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Die
vorliegende Patentanmeldung ist eine teilweise Fortsetzung der ebenfalls
anhängigen
US-Patentanmeldung der Seriennummer 09/393,004, eingereicht am 9.
September 1999, von Mehrotra et al.
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Schneideinsatzes
aus wärmebehandelter,
geschliffener Keramik wie z. B. Schneidwerkzeugen auf Siliciumnitridbasis,
SiAlON-Basis, Aluminiumoxidbasis und Titancarbonitridbasis sowie
whisker-verstärkten
Keramikschneidwerkzeugen wie z. B. einem whisker-verstärkten Keramikschneidwerkzeug
auf Titancarbonitridbasis und einem whisker-verstärkten Keramikschneidwerkzeug
auf Aluminiumoxidbasis.
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Hintergrund der Erfindung
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Schneideinsätze auf
Siliciumnitridbasis und SiAlON-Basis, bei denen es sich um keramische
Herstellungsartikel handelt, haben sich bislang bei vielen Anwendungszwecken
zur Materialentfernung als nützlich
erwiesen. Die
US-Patente Nr. 4,127,416 von
Lumby et al.,
4,563,433 von
Yeckley et al.,
4,711,644 von
Yeckley et al.,
5,370,716 von
Mehrotra et al.,
5,382,273 von
Mehrotra et al.,
5,525,134 von
Mehrotra et al.,
4,880,755 von
Mehrotra et al. und
4,913,936 von
Mehrotra et al. offenbaren verschiedene SiAlON- und Siliciumnitridzusammensetzungen,
die als Schneideinsätze
nützlich
sind.
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Auch
whisker-verstärkte
Schneideinsätze,
bei denen es sich ebenfalls um keramische Herstellungsartikel handelt,
haben sich bislang bei Anwendungszwecken zur Materialentfernung
als nützlich
erwiesen. Diese whisker-verstärkten
Schneideinsätze
sind z. B. mit Siliciumcarbid-Whiskern verstärkte Materialien auf Aluminiumoxidbasis,
wie sie in dem
US-Patent
Nr. B2 4,789,277 von Rhodes et at. und dem
US-Patent Nr. 4,961,757 von Rhodes
et al. dargestellt und beschrieben sind. Ein whisker-verstärkter Schneideinsatz
auf Aluminiumoxidbasis mit einer Zirconiumoxid-Beimengung ist auch
in dem
US-Patent Nr. 4,959,332 von
Mehrotra et al. dargestellt und beschrieben. Ein whisker-verstärkter Schneideinsatz
auf Titancarbonitridbasis ist in der
WO 97/18177 dargestellt
und beschrieben. Die japanische Patentanmeldung
JP-A 4-136174 bezieht sich
auf ein Verfahren zur Herstellung eines beschichteten Keramikschneidwerkzeugs.
Das Substrat umfasst einen Keramikwerkstoff auf Siliciumnitrid-
bzw. SiAlON-Basis. Gemäß der Patentanmeldung
umfasst das Verfahren zur Verbesserung der Haftung ein Schleifen
der Oberfläche
des Substrats und anschließend
eine Wärmebehandlung
des geschliffenen Substrats in einer stickstoffhaltigen Atmosphäre bei einer
Temperatur zwischen 1050 und 1400°C.
Anschließend
wird der Überzug
auf dem wärmebehandelten
Substrat mittels herkömmlicher
chemischer (CVD) und physikalischer (PVD) Dampfabscheidungsverfahren
abgeschieden.
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Zwar
weisen die Schneideinsätze
aus den Materialien der zuvor genannten Patente und der Patentanmeldung
eine akzeptable Leistung bei Anwendungszwecken zur Materialentfernung
wie z. B. Fräsen
und Drehen auf, ein Ziel ist jedoch weiterhin die Herstellung von
Keramikschneideinsätzen
(z. B. Schneideinsätzen
auf Siliciumnitridbasis, SiAlON-Basis, Aluminiumoxidbasis und Titancarbonitridbasis
sowie whisker-verstärkten Keramikschneidwerkzeugen)
mit noch besseren Gebrauchseigenschaften bei Anwendungszwecken zur
Materialentfernung. Ein Ziel ist darüber hinaus weiterhin die Herstellung
von Keramikschneideinsätzen
(z. B. Schneideinsätzen
auf Siliciumnitridbasis, SiAlON-Basis,
Aluminiumoxidbasis und Titancarbonitridbasis sowie whisker-verstärkten Keramikschneideinsätzen), die
eine Mikrostruktur aufweisen, die zu besseren physikalischen Eigenschaften
und Gebrauchseigenschaften führt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In
einer Ausführungsform
ist die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Schneideinsatzes
aus wärmebehandelter,
geschliffener Keramik, wobei die Keramik ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Keramik auf Siliciumnitridbasis, siliciumcarbidwhisker-verstärkter Keramik,
Keramik auf Aluminiumoxidbasis und Keramik auf Titancarbonitridbasis,
wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: (a) Herstellung eines grünen Keramikschneideinsatz-Presslings aus einem
Pulvergemisch, (b) Verfestigung des grünen Keramikschneideinsatz-Presslings
zur Herstellung eines unbeschichteten, ungeschliffenen Keramikschneideinsatz-Rohlings,
(c) Schleifen zumindest eines Teils des unbeschichteten, ungeschliffenen
Keramikschneideinsatz-Rohlings zur Herstellung eines unbeschichteten,
geschliffenen Keramikschneideinsatzes und (d) Wärmebehandlung des unbeschichteten,
geschliffenen Keramikschneideinsatzes zur Herstellung eines wärmebehandelten,
geschliffenen Keramikschneideinsatzes, wobei die Wärmebehandlung
in einer Atmosphäre
aus Stickstoff und/oder Argon und/oder Kohlenmonoxid und einem Druck
im Bereich von weniger als 1 Atmosphäre bis 206,8 × 106 Pa (30.000 psi) und – wenn die Keramik eine Keramik
auf Siliciumnitridbasis ist – bei
einer Temperatur im Bereich von 1600 bis 2200°C bzw. – wenn die Keramik ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus siliciumcarbidwhisker-verstärkter Keramik,
Keramik auf Aluminiumoxidbasis und Keramik auf Titancarbonitridbasis – bei einer
Temperatur von 1300 bis 1700°C
und jeweils über
einen Zeitraum von 15 bis 360 Minuten erfolgt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen zusätzlich die Merkmale eines der
Ansprüche
2 bis 28.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgendend
werden die Zeichnungen, die Teil dieser Patentanmeldung sind, kurz
beschrieben:
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1 ist
eine isometrische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schneideinsatzes;
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2 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 1000-fach vergrößerten Spanfläche eines
Schneideinsatzes mit geschliffener Oberfläche aus Mischung I darstellt;
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3 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 3000-fach vergrößerten Spanfläche eines
Schneideinsatzes mit geschliffener Oberfläche aus Mischung I darstellt;
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4 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 1000-fach vergrößerten Spanfläche eines
geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatzes aus Mischung I darstellt;
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5 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 3000-fach vergrößerten Spanfläche eines
geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatzes aus Mischung I darstellt;
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6 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 1000-fach vergrößerten Spanfläche eines
Schneideinsatz-Rohlings mit ungeschliffener Oberfläche aus
Mischung I darstellt; und
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7 ist
eine rasterelektronenmikroskopische Mikrophotographie, die Sekundärelektronenaufnahmen
(SEI) der 3000-fach vergrößerten Spanfläche eines
Schneideinsatz-Rohlings mit ungeschliffener Oberfläche aus.
Mischung I darstellt.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Mit
Bezug auf die Zeichnungen ist in 1 ein im
Allgemeinen mit 20 bezeichneter Keramikschneideinsatz dargestellt.
Der Schneideinsatz 20 besitzt eine Spanfläche 22 und
Freiflächen 24.
Am Zusammentreffen der Spanfläche 22 und
der Freiflächen
befinden sich Schneidkanten 26. Der erfindungsgemäß hergestellte
Schneideinsatz kann eine Vielzahl von Schneideinsatzgeometrien annehmen,
so dass der Anmelder den Umfang der vorliegenden Erfindung nicht
auf die Geometrie des in 1 dargestellten spezifischen Schneideinsatzes
oder die in den Beispielen hierin dargelegten Geometrien beschränken möchte.
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Bezüglich der
Herstellung der Schneideinsätze,
wie sie in den Tests eingesetzt werden, wurden die Pulverkomponenten
kugelgemahlen, getrocknet und anschließend zur Herstellung der Pulvermischung
gesiebt. Einige Pulvermischungen, auf die die vorliegende Erfindung
angewandt werden kann, werden nachfolgend beschrieben. Diese Pulvermischungen
sind z. B. die vier in der nachfolgenden Tabelle I aufgeführten Mischungen
auf Siliciumnitridbasis (Mischungen I bis IV). Tabelle I Zusammensetzung (Gewichtsprozent) der
Ausgangspulvermischungen I-IV auf Siliciumnitridbasis
Mischung | Siliciumnitrid | Aluminiumnitrid | Aluminiumoxid | Magnesiumoxid | Yttriumoxid |
I | 98,0 | - | - | 1,0 | 1,0 |
II | 85,4 | 6,2 | 3,7 | - | 4,7 |
III | 63,3 | 9,3 | 22,7 | - | 4,7 |
IV | 91,6 | 1,6 | 1,3 | - | 5,5 |
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Die
in Tabelle I zuvor aufgeführten
Pulverkomponenten werden nachfolgend kurz beschrieben. In den Mischungen
I und III ist das Siliciumnitrid Siliciumnitridpulver SNE10 von
Ube Industries, Ltd., Tokyo, Japan. In Mischung II ist das Siliciumnitrid
ein Siliciumnitridpulver mit Nitrid geringerer Reinheit, erhältlich von
Herman C. Starck, Inc., New York, New York, USA. In Mischung IV
ist das Siliciumnitridpulver LC10 oder M11, erhältlich von Herman C. Starck,
Inc. In den Mischungen I-IV ist das Aluminiumnitrid AlN-Pulver der
Güte C,
erhältlich von
Herman C. Starck, Inc., New York, New York, USA: In den Mischungen
I-IV ist das Aluminiumoxid Ceralox HPA 0,5, erhältlich von Ceralox Corporation,
Tucson, Arizona, USA. In den Mischungen I-IV ist das Yttriumoxidpulver
Yttriumoxidpulver feiner Güte
von Herman C. Starck, Inc., New York, New York, USA. Eine detailliertere
Beschreibung dieser Pulver findet sich in dem
US-Patent Nr. 5,370,716 .
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Die
bei der Erfindung eingesetzten Pulvermischungen sind weiterhin siliciumcarbidwhisker-verstärkte Keramik,
Keramik auf Aluminiumoxidbasis und Keramik auf Titancarbonitridbasis.
Beispiele für
diese Pulvermischungen, die als Mischungen V, VI und VII bezeichnet
werden, sind in der nachfolgenden Tabelle II aufgeführt. Tabelle II Zusammensetzung (Gewichtsprozent) der
Ausgangspulvermischungen V, VI und VII (siliciumcarbidwhisker-verstärkte (SiC
w) Keramik, Keramik auf Aluminiumoxidbasis
und Keramik auf Titancarbonitridbasis)
Mischung | Zirconiumoxid | Aluminiumoxid | Titancarbonitrid | SiCw | Sonstige |
V | 14,2 | Rest | Kein | 1,2 | 2,3
MgAl2O4
0,14
SiO2
0,02 CaO |
VI | Kein | 34,4 | Rest | 19,1 | 0,3
Y2O3 |
VII | Kein | Rest | Kein | 25 | 500
ppm MgO
als MgAl2O4 |
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Diese
Pulvermischungen (Mischungen I bis VII) lassen sich nach einer Vielzahl
von Verfahren wie Verpressen, Sintern, heißisostatisches Verpressen,
Heißverpressen
und anderen in der Literatur bekannten Verfahren verfestigen.
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Als
ein Beispiel für
die Verarbeitungsparameter der Pulvermischung I zur Herstellung
der Schneideinsätze
wurde die Pulvermischung nach dem Mischen der Pulverkomponenten
uniaxial zu grünen
Keramikschneideinsatz-Presslingen verpresst. Diese grünen Keramikschneideinsatz-Presslinge
wurden in einen mit Siliciumcarbid ausgekleideten Graphitbehälter gefüllt und
mit einem schützenden
Härterpulver
umgeben. Das Härterpulver
war ein Pulver auf Siliciumnitridbasis mit einer darin enthaltenen
kleinen Menge Aluminiumoxid und/oder Yttriumoxid und/oder Magnesiumoxid
und/oder Kohlenstoff und/oder Siliciumcarbid und/oder Bornitrid
oder deren Reaktionsprodukten.
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Der
Behälter
mit den darin enthaltenen grünen
Schneideinsatzpresslingen wurde in einen Chargensinterofen gestellt
und die grünen
Schneideinsatzpresslinge anschließend bei 1815°C 270 Minuten
lang unter Stickstoff eines Drucks von 101,3 × 103 Pa
(1 Atmosphäre)
chargenweise gesintert. Das entstandene Produkt war ein gesinterter
Keramikschneideinsatz-Pressling. Nach Abschluss des Sinterns wurden
die gesinterten Keramikschneideinsatz-Presslinge bei 1750°C unter Stickstoff eines Drucks
von 137,9 × 106 Pa (20.000 psi) über einen Zeitraum von 60 Minuten
heißisostatisch
verpresst. Die entstandenen Produkte waren unbeschichtete, ungeschliffene,
Schneideinsatzrohlinge voller Dichte, d. h. Schneideinsatzrohlinge
im Formzustand mit einer ungeschliffenen Oberfläche. An diesem Punkt der Verarbeitung
entsprechen diese ungeschliffenen Schneideinsatzrohlinge im Formzustand
der Charakterisierung nach Schneideinsätzen (oder Schneideinsatzrohlingen)
mit „ungeschliffener
Oberfläche", wie in den Tabellen
III bis IX hierin dargestellt. Andere Verfahren zur Pulververdichtung
sind z. B. Sintern (ohne heißisostatisches
Verpressen), Heißverpressen,
verkapseltes heißisostatisches
Verpressen, Sintern ohne schützenden
Pulverüberzug
und andere in der Literatur bekannte Verfahren.
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Zur
Herstellung eines unbeschichteten, geschliffenen Keramikschneideinsatzes,
d. h. eines Schneideinsatzes, der der Charakterisierung nach einem
Schneideinsatz mit „geschliffener
Oberfläche", wie er in den Tabellen
III bis IX hierin dargestellt ist, entspricht, wurde der Schneideinsatzrohling
mit der ungeschliffenen Oberfläche
einem Schleifprozess unterzogen, bei dem die Oberseite, die Unterseite
und der Umfang maßgeschliffen
und Schneidkanten mit T-förmigem
Rücken
geschliffen wurden.
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Es
ist anzumerken, dass der Schleifschritt auch einen Honschritt oder
dergleichen umfassen kann. Der Schleif- oder Honschritt erfolgt
unter Umständen
nur bei einem Teil des unbeschichteten, ungeschliffenen Keramikschneideinsatz-Rohlings, so dass
nur ein Teil des unbeschichteten, geschliffenen Keramikschneideinsatzes
geschliffen oder gehont wird. In dem Verfahren soll das Schleifen
(oder Honen) bei einem gesinterten Artikel erfolgen, der zumindest
im Wesentlichen eine volle Dichte (d. h. eine geschlossene Porosität) besitzt.
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Zur
Herstellung mittels Heißverpressen
kann eine Platte oder Scheibe zur vollen Dichte heißverpresst werden,
in die gewünschte
Form geschnitten (oder gewürfelt)
und feingeschliffen werden. Alternativ können beinahe netzförmige, heißverpresste
Schneideinsatzrohlinge feingeschliffen werden.
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Zur
Herstellung eines Schneideinsatzes aus wärmebehandelter, geschliffener
Keramik, d. h. eines Schneideinsatzes, der der Charakterisierung
nach einem „geschliffenen
und wärmebehandelten" Schneideinsatz der
Tabellen III bis IX entspricht, wurden die geschliffenen Keramikschneideinsätze aus
Mischung I in einen mit Siliciumcarbid ausgekleideten Graphitbehälter gefüllt und
mit einem schützenden
Härterpulver
umgeben. Das Härterpulver
war ein Pulver auf Siliciumnitridbasis mit einer darin enthaltenen
kleinen Menge Aluminiumoxid und/oder Yttriumoxid und/oder Magnesiumoxid
und/oder Kohlenstoff und/oder Siliciumcarbid und/oder Bornitrid
oder deren Reaktionsprodukten. Die Verwendung des schützenden
Härterpulvers
ist ein wahlweise vorliegendes Merkmal des Verfahrens und hier nur
beispielhaft dargestellt.
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Der
Behälter
mit den darin enthaltenen geschliffenen Standardschneideinsätzen wurde
in einen Chargensinterofen gestellt und die geschliffenen Standardschneideinsätze bei
einer Temperatur von 1815°C über einen
Zeitraum von 270 Minuten unter Stickstoff eines Drucks von 101,3 × 103 Pa (1 Atmosphäre) wärmebehandelt. Die Dauer der
Wärmebehandlung
kann zwischen etwa 15 Minuten und etwa 6 Stunden liegen. Der Temperaturbereich
für die
Wärmebehandlung
von Keramik auf Siliciumnitridbasis beträgt etwa 1600 bis etwa 2200°C. Der Temperaturbereich
für die
Wärmebehandlung
anderer hierin beschriebener Keramikzusammensetzungen beträgt etwa
1300 bis etwa 1700°C.
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Nach
Abschluss der Wärmebehandlung
wurden die Schneideinsätze
im Ofen abgekühlt.
Wie zuvor erwähnt
entsprechen die bei dieser Wärmebehandlung
entstandenen Keramikschneideinsätze
der Charakterisierung nach den „geschliffenen und wärmebehandelten" Schneideinsätzen der
Tabellen III bis IX hierin.
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Zwar
bezieht sich die obige Beschreibung auf einen Chargenofen, das Verfahren
kann aber auch in einem Durchlaufofen erfolgen.
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Zwar
können
die Verarbeitungsbedingungen variieren, doch die Wärmebehandlung
nach dem Schleifen soll eine Wärmebehandlung
umfassen, bei der eine flüssige
Phase entstehen kann oder auch nicht, und bei der eine weitere signifikante
Verdichtung infolge der Wärmebehandlung
nach dem Schleifen erfolgen kann, aber nicht notwendigerweise muss.
Bei der Wärmebehandlung
nach dem Schleifen kann außerdem
ein Härterpulver
eingesetzt werden oder nicht; sie kann bei Drücken im Bereich von weniger
als 1 Atmosphäre
bis etwa 206,8 × 106 Pa (30.000 psi) durchgeführt werden.
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Zwar
schloss das obige Verfahren zur Herstellung der wärmebehandelten,
geschliffenen Schneideinsätze
den Schritt des Schleifens der unbeschichteten Keramikschneideinsatz-Rohlinge
(d. h. Schneideinsatzrohlinge mit ungeschliffener Oberfläche) vor
dem Wärmebehandlungsschritt
ein, doch es ist davon auszugehen, dass einige der Schleifschritte
nach Abschluss des Wärmebehandlungsschrittes
erfolgen können.
Dies gilt insbesondere für
kleinere Schleifschritte, die nach dem Wärmebehandlungsschritt auf einigen
oder allen Oberflächen
erfolgen können
(z. B. auf Oberflächen,
die für
die Zerspanungsleistung nicht ausschlaggebend sind, wie z. B. Löcher, sowie
Ober- und Unterseiten). Bezüglich
der kleineren Schleifschritte nach der Wärmebehandlung können die
Schneidkanten leicht geschliffen oder poliert werden, so dass die
Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber geschliffenen Standardprodukten
(d. h. Keramikschneideinsätzen
mit unbeschichteter, geschliffener Oberfläche) beibehalten werden.
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Zwar
waren die zuvor beschriebenen geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
das Ergebnis der Schritte Sintern, heißistostatisches Verpressen,
Schleifen und Wärmebehandeln,
doch die wärmebehandelten,
geschliffenen Schneideinsätze
können
auch durch die Schritte Sintern, heißistostatisches Verpressen,
Wärmebehandeln
vor dem Schleifen, Schleifen und Wärmebehandeln nach dem Schleifen
entstehen.
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Auch
andere Herstellungsverfahren sind auf die vorliegende Erfindung
anwendbar. Ein weiteres Herstellungsverfahren schließt folgende
Schritte ein: Sintern, wahlweise heißisostatisches Verpressen,
Schleifen der gesamten Oberfläche
des Schneideinsatzes und Wärmebehandeln.
Ein weiteres Herstellungsverfahren schließt folgende Schritte ein: Sintern,
wahlweise heißisostatisches
Verpressen, Schleifen der Oberseite, der Unterseite und des K-förmigen Schneidkantenrückens des
Schneideinsatzes und Wärmebehandeln.
Ein weiteres Herstellungsverfahren schließt folgende Schritte ein: Sintern,
Schleifen der gesamten Oberfläche
des Schneideinsatzes und Wärmebehandeln
des Schneideinsatzes. Schließlich
schließt
ein weiteres Verfahren folgende Schritte ein: Sintern, Schleifen
der Oberseite und der Unterseite des Schneideinsatzes, Wärmebehandeln
und anschließend
Schleifen des K-förmigen
Schneidkantenrückens.
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Zwar
können
die Details der Verarbeitung variieren, doch die Pulvermischung
aus Mischung I kann allgemein ausgedrückt so verarbeitet werden,
dass ein unbeschichteter, ungeschliffener Keramikschneideinsatz-Rohling
gemäß den Lehren
der
US-Patente Nr. 5,382,273 und
5,525,134 entsteht.
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Dasselbe
gilt für
die Pulvermischung aus Mischung II, indem die Pulvermischung zur
Herstellung eines Schneideinsatzrohlings aus unbeschichteter, ungeschliffener
Keramik aus Mischung II gemäß den Lehren
des
US-Patents Nr. 4,563,433 verarbeitet
werden kann. Bezüglich
der Verarbeitung der Beispiele für
Mischung II wurden die Formteile in der Wärmebehandlung nach dem Sintern
auf dem Härterpulver – einem
Bornitrid-Härterpulver – in einer
Bornitridbox gehärtet.
Die Wärmebehandlung
nach dem Sintern erfolgte bei 1770°C über einen Zeitraum von zwei
Stunden unter Stickstoff eines Drucks von 101,3 × 10
3 Pa
(1 Atmosphäre)
in einem Durchlauf-Förderbandofen.
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Dasselbe
gilt für
die Pulvermischung aus Mischung III, indem die Pulvermischung zur
Herstellung eines Schneideinsatzrohlings aus unbeschichteter, ungeschliffener
Keramik aus Mischung III gemäß den Lehren des
US-Patents Nr. 5,370,716 verarbeitet
werden kann. Bezüglich
der Verarbeitung der Beispiele für
Mischung III wurden die Formteile in der Wärmebehandlung nach dem Sintern
auf dem Härterpulver – einem
Bornitrid-Härterpulver – in einer
Bornitridbox gehärtet.
Die Wärmebehandlung
nach dem Sintern erfolgte bei 1725°C über einen Zeitraum von zwei
Stunden unter Stickstoff eines Drucks von 101,3 × 10
3 Pa
(1 Atmosphäre)
in einem Durchlauf-Förderbandofen.
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Die
geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
aus Mischung III wurden im Vergleich zu geschliffenen Schneideinsätzen aus
Mischung III aus dem Stand der Technik beim Fräsen und Drehen getestet.
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Der
Frästest
bestand aus Steigfräsen
von Inconel 718 (trocken) mit 915 m/min (3000 sfm), 0,01 cm/U (0,004
ipt) und einer Schnitttiefe von 0,254 cm (0,100 Inch) unter Verwendung
von vier RNG-45T0320-Schneideinsätzen,
die in einem Hertel 4.0060R232-Fräser eines Durchmessers von
zwei Inch montiert waren, wobei die Schnittbreite 3,729 cm (1,468
Inch) und die Länge
pro Durchlauf 33,02 cm (13 Inch) betrug (tatsächliche Zerspanungszeit pro
Kante pro Durchlauf = 0,050 Minuten). Die wärmebehandelten Einsätze aus
Mischung III besaßen
eine Lebensdauer von 3,63 Durchläufen
(im Mittel zwei Wiederholungen) und versagten durch maximalen Freiflächenverschleiß/Abplatzen,
wohingegen die Einsätze
aus Mischung III aus dem Stand der Technik eine Lebensdauer von
2,30 Durchläufen
(im Mittel zwei Wiederholungen) besaßen.
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Beim
Drehen einer exzentrischen Stange aus Inconel 718 (Druckumlaufkühlmittel)
unter Verwendung von RNG-45T0320-Einsätzen aus Mischung III mit 152,5
m/min (500 sfm), 0,015 cm/U (0,006 ipt) und einer Schnitttiefe von
0,102 cm (0,040 Inch) besaßen
die erfindungsgemäßen wärmebehandelten
Einsätze
eine mittlere Standzeit von 4,1 Minuten und die geschliffenen Einsätze aus
dem Stand der Technik eine mittlere Standzeit von 4,6 Minuten.
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Zwar
können
die Details der Verarbeitung variieren, doch die Pulvermischung
aus Mischung IV wurde wie die aus Mischung I verarbeitet mit der
Ausnahme, dass das Härterpulver
auf Siliciumnitrid basierte und kleine Mengen Aluminiumoxid und/oder
Yttriumoxid und/oder Bornitrid enthielt, die Temperatur der Wärmebehandlung
nach dem Sintern 1860°C
betrug und die Dauer der Wärmebehandlung
130 Minuten betrug.
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Zwar
können
die Details der Verarbeitung variieren, doch die Pulvermischung.
aus Mischung V kann zur Herstellung eines Schneideinsatzrohlings
aus unbeschichteter, ungeschliffener Keramik gemäß den Lehren des
US-Patents Nr. 4,959,332 verarbeitet
werden. Bezüglich
der Verarbeitung der Beispiele für
Mischung V hierin wurden die Formteile in der Wärmebehandlung nach dem Sintern
auf dem Härterpulver – einem
Härterpulver
auf Niobcarbidbasis – bei
einer Temperatur von 1650°C über einen
Zeitraum von 60 Minuten unter Argon eines Drucks von 101,3 × 10
3 Pa (1 Atmosphäre) gehärtet.
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Dasselbe
gilt für
die Pulvermischung von Mischung VI, indem die Pulvermischung zur
Herstellung eines Schneideinsatzrohlings aus unbeschichteter, geschliffener
Keramik aus Mischung VI gemäß den Lehren der
WO 97/18177 und des
US-Patents Nr. 5,955,390 verarbeitet
werden kann. Bezüglich
der Verarbeitung der Beispiele für
Mischung VI hierin wurden die Formteile in der Wärmebehandlung nach dem Sintern
auf dem Härterpulver – einem
Härterpulver
auf Niobcarbidbasis – bei
einer Temperatur von 1650°C über einen
Zeitraum von 60 Minuten unter Argon eines Drucks von 101,3 × 10
3 Pa (1 Atmosphäre) gehärtet.
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Zwar
können
die Details der Verarbeitung variieren, doch die Pulvermischung
aus Mischung VII kann zur Herstellung eines Schneideinsatzrohlings
aus unbeschichteter, geschliffener Keramik gemäß den Lehren der
US-Patente 62 4,789,277 und
4,961,757 verarbeitet werden.
Bezüglich
der Verarbeitung der Beispiele für Mischung
VII hierin wurden die Formteile in der Wärmebehandlung nach dem Sintern
auf dem Härterpulver – einem
Härterpulver
auf Niobcarbidbasis – bei
einer Temperatur von 1650°C über einen
Zeitraum von 60 Minuten unter Argon eines Drucks von 101,3 × 10
3 Pa (1 Atmosphäre) gehärtet.
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Auf
der Basis der zuvor beschriebenen Verfahren ist davon auszugehen,
dass man eine geschliffene Oberfläche erhält, wenn eine ausreichend dicke
(d. h. 0,762 Millimeter (0,03 Inch) bis 1,27 Millimeter (0,05 Inch))
Schicht von der geschliffenen und wärmebehandelten Schicht abgeschliffen
wird.
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Die
nachfolgende Tabelle III stellt die kristallinen Phasen (wie mittels
Röntgenbeugung
bestimmt) dar, die in der Mikrostruktur des gesinterten Keramikmaterials
aus den Pulvermischungen der Mischungen I bis V vorliegen, wenn
das Keramikmaterial in einem von drei Zuständen – dem Zustand der ungeschliffenen
Oberfläche,
dem Zustand der geschliffenen Oberfläche und dem geschliffenen und
wärmebehandelten
Zustand – vorliegt.
Gemäß den obigen
Beschreibungen dieser Bedingungen bedeutet die Verwendung der Charakterisierung „ungeschliffene
Oberfläche" in den Tabellen
III bis IX hierin einen gesinterten Schneideinsatzrohling voller
Dichte, der nach dem anfänglichen
Sintern nicht geschliffen wurde. Die Verwendung der Charakterisierung „geschliffene
Oberfläche" in den Tabellen
III bis IX bedeutet einen gesinterten Schneideinsatz voller Dichte,
der geschliffen, jedoch keiner Wärmebehandlung
nach dem Schleifen unterzogen wurde. Die Verwendung der Charakterisierung „geschliffen
und wärmebehandelt" in den Tabellen
III bis IX bedeutet einen gesinterten Schneideinsatz voller Dichte,
der nach der anfänglichen
Sinterbehandlung geschliffen und anschließend einer Wärmebehandlung
nach dem Schleifen unterzogen wurde. Tabelle III Kristalline Phasen in den Mischungen I
bis V
Mischung/Zustand | Ungeschliffene
Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffen
und wärmebehandelt |
I | β-Si3N4, Y2Si3O3N4 | β-Si3N4 | β-Si3N4, Y2Si3O3N4 |
II | β'-SiAlON, 95% α'-SiAlON, N-YAM | β'-SiAlON, 15–20% α'-SiAlON | β'-SiAlON, 95% α'-SiAlON, N-YAM |
III | β'-SiAlON, 15R-Polytyp | β'-SiAlON | β'-SiAlON, 15R-Polytyp |
IV | β'-SiAlON, N-Melilit, N-α-Wollastonit | β'-SiAlON, B-Phase, N-α-Wollastonit | β'-SiAlON, N-Melilit |
V | Al2O3, t-ZrO2, m-ZrO2, ZrO | Al2O3, t-ZrO2, m-ZrO2, SiC, MgAl2O4 | Al2O3, t-ZrO2, m-ZrO2, SiC, MgAl2O4, ZrO/ZrC |
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Die
Bezeichnung 15R ist ein Polytyp, bei dem es sich um ein Einphasen-SiAlON einer rhomboedrischen
Kristallstruktur mit der Formel SiAl
4O
2N
4 handelt. Dieser
15R-Polytyp ist in dem
US-Patent
Nr. 4,127,416 beschrieben. Die Bezeichnung „t-ZrO
2" bedeutet
tetragonales Zirconiumoxid, die Bezeichnung „m-ZrO
2" monoklines Zirconiumoxid.
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Es
ist zu beachten, dass die vorliegende Erfindung auch auf Schneideinsätze aus
Materialien, bei denen das Kernsubstrat α-Siliciumnitrid, α-Siliciumnitrid
plus β-Siliciumnitrid, α'-SiAlON und Mischungen
von (α- und/oder β-) Siliciumnitrid
und (α'- und/oder β'-) SiAlON ist, anwendbar
ist. Diese Zusammensetzungen können Mikrostrukturen
(keine intergranuläre(n)
Phase(n)) aufweisen, die wahlweise Zusatzstoffe in einer Menge von bis
zu 30 Vol.-% der gesamten Zusammensetzung enthalten können, wobei
diese Zusatzstoffe die Oxide von Hafnium und/oder Zirconium, die
Carbide, Nitride und/oder Carbonitride von Titan, Silicium, Hafnium
und/oder Zirconium (z. B. Titancarbid, Titannitrid, Titancarbonitrid,
Siliciumcarbid und Hafniumcarbid) umfassen.
-
Mit
Bezug auf die in der nachfolgenden Tabelle IV dargestellten Testergebnisse
umfassen die Tests Nr. 1 bis 7 eine Vielzahl von Tests, bei denen
ein Schneideinsatz aus Mischung I verwendet wurde, wobei sich die
Schneideinsätze
entweder im Zustand „ungeschliffene
Oberfläche", im Zustand „geschliffene
Oberfläche" oder im „geschliffenen
und wärmebehandelten" Zustand befanden.
Test Nr. 8 umfasste einen Frästest
unter Verwendung eines Schneideinsatzes aus Mischung IV, wobei sich
die Schneideinsätze
im Zustand „geschliffene
Oberfläche" oder im „geschliffenen
und wärmebehandelten" Zustand befanden.
-
Test
Nr. 1 gibt die Testergebnisse des Schlagfräsens von grauem Gusseisen (GCI)
der Klasse 40 in Form von Blöcken
mit Löchern
darin unter Verwendung eines KDNR-4-SN4-15CB-Fräsers von Kennametal unter den
in Tabelle IV aufgeführten
Bedingungen an. Schnittbreite und -länge betrugen 7,62 cm × 60,96
cm (3 Inch × 24
Inch). Die EOL-Kriterien (EOL = Ende der Lebensdauer) waren bei
allen Tests ein Freiflächenverschleiß von 0,381
mm (0,015 Inch). Die Standzeit in Minuten, wie sie für Test Nr.
1 in Tabelle IV aufgeführt
ist, spiegelt die tatsächliche
Zerspanungszeit für
den Schneideinsatz wider. Die Testergebnisse von Test Nr. 1 zeigen,
dass die Standzeit gemessen in Minuten bei den geschliffenen und
wärmebehandelten
Schneideinsätzen aus
Mischung I etwa zweieinhalb Mal größer war als bei den Schneideinsätzen aus
Mischung I mit geschliffener Oberfläche.
-
Mit
Bezug auf Test Nr. 2. spiegeln diese Daten die Ergebnisse eines
Drehzyklustests mit grauem Gusseisen der Klasse 40 wider. Die Ergebnisse
zeigen für
Mischung I, dass der geschliffene und wärmebehandelte Schneideinsatz
eine um etwa 27% verbesserte Standzeit (39,2 Zyklen/30,8 Zyklen)
im Vergleich zu dem Schneideinsatz mit ungeschliffener Oberfläche und
eine um etwa 36% verbesserte Standzeit (39,2 Zyklen/28,8 Zyklen)
im Vergleich zu dem Schneideinsatz mit geschliffener Oberfläche aufwies.
-
Mit
Bezug auf die Tests Nr. 3 und 4 von Tabelle IV spiegeln diese Daten
die Ergebnisse der Verwendung eines CNGX-434T-Schneideinsatzes (0,203
mm (0,008 Inch) × 20° K-Schneidkantenrücken) beim
Drehen von Bremsrotoren aus grauem Gusseisen der Klasse 30 wider.
Aus Test Nr. 3 geht hervor, dass der Verschleiß der Schneidstahlspitze bei
dem geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatz um 18% geringer war als bei dem Schneideinsatz mit
geschliffener Oberfläche
(5,207 × 10–4 cm
(2,05 × 10–4 Inch)
versus 6,35 × 10–4 cm
(2,5 × 10–4 Inch)).
Test Nr. 4 zeigt, dass der mittlere Verschleiß der Schneidstahlspitze bei
dem geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatz etwa dem des Schneideinsatzes mit geschliffener Oberfläche entsprach.
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Mit
Bezug auf Test Nr. 5 wurde ein Drehzyklustest mit grauem Gusseisen
der Klasse 40 unter Verwendung von geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätzen
und Schneideinsätzen
mit geschliffener Oberfläche
durchgeführt.
Der Drehzyklustest betont die unterbrochene Zerspanung, bei der
zur Verringerung des Stangendurchmessers 16 Schnitte pro Zyklus
mit einer Schnittlänge
von jeweils 5,08 cm (2 Inch) und einer Gesamtzerspanungszeit von
einer Minute pro Zyklus erfolgten. Die Ergebnisse dieser Tests spiegeln
die Standzeit, gemessen in Minuten, sowie die EOL-Kriterien, d.
h. einen Verschleiß der
Schneidstahlspitze („nw") von 0,762 mm (0,030
Inch) wider. Die Ergebnisse zeigen eine 27% Verbesserung der Standzeit
(12,7 Minuten/10,0 Minuten) beim Drehen von grauem Gusseisen, gemessen
in Minuten, bei dem Schneideinsatz mit geschliffener Oberfläche im Vergleich
zu dem geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatz.
-
Die
Tests Nr. 6 und 7 beziehen sich auf das kontinuierliche Drehen einer
runden Stange aus verformbarem Gusseisen (80-55-06). Die Standzeit,
die der tatsächlichen
Zerspanungszeit für
den Schneideinsatz entsprach, wurde in Minuten gemessen; die EOL-Kriterien
beinhalteten dabei einen Freiflächenverschleiß von 0,381
mm (0,015 Inch). Die Tests Nr. 6 und 7 zeigen, dass die Standzeiten
der Schneideinsätze
in einem kontinuierlichen Drehtest etwa gleich waren.
-
Mit
Bezug auf Test Nr. 8 beziehen sich diese Ergebnisse auf das Schlagfräsen von
grauem Gusseisen (GCI) der Klasse 40 in Form von Blöcken mit
Löchern
darin unter Verwendung eines KDNR-4-SN4-15CB-Fräsmessers von Kennametal mit
Schneideinsätzen
aus Mischung IV unter den in Tabelle IV aufgeführten Bedingungen. Schnittbreite
und -länge
betrugen 7,62 cm × 60,96
cm (3 Inch × 24
Inch). Die EOL-Kriterien (EOL = Ende der Lebensdauer) umfassten
bei allen Tests einen Freiflächenverschleiß von 0,381
mm (0,015 Inch). Die Standzeit in Minuten, wie sie für Test Nr.
8 in Tabelle IV aufgeführt
ist, spiegelt die tatsächliche
Zerspanungszeit für
den Schneideinsatz wider. Die Standzeit des geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsatzes war um etwa 20% besser als die des Schneideinsatzes
aus Mischung IV mit geschliffener Oberfläche (1,8 Minuten/1,5 Minuten). Tabelle IV Testergebnisse der Metallzerspanung
Mischung
I/Test | Ungeschliffene Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffen
und wärmebehandelt |
Test
Nr. 1
Fräsen
von GCI der Klasse 40 mit Löchern:
Geschwindigkeit
= 915 m/min (3000 sfm), Spanlast = 0,153 mm/t (0,006 ipt), Schnitttiefe
= 0,203 cm (0,08 Inch), SNGA433T-Einsatz:
Abschrägung = 0,203
mm (0,008 Inch) × 20°, trocken | | 1,3
Minuten | 3,2
Minuten |
Test
Nr. 2
Drehzyklus, rechteckiges GCI der Klasse 40:
Geschwindigkeit
= 488 m/min (1600 sfm), Vorschub = 0,305 mm/U (0,012 ipr), Schnitttiefe
= 0,243 cm (0,1 Inch), trocken | SNU433T/30,8 Zyklen | SNG433T/28,8
Zyklen | SNG433T/39,2
Zyklen |
Test
Nr. 3
Drehen/Plandrehen von Bremsscheiben aus GCI der Klasse
30:
Geschwindigkeit = 762,5–915 m/min (2500–3000 sfm),
Vorschub = 0,153–0,610
mm/U (0,006–0,024 ipr),
CNGX454T-Einsatz,
trocken | | Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 6,35 × 10–4 cm (2,5 × 10–4 Inch) | Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 5,33 × 10–4 cm (2,1 × 10–4 Inch)
Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 5,08 × 10–4 cm (2,0 × 10–4 Inch) |
Test
Nr. 4
Drehen/Plandrehen von Bremsscheiben aus GCI der Klasse
30:
Geschwindigkeit = 762,5–915 m/min (2500–3000 sfm),
Vorschub = 0,153–0,610
mm/U (0,006–0,024 ipr),
CNGX454T-Einsatz,
trocken | | Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 6,61 × 10–4 cm (2,6 × 10–4 Inch) | Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 7,37 × 10–4 cm (2,9 × 10–4 Inch)
Verschleiß der Schneidstahlspitze
pro Formteil: 5,84 × 10–4 cm (2,3 × 10–4 Inch) |
Test
Nr. 5
Drehzyklus mit GCI der Klasse 40:
Geschwindigkeit
= 915 m/min (3000 sfm), Vorschub = 0,406 mm/U (0,016 ipr), Schnitttiefe
= 0,178 cm (0,07 Inch), CNGX454T-Einsatz, trocken | | 10
Minuten | 12,7
Minuten |
Test
Nr. 6
Drehen von GCI:
Geschwindigkeit = 610 m/min (2000
sfm), Vorschub = 0,508 mm/U (0,02 ipr), Schnitttiefe = 0,254 cm
(0,1 Inch), SNGA433T-Einsatz, trocken | | 1,4
Minuten | 1,4
Minuten |
Test
Nr. 7
Drehen von GCI:
Geschwindigkeit = 457,7 m/min (1500
sfm), Vorschub = 0,381 mm/U (0,015 ipr), Schnitttiefe = 0,254 cm
(0,1 Inch), SNGA433T-Einsatz, trocken | | 1,8
Minuten | 1,9
Minuten |
Mischung
IV | | | |
Test
Nr. 8
Fräsen
von GCI der Klasse 40 mit Löchern:
Geschwindigkeit
= 915 m/min (3000 sfm), Spanlast = 0,153 mm/t (0,006 ipt), Schnitttiefe
= 0,203 cm (0,08 Inch), SNG432T-Einsatz, trocken | | 1,5
Minuten | 1,8
Minuten |
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Zusätzlich zur
Durchführung
von Tests bezüglich
der tatsächlichen
Zerspanungsleistung der Einsätze bei
Anwendungszwecken zur Materialentfernung wurden bestimmte Zusammensetzungen
hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften analysiert. Es hat
sich herausgestellt, dass die physikalischen Eigenschaften Oberflächenrauigkeit,
Biegebruchfestigkeit, Härte
und Oberflächenbruchfestigkeit
die Leistung eines Schneideinsatzes erkennen lassen. Darüber hinaus
hat sich herausgestellt, dass die Mikrostruktur des Schneideinsatzes
dessen Leistung in manchen Fällen
beeinflusst.
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Die
nachfolgende Tabelle V stellt die Testergebnisse der Oberflächenrauigkeitsmessungen
in Mikroinch (μi)
bei Schneideinsätzen
aus Mischung I dar, wobei sich die Schneideinsätze jeweils in einem der drei Zustände (d.
h. ungeschliffene Oberfläche,
geschliffene Oberfläche
oder geschliffen und wärmebehandelt)
befanden. Bei der zur Messung der Oberflächenrauigkeit verwendeten Technik
handelte es sich um ein WYKO-Oberflächenmess-System (Modell Nr.
NT 2000) mit Vision 32-Software. Die Messungen der Oberflächenrauigkeit
erfolgten im Interferometermodus (vertikale Rasterung, Vergrößerung 10,2,
kein Tilt-Term, kein Filter). Setup-Parameter: Größe 736 × 480, Abtastung
0,820 μm
(32,296 Mikroinch). Das WYKO-Oberflächenmess-System
wird von VEECO WYKO Corporation, Tucson, Arizona, USA, 85706 hergestellt. Tabelle V Oberflächenrauigkeit
der Schneideinsätze
(Mischung I)
Parameter/Zustand | Ungeschliffene
Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffene
und wärmebehandelte
Oberfläche |
Ra [μm]
(μi) | 1,107–1,494
(43,6–58,8) | 0,465–0,564
(18,3–22,2) | 1,342–1,537
(54,8–60,5) |
Rq [μm]
(μi) | 1,585–2,083
(62,4–82,0) | 0,584–0,742
(23,0–29,2) | 1,758–1,933
(69,2–76,1) |
Rz [μm]
(μi) | 28,270–37,897
(1113–1492) | 7,569–13,995
(298–551) | 15,316–18,898
(603–744) |
Rt [μm]
(μi) | 36,474–60,401
(1436–2378) | 10,363–17,882
(408–704) | 18,694–32,715
(736–1288) |
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Die
nachfolgende Tabelle VI stellt die Biegebruchfestigkeit (TRS) in
kPa (Tausendstel Pfund pro Quadratinch (ksi)), die Standardabweichung
der Biegebruchfestigkeit und den Weibull-Modul für die Biegebruchstangen aus
Mischung I dar, wobei sich die Biegebruchstangen jeweils in einem
der drei Zustände
(d. h. ungeschliffene Oberfläche,
geschliffene Oberfläche
oder geschliffen und wärmebehandelt)
befanden. Die zur Messung der Biegebruchfestigkeit verwendete Technik
umfasste einen Dreipunktebiegetest. Tabelle VI Biegebruchfestigkeit (ksi) von Biegebruchstangen
aus Mischung
Test/Zustand | Ungeschliffene
Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffen
und wärmebehandelt |
TRS
[kPa] (ksi) | 7,791 × 105 (113) | 1,165 × 106 (169) | 7,447 × 105 (108) |
Standardabweichung [kPa]
(ksi) | 5,516 × 104 (8) | 4,137 × 104 (6) | 5,516 × 104 (8) |
Weibull-Modul | 17 | 32 | 16 |
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Diese
Testergebnisse zeigen, dass die geschliffenen und wärmebehandelten
Biegebruchstangen eine schlechtere (d. h. geringere) Biegebruchfestigkeit
aufwiesen als die Biegebruchstangen derselben Zusammensetzung mit
geschliffener Oberfläche.
Es scheint, dass der Grund für
diesen Unterschied in der Biegebruchfestigkeit darin liegt, dass
die geschliffenen und wärmebehandelten
Biegebruchstangen eine größere Oberflächenrauigkeit
aufwiesen als die Biegebruchstangen mit geschliffener Oberfläche. Weiterhin
zeigte die Oberfläche
der geschliffenen und wärmebehandelten
Biegebruchstange (Mischung I) nadelartige Körner, die auf der Oberfläche der
Biegebruchstange mit geschliffener Oberfläche (Mischung I) fehlten.
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Die
nachfolgende Tabelle VII stellt die kritische Last in Kilogramm,
die die Oberflächenbruchfestigkeit widerspiegelt,
für Schneideinsätze aus
Mischung I dar, wobei sich die Schneideinsätze jeweils in einem der drei
Zustände
(d. h. ungeschliffene Oberfläche,
geschliffene Oberfläche
oder geschliffen und wärmebehandelt) befanden.
Die zur Messung der Oberflächenbruchfestigkeit
verwendete Technik umfasste einen Eindrucktest mittels einer Vorrichtung
zur Bestimmung der Rockwelt-Härte
mit einem Bremsen-Diamanteindruckkörper bei Lasten von 18, 33,
48 und 70 Kilogramm. Bei jeder Last wurde die Probe mit 64-facher Vergrößerung visuell untersucht,
um das Vorliegen oder Fehlen von Rissen in der Oberfläche und
damit die kritische Last, bei der in der Oberfläche des Schneideinsatzes erste
Risse entstehen, zu bestimmen. Tabelle VII Bruchfestigkeit: Kritische Last, gemessen
in Kilogramm, bei Schneideinsätzen
aus Mischung I bis VII
Mischung/Zustand | Ungeschliffene
Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffen
und wärmebehandelt |
I | 48 | 33 | 70+ |
II | 18 | 33 | 48 |
III | 70+ | 33 | 70 |
IV | 70+ | 33 | 70+ |
V | 48 | 33 | 70+ |
VI | | 48 | 70+ |
VII | | 33 | 70+ |
-
Die
obigen Testergebnisse zeigen, dass bei den meisten Schneideinsätzen die
geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
die höchste
kritische Last aufwiesen. Eine Ausnahme war Mischung III, bei der
die Schneideinsätze
mit ungeschliffener Oberfläche
eine höhere
(70+ Kilogramm) kritische Last aufwiesen als die geschliffenen und
wärmebehandelten
Schneideinsätze
(70 Kilogramm). Die andere Ausnahme war Mischung IV, bei der die
kritische Last des geschliffenen und wärmebehandelten Schneideinsatzes
gleich der des Schneideinsatzes mit ungeschliffener Oberfläche war
(d. h. 70+ Kilogramm).
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Die
nachfolgende Tabelle VIII stellt die endgültigen Toleranzen für Schneideinsätze aus
Mischung I dar, wobei sich die Schneideinsätze jeweils in einem der drei
Zustände
(d. h. ungeschliffene Oberfläche,
geschliffene Oberfläche
oder geschliffen und wärmebehandelt)
befanden. Tabelle VIII Endgültige
Toleranzen für
die Schneideinsätze
IC-Toleranz
(±) | Ungeschliffene
geformte Oberfläche | Geschliffene
Oberfläche | Geschliffen
und wärmebehandelt |
„G" 0,025 mm (0,001
Inch) | | X | X |
„M" 0,076 mm (0,003
Inch) | X | | |
„U" 0,127 mm (0,005
Inch) | X | | |
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Die
obige Tabelle VIII zeigt, dass die geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
die Vorgaben der „G"-Toleranz erfüllten, während die
ungeschliffenen geformten Schneideinsätze nur die „M"- und „U"-Toleranzvorgaben erfüllten. Die Mess-Steuerung der
maschinell bearbeiteten Werkstücke
ist bei Verwendung von Schneideinsätzen mit „G"-Toleranz sehr viel besser als bei Verwendung
von Schneideinsätzen
mit „M"- oder "U"-"Toleranz.
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Tabelle
IX stellt die Ergebnisse der Härtetestung
von Schneideinsätzen
aus Mischung I mit Hilfe einer Vorrichtung zur Testung der Vickers-Härte mit
einer Last von 50 Gramm bzw. 100 Gramm dar. Um diese Härtemessungen
nahe der Oberfläche
durchführen
zu können,
wurde die Oberfläche
der Materialproben im flachen Winkel poliert.
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Tabelle
IX zeigt, dass die geschliffenen und wärmebehandelten Schneideinsätze eine
höhere
Härte nahe
der Oberfläche
des Materials (d. h. in einem Oberflächenbereich, der sich über etwa
0,762 mm (0,030 Inch) von der Oberfläche erstreckt) aufwiesen als
die Schneideinsätze
aus Mischung I mit geschliffener Oberfläche oder die Schneideinsätze aus
Mischung I mit ungeschliffener Oberfläche. Diese Testergebnisse zeigen auch,
dass der Oberflächenbereich
der geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
(aus Mischung I) eine höhere
Härte aufwies
als das Kernsubstrat, da die Härte
des Kernsubstrats der geschliffenen und wärmebehandelten Schneideinsätze der
Härte der
Schneideinsätze
mit geschliffener Oberfläche
entspricht. Tabelle IX Zusammenfassung der mittleren Härte von
Schneideinsätzen
aus Mischung I
Schneideinsatz
(Zustand und Art) | Last
(Gramm) | Durchschnitt
(VHN) |
Geschliffene
Oberfläche
SNG433T | 50 | 1805 ± 42 |
Geschliffene
Oberfläche
SNG433T | 100 | 2385 ± 83 |
Ungeschliffene
Oberfläche
SPG432 | 50 | 2068 ± 26 |
Ungeschliffene
Oberfläche
SPG432 | 100 | 2419 ± 30 |
Geschliffenes
und wärmebehandeltes SNG433T | 50 | 2267 ± 55 |
Geschliffenes
und wärmebehandeltes SNG433T | 100 | 2643 ± 47 |
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Die
Analysen wurden zur Bestimmung der vorliegenden Phasen und der Oberflächenmorphologie
der Schneideinsätze
mit geschliffener Oberfläche,
der Schneideinsätze
mit ungeschliffener Oberfläche
und der geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
durchgeführt.
Mit Bezug auf die 2 und 3 hat sich herausgestellt,
dass der Oberflächenbereich
der Schneideinsätze
mit geschliffener Oberfläche
Schleiflinien und eine relativ flache Struktur aufwies. Eine Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass der Oberflächenbereich des
Schneideinsatzes mit geschliffener Oberfläche nur Betasiliciumnitrid
umfasste.
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Mit
Bezug auf die 4 und 5 zeigen
diese Mikrophotographien eine Mischung aus geschliffenen und ungeschliffenen
Oberflächen,
die durch eine nadelförmige
Kornstruktur gekennzeichnet sind. Eine Röntgenbeugungsanalyse zeigte,
dass der Oberflächenbereich
des geschliffenen und wärmebehandelten Schneideinsatzes
eine Betasiliciumnitrid-Phase und eine Y2Si3O3N4-Phase
aufwies.
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Mit
Bezug auf die 6 und 7 zeigen
diese Mikrophotographien ungeschliffene Oberflächen, die durch eine nadelförmige Kornstruktur
gekennzeichnet sind. Eine Röntgenbeugungsanalyse
zeigte, dass der Oberflächenbereich
des Schneideinsatzes mit ungeschliffener Oberfläche eine Betasiliciumnitrid-Phase
und eine Y2Si3O3N4-Phase sowie eine
Siliciummetallphase aufwies.
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Bei
dem Wärmebehandlungsschritt
der Verarbeitung können
das Härterpulver
und/oder die Atmosphäre
so maßgeschneidert
sein, dass im Vergleich zum Kernsubstrat im Oberflächenbereich
(d. h. in einer sich über
eine spezifische Distanz von der Oberfläche nach innen zum Kernsubstrat
hin erstreckenden Materialmenge) gesteuerte Oberflächeneigenschaften
erzielt werden. Das Härterpulver
und/oder die Atmosphäre
können
als Reaktionsquelle, d. h. als Quelle für die Reaktionselemente gelten.
Man kann z. B. einen verschleißfesten
Oberflächenbereich
in Kombination mit einem zäheren
Kernbereich erzielen. Bezüglich
des Härterpulvers
gilt, sollen ein oder mehrere der folgenden Metalle und/oder ihrer
Oxide und/oder Carbide in den Oberflächenbereich des Substrats eingebaut
werden, kann man ein Härterpulver
verwenden, das eine oder mehrere der folgenden Verbindungen und/oder
ihrer Reaktionsprodukte enthält:
die Oxide von Aluminium, Hafnium, Zirconium, Yttrium, Magnesium,
Calcium und die Lanthanidenmetalle sowie die Nitride und/oder Carbide
von Silicium, Titan, Hafnium, Aluminium, Zirconium, Bor, Niob und
Kohlenstoff.
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Eine
weitere Möglichkeit
zur Steuerung der Reaktion mit der Oberfläche zur Erzielung gesteuerter Oberflächeneigenschaften
ist die Verwendung eines oder mehrerer Gase aus der Gruppe bestehend
aus Stickstoff, Argon und Kohlenmonoxid/Kohlendioxid. Der Druck
dieser Gase kann zwischen weniger als 1 Atmosphäre und etwa 206,8 × 106 Pa (30.000 psi) liegen.
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In
einem anderen Beispiel wurde ein Schneideinsatz aus einer Zusammensetzung
aus Mischung IV (β'-SiAlON) wie zuvor
beschrieben gesintert und geschliffen und anschließend bei
1750°C 60
Minuten lang unter Stickstoff eines isostatischen Drucks von 1,03 × 10
5–1,38 × 10
5 kPa (15–20 ksi) in einem Härterpulver
aus Si
3N
4, Al
2O
3, Y
2O
3 und wahlweise BN und deren Reaktionsprodukten
wärmebehandelt.
Ein Vergleich der Röntgenbeugungsspuren
der geschliffenen Oberfläche
und anschließend
der wärmebehandelten
Oberfläche
zeigte Folgendes:
Stand
der Technik
Geschliffene Oberflächenphasen | Erfindung
Geschliffene
und wärmebehandelte
Oberflächenphasen |
β'-SiAlON, B-Phase,
YAM, Wollastonit und intergranuläres
Glas | 26,6
w/o α'-SiAlON 73,4 w/o β'-SiAlON und kleinere
Mengen Melilit, B-Phase und intergranuläres Glas | 34,8
w/o α'-SiAlON 65,2 w/o β'-SiAlON und kleinere
Mengen Melilit, YAM, B-Phase und intergranuläres Glas |
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Diese
wärmebehandelten
und geschliffenen Einsätze
aus Mischung III wurden bei der zerspanenden Metallbearbeitung einer
modifizierten Hauptantriebswelle eines Durchmessers von 17,78 cm
(7 Inch) eines Düsenstrahltriebwerks
aus Waspalloy unter folgenden Schruppdrehbedingungen getestet: 206,18
m/min (676 sfm), 0,203 mm/U (0,008 ipr), Schnitttiefe 0,457 cm (0,180
Inch) und Schnittlänge
10,16 cm (4 Inch). Das geschliffene und wärmebehandelte Material aus
Mischung III wurde aufgrund der Schnittkerbentiefe gewechselt, so
dass eine Oberflächenbeschaffenheit
des Werkstücks
von 56 RMS entstand, während
das geschliffene Material aus Mischung III aufgrund von Schnittkerbentiefe
und Abplatzen gewechselt wurde, so dass eine schlechtere Oberflächenbeschaffenheit
von 250 RMS entstand.
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Dieser
Test belegt, dass sich erfindungsgemäß ein Schneidwerkzeug mit einer
Kernmikrostruktur aus β'-SiAlON und einer
Oberflächenmikrostruktur
aus α'- und β'-SiAlON herstellen
lässt.
Darüber
hinaus glaubt man, dass auch Schneidwerkzeuge mit einer Kernmikrostruktur
aus β-Siliciumnitrid
und einer Oberflächenmikrostruktur
aus β'-SiAlON oder α'- und β'-SiAlON erfindungsgemäß hergestellt
werden können.
Man glaubt, dass das in dem Wärmebehandlungsschritt
verwendete Härterpulver
zur Herstellung dieser Mikrostrukturen zusätzlich zu Si3N4 bis zu 50 w/o AlN und/oder Al2O3 und kleinere Mengen Y2O3 (oder ein Lanthanidoxid) enthalten sollte,
um das in der Oberfläche
entstandene α'-SiAlON steuern zu
helfen.
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Die
nachfolgende Tabelle X stellt die Ergebnisse der Röntgenfluoreszenzmessung
des Aluminiumgehalts auf der Oberfläche von Schneideinsätzen aus
Mischung I dar, wobei sich die Schneideinsätze jeweils in einem der drei
Zustände
(d. h. ungeschliffene Oberfläche,
geschliffene Oberfläche
oder geschliffen und wärmebehandelt)
befanden. Tabelle X Röntgenfluoreszenzmessung
des Aluminiumgehalts auf der Oberfläche von Schneideinsätzen aus
Mischung I
Zustand
des Schneideinsatzes | Aluminium
in Gew.-% auf der Oberfläche,
gemessen mittels Röntgenfluoreszenz |
Geschliffene
Oberfläche | Weniger
als 10 ppm (parts per million) |
Ungeschliffene
Oberfläche | 0,21
bis 0,3 |
Geschliffen
und wärmebehandelt | 1,4
bis 1,5 |
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Mit
Bezug auf die in der obigen Tabelle X dargestellten Ergebnisse zeigen
diese Daten, dass der Aluminiumgehalt auf der Oberfläche als
Folge der Wärmebehandlung
zunahm. Das Aluminium wurde aus dem Härterpulver gewonnen, das Aluminiumoxid
enthielt. Diese Zunahme des Aluminiums kann zu einem legierten Oberflächenbereich
(oder einer solchen Schicht) führen,
der bessere Eigenschaften aufweist, z. B. eine erhöhte Verschleißfestigkeit,
eine erhöhte
Härte und
eine höhere
Bruchfestigkeit.
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In
einem anderen Beispiel wurde ein geschliffener Schneideinsatz aus
Mischung I bei 1750°C
120 Minuten lang unter Stickstoff eines isostatischen Drucks von
103,43 × 105 Pa (1500 psi) und mit einem Härterpulver
auf Siliciumnitridbasis wie hierin zuvor für Mischung I offenbart, das
außerdem
10 w/o Titannitrid enthielt, wärmebehandelt.
Bei der Röntgenbeugungs-
und Röntgenfluoreszenzanalyse
der wärmebehandelten
Oberfläche
fand sich Folgendes: das Vorliegen von Betassiliciumnitrid mit Spurenmengen
von Titannitrid-(TiN) und Yttriumsilicatphasen (Y2SiO5) bzw. 5,8 w/o Titan. Es wird erwartet,
dass die auf diese Weise erfolgende Beimengung von Titannitrid (oder
anderen Materialien) die Probleme im Zusammenhang mit dem Aufbringen
eines Überzugs
aus demselben Material auf das wärmebehandelte
Material, nämlich
Haftung des Überzugs und/oder
Wärmerisse
in dem Überzug,
vermeidet und gleichzeitig einen Leistungsvorteil bei bestimmten
Anwendungswecken der zerspanenden Metallbearbeitung (z. B. Fräsen von
grauem Gusseisen der Klasse 40) bietet.
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Alternativ
kann das Härterpulver
und/oder die reaktive Atmosphäre
die Reduktion eines oder mehrerer unerwünschter (oder ausgewählter) Bestandteile
in dem Oberflächenbereich
unterstützen,
was schließlich
zu einem Unterschied bezüglich
der Zusammensetzung zwischen dem Oberflächenbereich und dem Kernbereich führen würde. Ein
solcher Unterschied bezüglich
der Zusammensetzung kann auch zu einer verbesserten Leistung sowie
verbesserten Eigenschaften der geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
im Vergleich zu Schneideinsätzen
mit geschliffener Oberfläche
führen.
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Es
scheint offensichtlich, dass der Anmelder ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung eines Keramikschneideinsatzes, z. B. eines Schneidwerkzeugs
auf Siliciumnitridbasis, SiAlON-Basis, Aluminiumoxidbasis und Titancarbonitridbasis
sowie eines whisker-verstärkten
Keramikschneidwerkzeuges bereitgestellt hat. Es ist außerdem offensichtlich,
dass der Anmelder als Ergebnis des Verfahrens ein verbessertes Keramikschneidwerkzeug
bereitgestellt hat, wobei das Schneidwerkzeug ein Schneidwerkzeug
auf Siliciumnitridbasis, SiAlON-Basis, Aluminiumoxidbasis und Titancarbonitridbasis
oder ein whisker-verstärktes
Keramikschneidwerkzeug ist.
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Die
Leistungstests zeigen, dass die geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
in den meisten Fällen
bei Fräs-
und Schruppdrehanwendungszwecken eine bessere Leistung zeigten als
die Schneideinsätze
mit geschliffener Oberfläche
oder die ungeschliffenen Schneideinsätze. Die physikalischen Eigenschaften
der geschliffenen und wärmebehandelten
Schneideinsätze
waren mit denen der Schneideinsätze
mit geschliffener Oberfläche
vergleichbar. Die Mikrostruktur der geschliffenen und wärmebehandelten Schneideinsätze unterscheidet
sich von der Mikrostruktur der Schneideinsätze mit geschliffener Oberfläche oder
der ungeschliffenen Schneideinsätze.
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Wahlweise
können
die Schneideinsätze
mit einem verschleißfesten Überzug (z.
B. Aluminiumoxid, Titannitrid, Titancarbid, Titancarbonitrid oder
Titanaluminium-nitrid) beschichtet sein. Der Überzug kann mittels physikalischer
(PVD) oder chemischer (CVD) Dampfabscheidungstechniken aufgebracht
werden. Umfasst der Überzug
mehrere Schichten, kann zumindest eine Schicht mittels CVD und mindestens
eine Schicht mittels PVD aufgetragen werden. Der Anmelder erwartet,
dass sich die beschichteten Schneidwerkzeuge für die maschinelle Bearbeitung
von grauem Gusseisen, verformbarem Eisen, Stahl und Legierungen
auf Nickelbasis eignen.