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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Teilsystem eines Telekommunikationsträger-Prozessors,
das einen Eingang und eine Vielzahl von Ausgängen hat und angepasst ist,
an dem Eingang Telekommunikations-Zellen zu empfangen, von denen
jede ein Nutzinformations-Feld und ein H-Bit-Kopfinformations-Feld
hat, wobei das Teilsystem Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel enthält, die
einen Schnittstellen-Eingang, der dem Eingang entspricht, und eine
Vielzahl von Auslässen
haben, von denen jeder mit bestimmten der Ausgänge verbunden ist, wobei die
Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel folgendes enthalten:
- – Kopfinformations-Erkennungs-Mittel,
die mit dem Eingang verbunden und angepasst sind, eine R-Bit-Verbindungs-Kennung
aus mindestens einem Teil des Satzes von H Bits, die in dem Kopfinformations-Feld
enthalten sind, abzuleiten, wobei R und H ganze Zahlen sind und
R kleiner als H ist.
- – Leitweglenkungs-Mittel,
die mit dem Eingang, mit der Vielzahl von Auslässen verbunden sind, und von den
Kopfinformations-Erkennungs-Mitteln gesteuert werden, wobei die
Leitweglenkungs-Mittel angepasst sind, eine Zelle entsprechend der
R-Bit-Verbindungs-Kennung, die von den Kopfinformations-Erkennungs-Mitteln
empfangen wurde, von dem Eingang zu mindestens einem vorher festgelegten
Auslass der Vielzahl von Auslässen
zu senden, und in dem Kopfinformations-Feld der Zelle den Satz von H Bits durch einen
zweiten Satz von H Bits zu ersetzen, der den Satz von R Bits enthält, welche
die Verbindungs-Kennung bilden, und
- – Kopfinformations-Zusammenstellungs-Mittel,
die mit den Kopfinformations-Erkennungs-Mitteln und mit den Leitweglenkungs-Mitteln
gekoppelt und angepasst sind, einen Satz von D Bits aus Informationsdaten mit
dem Satz von R Bits, der von den Kopfinformations-Erkennungs-Mitteln
empfangen wurde, in den zweiten Satz von H Bits zu kombinieren,
um den zuerst erwähnten
Satz von H Bits zu ersetzen, der in dem Kopfinformations-Feld enthalten
ist, wobei D eine ganze Zahl ist, die kleiner oder gleich der Differenz
zwischen H und R ist.
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Im
Rahmen von Satellitenkonstellationen mit niedrigen Erdumlaufbahnen,
die Lösungen
für einen
lokalen Breitband-Zugang
bereitstellen, eignet sich die Verwendung von Telekommunikations-Zellen
sehr gut für die Übertragung
von Multimedia-Diensten. Die Zellen erlauben es, Ende-zu-Ende-Verbindungen zwischen
z.B. einer sendenden externen Telelekommunikations-Vermittlungsstelle
oder einem Netzwerk, das mit dem Eingang gekoppelt ist, und Endgeräten aufzubauen.
Diese Verbindungen sind über
Bodenstationen möglich,
die das Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystem,
Modems und terrestrische Antennenstationen enthalten. Die Zellen
werden so über
Satelliten übertragen,
welche die Auslässe
der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel mit den Endgeräten koppeln.
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Um
eine Zelle vom Eingang zu einem vorher festgelegten Auslass zu senden,
benutzt das Leitweglenkungs-Mittel Informationen, die allgemein
aus den im Kopfinformations-Feld enthaltenen H Bits entnommen werden.
Die Anzahl möglicher
Auslässe
und die Anzahl von Verbindungen, welche die mit diesen Auslässen gekoppelten
Endgeräte
bearbeiten können,
repräsentiert
jedoch nur einen Teil der zulässigen
Anzahl von Verbindungen, die mit H Bits angezeigt werden kann. Dieser
begrenzte Teil kann zum Beispiel durch einen Satz von R Bits repräsentiert
werden, wobei R kleiner als H ist. Wegen anderen Gesichtspunkten
ist es eine ungeeignete Einschränkung,
den von den H Bits angezeigten Bereich in gleiche und zusammenhängende Teile
zu unterteilen, nur um Implementations-Probleme zu lösen. Als
Folge davon wird eine Schnittstellen-Vorrichtung oder ein Kopfinformations-Erkennungs-Mittel
benötigt,
um die R Bits "nützlicher" Leitweglenkungs-Information aus
den H Bits der "kompletten" Leitweglenkungs-Information
abzuleiten, die im Kopfinformations-Feld der Zelle enthalten ist.
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Ein
solches Kopfinformations-Erkennungs-Mittel ist bereits in der Technik
bekannt, z.B. aus der europäischen
Patentanmeldung EP-A1-0 862 348 mit dem Titel "Interfacing device to extract M sets
of bits out of N sets of bits, control unit and logical cell". Wie in diesem Dokument
angegeben, ist das bekannte Kopfinformations-Erkennungs-Mittel oder
die Schnittstellen-Vorrichtung besonders nützlich, wenn mehrere Datenverarbeitungs-Einheiten
mit den Auslässen
eines Telekommunikations-Schnittstellen-Mittels verbunden sind,
und verschiedene dieser Datenverarbeitungs-Einheiten nur durch einen
Teil der Daten adressiert werden können, die gleichzeitig am Eingang
der Vorrichtung eintreffen. Dies ist zum Beispiel so, wenn die eintreffenden
Sätze von
Datenbits ATM-[Asynchronous Transfer Mode]-Zellen sind, die in ihrem
Kopfinformations-Feld Informationen enthalten, von denen nur ein
Teil benötigt
wird, um die Zelle weiter zu verarbeiten. Die bekannte Schnittstellen-Vorrichtung
kann somit benutzt werden, um die Anzahl von H Bits, die im Kopfinformations-Feld
einer Zelle enthalten sind, auf einen Satz von R Bits zu reduzieren,
der ausreicht, die Leitweglenkung der Zelle durch die Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel
zu steuern. Entsprechend dem bekannten Dokument wird ein Satz von
R Bits dann als Zeiger auf einen RAM-Speicher [Random Access Memory]
angewendet, dessen Ausgabewert eine Verbindungs-Kennung ist, welche
die Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel steuert.
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Die
an einem Auslass der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel bereitgestellte
Ausgangs-Zelle ist dann entweder die ehemalige vollständige Zelle
(Nutzinformation und Kopfinformation), die am Eingang empfangen
wurde, aber der Verbindungs-Kennung zugeordnet ist, die vom RAM-Speicher
ausgegeben wird, oder nur das Nutzinformations-Feld der ehemaligen
Zelle, die dieser Verbindungs-Kennung zugeordnet ist. In jedem Fall
unterscheidet sich die Länge,
d.h. die Anzahl von Bits einer Zelle an einem Auslass der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel
von der Länge
der ehemaligen Zelle, die an deren Eingang empfangen wurde.
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Weil
die Zellen am Eingang üblicherweise
ein standardisiertes Format haben, z.B. ATM-Zellen, ist die Entwicklung
einer speziellen Vorrichtung erforderlich, die in der Lage ist,
nicht standardisierte Zellen-Formate an den Auslässen der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel
zu verarbeiten. Als Folge davon ist die Entwicklung eines Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystems
relativ teuer und kompliziert.
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Die
globale Zellen-Größe oder
Länge einer
Zelle an einem Auslass der Leitweglenkungs-Mittel und somit auch
am Auslass der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel ist identisch
zur Länge
einer Zelle, die an deren Eingang empfangen wird. Als Folge davon
werden, wenn normierte Zellen an den Eingang angelegt werden, auch
normierte Zellen an den Auslässen
bereitgestellt, und es können
Standard-Bauelemente, Geräte und
Einrichtungen verwendet werden, um die Zellen innerhalb und außerhalb
des Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystems
zu handhaben. Dies reduziert die Kosten und die Komplexität, während die
Leistungsfähigkeit
erhöht
wird und allgemein der Stromverbrauch gesenkt wird.
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Darüber hinaus
werden die R Bits, die aus einem Teil der ehemaligen H-Bit-Kopfinformation
abgeleitet wurden und die Verbindungs-Kennung bilden, sowohl zur
Steuerung der Leitweglenkungs-Mittel verwendet, als auch dazu, weiteren
Geräten
Angaben über
die Zelle zu geben. Der ehemalige Satz von H Bits, der in der Eingangs-Zelle
enthalten ist, ist in der Tat in den meisten Anwendungen zur weiteren
Verarbeitung der Zelle nicht mehr erforderlich.
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Die
Bits, die im Kopfinformations-Feld einer Zelle frei gemacht wurden,
indem der ehemalige Teil des Satzes von H Bits durch einen kleineren
Satz von R Bits ersetzt wurde, können
für andere
Zwecke als zur Leitweglenkung benutzt werden, ohne die oben erwähnten Vorteile
der Erfindung zu beeinträchtigen.
Der Teil von H minus R = D frei gemachten Bits wird hier vorzugsweise
zum Senden von Informationsdaten wiederverwendet, wie Benutzerdaten,
zur Steuerung oder zum Senden von Befehlen, und dies ohne Änderung
der globalen Zellen-Größe. Diese
letztgenannte Fähigkeit
wird "Inband-Steuerung" genannt.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Teilsystem eines
Telekommunikationsträger-Prozessors
des oben angegebenen, bekannten Typs bereitzustellen, in dem aber
die Entwicklungskosten und die Komplexität des Teilsystems und der zugeordneten
Geräte
noch mehr reduziert sind.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dieses Ziel durch die Tatsache erreicht, dass das
Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystem
weiterhin eine Vielzahl von Träger-Prozessor-Mitteln
enthält,
von denen jedes einen Eingang hat, der mit einem Auslass der Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel verbunden ist,
und einen Ausgang, der einem Ausgang des Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystems
entspricht, wobei jedes Träger-Prozessor-Mittel
angepasst ist, eine Zelle, die an dem Eingang empfangen wird, entsprechend
mindestens einem Teil der in dem Satz von D Bits enthaltenen Informationsdaten
zu dem Ausgang zu senden oder nicht.
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Das
Träger-Prozessor-Mittel
ist eine Schnittstelle zwischen dem Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel
und den oben erwähnten
Satelliten. Um den Verkehr dazwischen zu verarbeiten, ist eine der
Aufgaben eines Träger-Prozessor-Mittels oder einer
Bodenstation, die Telekommunikations-Zellen auf eine funktionierende
MAC-[Medium Access Control]-Unter-Ebene abzubilden. Eine weitere Aufgabe
des Träger-Prozessor-Mittels zusammen
mit dem Telekommunikations-Schnittstellen-Mittel ist die Behandlung der Weitergabe von
einem Satelliten zu einem anderen. In der Tat kann sich im Zusammenhang
mit diesen Satellitenkonstellationen mit niedrigen Erdumlaufbahnen
ein Telekommunikations-Verbindungs-Pfad während der Verbindung ändern. Wenn
ein Satellit verschwindet, muss der Verkehr an einen neu aufgehenden
Satelliten weitergereicht werden. Die von einem Träger-Prozessor-Mittel,
das den ersten Satelliten bearbeitet, gesendeten Zellen müssen dann
zu einem anderen Träger-Prozessor-Mittel
umgeleitet werden, das mit dem aufgehenden Satelliten kommuniziert.
Für diese
Funktion ist es erforderlich, in Echtzeit den Pfad umzuschalten,
dem die Zellen zwischen Träger-Prozessor-Mitteln
folgen. Weiterhin können
zusammen mit den Telekommunikations-Schnittstellen-Mitteln die Träger-Prozessor-Mittel
auch dazu benutzt werden, Zellen zu mehreren Ausgängen zu
duplizieren. In jedem Fall wird, wegen der Verwendung einiger oder
aller Bits des Satzes von D Bits, der mit der Zelle empfangen wird,
die Pfad-Umschaltung
oder die Verbindungs-Duplizierung richtig durchgeführt, d.h.
ohne Zellen-Verlust und ohne jede Störung der Zellen-Reihenfolge.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass in der europäischen Patentanmeldung
EP-A1-0 843 500 (Fujitsu Ltd – 1998-05-20)
mit dem Titel "ATM
Switching System" ebenfalls
ein solches Teilsystem eines Telekommunikationsträger-Prozessors
offen gelegt wird. Dieses Dokument legt ähnliche Eigenschaften wie die vorliegende
Erfindung offen, obwohl es sich auf einen anderen Bereich bezieht,
nämlich
ein Vermittlungssystem anstelle eines Teilsystems eines Telekommunikationsträger-Prozessors. Keines
der bekannten Dokumente erwähnt
jedoch das Vorhandensein von mehreren Träger-Prozessor-Mitteln, die
in der vorliegenden Erfindung vorteilhaft benutzt werden, um den
Verkehr zwischen den Telekommunikations-Schnittstellen-Mitteln und den
Satelliten, sowie die Weitergabe von einem Satelliten zu einem anderen
zu verarbeiten.
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Eine
weitere kennzeichnende Eigenschaft der vorliegenden Erfindung ist,
dass jedes Träger-Prozessor-Mittel
der Vielzahl Parameter-Erkennungs-Mittel enthält, die mit dem Eingang verbunden
sind, und Träger-Abbildungs-Mittel
enthält,
die mit dem Eingang, mit dem Ausgang und einem Ausgang der Parameter-Erkennungs-Mittel
verbunden sind, wobei die Parameter- Erkennungs-Mittel angepasst sind, den
zweiten Satz von H Bits zu entnehmen, der im Kopfinformations-Feld
einer Zelle, die am Eingang empfangen wird, enthalten ist, den zweiten
Satz von H Bits in einen Satz von M Bits umzusetzen, und den Satz
von M Bits an die Träger-Abbildungs-Mittel
zu senden.
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In
einer bevorzugen Ausführung
der vorliegenden Erfindung sind die Telekommunikations-Zellen Asynchronous-Transfer-Mode-[ATM]-Zellen.
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Das
Format der Zellen ist somit völlig
standardisiert, wobei der Einsatz von Standard-Einrichtungen möglich ist.
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Weitere
kennzeichnende Ausführungen
der vorliegenden Erfindung werden in den beigefügten Ansprüchen erwähnt.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass der in den Ansprüchen benutzte
Begriff "enthält" nicht so interpretiert
werden darf, als ob er auf die danach aufgelisteten Mittel begrenzt
wäre. Der
Umfang des Ausdrucks "eine
Vorrichtung, die Mittel A und Mittel B enthält" darf nicht auf Vorrichtungen begrenzt
werden, die nur aus den Komponenten A und B bestehen. Er bedeutet
bezüglich
der vorliegenden Erfindung, dass nur die Komponenten A und B der
Vorrichtung relevant sind.
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Auf
die gleiche Weise muss darauf hingewiesen werden, dass der Begriff "gekoppelt", der auch in den Ansprüchen verwendet
wird, nicht so interpretiert werden darf, als ob er nur auf direkte
Verbindungen begrenzt wäre.
Der Umfang des Ausdrucks "eine
Vorrichtung A, die mit einer Vorrichtung B gekoppelt ist" darf nicht auf Vorrichtungen
oder Systeme begrenzt werden, bei denen ein Ausgang von Vorrichtung
A direkt an einen Eingang von Vorrichtung B angeschlossen ist. Er
bedeutet, dass ein Pfad zwischen einem Ausgang von A und einem Eingang
von B vorhanden ist, der ein Pfad sein kann, welcher andere Vorrichtungen
oder Mittel enthält.
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Die
obigen und weitere Aufgaben und Eigenschaften der Erfindung werden
deutlicher, und die Erfindung selbst wird am besten verstanden,
wenn auf die folgende Beschreibung einer Ausführung zusammen mit den begleitenden
Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
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1 ein
Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS gemäß der Erfindung
darstellt, das angepasst ist, Telekommunikations-Zellen über eine Satellitenkonstellation
mit niedrigen Erdumlaufbahnen zu einem Endgerät TE zu senden;
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Die 2a bis 2c den
Inhalt des Kopfinformations-Feldes
einer Zelle zeigen, die in dem Träger-Prozessor-Teilsystem CPS aus 1 benutzt
werden;
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3 detaillierter
eine Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung
TID zeigt, die einen Teil des Träger-Prozessor-Teilsystems
CPS aus 1 bildet; und
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4 detaillierter
eine der Träger-Prozessor-Einrichtungen CPi
zeigt, die einen Teil des Träger-Prozessor-Teilsystems CPS aus 1 bildet.
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Das
in 1 gezeigte Telekommunikationsträger-Prozessor-Teilsystem CPS gehört zu einem
Gateway eines Breitband-Telekommunikationsnetzes
mit lokalem Zugang. Das Telekommunikationszugangsnetz empfängt Zellen
von einem externen Telekommunikationsnetz oder einer Vermittlung
(nicht gezeigt) und sendet sie über
das Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS und eine Satellitenkonstellation mit niedrigen Erdumlaufbahnen
an Endgeräte.
Das Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS hat einen Eingang IN, der mit dem externen Netzwerk gekoppelt
ist, um von ihm Zellen, wie 1 und 2, zu empfangen,
und hat mehrere Ausgänge,
von denen nur drei OUTi, OUTj und OUTk gezeigt sind. Die Ausgänge OUTi,
OUTj und OUTk sind über
entsprechende Modems MDi, MDj und MDk mit terrestrischen Antennenstationen
TAi, TAj und TAk gekoppelt. Die terrestrischen Antennenstationen
TAi, TAj und TAk sind angepasst, mit Endgeräten, wie z.B. TE, über Satelliten
der Konstellation zu kommunizieren. Obwohl in 1 nur
zwei Satelliten SAT1 und SAT2 gezeigt sind, enthält eine Satellitenkonstellation
mit niedrigen Erdumlaufbahnen zum Beispiel 66 Satelliten, von denen
sich jeder auf einer vorher festgelegten Bahn bewegt. Die Funktion
der terrestrischen Antennenstationen TAi, TAj und TAk, der Modems
MDi, MDj und MDk, der Satelliten SAT1 und SAT2 und des Endgerätes TE werden
im Folgenden nicht detailliert beschrieben, weil angenommen wird,
dass ein Fachmann diese kennt.
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Das
Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS enthält
eine Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID und mehrere
Träger-Prozessor-Einheiten,
von denen nur drei CPi, CPj und CPk gezeigt werden. Die Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID hat
einen Eingang IN, der mit dem gleich bezeichneten Eingang des Teilsystems
verbunden ist, und mehrere Auslässe
OTLi, OTLj und OTLk, die jeweils mit einem gleich bezeichneten Eingang
einer entsprechenden Träger-Prozessor-Einheit
CPi, CPj und CPk verbunden sind. Jede Träger-Prozessor-Einheit hat weiterhin
einen Ausgang, der mit einem entsprechenden Ausgang des Teilsystems
CPS verbunden ist.
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Die
Telekommunikations-Zellen 1, 2, die an den Eingang
des Träger-Prozessor-Teilsystems
CPS angelegt werden, haben vorzugsweise ein standardisiertes Format
und sind zum Beispiel vom Typ ATM [Aynchronous Transfer Mode]. Die
ATM-Technologie ist im vorliegenden Fall von Satellitenkonstellationen
mit niedrigen Erdumlaufbahnen, die Lösungen für den lokalen Breitband-Zugang
bieten, für
die Übertragung
von Multimedia-Diensten
gut geeignet. In diesem Zusammenhang mit Satelliten ist ein ATM-Verbindungspfad
während der
Verbindungsdauer nicht unverändert.
Wenn ein Satellit, z.B. SAT1 verschwindet, d.h. wenn er für das Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS und spezieller für
dessen terrestrischen Antennenstationen TAi oder für das betreffende
Endgerät
TE nicht mehr erreichbar wird, muss der Verkehr für das Endgerät TE an
einen neu aufgehenden Satelliten, z.B. SAT2, weitergereicht werden.
Alle ATM-Zellen dieses Verkehrs müssen dann in Echtzeit von der
Träger-Prozessor-Einheit
CPi, die den Satelliten SAT1 behandelt, zur Träger-Prozessor-Einheit CPk,
die mit dem aufgehenden Satelliten SAT2 kommuniziert, umgeleitet
werden. Die Funktionen, mit denen der von den Zellen 1, 2 genommene
Pfad in Echtzeit zwischen den Träger-Prozessor-Einheiten
CPi und CPk umgeschaltet wird, werden von der Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung
TID durchgeführt.
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Eine
ATM-Zelle hat eine Länge
oder globale Größe von 53
Bytes und enthält
ein Kopfinformations-Feld und ein Nutzinformations-Feld, wie in 2a gezeigt. Wie in 2b gezeigt,
hat die Kopfinformation eine vorher festgelegte Länge, z.B.
von H Bits, und enthält
unter anderem eine virtuelle Pfad-Kennung VPI und eine virtuelle
Kanal-Kennung VCI, die eine ATM-Verbindung kennzeichnen, z.B. die
Zieladresse des Endgerätes TE,
an das die Zelle gerichtet ist. Abhängig von der Art der benutzten
ATM-Schnittstelle erlaubt der komplette Bereich der VPI/VCI-Kennungen
entweder 28+16 = 16 777 216 (im Fall der
Teilnehmer-Netzwerk-Schnittstelle) oder 212+16 =
268 435 456 (im Fall der Netzwerk-Knoten-Schnittstelle) Werte. Wegen der verfügbaren Implementations-Technologie und/oder
der Produkt-Anforderungen kann eine Träger-Prozessor-Einheit, wie
CPi, nur einen Teil dieser Anzahl möglicher Verbindungen verarbeiten.
Die begrenzte Anzahl von Verbindungen, z.B. 2R,
kann überall
im ATM-Verbindungs-Kennungs-Bereich
genommen werden, der durch VPI/VCI gegeben ist, und wird interne
Verbindungs-Kennung (Internal Connection Identifier, ICID) genannt,
wie in 2c gezeigt. Der Wert R wird
abhängig
vom Schnittstellen-Typ kleiner als 24 oder 28 gewählt. Für R = 16
ist der Gewinn an Größe 212+16 – 2R = 268 369 920 entfernte Werte. Im weiteren
Verlauf dieser Beschreibung werden wir allgemein annehmen, dass
nur der Teil der Kopfinformation, der die Felder VPI/VCI enthält, berücksichtigt
wird, und dass die interne Verbindungs-Kennung ICID die Länge von
R Bits hat, wobei R ein ganzzahliger Wert ist, der kleiner als der
betrachtete Teil von H Bits der Kopfinformation ist. Der restliche
Teil dieses Anteils der H Bits, z.B. RB, d.h. ein Satz von D freien
Bits, wobei D = Anteil von H – R,
kann für
andere Zwecke benutzt werden, wie z.B. für den Übergabe-Prozess oder für die Zellen-Duplizierung, wie
später
erläutert
wird.
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Die
Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID wird im Folgenden
detaillierter mit Bezug auf 3 beschrieben.
Die TID enthält
einen Leitweglenkungs-Schaltkreis RTC, der einen Eingang IN hat,
der mit dem gleich bezeichneten Eingang des Teilsystems CPS verbunden
und angepasst ist, die eintreffende Zelle zu einem (oder mehreren)
der Auslässe
OTLi, OTLj oder OTLk von TID zu leiten. Diese Leitweglenkung wird gesteuert
durch einen Kopfinformations-Erkennungs-Schaltkreis HDC durchgeführt, der
auch in der Schnittstellen-Einrichtung TID enthalten ist. Der Kopfinformations-Erkennungs-Schaltkreis
HDC hat ebenfalls einen Eingang IN, der mit dem gleich bezeichneten
Eingang von TID verbunden ist, und einen Ausgang CTL, der mit einem
gleich bezeichneten Steuereingang des Leitweglenkungs-Schaltkreises
RTC verbunden ist. Der HDC ist angepasst, den Satz von H Bits zu
lesen, der im Kopfinformations-Feld einer eintreffenden Zelle enthalten ist,
und daraus den Satz von R Bits abzuleiten, welcher der oben erwähnten internen
Verbindungs-Kennung ICID entspricht. Aufgrund von ATM-Gesichtspunkten
reicht es im Allgemeinen nicht aus, den VPI/VCI-Bereich des Satzes
von H Bits einfach in gleiche und angrenzende Teile aufzuspalten,
nur um Implementations-Probleme zu lösen. Sehr oft werden Verbindungs-Datentabellen
mit dem erforderlichen ATM-Verbindungsbereich im
Kopfinformations-Erkennungs-Schaltkreis HDC benötigt. Wegen der Verringerung
des Anteils VPI/VCI der H Bits auf R Bits wird jedoch trotzdem im
HDC Leiterplattenplatz eingespart, und als Folge davon wird auch der
Stromverbrauch verringert. Die Funktion der Ableitung des Satzes
von R Bits aus dem Satz von H Bits wird im Folgenden nicht detaillierter
beschrieben, da eine solche Funktion zum Beispiel bereits in der
oben erwähnten
europäischen
Patentanmeldung EP-A1-0 862 348 erläutert wird. Sie wird zum Beispiel
mittels einer Leitweglenkungs-Tabelle durchgeführt, die in dem Kopfinformations-Erkennungs-Mittel
HDC enthalten ist, und als Eingabe den Teil VPI/VCI der H-Bit-Kopfinformation
und als Ausgabe den Satz von R Bits hat, welcher die interne Verbindungs-Kennung
ICID bildet.
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Die
R-Bit-Kennung ICID, die vom Leitweglenkungs-Schaltkreis RTC über seinen Steuerungs-Eingang CTL
empfangen wird, wird zur Auswahl eines bestimmten seiner Ausgänge verwendet.
Der RTC ersetzt weiterhin auch im Kopfinformations-Feld der Zelle den
ehemaligen Satz von H Bits durch einen neuen Satz von H Bits, wobei
der Anteil VPI/VCI nun den Satz von R Bits, der von den Kopfinformations-Erkennungs-Mitteln HDC
bereitgestellt wird, und den oben erwähnten Satz von D Bits enthält. Die
globale Größe oder
Länge der Zelle
am Auslass des Leitweglenkungs-Schaltkreises RTC wird somit nicht
geändert,
und diese letztgenannte Fähigkeit
wird Inband-Steuerung
genannt. Als Folge davon können
Standard-Komponenten und Geräte
verwendet werden, um die Zellen alle durch das Träger-Prozessor
Teilsystem CPS zu verarbeiten.
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Die
Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID enthält auch
einen Kopfinformations-Zusammenstellungs-Schaltkreis HCC, der einen Eingang hat,
der mit dem Ausgang CTL des Kopfinformations-Erkennungs-Schaltkreises
HDC verbunden ist, und einen Ausgang, der mit dem Eingang des Leitweglenkungs-Schaltkreises
RTC verbunden ist. Der Kopfinformations-Schaltkreis HCC hat einen
anderen Eingang DIN, der extern zur Schnittstellen-Einrichtung TID
ist und an den externe Informations-Daten angelegt werden können. Diese
Informations-Daten sind dazu gedacht, in den Satz von D Bits im
Kopfinformations-Feld der Zelle geladen zu werden. Die Zusammenfassung
des Satzes von R Bits und des Satzes von D Bits in einen neuen Teil
und somit in einen neuen Satz von H Bits des Kopfinformations-Feldes
erfolgt im Leitweglenkungs-Schaltkreis
RTC.
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Von
den Auslässen
OTLi, OTLj und OTLk des Leitweglenkungs-Schaltkreises RTC und somit auch von
der Schnittstellen-Einrichtung
TID werden die Zellen zu gleich bezeichneten Eingängen der
Träger-Prozessor-Einheiten
CPi, CPj bzw. CPk übertragen.
Eine dieser Träger-Prozessor-Einheiten,
z.B. CPi, wird in 4 dargestellt. CPi enthält einen
Träger-Abbildungs-Schaltkreis
CMC, der einen Eingang OTLi hat, der mit dem gleich bezeichneten
Eingang von CPi verbunden ist, und einen Ausgang OUTi, der mit dem
gleich bezeichneten Ausgang von CPi verbunden ist, wobei OUTi auch
ein Ausgang des Telekommunikations-Träger-Prozessor-Teilsystems CPS
ist. Die Träger-Prozessor-Einheit
CPi enthält
weiterhin einen Parameter-Erkennungs-Schaltkreis PDC, der einen
Eingang OTLi hat, der mit dem gleich bezeichneten Eingang von CPi verbunden
ist, und einen Ausgang OPD, der mit einem gleich bezeichneten Steuer-Eingang
des Träger-Abbildungs-Schaltkreises
CMC verbunden ist. Der Parameter-Erkennungs-Schaltkreis PDC ist
angepasst, den Satz von H Bits, der im Kopfinformations-Feld der
Zelle enthalten ist, die am Eingang OTLi empfangen wird, zu entnehmen,
diesen Satz in einen anderen Satz von M Bits umzusetzen, und den
neuen Satz von M Bits über
den Ausgang OPD zum Träger-Abbildungs-Schaltkreis
CMC zu senden.
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Um
den Telekommunikations-Verkehr zu verarbeiten, ist eine der Aufgaben
einer Bodenstation oder spezieller einer Träger-Abbildungs-Einheit CMC, die ATM-Zellen
auf eine funktionsfähige
MAC-[Medium Access Control]-Unter-Ebene abzubilden. Zu diesem Zweck
ersetzt die Träger-Abbildungs-Einheit CMC der Träger-Prozessor-Einheit
CPi im Kopfinformations-Feld der empfangenen Zelle den Satz von
H Bits durch einen Satz von M Bits, der zu dem vom Träger-Prozessor-Teilsystem
CPS benutzten Medium-Access-Control-Protokoll kompatibel ist. Die modifizierte
Zelle wird dann an den Ausgang OUTi des CPS gesendet.
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Der
oben angegebene Teil RB des Kopfinformations-Feldes, der D freigemachte
Bits enthält,
kann dazu benutzt werden, zwischen Träger-Prozessor-Einheiten umzuschalten,
oder er kann für
Duplizierungs-Zwecke verwendet werden.
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Im
Fall der Umschaltung, d.h. zur Änderung
einer Satellitenverbindung, werden ein oder mehrere der freigemachten
D Bits als Inband-Steuerung benutzt. Zum Beispiel wird eines der
D Bits als Umschalt-Bit-Flag SWF (nicht gezeigt) benutzt. Nehmen
wir eine bestehende Verbindung an, wobei die Zellen, z.B. mit Bezug auf 1 Zelle 1,
einen anfänglichen
Pfad vom Ausgang OTLi der Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID zum gleich
bezeichneten Eingang der Träger-Prozessor-Einheit
CPi nehmen. Solange SWF = 0 ist, wird dieser Zustand durch nichts
geändert.
Wenn eine Umschaltung erforderlich wird, z.B. kurz bevor der Satellit
SAT1 verschwindet und wenn SAT2 erreichbar wird, muss die Verbindung
durch die Träger-Prozessor-Einheit
CPk anstelle von CPi fortgesetzt werden. Das Umschalt-Bit-Flag SWF
ist dann aktiviert, d.h. SWF = 1. Die Träger-Prozessor-Einheit CPi wird
dadurch darüber
informiert, dass sie nun die eintreffenden Zellen dieser Verbindung
verwerfen muss, während
die Träger-Prozessor-Einheit
CPk informiert wird, dass sie nun solche Zellen verarbeiten muss.
Die Zellen der Verbindung, z.B. Zelle 2, folgen nun dem neuen Pfad über den Ausgang
OTLk.
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Wie
bereits erwähnt,
ist das vorliegende Träger-Prozessor-Teilsystem CPS und
spezieller seine Telekommunikations-Schnittstellen-Einrichtung TID ebenfalls
angepasst, die ATM-Zellen
in Richtung auf mehrere Träger-Prozessor-Einheiten
ohne Zellen-Verlust und ohne Störung
der Zellen-Reihenfolge zu duplizieren.
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In
diesem Fall der Duplizierung wird ein Duplizierungs-Bit-Flag DPF (nicht
gezeigt) verwendet, das zu dem Satz von D Bits gehört. Bei
Empfang des DPF-Bits ändert
die Träger-Prozessor-Einheit
CPi nichts an ihrem Verhalten, während
die Träger-Prozessor-Einheit
k exakt wie beim Umschalt-Bit-Flag SWF reagiert. Die Operation kann
n mal wiederholt werden, um für
eine bestimmte Verbindung n+1 Pfade aufzubauen. Die Duplizierungs-Anwendung,
die von dem Satz von D Bits in der ATM-Zellen-Kopfinformation gesteuert
wird, kann auch in dem Fall einer Umschaltungs-Vorwegnahme-Prozedur
oder im Fall von Rundsende-Verbindungen nützlich sein.
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Es
muss darauf hingewiesen werden, dass zum Beispiel für eine andere
Anwendung die Träger-Prozessor-Einheit
CPi auch angepasst ist, die interne Verbindungs-Kennung ICID wieder
auf den korrekten VPI/VCI-Wert umzusetzen, der zum ursprünglichen
Wert identisch ist oder nicht. Diese Lösung ist auch nur auf das VPI-Feld
anwendbar, z.B. wenn ein Zugangs-Knoten für die VCI transparent sein
muss.
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Eine
abschließende
Anmerkung ist, dass Ausführungen
der vorliegenden Erfindung oben in Form von Funktionsblöcken beschrieben
werden. Aus der oben angegebenen Funktionsbeschreibung dieser Blöcke wird
es für
einen Fachmann für
die Entwicklung elektronischer Geräte offensichtlich sein, wie
Ausführungen dieser
Blöcke
mit wohlbekannten elektronischen Bauelementen hergestellt werden
können.
Eine detaillierte Architektur des Inhaltes der Funktionsblöcke wird
daher nicht angegeben.
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Obwohl
die Prinzipien der Erfindung oben in Verbindung mit einer speziellen
Vorrichtung beschrieben wurden, muss deutlich verstanden werden,
dass diese Beschreibung nur als Beispiel erfolgt und nicht als Einschränkung des
Umfangs der Erfindung, wie in den beigefügten Ansprüchen definiert.
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