552
-
-
-
485 | 145,67
175,79
166,4
168,04
397,47
323,33
143,0 | 109
105
119
110
105
108
102 |
-
(ii) SR-Tabletten.
-
Unter
Anwendung desselben Verfahrens wie oben unter (i) beschrieben wurden
Retardfreisetzungs-(SR-)Tabletten gemäß den in Tabelle 6 angeführten Formulierungen
hergestellt. Die Wirksamkeit der Retardfreisetzungstabletten wurde
unter Einsatz desselben Verfahrens wie oben unter (i) beschrieben
bestimmt.
-
Tablettendetails
und die Wirksamkeit ausgewählter
Chargen sind in Tabelle 7 angeführt.
-
Lösungsprofile
für SR-Tabletten
gemäß diesem
Beispiel wurden mittels Heparintest bei einem pH-Wert von 7,4 bestimmt,
wobei die Proben zu verschiedenen Zeitpunkten entnommen wurden.
-
Heparin/Natriumcaprylat:
Die Auflösungsdaten
für die
Chargen 8, 9 und 11 sind in Tabelle 8 angeführt. Aus diesen Daten geht
hervor, dass die Heparin/Natriumcaprylat-SR-Tabletten mit 15% Methocel
K100LV mit und ohne 5% Natriumstärkeglykolat
(Chargen 8 und 9) eine verzögerte
Freisetzung lieferten, wobei 100% nach zwischen 3 und 4 h freigesetzt
waren. Charge 11 enthielt 10% Mannit und lieferte eine raschere
Freisetzung.
-
Heparin/Natriumcaprat:
Die Auflösungsdaten
für die
Chargen 13 und 14 sind in Tabelle 8 angeführt. Aus diesen Daten geht
hervor, dass die Heparin/Natriumcaprat-SR-Tabletten mit 20% Methocel
K100LV (Charge 13) eine verzögerte
Freisetzung der Arzneimittelverbindung über einen Zeitraum von 6 h
hinweg lieferten. Wenn Methocel K15M (Charge 14) anstelle von Methocel
K100LV eingesetzt wurde, war die Freisetzung der Arzneimittelverbindung
nach 8 h nicht abgeschlossen.
Tabelle
6: Formulierungsdaten für
SR-Tabletten, umfassend Heparin und einen Enhancer (alle Mengen
in Gew.-%) |
Chargen-Nr. | NaC8 | NaC10 | Heparin | Siliciumdioxid | Mg-stearat | HPMC(a) | Zersetzungsmittel(b) | Mannit | Mikrokr.
Cellulose | PVP(c) |
8
9
10
11
12
13
14
15 | 69,84
65,68
65,68
65,68
53,77
-
-
- | -
-
-
-
-
56,2
56,2
41,63 | 14,16
13,32
13,32
13,32
20,48
23,3
23,3
34,52 | 0,5
0,5
0,5
0,5
-
0,5
0,5
0,5 | 0,5
0,5
0,5
0,5
1,0
-
-
1,0 | 15
15
12
10,0
14,85
20,0
20,0*
20,0 | -
5,0
8,0
-
-
-
-
- | -
-
-
10,0
-
-
-
- | -
-
-
-
9,9
-
-
- | -
-
-
-
-
-
-
2,35 |
- „-" steht für „keine
Angabe"; (a) Hydroxypropylmethylcellulose:
Methocel K100LV, mit Ausnahme des mit „*" markierten Falls, in dem Methocel K15M
eingesetzt wurde; (b) verwendetes Zersetzungsmittel: Natriumstärkeglykolat;
(c) PVP = Polyvinylpyrrolidon.
Tabelle
7: Tablettendaten und Wirksamkeitswerte für SR-Heparintabletten |
Chargen-Nr. | Enhancer | Tablettengewicht
(mg) | Härte (N) | Zersetzungsdauer
(s) | Tatsächliche Heparinwirksamkeit
(mg/g) |
8
9
10
11
12
13
14
15 | NaC8
NaC8
NaC8
NaC8
NaC8
NaC10
NaC10
NaC10 | 397 ± 5
436 ± 11
384 ± 4
400 ± 8
683 ± 9
491 ± 14
456 ± 13
470 ± 29 | 52 ± 11
40 ± 10
42 ± 12
72 ± 16
84 ± 17
69 ± 7
47 ± 4
- | -
-
-
-
3318
-
-
2982 | -
140,08
-
129,79
147,10
-
-
148,20 |
Tabelle
8: Auflösungsdaten
für ausgewählte SR-Tabletten-Chargen |
Zeit (min) | %-Freisetzung
(als % der Markierung) |
Charge
8
(NaC8) | Charge
9
(NaC8) | Charge
11
(NaC8) | Charge
13
(NaC10) | Charge
14
(NaC10) |
0
15
30
60
120
240
360
480 | 0
22,9
37,3
57,8
92,2
109,5
-
- | 0
21,2
30,8
54,5
90,8
105,8
-
- | 0
45,3
72,3
101,9
109,4
96,4
-
- | 0
18,8
45,0
44,8
65,2
83,1
90,3
102,7 | 0
5,7
11,6
11,2
20,0
33,9
66,0
82,8 |
-
(iii) Tabletten mit darmlöslicher
Beschichtung.
-
Tabletten
aus den Chargen 7 und 15 wurden mit einer in Tabelle 9 im Detail
angeführten
Beschichtungslösung
darmlöslich
beschichtet. Die Tabletten wurden mit 5 Gew.-% Beschichtungslösung unter
Verwendung einer seitlich belüfteten
Beschichtungspfanne (Freund Hi-Coata) beschichtet. Das Testen der
Zersetzung wurde in einem VanKel-Zersetzungstester VK100E4635 durchgeführt. Bei
dem Zersetzungsmedium handelte es sich zu Beginn 1 h lang um simulierten
Magensaft, pH 1,2, und dann um Phosphatpuffer, pH 7. Die aufgezeichnete
Zersetzungsdauer entsprach der Zeit vom Einführen in den Phosphatpuffer,
pH 7,4, bis zur vollständigen
Zersetzung. Die Zersetzungsdauer für darmlöslich beschichtete Tabletten
aus Charge 7 betrug 34 min 24 s, während sie für darmlöslich beschichtete Tabletten
aus Charge 15 93 min 40 s betrug.
Tabelle
9: Darmlösliche
Beschichtungslösung |
Komponente | Menge
(Gew.-%) |
Eudragit® 12,5
Diethylphthalat
Isopropylalkohol
Talk
Wasser | 49,86
1,26
43,33
2,46
3,06 |
-
(c) Untersuchung bei Hunden.
-
Tabletten
aus den Chargen 3, 7 und 15 in den oben stehenden Tabellen 5 und
6 wurden oral dosiert und Gruppen von 5 Hunden in einer Crossover-Studie
mit nur einer Dosis verabreicht. Jeder Gruppe wurden folgende Dosen
verabreicht: (1) orale Verabreichung unbeschichteter IR-Tabletten,
umfassend 90.000 IU Heparin und 550 mg NaC10-Enhancer (Charge 7);
(2) orale Verabreichung unbeschichteter IR-Tabletten, umfassend 90.000 IU Heparin
und 550 mg NaC8-Enhancer (Charge 3); (3) orale Verabreichung unbeschichteter SR-Tabletten,
umfassend 90.000 IU Heparin und 550 mg NaC10-Enhancer (Charge 15),
und (4) subkutane Verabreichung einer Heparinlösung (5000 IU, Kontrolle).
Blutproben für
eine Anti-Faktor-Xa-Analyse wurden aus der Drosselvene zu verschiedenen
Zeitpunkten entnommen. Eine klinische Beurteilung aller Tiere vor
und nach der Behandlung zeigte keine schädlichen Wirkungen auf die Versuchstiere. 8 zeigt
die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion für jede Behandlung
gemeinsam mit der subkutan verabreichten Heparinlösung als
Referenz. Die Daten in 8 zeigen für alle erfindungsgemäßen Formulierungen
einen Anstieg der Anti-Faktor-Xa-Aktivität im Plasma.
Dieses Ergebnis deutet eine erfolgreiche Zufuhr von bioaktivem Heparin
bei Verwendung von NaC8- und NaC10-Enhancern an. Bei Verwendung
von IR-Formulierungen
und einer entsprechenden Dosis Heparin wurde bei Verwendung von
NaC10-Enhancer eine größere Anti-Faktor-Xa-Reaktion beobachtet, obwohl im Vergleich
mit NaC8 eine geringere Dosis NaC10 verabreicht wurde (die NaC10-Dosis entsprach der
Hälfte
der NaC8-Dosis). Die Anti-Faktor-Xa-Reaktion
kann durch die Formulierung von SR-Tabletten im Vergleich mit IR-Formulierungen über ein
längeres
Zeitprofil hinweg aufrechterhalten werden.
-
Beispiel 3 – Wirkung von Enhancern auf
die systemische Verfügbarkeit
von niedermolekularem Heparin (LMWH) nach intraduodenaler Verabreichung
in Ratten (Referenz)
-
Männliche
Wistar-Ratten (250 g–350
g) wurden mit einem Gemisch von Ketaminhydrochlorid (80 mg/kg) und
Acepromazinmaleat (3 mg/kg), das mittels intramuskulärer Injektion
verabreicht wurde, anästhesiert.
Den Tieren wurde bei Bedarf auch Halothangas verabreicht. Ein Medianschnitt
wurde am Abdomen vorgenommen, und der Zwölffingerdarm wurde isoliert.
-
Die
Testlösungen,
umfassend Parnaparinnatrium (LMWH) (Opocrin SBA, Modena, Italien)
mit oder ohne Enhancer, aufgelöst
in phosphatgepufferter Salzlösung
(pH 7,4), wurden über
eine in den Darm etwa 10–12
cm vom Pylorus entfernt eingeführte
Kanüle
verabreicht. Der Darm wurde während
dieses Verfahrens mit Salzlösung
feucht gehalten. Nach der Verabreichung des Arzneimittels wurde
das Darmsegment sorgfältig wieder
im Abdomen platziert und der Schnitt unter Verwendung von chirurgischen
Klammern geschlossen. Die parenterale Referenzlösung (0,2 ml) wurde subkutan
in eine Nackenfalte verabreicht.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen aus einer Schwanzarterie entnommen,
und die Plasma-Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde
bestimmt. 9 zeigt die mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion über einen Zeitraum von 3 h
hinweg nach der intraduodenalen Verabreichung phosphatgepufferter
Salzlösungen
von Parnaparinnatrium (LMWH) (1000 IU) in Gegenwart von 35 mg verschiedener
Enhancer [Natriumcaprylat (C8), Natriumnonanoat (C9), Natriumcaprat
(C10), Natriumundecanoat (C11), Natriumlaurat (C12)] und verschiedener binärer 50:50-Gemische von Enhancern
an Ratten (n = 8) in einem Open-Loop-Modell. Das Referenzprodukt umfasste
die subkutane Verabreichung von 250 IU Parnaparinnatrium. Die Kontrolllösung umfasste
die intraduodenale Verabreichung einer Lösung, umfassend 1000 IU Parnaparinnatrium
ohne Enhancer.
-
9 zeigt,
dass die systemische Zufuhr von LMWH ohne Enhancer nach intraduodenaler
Verabreichung an Ratten relativ gering ist; die gemeinsame Verabreichung
von Natriumsalzen von Fettsäuren
mit mittlerer Kettenlänge
führte
jedoch zu einer signifikanten Verbesserung der systemischen Zufuhr
von LMWH aus dem Rattendarm.
-
Beispiel 4 – Wirkung von Enhancern auf
die systemische Verfügbarkeit
von Leuprolid nach der intraduodenalen Verabreichung bei Hunden
(Referenz)
-
Hunde
der Rasse Beagle (10–15
kg) wurden mit Medetomidin (80 µg/kg)
sediert, und ein Endoskop wurde über
das Maul, die Speiseröhre
und den Magen in den Zwölffingerdarm
eingeführt.
Die Testlösungen (10
ml), umfassend Leuprolidacetat (Mallinckrodt Inc., St. Louis, Mo.)
mit oder ohne Enhancer, aufgelöst
in entionisiertem Wasser, wurden über das Endoskop intraduodenal
verabreicht. Nach der Entfernung des Endoskops wurde die Sedierung
unter Verwendung von Atipamezol (400 µg/kg) aufgehoben. Die parenteralen
Referenzlösungen,
umfassend 1 mg Leuprolid aufgelöst
in 0,5 ml sterilem Wasser, wurden intravenös bzw. subkutan verabreicht.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen aus der Drosselvene entnommen,
und der Leuprolidspiegel im Plasma wurde bestimmt. Die resultierenden
mittleren Leuprolidspiegel im Plasma sind in 10 angeführt. Die
Ergebnisse zeigen, dass, wenngleich die systemische Zufuhr von Leuprolid
bei intraduodenaler Verabreichung ohne Enhancer zu vernachlässigen ist,
die gemeinsame Verabreichung mit einem Enhancer zu einer beträchtlichen,
von der Enhancerdosis-abhängigen
Steigerung der systemischen Zufuhr von Leuprolid führte; der
mittlere Prozentsatz der relativen Bioverfügbarkeit, der für eine höhere Enhancerdosis
beobachtet wurde, betrug 8%.
-
Beispiel 5 – Wirkung von Enhancern auf
die systemische Verfügbarkeit
von LMWH nach der oralen Verabreichung bei Hunden.
-
(a) Granulatherstellung
-
Ein
200-g-Gemisch, umfassend Parnaparinnatrium (47,1%), Natriumcaprat
(26,2%), Mannit (16,7%) und ExplotabTM (Roquette
Freres, Lestrem, Frankreich) (10,0%) wurde in einem Kenwood-Chef-Mischer
unter Verwendung von Wasser als Granulationslösungsmittel granuliert. Die
resultierenden Granulate wurden in einem Ofen bei 67–68°C auf Trockenblechen
getrocknet und durch ein 1,25-mm-, 0,8-mm- bzw. 0,5-mm-Sieb in einem Schwinggranulator
größenreduziert.
Die tatsächliche
Wirksamkeit des resultierenden Granulats wurde als 101,1% der Angabe
auf dem Etikett bestimmt.
-
(b) Herstellung von sofort freisetzenden
Tabletten mit 30.000 IU LMWH/183 mg Natriumcaprat
-
Das
oben beschriebene Granulat wurde in einem Beutel mit 0,5% Magnesiumstearat
5 min lang vermischt. Das resultierende Gemisch wurde unter Einsatz
einer konkaven 13-mm-Vorrichtung an einer Riva-Piccalo-Tablettenpresse
in Tablettenform gebracht, wobei der Zielgehalt der Tabletten 30.000
IU Parnaparinnatrium und 183 mg Natriumcaprat betrug. Die Tabletten
wiesen eine mittlere Tablettenhärte
von 108 N und ein mittleres Tablettengewicht von 675 mg auf. Der
tatsächliche
LMWH-Gehalt der Tabletten wurde als 95,6% der Etikettangabe bestimmt.
-
Die
Tabletten wurden einem Zersetzungstest unterzogen: In jedes der
sechs Röhrchen
des Zersetzungskorbs wurde eine Tablette platziert. Das Zersetzungsgerät wurde
unter Verwendung von entionisiertem Wasser bei 37°C mit 29–30 Zyklen
pro min betrieben. Die Tablettenzersetzung war nach 550 s abgeschlossen.
-
(c) Herstellung einer Lösung mit
90.000 IU LMWH/0,55 q Natriumcaprat
-
90.000
IU Parnaparinnatrium und 0,55 g Natriumcaprat wurden einzeln in
Glasflaschen gewogen, und das resultierende Pulvergemisch wurde
in 10 ml Wasser aufgelöst.
-
(d) Bewertung anhand einer Hunde-Biostudie
-
90.000
IU Parnaparinnatrium und 550 mg Natriumcaprat wurden als Lösungsdosierungsform
(entspricht 10 ml der oben beschriebenen Lösungszusammensetzung) und als
rasch zersetzende Tablettendosierungsform (entspricht 3 Tabletten
der oben beschriebenen Tablettenzusammensetzung) in einer nicht-randomisierten
Crossover-Studie mit einer einzigen Dosis einer Gruppe von 6 weiblichen
Hunden der Rasse Beagle (9,5–14,4
kg) verabreicht mit einer 7-Tage- Auswaschphase
zwischen den Behandlungen. Eine subkutane Injektion, umfassend 5000
IU Parnaparinnatrium, wurde als Referenz eingesetzt.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen aus der Drosselvene entnommen,
und die Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde
bestimmt. Die Daten wurden an die Basislinien-Anti-Faktor-Xa-Aktivität
angepasst. Die resultierenden mittleren Anti-Faktor-Xa-Spiegel
im Plasma sind in 11 zusammengefasst. Sowohl die
Tabletten- als auch die Lösungsdosierungsformen
zeigten gute Reaktionen im Vergleich mit der subkutanen Referenz.
Die mittlere Parnaparinnatriumzufuhr, bestimmt durch die Anti-Faktor-Xa-Spiegel im Plasma, aus der festen Dosierungsform
war deutlich höher
als jene aus der entsprechenden Lösungsdosierungsform.
-
Beispiel 6 – Wirkung von Enhancern auf
die systemische Verfügbarkeit
von LMWH nach der oralen Verabreichung bei Menschen.
-
(a) Granulatherstellung
-
Parnaparinnatrium
(61,05%), Natriumcaprat (33,95%) und Polyvinylpyrrolidon (Kollidon
30, BASF AG, Ludwigshafen, Deutschland) (5,0%) wurden 5 min lang
in einer Gral-10-Vorrichtung gemischt, bevor Wasser dann schrittweise
unter Mischen unter Verwendung einer peristaltischen Pumpe zugesetzt
wurde, bis das gesamte Material offensichtlich granuliert war.
-
Die
resultierenden Granulate wurden dann in einem Ofen 24 h lang bei
50°C auf
Trockenblechen getrocknet. Die getrockneten Granulate wurden unter
Einsatz einer Fitzmill M5A durch ein 30-Mesh-Sieb gemahlen.
-
(b) Herstellung von sofort freisetzenden
Tabletten mit 45.000 IU LMWH/275 mg Natriumcaprat
-
Das
Parnaparinnatrium/Natriumcaprat/Polyvinylpyrrolidon-Granulat (78,3%)
wurde 5 min lang mit Mannit (16,6%), Explotab (5,0%) und Magnesiumstearat
(0,1%) in einem 10-l-V-Konusmischer gemischt. Die Wirksamkeit des
resultierenden Gemischs (480,41 mg/g) betrug 100,5% der Etikettangabe.
-
Das
Gemisch wurde unter Einsatz einer herkömmlichen konkaven, runden 13-mm-Vorrichtung an der Piccola-10-Stationspresse
im automatischen Modus zu Tabletten mit einem Zielgehalt von 45.000
IU LMWH und 275 mg Natriumcaprat verarbeitet. Die resultierenden
sofort freisetzenden Tabletten wiesen ein mittleres Tablettengewicht
von 1027 mg, eine mittlere Tablettenhärte von 108 N und eine Wirksamkeit
von 97% der Etikettangabe auf. Die Tabletten wiesen eine Zersetzungsdauer
von bis zu 850 s und eine 100%ige Auflösung in Puffer mit pH 1,2 innerhalb
von 30 min auf.
-
(c) Herstellung einer Lösung mit
90.000 IU LMWH/550 mg Natriumcaprat
-
Zwei
sofort freisetzende Tabletten, die jeweils 45.000 IU LMWH und 275
mg Natriumcaprat enthielten, wurden in 30 ml Wasser aufgelöst.
-
(d) Bewertung der bei Menschen durchgeführten Biostudie
-
90.000
IU LMWH und 550 mg Natriumcaprat wurden 12 gesunden freiwilligen
Menschen in Lösungsdosierungsform
(entspricht 30 ml der oben beschriebenen Lösungsdosierungsform) und in
fester Dosierungsform (entspricht 2 Tabletten der oben beschriebenen
Zusammensetzung) in einer dreiphasigen Open-Label-Studie mit drei
Behandlungen mit einer 7-Tage-Auswaschphase zwischen den einzelnen
Dosen verabreicht; Behandlung A (sofort freisetzende Tabletten)
und B (orale Lösung)
wurden auf randomisierte Weise kombiniert, während Behandlung C (6.400 IU
FluxumTM SC (Hoechst Marion Roussel), ein
im Handel erhältliches
injizierbares LMWH-Produkt) denselben Teilnehmern auf einmal verabreicht
wurde.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen entnommen, und die Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde bestimmt.
Die resultierenden mittleren Anti-Faktor-Xa-Spiegel
sind in 12 angeführt. Die Behandlungen A und
B lieferten im Vergleich mit der subkutanen Referenzbehandlung eine
unerwartet geringe Reaktion. Es ist jedoch anzumerken, dass die
mittlere LMWH-Zufuhr, gemessen anhand der Anti-Faktor-Xa-Spiegel im Plasma, durch
die feste Dosierungsform deutlich höher war als durch die entsprechende
Lösungsdosierungsform,
für die
ein mittlerer Bioverfügbarkeitsprozentsatz
von nur 0,9% beobachtet wurde.
-
Beispiel 7 – Wirkung von Enhancern auf
die systemische Verfügbarkeit
von LMWH nach intrajejunaler Verabreichung bei Menschen (Referenz)
-
(a) Lösungsherstellung
-
Die
folgenden LMWH/Natriumcaprat-Kombinationen wurden mit 15 ml entionisiertem
Wasser hergestellt:
- (i) 20.000 IU LMWH, 0,55
g Natriumcaprat;
- (ii) 20.000 IU LMWH, 1,1 g Natriumcaprat;
- (iii) 45.000 IU LMWH, 0,55 g Natriumcaprat;
- (iv) 45.000 IU LMWH, 1,1 g Natriumcaprat;
- (v) 45.000 IU LMWH, 1,65 g Natriumcaprat.
-
(b) Bewertung der bei Menschen durchgeführten Biostudie
-
15
ml jeder der oben beschriebenen Lösungen wurden bis zu 11 gesunden
freiwilligen Menschen in einer Open-Label-Crossover-Studie mit 6
Behandlungsphasen über
eine nasojejunale Intubation intrajejunal verabreicht. 3.200 IU
FluxumTM SC diente in der Studie als subkutane
Referenz. Blutproben wurden in verschiedenen Intervallen entnommen,
und die Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde
bestimmt. Die resultierenden mittleren Anti-Faktor-Xa-Spiegel
sind in 13 angeführt.
-
Es
ist anzumerken, dass der mittlere Prozentsatz der relativen Bioverfügbarkeit
für jede
Behandlung in der vorliegenden Studie deutlich höher war als der mittlere Prozentsatz
der Bioverfügbarkeit,
der für
die Lösungsdosierungsform
in Beispiel 6 beobachtet wurde; und es wurden mittlere Prozentsätze der
Bioverfügbarkeit
im Bereich von 5 bis 9% für
die Behandlungen in der vorliegenden Studie beobachtet, was darauf
hindeutet, dass die bevorzugte orale LMWH-Dosierungsform, die Natriumcaprat
enthält,
so gestaltet werden sollte, dass sie die Freisetzung des Arzneimittels
und des Enhancers im Magen minimiert und die Freisetzung des Arzneimittels
und des Enhancers im Dünndarm
maximiert.
-
Beispiel 8 – Herstellung einer verzögert freisetzenden
Tablettendosierungsform, umfassend LMWH und einen Enhancer.
-
(a) Herstellung eines LMWH/Natriumcaprat-Granulats
-
Eine
500-g-Charge Parnaparinnatrium:Natriumcaprat (0,92:1) wurde in einer
Gral-10-Vorrichtung
unter Verwendung einer 50%igen wässrigen
Kollidon-30-Lösung
als Granulationslösungsmittel
granuliert. Das resultierende Granulat wurde 60 min lang in einem
Niro-Aeromatic-Wirbelschichttrockner bei einer Endprodukttemperatur
von 25°C
getrocknet. Das getrocknete Granulat wurde durch ein 30-Mesh-Sieb
in einer Fitzmill M5A gemahlen. Die Wirksamkeit des resultierenden
getrockneten Granulats wurde als 114,8% der Etikettangabe bestimmt.
-
(b) Herstellung von sofort freisetzenden
Tabletten mit 22.500 IU LMWH/275 mg Natriumcaprat
-
Das
oben beschriebene Granulat (77,5%) wurde in einem 10-l-V-Konusmischer
zu Mannit (16%), PolyplasdonTM XL (ISP,
Wayne, NJ) (5%) und AerosilTM (1%) (Degussa,
Rheinfelden, Deutschland) zugesetzt und 10 min lang vermischt. Zu
dem resultierenden Gemisch wurde Magnesiumstearat (0,5%) zugesetzt
und das Mischen weitere 3 min lang fortgesetzt.
-
Das
resultierende Gemisch wurde unter Einsatz einer herkömmlichen
konkaven, runden 13-mm-Vorrichtung an einer Piccola-Tablettenpresse
in Tablettenform gebracht, wobei die Tabletten ein mittleres Tablettengewicht
von 772 mg und eine mittlere Tablettenhärte von 140 N aufwiesen.
-
Die
tatsächliche
Wirksamkeit der resultierenden Tabletten wurde als 24.017 IU LMWH
pro Tablette bestimmt.
-
(c) Herstellung verzögert freisetzender Tabletten
mit 22.500 IU LMWH/275 mg Natriumcaprat
-
Die
oben beschriebenen Tabletten wurden in einem Hi-Coater mit einer
Beschichtungszusammensetzung beschichtet, die Eudragit L 12.5 (50%),
Isopropylalkohol (44,45%), Dibutylsebacat (3%), Talk (1,3%) und Wasser
(1,25%) enthielt, bis der prozentuelle Gewichtszuwachs 5,66% betrug.
-
Die
resultierenden darmlöslich
beschichteten Tabletten verblieben nach 1 h Zersetzungstest in einer Lösung mit
pH 1,2 intakt; die vollständige
Zersetzung war in einem Medium mit pH 6,2 nach 32–33 min
zu beobachten.
-
Beispiel 9 – Herstellung einer sofort
freisetzenden Kapseldosierungsform, umfassend LMWH und einen Enhancer
-
(a) Herstellung einer sofort freisetzenden
Kapsel mit 22.500 IU LMWH/275 mg Natriumcaprat
-
Das
Granulat aus dem vorhergehenden Beispiel, Teil (a), wurde händisch in
harte Gelatinekapseln der Größe 00 gefüllt, bis
ein Zielfüllgewicht
erreicht war, das dem Granulatgehalt der Tabletten im vorhergehenden Beispiel
entsprach.
-
Beispiel 10 – Herstellung einer verzögert freisetzenden
Tablettendosierungsform, umfassend LMWH ohne Enhancer (Vergleich).
-
(a) Herstellung von LMWH-Granulat
-
Eine
500-g-Charge Parnaparinnatrium:AvicelTM pH
101 (0,92:1) (FMC, Little Island, Co., Cork, Irland) wurde in einer
Gral-10-Vorrichtung unter Einsatz einer 50%igen wässrigen
Kollidon-30-Lösung
als Granulationslösungsmittel
granuliert. Das resultierende Granulat wurde 60 min lang in einem
Niro-Aeromatic-Wirbelschichttrockner
bei einer Abgastemperatur von 38°C
getrocknet. Das getrocknete Granulat wurde durch ein 30-Mesh-Sieb
in einer Fitzmill M5A gemahlen. Die Wirksamkeit des resultierenden
getrockneten Granulats wurde als 106,5% der Etikettangabe bestimmt.
-
(b) Herstellung sofort freisetzende Tabletten
mit 22.500 IU LMWH
-
Das
oben beschriebene Granulat (77,5%) wurde zu Mannit (21%) und Aerosil
(1%) in einem 25-l-V-Konusmischer zugesetzt und 10 min lang gemischt.
Zu dem resultierenden Gemisch wurde Magnesiumstearat (0,5%) zugesetzt,
und das Mischen wurde eine weitere Minute lang fortgesetzt.
-
Das
resultierende Gemisch wurde unter Verwendung einer herkömmlichen
runden, konkaven 13-mm-Vorrichtung an einer Piccola-Tablettenpresse
in Tablettenform gebracht, wobei die Tabletten ein mittleres Tablettengewicht
von 671 mg und eine mittlere Tablettenhärte von 144 N aufwiesen.
-
Die
tatsächliche
Wirksamkeit der resultierenden Tabletten wurde als 21.651 LMWH pro
Tablette bestimmt.
-
(c) Herstellung verzögert freisetzender Tabletten
mit 22.500 IU LMWH
-
Die
oben beschriebenen Tabletten wurden in einem Hi-Coater mit einer
Beschichtungslösung
beschichtet, die Eudragit L 12.5 (50%), Isopropylalkohol (44,45%),
Dibutylsebacat (3%), Talk (1,3%) und Wasser (1,25%) enthielt, sodass
der endgültige
Prozentsatz des Gewichtszuwachses 4,26% betrug.
-
Die
resultierenden darmlöslich
beschichteten Tabletten verblieben nach 1 h eines Zersetzungstests
in einer Lösung
mit pH 1,2 intakt; die vollständige
Zersetzung war in einem Medium mit pH 6,2 innerhalb von 22 min zu
beobachten.
-
Beispiel 11 – Wirkung einer Dosierungsform
mit verzögerter
Freisetzung, umfassend einen Enhancer, auf die systemische Verfügbarkeit
von LMWH nach oraler Verabreichung bei Hunden.
-
(a) Auswertung der Studie an Hunden
-
45.000
IU LMWH wurden 8 Hunden der Rasse Beagle (10,5–13,6 kg) in einer nicht-randomisierten, Open-Label-Crossover-Studie
mit Block-Design in folgenden Formen verabreicht: (a) als sofort
freisetzende Kapseldosierungsform, umfassend 550 mg Natriumcaprat
(entspricht 2 gemäß Beispiel
9 hergestellten Tabletten), (b) als verzögert freisetzende Tablettendosierungsform,
umfassend 550 mg Natriumcaprat (entspricht 2 gemäß Beispiel 8 hergestellten
Tabletten), und (c) als verzögert
freisetzende Tablettendosierungsform ohne Enhancer (entspricht 2
gemäß Beispiel
10 hergestellten Tabletten). 3.200 IU FluxumTM SC
wurde in der Studie als subkutan verabreichte Referenz eingesetzt.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen aus der Drosselvene entnommen,
und die Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde
bestimmt. Die resultierenden mittleren Anti-Faktor-Xa-Spiegel
sind in 14 angeführt.
-
Es
ist anzumerken, dass, in Abwesenheit von Natriumcaprat, die systemische
Zufuhr von LMWH aus den verzögert
freisetzenden festen Dosierungsformen ohne Enhancer minimal war.
Im Gegensatz dazu war nach der Verabreichung einer verzögert freisetzenden
festen LMWH-Dosierungsform, die Natriumcaprat enthielt, eine gute
Anti-Faktor-Xa-Reaktion zu beobachten. Die
mittlere Anti-Faktor-Xa-Reaktion, hervorgerufen durch die verzögert freisetzende
Dosierungsform, die Natriumcaprat enthielt, war deutlich höher als
jene, die durch die sofort freisetzende Dosierungsform, die dieselbe
Menge des Arzneimittels und des Enhancers enthielt, hervorgerufen
wurde.
-
Beispiel 12 – Wirkung der Verabreichungsstelle
auf die systemische Verfügbarkeit
von LMWH in Hunden nach der gemeinsamen Verabreichung mit einem
Enhancer (Referenz).
-
Vier
Hunde der Rasse Beagle (10–15
kg) wurden durch einen chirurgischen Eingriff mit Kathetern ausgestattet,
die zum Jejunum bzw. Kolon führten.
Die Testlösungen
(10 ml), die LMWH mit Natriumcaprat gelöst in entionisiertem Wasser
umfassten, wurden den Hunden oral oder über die intraintestinalen Katheter
verabreicht. 3.200 IU FluxumTM SC wurden
in der Studie als subkutan verabreichte Referenz eingesetzt.
-
Blutproben
wurden in verschiedenen Intervallen aus der Armvene entnommen, und
die Anti-Faktor-Xa-Aktivität wurde
bestimmt. Die resultierenden mittleren Anti-Faktor-Xa-Spiegel
sind in 15 angeführt. Die Ergebnisse zeigen,
dass die intestinale Absorption von LMWH in Gegenwart des Enhancers
deutlich höher ist
als die Absorption aus dem Magen.
-
Beispiel 13 – Leuprolid-hältige Tabletten
-
Unter
Einsatz desselben Ansatzes wie in den Beispielen 1 und 2 können Leuprolid-hältige IR-Tabletten gemäß den in
Tabelle 10 angeführten
Formulierungen hergestellt werden.
Tabelle
10: Leuprolid-hältige
IR-Tablettenformulierungen (alle Mengen in Gew.-%) |
Leuprolid | NaC10 | Siliciumdioxid | Magnesiumstearat | Lactose | Zersetzungsmittel | Mikrokristalline
Cellulose |
0,05
0,13
0,13 | 68,82
70,87
68,75 | 0,5
0,5
0,5 | 0,5
0,5
0,5 | 20
-
20 | 8
8
8 | -
20
- |
-
1
-
- verbleibende % des TEER (Ωcm2)
- Zeit (min)
- Kontrolle
-
2
-
- Papp-Spiegel (cm/s × 10–5)
- Fettsäure
mit mittlerer Kettenlänge
- Kontrolle
-
3
-
-
Zeit
(h)
-
- TRH (100 µg)
SC
- Kontroll-PBS
- TRH-Lösung
(500 µg)
- TRH-Lösung
(500 µg)
+ C8 (35 mg)
- TRH-Lösung
(500 µg)
+ C10 (35 mg)
-
4
-
-
- TRH (100 µg,
0,2 ml) SC
- Kontroll-PBS
- TRH-Lösung
(1000 µg)
- TRH-Lösung
(1000 µg)
+ C8 (35 mg)
- TRH-Lösung
(1000 µg)
+ C10 (35 mg)
-
5
-
-
6
-
- Anti-Faktor-Xa-Aktivität (IU/ml)
- Zeit (h)
-
- Heparin: 1000 IU
- Heparin: 1000 IU + Caprylat (C8): 35 mg
- Heparin: 1000 IU + Caprylat (C8): 10 mg
-
7
-
- Anti-Faktor-Xa-Aktivität (IU/ml)
- Zeit (h)
-
- Heparin: 1000 IU
- Heparin: 1000 IU + Caprat (C10): 35 mg
- Heparin: 1000 IU + Caprat (C10): 10 mg
-
8
-
-
- Heparin-Lösung
SC
- Tabletten der Charge 7 (unbeschichtete IR; NaC10 + Heparin 90.000
IU)
- Tabletten der Charge 3 (unbeschichtete IR; NaC8 + Heparin 90.000
IU)
- Tabletten der Charge 15 (unbeschichtete SR; NaC10 + Heparin
90.000 IU)
-
9
-
- Daten der mittleren Anti-Xa-Aktivität
-
-
- [...]
- Kontroll-Lösg.
- SC-Injektion
-
10
-
- Plasmakonzentration (ng/ml)
- Zeit (h)
-
- 1 mg Leuprolid (IV)
- 1 mg Leuprolid (SC)
- 20 mg Leuprolid (Kontrolle) (ID)
- 20 mg Leuprolid + 0,55 g Enhancer (ID)
- 20 mg Leuprolid + 1,1 g Enhancer (ID)
-
11
-
- Mittlere Anti-Faktor-Xa-Spiegel
im Plasma
- Zeit (h)
-
-
12
-
-
-
13
-
-
- 20.000 IU LMWH + 0,55 g Natriumcaprat – Trt F
- 20.000 IU LMWH + 1,1 g Natriumcaprat – Trt G
- 3.200 IU LMWH (SC) – Trt
A
- 45.000 IU LMWH + 0,55 g Natriumcaprat – Trt E45
- 45.000 IU LMWH + 1,1 g Natriumcaprat – Trt D45
- 45.000 IU LMWH + 1,65 g Natriumcaprat – Trt C
-
14
-
-
- Darmlöslich
beschichtete IR
- Darmlöslich
beschichtete IR + 0,55 g C10
- LMWH (SC) (3.200 IU)
- Unbeschichtete IR + 0,55 g C10
-
15
-
- MITTLERER VERLAUF (Grundlinien-korrigiert)
-
-
- 45.000 IU LMWH + 550 mg Enhancer (intrakolonal)
- 45.000 IU LMWH + 550 mg Enhancer (intrajejunal)
- 45.000 IU LMWH + 550 mg Enhancer (peroral)
- Fluxum 3.200 IU SC