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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine menschliche Typ-2-RNase-H, die jetzt
kloniert, exprimiert und bis zur elektrophoretischen Homogenität gereinigt
worden ist. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Oligonukleotidzusammensetzungen,
die als Substrate für
menschliche RNase-H1 oder menschliche Typ-2-RNase-H dienen können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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RNase-H
hydrolysiert RNA in RNA-DNA-Hybriden. Dieses Enzym wurde zuerst
im Kalbsthymus identifiziert, ist jedoch danach in einer Vielfalt
an Organismen beschrieben worden (Stein, H. und Hausen, P., Science,
1969, 166, 393 bis 395; Hausen, P. und Stein, H., Eur. J. Biochem.,
1970, 14, 278 bis 283). RNase-H-Aktivität scheint in Eukaryoten und
Bakterien allgegenwärtig
zu sein (Itaya, M. und Kondo, K., Nucleic Acids Res., 1991, 19,
4.443 bis 4.449; Itaya et al., Mol. Gen. Genet., 1991, 227, 438
bis 445; Kanaya, S. und Itaya, M., J. Biol. Chem., 1992, 267, 10.184
bis 10.192; Busen, W., J. Biol. Chem., 1980, 255, 9.434 bis 9.443;
Rong, Y. W. und Carl, P. L., 1990, Biochemistry 29, 383 bis 389;
Eder et al., Biochimie, 1993 75, 123 bis 126). Obwohl RNasen-H eine
Familie von Proteinen mit unterschiedlichem Molekulargewicht bilden,
scheinen die nukleolytische Aktivität und die Substratanforderungen
der verschiedenen Isotypen ähnlich
zu sein. Beispielsweise wirken alle RNasen-H, die bisher untersucht
wurden, als Endonukleasen, wobei sie begrenzte Sequenzspezifität aufweisen
und zweiwertige Kationen benötigen
(z.B. Mg2+, Mn2+),
um Spaltprodukte mit 5'-Phosphat-
und 3'- Hydroxyltermini zu
erzeugen (Crouch, R. J. und Dirksen, M. L., Nuclease, Linn, S. M.
und Roberts, R. J., Hrsg., Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Plainview, NY 1982, 211 bis 241).
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Außer ihrer
natürlichen
Rolle bei der DNA-Replikation wurde auch gezeigt, dass RNase-H in
der Lage ist, die RNA-Komponente
bestimmter Oligonukleotid-RNA-Duplices zu spalten. Während viele
Mechanismen für
die durch Oligonukleotid vermittelte Destabilisierung von Ziel-RNA
vorgeschlagen wurden, ist der primäre Mechanismus, von dem angenommen
wird, dass durch ihn Antisense-Oligonukleotide eine Verringerung
von Ziel-RNA-Gehalten verursachen, diese RNase-H-Wirkung (Monia
et al., J. Biol. Chem., 1993, 266:13, 14.514 bis 14.522). In-vitro-Assays
haben gezeigt, dass Oligonukleotide, die keine Substrate für RNase-H
sind, die Proteintranslation hemmen können (Blake et al., Biochemistry,
1985, 24, 6.139 bis 6.145) und dass Oligonukleotide die Proteintranslation
in Kaninchen-Reticulozytextrakten,
die geringe RNase-H-Aktivität
aufweisen, hemmen. Eine wirksamere Hemmung wurde jedoch in Systemen
festgestellt, die RNase-H-Aktivität unterstützten (Walder, R. Y. und Walder,
J. A., Proc. Nat'l
Acad. Sci. USA, 1988, 85, 5.011 bis 5.015; Gagnor et al., Nucleic
Acid Res., 1987, 15, 10.419 bis 10.436; Cazenave et al., Nucleic
Acid Res., 1989, 17, 4.255 bis 4.273; und Dash et al., Proc. Nat'l Acad. Sci. USA,
1987, 84, 7.896 bis 7. 900.
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Oligonukleotide,
die gewöhnlich
als „Antisense-Oligonukleotide" bezeichnet werden,
umfassen Nukleotidsequenzen, die hinsichtlich der Identität und Anzahl
ausreichend sind, eine spezifische Hybridisierung mit einer bestimmten
Nukleinsäure
zu bewirken. Diese Nukleinsäure
oder das (die) Protein(e), das (die) sie codiert, wird im Allgemeinen
als das „Ziel" bezeichnet.
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Oligonukleotide
werden im Allgemeinen so gestaltet, dass sie entweder direkt an
die mRNA, die aus einem vorgewählten
Genziel transkribiert ist, oder an einen gewählten DNA-Teil desselben binden,
wodurch die Menge an Protein, das von der mRNA translatiert wird,
bzw. die Menge an mRNA, die aus dem Gen transkribiert wird, abgewandelt
wird. Antisense-Oligonukleotide
können
als Forschungswerkzeuge, diagnostische Hilfsmittel und therapeutische
Agenzien benutzt werden.
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Das „Zielen" eines Oligonukleotids
auf die assoziierte Nukleinsäure
bezieht sich im Zusammenhang mit dieser Erfindung auch auf ein Mehrschrittverfahren,
das gewöhnlich
mit der Identifizierung der Nukleinsäuresequenz beginnt, deren Funktion
abgewandelt werden soll. Dies kann beispielsweise ein zelluläres Gen (oder
mRNA, die aus dem Gen transkribiert ist), dessen Expression mit
einem bestimmten Störungs-
oder Krankheitszustand verbunden ist, oder eine fremde Nukleinsäure von
einem infektiösen
Agens sein. Das Verfahren des Zielens umfasst auch die Bestimmung
eines Ortes bzw. von Orten innerhalb dieses Gens, damit die Oligonukleotid-Wechselwirkung
derart erfolgt, dass sich die gewünschte Wirkung, entweder Nachweis
oder Abwandlung der Expression des Proteins, ergeben wird.
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RNase-H1
von E. coli ist das am besten gekennzeichnete Mitglied der RNase-H-Familie.
Die 3-dimensionale Struktur von E.-coli-RNase-HI ist mittels Röntgenkristallographie
bestimmt worden, und die Schlüsselaminosäuren, die
beim Binden und der Katalyse beteiligt sind, sind durch ortsgerichtete
Mutagenese identifiziert worden (Nakamura et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 1991, 88, 11.535 bis 11.539; Katayanagi et al., Nature,
1990, 347, 306 bis 309; Yang et al., Science, 1990, 249, 1.398 bis
1.405; Kanaya et al., J. Biol. Chem., 1991, 266, 11.621 bis 11.627).
Das Enzym weist zwei deutliche strukturelle Domänen auf. Die Hauptdomäne besteht
aus vier α-Helices
und einem großen β-Blatt, das von drei
antiparallelen β-Strängen gebildet
ist. Der Mg2+-Bindungsort befindet sich
auf dem β-Blatt
und besteht aus drei Aminosäuren,
Asp-10, Glu-48 und Gly-11 (Katayanagi et al., Proteins: Struct.,
Funct., Genet., 1993, 17, 337 bis 346). Dieses Strukturmotiv des
Mg2+-Bindungsortes,
umgeben von β-Strängen, ist ähnlich demjenigen
in DNase I (Suck, D. und Oefner, C., Nature, 1986, 321, 620 bis
625). Es wird angenommen, dass die Nebendomäne die vorherrschende Bindungsregion des
Enzyms bildet und aus einer α-Helix
besteht, die mit einer Schleife endet. Die Schleifenregion ist durch
ein Cluster von positiv geladenen Aminosäuren gebildet, von denen angenommen
wird, dass sie elektrostatisch an die kleine Furche des DNA/RNA-Heteroduplexsubstrats
binden. Obwohl die Konformation des RNA/DNA-Substrats variieren
kann, in Abhängigkeit
von der Sequenzzusammensetzung von der A-Form zur B-Form, nehmen
RNA/DNA-Heteroduplices im Allgemeinen eine A-förmige Geometrie an (Pardi et
al., Biochemistry, 1981, 20, 3.986 bis 3.996; Hall, K. B. und Mclaughlin,
L. W., Biochemistry, 1991, 30, 10.606 bis 10.613; Lane et al., Eur.
J. Biochem., 1993, 215, 297 bis 306). Die gesamte Bindungswechselwirkung
scheint eine einzelne helikale Windung des Substratduplexes zu umfassen.
Vor kurzem sind die Bindungskennzeichen, die Substratanforderungen,
die Spaltprodukte und Auswirkungen verschiedener chemischer Modifikationen
der Substrate auf die kinetischen Kennzeichen von E.-coli-RNase-HI
eingehender untersucht worden (Crooke, S. T. et al., Biochem. J.,
1995, 312, 599 bis 608; Lima, W. F. und Crooke, S. T., Biochemistry,
1997, 36, 390 bis 398; Lima, W. F. et al., J. Biol. Chem., 1997,
272, 18.191 bis 18.199; Tidd, D. M. und Worenius, H. M., Br. J. Cancer,
1989, 60, 343; Tidd, D. M. et al., Anti-Cancer Drug Des., 1988, 3, 117.
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Außer der
RNase-HI ist eine zweite E.-coli-RNase-H, RNase-HII, kloniert und gekennzeichnet worden (Itaya,
M., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1990, 87, 8.587 bis 8.591). Sie
umfasst 213 Aminosäuren,
während RNase-HI
155 Aminosäuren
lang ist. E-coli-RNase-HIM weist nur 17 % Homologie zu E.-coli-RNase-HI auf. Eine
RNase-H, die aus S. typhimurium kloniert wurde, unterschied sich
von E.-coli-RNase-HI nur in 11 Positionen und wies eine Länge von
155 Aminosäuren
auf (Itaya, M. und Kondo K., Nucleic Acids Res., 1991, 19, 4.443
bis 4.449; Itaya et al., Mol. Gen. Genet., 1991, 227, 438 bis 445).
Ein Enzym, das von S. cerevisae kloniert wurde, war zu 30 % homolog
zu E.-coli-RNase-HI (Itaya, M. und Kondo K., Nucleic Acids Res.,
1991, 19, 4.443 bis 4.449; Itaya et al., Mol. Gen. Genet., 1991,
227, 438 bis 445). Somit hat bis heute kein Enzym, das von einer
anderen Spezies als E. coli kloniert wurde, wesentliche Homologie
zu E.-coli-RNase-HII aufgewiesen.
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Proteine,
die RNase-H-Aktivität
aufweisen, sind ebenfalls aus einer Anzahl von Viren, anderen Bakterien
und Hefe kloniert und gereinigt worden (Wintersberger, U. Pharmac.
Ther., 1990, 48, 259 bis 280). In vielen Fällen scheinen Proteine mit
RNase-H-Aktivität
Fusionsproteine zu sein, in denen RNase-H und das Amino- oder Carboxyl-Ende
des anderen Enzyms, oftmals eine DNA- oder RNA-Polymerase, vereinigt
sind. Es ist durchweg festgestellt worden, dass die RNase-H-Domäne in hohem
Maße homolog
zu E.-coli-RNase-HI ist; da aber die anderen Domänen wesentlich variieren, variieren
die Molekulargewichte und anderen Kennzeichen der Fusionsproteine
stark.
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In
höheren
Eukaryoten sind auf der Grundlage von Unterschieden im Molekulargewicht,
den Wirkungen zweiwertiger Kationen, der Empfindlichkeit gegenüber Sulfhydrylagenzien
und der immunologischen Kreuzreaktivität zwei Klassen von RNasen-H
definiert worden (Busen et al., Eur. J. Biochem., 1977, 74, 203 bis
208). Von RNase-H-Typ-1-Enzymen
wurde berichtet, dass sie Molekulargewichte im Bereich von 68 bis
90 kDa aufweisen, entweder durch Mn2+ oder
durch Mg2+ aktiviert werden und gegenüber Sulfhydrylagenzien
unempfindlich sind. Im Gegensatz dazu ist von RNase-H-Typ-2-Enzymen
berichtet worden, dass sie Molekulargewichte im Bereich von 31 bis
45 kDa aufweisen, Mg2+ benötigen, in
hohem Maße
empfindlich gegenüber Sulfhydrylagenzien
sind und von Mn2+ gehemmt werden (Busen,
W., und Hausen, P., Eur. J. Biochem., 1975, 52, 179 bis 190; Kane,
C. M., Biochemistry, 1988, 27, 3. 187 bis 3. 196; Busen, W., J.
Biol. Chem., 1982, 257, 7.106 bis 7.108).
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Ein
Enzym mit Typ-2-RNase-H-Kennzeichen ist aus menschlicher Plazenta
bis fast zur Homogenität gereinigt
worden (Frank et al., Nucleic Acids Res., 1994, 22, 5.247 bis 5.254).
Dieses Protein weist ein Molekulargewicht von etwa 33 kDa auf und
ist in einem pH-Wert-Bereich von 6,5 bis 10 aktiv, bei einem pH-Wert-Optimum
von 8,5 bis 9. Das Enzym benötigt
Mg2+ und wird von Mn2+ und
n-Ethylmaleimid gehemmt. Die Produkte von Spaltungsreaktionen weisen
3'-Hydroxyl- und 5'-Phosphat-Termini
auf.
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Trotz
der wesentlichen Informationen über
Angehörige
der RNase-Familie und des Klonierens einer Anzahl viraler, prokaryotischer
und Hefegene mit RNase-H-Aktivität
war bisher keine Säugetier-RNase-H
kloniert worden. Dies hat Bemühungen
behindert, die Struktur des Enzyms bzw. der Enzyme, ihre Verbreitung und
die Funktionen, zu denen sie dienen können, zu verstehen.
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In
der vorliegenden Erfindung sind eine cDNA von menschlicher RNase-H
mit Typ-2-Kennzeichen und das Protein, dass von dieser exprimiert
wird, bereitgestellt.
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Oligonukleotide bereit, die als Substrate
für menschliche
RNase-H1 dienen können.
Diese Oligonukleotide sind Oligonukleotide mit gemischter Sequenz,
die wenigstens zwei Teile umfassen, wobei ein erster Teil in der
Lage ist, die Spaltung einer komplementären Ziel-RNA durch menschliche
RNase-H1 zu unterstützen,
und ein weiterer Teil nicht in der Lage ist, solch eine Spaltung
durch menschliche RNase-H1 zu unterstützen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Oligonukleotid mit gemischter Sequenz
bereit, das wenigstens 12 Nukleotide umfasst und ein 3'-Ende und ein 5'-Ende aufweist, wobei
das Oligonukleotid in einen ersten Teil und einen weiteren Teil
unterteilt ist,
wobei der erste Teil in der Lage ist, die Spaltung
einer komplementären
Ziel-RNA durch menschliches RNase-H1-Polypeptid zu unterstützen,
der
weitere Teil nicht in der Lage ist, die Spaltung durch RNase-H zu
unterstützen;
wobei
der erste Teil wenigstens 6 Nukleotide umfasst und in dem Oligonukleotid
so angeordnet ist, dass wenigstens eines der 6 Nukleotide 8 bis
12 Nukleotide von dem 3'-Ende
des Oligonukleotids liegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Oligonukleotid wenigstens eine CA-Nukleotidsequenz.
In einer anderen Ausführungsform
umfasst der erste Teil des Oligonukleotids mit gemischter Sequenz der
vorliegenden Erfindung Nukleotide, die eine B-Form-Konformationsgeometrie
aufweisen. In einer weiteren Ausführungsform sind alle Nukleotide
des ersten Teils des Oligonukleotids 2'-Desoxyribonukleotide. In einer noch
weiteren Ausführungsform
ist jedes der Nukleotide des ersten Teils des Oligonukleotids ein
2'-F-Arabinonukleotid
oder ein 2'-OH-Arabinonukleotid.
In einer noch anderen Ausführungsform
sind die Nukleotide des ersten Teils durch Phosphat-, Phosphorothioat-,
Phosphorodithioat- oder Boranophosphatbindungen zusammen in einer
kontinuierlichen Sequenz vereint. In einer noch weiteren Ausführungsform
sind alle Nukleotide des weiteren Teils des Oligonukleotids durch
3'-5'-Phosphodiester-,
2'-5'-Phosphodiester-,
Phosphorothioat-, Sp-Phosphorothioat-, Rp-Phosphorothioat-, Phosphorodithioat-,
3'-Desoxy-3'-aminophosphoroamidat-,
3'-Methylenphosphonat-,
Methylen(methylimino)-, Dimethylhydrazino-, Amid-3-, Amid-4- oder
Boranophosphat-Bindungen
zusammen in einer kontinuierlichen Sequenz vereint.
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Eine
noch andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren
zum Identifizieren von Agenzien bereitzustellen, welche die Aktivität und/oder
Gehalte menschlicher RNase-H1 abändern.
Gemäß diesem Gesichtspunkt
sind die Polynukleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung
für biologische,
klinische und Forschungszwecke nützlich.
Beispielsweise sind die Polynukleotide und Polypeptide zum Bestimmen
der Wechselwirkung von menschlicher RNase-H1 und Antisense-Oligonukleotiden
und zum Identifizieren von Mitteln zum Erhöhen dieser Wechselwirkung nützlich,
sodass Antisense-Oligonukleotide beim Hemmen ihrer Ziel-mRNA wirksamer
sind.
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Eine
noch andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Voraussagen der Wirksamkeit einer Antisense-Therapie einer gewählten Krankheit
bereitzustellen, welches das Messen des Gehaltes oder der Aktivität von menschlicher
RNase-H in einer Zielzelle der Antisense-Therapie umfasst. In ähnlicher
Weise können
Oligonukleotide durchmustert werden, um diejenigen Oligonukleotide
zu identifizieren, die wirksame Antisense-Agenzien sind, indem das Binden des
Oligonukleotids an die menschliche RNase-H1 gemessen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt die Auswirkungen von Bedingungen
auf die Aktivität
menschlicher RNase-H1.
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2 zeigt
eine denaturierende Polyacrylamidgel-Analyse der Spaltung eines
17-meren RNA-DNA-Gapmer-Duxplexes durch menschliche RNase-H1.
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3 zeigt
die Analyse der Spaltung einer 25meren Ras-RNA, die mit Phosphodiester-Oligodesoxynukleotiden
unterschiedlicher Längen
hybridisiert ist, durch menschliche RNase-H1.
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4 zeigt
die Analyse der Spaltung von RNA-DNA-Duplices mit verschiedenen
Sequenzen, Längen und
3'- oder 5'-Überhängen durch
menschliche RNase-H1. Die Sequenz, die durch G dargestellt ist,
entspricht der SEQ ID NO: 33.
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5 zeigt
die Produkt- und Prozessivitätsanalyse
der Spaltung von 17-meren Ras-RNA-DNA-Duplices durch menschliche
RNase-H1.
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6 stellt
die primäre
Sequenz der menschlichen Typ-2-RNase-H
(286 Aminosäuren;
SEQ ID NO: 1) und Sequenzvergleiche mit Huhn- (293 Aminosäuren; SEQ
ID NO: 2), Hefe- (348 Aminosäuren;
SEQ ID NO: 3) und E.-coli-RNase-H1
(155 Aminosäuren;
SEQ ID NO: 4) sowie einem EST-abgeleiteten
Maus-RNase-H-Homologen (Genbank-Zugangs-Nr. AA389926 and AA518920;
SEQ ID NO: 5) bereit. Fettschrift zeigt Aminosäurereste an, die mit denjenigen
beim Menschen identisch sind. „@" zeigt die konservierten
Aminosäurereste
an, die in den E.-coli-RNase-H1-Mg2+-Bindungsort
und das katalytische Zentrum (Asp-10, Gly-11, Glu-48 und Asp-70)
einbezogen sind. „*" zeigt die konservierten
Reste an, die in E.-coli-RNasen-H1 zur Substratbindung einbezogen
sind.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG BEVORZUGTER
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Eine
menschliche Typ-2-RNase-H ist nun kloniert und exprimiert worden.
Das Enzym, das durch diese cDNA codiert wird, ist gegenüber einsträngiger RNA,
einsträngiger
DNA und doppelsträngiger
DNA inaktiv. Dieses Enzym spaltet jedoch die RNA in einem RNA/DNA-Duplex
und die RNA in einem Duplex, der RNA und ein chimäres Oligonukleotid
mit 2'-Methoxyflanken und
einer 5-Desoxynukleotid-Zentrallücke
umfasst. Die Geschwindigkeit der Spaltung der RNA, die mit diesem
sogenannten „Desoxy-Gapmer" einen Duplex bildet,
war bedeutend geringer als diejenige, die bei dem vollständigen RNA/DNA-Duplex
festgestellt wurde. Diese Eigenschaften stimmen mit denjenigen überein,
die für
E.-coli-RNase-H1 beschrieben sind (Crooke et al., Biochem. J., 1995,
312, 599 bis 608; Lima, W. F. und Crooke, S. T., Biochemistry, 1997,
36, 390 bis 398). Sie stimmen auch mit den Eigenschaften eines menschlichen
Typ-2-RNase-H-Proteins überein,
das aus Plazenta gereinigt wurde, da das Molekulargewicht (32 kDa)
demjenigen ähnlich
ist, das von Frank et al., Nucleic Acids Res., 1994, 22, 5.247 bis
5.254) angegeben ist, und das Enzym von Mn2+ gehemmt
wird. Somit sind gemäß einem Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung isolierte Polynukleotide bereitgestellt,
die menschliche Typ-2-RNase-H-Polypeptide codieren, welche die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von 6 aufweisen. „Polynukleotide" soll jede beliebige
Form von RNA oder DNA, wie z.B. mRNA oder cDNA bzw. genomische DNA,
die durch Klonieren erhalten oder durch gut bekannte chemische Techniken
synthetisch hergestellt wird, umfassen. DNA kann doppel- oder einsträngig sein.
Einsträngige
DNA kann den codierenden oder Sense-Strang oder den nichtcodierenden
oder Antisense-Strang umfassen.
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Verfahren
zum Isolieren eines Polynukleotids der vorliegenden Erfindung durch
Kloniertechniken sind gut bekannt. Um beispielsweise die cDNA zu
erhalten, die in ATCC-Depot-Nr. 98.536 enthalten ist, wurden Primer
auf Grundlage einer Suche in der XREF-Datenbank benutzt. Eine cDNA
von etwa 1 kb, die dem terminalen Carboxy-Teil des Proteins entspricht,
wurde mittels 3'-RACE
kloniert. Sieben positive Klone wurden durch Durchmustern einer
Leber-cDNA-Bibliothek
mit dieser 1-kb-cDNA isoliert. Die beiden längsten Klone waren 1.698 und
1.168 Basenpaare. Sie weisen die gleiche untranslatierte 5'-Region und proteincodierende
Sequenz auf, unterscheiden sich jedoch in der Länge der 3'-UTR.
Ein einzelner Leserahmen, der ein Protein aus 286 Aminosäuren codiert
(berechnete Masse: 32.029,04 Da) wurde identifiziert (6).
Das vorgeschlagene Startcodon stimmt mit der Translations-Startkonsenssequenz
bei Säugetieren überein,
die von Kozak, M., J. Cell Biol., 1989, 108, 229 bis 241, beschrieben
ist und der ein In-Frame-Stoppcodon
vorangeht. Bemühungen cDNA
mit längeren
5'-UTR sowohl aus
menschlicher Leber- als auch Lymphozyt-cDNA mittels 5'-RACE zu klonieren, schlugen fehl, was
anzeigt, dass der Klon mit 1.698 Basenpaaren die volle Länge aufwies.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polynukleotid der vorliegenden Erfindung die Nukleinsäuresequenz
der cDNA, die in der ATCC-Depot-Nr. 98.536 enthalten ist. Das Depot
von E. coli DH5α, enthaltend
ein BLUESCRIPT®-Plasmid,
das eine menschliche Typ-2-RNase-H-cDNA enthält, erfolgte bei der American
Type Culture Collection, 12301 Park Lawn Drive, Rockville, Maryland,
20.852, USA, am 4. Sep. 1997, und ihm wurde die ATCC-Depot-Nr. 98.536
zugewiesen. Das deponierte Material ist eine Kultur von E. coli
DH5α, enthaltend
ein BLUESCRIPT®-Plasmid
(Stratagene, La Jolla, CR), das die volle Länge menschlicher Typ-2-RNAse-H-cDNA
enthält.
Das Depot ist gemäß den vertraglichen
Bestimmungen des Budapester Vertrages über die internationale Anerkennung
des Depots von Mikroorganismen zum Zwecke des Patentverfahrens erfolgt.
Die Kultur wird nach Erteilung dieses Patents unwiderrufbar und
ohne Einschränkung
der Öffentlichkeit
freigegeben. Die Sequenz des Polynukleotids, die in dem deponierten
Material enthalten ist, und die Aminosäuresequenz des Polypeptids,
das von diesem codiert wird, sind im Falle irgendeines Konfliktes
hinsichtlich der Sequenzen, die hierin bereitgestellt sind, maßgebend.
Wie dem Fachmann nach dieser Offenbarung offensichtlich sein wird,
können
Polynukleotide der vorliegenden Erfindung aufgrund der Entartung
des genetischen Codes jedoch andere Nukleinsäuresequenzen umfassen, die
das Polypeptid von 6 und Derivate, Varianten oder
aktive Bruchstücke
davon codieren.
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Ein
anderer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Polypeptide,
die von den Polynukleotiden der vorliegenden Erfindung codiert werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von menschlicher Typ-2-RNase-H, die in 6 als
SEQ ID NO: 1 bereitgestellt ist. „Polypeptid" sollen jedoch auch Bruchstücke, Derivate
und Analoge der SEQ ID NO: 1 umfassen, welche Wesentlichen die gleiche
biologische Aktivität
und/oder Funktion wie menschliche Typ-2-RNase-H behalten. Alternativ
können
Polypeptide der vorliegenden Erfindung ihre Fähigkeit behalten, an einen
Antisense-RNA-Duplex
zu binden, obwohl sie in anderen Kapazitäten nicht als aktive RNase-H-Enzyme
wirken. In einer anderen Ausführungsform
können
Polypeptide der vorliegenden Erfindung Nukleaseaktivität behalten,
jedoch ohne Spezifität
für den
RNA-Teil eines RNA/DNA-Duplexes. Zu Polypeptiden der vorliegenden
Erfindung gehören
rekombinante Polypeptide, isolierte natürliche Polypeptide und synthetische
Polypeptide und Bruchstücke
davon, welche eine oder mehrere der oben beschriebenen Aktivitäten behalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid rekombinant hergestellt, am stärksten bevorzugt
von der Kultur E. coli mit der ATCC-Depot-Nr. 98.536. Rekombinante
menschliche RNase-H, die mit Histidin-Codons vereinigt ist (His-Tag;
in der vorliegenden Ausführungsform
wurden sechs Histidin-Codons benutzt), exprimiert in E. coli, kann
durch Chromatographie mit Ni-NTA, gefolgt von C4-Umkehrphasen-HPLC bequem bis zur
elektrophoretischen Homogenität
gereinigt werden. Das gereinigte rekombinante Polypeptid mit der
SEQ ID NO: 1 ist in hohem Maße
homolog zu E.-coli-RNase-H
und weist eine fast 34%ige Aminosäurenidentität mit E.-coli-RNase-H1 auf.
In 6 werden die Proteinsequenzen, die von menschlicher
RNase-H-cDNA (SEQ ID NO: 1) abgeleitet sind, mit denjenigen vom
Huhn (SEQ ID NO: 2), von Hefe (SEQ ID NO: 3) und von E.-coli-RNase-HI (Genbank-Zugangs-Nr.
1.786.408; SEQ ID NO: 4) sowie einem EST-abgeleiteten Maus-RNase-H-Homologen
(Genbank-Zugangs-Nr. AA389.926 und AA518.920; SEQ ID NO: 5) verglichen. Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
menschlicher RNase-H (SEQ ID NO: 1) weist starke Homologie zu Hefe (21,8
% Aminosäurenidentität), Huhn
(59 %), E.-coli-RNase-HI
(33,6 %) und dem Maus-EST-Homologen (84,3 %) auf. Sie sind alle
kleine Proteine (< 40
kDa) und ihre geschätzten
pI betragen alle 8,7 und mehr. Ferner sind die Aminosäurereste
in E.-coli-RNase-HI, von denen angenommen wird, dass sie in den
Mg2+-Bindungsort, das katalytische Zentrum
und die Substratbindungsregion einbezogen sind, in der Sequenz der
klonierten menschlichen RNase-H (6) vollständig konserviert.
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Die
menschliche Typ-2-RNase-H mit der SEQ ID NO: 1 wird ubiquitär exprimiert.
Die Northern-Blot-Analyse zeigte, dass das Transkript in allen Geweben
und Zelllinien mit Ausnahme der MCR-5-Line reichlich vorhanden war.
Die Northern-Blot-Analyse der gesamten RNA von menschlichen Zelllinien
und Poly-A, die RNA aus menschlichem Gewebe enthielt, unter Verwendung
der Sonde mit der vollen Länge
von 1,7 kb oder einer 332-Nukleotid-Sonde, welche die 5'-UTR und die Codierregion von menschlicher
RNase-H-cDNA enthielt, ließ zwei
stark positive Banden mit einer Länge von etwa 1,2 und 5,5 kb
und zwei weniger intensive Banden mit einer ungefähren Länge von
1,7 und 4,0 kb in den meisten Zelllinien und Geweben erkennen. Die Analyse
mit der 332-Nukleotid-Sonde zeigte, dass die 5,5-kb-Bande die 5'-UTR und einen Teil
der Codierregion enthielt, was nahelegt, dass diese Bande ein vorbehandeltes
oder teilweise behandeltes Transkript oder möglicherweise ein alternativ
gesplissenes Transkript darstellt. Mittelgroße Banden können Behandlungszwischenprodukte
darstellen. Die 1,2-kb-Bande stellt die Transkripte mit voller Länge dar.
Die längeren
Transkripte können
Behandlungszwischenprodukte oder alternativ gesplissene Transkripte
sein.
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RNase-H
wird in den meisten geprüften
Zelllinien exprimiert; nur MRC5, eine Brustkrebs-Zelllinie, zeigte
sehr niedrige Gehalte an RNase-H. Eine Vielfalt anderer bösartiger
Zelllinien, einschließlich
derjenigen der Blasen- (T24), Brust- (T-47D, HS578T), Lungen- (A549),
Prostata- (LNCap, DU145) und myeloischer Abstammungslinie (HL-60)
sowie die normalen Endothelzellen (HUVEC) exprimierten RNase-H.
Ferner exprimierten alle geprüften
normalen menschlichen Gewebe RNase-H. Wiederum waren größere Transkripte
sowie das 1,2-kb-Transkript, das die reife mRNA für RNase-H
zu sein scheint, vorhanden. Die Normalisierung auf Basis von G3PDH-Gehalten
zeigte, dass die Expression in allen geprüften Geweben verhältnismäßig übereinstimmend
war.
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Die
Southern-Blot-Analyse von EcoRI-verdauter genomischer DNA vom Menschen
und verschiedenen Säugetieren
und Hefe, die mit der 1,7-kb-Sonde sondiert wurden, zeigt, dass
vier EcoRI-Verdauungsprodukte menschlicher genomischer DNA (2,4,
4,6, 6,0, 8,0 Kb) mit der 1,7-kb-Sonde hybridisierten. Der Blot,
der erneut sondiert mit einer 430-Nukleotid-Sonde, die dem C-terminalen
Teil des Proteins entspricht, zeigte nur ein 4,6-kbp-EcoRI-Verdauungsprodukt,
das hybridisiert war. Diese Daten zeigen an, dass es nur eine Genkopie
für RNase-H
gibt und dass die Größe des Gens
mehr als 10 kb beträgt.
Sowohl die Sonde mit voller Länge als
auch die kürzere
Sonde hybridisierten stark zu einem EcoRI-Verdauungsprodukt von genomischer Hefe-DNA
(etwa 5 kb groß),
was einen hohen Grad an Konservierung anzeigt. Diese Sonden hybridisierten
auch zu dem Verdauungsprodukt vom Affen, jedoch zu keinem der anderen
geprüften
Säugetier-Genom-DNA, einschließlich der
Maus, die zu der menschlichen RNase-H-Sequenz in hohem Maße homolog
ist.
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Ein
rekombinantes menschliches RNase-H-(His-Tag-Fusionsprotein)-Polypeptid der vorliegenden
Erfindung wurde in E. coli exprimiert und mittels Ni-NTA-Agarosekügelchen,
gefolgt von C4-Umkehrphasen-Säulenchromatographie
gereinigt. Ein 36-kDa-Protein wurde nach Renaturierung cogereinigt
und seine Aktivität gemessen.
Die Gegenwart des His-Tag wurde mittels Western-Blot-Analysen mit
einem anti-Penta-Histidin-Antikörper (Qiagen,
Deutschland) bestätigt.
Renaturierte rekombinante menschliche RNase-H wies RNase-H-Aktivität auf. Inkubation
von 10 ng gereinigter renaturierter RNase-H mit RNA/DNA-Substrat
für 2 Stunden
führte
zur Spaltung von 40 % des Substrats. Das Enzym spaltete auch RNA
in einem Oligonukleotid/RNA-Duplex, in dem das Oligonukleotid ein
Gapmer mit einer 5-Desoxynukleotid-Lücke war,
jedoch mit einer viel geringeren Geschwindigkeit als das vollständige RNA/DNA-Substrat.
Dies stimmt mit Beobachtungen an E.-coli-RNase-HI überein (Lima,
W. F. und Crooke, S. T., Biochemistry, 1997, 36, 390 bis 398). Es
war gegenüber
einsträngigen
RNA- oder doppelsträngigen
RNA-Substraten inaktiv und wurde durch Mn2+ gehemmt. Das
Molekulargewicht (≈ 36
kDa) und die Hemmung durch Mn2+ zeigen an,
dass das klonierte Enzym in hohem Maße homolog zu E.-coli-RNase-HI
ist und Eigenschaften aufweist, die mit denjenigen, die der menschlichen Typ-2-RNase-H
zugeschriebenen werden, übereinstimmen.
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Die
Spaltorte in der RNA in dem vollständigen RNA/DNA-Substrat und den
Gapmer/RNA-Duplices (worin das Oligonukleotid-Gapmer eine 5-Desoxynukleotid-Lücke aufwies);
die von dem rekombinanten Enzym herrührten, wurden bestimmt. In
dem vollständigen
RNA/DNA-Duplex war der Haupt-Spaltort in der Nähe der Mitte des Substrates,
mit Anzeichen für
wenige bedeutende Spaltorte 3' zu
dem primären
Spaltort. Der primäre
Spaltort bei dem Gapmer/RNA-Duplex
war quer durch das Nukleotid in Nachbarschaft zu der Verbindung des
2'-Methoxyflügels und
der Oligodesoxynukleotid-Lücke,
die dem 3'-Ende
der RNA am nächsten
ist. Somit ergab das Enzym einen Haupt-Spaltort in der Mitte des
RNA/DNA-Substrates und weniger bedeutende Spaltungen zur 3'-Seite des Haupt-Spaltortes.
Die Verschiebung seines Haupt-Spaltortes zu dem Nukleotid in Apposition
zu der DNA-2'-Methoxyverbindung
des 2'-Methoxyflügels an
dem 5'-Ende des
chimären
Oligonukleotids stimmt überein
mit den Beobachtungen an E.-coli-RNase-HI (Crooke et al. (1995)
Biochem. J. 312, 599 bis 608; Lima, W. F. und Crooke, S. T. (1997)
Biochemistry 36, 390 bis 398). Die Tatsache, dass das Enzym in einem
5-Desoxy-Gap-Duplex
an einem einzelnen Ort spaltet, zeigt an, dass das Enzym eine katalytische
Region mit Abmessungen aufweist, die ähnlich denjenigen von E.-coli-RNase
HI sind.
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Demgemäß ist die
Expression großer
Mengen eines gereinigten menschlichen RNase-H-Polypeptids der vorliegenden
Erfindung zum Kennzeichnen der Aktivitäten einer Säugetierform dieses Enzyms nützlich. Außerdem stellen
die Polynukleotide und Polypeptide der vorliegenden Erfindung ein
Mittel zum Identifizieren von Agenzien, welche die Funktion von
Antisense-Oligonukleotiden in menschlichen Zellen und Geweben verstärken, bereit.
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Beispielsweise
kann eine Wirtszelle genetisch so verändert werden, dass Polynukleotide
eingebunden und Polypeptide der vorliegenden Erfindung exprimiert
werden. Polynukleotide können
unter Benutzung einer beliebigen Anzahl gut bekannter Techniken,
wie z.B. Infektion, Transduktion, Transfektion oder Transformation,
in eine Wirtszelle eingeführt
werden. Das Polynukleotid kann allein oder in Verbindung mit einem
zweiten Polynukleotid, das einen auswählbaren Marker codiert, eingeführt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Wirt eine Säugetierzelle.
Solche Wirtszellen können
dann nicht nur zur Herstellung von menschlicher Typ-2-RNase-H benutzt
werden, sondern auch um Agenzien zu identifizieren, welche die Grade an
Expression oder Aktivität
menschlicher Typ-2-RNase-H
in der Zelle erhöhen
oder erniedrigen. In diesen Assays würde die Wirtszelle einem Agens
ausgesetzt werden, von dem angenommen wird, dass es die Grade an
Expression oder Aktivität
menschlicher Typ-2-RNase-H in den Zellen ändert. Der Gehalt oder die
Aktivität menschlicher
Typ-2-RNase in der
Zelle würde
dann in der Gegenwart und in der Abwesenheit des Agens bestimmt.
Dem Fachmann sind Assays zur Bestimmung von Proteingehalten einer
Zelle gut bekannt, und dazu gehören
Radioimmunoassays, kompetitive Bindungsassays, die Western-Blot-Analyse
und enzymgekoppelte Immunabsorptionsassays (ELISA), sind aber nicht
auf diese beschränkt.
Verfahren zum Bestimmen der Erhöhung
der Aktivität
des Enzyms und insbesondere der erhöhten Spaltung eines Antisense-mRNA-Duplexes können gemäß den Lehren
von Beispiel 5 durchgeführt
werden. Agenzien, die als Induktoren des Gehaltes oder der Aktivität dieses
Enzyms identifiziert sind, können
zum Erhöhen
der Wirksamkeit von Antisense-Oligonukleotid-Therapien nützlich sein.
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Die
vorliegenden Erfindung betrifft auch prognostische Assays, wobei
die Gehalte von RNase in einem Zelltyp zum Voraussagen der Wirksamkeit
einer Antisense-Oligonukleotid-Therapie
in spezifischen Zielzellen benutzt werden können. Von hohen Gehalten an
RNase in einem gewählten
Zelltyp wird erhofft, dass sie im Vergleich zu geringeren Anteilen
von RNase in einem gewählten
Zelltyp mit höherer
Wirksamkeit korrelieren, was eine geringe Spaltung der mRNA nach
Binden mit dem Antisense-Oligonukleotid ergeben kann. Beispielsweise
wies die MRC5-Brustkrebs-Zelllinie im Vergleich zu anderen bösartigen
Zelltypen sehr niedrige Gehalte an RNase-H auf. Demgemäß kann gewünscht werden,
in diesem Zelltyp Antisense-Verbindungen zu benutzen, die hinsichtlich
ihrer Wirksamkeit nicht von der RNase-H-Aktivität abhängen.
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In ähnlicher
Weise können
Oligonukleotide durchmustert werden, um diejenigen zu identifizieren,
die wirksame Antisense-Agenzien sind, indem menschliche Typ-2-RNase-H
mit einem Oligonukleotid kontaktiert und das Binden des Oligonukleotids
an die menschliche Typ-2-RNase-H gemessen wird. Verfahren zum Bestimmen
des Bindens von zwei Molekülen
sind in dem Fachgebiet gut bekannt. Beispielsweise kann in einer Ausführungsform
das Oligonukleotid radioaktiv markiert werden und das Binden des
Oligonukleotids an menschliche Typ-2-RNase-H mittels Autoradiographie
bestimmt werden. Alternativ können
Fusionsproteine menschlicher Typ-2-RNase-H mit Glutathion-S-Transferase oder
kleinen Peptid-Tags hergestellt und an einer festen Phase, wie z.B.
Kügelchen,
immobilisiert werden. Markierte oder unmarkierte Oligonukleotide,
die hinsichtlich des Bindens an dieses Enzym durchmustert werden
sollen, können
dann mit der festen Phase inkubiert werden. Oligonukleotide, die
an das Enzym binden, das an der festen Phase immobilisiert ist,
können dann
entweder durch Erfassen des gebunden Markers oder durch spezifisches
Eluieren des gebundenen Oligonukleotids von der festen Phase identifiziert
werden. In ein anderes Verfahren ist das Durchmustern von Oligonukleotid-Bibliotheken
auf Bindungspartner einbezogen. Rekombinante, mit Tag versehene
(tagged) oder markierte menschliche Typ-2-RNase-H wird benutzt,
um aus der Bibliothek Oligonukleotide auszuwählen, die mit dem Enzym wechselwirken.
Das Sequenzieren der Oligonukleotide führt zur Identifizierung derjenigen
Oligonukleotide, die als Antisense-Agenzien wirksamer sein werden.
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Die
Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung sind aus einer Vielzahl
von Nukleotiden gebildet, die zusammen über Internukleotidbindungen
vereint sind. Obwohl die Nukleotide in den Oligonukleotiden zusammen
als eine Einheit vereint sind, gehören die einzelnen Nukleotide
der Oligonukleotide mehreren Typen an. Jeder dieser Typen trägt zu einzigartigen
Eigenschaften des Oligonukleotids bei. Nukleotide eines ersten Typs sind
zusammen in einer kontinuierlichen Sequenz vereint, die einen ersten
Teil des Oligonukleotids bildet. Die restlichen Nukleotide sind
von wenigstens einem weiteren Typ und befinden sich in einem oder
mehreren restlichen Teilen oder Orten innerhalb des Oligonukleotids.
Somit umfassen die Oligonukleotide der Erfindung einen Nukleotidteil,
der einen Satz an Merkmalen beiträgt, und einen weiteren Teil
(oder Teile), der einen anderen Satz an Merkmalen beiträgt.
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Ein
Merkmal, das wünschenswert
ist, ist das Auslösen
von RNase-H-Aktivität.
Zum Auslösen
von RNase-H-Aktivität
ist ein Teil der Oligonukleotide der Erfindung so gewählt, dass
er B-förmige
Konformationsgeometrie aufweist. Die Nukleotide für diesen
B-Form-Teil sind so gewählt,
dass sie spezifisch Ribopentofuranosyl- und Arabinopentofuranosyl-Nukleotide enthalten.
2'-Desoxy-erythro-pentafuranosyl-Nukleotide weisen ebenfalls
B-Form-Geometrie auf und lösen
RNase-H-Aktivität
aus. Obwohl sie nicht spezifisch ausgeschlossen sind, bilden solche
2'-Desoxy-erythropentafuranosyl-Nukleotide,
wenn sie in den B-Form-Teil eines Oligonukleotids der Erfindung
einbezogen sind, vorzugsweise nicht die Gesamtheit der Nukleotide
dieses B- Form-Teils
des Oligonukleotids, sondern sollten in Verbindung mit Ribonukleotiden
oder Arabinonukleotiden benutzt werden. Wie hierin benutzt, ist
in die B-Form-Geometrie
sowohl die C2'-endo-
als auch die O4'-endo-Wellung einbezogen,
und die Ribo- und Arabinonukleotide, die zur Einbeziehung in den
Oligonukleotid-B-Form-Teil gewählt
sind, sind so gewählt,
dass sie diejenigen Nukleotide sind, die C2'-endo-Konformation aufweisen, oder diejenigen
Nukleotide sind, die O4'-endo-Konformation
aufweisen. Dies stimmt überein
mit Berger et. al., Nucleic Acids Research, 1998, 26, 2.473 bis
2.480, der darauf hinwies, dass bei der Erwägung der Furanose-Konformationen,
in welchen sich Nukleotide und Nukleotide befinden, der Gesichtspunkt
der B-Form auch bei einem O4'-endo-Wellungs-Beitrag gegeben sein
sollte.
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A-Form-Nukleotide
sind Nukleotide, die C3'-endo-Wellung
aufweisen, auch bekannt als North oder Northern Pucker. Außer den
oben erwähnten
B-Form-Nukleotiden können
die A-Form-Nukleotide
Nukleotide mit C3'-endo-Wellung
oder Nukleotide sein, die sich an dem 3'-Terminus, an dem 5'-Terminus
oder sowohl an dem 3'-
als auch an dem 5'-Terminus
des Oligonukleotids befinden. Alternativ können die A-Form-Nukleotide beide
in einer C3'-endo-Wellung
vorliegen und sich an den Enden, oder Termini, des Oligonukleotids
befinden. Beim Auswählen
von Nukleotiden, die C3'-endo-Wellung aufweisen,
oder beim Auswählen
von Nukleotiden für das
3'- oder 5'-Ende des Oligonukleotids
werden die Bindungsaffinität
und die Nukleasebeständigkeitseigenschaften
berücksichtigt,
die solche Nukleotide dem resultierenden Oligonukleotid verleihen
müssen.
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Nukleotide,
die für
den 3'- oder den
5'-Terminus der
Oligonukleotide der Erfindung gewählt sind, sind so gewählt, dass
sie dem Oligonukleotid Nukleasebeständigkeit verleihen. Diese Nukleasebeständigkeit
kann auch durch verschiedene Mechanismen erreicht werden, einschließlich Modifikationen
der Zuckerteile der Nukleotideinheiten des Oligonukleotids, Modifikation
der Internukleotidbindungen oder Modifikation sowohl des Zuckers
und als auch der Internukleotidbindungen.
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Eine
besonders nützliche
Gruppe von Nukleotiden zur Benutzung zum Erhöhen der Nukleasebeständigkeit
an den Termini von Oligonukleotiden sind diejenigen, die 2'-O-Alkylamino-Gruppen
aufweisen. Die Aminogruppen solcher Nukleotide können Gruppen sein, die bei
physiologischem pH-Wert
protoniert sind. Dazu gehören
Amine, monoalkylsubstituierte Amine, dialkylsubstituierte Amine
und heterocyclische Amine, wie z.B. Imidazol. Besonders nützlich sind
die Niederalkylamine einschließlich
2'-O-Ethylamin und 2'-O-Propylamin. Solche
O-Alkylamine können
auch in die 3'-Position
des 3'-Terminus-Nukleotids
einbezogen sein. Daher könnte
das 3'-Terminus-Nukleotid
sowohl einen 2'-
als auch einen 3'-O-Alkylamino-Substituenten aufweisen.
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Beim
Auswählen
hinsichtlich Nukleasebeständigkeit
ist es wichtig, die Bindungsaffinität nicht zu beeinträchtigen.
Von bestimmten Bindungen auf Basis von Phosphor ist gezeigt worden,
dass sie die Nukleasebeständigkeit
erhöhen.
Die oben beschriebene Phosphorothioat-Bindung erhöht die Nukleasebeständigkeit,
verursacht jedoch auch einen Verlust an Bindungsaffinität. Daher
werden zur Benutzung in dieser Erfindung, wenn Phosphorothioat-Internukleotidbindungen
benutzt werden, andere Modifikationen an Nukleotideinheiten vorgenommen
werden, welche die Bindungsaffinität erhöhen, um den verringerten Affinitätsbeitrag
durch die Phosphorothioat-Bindungen auszugleichen.
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Zu
anderen Bindungen auf Basis von Phosphor mit erhöhter Nukleasebeständigkeit,
welche die Bindungsaffinität
nicht beeinträchtigen,
gehören
3'-Methylenphosphonat-
und 3'-Desoxy-3'-amino-phosphoroamidat-Bindungen.
Eine weitere Klasse von Bindungen, die Nukleasebeständigkeit
beitragen, die Bindungsaffinität
aber nicht beeinträchtigen,
sind von Nichtphosphat-Natur. Von diesen sind Methylen(methylimino)-Bindungen, Dimethylhydrazino-Bindungen
und Amin-3- und Amid-4-Bindungen, wie beschrieben (Freier and Altmann,
Nucleic Acid Research, 1997, 25, 4.429 bis 4.443), bevorzugt.
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Beim
Entwerfen von Oligonukleotiden mit verbesserten Bindungsaffinitäten muss
eine Anzahl möglicher
Gesichtspunkte berücksichtigt
werden. Es scheint, dass ein wirkungsvoller Ansatz zum Aufbauen
modifizierter Oligonukleotide mit sehr hoher RNA-Bindungsaffinität die Kombination
von zwei oder mehr verschiedenen Typen von Modifikationen ist, von
denen jede vorteilhaft zu verschiedenen Faktoren beiträgt, die
für Bindungsaffinität wichtig
sein könnten.
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Freier
und Altmann, Nucleic Acids Research, (1997) 25:4.429 bis 4.443,
haben jüngst
eine Untersuchung des Einflusses struktureller Modifikationen an
Oligonukleotiden auf die Stabilität ihrer Duplices mit Ziel-RNA
veröffentlicht.
In dieser Untersuchung überprüften die
Autoren eine Reihe von Oligonukleotiden, die mehr als 200 verschiedene
Modifikationen enthielten, die synthetisiert und deren Hybridisierungsaffinität und Tm festgestellt worden waren. Zu untersuchten
Zucker-Modifikationen gehörten
Substitutionen in der 2'-Position
des Zuckers, 3'-Substitution, Austausch
des 4'-Sauerstoffs,
die Benutzung bicyclischer Zucker und Ersatz mit viergliedrigen
Ringen. Es wurden auch mehrere Nukleobasen-Modifikationen einschließlich Substitutionen in
der 5- oder 6-Position von Thymin, Modifikationen des Pyrimidin-Heterocyclus
und Modifikationen des Purin-Heterocyclus untersucht. Auch wurden
zahlreiche Rückgrat-Modifikationen
einschließlich
Rückgraten,
die Phosphor trugen, Rückgraten,
die kein Phosphoratom trugen, Rückgraten,
die neutral waren, untersucht.
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Vier
allgemeine Ansätze
könnten
benutzt werden, um die Hybridisierung von Oligonukleotiden mit RNA-Zielen
zu verbessern. Dazu gehören:
Vororganisation der Zucker und Phosphate des Oligodesoxynukleotid-Stranges
zu Konformationen, die für
die Hybridbildung günstig
sind, Verbessern des Stapelns von Nukleobasen durch Hinzufügen polarisierbarer
Gruppen zu den Heterocyclusbasen der Nukleotide des Oligonukleotids,
Vergrößern der
Zahl an H-Bindungen,
die zur A-U-Paarbildung verfügbar
sind, und Neutralisation von Rückgratladung,
um das Beseitigen unerwünschter
Abstoßungswechselwirkungen
zu erleichtern. Wir haben festgestellt, dass der erste davon, Vororganisation
der Zucker und Phosphate des Oligodesoxynukleotid-Stranges zu Konformationen,
die für
die Hybridbildung günstig
sind, ein bevorzugtes Verfahren zum Erzielen verbesserter Bindungsaffinität ist. Er
kann ferner in Kombination mit den anderen drei Ansätzen benutzt
werden.
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Zucker
in DNA:RNA-Hybridduplices nehmen häufig eine C3'-endo-Konformation an. Daher sollten
Modifikationen, die das Konformationsgleichgewicht der Zuckereinheiten
in dem Einzelstrang zu dieser Konformation verschieben, den Antisense-Strang
zum Binden an RNA vororganisieren. Von den verschiedenen Zuckermodifikationen,
die in der Literatur untersucht und beschrieben wurden, verschiebt
die Einbindung elektronegativer Substituenten, wie z.B. 2'- Fluor oder 2'-Alkoxy, die Zuckerkonformation zu der
3'-endo-(Northern)-Wellungs-Konformation.
Dies organisiert ein Oligonukleotid, in das solche Modifikationen
eingebunden sind, so vor, dass es eine A-Form-Konformationsgeometrie
aufweist. Diese A-Form-Konformation ergibt erhöhte Bindungsaffinität des Oligonukleotids
zu einem Ziel-RNA-Strang.
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Wie
hierin benutzt, beziehen sich die Ausdrücke „Substituent" und „Substituentengruppe" auf Gruppen, die
an Nukleoside der Erfindung angehängt sind. Substituentengruppen
sind vorzugsweise an gewählte Zuckereinheiten
angehängt,
können
alternativ aber an gewählte
heterocyclische Baseneinheiten angehängt sind. Gewählte Nukleoside
können
Substituentengruppen sowohl an der heterocyclischen Base als auch
an der Zuckereinheit aufweisen, jedoch ist eine einzelne Substituentengruppe
in der 2'-, 3'- oder 5'-Position des Zuckers
bevorzugt, wobei die 2'-Position
besonders bevorzugt ist.
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Zu
Substituentengruppen gehören
Fluor, O-Alkyl, O-Alkylamino,
O-Alkylalkoxy, O-Alkylaminoalkyl, O-Alkylimidazol und Polyether mit der
Formel (O-Alkyl)m, wobei m 1 bis etwa 10
ist. Von diesen Polyethern sind lineare und cyclische Polyethylenglycole
(PEG) und PEG-haltige
Gruppen, wie z.B. Kronenether, und diejenigen, die von Ouchi et
al. (Drug Design and Discovery 1992, 9, 93), Ravasio et al. (J.
Org. Chem. 1991, 56, 4.329) und Delgardo et. al. (Critical Reviews
in Therapeutic Drug Carrier Systems 1992, 9, 249) offenbart sind, die
durch Bezugnahme alle in ihrer Gesamtheit hierin eingebunden sind,
bevorzugt. Weitere Zuckermodifikationen sind in Cook, P. D., Anti-Cancer
Drug Design, 1991, 6, 585 bis 607 offenbart. Die Fluor-, O-Alkyl-,
O-Alkylamino-, O-Alkylimidazol-,
O-Alkylaminoalkyl- und Alkylamino- Substitution sind in der US-Patentanmeldung mit
dem Aktenzeichen 08/398,901, eingereicht am 6. März 1995, mit der Bezeichnung
Oligomeric Compounds having Pyrimidine Nucleotide(s) with 2' and 5' Substitutions, die
durch Bezugnahme hiermit in ihrer Gesamtheit eingebunden ist, beschrieben.
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Zu
weiteren Substituentengruppen, die für die vorliegende Erfindung
zugänglich
sind, gehören
-SR- und -NR2-Gruppen, worin jedes R unabhängig Wasserstoff,
eine Schutzgruppe oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl,
Alkenyl oder Alkinyl ist. 2'-SR-Nukleoside
sind in dem US-Patent Nr. 5,670,633, erteilt am 23. Sept. 1997 offenbart,
das durch Bezugnahme hiermit in seiner Gesamtheit eingebunden ist.
Die Einbindung von 2'-SR-Monomersynthonen
ist von Hamm et al., J. Org. Chem., 1997, 62, 3.415 bis 3.420, offenbart. 2'-NR2-Nukleoside
sind von Goettingen, M., J. Org. Chem., 1996, 61, 6.273 bis 6.281
und Polushin et al., Tetrahedron Lett., 1996, 37, 3.227 bis 3.230
offenbart.
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Zu
weiteren typischen Substituentengruppen gehören Wasserstoff, Hydroxyl,
C
1-C
20-Alkyl, C
2-C
20-Alkenyl, C
2-C
20-Alkinyl, Halogen,
Amino, Thiol, Keto, Carboxyl, Nitro, Nitroso, Nitril, Trifluormethyl,
Trifluormethoxy, O-Alkyl, O-Alkenyl, O-Alkinyl, S-Alkyl, S-Alkenyl,
S-Alkinyl, NH-Alkyl,
NH-Alkenyl, NH-Alkinyl, N-Dialkyl, O-Aryl, S-Aryl, NH-Aryl, O-Aralkyl,
S-Aralkyl, NH-Aralkyl, N-Phthalimido, Imidazol, Azido, Hydrazino,
Hydroxylamino, Isocyanato, Sulfoxid, Sulfon, Sulfid, Disulfid, Silyl,
Aryl, Heterocyclus, Carbocyclus, Interkalator, Reportermolekül, Konjugat,
Polyamin, Polyamid, Polyalkylenglycol oder Polyether
oder jede
Substituentengruppe, die eine Formel I oder II hat,
worin
Z
0 O, S oder NH ist;
J eine Einfachbindung,
O oder C(=O) ist;
E C
1-C
10-Alkyl,
N(R
1)(R
2), N(R
1)(R
5), N=C(R
1)(R
2), N=C(R
1)(R
5) ist oder eine
Formel III oder IV hat;
jedes R
6,
R
7, R
8, R
9 und R
10 unabhängig Wasserstoff,
C(O)R
11, substituiertes oder unsubstituiertes
C
1-C
10-Alkyl, substituiertes
oder unsubstituiertes C
2-C
10-Alkenyl,
substituiertes oder unsubstituiertes C
2-C
10-Alkinyl, Alkylsulfonyl, Arylsulfonyl,
eine chemische funktionelle Gruppe oder eine Konjugat-Gruppe ist,
worin die Substituentengruppen aus Hydroxyl, Amino, Alkoxy, Carboxy,
Benzyl, Phenyl, Nitro, Thiol, Thioalkoxy, Halogen, Alkyl, Aryl,
Alkenyl und Alkinyl gewählt
sind;
oder optional R
7 und R
8 zusammen eine Phthalimidoeinheit mit dem
Stickstoffatom bilden, an welches sie angehängt sind;
oder optional
R
9 und R
10 zusammen
eine Phthalimidoeinheit mit dem Stickstoffatom bilden, an welches
sie angehängt
sind;
jedes R
11 unabhängig substituiertes
oder unsubstituiertes C
1-C
10-Alkyl,
Trifluormethyl, Cyanoethyloxy, Methoxy, Ethoxy, t-Butoxy, Allyloxy,
9-Fluorenylmethoxy, 2-(Trimethylsilyl)-ethoxy,
2,2,2-Trichlorethoxy, Benzyloxy, Butyryl, iso-Butyryl, Phenyl oder
Aryl ist;
R
5 T-L ist,
T eine Bindung
oder eine verbindende Einheit ist;
L eine chemische funktionelle
Gruppe, eine Konjugatgruppe oder ein festes Trägermaterial ist;
jedes
R
1 und R
2 unabhängig H,
eine Stickstoffschutzgruppe, substituiertes oder unsubstituiertes
C
1-C
10-Alkyl, substituiertes
oder unsubstituiertes C
2-C
10-Alkenyl,
substituiertes oder unsubstituiertes C
2-C
10-Alkinyl ist, worin die Substitution OR
3, SR
3, NH
3 +, N(R
3)(R
4), Guanidino oder Acyl ist, worin das Acyl
ein Säureamid
oder ein Ester ist;
oder R
1 und R
2 zusammen eine Stickstoffschutzgruppe sind
oder in einer Ringstruktur vereint sind, die optional ein weiteres
Heteroatom umfasst, das aus N und O gewählt ist;
oder R
1, T und L zusammen eine chemische funktionelle
Gruppe sind;
jedes R
3 und R
4 unabhängig
H, C
1-C
10-Alkyl,
eine Stickstoffschutzgruppe ist oder R
3 und
R
4 zusammen eine Stickstoffschutzgruppe
sind;
oder R
3 und R
4 zusammen
in einer Ringstruktur vereint sind, die optional ein zusätzliches
Heteroatom umfasst, das aus N und O gewählt ist;
Z
4 OX,
SX oder N(X)
2 ist;
jedes X unabhängig H,
C
1-C
8-Alkyl, C
1-C
8-Halogenalkyl,
C(=NH)N(H)R
5, C(=O)N(H)R
5 oder
OC(=O)N(H)R
5 ist;
R
5 H
oder C
1-C
8-Alkyl
ist;
Z
1, Z
2 und
Z
3 ein Ringsystem mit etwa 4 bis etwa 7
Kohlenstoffatomen oder mit etwa 3 bis etwa 6 Kohlenstoffatomen und
1 oder 2 Heteroatomen umfassen, worin die Heteroatome gewählt sind
aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel und worin das Ringsystem
aliphatisch, ungesättigt
aliphatisch, aromatisch oder gesättigt
oder ungesättigt
heterocyclisch ist;
Z
5 Alkyl oder Halogenalkyl
mit etwa 1 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen, Alkenyl mit 2 bis etwa
10 Kohlenstoffatomen, Alkinyl mit etwa 2 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen,
Aryl mit 6 bis etwa 14 Kohlenstoffatomen, N(R
1)(R
2)OR
1, Halogen, SR
1 oder CN ist;
jedes q
1 unabhängig eine
ganze Zahl von 1 bis 10 ist;
jedes q
2 unabhängig 0 oder
1 ist;
q
3 0 oder eine ganze Zahl von
1 bis 10 ist;
q
4 eine ganze Zahl von
1 bis 10 ist;
q
5 0, 1 oder 2 ist; und
vorausgesetzt
dass, wenn q
3 0 ist, q
4 größer als
1 ist.
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Typische
Substituentengruppen der Formel I sind in der US-Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen Nr.
09/130,973, eingereicht am 7. Aug. 1998, mit der Bezeichnung „Capped
2'-Oxyethoxy Oligonucleotides" offenbart, die durch
Bezugnahme hiermit in ihrer Gesamtheit eingebunden ist.
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Typische
cyclische Substituentengruppen der Formel II sind in der US-Patentanmeldung
mit dem Aktenzeichen Nr. 09/123,108, eingereicht am 27. Juli 1998,
mit der Bezeichnung „RNA
Targeted 2'-Modified
Oligonucleotides that are Conformationally Preorganized" offenbart, die durch
Bezugnahme hiermit in ihrer Gesamtheit eingebunden ist.
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Zu
besonders bevorzugten Substituentengruppen gehören O[(CH2)nO]mCH3,
O(CH2)nOCH3, O(CH2)nNH2, O(CH2)nCH3,
O(CH2)nONH2 und O(CH2)nON[(CH2)nCH3)]2,
worin n und m von 1 bis etwa 10 sind.
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Einige
bevorzugte oligomere Verbindungen der Erfindung enthalten wenigstens
ein Nukleosid mit einer der folgenden Substituentengruppen: C1- bis C10-Niederalkyl,
substituiertes Niederalkyl, Alkaryl, Aralkyl, O-Alkaryl oder O-Aralkyl,
SH, SCH3, OCN, Cl, Br, CN, CF3,
OCF3, SOCH3, SO2CH3, ONO2, NO2, N3, NH2, Heterocycloalkyl,
Heterocycloalkaryl, Aminoalkylamino, Polyalkylamino, substituiertes
Silyl, eine RNA-Spaltgruppe, eine Reportergruppe, ein Interkalator,
eine Gruppe zum Verbessern der pharmakokinetischen Eigenschaften
einer oligomeren Verbindung oder eine Gruppe zum Verbessern der
pharmakodynamischen Eigenschaften einer oligomeren Verbindung und
andere Substituenten mit ähnlichen
Eigenschaften. Zu einer bevorzugten Modifikation gehört 2'-Methoxyethoxy [2'-O-CH2CH2OCH3, auch bekannt
als 2'-O-(2-Methoxyethyl) oder 2'-MOE] (Martin et
al., Helv. Chim. Acta, 1995, 78, 486), d.h. eine Alkoxyalkoxygruppe.
Eine weitere bevorzugte Modifikation ist 2'-Dimethylaminooxyethoxy,
d.h. eine O(CH2)2ON(CH3)2-Gruppe, auch
bekannt als 2'-DMAOE. Typische
Aminooxy-Substituentengruppen
sind in der im Miteigentum befindlichen US-Patentanmeldung mit dem
Aktenzeichen Nr. 09/344,260, eingereicht am 25. Juni 1999, mit der
Bezeichnung „Aminooxy-Functionalized
Oligomers"; und
einer US-Patentanmeldung mit der Bezeichnung „Aminooxy-Functionalized Oligomers and Methods
for Making Same",
eingereicht am 9. Aug. 1999, beschrieben, gegenwärtig durch das Rechtsanwalts-Aktenzeichen
ISIS-3993 identifiziert, die durch Bezugnahme hiermit in ihrer Gesamtheit
eingebunden sind.
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Zu
anderen bevorzugten Modifikationen gehören 2'-Methoxy (2'-O-CH3), 2'-Aminopropoxy (2'-OCH2CH2CH2NH2)
und 2'-Fluor (2'-F). Ähnliche
Modifikationen können
auch in anderen Positionen an Nukleosiden und Oligomeren vorgenommen
werden, insbesondere in der 3'-Position
des Zuckers am 3'-terminalen Nukleosid
oder in 2'-5'-verbundenen Oligomeren
und in der 5'-Position
von 5'-terminalem
Nukleosid.
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Oligomere
können
auch Zuckernachahmungen, wie z.B. Cyclobutyl-Einheiten, anstelle
des Pentofuranosylzuckers aufweisen. Zu typischen US-Patenten, welche
die Herstellung solcher modifizierten Zuckerstrukturen lehren, gehören die
US-Patente 4,981,957; 5,118,800; 5,319,080; 5,359,044; 5,393,878;
5,446,137; 5,466,786; 5,514,785; 5,519,134; 5,567,811; 5,576,427;
5,591,722; 5,597,909; 5,610,300; 5,627,0531 5,639,873; 5,646,265;
5,658,873; 5,670,633 und 5,700,920, von denen bestimmte im gemeinschaftlichen
Eigentum befindlich sind und die alle durch Bezugnahme hierin eingebunden
sind, und die in gemeinschaftlichem Eigentum befindliche US-Patentanmeldung
mit dem Aktenzeichen Nr. 08/468,037, eingereicht am 5. Juni 1995,
ebenfalls durch Bezugnahme hierin eingebunden, sind aber nicht auf
diese beschränkt.
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Typische
Guanidino-Substituentengruppen, die in Formel III und IV gezeigt
sind, sind in der im Miteigentum befindlichen US-Patentanmeldung
09/349,040 mit der Bezeichnung „Functionalized Oligomers", eingereicht am
7. Juli 1999, offenbart, die durch Bezugnahme hiermit in ihrer Gesamtheit
eingebunden ist.
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Typische
Acetamido-Substituentengruppen sind in einer US-Patentanmeldung mit der Bezeichnung „2'-O-Acetamido Modified
Monomers and Oligomers",
eingereicht am 19. Aug. 1999, gegenwärtig durch das Rechtsanwalts-Aktenzeichen
ISIS-4071 identifiziert, offenbart, die durch Bezugnahme hiermit
in ihrer Gesamtheit eingebunden ist.
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Typische
Dimethylaminoethyloxyethyl-Substituentengruppen sind in einer internationalen
Patentanmeldung mit der Bezeichnung „2'-O-Dimethylaminoethyloxyethyl-Modified
Oligonucleotides",
eingereicht am 6. Aug. 1999, gegenwärtig durch das Rechtsanwalts-Aktenzeichen
ISIS-4045 identifiziert, offenbart, die durch Bezugnahme hiermit
in ihrer Gesamtheit eingebunden ist.
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Mehrere
2'-Substituentengruppen
verleihen dem Zucker eine 3'-endo-Wellung,
wenn sie eingebunden sind. Diese Wellungskonformation unterstützt weiter
dabei, die Tm des Oligonukleotids mit seinem
Ziel zu erhöhen.
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Die
hohe Bindungsaffinität,
die aus der 2'-Substitution
resultiert, ist zum Teil dem Umstand zugeschrieben worden, dass
die 2'-Substitution
eine C3'-endo-Zuckerwellung
hervorruft, die dem Oligomer wiederum eine günstige A-förmige
Geometrie verleihen kann. Dies ist eine vernünftige Hypothese, da gezeigt
wurde, dass die Substitution in der 2'-Position durch eine Vielfalt elektronegativer
Gruppen (wie z.B. Fluor und O-Alkyl-Ketten) C3'-endo-Zuckerwellung verursacht (De Mesmaeker
et al., Acc. Chem. Res., 1995, 28, 366 bis 374; Lesnik et al., Biochemistry,
1993, 32, 7.832 bis 7.838).
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Außerdem kann
bei 2'-Substituenten,
die ein Ethylenglycol-Motiv
enthalten, eine gauche-Wechselwirkung zwischen den Sauerstoffatomen
um die O-C-C-O-Torsion der Seitenkette eine stabilisierende Wirkung auf
den Duplex aufweisen (Freier et al., Nucleic Acids Research, (1997)
25:4.429 bis 4.442). Solche Bauche-Wechselwirkungen sind experimentell
einige Jahre lang beobachtet worden (Wolfe et al., Acc. Chem. Res.,
1972, 5, 102; Abe et al., J. Am. Chem. Soc., 1976, 98, 468). Dieser
gauche-Effekt kann zu einer Konfiguration der Seitenkette führen, die
für die
Duplexbildung günstig
ist. Die genaue Natur dieser stabilisierenden Konfiguration ist
bisher noch nicht erklärt
worden. Obwohl wir nicht an die Theorie gebunden sein möchten, ist es
möglich,
dass das Halten der O-C-C-O-Torsion
in einer einzigen gauche-Konfiguration – und nicht eine zufälligere
Verteilung, die in einer Alkyl-Seitenkette erkannt wird – für einen
Entropievorteil der Duplexbildung sorgt.
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Um
die höhere
RNA-Affinität
von 2'-O-Methoxyethylsubstituierter
RNA besser zu verstehen und die Konformationseigenschaften des 2'-O-Methoxyethyl-Substituenten zu
untersuchen, wurde ein selbstkomplementäres Dodecamer-Oligonukleotid
2'-O-MOE r(CGCGAAUUCGCG)
SEQ ID NO: 13 synthetisiert, kristallisiert und dessen Struktur
mit einer Auflösung
von 1,7 Angström
bestimmt. Die angewendeten Kristallisationsbedingungen waren: 2
mM Oligonukleotid, 50 mM Na-Hepes, pH 6,2 bis 7,5, 10,50 mM MgCl2, 15 % PEG 400. Die Kristalldaten zeigten:
Raumgruppe C2, Zellkonstanten a = 41,2 Å, b = 34,4 Å, c = 46,6 Å, β = 92,4°. Die Auflösung betrug
1,7 Å bei –170 °C. Der aktuelle
R-Faktor betrug 20 % (Rfree 26 %).
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Von
dieser Kristallstruktur wird angenommen, dass sie die erste Kristallstruktur
eines vollständig
modifizierten RNA-Oligonukleotid-Analogen
ist. Der Duplex nimmt insgesamt eine A-Form-Konformation an, und alle
modifizierten Zucker weisen C3'-endo-Wellung
auf. Bei den meisten der 2'-O-Substituenten weist
der Torsionswinkel um die A'-B'-Bindung, wie unten in Struktur II gezeigt,
der Ethylenglycol-Verknüpfung
eine gauche-Konformation auf. Bei 2'-O-MOE sind A' und B' der Struktur II unten Methylen-Einheiten des Ethylteils
des MOE; und R' ist
der Methoxyteil.
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In
dem Kristall nimmt der 2'-O-MOE-RNA-Duplex
eine derartige allgemeine Orientierung an, dass die kristallographische
2-fach-Rotationsachse nicht mit der molekularen 2-fach-Rotationsachse übereinstimmt. Der
Duplex nimmt die erwartete A-Typ-Geometrie an, und alle 24 2'-O-MOE-Substituenten
waren in den Elektronendichtekarten bei voller Auflösung sichtbar.
Die Elektronendichtekarten sowie die Temperaturfaktoren von Substituentenatomen
zeigen in manchen Fällen
Flexibilität
des 2'-O-MOE-Substituenten
an.
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Die
meisten der 2'-O-MOE-Substituenten
weisen eine gauche-Konformation
um die C-C-Bindung der Ethylverknüpfung auf. In zwei Fällen wird
jedoch eine trans-Konformation um die C-C-Bindung festgestellt.
Zu Gitterwechselwirkungen in dem Kristall gehören das Packen von Duplices
gegen einander über
ihre kleinen Furchen. Daher wird bei einigen Resten die Konformation
des 2'-O-Substituenten
durch Kontakte zu einem benachbarten Duplex beeinflusst. Im Allgemeinen
erzeugen Variationen der Konformation der Substituenten (z.B. g+ oder g– um
die C-C-Bindungen) einen Bereich von Wechselwirkungen zwischen Substituenten,
sowohl zwischen Strängen, über die
kleine Furche, als auch innerhalb von Strängen. An einem Ort befinden
sich Atome von Substituenten von zwei Resten über die kleine Furche in van-der-Waals-Kontakt.
In ähnlicher
Weise kommt es zu einem engen Kontakt zwischen Atomen von Substituenten
zweier benachbarter Reste innerhalb des Stranges.
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Vorherig
bestimmte Kristallstrukturen von A-DNA-Duplices waren für diejenigen,
in die isolierte 2'-O-Methyl-T-Reste
eingebunden waren. In den Kristallstrukturen, die oben für die 2'-O-MOE angegeben
sind, wurde ein konserviertes Hydratationsmuster für die 2'-O-MOE-Reste festgestellt.
Ein einzelnes Wassermolekül lässt sich
erkennen, das sich zwischen O2',
O3' und dem Methoxy-Sauerstoffatom
des Substituenten befindet und Kontakt mit allen dreien zwischen
2,9 und 3,4 Å aufweist.
Außerdem
sind Sauerstoffatome von Substituenten an mehreren anderen Wasserstoffbrückenbindungskontakten
beteiligt. Beispielsweise bildet das Methoxy-Sauerstoffatom eines
bestimmten 2'-O-Substituenten über ein
verbrückendes
Wassermolekül
eine Wasserstoffbindung zu N3 eines Adenosins vom gegenüberliegenden
Strang aus.
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In
mehreren Fällen
ist ein Wassermolekül
zwischen den Sauerstoffatomen O2',
O3' und OC' modifizierter Nukleoside
eingeschlossen. 2'-O-MOE-Substituenten
mit trans-Konformation
um die C-C-Bindung der Ethylenglycol-Verknüpfung sind mit engen Kontakten
zwischen OC' und
N2 eines Guanosins des gegenüberliegenden
Stranges assoziiert und durch Wasser vermittelt zwischen OC' und N3(G). Diese
Kristallstruktur in Kombination mit den verfügbaren thermodynamischen Daten
für Duplices,
die 2'-O-MOE-modifizierte Stränge enthalten,
ermöglicht
die weitere detaillierte Struktur-Stabilitäts-Analyse anderer Antisense-Modifikationen.
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Bei
der Ausweitung der kristallographischen Strukturuntersuchungen wurden
Molekülmodellierungsexperimente
durchgeführt,
um weiter erhöhte
Bindungsaffinität
von Oligonukleotiden mit 2'-O- Modifikationen der
Erfindung zu untersuchen. Die Computersimulationen wurden an den
obigen Verbindungen mit der SEQ ID NO: 1 durchgeführt, die
2'-O-Modifikationen
der Erfindung aufweisen, die sich an jedem Nukleosid des Oligonukleotids
befinden. Die Simulationen wurden an dem Oligonukleotid in wässriger
Lösung
unter Benutzung der AMBER-Kraftfeldmethode (Cornell et al., J. Am.
Chem. Soc., 1995, 117, 5.179 bis 5.197) (Modellierungssoftwarepaket
von UCSF, San Francisco, CA) durchgeführt. Die Berechnungen wurden
mit einem Indigo2-SGI-Gerät
(Silicon Graphics, Mountain View, CA) durchgeführt.
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Zu
weiteren 2'-O-Modifikationen
der Erfindung gehören
diejenigen, die eine Ringstruktur aufweisen, in die ein zweiatomiger
Teil einbezogen ist, der den Atomen A' und B' von Struktur II entspricht. Die Ringstruktur ist
in der 2'-Position einer Zuckereinheit
eines oder mehrerer Nukleoside angehängt, die in ein Oligonukleotid eingebunden
sind. Der 2'-Sauerstoff
des Nukleosids bindet an ein Kohlenstoffatom, das dem Atom A' von Struktur II
entspricht. Diese Ringstrukturen können aliphatisch, ungesättigt aliphatisch,
aromatisch oder heterocyclisch sein. Ein weiteres Atom des Ringes
(das dem Atom B' von
Struktur II entspricht) trägt
ein weiteres Sauerstoffatom oder ein Schwefel- oder ein Stickstoffatom.
Dieses Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatom ist mit einem
oder mehreren Wasserstoffatomen, Alkyleinheiten oder Halogenalkyl-Einheiten verbunden
oder ist Teil einer weiteren chemischen Einheit, wie z.B. einer
Ureido-, Carbamat-, Amid- oder Amidin-Einheit. Der Rest der Ringstruktur
schränkt
die Rotation um die Bindung, die diese beiden Ringatome vereint,
ein. Dies unterstützt
das Positionieren des „weiteren
Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatoms" (Teil der Position R, wie oben beschrieben)
derart, dass sich das weitere Atom in großer Nähe zu dem 3'-Sauerstoffatom
(O3') des Nukleosids
befinden kann.
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Die
Ringstruktur kann mit einer Gruppe weiter modifiziert sein, die
zum Modifizieren der hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften des
Ringes, an den sie angehängt
ist, und somit der Eigenschaften eines Oligonukleotids, das die
2'-O-Modifikationen
der Erfindung enthält,
nützlich
ist. Weitere Gruppen können
gewählt werden,
wie Gruppen, die in der Lage sind, eine geladene Struktur anzunehmen,
z.B. ein Amin. Dies ist zum Modifizieren der Gesamtladung eines
Oligonukleotids, das eine 2'-O-Modifikation
der Erfindung enthält,
besonders nützlich.
Wenn ein Oligonukleotid durch geladene Phosphatgruppen, z.B. Phosphorothioat-
oder Phosphodiester-Bindungen, verbunden ist, neutralisiert die
Anordnung eines Gegenions an der 2'-O-Modifikation, z.B. einer Aminfunktionalität, die Ladung
in der örtlichen
Umgebung des Nukleotids, das die 2'-O-Modifikation trägt, örtlich. Solch eine Ladungsneutralisation
wird die Aufnahme, Zelllokalisierung und andere pharmakokinetische
und pharmokodynamische Wirkungen des Oligonukleotids abändern.
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Zu
bevorzugten Ringstrukturen der Erfindung zur Einbeziehung als einer
2'-O-Modifikation
gehören Cyclohexyl-,
Cyclopentyl- und Phenylringe sowie heterocyclische Ringe, die räumliche
Fußabdrücke aufweisen,
die denjenigen von Cyclohexyl-, Cyclopentyl- und Phenylringen ähnlich sind.
Besonders bevorzugte 2'-O-Substituentengruppen
der Erfindung einschließlich
einer Abkürzung
für jede
sind unten aufgeführt:
2'-O-(trans-2-Methoxy-cyclohexyl)
--2'-O-(TMCHL)
2'-O-(trans-2-Methoxy-cyclopentyl)
--2'-O-(TMCPL)
2'-O-(trans-2-Ureido-cyclohexyl)
--2'-O-(TUCHL)
2'-O-(trans-2-Methoxyphenyl)
--2'-O-(2MP)
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Strukturelle
Einzelheiten von Duplices, in die solche 2'-O-Substituenten
eingebunden sind, wurden unter Benutzung des beschriebenen AMBER-Kraftfeldprogrammes
in dem Indigo2-SGI-Gerät analysiert.
Die simulierte Struktur bewahrte während der gesamten Dauer der
Simulation eine stabile A-Form-Geometrie.
Die Gegenwart der 2'-Substitutionen
verriegelte die Zucker in der C3'-endo-Korformation.
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Die
Simulation für
die TMCHL-Modifikation enthüllte,
dass die 2'-O-(TMCHL)-Seitenketten
eine direkte Wechselwirkung mit Wassermolekülen, die den Duplex solvatisieren,
aufweisen. Die Sauerstoffatome in der 2'-O-(TMCHL)-Seitenkette sind in der Lage, in eine
durch Wasser vermittelte Wechselwirkung mit dem 3'-Sauerstoff des Phosphat-Rückgrates
zu treten. Die Gegenwart der beiden Sauerstoffatome in der 2'-O-(TMCHL)-Seitenkette
ruft günstige
gauche-Wechselwirkungen hervor. Durch diese neue Modifikation wird
die Barriere für
die Rotation um die O-C-C-O-Torsion
noch höher.
Die vorzugsweise Vororganisation in eine A-Typ-Geometrie erhöht die Bindungsaffinität des 2'-O-(TMCHL) zu der Ziel-RNA.
Die verriegelte Seitenkettenkonformation in der 2'-O-(TMCHL)-Gruppe
erzeugte eine günstigere
Tasche zum Binden von Wassermolekülen. Die Gegenwart dieser Wassermoleküle spielte
eine Schlüsselrolle
beim Halten der Seitenketten in der bevorzugten gauche-Konformation.
Obwohl nicht gewünscht
ist, an die Theorie gebunden zu sein, wird das Volumen des Substituenten,
die diäquatoriale
Orientierung der Substituenten in dem Cyclohexanring, das Hydratationswasser
und das Potenzial zum Einschließen
von Metallionen in der erzeugten Konformation zusätzlich zu
verbesserter Bindungsaffinität
und Nukleasebeständigkeit
von Oligonukleotiden, in die Nukleoside mit dieser 2'-O-Modifikation eingebunden
sind, beitragen.
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Wie
für die
obige TMCHL-Modifikation beschrieben, veranschaulichen identische
Computersimulationen der 2'-O-(TMCPL)-, der 2'-O-(2MP)- und 2'-O-(TUCHL)-modifizierten
Oligonukleotide in wässriger
Lösung auch,
dass während
der gesamten Dauer der Simulation eine stabile A-Form-Geometrie
bewahrt werden wird. Die Gegenwart der 2'-Substitution wird die Zucker in der
C3'-endo-Konformation
verriegeln, und die Seitenketten werden direkte Wechselwirkung mit
Wassermolekülen
aufweisen, die den Duplex solvatisieren. Die Sauerstoffatome in
den jeweiligen Seitenketten sind in der Lage, eine durch Wasser
vermittelte Wechselwirkung mit dem 3'-Sauerstoff des Phosphat-Rückgrates
zu erzeugen. Die Gegenwart der beiden Sauerstoffatome in den jeweiligen
Seitenketten ruft die günstigen
gauche-Wechselwirkungen hervor. Durch die jeweilige Modifikation
wird die Barriere für
die Rotation um die jeweiligen O-C-C-O-Torsinnen noch weiter erhöht. Die
bevorzugte Vororganisation in eine A-Typ-Geometrie wird die Bindungsaffinität der jeweiligen
2'-O-modifizierten Oligonukleotide
zu der Ziel-RNA erhöhen.
Die verriegelte Seitenkettenkonformation in den jeweiligen Modifikationen wird
eine zum Binden von Wassermolekülen
günstigere
Tasche erzeugen. Die Gegenwart dieser Wassermoleküle spielt
eine Schlüsselrolle
beim Halten der Seitenketten in der bevorzugten gauche-Konformation.
Das Volumen des Substituenten, die diäquatoriale Orientierung der
Substituenten in ihren jeweiligen Ringen, das Hydratationswasser
und das Potenzial zum Einschließen
von Metallionen in der erzeugten Konformation werden alle zu verbesserter
Bindungsaffinität
und Nukleasebeständigkeit
von Oligonukleotiden, in die Nukleoside mit dieser jeweiligen 2'-O-Modifikation eingebunden
sind, beitragen.
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Bevorzugt
zur Benutzung als die B-Form-Nukleotide zum Auslösen von RNase-H sind Ribonukleotide, die
2'-Desoxy-2'-S-methyl, 2'-Desoxy-2'-methyl, 2'-Desoxy-2'-amino, 2'-Desoxy-2'-mono- oder -dialkylsubstitutiertes
Amino, 2'-Desoxy-2'-fluormethyl, 2'-Desoxy-2'-difluormethyl, 2'-Desoxy-2'-trifluormethyl, 2'-Desoxy-2'-methylen, 2'-Desoxy-2'-fluormethylen,
2'-Desoxy-2'-difluormethylen,
2'-Desoxy-2'-ethyl, 2'-Desoxy-2'-ethylen und 2'-Desoxy-2'-acetylen aufweisen. Diese Nukleotide
können
alternativ als 2'-SCH3-Ribonukleotid,
2'-CH3-Ribonukleotid,
2'-NH2-Ribonukleotid
2'-NH(C1-C2-Alkyl)-Ribonukleotid, 2'-N(C1-C2-Alkyl)2-Ribonukleotid, 2'-CH2F-Ribonukleotid,
2'-CHF2-Ribonukleotid, 2'-CF3-Ribonukleotid,
2'=CH2-Ribonukleotid, '=CHF-Ribonukleotid,
2'=CF2-Ribonukleotid,
2'-C2H5-Ribonukleotid,
2'-CH=CH2-Ribonukleotid, 2'-C=CH-Ribonukleotid bezeichnet werden. Ein
weiteres nützliches
Ribonukleotid ist eines mit einem Ring, der sich in einer käfigartigen
Struktur an dem Ribosering befindet, einschließlich 3',O,4'-C-Methylenribonukleotiden.
Solche käfigartigen
Strukturen werden den Ribosering in der gewünschten Konformation fixieren.
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Außerdem sind
zur Benutzung als die B-Form-Nukleotide zum Auslösen von RNase-H Arabinonukleotide,
die 2'-Desoxy-2'-cyano, 2'-Desoxy-2'-fluor, 2'-Desoxy-2'-chlor, 2'-Desoxy-2'-brom,
2'-Desoxy-2'-azido, 2'-Methoxy aufweisen,
und das unmodifizierte Arabinonukleotid (das ein 2'-OH enthält, das
nach oben zu der Base des Nukleotids hin ragt) bevorzugt. Diese
Arabinonukleotide können
alternativ als 2'-CN-Arabinonukleotid,
2'-F-Arabinonukleotid,
2'-Cl-Arabinonukleotid,
2'-Br-Arabinonukleotid,
2'-N3-Arabinonukleotid, 2'-O-CH3-Arabinonukleotid
und Arabinonukleotid bezeichnet werden.
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Solche
Nukleotide sind über
Phosphorothioat-, Phosphorodithioat-, Boranophosphat- oder Phosphodiester-Bindungen mit einander
verbunden; besonders bevorzugt ist die Phosphorothioat-Bindung.
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Veranschaulichend
für die
B-Form-Nukleotide zur Benutzung in der Erfindung ist ein 2'-S-Methyl-(2'-SMe)-Nukleotid,
das sich in C2'-endo-Konformation
befindet. Es kann mit 2'-O-Methyl-(2'-OMe)-Nukleotiden
verglichen werden, die sich in einer C3'-endo-Konformation befinden. Besonders
geeignet zur Benutzung zum Vergleichen dieser beiden Nukleotide
sind molekulardynamische Untersuchungen unter Benutzung eines SGI-Computers
[Silicon Graphics, Mountain View, CA] und des AMBER-Modellierungssoftwarepaketes für Computersimulationen
[UCSF, San Francisco, CA].
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Ribosekonformationen
in C2'-modifizierten
Nukleosiden, die S-Methyl-Gruppen enthielten, wurden untersucht.
Um den Einfluss von 2'-O-Methyl-
und 2'-S-Methyl-Gruppen
auf die Konformation von Nukleosiden zu verstehen, bewerteten wir
die relativen Energien des 2'-O-
und des 2'-S-Methylguanosins zusammen
mit normalem Desoxyguanosin und Riboguanosin ausgehend von sowohl
C2'-endo- als auch
C3'-endo-Konformationen
unter Benutzung quantenmechanischer abinitio-Berechnungen. Alle
Strukturen waren auf der HF/6-31G*-Stufe
voll optimiert, und die Single-Point-Energien mit Elektronenkorrelation
wurden auf der MP2/6-31G*//HF/6-31G*-Stufe
erhalten. Wie in Tabelle 1 gezeigt, wird die C2'-endo-Konformation von Desoxyguanosin
als 0,6 kcal/mol stabiler eingeschätzt als die C3'-endo-Konformation
in der Gasphase. Die konformationelle Bevorzugung der C2'-endogegenüber der
C3'-endo-Konformation
scheint weniger von der Elektronenkorrelation abzuhängen, wie
die MP2/6-31G*//HF/6-31G*-Werte
erkennen lassen, die auch denselben Unterschied bei der Energie
voraussagen. Bei Riboguanosin wird der gegenläufige Trend festgestellt. Auf
der HF/6-31G*- und der MP2/6-31G*//HF/6-31G*-Stufe zeigt sich die
C3'-endo-Form von
Riboguanosin um etwa 0,65 bzw. 1,41 kcal/mol stabiler als die C2'-endo-Form.
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Tabelle
1 Relative
Energien* der C3'-endo-
und C2'-endo-Konformationen typischer
Nukleoside
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- *Energien in kcal/mol bezogen auf die C2'-endo-Konformation
-
Tabelle
1 enthält
auch die relativen Energien von 2'-O-Methylguanosin
und 2'-S-Methylguanosin
in C2'-endo- und
C3'-endo-Konformation.
Diese Daten zeigen, dass die elektronische Natur der C2'-Substitution eine
bedeutende Auswirkung auf die relative Stabilität dieser Konformationen aufweist.
Die Substitution mit der 2'-O-Methylgruppe erhöht die Bevorzugung
der C3'-endo-Konformation (im
Vergleich zu Riboguanosin) um etwa 0,4 kcal/mol sowohl auf der HF/6-31G*-
als auch der MP2/6-31G*//HF/6-31G*-Stufe.
Im Gegensatz dazu kehrt die 2'-S-Methylgruppe den
Trend um. Die C2'-endo-Konformation
ist auf der HF/6-31G*-Stufe um etwa 2,6 kcal/mol günstiger,
während
derselbe Unterschied auf der MP2/6-31G*//HF/6-31G*-Stufe auf 1,41 kcal/mol verringert
ist. Zum Vergleich, und auch um die Genauigkeit der molekularmechanischen Kraftfeldparameter
zu beurteilen, die für
die 2'-O-Methyl- und 2'-S-Methyl-substituierten
Nukleoside benutzt wurden, haben wir die Gasphasenenergien der Nukleoside
berechnet. Die Ergebnisse, die in Tabelle 1 angegeben sind, zeigen,
dass die berechneten relativen Energien dieser Nukleoside qualitativ
gut mit den ab-initio-Berechnungen übereinstimmen.
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Zusätzliche
Berechnungen wurden auch durchgeführt, um die Wirkung der Solvatation
auf die relative Stabilität
von Nukleosidkonformationen zu messen. Der geschätzte Solvatationseffekt unter
Benutzung von HF/6-31G*-Geometrien bestätigt, dass die relative energetische
Bevorzugung der vier Nukleoside in der Gasphase auch in der wässrigen
Phase bewahrt ist (Tabelle 1). Solvatationseffekte wurden auch unter
Benutzung molekulardynamischer Simulationen der Nukleoside in explizitem
Wasser untersucht. Anhand dieser Trajektorien kann das Vorherrschen
der C2'-endo-Konformation bei
Desoxyriboguanosin und 2'-S-Methylriboguanosin festgestellt
werden, während
Riboguanosin und 2'-O-Methylriboguanosin
die C3'-endo-Konformation bevorzugen.
Diese Ergebnisse stehen in gutem Einklang mit den verfügbaren NMR-Ergebnissen
für 2'-S-Methylribonukleosiden.
NMR-Untersuchungen des Zuckerwellungsgleichgewichtes unter Benutzung
vicinaler Spinkopplungskonstanten haben gezeigt, dass die Konformation
des Zuckerringes in 2'-S-Methylpyrimidin-Nukleosiden einen
S-Charakter von durchschnittlich > 75
aufweist, wohingegen die entsprechenden Purin-Analogen eine S-Wellung
von durchschnittlich > 90
% aufweisen [Fraser, A., Wheeler, P., Cook, P. D. und Sanghvi, Y.
S., J. Heterocycl. Chem., 1993, 30, 1.277 bis 1.287]. Es wurde festgestellt,
dass die 2'-S-Methyl-Substitution
in Desoxynukleosid der Zuckerkonformation im Vergleich mit Desoxyribonukleosiden
mehr konformationelle Festigkeit verleiht.
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Strukturelle
Merkmale von DNA:RNA-, OMe_DNA:RNA- und SMe_DNA:RNA-Hybriden wurden
ebenfalls untersucht. Die mittlere RMS-Abweichung der DNA:RNA-Struktur
von den Ausgangshybridkoordinaten zeigt, dass die Struktur über die
Dauer der Simulation hinweg mit einer angenäherten mittleren RMS-Abweichung
1,0 Å stabilisiert
ist. Diese Abweichung ist zum Teil durch innewohnende Unterschiede
in gemittelten Strukturen (d.h. der Ausgangskonformation) und Strukturen
im thermischen Gleichgewicht bedingt. Die Änderungen der Zuckerwellungskonformation
bei dreien der zentralen Basenpaare dieses Hybrids sind in guter Übereinstimmung
mit den Beobachtungen, die bei vorherigen NMR-Untersuchungen gemacht
wurden. Die Zucker in dem RNA-Strang
bewahren sehr stabile Geometrien in der C3'-endo-Konformation mit Ringwellungswerten
von nahezu 0°.
Im Gegensatz dazu zeigen die Zucker des DNA-Stranges bedeutende
Veränderlichkeit.
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Die
mittlere RMS-Abweichung der OMe_DNA:RNA beträgt gegenüber der Ausgangs-A-Form-Konformation
etwa 1,2 Å,
während
die SMe_DNA:RNA gegenüber
der Ausgangshybridkonformation eine etwas größere Abweichung (etwa 1,8 Å) zeigt.
Der SMe_DNA-Strang zeigt auch eine größere Varianz der RMS-Abweichung,
was nahelegt, dass die S-Methylgruppe strukturelle Schwankungen
hervorrufen kann. Die Zuckerwellungen der RNA-Komplemente bewahren
während
der gesamten Simulation C3'-endo-Wellung.
Wie von den Nukleosid-Berechnungen her erwartet wurde, werden jedoch
bedeutende Unterschiede in der Wellung der OMe_DNA- und der SMe_DNA-Stränge festgestellt,
wobei der erstgenannte eine C3'-endo-
und der letztgenannte eine C1'-exo/C2'-endo-Konformation annehmen.
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Auch
ist für
alle drei Hybridstrukturen eine Analyse der Helixparameter durchgeführt worden,
um die Duplexkonformation weiter zu kennzeichnen. Drei der wichtigeren
Achsen-Basenpaarparameter, durch die sich die verschiedenen Formen
der Duplices unterscheiden, X-Verschiebung,
Propellerverdrehung und Neigung, sind in Tabelle 2 angegeben. Eine
X-Verschiebung von nahezu null ist gewöhnlich für einen B-Form-Duplex typisch,
während
eine negative Verschiebung, die ein direktes Maß für die Abweichung der Helix
von der Helixachse ist, die Konformation der Struktur stärker A-förmig erscheinen
lässt.
In A-Form-Duplices variieren diese Werte typischerweise von –4 Å bis –5 Å. Beim
Vergleichen dieser Werte von allen drei Hybriden zeigt das SMe_DNA:RNA-Hybrid
die größte Abweichung
von dem A-Form-Wert, die OMe_DNA:RNA zeigt die kleinste, und die
DNA:RNA liegt dazwischen. Ein ähnlicher
Trend ist ebenfalls augenscheinlich, wenn die Neigungs- und Propellerverdrehungswerte
mit den Parametern der idealen A-Form verglichen werden. Diese Ergebnisse
werden ferner durch eine Analyse des Rückgrats und der glycosidischen
Torsionswinkel der Hybridstrukturen unterstützt. Glycosidische Winkel (X)
von A-Form-Geometrien sind beispielsweise typischerweise in der
Nähe von –159°, während B-Form-Werte
in der Nähe
von –102° liegen.
Es wurde festgestellt, dass diese Winkel bei dem OMe_DNA-, DNA-
bzw. SMe_DNA-Strang –162°, –133° bzw. –108° betragen.
Alle RNA-Komplemente
nehmen einen X-Winkel von nahezu –160° an. Außerdem wurden auch „Kurbelwellen"-Transitionen bei
den Rückgrat-Torsionen
der zentralen UpU-Stufen des RNA-Stranges
in den SMe_DNA:RNA- und DNA:RNA-Hybriden festgestellt. Solche Transitionen
legen nahe, dass örtliche
Konformationsänderungen
eintreten können,
um eine ungünstigere
Gesamtkonformation zu beseitigen. Insgesamt genommen zeigen die
Ergebnisse, dass der Grad an A-Charakter
in der Reihe OMe_DNA:RNA > DNA:RNA > SMe_DNA:RNA abnimmt,
wobei die letzten beiden im Vergleich mit A- und B-Form-Geometrien
in stärkerem
Maße Zwischenkonformationen
annehmen.
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Tabelle
2 Mittlere
Helixparameter, abgeleitet aus den letzten 500 ps der Simulationsdauer
(anerkannte A- und B-Form-Werte sind zum Vergleich angegeben)
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Die
Stabilität
von C2'-modifizierten
DNA:RNA-Hybriden wurde bestimmt. Obwohl die Gesamtstabilität der DNA:RNA-Hybride
von mehreren Faktoren abhängt,
einschließlich
Sequenzabhängigkeiten
und des Puringehaltes in den DNA- oder
RNA-Strängen,
sind DNA:RNA-Hybride gewöhnlich
weniger stabil als RNA:RNA-Duplices und in einigen Fällen sogar
weniger stabil als DNA:DNA-Duplices. Die verfügbaren experimentellen Daten
schreiben die herabgesetzte Stabilität von DNA:RNA-Hybriden weitgehend
dessen Zwischenkonformationsnatur zwischen DNA:DNA-(B-Familie)- und RNA:RNA-(A-Familie)-Duplices
zu. Die thermodynamische Gesamtstabilität von Nukleinsäureduplices
kann von verschiedenen Faktoren herrühren, einschließlich der
Konformation des Rückgrats,
Basenpaarungs- und Stapelwechselwirkungen. Obwohl es schwierig ist,
die einzelnen thermodynamischen Beiträge zu der Gesamtstabilisierung
des Duplexes festzustellen, ist es vernünftig zu argumentieren, dass
die Hauptfaktoren, welche die erhöhte Stabilität von Hybridduplices
begünstigen,
bessere Stapelwechselwirkungen (elektrostatische [π]-[π]-Wechselwirkungen)
und günstigere
Furchenabmessungen für
die Hydratisierung sind. Es ist gezeigt worden, dass die C2'-S-Methyl-Substitution
den Hybridduplex destabilisiert. Die bemerkbaren Unterschiede der
Anstiegswerte bei den drei Hybriden können eine gewisse Erklärung liefern.
Während
die 2'-S-Methylgruppe
durch hohe Anstiegswerte (≈ 3,2 Å) einen
starken Einfluss auf das Verringern der Basenstapelung aufweist,
macht die 2'-O-Methylgruppe
die Gesamtstruktur kompakter mit einem Anstiegswert, der dem von
A-Form-Duplices
gleich ist (≈ 2,6 Å). Trotz
seiner insgesamt A-förmigen strukturellen
Merkmale besitzt die SMe_DNA:RNA-Hybridstruktur
einen mittleren Anstiegswert von 3,2 Å, der demjenigen von B-Familie-Duplices
ziemlich nahe kommt. Tatsächlich kann
festgestellt werden, dass einige örtliche Basenstufen (CG-Stufen)
ungewöhnlich
hohe Anstiegswerte aufweisen (sogar bis zu 4,5 Å). Daher kann die größere Destabilisierung
von 2'-S-Methyl-substituierten DNA:RNA-Hybriden zum Teil
schwachen Stapelungswechselwirkungen zugeschrieben werden.
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Es
ist postuliert worden, dass RNase-H an die kleine Furche von RNA:DNA-Hybridkomplexen
bindet, was eine Zwischenweite der kleinen Furche zwischen idealer
A- und B-Form-Geometrie erfordert, um Wechselwirkungen zwischen
den Zuckerphosphat-Rückgratatomen
und der RNase-H zu optimieren. Eine gründliche Untersuchung der gemittelten
Strukturen der Hybridkomplexe unter Benutzung von Computersimulationen enthüllt eine
bedeutende Variation der Weitenabmessungen der kleinen Furche, wie
in Tabelle 3 gezeigt. Während
die O-Methyl-Substitution im Vergleich zu dem normalen DNA:RNA-Komplex zu einer
leichten Erhöhung der
Weite der kleinen Furche führt,
führt die
S-Methyl-Substitution zu einer generellen Zusammenziehung (etwa
0,9 Å).
Diese Änderungen
sind höchstwahrscheinlich
durch die bevorzugte Zuckerwellung bedingt, die bei den Antisense-Strängen wahrgenommen
wird, die entweder A- oder B-förmige
Einzelstrangkonformationen bewirkt. Außer auf Veränderungen der kleinen Furche
weisen die Ergebnisse auch auf mögliche
Unterschiede in der räumlichen
Gestalt der kleinen Furche auf. Die O-Methyl-Gruppe zeigt in die
kleine Furche, wohingegen die S-Methyl-Gruppe weg, zur großen Furche
hin gerichtet ist. Wesentlichen ist die S-Methyl-Gruppe infolge der
C2'-endo-Wellung
durch die Basen in die große
Furche umgekehrt.
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Tabelle
3 Weite
der kleinen Furche, gemittelt aus den letzten 500 ps der Simulationsdauer
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Außer den
oben beschriebenen Modifikationen können die Nukleotide der Oligonukleotide
der Erfindung eine Vielfalt an anderen Modifikationen aufweisen,
sofern diese anderen Modifikationen die oben beschriebenen Eigenschaften
nicht bedeutend beeinträchtigen.
Daher können
Nukleotide, die in die Oligonukleotide der Erfindung eingebunden
sind, Zuckerteile aufweisen, die natürlich vorkommenden Zuckern
oder modifizierten Zuckern entsprechen. Zu typischen modifizierten
Zuckern gehören
carbocyclische oder acyclische Zucker, Zucker mit Substituentengruppen
in ihrer 2'-Position,
Zucker mit Substituentengruppen in ihrer 3'-Position
und Zucker mit Substituenten anstelle eines oder mehrerer Wasserstoffatome
des Zuckers. Andere veränderte
Baseneinheiten und veränderte
Zuckereinheiten sind in der US-Patentschrift Nr. 3,687,808 und der PCT-Anmeldung
PCT/US89/02323 offenbart.
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Zu
veränderten
Baseneinheiten oder veränderten
Zuckereinheiten gehören
auch andere Modifikationen, die mit dem Gedanken dieser Erfindung
im Einklang stehen. Solche Oligonukleotide sind am besten als strukturell
unterscheidbar von, dennoch funktionell untereinander austauschbar
mit, natürlich
vorkommenden oder synthetischen Wildtyp-Oligonukleotiden beschrieben.
Alle solche Oligonukleotide sind von dieser Erfindung umfasst, sofern
sie in wirksamer Weise dazu dienen, die Struktur eines gewünschten
RNA- oder DNA-Stranges nachzuahmen. Zu einer Klasse typischer Basenmodifikationen
gehört
tricyclisches Cytosinanalog, bezeichnet als „G-Klammer" (Lin et al., J. Am. Chem. Soc. 1998,
120, 8.531). Dieses Analoge bildet vier Wasserstoffbrückenbindungen
zu einem komplementären
Guanin (G) innerhalb einer Helix aus, indem es gleichzeitig die
Watson-Crick- und Hoogsteen-Flächen
des G als Ziel erkennt. Wenn diese G-Klammer-Modifikation in Phosphorothioat-Oligonukleotide
eingebunden ist, erhöht
sie die Antisense-Stärke
in Zellkultur drastisch. Die Oligonukleotide der Erfindung können auch
Phenoxazinsubstituierte Basen des Typs umfassen, der von Flanagan
et al., Nat. Biotechnol. 1999, 17(1), 48 bis 52 offenbart ist. Weitere
Modifikationen können
auch in anderen Positionen in dem Oligonukleotid, insbesondere in
der 3'-Position
des Zuckers am 3'-terminalen
Nukleotid und der 5'-Position
des 5'-terminalen
Nukleosids vorgenommen werden. Beispielsweise ist in eine weitere
Modifikation der Oligonukleotide der Erfindung das chemische Binden
einer oder mehrerer Einheiten oder Konjugate an das Oligonukleotid
einbezogen, welche die Aktivität,
Zellverteilung oder Zellaufnahme des Oligonukleotids erhöhen. Zu
solchen Einheiten gehören
Lipid-Einheiten, wie z.B. eine Cholesterin-Einheit (Letsinger et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 1989, 86, 6.553), Cholsäure (Manoharan
et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 1994, 4, 1.053), einen Thioether,
z.B. Hexyl-S-tritylthiol
(Manoharan et al., Ann. NY Acad. Sci., 1992, 660, 306; Manoharan
et al., Bioorg. Med. Chem. Lett., 1993, 3, 2.765), ein Thiocholesterin
(Oberhauser et al., Nucl. Acids Res., 1992, 20, 533), eine aliphatische
Kette, z.B. Dodecandiol- oder Undecylreste (Saison-Behmoaras et
al., EMBO J., 1991, 10, 111; Kabanov et al., FEBS Lett., 1990, 259,
327; Svinarchuk et al., Biochimie, 1993, 75, 49), ein Phospholipid,
z.B. Di-hexadecyl-rac-glycerin oder Triethylammonium-1,2-di-O-hexadecyl-rac-glycero-3-H-phosphonat (Manoharan
et al., Tetrahedron Lett., 1995, 36, 3.651; Shea et al., Nucl. Acids
Res., 1990, 18, 3.777), ein Polyamin oder eine Polyethylenglycol-Kette
(Manoharan et al., Nucleosides & Nucleotides,
1995, 14, 969) oder Adamantanessigsäure (Manoharan et al., Tetrahedron
Lett., 1995, 36, 3.651), eine Palmityl-Einheit (Mishra et al., Biochim.
Biophys. Acta, 1995, 1.264, 229) oder eine Octadecylamin- oder Hexylamino-carbonyl-oxycholesterin-Einheit (Crooke et
al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1996, 277, 923), sind aber nicht
auf diese beschränkt.
-
Menschliche
RNase-H1 weist eine starke Positionsbevorzugung bei der Spaltung
auf, d.h. sie spaltet 8 bis 12 Nukleotide von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus des
Duplexes. Innerhalb des bevorzugten Spaltortes weist das Enzym eine
mäßige Sequenzbevorzugung
auf, wobei GU ein bevorzugtes Dinukleotid ist. Die RNA:DNA-Duplex-Mindestlänge, die
Spaltung unterstützt,
beträgt
6 Basenpaare, und die RNA:DNA-Mindest-„Lückengröße", die Spaltung unterstützt, beträgt 5 Basenpaare.
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Eigenschaften gereinigter
menschlicher RNase-H1
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Die
Auswirkungen unterschiedlicher Reaktionsbedingungen auf die Aktivität menschlicher
RNase-H1 wurden beurteilt (1). Der
optimale pH-Wert für
das Enzym betrug sowohl in Tris-HCl- als auch in Phosphatpuffern
7,0 bis 8,0. Bei pH-Werten
oberhalb von 8,0 war die Enzymaktivität verringert. Dies könnte jedoch durch
die Instabilität
des Substrats oder durch Einwirkungen auf das Enzym oder durch beides
bedingt sein. Um den möglichen
Beitrag von Änderungen
der Ionenstärke
auf die bei unterschiedlichen pH-Werten festgestellten Aktivitäten zu beurteilen,
wurden zwei Puffer, NaHPO4 und Tris-HCl,
bei einem pH-Wert von 7,0 untersucht und ergaben die gleiche Enzymaktivität, obwohl
die Ionenstärken
unterschiedlich waren. Die Enzymaktivität wurde durch Erhöhen der
Ionenstärke
(1B) und durch N-Ethylmaleamid (1C)
gehemmt. Die Enzymaktivität
erhöhte
sich, wenn die Temperatur von 25 auf 42 °C erhöht wurde (1D). Mg2+ stimulierte
die Enzymaktivität,
wobei die optimale Konzentration 1 mM betrug. In höheren Konzentrationen
wirkte Mg2+ hemmend (1E).
In der Gegenwart von 1 mM Mg2+ wirkte Mn2+ in allen geprüften Konzentrationen hemmend (1F). Das gereinigte Enzym war ziemlich stabil
und leicht zu handhaben. Tatsächlich
konnte das Enzym ohne bedeutenden Verlust an Aktivität gesiedet
und rasch oder langsam abgekühlt
werden (1D). Die Anfangsgeschwindigkeiten
der Spaltung wurden für
vier Duplexsubstrate gleichzeitig untersucht. Die Anfangsgeschwindigkeit
der Spaltung bei einem Phosphodiester-DNA:RNA-Duplex betrug 1.050 ± 203 pmol·l–1·min–1 (Tabelle
4A). Die Anfangsgeschwindigkeit der Spaltung bei einem Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotid-Duplex war etwa viermal
größer als
diejenige desselben Duplexes, der ein Phosphodiester-Rntisense-Oligodesoxynukleotid
umfasste (Tabelle 4A). Die Anfangsgeschwindigkeiten für 17-mer-
und 20-mer-Substrate mit verschiedenen Sequenzen waren gleich (Tabelle
4B). Wenn jedoch ein 25-mer-Heteroduplex, der die 17-mer-Sequenz im
Zentrum des Duplexes enthielt, verdaut wurde (RNA 3), war die Geschwindigkeit
um 50 % höher.
Interessant ist, dass die Km des Enzyms bei dem 25-mer-Duplex 40
% geringer war als diejenige bei dem 17-mer, während die Vmax bei beiden Duplices
dieselbe waren (siehe Tabelle 6), was nahelegt, dass mit der Vergrößerung der
Länge eine
große
Anzahl von Spaltorten verfügbar
ist, was eine Erhöhung
der Anzahl an produktiven Bindungswechselwirkungen zwischen dem
Enzym und dem Substrat ergibt. Infolgedessen ist bei dem längeren Duplex
eine niedrigere Substratkonzentration erforderlich, um eine Spaltgeschwindigkeit
zu erzielen, die derjenigen bei dem kürzeren Duplex gleich ist.
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Um
die Substratspezifität
menschlicher RNase-H1 besser zu kennzeichnen, wurden Duplices untersucht,
in denen das Antisense-Oligonukleotid in der 2'-Position modifiziert war. Wie vorher
für E.-coli-RNase-H1
beschrieben, war menschliche RNase-H1 nicht in der Lage, Substrate
mit 2'-Modifikationen an
dem Spaltort des Antisense-DNA-Stranges oder des Sense-RNA-Stranges
zu spalten (Tabelle 5). Beispielsweise betrug die Anfangsgeschwindigkeit
der Spaltung eines Duplexes, der ein Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotid
und dessen Komplement enthielt, 3.400 pmol·l–1·min–1,
während
diejenige seines 2'-Propoxymodifizierten Analogen
nicht nachweisbar war (Tabelle 5). Ein Duplex, der einen vollständig modifizierten
2'-Methoxy-Antisense-Strang
umfasste, unterstützte
ebenfalls keine Spaltung (Tabelle 5). Die Anordnung von 2'-Methoxy-Modifikationen um
eine zentrale Region von Oligodesoxynukleotiden verringerte die
Anfangsgeschwindigkeit (Tabelle 5). Je kleiner die zentrale Oligodesoxynukleotid-„Lücke" war, desto geringer
war die Anfangsgeschwindigkeit. Das kleinste „Gapmer", bei dem die Spaltung gemessen werden
konnte, war eine 5-Desoxynukleotid-Lücke. Diese
Daten stimmen in hohem Maße
mit Beobachtungen überein,
die wir früher
für E.-coli-RNase-H1 beschrieben
haben, mit der Ausnahme, dass die Mindest-Lückengröße für das bakterielle Enzym 4 Desoxynukleotide
betrug.
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Die
Km und die Vmax von menschlicher RNase-H1 für drei Substrate sind in Tabelle
6 gezeigt. Die Km-Werte für
alle drei Substrate waren wesentlich niedriger als diejenigen von
E.-coli-RNase-H1 (Tabelle 6). Wie vorher für E.-coli-RNase-H1 angegeben, war die Km bei einem
Phosphorothioathaltigen Duplex niedriger als diejenige bei einem
Phosphodiester-Duplex. Die Vmax des menschlichen Enzyms war 30-fach
geringer als diejenige des E.-coli-Enzyms. Die Vmax bei dem Phosphorothioat-haltigen
Substrat war niedriger als bei dem Phosphodiester-Duplex. Dies ist
wahrscheinlich durch die Hemmung des Enzyms bei höheren Konzentrationen
durch überschüssiges einsträngiges Phosphorothioat-Oligonukleotid bedingt,
da die Anfangsgeschwindigkeit der Spaltung bei einem Phosphorothioat-haltigen
Duplex in der Tat größer als
bei dem Phosphodiester war (Tabelle 4).
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Bindungsaffinität und -spezifität
-
Um
die Bindungsaffinität
menschlicher RNase-H1 zu beurteilen, wurde ein kompetitiver Spaltungsassay
angewendet, bei dem zunehmende Konzentrationen nichtspaltbarer Substrate
zugegeben wurden. Bei Benutzung dieses Ansatzes ist die Ki formell
gleichwertig der Ki für
die kompetierenden Substrate. Lineweaver-Burk-Analysen zeigten,
dass von den untersuchten nichtspaltbaren Substraten, alle Hemmstoffe,
die in Tabelle 7 gezeigt sind, kompetitiv waren (Daten nicht dargestellt).
Ein Duplex, der ein Phosphodiester-Oligodesoxynukleotid enthielt,
hybridisierte mit einem Phosphodiester-2'-methoxy-Oligonukleotid, da das nichtspaltbare Substrat
als DNA:RNA am ähnlichsten
angesehen wird. Tabelle 7 zeigt die Ergebnisse dieser Untersuchungen und
vergleicht sie mit vorher angegebenen Ergebnissen für das E.-coli-Enzym
solcher, die unter ähnlichen
Bedingungen durchgeführt
wurden. Es ist deutlich, dass die Affinität des menschlichen Enzyms zu
seinem DNA:RNA-artigen Substrat (DNA:2'-O-Me) wesentlich größer war als diejenige des E.-coli-Enzyms, was
mit den Unterschieden bei Km im Einklang steht (Tabelle 6).
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E.-coli-RNase-H1
weist etwa die gleiche Affinität
zu RNA:RNA-, RNA:2'-O-Me-
und DNA:2'-O-Me-Duplices
auf (Tabelle 7). Das menschliche Enzym weist ähnliche Bindungseigenschaften
auf, ist jedoch stärker befähigt, zwischen
verschiedenen Duplices zu unterscheiden. Beispielsweise war die
Kd für
RNA:RNA etwa 5-fach niedriger als die Kd für DNA:2'-O-Me. Dies ist ferner durch die Kd
für den
RNA:2'-F-Duplex
gezeigt. Die Kd bei dem DNA:2'-F-Duplex war leicht
größer als
diejenige bei dem RNA:2'-F-Duplex und dem RNA:RNA-Duplex,
aber deutlich niedriger als bei anderen Duplices. Somit können beide
Enzyme als doppelsträngige, RNA-bindende
Proteine angesehen werden. Menschliche RNase-H1 ist jedoch etwas
weniger spezifisch für Duplices
im Vergleich zu einsträngigen
Oligonukleotiden als das E.-coli-Enzym. Das Enzym band an einsträngige RNA
und DNA 20-fach weniger gut als an einen RNA:RNA-Duplex, während das
E.-coli-Enzym an einsträngige
DNA fast 600-fach weniger als an einen RNA:RNA-Duplex band (Tabelle
7). Die Affinität
eines einsträngigen
Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotids
zu beiden Enzymen stand in signifikantem Verhältnis zu der Affinität zu dem
natürlichen
Substrat und bedingt die Hemmung der Enzyme durch Angehörige dieser
Klasse von Oligonukleotiden. Bemerkenswert ist, dass menschliche
RNase-H1 die größte Affinität zu einem
einsträngigen
Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotid
aufwies. Somit ist dieses nichtspaltbare Substrat ein sehr wirkungsvoller
Hemmer des Enzyms, und überschüssiger Phosphorothioat-Antisense-Wirkstoff in Zellen
könnte
stark hemmend wirken.
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Orts- und
Sequenzbevorzugung bei der Spaltung
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2 zeigt
das Spaltungsmuster für
RNA im Duplex mit seinem Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotid und
das Muster für
mehrere Gapmere. Bei dem Elternduplex erfolgte die RNA-Spaltung an einem
einzelnen Hauptort, wobei Nebenspaltung an mehreren Orten 3' zu diesem Haupt-Spaltort
wahrgenommen wurde, der 8 Nukleotide von dem 5'-Terminus der RNA war. Beachte, dass
der bevorzugte Ort an einem GU-Dinukleotid war. Die Spaltung mehrerer „Gapmere" erfolgte langsamer,
und der Haupt-Spaltort war in einer anderen Position als beim Eltern-Duplex.
Im Gegensatz zu den Beobachtungen, die wir für E.-coli-RNase-H1 gemacht haben,
trat ferner der Haupt-Spaltort in Gapmeren, die mit menschlicher
RNase-H1 behandelt wurden, in dem Nukleotid nicht auf, das dem Nukleotid
hinzugefügt
war, dass dem ersten 2'-Methoxy-Nukleotid in dem
Flügel, der
mit dem 3'-Teil
der RNA hybridisiert war, benachbart ist.
-
Um
die Orts- und Sequenzspezifitäten
menschlicher RNase-H1 zu beurteilen, wurde die Spaltung von Substraten,
gezeigt in 3 und 4, untersucht.
In 3 ist die Sequenz der RNA unter den Sequenzierungsgelen
gezeigt, und die Länge
und Position des komplementären
Phosphodiester-Oligodesoxynukleotids sind
durch die durchgezogene Linie unter der RNA-Sequenz angezeigt. Diese
Figur zeigt mehrere wichtige Eigenschaften des Enzyms. Erstens war
der Haupt-Spaltort
durchweg 8 bis 9 Nukleotide von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus
des Duplexes, ungeachtet ob einsträngige 5'- oder 3'-RNA-Überhänge vorhanden waren. Zweitens
war das Enzym wie E.-coli-RNase-H1 in der Lage, einsträngige Regionen
von RNA in Nachbarschaft zu dem 3'-Terminus eines RNA:DNA-Duplexes zu spalten.
Drittens betrug die Duplex-Mindestlänge, die
jede Spaltung unterstützt,
etwa 6 Nukleotide. RNase-Schutzassays wurden benutzt, um zu bestätigen, dass
die kürzeren
Duplices unter den Bedingungen des Assays vollständig hybridisiert wurden, sodass
die festgestellten Unterschiede nicht durch das Versagen beim Hybridisieren
bedingt waren. Um sicherzustellen, dass der 6-Nukleotid-Duplex vollständig hybridisiert
wurde, wurden die Reaktionen bei einem DNA:RNA-Verhältnis von
50:1 durchgeführt
(Daten nicht gezeigt). Viertens zeigt die Figur, dass bei Duplices,
die kleiner als die neun Basenpaare sind, je kleiner der Duplex
ist, desto kleiner die Spaltungsgeschwindigkeit ist. Fünftens befand
sich der bevorzugte Spaltort an einem GU-Dinukleotid.
-
Die
Orts- und Sequenzspezifitäten
sind in 4 weiter untersucht. Dass das
Enzym geringe Sequenzbevorzugung aufweist, ist durch Vergleichen
der Geschwindigkeiten und Orte der Spaltung bei den Duplices A,
C und D gezeigt. In allen Fällen
war der bevorzugte Ort der Spaltung, ungeachtet der Sequenz, 8 bis
12 Nukleotide von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus des
Duplexes. Der Vergleich des Spaltungsmusters bei den Duplices A
und B zeigt, dass die Spaltung an der Nukleotidposition 8 bis 12
erfolgte, selbst wenn RNA-Überhänge vorhanden
waren, wie auch in 3 gezeigt. Die Spaltung von
Duplex F zeigte, dass der Spaltort beibehalten wurde, selbst wenn
5'- und 3'-DNA-Überhänge vorhanden waren. In einem
längeren
Substrat, Duplex G, war der Haupt-Spaltort immer noch 8 bis 12 Nukleotide
von dem Terminus des Duplexes. Jedoch wurden Neben-Spaltorte in
der gesamten RNA festgestellt, was nahelegt, dass dieses Substrat
das Binden von mehr als einem Enzymmolekül pro Substrat unterstützen könnte, dass
aber der bevorzugte Ort nahe bei dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus war. Abschließend schien
optimale Spaltung zu erfolgen, wenn ein GU-Dinukleotid sich 8 bis
12 Nukleotide von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus des
Duplexes befand.
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Um
sowohl den Mechanismus der Spaltung als auch die Prozessivität der Spaltung
anzugehen, wurde die Spaltung von 5'-markierten und 3'-markierten Substraten verglichen (5).
Zeile C zeigt, dass die CIP-Behandlung vor und nach der Verdauung
mit menschlicher RNase-H1 eine Veränderung der Beweglichkeit der
verdauten Fragmente ergab, was nahelegt, dass menschliche RNase-H1
Spaltprodukte mit 5'-Phosphaten
erzeugt. Somit ist sie in dieser Hinsicht E.-coli-RNase-H1 ähnlich.
Eine zweite verblüffende
Beobachtung ist, dass die Anfügung
von pC an das 3'-Ende
der RNA eine Veränderung
der Position des bevorzugten Spaltortes verursachte (A zu B oder
C). Die vier Spaltorte in dem Zentrum des Duplexes, die mit einer
5'-Phosphat-markierten
RNA festgestellt wurden, wurden in 3'-pC-markierten Substraten festgestellt.
Der Haupt-Spaltort
verschob sich jedoch vom Basenpaar 8 zum Basenpaar 12. Interessanterweise
war die Sequenz an beiden Orten GU. Daher ist es denkbar, dass das
Enzym eine Position 8 bis 12 Nukleotide von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus wählt, dann
an einem bevorzugten Dinukleotid wie GU spaltet. Drittens zeigt
diese Figur unter Berücksichtung
der Spaltungsmuster, die in 3 und 4 gezeigt
sind, dass dieses Enzym minimale Prozessivität in entweder der 5'- oder 3'-Richtung aufweist.
Zu keinem Zeitpunkt im Verlaufe des Experimentes unter Benutzung
eines beliebigen Substrates haben wir ein Muster beobachtet, dass
mit Prozessivität im
Einklang steht. Die Möglichkeit,
dass der Misserfolg, in 3 und 4 Prozessivität festzustellen,
durch Prozessivität
in der 3'- bis 5'-Richtung bedingt
war, ist durch die Ergebnisse in 5 ausgeschlossen.
Dies unterscheidet sich wiederum stark von Beobachtungen, die wir
vorher für
E.-coli-RNase-H1
beschrieben haben.
-
Allgemeine
Eigenschaften der Aktivität
menschlicher RNase-H1
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch die Eigenschaften menschlicher
RNase-H1, die gekennzeichnet worden sind. Da das untersuchte Protein
ein His-Tag-Fusionsprotein ist und denaturiert und rückgefaltet
war, ist es möglich,
dass die Aktivität
des Enzyms in seinem nativen Zustand größer ist, als wir festgestellt haben.
Die Grundeigenschaften werden natürlich voraussichtlich die Grundeigenschaften
des nativen Enzyms widerspiegeln. Zahlreiche Untersuchungen haben
gezeigt, dass ein His-Tag die Proteinfaltung und -kristallisation,
die kinetischen und katalytischen Eigenschaften oder die Nukleinsäure-Bindungseigenschaften
nicht stört,
da es sehr klein ist (einige wenige Aminosäuren) und sein pK-Wert nahezu
neutral ist. In der vorliegenden Erfindung ist gezeigt, dass das
His-Tag-Fusionsprotein
sich wie andere RNasen-H verhält.
Es spaltete spezifisch den RNA-Strang in RNA:DNA-Duplices, ergab
Spaltprodukte mit 5'-Phosphat-Termini
(5) und wurde von zweiwertigen Kationen beeinflusst
(1). Die optimalen Bedingungen für menschliche
RNase-H1 waren denjenigen für
E.-coli-RNase-H1 ähnlich,
aber nicht identisch damit. Für
das menschliche Enzym betrug das Mg2+-Optimum 1 mM, und
5 mM Mg2+ wirkten hemmend. In der Gegenwart
von Mg2+ wurden beide Enzyme von Mn2+ gehemmt. Das menschliche Enzym wurde durch
n-Ethylmaleimid gehemmt und war ziemlich stabil, leicht zu handhaben
und bildete keine multimeren Strukturen (1).
Die Leichtigkeit der Handhabung, Denaturierung, Rückfaltung
und Stabilität
unter verschiedenen Bedingungen legen nahe, dass die menschliche RNase-H1
als ein Monomer aktiv war und eine verhältnismäßig stabile bevorzugte Konformation
aufweist.
-
Untersuchungen
der Struktur und der enzymatischen Aktivitäten einer Anzahl von Mutanten
von E.-coli-RNase-H1 haben jüngst
zu einer Hypothese geführt,
um die Auswirkungen zweiwertiger Kationen zu erklären, Aktivierungs/Schwächungs-Modell
genannt. Die Auswirkungen zweiwertiger Kationen auf menschliche RNase-H1
sind komplex und stehen im Einklang mit dem vorgeschlagenen Aktivierungs/Schwächungs-Modell.
Die Aminosäuren,
die vorgeschlagen wurden, in beide Kationenbindungsorte einbezogen
zu sein, sind in menschlicher RNase-H1 konserviert.
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Positions-
und Sequenzbevorzugungen und Prozessivität
-
Die
Orts- und die Sequenzspezifität
menschlicher RNase-H1 unterscheiden sich wesentlich von denjenigen
von E.-coli-RNase-H1.
Obwohl keines der Enzyme bedeutende Sequenzspezifität aufweist
(2 bis 5 dieses Manuskripts), weist
das menschliche Enzym bemerkenswerte Ortsspezifität auf. Die 2 bis 4 zeigen,
dass menschliche RNase-H1 bevorzugt 8 bis 12 Nukleotide 3' von dem 5'-RNA:3'-DNA-Terminus eines
DNA:RNA-Duplexes spaltete, ungeachtet ob 5'- oder 3'-RNA- oder -DNA-Überhänge vorhanden waren. Das Verfahren,
durch das eine Position ausgewählt
wird und dann innerhalb dieser Position an dem Duplex ein bestimmtes
Dinukleotid vorzugsweise gespalten wird, muss verhältnismäßig komplex
und von der Sequenz beeinflusst sein. Es ist deutlich, dass das
Dinukleotid, GU, eine bevorzugte Sequenz ist. In 3 enthielten
beispielsweise alle Duplices eine GU-Sequenz in der Nähe der optimalen
Position für
das Enzym, und in allen Fällen
war der bevorzugte Spaltort GU. Außerdem wurde in den Duplices
A und B auch ein zweites GU gespalten, obwohl mit einer sehr kleinen
Geschwindigkeit. Der dritte gespaltete Ort in den Duplices A und B
war ein GG-Dinukleotid, 7 Basenpaare von dem 3'-RNA:5'-DNA-Terminus. Somit legen die Daten
nahe, dass das Enzym eine starke Positionsbevorzugung aufweist und
innerhalb des geeigneten Ortes, eine leichte Bevorzugung von GU-Dinukleotiden.
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Die
starke Positionsbevorzugung, die menschliche RNase-H1 aufweist,
legt nahe, dass das Enzym seine Position in dem Duplex über den
5'-RNA:3'-DNA-Terminus festlegt.
Interessanterweise ist das in-vitro-Spaltungsmuster, dass bei dem
Enzym festgestellt wurde, mit seiner vorgeschlagenen Rolle in vivo
vereinbar, nämlich
dem Entfernen von RNA-Primern während
der DNA-Replikation des Folgestranges. Die durchschnittliche Länge des
RNA-Primers liegt in dem Bereich von 7 bis 14 Nukleotiden. Infolgedessen
ergibt die Synthese des Folgestranges chimäre Sequenzen, die aus 7 bis
14 Ribonukleotiden an dem 5'-Terminus mit angrenzenden
Ausdehnungen von DNA, die sich in die 3'-Richtung erstrecken, bestehen. Die
Positionsbevorzugung, die bei menschlicher RNase-H1 festgestellt
wurde (d.h. 8 bis 12 Reste von dem 5'-Terminus der RNA), würde nahelegen,
dass die Spaltung des chimären
Folgestranges durch RNase-H1 an der RNA:DNA-Verbindungsstelle oder in deren Nähe erfolgen
würde.
Es ist gezeigt worden, dass das Entfernen restlicher Ribonukleotide
im Anschluss an die RNase-H-Verdauung durch die Endonuklease FEN1
erfolgt.
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4 sorgt
für zusätzliche
Einsicht in die Positions- und Sequenzbevorzugungen des Enzyms.
Wenn ein GU-Dinukleotid in der richtigen Position in dem Duplex
gegenwärtig
war, wurde es vorzugsweise gespalten. Wenn ein GU-Dinukleotid abwesend
war, wurden AU ebenso wie andere Dinukleotide gespalten. Bei dem
Duplex G waren sowohl ein GU- als auch ein GG-Dinukleotid innerhalb des bevorzugten
Ortes gegenwärtig,
und in diesem Fall wurde das GG-Dinukleotid etwas weitergehend gespalten
als das GU-Nukleotid. Es ist klar, dass weitere Duplices mit verschiedenen
Sequenzen untersucht werden müssen,
bevor endgültige
Schlussfolgerungen bezüglich
der Rollen verschiedener Sequenzen innerhalb der bevorzugten Spaltorte
gezogen werden können.
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In 5 war
der 3'-Terminus
der RNA mit 32pC markiert. In diesem Fall
wurden dieselben vier Nukleotide gespalten wie bei 5'-Markierung der RNA
(5, Tafel B und C). Das GU, das näher bei
dem 3'-Terminus der
RNA war, wurde jedoch wenigstens genau so schnell gespalten wie
das 5'-GU. Interessanterweise
wurden in Untersuchungen am teilweise gereinigten Enzym Unterschiede
im Spaltungsmuster auch festgestellt, wenn die 5'-markierten Substrate mit 3'-markierten Substraten verglichen wurden.
Eine mögliche
Erklärung
für diese Beobachtung
ist, dass die Gegenwart eines 3'-Phosphats
an einem Oligonukleotid-Substrat den Abtastmechanismus beeinflusst,
den das Enzym benutzt, um bevorzugte Positionen für die Spaltung
auszuwählen.
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In
einem Duplex, der RNA umfasst, die an ein chimäres Oligonukleotid mit einem
Oligodesoxynukleotid-Zentrum, das von 2'-modifizierten Nukleotidflügeln flankiert
ist, angelagert ist, war die Spaltung durch menschliche RNase-H1
auf den DNA:RNA-Teil des Duplexes gerichtet, so wie es bei E.-coli-RNase-H1
beobachtet wurde. Innerhalb dieser Region sind die bevorzugten Spaltorte
des menschlichen Enzyms jedoch verschieden von denjenigen von E.-coli-RNase-H1.
E.-coli-RNase-H1
spaltete vorzugsweise an dem Ribonukleotid, das an das erste 2'-modifizierte Nukleotid
in dem Flügel
des Antisense-Oligonukleotids an dem 3'-Ende der RNA angefügt war. Im Gegensatz dazu spaltete
das menschliche Enzym vorzugsweise an mehr im Zentrum befindlichen
Orten innerhalb der Lücke,
bis die Lücke
auf 5 Nukleotide verringert war. Ferner betrug die Lücken-Mindestgröße für das menschliche
Enzym 5 Nukleotide, wohingegen diejenige für E.-coli-RNase-H1 4 Nukleotide
betrug. Diese Unterschiede im Verhalten legen Unterschiede in den
Strukturen der Enzyme und deren Wechselwirkungen mit Substrat nahe,
die weiterer Untersuchung bedürfen.
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Obwohl
E.-coli-RNase-H1 das Heteroduplexsubstrat in einer vorwiegend distributiven
Weise abbaut, weist das Enzym mäßige 5'-3'-Prozessivität auf. Im
Gegensatz dazu zeigt menschliche RNase-H1 keine 5'-3'- oder 3'-5'-Prozessivität, was nahelegt,
dass das menschliche Enzym das Substrat in einer ausschließlich distributiven
Weise hydrolysiert. Das Fehlen von Prozessivität, das bei der menschlichen
RNase-H1 festgestellt wird, kann eine Wirkung der bedeutend höheren Bindungsaffinität (Tabelle
7) sein, wodurch die Fähigkeit
des Enzyms, sich auf dem Substrat zu bewegen, verringert ist. Alternativ
scheint menschliche RNase-H1 seine Position auf dem Substrat auf
den 5'-RNA:3'-DNA-Terminus bezogen
zu fixieren, und diese starke Positionsbevorzugung kann die Spaltung
des Substrates in einer prozessiven Weise verhindern (5).
Trotz der Tatsache, dass beide Enzyme von Metall abhängige Endonukleasen
sind, die Spaltprodukte mit 5'-Phosphaten
ergeben (5), und beide einsträngige 3'-RNA-Überhänge spalten
können
(5), weisen diese Enzyme somit wesentliche Unterschiede
auf.
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Es
ist vorgeschlagen worden, dass E.-coli-RNase-H1 hinsichtlich der
RNA des Substrates „Bindungsdirektionalität" aufweisen solle,
derart, dass die primäre
Bindungsregion des Enzyms mehrere Nukleotide 5' zu dem katalytischen Zentrum angeordnet
ist. Dies führt
dazu, dass Spaltorte von dem 5'-RNA:3'-DNA-Ende eines Duplexes
abgegrenzt sind und dass Spaltorte an dem 3'-RNA:5'-DNA-Ende
des Duplexes und in 3'-Einzelstrangüberhängen vorkommen.
Das menschliche Enzym verhält
sich völlig
analog. Daher ziehen wir die Schlussfolgerung, dass menschliche
RNase-H1 wahrscheinlich die gleiche Bindungsdirektionalität wie das E.-coli-Enzym
aufweist.
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Substratbindung
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Von
RNA:RNA-Duplices ist gezeigt worden, dass sie eine A-Form-Konformation
annehmen. Viele 2'-Modifikationen
verschieben die Zuckerkonformation in eine 3'-endo-Wellung, die für RNA kennzeichnend ist. Folglich
ist bei Hybridisierung mit RNA der sich ergebende Duplex von der „A"-Form, und dies äußert sich
in einem stabileren Duplex. 2'-F-Oligonukleotide
weisen duplexbildende Eigenschaften auf, die denjenigen von RNA
am ähnlichsten
sind, wohingegen 2'-Methoxy-Oligonukleotide
Duplices mit einer Zwischenkonformation zwischen DNA:RNA- und RNA:RNA-Duplices
ergeben.
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Die
Ergebnisse, die in Tabelle 7 gezeigt sind, zeigen, dass die menschliche
RNAse-H1 wie das E.-coli-Enzym ein Protein ist, das doppelsträngige RNA
bindet. Zudem weist sie eine gewisse Fähigkeit auf, zwischen verschiedenen
A-Form-Duplices
zu unterscheiden (Tabelle 7). Die Beobachtung, dass die Kd bei einem RNA:2'-F-Duplex gleich
derjenigen bei einem RNA:RNA-Duplex ist, legt nahe, dass die 2'-Hydroxygruppe nicht zum Binden an das
Enzym erforderlich ist. Dennoch können wir die Möglichkeit
nicht ausschließen,
dass voluminösere
2'-Modifikationen,
z.B. 2'-Methoxy
oder 2'-Propyl,
das Binden des Enzyms sterisch hemmen sowie die A-F-Eigenschaft
des Duplexes verändern
könnten.
Das menschliche Enzym weist eine wesentlich größere Affinität zu allen
Oligonukleotiden auf als das E.-coli-Enzym, und dies ist durch eine
niedrigere Km für
spaltbare Substrate widergegeben (Tabelle 6 und 7). Außerdem kann
die höhere
Bindungsaffinität,
die bei der menschlichen RNase-H1 festgestellt wird, für die im
Vergleich mit dem E.-coli-Enzym
20-fach geringere Vmax verantwortlich sein. In diesem Fall, unter
der Annahme, dass das E.-coli- und das menschliche Enzym ähnliche
Katalysegeschwindigkeiten (Kcat) aufweisen, würde dann eine Erhöhung der
Bindungsaffinität
zu einer niedrigeren Umsatzgeschwindigkeit und letztendlich einer
niedrigeren Vmax führen.
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Es
wird angenommen, dass der Haupt-Substratbindungsort in E.-coli-RNase-H1
ein Cluster von Lysinen ist, von denen man glaubt, dass sie an die
Phosphate des Substrates binden. Es wird angenommen, dass die Wechselwirkung
zwischen der Bindungsoberfläche
des Enzyms und dem Substrat innerhalb der kleinen Furche erfolgt.
Diese Region ist in dem menschlichen Enzym in hohem Maße konserviert.
Außerdem
enthalten eukaryotische Enzyme eine extra-N-terminale Region mit
variabler Länge,
die eine Fülle
an basischen Aminosäuren
enthält.
Diese Region ist homolog zu einem doppelsträngigen RNA-Bindungsmotiv, und
tatsächlich
ist gezeigt worden, dass S.-cerevasiae-RNase-H an doppelsträngige RNA
bindet. Die N-terminale Verlängerung ist
bei menschlicher RNase-H1 länger
als in dem S.-cerevasiae-Enzym
und scheint einem vollständigeren
doppelsträngigen
RNA-Bindungsmotiv zu entsprechen. Folglich kann das verstärkte Binden
menschlicher RNase-H1 an verschiedene Nukleinsäuren durch die Gegenwart dieses
zusätzlichen
Bindungsortes bedingt sein.
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Wie
hierin benutzt, umfasst der Ausdruck „Alkyl" – ist
aber nicht beschränkt
auf – geradkettige,
verzweigtkettige und cyclische ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf, Methyl-, Ethyl- und
Isopropylgruppen. Alkylgruppen der vorliegenden Erfindung können substituiert
sein. Typische Alkylsubstituenten sind in der US-Patentschrift Nr. 5,212,295
in Spalte 12, Zeile 41 bis 50 offenbart, die durch Bezugnahme hiermit
in ihrer Gesamtheit eingebunden ist.
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Erfindungsgemäß sind Alkenylgruppen
geradkettige, verzweigtkettige und cyclische Kohlenwasserstoffgruppen,
die wenigstens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung enthalten,
und sind Alkinylgruppen geradkettige, verzweigtkettige und cyclische
Kohlenwasserstoffgruppen, die wenigstens eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Dreifachbindung
enthalten. Alkenyl- und Alkinylgruppen der vorliegenden Erfindung
können
substituiert sein.
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Arylgruppen
sind substituierte und unsubstituierte aromatische, cyclische Einheiten,
einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf, Phenyl-, Naphthyl-, Anthracyl-, Phenanthryl-, Pyrenyl- und
Xylylgruppen. Alkarylgruppen sind diejenigen, in denen eine Aryleinheit
eine Alkyleinheit mit einer Kernstruktur verbindet, und Aralkylgruppen
sind diejenigen, in denen eine Alkyleinheit eine Aryleinheit mit
einer Kernstruktur verbindet.
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Allgemein
bezeichnet der Ausdruck „hetero" ein Atom, das ein
anderes als Kohlenstoff ist, vorzugsweise, aber nicht ausschließlich, N,
O oder S. Demgemäß bezeichnet
der Ausdruck „heterocyclischer
Ring" ein Ringsystem
auf Basis von Kohlenstoff mit einem oder mehreren Heteroatomen (d.h.
Nichtkohlenstoffatomen). Zu bevorzugten heterocyclischen Ringen
gehören
beispielsweise Imidazol-, Pyrrolidin-, 1,3-Dioxan-, Piperazin-, Morpholinringe,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Wie hierin benutzt, bezeichnet der Ausdruck „heterocyclischer Ring" auch ein Ringsystem
mit einer oder mehreren Doppelbindungen und einem oder mehreren Heteroatomen.
Zu bevorzugten heterocyclischen Ringen gehört beispielsweise der Pyrrolidinoring;
sie sind aber nicht auf diesen beschränkt.
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Erfindungsgemäße Oligonukleotide,
die mit einer Ziel-Nukleinsäure hybridisierbar
sind, umfassen vorzugsweise etwa 5 bis etwa 50 Nukleoside. Stärker bevorzugt
ist, dass solche Verbindungen etwa 8 bis etwa 30 Nukleoside umfassen,
wobei 15 bis 25 Nukleoside besonders bevorzugt sind. Wie hierin
benutzt, ist eine Ziel-Nukleinsäure
eine beliebige Nukleinsäure,
die mit einer komplementären
nukleinsäureartigen
Verbindung hybridisieren kann. Ferner soll im Zusammenhang mit dieser
Erfindung „Hybridisierung" Wasserstoffbrückenbindung
bedeuten, die eine Watson-Crick-, Hoogsteen-, oder Reverse-Hoogsteen-Wasserstoffbrückenbindung
zwischen komplementären
Nukleobasen sein kann. „Komplementär", wie hierin benutzt,
bezieht sich auf die Fähigkeit
zur genauen Paarbildung zwischen zwei Nukleobasen. Beispielsweise
sind Adenin und Thymin komplementäre Nukleobasen, welche sich
durch die Bildung von Wasserstoffbrückenbindungen paaren. „Komplementär" und „spezifisch
hybridisierbar",
wie hierin benutzt, beziehen sich auf die genaue Paarbildung oder
Sequenzkomplementarität
eines ersten mit einem zweiten nukleinsäureartigen Oligomer, die Nukleosid-Untereinheiten
enthalten. Wenn beispielsweise eine Nukleobase in einer bestimmten
Position der ersten Nukleinsäure
in der Lage ist, Wasserstoffbrückenbindung
mit einer Nukleobase in derselben Position der zweiten Nukleinsäure einzugehen,
dann werden die erste Nukleinsäure
und die zweite Nukleinsäure
in dieser Position als komplementär zueinander angesehen. Die
erste und die zweite Nukleinsäure
sind komplementär
zueinander, wenn eine ausreichende Anzahl von entsprechenden Positionen
in jedem Molekül
mit Nukleobasen besetzt ist, die mit einander Wasserstoffbrückenbindung
eingehen können.
Somit sind „spezifisch
hybridisierbar" und „komplementär" Ausdrücke, die
benutzt werden, um einen ausreichenden Grad an Komplementarität anzuzeigen,
derart, dass stabile und spezifische Bindung zwischen einer Verbindung
der Erfindung und einem Ziel-RNA-Molekül erfolgt. Es versteht sich,
dass eine oligomere Verbindung der Erfindung nicht zu 100 % komplementär zu ihrer
Ziel-RNA-Sequenz
zu sein braucht, um spezifisch hybridisierbar zu sein. Eine oligomere Verbindung
ist spezifisch hybridisierbar, wenn das Binden der oligomeren Verbindung
an das Ziel-RNA-Molekül
unter Verursachung eines Verlustes an Nützlichkeit die normale Wirkungsweise
der Ziel-RNA stört
und ein ausreichender Grad an Komplementarität vorhanden ist, um unspezifisches
Binden der oligomeren Verbindung an Nichtziel-Sequenzen unter Bedingungen,
unter denen spezifisches Binden erwünscht ist, d.h. unter physiologischen
Bedingungen im Falle von in-vivo-Assays oder therapeutischer Behandlung
oder im Falle von in-vitro-Assays,
unter Bedingungen, unter denen die Assays durchgeführt werden,
zu verhindern.
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Wie
hierin benutzt, beziehen sich „menschliche
Typ-2-RNase-H" und „menschliche
RNase-H1" auf dasselbe
menschliche RNase-H-Enzym. Demgemäß sollen diese Ausdrücke untereinander
austauschbar benutzt werden.
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Die
Oligonukleotide der Erfindung können
in der Diagnose, der Therapeutik und als Forschungsreagenzien und
-Kits benutzt werden. Sie können
in pharmazeutischen Zusammensetzungen durch Einbeziehen eines geeigneten
pharmazeutisch unbedenklichen Verdünnungsmittels oder Trägers benutzt
werden. Sie können
ferner zum Behandeln von Organismen benutzt werden, die eine Krankheit
aufweisen, die durch die unerwünschte
Produktion eines Proteins gekennzeichnet ist. Der Organismus sollte
mit einem Oligonukleotid mit einer Sequenz kontaktiert werden, das
in der Lage ist, spezifisch mit einem Strang von Nukleinsäure zu hybridisieren,
die für
das unerwünschte
Protein codiert. Behandlungen dieses Typs können an einer Vielfalt von Organismen
vorgenommen werden, die von einzelligen prokaryotischen und eukaryotischen
Organismen bis zu vielzelligen eukaryotischen Organismen reicht.
Jeder Organismus, der DNA-RNA-Transkription oder RNA-Protein-Translation als einen
grundlegenden Teil seiner hereditären, metabolischen oder zellulären Steuerung
benutzt, ist für
die erfindungsgemäße therapeutische
und/oder prophylaktische Behandlung empfänglich. Anscheinend können verschiedenartige
Organismen, wie z.B. Bakterien, Hefe, Protozoen, Algen, alle Pflanzen
und alle höheren
Tierformen einschließlich
warmblütiger
Tiere, behandelt werden. Ferner kann jede Zelle von vielzelligen
Eukaryoten behandelt werden, da in diese sowohl DNA-RNA-Transkription als
auch RNA-Protein-Translation als wesentliche Bestandteile ihrer
Zellaktivität
einbezogen sind. Zudem sind in viele der Organellen (z.B. Mitochondrien
und Chloroplasten) eukaryotischer Zellen auch Transkriptions- und
Translationsmechanismen einbezogen. Somit können einzelne Zellen, Zellpopulationen
oder Organellen ebenfalls in die Definition von Organismen, die
mit therapeutischen oder diagnostischen Oligonukleotiden behandelt werden
können,
einbezogen werden.
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Die
folgenden nichteinschränkenden
Beispiele sind bereitgestellt, um die vorliegende Erfindung weiter zu
veranschaulichen.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1
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5'-O-DMT-2'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin und
5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin
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2',3'-O-Dibutylstannylen-5-methyluridin
(345 g) (hergestellt gemäß Wagner
et al., J. Org. Chem., 1974, 39, 24) wurde in der Gegenwart von
Tetrabutylammoniumiodid (235 g) in DMF (3 l) bei 70 °C mit 2-Methoxyethylbromid
(196 g) alkyliert; es wurde ein Gemisch aus 2'-O- und 3'-O-(2-Methoxyethyl)-5-methyluridin
(150 g) in einem Isomerenverhältnis
von nahezu 1:1 erhalten. Das Gemisch wurde mit DMT-chlorid (110
g, DMT-Cl) in Pyridin (1 l) behandelt und ergab ein Gemisch der
5'-O-DMT-Nukleoside.
Nach der normalen Aufarbeitung wurden die Isomere durch Silicagel-Säulenchromatographie
getrennt. Das 2'-Isomer
eluierte zuerst, gefolgt von dem 3'-Isomer.
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BEISPIEL 2
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin
(5 g, 0,008 mol) wurde in CH2Cl2 (30
ml) gelöst,
und dieser Lösung
wurden unter Argon Diisopropylaminotetrazolid (0,415 g) und 2-Cyanoethoxy-N,N-diisopropyl-phosphoramidit
(3,9 ml) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde über Nacht gerührt. Das
Lösemittel wurde
verdampft, und der Rückstand
wurde auf eine Silicasäule
gegeben und mit Ethylacetat eluiert und ergab 3,75 g der Titelverbindung.
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BEISPIEL 3
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N4-benzoyl-5-methylcytidin
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin
(15 g) wurde unter Argon mit 150 ml wasserfreiem Pyridin und 4,5
ml Essigsäureanhydrid
behandelt und über
Nacht gerührt.
Das Pyridin wurde verdampft, und der Rückstand wurde zwischen 200
ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
und 200 ml Ethylacetat verteilt. Die organische Schicht wurde getrocknet
(wasserfreies MgSO4) und eingedampft und
ergab 16 g 2'-Acetoxy-5'-O-(DMT)-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin.
Zu einer eiskalten Lösung
von Triazol (19,9 g) in Triethylamin (50 ml) und Acetonitril (150
ml) wurden unter mechanischem Rühren
tropfenweise 9 ml POCl3 gegeben. Nach der
Zugabe wurde das Eisbad entfernt und das Gemisch 30 min lang gerührt. Das
2'-Acetoxy-5'-O-(DMT)-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyluridin
(16 g in 50 ml CH3CN) wurde tropfenweise
zu der obigen Lösung
gegeben, wobei der aufnehmende Kolben bei Eisbadtemperaturen gehalten
wurde. Nach 2 h zeigte die TLC ein sich schneller bewegendes Nukleosid,
C-4-Triazol-Derivat, an. Der Inhalt des Reaktionskolbens wurde eingedampft
und das Nukleosid zwischen Ethylacetat (500 ml) und NaHCO3 (500 ml) verteilt. Die organische Schicht
wurde mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen, getrocknet (wasserfreies MgSO4)
und eingedampft und ergab 15 g C-4-Triazol-Nukleosid. Diese Verbindung
wurde dann in einem 2:1-Gemisch aus NH4OH/Dioxan
(100 ml:200 ml) gelöst
und über
Nacht gerührt.
TLC zeigte das Verschwinden des Ausgangsmaterials an. Die Lösung wurde
eingedampft und in Methanol gelöst;
es kristallisierten 9,6 g 5'-O-(DMT)-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methylcytidin
aus. 5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methylcytidin
(9,6 g, 0,015 mol) wurde in 50 ml DMF gelöst und mit 7,37 g Benzoesäureanhydrid
behandelt. Nach 24 h Rühren wurde
DMF verdampft, und der Rückstand
wurde auf eine Silicasäule
geladen und mit 1:1 Hexan/Ethylacetat eluiert und ergab das gewünschte Nukleosid.
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BEISPIEL 4
-
5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N4-benzoyl-5-methylcytidin- 2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N4-benzoyl-5-methylcytidin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
wurde aus dem obigen Nukleosid unter Benutzung der Phosphitylierungsvorschrift,
die für
das entsprechende 5-Methyluridin-Derivat
angegeben ist, erhalten.
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BEISPIEL 5
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N6-Benzoyl-5'-O-(DMT)-3'-O-(2-methoxyethyl)adenosin
-
Eine
Lösung
von Adenosin (42,74 g, 0,16 mol) in trockenem Dimethylformamid (800
ml) bei 5 °C
wurde mit Natriumhydrid (8,24 g, 60 % in Öl, dreimal vorgewaschen mit
Hexanen, 0,21 mol) behandelt. Nach 30 min Rühren wurde während 20
min 2-Methoxyethylbromid (0,16 mol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch
wurde 8 h lang bei 5 °C
gerührt,
dann durch Celite filtriert. Das Filtrat wurde unter vermindertem
Druck eingeengt, gefolgt vom Co-Verdampfen mit Toluol (2 × 100 ml).
Der Rückstand
wurde an Silicagel (100 g) adsorbiert und chromatographiert (800
g, Chloroform-Methanol 9:14:1). Ausgewählte Fraktionen wurden unter
vermindertem Druck eingeengt, und der Rückstand war ein Gemisch aus
2'-O-(2-(Methoxyethyl)adenosin
und 3'-O-(2-Methoxyethyl)adenosin
im Verhältnis
von 4:1.
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Das
obige Gemisch (0,056 mol) in Pyridin (100 ml) wurde unter vermindertem
Druck bis zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde in Pyridin (560
ml) wieder gelöst
und in einem Eiswasserbad abgekühlt. Trimethylsilylchlorid
(36,4 ml, 0,291 mol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch bei
5 °C 30
min lang gerührt.
Benzoylchlorid (33,6 ml, 0,291 mol) wurde zugegeben, und das Reaktionsgemisch
wurde sich für
2 h auf 25 °C
erwärmen
lassen und dann auf 5 °C
abgekühlt.
Das Reaktionsgemisch wurde mit kaltem Wasser (112 ml) verdünnt und
nach Rühren
für 15
min konzentriertes Ammoniumhydroxid (112 ml) zugegeben. Nach 30
min wurde das Reaktionsgemisch unter vermindertem Druck eingeengt
(unterhalb von 30 °C),
gefolgt vom Co-Verdampfen mit Toluol (2 × 100 ml). Der Rückstand
wurde in Ethylacetat-Methanol (400 ml, 9:1) gelöst, und die unerwünschten
Silyl-Nebenprodukte wurden mittels Filtration entfernt. Das Filtrat
wurde unter vermindertem Druck eingeengt und dann auf Silicagel
(800 g, Chloroform-Methanol
9:1) chromatographiert. Ausgewählte
Fraktionen wurden zusammengegeben, unter vermindertem Druck eingeengt
und bei 25 °C/0,2
mm Hg 2 Stunden lang getrocknet: es wurde reines N6-Benzoyl-2'-O-(2-methoxyethyl)adenosin
und reines N6-Benzoyl-3'-O-(2-methoxyethyl)adenosin erhalten.
-
Eine
Lösung
von N6-Benzoyl-3'-O-(2-methoxyethyl)adenosin (11,0 g,
0,285 mol) in Pyridin (100 ml) wurde unter vermindertem Druck zu
einem Öl
eingedampft. Der Rückstand
wurde in trockenem Pyridin (300 ml) wieder gelöst und DMT-Cl (10,9 g, 95 %, 0,31 mol) zugegeben.
Das Gemisch wurde 16 h lang bei 25 °C gerührt und dann auf eine Lösung von
Natriumbicarbonat (20 g) in Eiswasser (500 ml) gegossen. Das Produkt wurde
mit Ethylacetat extrahiert (2 × 150
ml).
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Die
organische Schicht wurde mit Sole (50 ml) gewaschen, über Natriumsulfat
(pulverisiert) getrocknet und unter vermindertem Druck eingedampft
(unterhalb von 40 °C).
Der Rückstand
wurde auf Silicagel (400 g, Ethylacetat-Acetonitril-Triethylamin 99:1:195:5:1)
chromatographiert. Ausgewählte
Fraktionen wurden zusammengegeben, unter vermindertem Druck eingeengt
und bei 25 °C/0,2
mm Hg getrocknet und ergaben 16,8 g (73 %) der Titelverbindung als
einen Schaum. Die TLC zeigt Homogenität.
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BEISPIEL 6
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[N6-Benzoyl-5'-O-(DMT)-3'-O-(2-methoxyethyl)adenosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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Die
Titelverbindung wurde in derselben Weise wie die 5-Methyl-cytidin- und
5-Methyl-uridin-Analogen von Beispiel 2 und 4 von der Titelverbindung
von Beispiel 5 ausgehend hergestellt. Die Reinigung unter Benutzung
von Ethylacetat-Hexane-Triethylamin
59:40:1 als dem Chromatographie-Elutionsmittel
ergab eine 67%ige Ausbeute an der Titelverbindung als einen festen
Schaum. Die TLC zeigte Homogenität. 31P-NMR (CDCl3, H3PO4 Std.) δ 147,89;
148,36 (Diastereomere).
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BEISPIEL 7
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5'-O-(DMT)-N2-isobutyryl-3'-O-(2-methoxyethyl)guanosin
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A. 2,6-Diaminopurin-Ribosid
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In
eine 2-l-Parr-Bombe aus rostfreiem Stahl wurden, Guanosinhydrat
(100 g, 0,35 mol, Aldrich), Hexamethyldisilazan (320 ml, 1,52 mol,
4,4 Äq.),
Trimethylsilyltrifluormethansulfonat (8,2 ml) und Toluol (350 ml)
gegeben. Die Bombe wurde verschlossen und für 5 Tage teilweise in ein Ölbad eingetaucht
(170 °C,
Innentemp. 150 °C,
150 psi). Die Bombe wurde in einem Trockeneis/Aceton-Bad abgekühlt und
geöffnet.
Der Inhalt wurde mit Methanol (300 ml) in einen Kolben überführt und
das Lösemittel
unter vermindertem Druck verdampft. Wässriges Methanol (50 %, 1,2
l) wurde zugegeben. Die entstehende braune Suspension wurde während 5
h unter Rückfluss
erhitzt. Die Suspension wurde unter vermindertem Druck auf das halbe
Volumen eingeengt, um den Großteil
des Methanols zu entfernen. Wasser (600 ml) wurde zugegeben und
die Lösung
unter Rückfluss
erhitzt, mit künstlicher
Kohle (5 g) behandelt und heiß durch
Celite filtriert. Die Lösung
wurde auf 25 °C abkühlen lassen.
Der entstandene Niederschlag wurde aufgefangen, mit Wasser (200
ml) gewaschen und 5 h lang bei 90 °C/0,2 mm Hg getrocknet und ergab
gewichtskonstante 87,4 g (89 %) eines hellbraunen kristallinen Feststoffes;
Smp. 247 °C
(schrumpft), 255 °C
(Zers., Lit. (1) Smp. 250 bis 252 °C); TLC-homogen (Rf 0,50, Isopropanol-Ammoniumhydroxid-Wasser
16:3:1); PMR (DMSO), δ 5,73
(d, 2, 2-NH2), 5,78 (s, 1, H-1), 6,83 (br s,
2,6-NH2).
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B. 2'-O-(2-Methoxyethyl)-2,6-diaminopurin-Ribosid
und 3'-O-(2-Methoxyethyl)-2,6-diaminopurin-Ribosid
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Zu
einer Lösung
von 2,6-Diaminopurin-Ribosid (10,0 g, 0,035 mol) in trockenem Dimethylformamid (350
ml) bei 0 °C
unter einer Argon-Atmosphäre
wurde Natriumhydrid (60 % in Öl,
1,6 g, 0,04 mol) gegeben. Nach 30 min wurde 2-Methoxyethylbromid (0,44 mol) in einer
Portion zugegeben und das Reaktionsgemisch 16 h lang bei 25 °C gerührt. Methanol
(10 ml) wurde zugegeben und das Gemisch unter vermindertem Druck zu
einem Öl
(20 g) eingeengt. Das Rohprodukt, das die 2'/3'-Isomere
in einem Verhältnis
von 4:1 enthielt, wurde auf Silicagel (500 g, Chloroform-Methanol 4:1) chromatographiert.
Die geeigneten Fraktionen wurden zusammengegeben und unter vermindertem
Druck zu einem halbfesten Stoff (12 g) eingeengt. Dieser wurde mit Methanol
(50 ml) zerrieben und ergab einen weißen hygroskopischen Feststoff.
Der Feststoff wurde bei 40 °C/0,2
mm Hg 6 h lang getrocknet und ergab ein reines 2'-Produkt und das reine 3'-Isomer, die mittels
NMR bestätigt
wurden.
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C. 3'-O-2-(Methoxyethyl)guanosin
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3'-O-(2-Methoxyethyl)-2,6-diaminopurin-Ribosid
(0,078 mol) wurde unter schnellem Rühren in einbasigem Natriumphosphatpuffer
(0,1 M, 525 ml, pH 7,3 bis 7,4) bei 25 °C gelöst. Adenosindeaminase (Sigma-Typ II,
1 Einheit/mg, 350 mg) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch 60
h lang bei 25 °C
gerührt.
Das Gemisch wurde auf 5 °C
abgekühlt
und filtriert. Der Feststoff wurde mit Wasser gewaschen (2 × 25 ml)
und bei 60 °C/0,2
mm Hg 5 h lang getrocknet und ergab 10,7 g einer ersten Materialmenge.
Eine zweite Materialmenge wurde durch Einengen der Mutterlaugen
unter vermindertem Druck auf 125 ml, Abkühlen auf 5 °C, Sammeln des Feststoffes,
Waschen mit kaltem Wasser (2 × 20
ml) und Trocknen wie oben erhalten und ergab 6,7 g weiteren Materials
von insgesamt 15,4 g (31 % von Guanosinhydrat) dunkelgelbem Feststoff;
TLC-Reinheit 97 %.
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D. N2-Isobutyryl-3'-O-2-(methoxyethyl)guanosin
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Zu
einer Lösung
von 3'-O-2-(Methoxyethyl)guanosin
(18,1 g, 0,0613 mol) in Pyridin (300 ml) wurde Trimethylsilylchlorid
(50,4 ml, 0,46 mol) gegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 16 h lang
bei 25 °C
gerührt.
Isobutyrylchlorid (33,2 ml, 0,316 mol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch
4 h lang bei 25 °C
gerührt. Das
Reaktionsgemisch wurde mit Wasser (25 ml) verdünnt. Nach 30-minütigem Rühren wurde
Ammoniumhydroxid (konzentriert, 45 ml) zugegeben, bis ein pH-Wert
von 6 erreicht war. Das Gemisch wurde 30 min lang in einem Wasserbad
gerührt
und dann unter vermindertem Druck zu einem Öl eingedampft. Das Öl wurde
in einem Gemisch aus Ethylacetat (600 ml) und Wasser (100 ml) suspendiert,
bis sich eine Lösung
bildete. Die Lösung
wurde 17 h lang bei 25 °C
stehen lassen. Der entstandene Niederschlag wurde gesammelt, mit
Ethylacetat (2 × 50
ml) gewaschen und 5 h lang bei 60 °C/0,2 mm Hg getrocknet und ergab
16,1 g (85 %) eines hellbraunen Feststoffes; TLC-Reinheit 98 %.
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E . 5'-O-(DMT)-N2-isobutyryl-3'-O-(2-methoxyethyl)guanosin
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Eine
Lösung
von N2-Isobutyryl-3'-O-2-(methoxyethyl)guanosin (0,051 mol)
in Pyridin (150 ml) wurde unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand
wurde in Pyridin (300 ml) wieder gelöst und auf 10 bis 15 °C abgekühlt. DMT-Cl
(27,2 g, 95 %, 0,080 mol) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch
16 h lang bei 25 °C
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter vermindertem Druck zu einem Öl eingeengt,
in einem Minimum an Methylenchlorid gelöst und auf eine Silicagel-Säule (500
g) gegeben. Das Produkt wurde mit einem Gradienten von Methylenchlorid-Triethylamin
(99:1) zu Methylenchlorid-Methanol-Triethylamin (99:1:1) eluiert.
Ausgewählte
Fraktionen wurden zusammengegeben, unter vermindertem Druck eingeengt
und bei 40 °C/0,2
mm Hg 2 Stunden lang getrocknet und ergaben 15 g (15,5 % von Guanosinhydrat) hellbraunen
Schaum; TLC-Reinheit 98 %.
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BEISPIEL 8
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[5'-O-(DMT)-N2-isobutyryl-3'-O-(2-methoxyethyl)guanosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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Das
geschützte
Nukleosid von Beispiel 7 (0,0486 mol) wurde in einen trockenen 1-l-Rundkolben
gegeben, der einen Teflon-Rührstab
enthielt. Der Kolben wurde mit Argon gespült. Wasserfreies Methylenchlorid (400
ml) wurde mittels einer Kanüle
in den Kolben eingebracht, um das Nukleosid zu lösen. Vorher vakuumgetrocknetes
N,N-Diisopropylaminohydrotetrazolid
(3,0 g, 0,0174 mol) wurde unter Argon zugegeben. Unter Rühren wurde
Bis-N,N-diisopropyl-aminocyano-ethylphosphoramidit
(18,8 g, 0,0689 mol) während
1 min mittels einer Spritze zugegeben (keine Wärmeentwicklung festgestellt).
Das Reaktionsgemisch wurde unter Argon 16 h lang bei 25 °C gerührt. Nachdem
mittels TLC die Vollständigkeit
der Reaktion festgestellt wurde, wurde das Reaktionsgemisch in einen
Scheidetrichter (1 l) überführt. Der
Reaktionskolben wurde mit Methylenchlorid (2 × 50 ml) ausgespült. Die
vereinigte organische Schicht wurde mit gesättigtem wässrigem Natriumbicarbonat (200
ml) und dann mit Sole (200 ml) gewaschen. Die organische Schicht
wurde während
2 h über Natriumsulfat
(50 g, pulverisiert) getrocknet. Die Lösung wurde filtriert und unter
vermindertem Druck zu einem viskosen Öl eingeengt. Das entstandene
Phosphoramidit wurde mittels Silicagel-Flash-Chromatographie gereinigt
(800 g, Ethylacetat-Triethylamin 99:1). Ausgewählte Fraktionen wurden zusammengegeben,
unter vermindertem Druck eingeengt und bei 25 °C/0,2 mm Hg 16 h lang getrocknet
und ergaben 18,0 g (46 %, 3 % von Guanosinhydrat) TLC-homogenen
festen Schaum. 31P-NMR (CDCl3,
H3PO4 Std.) δ 147,96;
148,20 (Diastereomere).
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BEISPIEL 9 5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-5-methyl-uridin-2'-O-succinat
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)thymidin
wurde zuerst in der 2'-Position
succinyliert. Thymidinnukleosid (4 mmol) wurde mit 10,2 ml Dichlorethan,
615 mg (6,14 mmol) Bernsteinsäureanhydrid,
570 μl (4,09
mmol) Triethylamin und 251 mg (2,05 mmol) 4-Dimethylaminopyridin
zur Reaktion gebracht. Die Reaktanden wurden gevortext, bis sie
gelöst
waren, und für
etwa 30 Minuten in einen Heizblock bei 55 °C eingebracht. Die Vollständigkeit
der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) überprüft. Das
Reaktionsgemisch wurde dreimal mit kalter 10%iger Zitronensäure gewaschen,
gefolgt von drei Wäschen
mit Wasser. Die organische Phase wurde entfernt und unter Natriumsulfat
getrocknet. Succinyliertes Nukleosid wurde über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet.
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BEISPIEL 10
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5'-O-DMT-3'-O-methoxyethyl-5-methyl-uridin-2'-O-succinoyl, gebunden
an LCA-CPG
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-2'-O-succinyl-thymidin
wurde an poröses
Glas (controlled pore glass, CPG) gekoppelt. 1,09 g (1,52 mmol)
des Succinats wurden über
Nacht zusammen mit 4-Dimethylaminopyridin (DMAP), 2,2'-Dithiobis(5-nitropyridin)
(dTNP), Triphenylphosphin (TPP) und mit Säure vorgewaschenem CPG (poröses Glas)
in einem Vakuumofen getrocknet. Nach etwa 24 Stunden wurden DMAP
(1,52 mmol, 186 mg) und Acetonitril (13,7 ml) zu dem Succinat gegeben.
Das Gemisch wurde unter einer Argonatmosphäre unter Benutzung eines Magnetrührers gerührt. In
einem separaten Kolben wurde dTNP (1,52 mmol, 472 mg) unter Argon
in Acetonitril (9,6 ml) und Dichlormethan (4,1 ml) gelöst. Dieses
Reaktionsgemisch wurde dann zu dem Succinat gegeben. In einem anderen
separaten Kolben wurde TPP (1,52 mmol, 399 mg) unter Argon in Acetonitril
(37 ml) gelöst.
Dieses Gemisch wurde dann zu dem Succinat/DMAP/dTNP-Reaktionsgemisch
gegeben. Zuletzt wurden zu dem Haupt-Reaktionsgemisch 12,23 g mit Säure vorgewaschenes
LCA-CPG (Beladung = 115,2 μmol/g)
gegeben, kurz gevortext und für
etwa 3 Stunden am Schüttler
angebracht. Das Gemisch wurde nach 3 Stunden von dem Schüttler entfernt
und die Beladung überprüft. Eine
kleine Probe von CPG wurde mit reichlichen Mengen von Acetonitril,
Dichlormethan und dann mit Ether gewaschen. Es wurde festgestellt,
dass die Anfangsbeladung 63 μmol/g
betrug (3,9 mg CPG wurden mit Trichloressigsäure abgespalten, die Absorption
von freigesetztem Tritylkation wurde bei 503 nm in einem Spektrophotometer
abgelesen, um die Beladung zu bestimmen). Die gesamte CPG-Probe
wurde dann gewaschen wie oben beschrieben und über Nacht in einem Vakuumofen
unter P2O5 getrocknet.
Am folgenden Tag wurde das CPG mit 25 ml CAP A (Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid)
und 25 ml CAP B (Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol) für etwa 3
Stunden am Schüttler
verkappt, filtriert und mit Dichlormethan und Ether gewaschen. Das
CPG wurde über
Nacht unter P2O5 in
einem Vakuumofen getrocknet. Nach dem Trocknen wurden 12,25 g CPG
mit einer Endbeladung von 90 μmol/g
isoliert.
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BEISPIEL 11
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3'-O-Methoxyethyl-5-methyl-N-benzoyl-cytidin-2'-O-succinat
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxy)ethyl-N-benzoyl-cytidin
wurde zuerst in der 2'-Position
succinyliert. Cytidin-Nukleosid (4 mmol) wurde mit 10,2 ml Dichlorethan,
615 mg (6,14 mmol) Bernsteinsäureanhydrid,
570 μl (4,09
mmol) Triethylamin und 251 mg (2,05 mmol) 4-Dimethylaminopyridin
zur Reaktion gebracht. Die Reaktanden wurden gevortext, bis sie
gelöst
waren, und für
etwa 30 Minuten in einen Heizblock bei 55 °C eingebracht. Die Vollständigkeit
der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) überprüft. Das
Reaktionsgemisch wurde dreimal mit kalter 10%iger Zitronensäure gewaschen,
gefolgt von drei Wäschen
mit Wasser. Die organische Phase wurde entfernt und unter Natriumsulfat
getrocknet. Das succinylierte Nukleosid wurde über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet.
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BEISPIEL 12
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5'-O-DMT-3'-O-methoxyethyl-5-methyl-N-benzoyl-cytidin-2'-O-succinoyl, gebunden
an ZCA-CPG
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-2'-O-succinyl-N4-benzoyl-cytidin
wurde an poröses
Glas (CPG) gekoppelt. 1,05 g (1,30 mmol) des Succinats wurde über Nacht
zusammen mit 4-Dimethylaminopyridin
(DMAP), 2,2'-Dithiobis(5-nitropyridin)
(dTNP), Triphenylphosphin (TPP) und mit Säure vorgewaschenem CPG (poröses Glas)
in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden Tag wurden DMAP (1,30
mmol, 159 mg) und Acetonitril (11,7 ml) zu dem Succinat gegeben.
Das Gemisch wurde unter Argon mittels eines Magnetrührers „gemischt". In einem separaten
Kolben wurde dTNP (1,30 mmol, 400 mg) unter Argon in Acetonitril
(8,2 ml) und Dichlormethan (3,5 ml) gelöst. Dieses Reaktionsgemisch
wurde dann zu dem Succinat gegeben. In einem anderen separaten Kolben
wurde TPP (1,30 mmol, 338 mg) unter Argon in Acetonitril (11,7 ml)
gelöst.
Dieses Gemisch wurde dann zu dem Succinat/DMAP/dTNP-Reaktionsgemisch
gegeben. Zuletzt wurden 10,46 g mit Säure vorgewaschenes LCA-CPG
(Beladung = 115,2 μmol/g)
zu dem Haupt-Reaktionsgemisch gegeben, kurz gevortext und für etwa 2
Stunden an dem Schüttler
angebracht. Ein Teil wurde nach 2 Stunden von dem Schüttler entfernt
und die Beladung überprüft. Eine
kleine Probe von CPG wurde mit reichlichen Mengen von Acetonitril, Dichlormethan
und dann mit Ether gewaschen. Es wurde festgestellt, dass die Anfangsbeladung
46 μmol/g
betrug (3,4 mg CPG wurden mit Trichloressigsäure abgespalten). Die Absorption
von freigesetztem Tritylkation wurde bei 503 nm in einem Spektrophotometer
abgelesen, um die Beladung zu bestimmen. Die gesamte CPG-Probe wurde
dann gewaschen wie oben beschrieben und über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden
Tag wurde das CPG mit 25 ml CAP A (Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid)
und 25 ml CAP B (Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol) für etwa 3
Stunden an einem Schüttler
verkappt. Das Material wurde filtriert und mit Dichlormethan und
Ether gewaschen. Das CPG wurde über
Nacht unter P2O5 in einem
Vakuumofen getrocknet. Nach dem Trocknen wurden 10,77 g CPG mit
einer Endbeladung von 63 μmol/g
isoliert.
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BEISPIEL 13
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5'-O-DMT-3'-O-methoxyethyl-N6-benzoyl-adenosin-2'-O-succinat
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N6-benzoyl-adenosin wurde zuerst in der 2'-Position succinyliert.
3,0 g (4,09 mmol) des Adenosin-Nukleosids wurden mit 10,2 ml Dichlorethan,
615 mg (6,14 mmol) Bernsteinsäureanhydrid,
570 μl (4,09
mmol) Triethylamin und 251 mg (2,05 mmol) 4-Dimethylaminopyridin zur Reaktion gebracht.
Die Reaktanden wurden gevortext, bis sie gelöst waren, und für etwa 30
min in einen Heizblock bei 55 °C
eingebracht. Die Vollständigkeit
der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) überprüft. Das
Reaktionsgemisch wurde dreimal mit kalter 10%iger Zitronensäure gewaschen,
gefolgt von drei Wäschen mit
Wasser. Die organische Phase wurde entfernt und unter Natriumsulfat
getrocknet. Succinyliertes Nukleosid wurde über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet.
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BEISPIEL 14
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N6-benzoyl-adenosin-2'-O-succinoyl, gebunden
an LCA-CPG
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Im
Anschluss an die Succinylierung wurde 5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-2'-O-succinyl-N6-benzoyl-adenosin
an poröses
Glas (CPG) gekoppelt. 3,41 g (4,10 mmol) des Succinats wurden über Nacht
zusammen mit 4-Dimethylaminopyridin (DMAP), 2,2'-Dithiobis(5-nitro-pyridin) (dTNP),
Triphenylphosphin (TPP) und mit Säure vorgewaschenem CPG (poröses Glas)
in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden Tag wurden DMAP (4,10
mmol, 501 mg) und Acetonitril (37 ml) zu dem Succinat gegeben. Das
Gemisch wurde unter Argon mittels eines Magnetrührers „gemischt". In einem separaten Kolben wurde dTNP
(4,10 mmol, 1,27 g) unter Argon in Acetonitril (26 ml) und Dichlormethan
(11 ml) gelöst.
Dieses Reaktionsgemisch wurde dann zu dem Succinat gegeben. In einem
anderen separaten Kolben wurde TPP (4,10 mmol, 1,08 g) unter Argon
in Acetonitril (37 ml) gelöst.
Dieses Gemisch wurde dann zu dem Succinat/DMAP/dTNP-Reaktionsgemisch
gegeben. Zuletzt wurden 33 g mit Säure vorgewaschenes LCA-CPG
(Beladung = 115,2 μmol/g)
zu dem Haupt-Reaktionsgemisch gegeben, kurz gevortext und für etwa 20
Stunden an dem Schüttler
angebracht, nach 20 Stunden von dem Schüttler entfernt, und die Beladung
wurde überprüft. Eine
kleine Probe von CPG wurde mit reichlichen Mengen von Acetonitril,
Dichlormethan und dann mit Ether gewaschen. Es wurde festgestellt,
dass die Anfangsbeladung 49 μmol/g
betrug (2,9 mg CPG wurden mit Trichloressigsäure abgespalten). Die Absorption
von freigesetztem Tritylkation wurde bei 503 nm in einem Spektrophotometer
abgelesen, um die Beladung zu bestimmen. Die gesamte CPG-Probe wurde
dann gewaschen wie oben beschrieben und über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden
Tag wurde das CPG mit 50 ml CAP A (Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid)
und 50 ml CAP B (Tetrahydrofuran/pyridin/1-Methylimidazol) für etwa 1
Stunde am Schüttler verkappt.
Das Material wurde filtriert und mit Dichlormethan und Ether gewaschen.
Das CPG wurde über
Nacht unter P2O5 in
einem Vakuumofen getrocknet. Nach dem Trocknen wurden 33,00 g CPG
mit einer Endbeladung von 66 μmol/g
erhalten.
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BEISPIEL 15
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N2-isobutyryl-guanosin-2'-O-succinat
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5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-N2-isobutyryl-guanosin wurde in der 2'-Zuckerposition succinyliert. 3,0
g (4,20 mmol) des Guanosin-Nukleosids wurden mit 10,5 ml Dichlorethan,
631 mg (6,30 mmol) Bernsteinsäureanhydrid,
585 μl 4,20
mmol) Triethylamin und 257 mg (2,10 mmol) 4-Dimethylaminopyridin zur Reaktion gebracht.
Die Reaktanden wurden gevortext, bis sie gelöst waren, und für etwa 30
Minuten in einen Heizblock bei 55 °C eingebracht. Die Vollständigkeit
der Reaktion wurde mittels Dünnschichtchromatographie
(TLC) überprüft. Das
Reaktionsgemisch wurde dreimal mit kalter 10%iger Zitronensäure gewaschen,
gefolgt von drei Wäschen
mit Wasser. Die organische Phase wurde entfernt und unter Natriumsulfat
getrocknet. Das succinylierte Nukleosid wurde über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet.
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BEISPIEL 16
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5'-O-DMT-3'-O-methoxyethyl-N2-isobutyryl-guanosin-2'-O-succinoyl, gebunden
an LCA-CPG
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Im
Anschluss an die Succinylierung wurde 5'-O-DMT-3'-O-(2-methoxyethyl)-2'-O-succinyl-N2-benzoyl-guanosin
an poröses
Glas (CPG) gekoppelt. 3,42 g (4,20 mmol) des Succinats wurden über Nacht
zusammen mit 4-Dimethylaminopyridin (DMAP), 2,2'-Dithiobis(5-nitro-pyridin) (dTNP),
Triphenylphosphin (TPP) und mit Säure vorgewaschenem CPG (poröses Glas)
in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden Tag wurden DMAP (4,20
mmol, 513 mg) und Acetonitril (37,5 ml) zu dem Succinat gegeben.
Das Gemisch wurde unter Argon mittels eines Magnetrührers „gemischt". In einem separaten
Kolben wurde dTNP (4,20 mmol, 1,43 mg) unter Argon in Acetonitril
(26 ml) und Dichlormethan (11 ml) gelöst. Dieses Reaktionsgemisch
wurde dann zu dem Succinat gegeben. In einem anderen separaten Kolben
wurde TPP (4,20 mmol, 1,10 g) unter Argon in Acetonitril (37,5 ml)
gelöst.
Dieses Gemisch wurde dann zu dem Succinat/DMAP/dTNP-Reaktionsgemisch
gegeben. Zuletzt wurden 33,75 g mit Säure vorgewaschenes LCR-CPG
(Beladung = 115,2 μmol/g)
zu dem Haupt-Reaktionsgemisch gegeben, kurz gevortext und für etwa 20
Stunden an dem Schüttler
angebracht, nach 20 Stunden von dem Schüttler entfernt, und die Beladung
wurde überprüft. Eine
kleine Probe von CPG wurde mit reichlichen Mengen von Acetonitril,
Dichlormethan und dann mit Ether gewaschen. Es wurde festgestellt,
dass die Anfangsbeladung 64 μmol/g
betrug (3,4 mg CPG wurden mit Trichloressigsäure abgespalten). Die Absorption
von freigesetztem Tritylkation wurde bei 503 nm in einem Spektrophotometer
abgelesen, um die Beladung zu bestimmen. Die gesamte CPG-Probe wurde
dann gewaschen wie oben beschrieben und über Nacht unter P2O5 in einem Vakuumofen getrocknet. Am folgenden
Tag wurde das CPG mit 50 ml CAP A (Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid)
und 50 ml CAP B (Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol) für etwa 1 Stunde
am Schüttler
verkappt. Das Material wurde filtriert und mit Dichlormethan und
Ether gewaschen. Das CPG wurde über
Nacht unter P2O5 in
einem Vakuumofen getrocknet. Nach dem Trocknen wurden 33,75 g CPG mit
einer Endbeladung von 72 μmol/g
isoliert.
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BEISPIEL 17
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5'-O-DMT-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin
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2',3'-O-Dibutyl-stannylen-uridin
wurde gemäß der Arbeitsweise
von Wagner et. al., J. Org. Chem., 1974, 39, 24 synthetisiert. Diese
Verbindung wurde 12 Stunden lang unter Vakuum über P2O5 getrocknet. Zu einer Lösung dieser Verbindung (29
g, 42,1 mmol) in 200 ml trockenem DMF wurden (16,8 g, 55 mmol) 6-Bromhexyl-phthalimid
und 4,5 g Natriumiodid gegeben, und das Gemisch wurde 16 Stunden
lang auf 130 °C
unter Argon erwärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde eingedampft, einmal mit Toluol co-verdampft,
und der gummiartige Teerrückstand
wurde auf eine Silicasäule
(500 g) aufgegeben. Die Säule
wurde mit 2 l EtOAc gewaschen, gefolgt vom Eluieren mit 10 % Methanol
(MeOH):90 % EtOAc. Das Produkt, 2'- und 3'-Isomere von O-Hexyl-6-N-phthalimidouridin, eluierte
als ein untrennbares Gemisch (Rf = 0,64
in 10 % MeOH in EtOAc). Das Isomerenverhältnis gemäß 13C-NMR
war etwa 55 % 2'-Isomer
und etwa 45 % 3'-Isomer.
Die vereinigte Ausbeute betrug 9,2 g (46,2 %). Dieses Gemisch wurde
unter Vakuum getrocknet und zweimal mit Pyridin wieder eingedampft.
Es wurde in 150 ml wasserfreiem Pyridin gelöst und mit 7,5 g DMT-Cl (22,13
mmol) und 500 mg Dimethylaminopyridin (DMAP) behandelt. Nach 2 Stunden
zeigte die Dünnschichtchromatographie
(TLC, 6:4 EtOAc:Hexan) das vollständige Verschwinden des Ausgangsmaterials
und eine gute Trennung zwischen den 2'- und 3'-Isomeren an (Rf =
0,29 für
das 2'-Isomer und
0,12 für
das 3'-Isomer).
Das Reaktionsgemisch wurde durch die Zugabe von 5 ml CH3OH
abgeschreckt und unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wurde
in 300 ml CH2Cl2 gelöst, nacheinander
mit gesättigter
NaHCO3-Lösung,
gefolgt von gesättigter
NaCl-Lösung, gewaschen.
Er wurde über
Mg2SO4 getrocknet
und eingedampft und ergab 15 g eines braunen Schaums, der auf Silicagel
(500 g) gereinigt wurde und 6,5 g des 2'-Isomers und 3,5 g des 3'-Isomers ergab.
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BEISPIEL 18
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5'-O-DMT-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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5'-DMT-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin
(2 g, 2, 6 mmol) wurde in 20 ml wasserfreiem CH2Cl2 gelöst. Zu
dieser Lösung
wurden Diisopropylaminotetrazolid (0,2 g, 1,16 mmol) und 2,0 ml
2-Cyanoethyl-N,N,N',N'-tetraisopropylphosphoramidit
(6,3 mmol) gegeben, und sie wurde über Nacht gerührt. TLC
(1:1 EtOAc/Hexan) zeigte das vollständige Verschwinden des Ausgangsmaterials
an. Das Reaktionsgemisch wurde mit CH2Cl2 überführt und
mit gesättigter
NaHCO3-Lösung
(100 ml), gefolgt von gesättigter
NaCl-Lösung,
gewaschen. Die organische Schicht wurde über wasserfreiem Na2SO4 getrocknet und
eingedampft und ergab 3,8 g eines Rohproduktes, das in einer Silicasäule (200
g) unter Benutzung von 1:1 Hexan/EtOAc gereinigt wurde und 1,9 g (1,95
mmol, 74 % Ausbeute) des gewünschten
Phosphoramidits ergab.
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BEISPIEL 19
-
Herstellung von 5'-O-DMT-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin-2'-O-succinoyl-aminopropyl-CPG
-
Succinyliertes
und verkapptes Aminopropyl-poröses
Glas (CPG, Porendurchmesser 500 A, Aminopropyl-CPG, 1,0 Gramm, hergestellt
gemäß Damha
et. al., Nucl. Acids Res. 1990, 18, 3.813) wurden zu 12 ml wasserfreiem
Pyridin in einem 100-ml-Rundkolben
gegeben. 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid (DEC, 0,38
Gramm, 2,0 mmol), Triethylamin (TEA, 100 μl, destilliert über CaH2), Dimethylaminopyridin (DMAP, 0,012 Gramm,
0,1 mmol) und Nukleosid 5'-O-DMT-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin
(0,6 Gramm, 0,77 mmol) wurden unter Argon zugegeben, und das Gemisch
wurde 2 Stunden lang mechanisch geschüttelt. Weiteres Nukleosid (0,20
Gramm) wurde zugegeben und das Gemisch 24 Stunden lang geschüttelt. Das
CPG wurde abfiltriert und nacheinander mit Dichlormethan, Triethylamin
und Dichlormethan gewaschen. Das CPG wurde dann unter Vakuum getrocknet,
in 10 ml Piperidin suspendiert und 15 Minuten geschüttelt. Das
CPG wurde abfiltriert, gründlich
mit Dichlormethan gewaschen und erneut unter Vakuum getrocknet.
Das Maß der
Beladung (bestimmt mittels spektrophotometrischen Assays des DMT-Kations in 0,3 M
p-Toluolsulfonsäure
bei 498 nm) betrug etwa 28 μmol/g.
Das 5'-O-(DMT)-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido]uridin-2'-O-succinyl-aminopropyl-poröse Glas
wurde benutzt, um die Oligomere unter Benutzung der Standardbedingungen
der Phosphoramiditchemie in einem DNA-Syntheseautomaten ABI 380B zu synthetisieren.
Ein Vier-Basen-Oligomer,
5'-GACU*-3', wurde benutzt,
um die Struktur des 3'-O-Hexylamin-Anhefters,
eingeführt
in das Oligonukleotid, mittels NMR zu bestätigen. Wie erwartet, wurde
bei der 1H-NMR ein Multiplett-Signal zwischen
1,0 und 1,8 ppm festgestellt.
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BEISPIEL 20
-
5'-O-DMT-3'-O-[hexylamino]-uridin
-
5'-O-(DMT)-3'-O-[hexyl-(6-phthalimido)]uridin
(4,5 Gramm, 5,8 mmol) wird in 200 ml Methanol in einem 500-ml-Kolben
gelöst.
Hydrazin (1 ml, 31 mmol) wird unter Rühren zu dem Reaktionsgemisch
gegeben. Das Gemisch wird in einem Ölbad auf 60 bis 65 °C erwärmt und
14 Stunden lang unter Rückfluss
erhitzt. Das Lösemittel
wird unter Vakuum verdampft und der Rückstand in Dichlormethan (250
ml) gelöst
und zweimal mit einem gleichen Volumen an NH4OH
extrahiert. Die organische Schicht wird eingedampft, um das Rohprodukt zu
erhalten, dessen NMR anzeigt, dass es nicht völlig rein ist. Rf =
0 in 100%igem Ethylacetat. Das Produkt wird ohne weitere Reinigung
in nachfolgenden Reaktionen benutzt.
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BEISPIEL 21
-
3'-O-[Propyl-(3-phthalimido)]-adenosin
-
Zu
einer Lösung
von Adenosin (20,0 g, 75 mmol) in trockenem Dimethylformamid (550
ml) bei 5 °C wurde
Natriumhydrid (60 % Öl,
4,5 g, 112 mmol) gegeben. Nach einer Stunde wurde N-(3-Brompropyl)phthalimid
(23,6 g, 86 mmol) zugegeben und die Temperatur auf 30 °C erhöht und für 16 Stunden
beibehalten. Eis wird zugegeben und die Lösung unter Vakuum zu einem
Gummi eingedampft. Das Gummi wurde zwischen Wasser und Ethylacetat
(4 × 300
ml) verteilt. Die organische Phase wurde abgetrennt, getrocknet
und unter Vakuum eingedampft, und das entstandene Gummi wurde auf
Silicagel (95/5 CH2Cl2/MeOH)
chromatographiert und ergab einen weißen Feststoff (5,7 g) des 2'-O-(Propylphthalimid)adenosins.
Die Fraktionen, die das 3'-O-(Propylphthalimid)adenosin
enthielten, wurde ein zweites Mal unter Benutzung desselben Lösemittelsystems
auf Silicagel chromatographiert.
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Das
Kristallisieren der 2'-O-(Propylphthalimid)adenosin-Fraktionen aus Methanol
ergab einen kristallinen Feststoff, Smp. 123 bis 124 °C. 1H-NMR (400 MHz: DMSO-d6) δ 1,70 (m,
2H, CH2), 3,4–3,7 (m, 6H, C5', CH2, OCH2, Phth CH2), 3,95 (q, 1H, C4'H), 4,30 (q,
1H, C5'H),
4,46 (t, 1H, C2'H), 5,15 (d, 1H, C3'OH), 5,41 (t,
1H, C5'OH),
5,95 (d, 1H, C1'H) 7,35 (s, 2H, NH2),
7,8 (brs, 4H, Ar), 8,08 (s, 1H, C2H) und
8,37 (s, 1H, C8H). Anal. berechnet C21H22N6O6: C, 55,03; H, 4,88; N, 18,49. Gefunden:
C, 55,38; H, 4,85; N, 18,46.
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Das
Kristallisieren der 3'-O-(Propylphthalimid)adenosin-Fraktionen aus H2O ergab eine Analysenprobe, Smp. 178 bis
179 °C. 1H-NMR (400 MHz: DMSO-d6) δ 5,86 (d,
1H, H-1').
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BEISPIEL 22
-
3'-O-[Propyl-(3-phthalimido)]-N6-benzoyl-adenosin
-
3'-O-(3-Propylphthalimid)adenosin
wird mit Benzoylchlorid in einer Weise behandelt, die der Arbeitsweise
von Gaffney et al., Tetrahedron Lett. 1982, 23, 2.257 ähnlich ist.
Die Reinigung des Rohmaterials mittels Chromatographie auf Silicagel
(Ethylacetat-Methanol) ergibt die Titelverbindung.
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BEISPIEL 23
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3'-O-[Propyl-(3-phthalimido)]-5'-O-DMT-N6-benzoyl-adenosin
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Zu
einer Lösung
von 3'-O-(Propyl-3-phthalimid)-N6-benzoyladenosin
(4,0 g) in Pyridin (250 ml) wird DMT-Cl (3,3 g) gegeben. Das Reaktionsgemisch
wird 16 h lang gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird zu Eis/Wasser/Ethylacetat gegeben, die
organische Schicht wird abgetrennt, getrocknet und unter Vakuum
eingeengt, das entstehende Gummi wird auf Silicagel (Ethylacetat-Methanol-Triethylamin) chromatographiert
und ergibt die Titelverbindung.
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BEISPIEL 24
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3'-O-[Propyl-(3-phthalimido)]-5'-O-DMT-N6-benzoyl-adenosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
-
3'-O-(Propyl-3-phthalimid)-5'-O-DMT-N6-benzoyladenosin
wird mit (β-Cyanoethoxy)chlor-N,N-diisopropyl)aminophosphan
in einer Weise behandelt, die der Arbeitsweise von Seela, et al.,
Biochemistry 1987, 26, 2.233 ähnlich
ist. Chromatographie auf Silicagel (EtOAc/Hexan) ergibt die Titelverbindung
als einen weißen Schaum.
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BEISPIEL 25
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3'-O-(Aminopropyl)-adenosin
-
Eine
Lösung
von 3'-O-(Propyl-3-phthalimid)adenosin
(8,8 g, 19 mmol), 95%igem Ethanol (400 ml) und Hydrazin (10 ml,
32 mmol) wird 16 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Das Reaktionsgemisch wird
filtriert und das Filtrat unter Vakuum eingeengt. Es wird Wasser
(150 ml) zugegeben und mit Essigsäure auf pH 5,0 angesäuert. Die
wässrige
Lösung
wird mit EtOAc (2 × 30
ml) extrahiert, und die wässrige
Phase wird unter Vakuum eingeengt und ergibt die Titelverbindung
als ein HOAc-Salz.
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BEISPIEL 26
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3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]-adenosin
-
Eine
Lösung
von 3'-O-(Propylamino)adenosin
in Methanol (50 ml) und Triethylamin (15 ml, 108 mmol) wird mit
Ethyltrifluoracetat (18 ml, 151 mmol) behandelt. Das Reaktionsgemisch
wird 16 h lang gerührt
und dann unter Vakuum eingeengt, und das entstandene Gummi wird
auf Silicagel (9/1, EtOAc-MeOH) chromatographiert und ergibt die
Titelverbindung.
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BEISPIEL 27
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N6-Dibenzoyl-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-adenosin
-
3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]adenosin
wird gemäß Beispiel
22 unter Benutzung einer Jones-Modifikation behandelt, wobei bei
der Aufarbeitung Tetrabutylammoniumfluorid anstelle von Ammoniumhydroxid
benutzt wird. Das Rohprodukt wird unter Benutzung von Silicagel-Chromatographie
(EtOAc/MeOH 1/1) gereinigt und ergibt die Titelverbindung.
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BEISPIEL 28
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N6-Dibenzoyl-5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-adenosin
-
DMT-Cl
(3,6 g, 10,0 mmol) wird zu einer Lösung von N6-(Dibenzoyl)-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl)adenosin
in Pyridin (100 ml) bei Raumtemperatur gegeben und 16 h lang gerührt. Die
Lösung
wird unter Vakuum eingeengt und auf Silicagel (EtOAc/TEA 99/1) chromatographiert
und ergibt die Titelverbindung.
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BEISPIEL 29
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N6-Dibenzoyl-5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-adenosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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Eine
Lösung
von N6-(Dibenzoyl)-5'-O-(DMT)-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]adenosin in
trockenem CH2Cl2 wird
mit Bis-N,N-diisopropylamino-cyanoethylphosphit (1,1 Äq.) und
N,N-Diisopropylaminotetrazolid (katalytische Menge) bei Raumtemperatur
16 h lang behandelt. Das Reaktionsgemisch wird unter Vakuum eingeengt
und auf Silicagel (EtOAc/Hexan/TEA 6/4/1) chromatographiert und
ergibt die Titelverbindung.
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BEISPIEL 30
-
3'-O-(Butylphthalimido)-adenosin
-
Die
Titelverbindung wird gemäß Beispiel
21 unter Benutzung von N-(4-Brombutyl)phthalimid anstelle von 1-Brompropan
hergestellt. Chromatographie auf Silicagel (EtOAc/MeOH) ergibt die
Titelverbindung; 1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6) δ 5,88
(d, 1H, C1'H).
-
BEISPIEL 31
-
N6-Benzoyl-3'-O-(butylphthalimido)-adenosin
-
Die
Benzoylierung von 3'-O-(Butylphthalimid)adenosin
gemäß Beispiel
22 ergibt die Titelverbindung.
-
BEISPIEL 32
-
N6-Benzoyl-5'-O-DMT-3'-O-(butylphthalimido)-adenosin
-
Die
Titelverbindung wird aus 3'-O-(Butylphthalimid)-N6-benzoyladenosin
gemäß Beispiel
22 hergestellt.
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BEISPIEL 33
-
N6-Benzoyl-5'-o-DMT-3'-O-(butylphthalimido)-adenosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
-
Die
Titelverbindung wird aus 3'-O-(Butylphthalimid)-5'-O-DMT-N6-benzoyladenosin
gemäß Beispiel
24 hergestellt.
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BEISPIEL 34
-
3'-O-(Pentylphthalimido)-adenosin
-
Die
Titelverbindung wird gemäß Beispiel
21 unter Benutzung von N-(5-Brompentyl)phthalimid hergestellt. Das
Rohmaterial aus der Extraktion wird unter Benutzung von CHCl3/MeOH (95/5) auf Silicagel chromatographiert
und ergibt ein Gemisch der 2'-
und 3'-Isomeren.
Das 2'-Isomer wird
aus EtOH/MeOH 8/2 umkristallisiert. Die Mutterlauge wird erneut
auf Silicagel chromatographiert und ergibt das 3'-Isomer. 2'-O-(Pentylphthalimido)adenosin: Smp.
159 bis 160 °C.
Anal. berechnet für
C23H24N6O5: C, 57,26; H, 5,43; N, 17,42. Gefunden:
C, 57,03; H, 5,46; N, 17,33. 3'-O- (Pentylphthalimido)adenosin: 1H-NMR (DMSO-d6) δ 5,87 (d,
1H, H-1').
-
BEISPIEL 35
-
N6-Benzoyl-3'-O-(pentylphthalimido)-adenosin
-
Die
Benzoylierung von 3'-O-(Pentylphthalimido)adenosin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 22 erzielt und ergibt die Titelverbindung.
-
BEISPIEL 36
-
N6-Benzoyl-5'-O-DMT-3'-O-(pentylphthalimido)-adenosin
-
Die
Titelverbindung wird aus 3'-O-(Pentylphthalimid)-N6-benzoyladenosin
gemäß der Arbeitsweise von
Beispiel 23 hergestellt. Chromatographie auf Silicagel (Ethylacetat,
Hexan, Triethylamin) ergibt die Titelverbindung.
-
BEISPIEL 37
-
N6-Benzoyl-5'-O-DMT-3'-O-(pentylphthalimido)-adenosin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
-
Die
Titelverbindung wird aus 3'-O-(Pentylphthalimid)-5'-O-(DMT)-N6-benzoyladenosin
gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 24 hergestellt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 38
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3'-O-(Propylphthalimido)uridin
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Eine
Lösung
des Uridin-Zinn-Komplexes (48,2 g, 115 mmol) in trockenem DMF (150
ml) und N-(3-Brompropyl)phthalimid (46 g, 172 mmol) wurden 6 h lang
auf 130 °C
erwärmt.
Das Rohprodukt wurde direkt auf Silicagel (CHCl3/MeOH
95/5) chromatographiert. Das Isomerenverhältnis von 2' zu 3' des gereinigten Gemisches betrug 81/19.
Das 2'-Isomer wurde
durch Kristallisation aus MeOH gewonnen. Das Filtrat wurde unter
Benutzung von CHCl3/MeOH (95/5) auf Silicagel
wieder chromatographiert und ergab das 3'-Isomer als einen Schaum. 2'-O-(Propylphthalimid)uridin:
Analysenprobe umkristallisiert aus MeOH, Smp. 165,5 bis 166,5 °C, 1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6) δ 1,87 (m,
2H, CH2), 3,49–3,65 (m, 4H, C2'H), 3,80–3,90 (m,
2H, C3'H1C4'H), 4,09 (m, 1H, C2'H), 5,07 (d,
1h, C3'OH),
5,16 (m, 1H, C5'OH), 5,64 (d, 1H, CH=), 7,84 (d,
1H, C1'H),
7,92 (bs, 4H, Ar), 7,95 (d, 1H, CH=) und 11,33 (s, 1H, ArNH). Anal.
berechnet C20H21N3H8, C, 55,69; H,
4,91; N, 9,74. Gefunden: C, 55,75; H, 5,12; N, 10,01. 3'-O-(Propylphthalimid)uridin: 1H-NMR (DMSO-d6) δ 5,74 (d,
1H, H-1').
-
BEISPIEL 39
-
3'-O-(Aminopropyl)-uridin
-
Die
Titelverbindung wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 25 hergestellt.
-
BEISPIEL 40
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3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]-uridin
-
3'-O-(Propylamino)uridin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 26 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
-
BEISPIEL 41
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5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]-uridin
-
3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]uridin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 28 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 42
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5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-uridin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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5'-O-(DMT)-3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]uridin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 29 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 43
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3'-O-(Propylphthalimido)-cytidin
-
Die
Titelverbindungen wurden gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 21 hergestellt.
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2'-O-(Propylphthalimid)cytidin: 1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6) δ 5,82 (d,
1H, C1'H).
-
3'-O-(Propylphthalimid)cytidin: 1H-NMR (200 MHz, DMSO-d6) δ 5,72 (d,
1H, C1'H).
-
BEISPIEL 44
-
3'-O-(Aminopropyl)-cytidin
-
3'-O-(Propylphthalimid)cytidin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 25 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 45
-
3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]-cytidin
-
3'-O-(Propylamino)cytidin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 26 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
-
BEISPIEL 46
-
N4-Benzoyl-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-cytidin
-
3'-O-[3-(N-Trifluoracetamido)propyl]cytidin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 27 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
-
BEISPIEL 47
-
N4-Benzoyl-5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-cytidin
-
N4-(Benzoyl)-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-cytidin
wird gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 28 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 48
-
N4-Benzoyl-5'-O-DMT-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]-cytidin-2'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
-
N4-(Benzoyl)-5'-O-(DMT)-3'-O-[3-(N-trifluoracetamido)propyl]cytidin wird
gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 29 behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 49
-
Allgemeine
Arbeitsweisen für
die Oligonukleotid-Synthese
-
Oligonukleotide
wurden in einem Nukleinsäuresynthesesystem
Perseptive Biosystems Expedite 8901 synthetisiert. Mehrere 1-μmol-Synthesen
wurden für
jedes Oligonukleotid durchgeführt.
Tritylgruppen wurden mit Trichloressigsäure entfernt (975 μl während einer
Minute), gefolgt von einer Acetonitril-Wäsche. Alle Standard-Amidite
(0,1 M) wurden zweimal pro Zyklus gekoppelt (die gesamte Kopplungsdauer
betrug etwa 4 Minuten). Alle neuen Amidite wurden in trockenem Acetonitril
(100 mg Amidit/1 ml Acetonitril) gelöst, um etwa 0,08 bis 0,1 M
Lösungen
zu ergeben. Die gesamte Kopplungsdauer betrug etwa 6 Minuten (105 μl zugeführtes Amidit).
1-H-Tetrazol in Acetonitril wurde als das Aktivierungsagens benutzt. Überschüssiges Amidit
wurde mit Acetonitril weggewaschen. (1S)-(+)-(10-Camphersulfonyl)oxaziridin (CSO, 1,0
g CSO/8,72 ml trockenes Acetonitril) wurde benutzt, um Phosphodiester-Bindungen zu oxidieren
(4-minütiger
Warteschritt), wohingegen 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid (Beaucage-Reagens, 3,4 g Beaucage-Reagens/200
ml Acetonitril) benutzt wurde, um Phosphorothioat-Bindungen zu oxidieren
(1- minütiger Warteschritt).
Nichtumgesetzte Funktionalitäten
wurden mit einem 50:50-Gemisch aus Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid
und Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol verkappt. Die Tritylausbeuten
wurden während
der Dauer der Synthese mittels des Tritylmonitors überwacht.
Die abschließende
DMT-Gruppe wurde intakt belassen. Die Oligonukleotide wurden in
1 ml 28,0- bis 30%igem Ammoniumhydroxid (NH4OH)
während
etwa 16 Stunden bei 55 °C
entschützt.
Oligonukleotide wurden auch in einem größeren Maßstab hergestellt (20 μmol/Synthese).
Tritylgruppen wurden mit etwas mehr als 8 ml Trichloressigsäure entfernt.
Alle Standard-Amidite (0,1 M) wurden zweimal pro Zyklus gekoppelt
(13-minütiger
Kopplungsschritt). Alle neuen Amidite wurden ebenfalls viermal pro
Zyklus gekoppelt, jedoch wurde die Kopplungsdauer auf etwa 20 Minuten
erhöht
(480 μl
Amidit zuführend).
Die Oxidationsdauern blieben die gleichen, jedoch erhöhte sich
die Zufuhr an Oxidationsmittel auf etwa 1,88 ml je Zyklus. Oligonukleotide
wurden in 5 ml 28,0- bis 30%igem NH4OH während etwa
16 Stunden bei 55 °C
entschützt.
-
Tabelle
I 3'-O-(2-Methoxyethyl)-haltige,
2'-5'-verknüpfte Oligonukleotide
-
-
- 1Alle mit einem Stern versehenen
Nukleoside enthalten 3'-O-(2-Methoxyethyl).
-
BEISPIEL 50
-
Allgemeine Arbeitsweise
zur Reinigung von Oligonukleotiden
-
Im
Anschluss an den Spaltungs- und den Entschützungsschritt wurden die Roholigonukleotide
(wie z.B. diejenigen, die in Beispiel 49 synthetisiert wurden) unter
Benutzung von 0,45-μm-Nylon-Acrodisc-Spritzenfiltern
von Gelman vom CPG abfiltriert. Überschüssiges NH4OH wurde in einem Savant AS160 Automatic Speedvac
abgedampft. Die Rohausbeute wurde in einem Diodenarray-Spektrophotometer
8452A von Hewlett Packard bei 260 nm gemessen. Rohproben wurden
dann in einem Elektrospray-Massenspektrometer von Hewlett Packard
massenspektrometrisch (MS) und in einem Beckmann-P/ACE-System 5000 mittels
Kapillar-Gelelektrophorese (CGE) analysiert. Trityl-On-Oligonukleotide
wurden mittels präparativer
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatograpie
(HPLC) gereinigt. Die HPLC-Bedingungen waren wie folgt: Waters 600E
mit Detektor 991; Säule
Waters Delta Pak C4 (7,8 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM Triethylammoniumacetat (TEA-Ac), pH 7,0; B: 100 % Acetonitril;
Durchflussgeschwindigkeit 2,5 ml/min; Gradient: 5 % B während der
ersten fünf
Minuten mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten. Größere Oligo-Ausbeuten
aus den größeren 20-μmol-Synthesen wurden
auf größeren HPLC-Säulen (Waters Bondapak
HC18HA) gereinigt, und die Durchflussgeschwindigkeit wurde auf 5,0
ml/min erhöht.
Geeignete Fraktionen wurden aufgefangen und Lösemittel im Speedvac weggetrocknet.
Die Oligonukleotide wurden während
etwa 45 Minuten in 80%iger Essigsäure detrityliert und wieder
lyophilisiert. Freies Trityl und überschüssiges Salz wurden entfernt,
indem die detritylierten Oligonukleotide durch Sephadex G-25 (Größenausschlusschromatographie)
gegeben und geeignete Proben mittels eines Pharmacia-Fraktionensammlers
aufgefangen wurden. Das Lösemittel
wurde wieder in einem Speedvac abgedampft. Die gereinigten Oligonukleotide
wurden dann mittels CGE, HPLC (Durchflussgeschwindigkeit 1,5 ml/min,
Säule Waters
Delta Pak C4, 3,9 × 300
mm) und MS auf Reinheit analysiert. Die Endausbeute wurde mittels
eines Spektrophotometers bei 260 nm bestimmt.
-
Tabelle
II Physikalische
Kennzeichen von 3'-O-(2-Methoxyethyl)-haltigen 2'-5'-verknüpften Oligonukleotiden
-
-
- 2Bedingungen: Waters 600E mit Detektor
991; Säule
Waters C4 (3,9 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM TEA-Ac, pH 7,0; B: 100 % Acetonitril; Durchflussgeschwindigkeit
1,5 ml/min; Gradient: 5 % B während
der ersten fünf Minuten
mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten.
-
BEISPIEL 51
-
Untersuchungen von Tm modifizierter Oligonukleotide
-
Oligonukleotide,
die in den Beispielen 49 und 50 synthetisiert wurden, wurden durch
Messung ihrer Schmelztemperatur (Tm) hinsichtlich
ihrer relativen Fähigkeit
beurteilt, an ihre komplementären
Nukleinsäuren zu
binden. Die Schmelztemperatur (Tm), eine
kennzeichnende physikalische Eigenschaft von Doppelhelices, bezeichnet
die Temperatur (in Grad Celsius), bei der 50 % helikale (hybridisiert)
gegenüber
Knäuel-Formen (unhybridisiert)
vorliegen. Tm wird unter Benutzung des UV-Spektrums
gemessen, um die Bildung und den Zerfall (Schmelzen) des Hybridisierungskomplexes
zu bestimmen. Die Basenstapelung, die während der Hybridisierung erfolgt,
ist von einer Verringerung der UV-Absorption (Hypochromizität) begleitet.
Folglich zeigt eine Verringerung der UV-Absorption eine höhere Tm an. Je höher die Tm ist,
desto größer ist
die Festigkeit der Bindungen zwischen den Strängen.
-
Ausgewählte Prüf-Oligonukleotide
und ihre komplementären
Nukleinsäuren
wurden mit einer Standardkonzentration von 4 μM für jedes Oligonukleotid in Puffer
(100 mM NaCl, 10 mM Natriumphosphat, pH 7,0, 0,1 mM EDTA) inkubiert.
Die Proben wurden auf 90 °C
erhitzt, und die Anfangsextinktion wurde unter Benutzung eines Guilford-Response-II-Spektrophotometers
(Corning) erfasst. Die Proben wurden dann langsam auf 15 °C abkühlt, und
dann wurde die Änderung
der Extinktion bei 260 nm unter Erwärmen während des Wärmedenaturierungsvorganges überwacht.
Die Temperatur wurde um 1 °C/Extinktionsablesung
erhöht
und das Denaturierungsprofil analysiert, indem die erste Ableitung
der Schmelzkurve gebildet wurde. Die Daten wurden auch unter Benutzung
einer linearen Zwei-Zustände-Regressionsanalyse
analysiert, um die Tm = s zu bestimmen.
Die Ergebnisse dieser Prüfungen
für einige
der Oligonukleotide von Beispiel 49 und 50 sind in Tabelle III unten
gezeigt.
-
Tabelle
III T
m Analyse von Oligonukleotiden
-
-
- 1Alle mit einem Stern versehenen
Nukleoside enthalten 3'-O-(2-Methoxyethyl).
-
BEISPIEL 52
-
NMR-Experimente an modifizierten
Oligonukleotiden, Vergleich von 3',5'-
mit 2',5'-Internukleotidbindungen
und 2'-Substituenten
mit 3'-Substituenten
mittels NMR
-
Das
400-MHz-1H-Spektrum des Oligomers d(GAU2*CT), wobei U2*
= 2'-O-Aminohexyluridin,
zeigte 8 Signale zwischen 7,5 und 9,0 ppm, die den 8 aromatischen
Protonen entsprechen. Außerdem
erscheint das anomere Proton von U* als ein Duplett bei 5,9 ppm
mit J1',2' = 7,5 Hz,
was C2'-endo-Zuckerwellung anzeigt. Das
entsprechende 2'-5'-gebundene Isomer
zeigt eine ähnliche
Struktur mit J1',2' =
3,85 Hz bei 5,75 ppm, was eine RNA-Typ-Zuckerwellung am neuen Modifizierungsort
anzeigt, die für
die Hybridisierung mit einem mRNA-Ziel günstig ist. Das Protonenspektrum
des Oligomers d(GACU3*), wobei U3* = 3'-O-Hexylamin,
zeigte die erwarteten 7 aromatischen Protonensignale zwischen 7,5
und 9,0 ppm und das anomere Protonenduplett bei 5,9 ppm mit J1',2' = 4,4 Hz.
Dies weist auf eine C3'-endo-Wellung
der 3'-O-Alkylamino-Verbindungen
im höheren
Maße im
Vergleich zu ihren 2'-Analogen
hin. Die 31P-NMR dieser Oligonukleotide
zeigte die erwarteten 4 und 3 Signale von den Internukleotid-Phosphat-Bindungen
für d(GAU*CT)
bzw. d(GACU*). 3'-5'-gebundene gegenüber 2'-5'-gebundenen weisen
bei der RP-HPLC unterschiedliche Retentionszeiten und folglich unterschiedliche
Lipophilie auf, was ein möglicherweise
unterschiedliches Ausmaß an
Wechselwirkungen mit Zellmembranen andeutet.
-
BEISPIEL 53
-
Tm-Analyse
von 2',5'-verbundenen Oligonukleotiden
im Vergleich zu 3',5'-verbundenen Oligonukleotiden
-
Thermische
Schmelzungen wurden gemäß standardisierter
Arbeitsweisen in der Literatur durchgeführt. Die Oligonukleotid-Identität ist wie
folgt: Oligonukleotid A ist ein normales 3'-5'-gebundenes
Phosphodiester-Oligodesoxyribonukleotid
mit der Sequenz d(GGC TGU* CTG CG) (SEQ ID NO: 16), wobei der *
den Befestigungsort eines 2'- Aminoverbinders kennzeichnet.
Oligonukleotid B ist ein normales 3'-5'-gebundenes Phosphodiester-Oligoribonukleotid
mit der Sequenz d(GGC TGU* CTG CG), wobei der * den Befestigungsort eines
2'-Aminoverbinders
kennzeichnet. Alle Ribonukleotide der Oligonukleotide mit Ausnahme
desjenigen, das den *-Substituenten trägt, sind 2'-O-Methyl-Ribonukleotide. Das Oligonukleotid C
weist 2'-5'-Bindung in der *-Position
zusätzlich
zu einem 3'-Aminoverbinder
an diesem Ort auf. Der Rest des Oligonukleotids ist ein Phosphodiester-Oligodesoxyribonukleotid
mit der Sequenz d(GGC TGU* CTG CG). Das zugrundeliegende Oligonukleotid
(kein 2'-Aminoverbinder)
war in die Untersuchung nicht einbezogen.
-
-
Die
2'-5'-Bindungen zeigten
eine höhere
Schmelztemperatur gegenüber
einem RNA-Ziel im Vergleich zu einem DNA-Ziel.
-
BEISPIEL 54
-
Schlangengift-Phosphodiesterase-
und Leber-Homogenat-Experimente
zur Oligonukleotid-Stabilität
-
Die
folgenden Oligonukleotide wurden gemäß der Arbeitsweise von Beispiel
49 synthetisiert.
-
Tabelle
IV Zur
Beurteilung der Stabilität
synthetisierte modifizierte Oligonukleotide
-
- 1Alle einem Stern versehenen Nukleoside
enthalten 3'-O-(2-Methoxyethyl).
Alle Nukleoside mit einem # enthalten 2'-O-(2-Methoxyethyl).
-
Die
Oligonukleotide wurden gemäß der Arbeitsweise
von Beispiel 50 gereinigt und hinsichtlich ihrer Struktur analysiert.
-
Tabelle
V Eigenschaften
modifizierter Oligonukleotide
-
- 1Alle mit einem Stern versehenen
Nukleoside enthalten 3'-O-(2-Methoxyethyl).
Alle Nukleoside mit einem # enthalten 2'-O-(2-Methoxyethyl).
- 2Bedingungen: Waters 600E mit Detektor
991; Säule
Waters C4 (3,9 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM TEA-Ac, pH 7,0; B: 100 % Acetonitril; Durchflussgeschwindigkeit
1,5 ml/min; Gradient: 5 % B während
der ersten fünf Minuten
mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten.
-
BEISPIEL 55
-
3'-O-Aminopropyl-modifizierte Oligonukleotide
-
Unter
Befolgung der oben veranschaulichten Arbeitsweisen zur Synthese
von Oligonukleotiden wurden außer
den herkömmlichen
Amiditen modifizierte 3'-Amidite
benutzt, um die Oligonukleotide herzustellen, die in Tabelle VI
und VII aufgeführt
sind. Zu benutzten Nukleosiden gehören N6-Benzoyl-3'-O-propylphthalimido-A-2'-amidit, 2'-O-Propylphthaloyl-A-3'-amidit, 2'-O-Methoxyethyl-thymidin-3'-amidit (RIC, Inc.), 2'-O-MOE-G-3'-amidit (RI Chemical),
2'-O-Methoxyethyl-5-methylcytidin-3'-amidit, 2'-O-Methoxyethyl-adenosin-3'-amidit (RI Chemical)
und 5-Methylcytidin-3'-amidit. 3'-Propylphthalimido-A
und 2'-Propylphthalimido-A wurden
als der feste LCA-CPG-Träger
benutzt. Die erforderlichen Mengen der Amidite wurden in getrocknete Fläschchen
gegeben, in Acetonitril gelöst
(unmodifizierte Nukleoside wurden zu 1 M Lösungen hergestellt und modifizierte
Nukleoside zu 100 mg/ml) und in einem Millipore-ExpediteTM-Nukleinsäuresynthesesystem mit den geeigneten
Pforten verbunden. Festes Trägerharz
(60 mg) wurde in jeder Säule
für die
Synthese im 2-x-1-μmol-Maßstab benutzt
(für jedes
Oligo wurden 2 Säulen
benutzt). Die Synthese wurde unter Benutzung der Kopplungsvorschrift
IBP-PS (1 μmol) für Phosphorothioat-Rückgrate
und CSO-8 für
Phosphodiester durchgeführt.
Die Trityl-Berichte zeigten normale Kopplungsergebnisse an.
-
Nach
der Synthese wurden die Oligonukleotide während etwa 16 h bei 55 °C mit konz.
Ammoniumhydroxid (aq), das 10 einer Lösung von 40%igem Methylamin
(aq) enthielt, entschützt.
Dann wurden sie unter Benutzung eines Savant AS160 Automatic SpeedVac
eingedampft (um Ammoniak zu entfernen) und filtriert, um das CPG-Harz
zu entfernen. Die Rohproben wurden mittels MS, HPLC und CE analysiert.
Dann wurden sie in einem HPLC-System Waters 600E mit einem Detektor
991 unter Benutzung einer präparativen
Säule Waters
C4 (Alice C4 Prep.) und den folgenden Lösemitteln A: 50 mM TEA-Ac,
pH 7,0, und B: Acetonitril unter Benutzung des AMPREP2@-Verfahrens
gereinigt. Nach der Reinigung wurden die Oligonukleotide zur Trockne
eingedampft und dann während
etwa 30 min mit 80%iger Essigsäure
bei Raumtemperatur detrityliert. Dann wurden sie eingedampft. Die
Oligonukleotide wurden in konz. Ammoniumhydroxid gelöst und dann
durch eine Säule
gegeben, die Sephadex G-25 enthielt, wobei Wasser als das Lösemittel
und ein Fraktionensammler Pharmacia LKB SuperFrac benutzt wurden.
Die resultierenden gereinigten Oligonukleotide wurden eingedampft
und mittels MS, CE und HPLC analysiert.
-
Tabelle
VI Oligonukleotide,
die Aminopropyl-Substituenten tragen
-
-
- 1Alle unterstrichenen Nukleoside
tragen einen 2'-O-Methoxyethyl-Substituenten;
Internukleotidbindungen in PS/PO-Oligonukleotiden sind durch die
tiefgestellten Darstellungen > s
= bzw. > o = gekennzeichnet;
A* = 3'-Aminopropyl-A; A*
= 2'-Aminopropyl-A;
C = 5-Methyl-C
-
Tabelle
VII Aminopropyl-modifizierte
Oligonukleotide
-
BEISPIEL 56
-
In-vivo-Stabilität modifizierter
Oligonukleotide
-
Die
in-vivo-Stabilität
ausgewählter
modifizierter Oligonukleotide, die in den Beispielen 49 und 55 synthetisiert
wurden, wurde in BALB/c-Mäusen
bestimmt. Im Anschluss an eine einzelne intravenöse Verabreichung von 5 mg/kg
Oligonukleotid wurden in verschiedenen Zeitabständen Blutproben gezogen und
mittels CGE analysiert. Für
jedes geprüfte
Oligonukleotid wurden 9 männliche
BALB/c-Mäuse
(Charles River, Wilmington, MA), die etwa 25 g wogen, benutzt. Im
Anschluss an eine einwöchige
Akklimatisierung erhielten die Mäuse
eine einzelne Schwanzveneninjektion von Oligonukleotid (5 mg/kg),
verabreicht in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), pH 7,0. An jeder
Gruppe wurden eine retrobulbäre
(entweder nach 0,25, 0,5, 2 oder 4 h nach Gabe) und eine terminale
Blutentnahme (entweder 1, 3, 8 oder 24 h nach Gabe) vorgenommen.
Die terminale Blutentnahme (etwa 0,6 bis 0,8 ml) erfolgte mittels
Herzpunktion im Anschluss an Ketamin/Xylazin-Anästhesie. Das Blut wurde in
ein mit EDTA beschichtetes Sammelröhrchen überführt und zentrifugiert, um Plasma
zu erhalten. Zum Abschluss wurden jeder Maus die Leber und die Nieren
entnommen. Plasma und Gewebehomogenate wurden zur Analyse benutzt,
um den intakten Oligonukleotid-Gehalt
mittels CGE zu bestimmen. Alle Proben wurden nach der Gewinnung
unverzüglich
auf Trockeneis eingefroren und bis zur Analyse bei –80 °C aufbewahrt.
-
Die
CGE-Analyse zeigte die relative Nukleasebeständigkeit 2',5'-gebundener
Oligomere im Vergleich zu ISIS 11061 (Tabelle III, Beispiel 51)
(einheitliches 2'-Desoxyphosphorothioat-Oligonukleotid,
gezielt auf Maus-c-Raf).
Aufgrund der Nukleasebeständigkeit
der 2',5'-Bindung in Verbindung
mit der Tatsache, dass 3'-Methoxyethoxy-Substituenten gegenwärtig sind
und für
weiteren Nukleaseschutz sorgen, wurde festgestellt, dass die Oligonukleotide
ISIS 17176, ISIS 17177, ISIS 17178, ISIS 17180, ISIS 17181 und ISIS
21415 in Plasma stabiler waren, ISIS 11061 (Tabelle III) jedoch
nicht. Ähnliche
Beobachtungen wurden an Nieren- und Lebergewebe gemacht.
-
Dies
deutet an, dass 2',5'-Bindungen mit 3'-Methoxyethoxy-Substituenten in
Plasma, Niere und Leber gegenüber
5'-Exonukleasen und
3'-Exonukleasen
ausgezeichnete Nukleasebeständigkeit
bieten. Somit können
Oligonukleotide mit längeren
Wirkdauern durch Einbinden sowohl der 2',5'-Bindung als auch
der 3'-Methoxyethoxy-Motive
in ihre Struktur aufgebaut werden. Es wurde auch festgestellt, dass
die 2',5'-Phosphorothioat-Bindungen
stabiler sind als 2',5'-Phosphodiester-Bindungen.
In 4 ist eine Aufzeichnung des Prozentsatzes von
Oligonukleotid mit voller Länge
dargestellt, das in Plasma eine Stunde nach der Verabreichung eines
intravenösen
Bolus von 5 mg/kg Oligonukleotid intakt bleibt.
-
In 5 ist
eine Aufzeichnung des Prozentsatzes von Oligonukleotid mit voller
Länge dargestellt,
das in Gewebe 24 Stunden nach der Verabreichung eines intravenösen Bolus
von 5 mg/kg Oligonukleotid intakt bleibt.
-
In 6 sind
CGE-Spuren von Prüf-Oligonukleotiden
und einem Standard-Phosphorothioat-Oligonukleotid in sowohl Mausleberproben
als auch Mausniereproben nach 24 Stunden dargestellt. Wie durch
diese Spuren offensichtlich ist, ist bei den Oligonukleotiden der
Erfindung im Vergleich zu dem Standard, der in Tafel A gezeigt ist,
eine größere Menge
an intaktem Oligonukleotid vorhanden. Das Oligonukleotid, das in
Tafel B gezeigt ist, wies einen Substituenten der Erfindung an jedem
der 5'- und 3'-Enden eines Phosphorothioat-Oligonukleotids
auf, wohingegen das Phosphorothioat-Oligonukleotid, das in Tafel
C gezeigt ist, einen Substituenten an dem 5'-Ende und zwei an dem 3'-Ende aufwies. Das
Oligonukleotid von Tafel D weist einen Substituenten der Erfindung
auf, der in eine 2',5'-Phosphodiester-Bindung sowohl an seinem
5'- als auch 3'-Ende eingebunden ist. Obwohl es weniger
stabil als das Oligonukleotid ist, das in Tafel B und C gezeigt
ist, ist es stabiler als das vollständige Standard-Phosphorothioat-Oligonukleotid von
Tafel A.
-
BEISPIEL 57
-
Kontrolle der c-Raf-Botschaft
in bEND-Zellen unter Benutzung modifizierter Oligonukleotide
-
Um
die Aktivität
einiger der Oligonukleotide festzustellen, wurde ein in-vitro-Zellkulturassay
benutzt, mit dem das zelluläre
Ausmaß an
c-Raf-Expression in bEND-Zellen gemessen wird.
-
Zellen und Reagenzien
-
Die
bEnd.3-Zelllinie, ein Gehirn-Endothelioma, wurde von Dr. Werner
Risau (Max-Planck-Institut) erhalten. Opti-MEM, Trypsin-EDTA und
DMEM mit hohem Glucosegehalt wurden von Gibco-BRL (Grand Island, NY)
bezogen. Dulbeccos PBS wurde von Irvine Scientific (Irvine, CA)
bezogen. Sterile Gewebekulturplatten mit 12 Vertiefungen und Facsflow-Lösung wurden
von Becton Dickinson (Mansfield, MA) bezogen. Ultrareiner Formaldehyd
wurde von Polysciences (Warrington, PA) bezogen. NAP-5-Säulen wurden
von Pharmacia (Uppsala, Schweden) bezogen.
-
Oligonukleotid-Behandlung
-
Zellen
wurden in Platten mit 12 Vertiefungen mit DMEM, das 4,5 g/l Glucose
und 10 % FBS enthielt, auf etwa 75 Konfluenz gezüchtet. Die Zellen wurden dreimal
mit Opti-MEM, vorgewärmt auf
37 °C, gewaschen. Das
Oligonukleotid wurde mit einem kationischen Lipid (Lipofectin-Reagens,
GIBCO/BRL) vorgemischt und in einer Reihe auf die gewünschten
Konzentrationen verdünnt
und für
eine 4-stündige Inkubation
bei 37 °C
auf die gewaschenen Zellen überführt. Die
Medien wurden dann entfernt und für die Northern-Blot-Analyse
von mRNA für
24 Stunden mit normalen Wachstumsmedien ersetzt.
-
Northern-Blot-Analyse
-
Zur
Bestimmung von mRNA-Gehalten mittels der Northern-Blot-Analyse wurde die
gesamte RNA 24 h nach dem Beginn der Oligonukleotidbehandlung mittels
der Guanidiniumisothiocyanat-Arbeitsweise (Monia et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 1996, 93, 15.481 bis 15.484) aus Zellen präpariert.
Die gesamte RNA wurde mittels Zentrifugieren der Zelllysate auf
einem CsCl-Kissen isoliert. Die Northern-Blot-Analyse, die RNA-Quantifizierung und
-Normalisierung auf G#PDH-mRNA-Gehalte wurden gemäß einer
beschriebenen Arbeitsweise (Dean und McKay, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 1994, 91, 11.762 bis 11.766) durchgeführt. In bEND-Zellen zeigten
die 2-,5-gebundenen
3'-O-Methoxyethyl-Oligonukleotide
eine Verringerung der c-Raf-Botschaftsaktivität als eine Funktion der Konzentration.
Die Tatsache, dass diese modifizierten Oligonukleotide die Aktivität beibehielten,
verspricht verringerte Dosierungsfrequenz bei diesen Oligonukleotiden,
die auch erhöhte
in-vivo-Nukleasebeständigkeit
zeigen. Alle 2',5'-gebundenen Oligonukleotide
behielten die Aktivität
des Eltern-11061-Oligonukleotids
(Tabelle III) und verbesserten die Aktivität noch weiter. Ein Schaubild
der Wirkung der Oligonukleotide der vorliegenden Erfindung auf die
c-Raf-Expression
(im Vergleich zur Kontrollprobe) in bEND-Zellen ist in 7 gezeigt.
-
BEISPIEL 58
-
Synthese von MMI-haltigen
Oligonukleotiden
-
a. Bis-2'-O-methyl-MMI-Bausteine
-
Die
Synthese dimerer MMI-Bausteine (d.h. R = CH3)
ist früher
beschrieben worden (siehe z.B. Swayze et al., Synlett 1997, 859;
Sanghvi et al., Nucleosides & Nucleotides
1997, 16, 907; Swayze et al., Nucleosides & Nucleotides 1997, 16, 971; Dimock
et al., Nucleosides & Nucleotides
1997, 16, 1. 629). Allgemein wurden 5'-O-(4,4'-Dimethoxytrityl)-2'-O-methyl-3'-C-formyl-Nukleoside
mit 5'-O-(N-Methylhydroxylamino)-2'-O-methyl-3'-O-TBDPS-Nukleosiden unter
Benutzung von 1 Äquivalent
BH3-Pyridin/1 Äquivalent Pyridinium-para-toluolsulfonat
(PPTS) in 3:1 MeOH/THF kondensiert. Die entstandenen dimeren MMI-Blöcke wurden
dann in dem unteren Teil des Zuckers mit 15 Äquivalenten Et3N-2HF
in THF entschützt.
So wurde die T*GiBu-Dimereinheit synthetisiert
und phosphityliert, um T*G(MMI)-Phosphoramidit zu ergeben. In einer ähnlichen
Weise wurde ABZ*T(MMI)-Dimer synthetisiert,
succinyliert und an poröses
Glas angehängt.
-
b. Oligonukleotid-Synthese
-
Oligonukleotide
wurden in einem Nukleinsäuresynthesesystem
Perseptive Biosystems Expedite 8901 synthetisiert. Mehrere 1-μmol-Synthesen
wurden für
jedes Oligonukleotid durchgeführt.
Fester A*MMIT-Träger wurde in die Säule gegeben.
Tritylgruppen wurden mit Trichloressigsäure entfernt (975 μl während einer
Minute), gefolgt von einer Acetonitril-Wäsche. Das Oligonukleotid wurde
unter Benutzung einer modifizierten Thioat-Vorschrift aufgebaut.
Standard-Amidite wurden in dieser Vorschrift über einen Zeitraum von 3 Minuten
zugeführt
(210 μl).
Das T*MMIG-Amidit wurde unter Benutzung
von 210 μl
während
insgesamt 20 Minuten doppelt gekoppelt. Die Menge an Oxidationsmittel,
3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid (Beaucage-Reagens, 3,4 g Beaucage-Reagens/200
ml Acetonitril), betrug 225 μl
(einminütiger
Warteschritt). Die nichtumgesetzten Nukleoside wurden mit einem
50:50-Gemisch aus Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid und Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol
verkappt. Die Tritylausbeuten wurden während der Dauer der Synthese
mittels des Tritylmonitors verfolgt. Die abschließende DMT-Gruppe wurde intakt
belassen. Nach der Synthese wurde der Inhalt der Synthesepatrone
(1 μmol)
in ein Pyrex-Fläschchen überführt und
das Oligonukleotid unter Benutzung von 5 ml 30%igem Ammoniumhydroxid
(NH4OH) während etwa 16 Stunden bei 55 °C von dem
porösen
Glas (CPG) abgespalten.
-
c. Oligonukleotid-Reinigung
-
Nach
dem Entschützungsschritt
wurden die Proben unter Benutzung von 0,45-μm-Nylon-Aerodisc-Spritzenfiltern
vom CPG abfiltriert. Überschüssiges NH4OH wurde in einem Savant AS160 Automatic SpeedVac
abgedampft. Die Rohausbeute wurde in einem Diodenarray-Spektrophotometer
8452A von Hewlett Packard bei 260 nm gemessen. Die Rohproben wurden
dann in einem Elektrospray-Massenspektrometer von Hewlett Packard
massenspektrometrisch (MS) analysiert. Die Trityl-On-Oligonukleotide wurden
mittels präparativer
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatograpie
(HPLC) gereinigt. Die HPLC-Bedingungen waren wie folgt: Waters 600E
mit Detektor 991; Säule
Waters Delta Pak C4 (7,8 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM Triethylammoniumacetat (TEA-Ac), pH 7,0; B: 100 % Acetonitril;
Durchflussgeschwindigkeit 2,5 ml/min; Gradient: 5 % B während der
ersten fünf
Minuten mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten. Fraktionen,
die das gewünschte
Produkt enthielten (Retentionszeit = 41 min für DMT-ON-16314; Retentionszeit
= 42,5 min für
DMT-ON-16315), wurden aufgefangen, und das Lösemittel wurde in dem SpeedVac
weggetrocknet. Die Oligonukleotide wurden während etwa 60 Minuten in 80%iger
Essigsäure
detrityliert und wieder lyophilisiert. Freies Trityl und überschüssiges Salz
wurden entfernt, indem die detritylierten Oligonukleotide durch
Sephadex G-25 (Größenausschlusschromatographie)
gegeben und geeignete Proben mittels eines Pharmacia-Fraktionensammlers
aufgefangen wurden. Das Lösemittel
wurde wieder in einem Speedvac abgedampft. Die gereinigten Oligonukleotide
wurden dann mittels CGE, HPLC (Durchflussgeschwindigkeit 1,5 ml/min;
Säule Waters
Delta Pak C4, 3,9 × 300
mm) und MS auf Reinheit analysiert. Die Endausbeute wurde mittels
eines Spektrophotometers bei 260 nm bestimmt.
-
Die
synthetisierten Oligonukleotide und ihre physikalischen Kennzeichen
sind in Tabelle VIII bzw. IX gezeigt. Alle mit einem Stern versehenen
Nukleoside enthalten MMI-Bindung.
-
Tabelle
VIII ICAM-1-Oligonukleotide,
die MMI-Dimere enthalten und für
in-vivo-Nuklease- und pharmakologische Untersuchungen synthetisiert
wurden
-
-
Tabelle
IX Physikalische
Kennzeichen von MMI-Oligomeren, die für pharmakologische und in-vivo-Nuklease-Untersuchungen
synthetisiert wurden
-
HPLC-Bedingungen:
Waters 600E mit Detektor 991; Säule
Waters C4 (3,9 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM TEA-Ac, pH 7,0; B: 100 % Acetonitril; Durchflussgeschwindigkeit
1,5 ml/min; Gradient: 5 % B während der
ersten fünf
Minuten mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten.
-
BEISPIEL 59
-
Synthese von Sp-terminalem
Oligonukleotid
-
a. 3'-O-t-Butyldiphenylsilyl-thymidin (1)
-
5'-O-Dimethoxytritylthymidin
wird mit 1 Äquivalent
t-Butyldiphenylsilylchlorid
(TBDPSCl) und 2 Äquivalenten
Imidazol in Lösemittel
DMF bei Raumtemperatur silyliert. Die 5'-Schutzgruppe wird durch Behandeln mit 3
Dichloressigsäure
in CH2Cl2 entfernt.
-
b. 5'-O-Dimethoxytrityl-thymidin-3'-O-yl-N,N-diisopropylamino(S-pivaloyl-2-mercaptoethoxy)phosphoramidit (2)
-
5'-O-Dimethoxytrityl-thymidin
wird mit Bis-(N,N-diisopropylamino)-S-pivaloyl-2-mercaptoethoxyphosphoramidit
und Tetrazol in CH2Cl2/CH3CN, wie beschrieben von Guzaev et al., Bioorganic & Medicinal Chemistry
Letters 1998, 8, 1.123, behandelt, um die Titelverbindung zu ergeben.
-
c. 5'-O-Dimethoxytrityl-2'-desoxy-adenosin-3'-O-yl-N,N-diisopropylamino(5-pivaloyl-2-mercaptoethoxy)phosphoramidit
(3)
-
5'-O-Dimethoxytrityl-N-6-benzoyl-2'-desoxy-adenosin
wird wie in dem vorhergehenden Beispiel phosphityliert, um das gewünschte Amidit
zu erhalten.
-
d. 3'-O-t-Butyldiphenylsilyl-2'-desoxy-N2-isobutyryl-guanosin (4)
-
5'-O-Dimethoxytrityl-2'-desoxy-N2-isobutyryl-guanisin wird mit TBDPSC1 und
Imidazol in DMF silyliert. Das 5'-DMT
wird dann mit 3 % DCA in CH2Cl2 entfernt.
-
e. T(Sp)G-Dimere
und T(S)-Phosphoramidit
-
Verbindung
4 und 2 werden unter Benutzung von 1H-Tetrazol in Lösemittel
CH3CN kondensiert (1:1 Äquivalent), gefolgt von Sulfurierung
unter Einsatz von Beaucage-Reagens (siehe z.B. Iyer et al., J. Org. Chem.
1990, 55, 4.693). Die Dimere (TG) werden mittels Säulenchromatographie
getrennt und die Silylgruppe unter Benutzung von t-Butylammoniumfluorid/THF
entschützt,
um Rp- und Sp-Dimere von TSG zu ergeben. Kleine Mengen dieser Dimere
werden vollständig
entschützt
und entweder mit P1-Nuklease oder mit Schlangengift-Phosphodiesterase
behandelt. Das R-Isomer ist gegenüber P1-Nuklease beständig und
wird von SVPD hydrolysiert. Das S-Isomer ist gegenüber SVPD
beständig
und wird von P1-Nuklease hydrolysiert. Das Sp-Isomer des vollständig geschützten TSG-Dimers wird phosphityliert, um DMT-T-Sp-G-Phosphoramidit
zu ergeben.
-
f . AST-Dimere
und fester Träger,
der ASPT-Dimer enthält
-
Verbindung
3 und 1 werden unter Benutzung von 1H-Tetrazol in Lösemittel
CH3CN kondensiert, gefolgt von Sulfurierung,
um AT-Dimere zu ergeben. Die Dimere werden mittels Säulenchromatographie
getrennt und die Silylgruppe mit TBAF/THF entschützt. Die Konfigurationszuweisungen
werden allgemein wie in dem vorherigen Beispiel durchgeführt. Das
Sp-Isomer wird dann gemäß Standard-Arbeitsweisen
an poröses
Glas angehängt,
um DMT-ASP-T-CPG-Oligomerisierung mit chiral
reinen Sp-Dimereinheiten an den Termini zu ergeben.
-
g. Oligonukleotid-Synthese
-
Das
Oligonukleotid mit der Sequenz T*GC ATC CCC CAG GCC ACC A*T wird
synthetisiert, wobei T*G und A*T oben beschriebene chirale Sp-Dimerblöcke darstellen.
DMT-ASP-T-CPG wird in die Synthesesäule eingebracht,
und die nächsten
16b-Reste werden unter Benutzung von Standard-Phosphorothioat-Vorschriften und
3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid als dem Sulfurierungsagens aufgebaut.
Nach dem Aufbauen dieser 18-mer-Einheit, gefolgt von der abschließenden Detritylierung,
wird das chirale Sp-Dimer-Phosphoramidit von 5'-DMT-TSP-G-amidit
gekoppelt, um das gewünschte
Antisense-Oligonukleotid zu ergeben. Diese Verbindung wird dann
in 30%iger NH4OH während 16 Stunden entschützt und
das Oligomer in einer HPLC-Säule
gereinigt und in einer Sephadex-G-25-Säule entsalzt. Das fertige Oligomer
weist an dem 5'-Terminus
und dem 3'-Terminus
Sp-Konfiguration und der Innenteil eine diastereomere Mischung aus
Rp- und Sp-Konfiguration
auf.
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BEISPIEL 60
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Beurteilung der in-vivo-Stabilität von MMI-verkappten
Oligonukleotiden, Maus-Experiment-Arbeitsweise
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Für jedes
geprüfte
Oligonukleotid wurden 9 männliche
BALB/c-Mäuse
(Charles River, Wilmington, MA), die etwa 25 g wogen, benutzt (Crooke
et al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1996, 277, 923). Im Anschluss
an eine 1-wöchige
Akklimatisierung erhielten Mäuse
eine einzelne Schwanzveneninjektion von Oligonukleotid (5 mg/kg),
das in phosphatgepufferter Salzlösung
(SBS), pH 7,0, verabreicht wurde. An jeder Gruppe wurden eine retrobulbäre (entweder
nach 0,25, 0,5, 2 oder 4 h nach Gabe) und eine terminale Blutentnahme
(entweder 1, 3, 8 oder 24 h nach Gabe) vorgenommen. Die terminale
Blutentnahme (etwa 0,6 bis 0,8 ml) erfolgte mittels Herzpunktion
im Anschluss an Ketamin/Xylazin-Anästhesie. Das Blut wurde in
ein mit EDTA beschichtetes Sammelröhrchen überführt und zentrifugiert, um Plasma
zu erhalten. Zum Abschluss wurden jeder Maus die Leber und die Nieren
entnommen. Plasma und Gewebehomogenate wurden zur Analyse benutzt,
um den intakten Oligonukleotid-Gehalt
mittels CGE zu bestimmen. Alle Proben wurden nach der Gewinnung
unverzüglich
auf Trockeneis eingefroren und bis zur Analyse bei –80 °C aufbewahrt.
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Die
kapillar-gelelektrophoretische Analyse zeigte die relative Nukleasebeständigkeit
MMI-verkappter Oligomere im Vergleich zu ISIS 3082 an (einheitliches
2'-Desoxyphosphorothioat).
Aufgrund der Beständigkeit der
MMI-Bindung gegenüber Nukleasen
wurde festgestellt, dass die Verbindung 16314 in Plasma stabil war, 3082
dagegen nicht. Jedoch zeigte die Verbindung 16314 in Niere und Leber
auch ein gewisses Ausmaß an Abbau.
Dies deutet an, dass, während
3'-Exonuklease in
Plasma wichtig ist, 5'-Exonukleasen
oder -Endonukleasen in Geweben aktiv sein können. Um zwischen diesen beiden
Möglichkeiten
zu unterscheiden, wurden die Daten von 16315 analysiert. In Plasma
sowie in Geweben (Leber und Niere) war die Verbindung zu mehreren
Zeitpunkten stabil (1, 3 und 24 h). Die Tatsache, dass kein Abbau
nachgewiesen wurde, bewies, dass 5'-Exonukleasen und 3'-Exonukleasen in Geweben vorherrschend
sind und Endonukleasen nicht aktiv sind. Zudem ist eine einzelne
Bindung (MMI- oder Sp-Thioat-Bindung) als ein Pförtner gegen Nukleasen ausreichend.
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Kontrolle von ICAM-1-Expressionszellen
und Reagenzien
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Die
bEnd.3-Zelllinie, ein Gehirn-Endothelioma, war die freundliche Gabe
von Dr. Werner Risau (Max-Planck-Institut).
Opti-MEM, Trypsin-EDTA und DMEM mit hohem Glucosegehalt wurden von
Gibco-BRL (Grand Island, NY) bezogen. Dulbeccos PBS wurde von Irvine
Scientific (Irvine, CA) bezogen. Sterile Gewebekulturplatten mit
12 Vertiefungen und Facsflow-Lösung
wurden von Becton Dickinson (Mansfield, MA) bezogen. Ultrareiner
Formaldehyd wurde von Polysciences (Warrington, PA) bezogen. Rekombinantes
menschliches TNF-a wurde von R&D
Systems (Minneapolis, MN) bezogen. Maus-Interferon-γ wurde von
Genzyme (Cambridge, MA) bezogen. Fraktion V, BSA wurde von Sigma
(St. Louis, MO) bezogen. Die Maus-ICAM-1-PE-, VCAM-1-FITC-, Hamster-IgG-FITC-
und Ratte-IgG2a-PE-Antikörper wurden von Pharmingen
(San Diego, CA) bezogen. Zeta-Probe-Nylon-Blotting-Membran wurde von Bio-Rad
(Richmond, CA) bezogen. QuickHyb-Lösung wurde von Stratagene (La
Jolla, CA) bezogen. Ein cDNA-Markierungskit, Prime-a-Gene, wurde
von ProMega (Madison, WI) bezogen. NAP-5-Säulen wurden von Pharmacia (Uppsala, Schweden)
bezogen.
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Oligonukleotid-Behandlung
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Zellen
wurden in Platten mit 12 Vertiefungen mit DMEM, das 4,5 g/l Glucose
und 10 % FBS enthielt, auf 75 % Konfluenz gezüchtet. Die Zellen wurden dreimal
mit Opti-MEM, vorgewärmt
auf 37 °C,
gewaschen. Oligonukleotid wurde mit Opti-MEM vorgemischt und in
einer Reihe auf die gewünschten
Konzentrationen verdünnt
und für
eine 4-stündige
Inkubation bei 37 °C
auf gewaschene Zellen überführt. Medien
wurden entfernt und durch normale Wachstumsmedien mit oder ohne
5 ng/ml TNF-α und
200 E/ml Interferon-γ ersetzt,
zur Northern-Blot-Analyse von mRNA für 2 Stunden oder zur durchflusszytometrischen
Analyse der Zelloberflächen-Proteinexpression über Nacht
inkubiert.
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Durchflusszytometrie
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Nach
der Oligonukleotidbehandlung wurden die Zellen mittels einer kurzen
Behandlung mit Trypsin-EDTA (1 bis 2 min) von den Platten abgelöst. Die
Zellen wurden in Polystyrolröhrchen
von 12 × 75
mm überführt und
mit 2 BSA, 0,2 % Natriumazid in DPBS bei 4 °C gewaschen. Die Zellen wurden
mit 1.000 U/min in einer Beckman-GPR-Zentrifuge zentrifugiert, und der Überstand
wurde dann abdekantiert. ICAM-1-, VCAM-1- und die Kontroll-Antikörper wurden
mit 1 μg/ml
zu 0,3 ml des obigen Puffers gegeben. Die Antikörper wurden mit den Zellen
während
30 Minuten bei 4 °C
im Dunkeln unter behutsamem Rühren
inkubiert. Die Zellen wurden wieder wie oben gewaschen und dann
in 0,3 ml FacsFlow-Puffer mit 0,5 % extrem reinem Formaldehyd wieder
suspendiert. Die Zellen wurden in einem Becton-Dickinson-FACScan analysiert.
Die Ergebnisse sind als Prozentsatz der Kontrollexpression angegeben,
der wie folgt berechnet wurde: [((CAM-Expression für Oligonukleotid-behandelte,
Cytokin-induzierte Zellen) – (basale
CAM-Expression))/((Cytokin-induzierte CAM-Expression)-(basale
CAM-Expression))] × 100.
Bei den Experimenten, in die kationische Lipide einbezogen waren,
wurden sowohl basale als auch Cytokin-behandelte Kontrollzellen
4 Stunden lang mit Lipofection in Abwesenheit von Oligonukleotiden
behandelt.
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Die
Ergebnisse zeigen Folgendes: 1) Isis 3082 zeigte eine erwartete
Dosisreaktion (25 bis 200 nM); 2) Isis 13001 verlor seine Fähigkeit,
ICAM-1-Expression zu hemmen, wie erwartet von einer Fehlpaarungsverbindung,
was somit einen Antisense-Mechanismus beweist; 3) 3'-MMI-verkapptes Oligomer
16314 verbesserte die Aktivität
von 3082 und war bei einer Konzentration von 200 nM fast doppelt
so aktiv wie 3082; 4) 5'-
und 3'-MMI-verkapptes
Oligomer ist die potenteste Verbindung und ist bei Konzentrationen
von 100 und 200 nM fast 4- bis 5-mal wirksamer als die Elternverbindung.
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Somit
erhöhte
verbesserte Nukleasebeständigkeit
die Potenz von Antisense-Oligonukleotiden.
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BEISPIEL 61
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Kontrolle
der H-Ras-Expression
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Antisense-Oligonukleotide,
die auf die H-Ras-Botschaft zielen, wurden auf ihre Fähigkeit
hin geprüft, die
Produktion von H-Ras-mRNA in T-24-Zellen zu hemmen. Für diese
Prüfungen
wurden T-24-Zellen auf Platten mit 6 Vertiefungen gegeben und dann
mit verschiedenen steigenden Konzentrationen an Oligonukleotid in der
Gegenwart von kationischem Lipid (Lipofectin, GIBCO) im Verhältnis von
2,5 μg/ml
Lipofectin pro 100 nM Oligonukleotid behandelt. Die Oligonukleotid-Behandlung
wurde 4 Stunden lang in serumfreien Medien durchgeführt. Achtzehn
Stunden nach der Behandlung wurde die gesamte RNA gewonnen und mittels
Northern-Blot auf H-Ras-mRNA und Kontrollgen G3PDH analysiert. Die
Daten sind in 8 und 9 in
Balkendiagrammen als Prozentsatz der Kontrolle, normalisiert für das G3PDH-Signal,
dargestellt. Wie erkannt werden kann, zeigte das Oligonukleotid
mit einer einzelnen MMI-Bindung in jeder der Flankenregionen bedeutende
Verringerung an H-Ras-mRNA.
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BEISPIEL 62
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5-Lipoxygenase-Analyse
und -Assays
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A. Therapeutika
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Zur
therapeutischen Anwendung wird ein Tier, von dem vermutet wurde,
dass es eine Krankheit aufwies, die durch ein übermäßiges oder anormales Angebot
an 5-Lipoxygenase gekennzeichnet ist, durch Verabreichen einer Verbindung
der Erfindung behandelt. Der Durchschnittsfachmann kann die optimalen
Dosierungen, Dosiermethoden und Wiederholungsraten leicht bestimmen.
Solch eine Behandlung wird im Allgemeinen fortgesetzt, bis entweder
eine Heilung bewirkt ist oder eine Verminderung des Krankheitszustandes
erzielt ist. Bei einigen Krankheiten ist eine Langzeitbehandlung
wahrscheinlich.
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B. Forschungsreagenzien
-
Die
Oligonukleotide der Erfindung werden auch als Forschungsreagenzien
nützlich
sein, wenn sie benutzt werden, um 5-Lipoxygenase-mRNA in rohen Zelllysaten
oder in teilweise gereinigten oder vollständig gereinigten RNA-Zubereitungen zu
spalten oder in einer anderen Weise abzuändern. Diese Anwendung der
Erfindung wird beispielsweise durch Lysieren von Zellen mittels
Standardverfahren, optimales Extrahieren der RNA und anschließendes Behandeln
derselben mit einer Zusammensetzung in Konzentrationen im Bereich von
z.B. etwa 100 bis etwa 500 ng pro 10 mg Gesamt-RNA in einem Puffer,
der beispielsweise aus 50 mm Phosphat besteht, pH-Wert im Bereich
von etwa 4 bis 10, bei einer Temperatur von etwa 30 bis etwa 50 °C durchgeführt. Die
gespaltene 5-Lipoxygenase-RNA
kann mittels Agarosegel-Elektrophorese und Hybridisierung mit radioaktiv
markierten DNA-Sonden oder mittels anderer Standardverfahren analysiert
werden.
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C. Diagnostika
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Die
Oligonukleotide der Erfindung werden auch in diagnostischen Anwendungen
nützlich
sein, insbesondere zur Bestimmung der Expression spezifischer mRNA-Spezies
in verschiedenen Geweben oder der Expression von anormalen oder
Mutanten-RNA-Spezies. In diesem Beispiel würden die Makromoleküle, während sie
auf eine anormale mRNA zielen, da sie zu der anormalen Sequenz komplementär gestaltet
sind, nicht mit normaler mRNA hybridisieren. Gewebeproben können homogenisiert
und RNA mittels Standardverfahren extrahiert werden. Das Rohhomogenat
oder der Extrakt kann beispielsweise behandelt werden, um die Spaltung
der Ziel-RNA zu
bewirken. Das Produkt kann dann mit einem festen Träger hybridisiert
werden, der ein gebundenes Oligonukleotid enthält, das komplementär zu einer
Region auf der 5'-Seite
des Spaltortes ist. Sowohl die normale als auch die anormale 5'-Region der mRNA
würden
an den festen Träger
binden. Die 3'-Region
der anormalen RNA, die gespalten wird, würde nicht an den Träger gebunden
und daher von der normalen mRNa abgetrennt werden.
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Zur
Abänderung
anvisierte mRNA-Spezies beziehen sich auf 5-Lipoxygenase; der Durchschnittsfachmann
wird jedoch verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht so eingeschränkt ist
und allgemein anwendbar ist. Es wird erwartet, dass die Hemmung
oder Abänderung
der Produktion des Enzyms 5-Lipoxygenase bedeutenden therapeutischen Nutzen
bei der Behandlung von Krankheit aufweist. Um die Wirksamkeit der
Zusammensetzungen zu bestimmen, ist ein Assay oder eine Reihe von
Assays erforderlich.
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D. In-vitro-Assays
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Bei
den Zellassays für
5-Lipoxygenase wird vorzugsweise die menschliche promyelozytische
Leukämie-Zelllinie
HL-60 benutzt. Diese Zellen können
durch verschiedene bekannte Agenzien veranlasst werden, in entweder
eine monozytartige oder eine neutrophile Zelle zu differenzieren.
Es ist bekannt, dass die Behandlung der Zellen mit 1,3%igem Dimethylsulfoxid,
DMSO, die Differenzierung der Zellen in neutrophile begünstigt.
Es ist jetzt festgestellt worden, dass basale HL-60-Zellen keine
nachweisbaren Gehalte an 5-Lipoxygenase-Protein
synthetisieren oder Leukotriene (ein Nachfolgeprodukt von 5-Lipoxygenase)
sekretieren. Die Differenzierung der Zellen mit DMSO verursacht
ein Auftreten des 5-Lipoxygenase-Proteins und der Leukotrien-Biosynthese 48 Stunden
nach der Zugabe von DMSO. Daher kann die Induktion der 5-Lipoxygenase-Proteinsynthese
als ein Prüfsystem
zur Analyse von Oligonukleotiden benutzt werden, die in die 5-Lipoxygenase-Synthese
in diesen Zellen eingreifen.
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Bei
einem zweiten Prüfsystem
für Oligonukleotide
bedient man sich der Tatsache, dass 5-Lipoxygenase deswegen ein „Selbstmord"-Enzym ist, weil
es sich beim Reagieren mit Substrat selbst inaktiviert. Die Behandlung
differenzierter HL-60- oder anderer Zellen, die 5-Lipoxygenase exprimieren,
mit 10 μM
A23187, einem Calciumionophoren, begünstigt die Translokation von
5-Lipoxygenase von dem Zytosol zu der Membran mit nachfolgender
Aktivierung des Enzyms. Im Anschluss an die Aktivierung und mehrere
Katalysedurchgänge wird
das Enzym katalytisch inaktiv. Somit inaktiviert die Behandlung
der Zellen mit Calciumionophor endogene 5-Lipoxygenase. Die Zellen benötigen etwa
24 Stunden, um sich von der A23187-Behandlung zu erholen, wie durch
ihre Fähigkeit,
Leukotrien B4 zu synthetisieren, gemessen
wird. Makromoleküle,
die gegen 5-Lipoxygenase gerichtet sind, können unter Benutzung der folgenden
quantitativen Assays auf Aktivität
in zwei HL-60-Modellsystemen geprüft werden. Die Assays sind
von der direktesten Messung der Hemmung der 5-Lipoxygenase-Proteinsynthese
in intakten Zellen zu weiter nachfolgenden Ereignissen, wie z.B.
die Messung der 5-Lipoxygenase-Aktivität in intakten
Zellen, beschrieben. Eine direkte Wirkung, die Oligonukleotide auf
intakte Zellen ausüben
können
und die leicht quantifiziert werden kann, ist die spezifische Hemmung
der 5-Lipoxygenase-Proteinsynthese.
Zur Ausführung
dieser Technik können
Zellen mit 35S-Methionin (50 μCi/ml) für 2 Stunden
bei 37 °C
markiert werden, um neu synthetisiertes Protein zu markieren. Die
Zellen werden extrahiert, um die gesamten Zellproteine zu solubilisieren,
und die 5-Lipoxygenase wird mit 5-Lipoxygenase-Antikörper immunpräzipitiert,
gefolgt von Eluierung von Protein-A-Sepharose-Kügelchen. Die immunpräzipitierten Proteine
werden mittels SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophorese
aufgetrennt und der Autoradiographie unterworfen. Die Menge an immunpräzipitierter
5-Lipoxygenase wird mittels rasternder Densitometrie quantifiziert.
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Ein
aus diesen Experimenten vorausgesagtes Ergebnis wäre wie folgt.
Die Menge an 5-Lipoxygenase-Protein, das aus Kontrollzellen immunpräzipitiert
wird, würde
auf 100 normalisiert. Die Behandlung der Zellen mit 1 μM, 10 μM und 30 μM der Makromoleküle der Erfindung
während
48 Stunden würde
die immunpräzipitierte
5-Lipoxygenase um 5 %, 25 bzw. 75 % der Kontrollprobe verringern.
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Die
Messung der 5-Lipoxygenase-Enzymaktivität in Zellhomogenaten könnte auch
benutzt werden, um die Menge an vorhandenem Enzym zu quantifizieren,
das in der Lage ist, Leukotriene zu synthetisieren. Ein radiometrischer
Assay zur Quantifizierung der 5-Lipoxygenase-Enzymaktivität in Zellhomogenaten
unter Benutzung von Umkehrphasen-HPLC ist jetzt entwickelt worden.
Die Zellen werden durch Ultraschallbehandlung in einem Puffer, der
Proteasehemmer und EDTA enthält,
aufgebrochen. Das Zellhomogenat wird bei 10.000 g 30 min lang zentrifugiert
und die Überstände auf
5-Lipoxygenase-Aktivität
analysiert. Zytosolische Proteine werden mit 10 μM 14C-Arachidonsäure, 2 mM
ATP, 50 μM
freiem Calcium, 100 μg/ml
Phosphatidylcholin und 50 mM Bis-Trispuffer,
pH 7,0, 5 min lang bei 37 °C
inkubiert. Die Reaktionen werden durch die Zugabe eines gleichen
Volumens Aceton gelöscht
und die Fettsäuren
mit Ethylacetat extrahiert. Das Substrat und die Reaktionsprodukte
werden mittels Umkehrphasen-HPLC in einer Novapak-Cl8-Säule (Waters
Inc., Millford, MA) getrennt. Radioaktive Peaks werden mit einem
radiochromatographischen Detektor, Modell 171 von Beckman, erfasst.
Die Menge an Arachidonsäure,
die in Di-HETEs und Mono-HETEs umgewandelt ist, wird als ein Maß für die 5-Lipoxygenase-Aktivität benutzt.
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Ein
vorausgesagtes Ergebnis für
die 72-stündige
Behandlung DMSO-differenzierter HL-60-Zellen mit wirksamen Makromolekülen der
Erfindung bei 1 μM,
10 μM und
30 μM wäre wie folgt.
Kontrollzellen oxidieren 200 pmol Arachidonsäure/5 min/106 Zellen.
Zellen, die mit 1 μM,
10 μM und
30 μM eines
wirksamen Oligonukleotids behandelt wurden, würden 195 pmol, 140 pmol bzw.
60 pmol Arachidonsäure/5
min/106 Zellen oxidieren.
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Ein
quantitativer, kompetitiver, enzymgekoppelter Immunabsorptionsassay
(ELISA) zur Messung des gesamten 5-Lipoxygenase-Proteins in Zellen ist
entwickelt worden. Menschliche 5-Lipoxygenase, exprimiert in E.
coli und mittels Extraktion, Q-Sepharose, Hydroxyapatit und Umkehrphasen-HPLC
gereinigt, wird als ein Standard und als das primäre Antigen
benutzt, um Mikrotiterplatten zu beschichten. Gereinigte 5-Lipoxygenase
(25 ng) wird über
Nacht bei 4 °C
an die Mikrotiterplatten gebunden. Die Vertiefungen werden 90 min
lang mit 5 % Ziegenserum, verdünnt
in 20 mM Tris-HCl-Puffer, pH 7,4, in der Gegenwart von 150 mM NaCl
(TBS) blockiert. Zellextrakte (0,2%iges Triton X-100, 12.000 g während 30
min) oder gereinigte 5-Lipoxygenase
wurden mit einer 1:4.000-Verdünnung
von polyklonalem 5-Lipoxygenase-Antikörper in einem Gesamtvolumen
von 100 μl
in den Mikrotiter-Vertiefungen für
90 min inkubiert. Die Antikörper
werden durch Immunisieren von Kaninchen mit gereinigter menschlicher
rekombinanter 5-Lipoxygenase
hergestellt. Die Vertiefungen werden mit TBS, das 0,05 % Tween 20
enthält
(TBST), gewaschen, dann mit 100 μl
einer 1:1.000-Verdünnung
von Peroxidase-konjugiertem Ziege-Anti-Kaninchen-IgG (Cappel Laboratories,
Malvern, PA) für
60 min bei 25 °C
inkubiert. Die Vertiefungen werden mit TBST gewaschen und die Menge
an mit Peroxidase markiertem zweitem Antikörper durch Entwicklung mit
Tetramethylbenzidin bestimmt.
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Vorausgesagte
Ergebnisse eines solchen Assays unter Benutzung eines 30-meren Oligonukleotids mit
1 μM, 10 μM und 30 μM wären 30 ng,
18 ng bzw. 5 ng 5-Lipoxygenase pro 106 Zellen,
wobei unbehandelte Zellen etwa 34 ng 5-Lipoxygenase enthalten.
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Eine
Netto-Hemmwirkung der 5-Lipoxygenase-Biosynthese ist eine Verringerung
der Mengen an Leukotrienen, die aus stimulierten Zellen freigesetzt
werden. DMSO-differenzierte HL-60-Zellen setzen bei Stimulierung
mit Calciumionophor A23187 Leukotrien B4 frei. Leukotrien B4, das
in das Zellmedium freigesetzt wird, kann mittels Radioimmunoassay
unter Benutzung handelsüblicher
Diagnose-Kits (New England Nuclear, Boston, MA) quantifiziert werden.
Die Leukotrien-B4-Produktion
kann in HL-60-Zellen 48 Stunden nach der Zugabe von DMSO, um die
Zellen in eine neutrophile Zelle zu differenzieren, nachgewiesen
werden. Zellen (2 × 105 Zellen/ml) werden mit steigenden Konzentrationen
des Makromoleküls
während
48 bis 72 Stunden in der Gegenwart von 1,3%igem DMSO behandelt werden.
Die Zellen werden gewaschen und auf eine Konzentration von 2 × 106 Zellen/ml in Dulbeccos phosphatgepufferter
Salzlösung,
die 1 % delipidiertes Rinderserumalbumin enthält, wieder suspendiert. Die
Zellen werden mit 10 μM
Calciumionophor A23187 für
15 min stimuliert und die Menge an LTB4, das von 5 × 105 Zellen produziert wird, mittels Radioimmunoassay
wie vom Hersteller beschrieben bestimmt.
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Unter
Benutzung dieses Assays würden
mit einem Oligonukleotid, das auf die S-LO-mRNA gerichtet ist, wahrscheinlich
die folgenden Ergebnisse erhalten. Die Zellen werden in der Gegenwart
von 1,3%igem DMSO während
72 Stunden mit entweder 1 μM,
10 μM oder
30 μM des
Makromoleküls
behandelt werden. Es würde
erwartet, dass die Menge an LTB4, die von
5 × 105 Zellen produziert wird, etwa 75 pg, 50
pg bzw. 35 pg beträgt,
wobei unbehandelte differenzierte Zellen 75 pg LTB4 produzieren.
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E. In-vivo-Assay
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Die
Hemmung der Produktion von 5-Lipoxygenase in der Maus kann gemäß der folgenden
Vorschrift gezeigt werden. Die topische Anwendung von Arachidonsäure führt zur
raschen Produktion von Leukotrien B4, Leukotrien
C4 und Prostaglandin E2 in
der Haut, gefolgt von Ödem
und Zellinfiltration. Von bestimmten Hemmern von 5-Lipoxygenase
ist bekannt gewesen, dass sie in diesem Assay Aktivität aufweisen.
In dem Assay werden 2 mg Arachidonsäure auf ein Mausohr aufgetragen,
wobei das kontralaterale Ohr als eine Kontrolle dient. Das polymorphonukleare
Zellinfiltrat wird mittels der Myeloperoxidase-Aktivität in Homogenaten
analysiert, die von einer Biopsie 1 Stunde nach der Verabreichung
der Arachidonsäure
genommen wurden. Die ödematöse Reaktion
wird mittels Messung der Ohrdicke und des Feuchtgewichtes einer
Stanzbiopsie quantitativ erfasst. Die Messung von Leukotrien B4, das in Biopsieproben produziert wird,
wird als eine direkte Messung der 5-Lipoxygenase-Aktivität in dem Gewebe durchgeführt. Oligonukleotide
werden 12 bis 24 Stunden vor der Verabreichung von Arachidonsäure topisch
auf beide Ohren aufgetragen, um eine optimale Aktivität der Verbindungen
zu ermöglichen.
Beide Ohren werden vor der Belastung mit Arachidonsäure 24 Stunden
lang mit entweder 0,1 μmol,
0,3 μmol
oder 1,0 μmol
des Makromoleküls
vorbehandelt. Die Werte sind als der Mittelwert für drei Tiere
je Konzentration ausgedrückt.
Es wird erwartet, dass die Hemmung der polymorphonuklearen Zellinfiltration
für 0,1 μmol, 0,3 μmol und 1 μmol etwa
10 %, 75 % bzw. 92 % der Kontrollaktivität beträgt. Es wird erwartet, dass
die Hemmung von Ödem
etwa 3 %, 58 % bzw. 90 % beträgt,
während
erwartet werden würde,
dass die Hemmung der Leukotrien-B4-Produktion etwa 15
%, 79 % bzw. 99 % betrüge.
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BEISPIEL 63
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5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-methylen-5-methyl-uridin-3'-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
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2'-Desoxy-2'-methylen-3',5'-O-(tetraisopropyl-disiloxan-1,3-diyl)-5-methyluridin
wird den Arbeitsweisen folgend durchgeführt, die für die entsprechenden Uridinderivate
beschrieben sind (Hansske, F.; Madej, D.; Robins, M. J. Tetrahedron
(1984) 40, 125; Matsuda, A.; Takenusi, K.; Tanaka, S.; Sasaki, T.;
Ueda, T., J. Med. Chem. (1991) 34, 812; siehe auch Cory, A. H.;
Samano, V.; Robins, M. J.; Cory, J. G., 2'-Deoxy-2'-methylene derivatives of adenosine,
guanosine, tubercidin, cytidine and uridine as inhibitors of L1210
cell growth in culture. Biochem. Pharmacol. (1994), 47(2), 365 bis
71).
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Es
wird mit 1 M TBAF in THF behandelt, um 2'-Desoxy-2'-methylen-5-methyluridin
zu ergeben. Es wird in Pyridin gelöst und mit DMT-Cl behandelt
und gerührt,
um das 5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-methylen-5-methyluridin
zu ergeben. Diese Verbindung wird mit 2-Cyanoethyl-N,N-diisopropylphosphoramidit
und Diisopropylaminotetrazolid behandelt. In einer ähnlichen
Weise werden die entsprechenden N-6-Benzoyladenosin-, N-4-Benzoylcytosin-,
N-2-Isobutyrylguanosin-Phosphoramiditderivate synthetisiert.
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BEISPIEL 63
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Synthese von 3'-O-4'-C-Methylenribonukleosid
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5'-O-DMT-3'-O-4'-C-methylen-uridin
und 5-Methyluridin werden gemäß der Arbeitsweise
von Obika et al. (Obika et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. (1999)
9, 515 bis 518) durchgeführt.
Die Amidite werden unter Benutzung der oben beschriebenen Vorschriften
in Oligonukleotide eingebunden.
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BEISPIEL 64
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Synthese von 2'-Methylen-Phosphoramiditen
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5'-O-DMT-2'-(methyl)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamin)-5-methyluridin-phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-(methyl)-N-6-benzoyladenosin-(3'-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-(methyl)-N2-isobutyrylguanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
und 5'-O-DMT-2'-(methyl)-N-4-benzoyl-cytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
wurden durch die Phosphitylierung der entsprechenden Nukleoside
erhalten. Die Nukleoside wurden gemäß der Arbeitsweise synthetisiert,
die von Iribarren, Adolfo M.; Cicero, Daniel O.; Neuner, Philippe
J., Resistance to degradation by nucleases of (2'S)-2'-deoxy-2'-C-methyloligonucleotides,
novel potential antisense probes. Antisense Res. Dev., (1994), 4(2),
95 bis 98; Schmit, Chantal; Bevierre, Marc-Olivier; De Mesmaeker,
Alain; Altmann, Karl-Heinz, „The
effects of 2'- and
3'-alkyl substituents
on oligonucleotide hybridization and stability", Bioorg. Med. Chem. Lett. (1994), 4(16),
1.969 bis 1.974, beschrieben ist.
-
Die
Phosphitylierung wird unter Benutzung der Bisamidit-Arbeitsweise durchgeführt.
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BEISPIEL 65
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Synthese von 2'-S-Methyl-Phosphoramiditen
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5'-O-DMT-2'-S-(methyl)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamin)-5-methyl-uridin-phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-S(methyl)-N-6-benzoyl-adenosin-(3'-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-S-(methyl)-N2-isobutyryl-guanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit und
5'-O-DMT-2'-5-(methyl)-N-4-benzoyl-cytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit wurden
mittels Phosphitylierung der entsprechenden Nukleoside erhalten.
Die Nukleoside wurden gemäß der Arbeitsweise
synthetisiert, die von Fraser et al. beschrieben ist (Fraser, A.;
Wheeler, P.; Cook, P. D.; Sanghvi, Y. S., J. Heterocycl. Chem. (1993)
31, 1.277 bis 1.287). Die Phosphitylierung wird unter Benutzung
der Bisamidit-Arbeitsweise durchgeführt.
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BEISPIEL 66
-
Synthese von 2'-O-Methyl-β-D-arabinofuranosyl-Verbindungen
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2'-O-Methyl-β-D-arabinofuranosyl-thymidin-haltige
Oligonukleotide wurden den Arbeitsweisen von Gotfredson et. al.
folgend durchgeführt
(Gotfredson, C. H. et. al. Tetrahedron Lett. (1994) 35, 6.941 bis
6.944; Gotfredson, C. H. et. al., Bioorg. Med. Chem. (1996) 4, 1.217
bis 1225). 5'-O-DMT-2'-ara-(O-methyl)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamin)-5-methyluridin-phosphoramidit,
5'-O-DMT-2'-ara-(O-methyl)-N-6-benzoyladenosin-(3'-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-ara-(O-methyl)-N2-isobutyryl-guanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
und 5'-O-DMT-2'-ara-(O-methyl)-N-4-benzoyl-cytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidite
werden durch die Phosphitylierung der entsprechenden Nukleoside
erhalten. Die Nukleoside werden gemäß der Arbeitsweise erhalten,
die von Gotfredson, C. H. et. al. beschrieben ist, Tetrahedron Lett.
(1994) 35, 6.941 bis 6.944; Gotfredson, C. H. et. al., Bioorg. Med.
Chem. (1996) 4, 1.217 bis 1.225. Die Phosphitylierung wird unter
Benutzung der Bisamidit-Arbeitsweise
durchgeführt.
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BEISPIEL 67
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Synthese von 2'-Fluor-β-D-arabinofuranosyl-Verbindungen
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2'-Fluor-β-D-arabinofuranosyl-Oligonukleotide
werden den Arbeitsweisen von Kois, P. et al., Nucleosides Nucleotides
12, 1.093, 1993 und Damha et al., J. Am. Chem. Soc., 120, 12.976,
1998 und darin angeführten
Literaturhinweisen folgend durchgeführt. 5'-O-DMT-2'-ara-(fluor)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamin)-5-methyluridinphosphoramidit,
5'-O-DMT-2'-ara-(fluor)-N-6-benzoyladenosin-(3'-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit,
5'-O-DMT-2'-ara-(fluor)-N2-isobutyryl-guanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
und 5'-O-DMT-2'-ara-(fluor)-N-4-benzoylcytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidite
werden durch die Phosphitylierung der entsprechenden Nukleoside
erhalten. Die Nukleoside werden gemäß der Arbeitsweise synthetisiert,
die von Kois, P. et al., Nucleosides Nucleotides 12, 1.093, 1993
und Damha et al., J. Am. Chem. Soc., 120, 12.976, 1998 beschrieben
ist. Die Phosphitylierung wird unter Benutzung der Bisamidit-Arbeitsweise
durchgeführt.
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BEISPIEL 68
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Synthese von 2'-Hydroxyl-β-D-arabinofuranosyl-Verbindungen
-
2'-Hydroxyl-β-D-arabinofuranosyl-Oligonukleotide
werden den Arbeitsweisen von Resmini und Pfleiderer, Helv. Chim.
Acta, 76, 158, 1993; Schmit et al., Bioorg. Med. Chem. Lett. 4,
1.969, 1994 Resmini, M.; Pfleiderer, W. Synthesis of arabinonucleic
acid (tANA). Bioorg. Med. Chem. Lett. (1994), 16, 1.910.; Resmini, Matthias;
Pfleiderer, W. Nucleosides, Part LV, Efficient synthesis of arabinoguanosine
building blocks (Helv. Chim. Acta, (1994), 77, 429 bis 434; und
Damha et al., J. Am. Chem. Soc., 1998, 120, 12.976, und darin angeführten Literaturhinweisen
folgend durchgeführt.
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5'-O-DMT-2'-ara-(hydroxy)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamin)-5-methyluridin-phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-ara-(hydroxy)-N-6-benzoyl-adenosin-(3'-O-2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit, 5'-O-DMT-2'-ara-(hydroxy)-N2-isobutyryl-guanosin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit und
5'-O-DMT-2'-ara-(hydroxy)-N-4-benzoylcytidin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidite
werden mittels der Phosphitylierung der entsprechenden Nukleoside
erhalten. Die Nukleoside werden gemäß der Arbeitsweise synthetisiert,
die von Kois, P. et al., Nucleosides Nucleotides 12, 1.093, 1993
und Damha et al., J. Am. Chem. Soc., 120, 12.976, 1998 beschrieben
ist. Die Phosphitylierung wird unter Benutzung der Bisamidit-Arbeitsweise
durchgeführt.
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BEISPIEL 69
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Synthese von Difluormethylen-Verbindungen
-
5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-difluormethylen-5-methyluridin-3'-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl-phosphoramidit),
5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-difluormethylen-N-4-benzoyl-cytidin,
5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-difluormethylen-N-6-benzoyl-adenosin
und 5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-difluorethylen-N2-isobutyrylguanosin werden den Vorschriften
folgend synthetisiert, die von Usman et al. (US-Pat. Nr. 5,639,649,
17. Juni 1997) beschrieben sind.
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BEISPIEL 70
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Synthese von 5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-β-(O-acetyl)-2'-α-methyl-N6-benzoyl-adenosin-3'-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl-Phosphoramidit
-
5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-β-(OH)-2'-α-methyl-adenosin
wird aus der Verbindung 5'-3'-geschütztes 2'-Ketoadenosin (Rosenthal,
Sprinzl und Baker, Tetrahedron Lett. 4.233, 1970; siehe auch mit
Nukleinsäure
verwandte Verbindungen. Eine bequeme Arbeitsweise zur Synthese von
2'- und 3'-Ketonukleosiden ist von Hansske et al.,
Dep. Chem., Univ. Alberta, Edmonton, Can., Tetrahedron Lett. (1983),
24(15), 1.589 bis 1.592 gezeigt.) mittels Grigand-Addition von McMgI
im Lösemittel
THF synthetisiert, gefolgt von der Trennung der Isomere. Das 2-β-(OH) ist
als Acetat geschützt.
Die 5'-3'-Acetalgruppe wird
entfernt, die 5'-Position dimethoxytrityliert,
die N-6-Position wird benzoyliert und dann die 3'-Position phosphityliert, um 5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-β-(O-acetyl)-2'-α-methyl-N6-benzoyladenosin-3'-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl)phosphoramidit
zu ergeben.
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BEISPIEL 71
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Synthese von 5'-O-DMT-2'-α-ethinyl-N6-benzoyl-adenosin-3'- (2-cyanoethyl-N,N-diisopropyl-phosphoramidit
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5'-O-DMT-2'-desoxy-2'-β-(OH)-2'-α-ethinyl-adenosin
wird aus der Verbindung 5'-3'-geschütztes 2'-Ketoadenosin (Rosenthal,
Sprinzl und Baker, Tetrahedron Lett. 4.233, 1970) mittels Grigand-Addition
von Ethinyl-MgI im Lösemittel
THF synthetisiert, gefolgt von der Trennung der Isomere. Das 2'-β-(OH) wird mittels der Robinsschen
Desoxygenierungs-Arbeitsweise (Robins et al., J. Am. Chem. Soc.
(1983), 105, 4.059 bis 4.065) entfernt. Die 5'-3'-Acetalgruppe wird
entfernt, die 5'-Position
dimethoxytrityliert, die N-6-Position wird benzoyliert und dann
die 3'-Position
phosphityliert, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 72
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2'-O-(Guajacolyl)-5-methyluridin
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2-Methoxyphenol
(6,2 g, 50 mmol) wurde unter Rühren
langsam zu einer Lösung
von Boran in Tetrahydrofuran (1 M, 10 ml, 10 mmol) in einer 100-ml-Bombe
gegeben. Beim Lösen
des Feststoffes entwickelte sich Wasserstoffgas. O-2,2'-Anhydro-5-methyluridin (1,2 g, 5 mmol)
und Natriumbicarbonat (2,5 mg) wurden zugegeben, und die Bombe wurde
verschlossen, in ein Ölbad
eingebracht und für
36 Stunden auf 155 °C
erwärmt.
Die Bombe wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und geöffnet. Die Rohlösung wurde
eingeengt und der Rückstand
zwischen Wasser (200 ml) und Hexanen (200 ml) verteilt. Das überschüssige Phenol
wurde in Hexane extrahiert. Die wässrige Schicht wurde mit Ethylacetat
(3 × 200
ml) extrahiert und die vereinigte organische Schicht einmal mit
Wasser gewaschen, über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand
wurde mittels Silicagel-Flash-Säulenchromatographie
unter Benutzung von Methanol:Methylenchlorid (1/10, V/V) als dem
Elutionsmittel gereinigt. Die Fraktionen wurden aufgefangen, die
Zielfraktionen wurden eingeengt und ergaben 490 mg reines Produkt
als einen weißen
Feststoff. Rf = 0,545 in CH2Cl2/CH3OH (10:1). MS/ES
für C17H20N2O7, 364,4; gefunden 364,9.
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BEISPIEL 73
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(2-methoxyphenyl)-5-methyluridin- 3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
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2'-O-(Guajacolyl)-5-methyl-uridin
wird mit 1,2 Äquivalent
Dimethoxytritylchlorid (DMT-Cl) in Pyridin behandelt, um das 5'-O-dimethoxytritylierte
Nukleosid zu erhalten. Nach dem Verdampfen des Pyridins und der Aufarbeitung
(CH2Cl2/gesättigte NaHCO3-Lösung)
wird die Verbindung in einer Silicagel-Säule gereinigt. Das 5'-geschützte Nukleosid
wird in wasserfreiem Methylenchlorid und unter Argonatmosphäre gelöst, N,N-Diisopropylaminohydrotetrazolid
(0,5 Äquivalent)
und Bis-N,N-diisopropylamino-2-cyanoethylphosphoramidit (2 Äquivalente)
werden mittels einer Spritze während
einer 1 min zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur
während
16 Stunden unter Argon gerührt
und dann auf eine Silica-Säule
gegeben. Die Eluierung mit Hexan:Ethylacetat (25:75) ergibt die
Titelverbindung.
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BEISPIEL 74
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5'-Diatethoxytrityl-2'-O-(2-methoxyphenyl)-5-methyluridin-3'-O-succinct
-
Das
5'-geschützte Nukleosid
von Beispiel 73 wird mit 2 Äquivalenten
Bernsteinsäureanhydrid
und 0,2 Äquivalent
4-N,N-Dimethylaminopyridin
in Pyridin behandelt. Nach 2 Stunden wird das Pyridin abgedampft, der
Rückstand
wird in CH2Cl2 gelöst und dreimal
mit 100 ml 10%iger Zitronensäurelösung gewaschen.
Die organische Schicht wird über
wasserfreiem MgSO4 getrocknet, um das gewünschte Succinat
zu ergeben. Das Succinat wird dann unter Benutzung bewährter Arbeitsweisen
an poröses
Glas (CPG) angehängt
(Pon, R. T., Solid phase supports for oligonucleotide synthesis,
in Protocols for Oligonucleotides and Analogs, S. Agrawal (Ed.),
Humana Press: Totawa, NJ, 1993, 465 bis 496).
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BEISPIEL 75
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)-5-methyluridin
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2'-3'-O-Dibutylstannyl-5-methyluridin
(Wagner et al., J. Org. Chem., 1974, 39, 24) wird bei 70 °C in DMF
mit trans-2-Methoxycyclohexyl-tosylat
alkyliert. Bei dieser Reaktion wird ein 1:1-Gemisch von 2'-O- und 3'-O-(trans-2-Methoxycyclohexyl)-5-methyluridin
erhalten. Nach dem Verdampfen des Lösemittels DMF wird das Rohgemisch
in Pyridin gelöst
und mit Dimethoxytritylchlorid (DMT-Cl) (1,5 Äquivalent) behandelt. Das entstandene
Gemisch wird mittels Silicagel-Flash-Säulenchromatographie gereinigt,
um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 76
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)-5-methyluridin-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N-diisopropylamino)phosphoramidit
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)-5-methyluridin wird
gemäß der oben
beschriebenen Arbeitsweise phosphityliert, um das erforderliche
Phosphoramidit zu ergeben.
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BEISPIEL 77
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)-5-methyluridin-3'-O-(succinyl-amino)-CPG
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5'-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)-5-methyluridin wird
succinyliert und an poröses Glas
angehängt,
um das an festen Träger
gebundene Nukleosid zu ergeben.
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BEISPIEL 78
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Trans-2-Ureido-cyclohexanol
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Trans-2-Amino-cyclohexanol
(Aldrich) wird mit Triphosgen in Methylenchlorid (1/3 Äquivalent)
behandelt. Zu der entstehenden Lösung
wird Ammoniumhydroxid im Überschuss
gegeben, um nach Aufarbeitung die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 79
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2'-O-(trans-2-Uriedo-cyclohexyl)-5-methyluridin
-
Trans-2-Uriedo-cyclohexanol
(50 mmol) wird unter Rühren
zu einer Lösung
von Boran in Tetrahydrofuran (1 M, 10 ml, 10 mmol) in einer 10-ml-Bombe
gegeben. Beim Lösen
des Reaktanden entwickelt sich Wasserstoffgas. Der Bombe werden
02,2'-Anhydro-5-methyluridin
(5 mmol) und Natriumbicarbonat (2,5 mg) zugegeben, und sie wird
verschlossen. Dann wird sie für
72 h auf 140 °C
erwärmt.
Die Bombe wird auf Raumtemperatur abgekühlt und geöffnet. Das Rohmaterial wurde
wie oben veranschaulicht aufgearbeitet, gefolgt vom Reinigen mittels
Silicagel-Flash-Säulenchromatographie,
um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 80
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5'-O-(Dimethoxytrityl)-2'-O-(trans-2-uriedo-cyclohexyl)-3'-O-(2-cyanoethyl-N,N,-diisopropyl)uridin-phosphoramidit
-
2'-O-(trans-2-Uriedo-cyclohexyl)-5-methyluridin
wird den Arbeitsweisen folgend, die in Beispiel 2 veranschaulicht
sind, an dem 5'-OH
trityliert und an dem 3'-OH
phosphityliert, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 81
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5'-O-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-uriedo-cyclohexyl)-5-methyl-3'-O-(succinyl)-amino-CPG-Uridin
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5'-O-Dimethoxytrityl-2'-O-(trans-2-uriedo-cyclohexyl)-5- methyluridin wird
succinyliert und wie oben veranschaulicht an CPG angehängt.
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BEISPIEL 82
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2'-O-(trans-2-Methoxy-cyclohexyl)adenosin
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Trans-2-Methoxycyclopentanol,
trans-2-Methoxy-cylcohexanol, trans-2-Methoxy-cyclopentyltosylat und
trans-2-Methoxycyclohexyltosylat werden gemäß den angegebenen Arbeitsweisen
hergestellt (Roberts, D. D., Hendrickson, W., J. Org. Chem., 1967,
34, 2.415 bis 2.417; J. Org. Chem., 1997, 62, 1.857 bis 1.859). Eine
Lösung
von Adenosin (42,74 g, 0,16 mol) in trockenem Dimethylformamid (800
ml) bei 5 °C
wird mit Natriumhydrid (8,24 g, 60 % in Öl, dreimal mit Hexanen vorgewaschen,
0,21 mol) behandelt. Nach 30-minütigem Rühren wird
trans-2-Methoxycyclohexyltosylat (0,16 mol) während 20 Minuten bei 5 °C zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wird bei Raumtemperatur 48 lang gerührt und
dann durch Celite filtriert. Das Filtrat wird unter vermindertem
Druck eingeengt, gefolgt von Co-Verdampfung mit Toluol (2 × 100 ml),
um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 83
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N6-Benzoyl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)adenosin
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Eine
Lösung
von 2'-O-(trans-2-Methoxy-cyclohexyl)adenosin
(0,056 mol) in Pyridin (100 ml) wird unter vermindertem Druck zur
Trockne eingedampft. Der Rückstand
wird in Pyridin (560 ml) wieder gelöst und in einem Eiswasserbad
abgekühlt.
Trimethylsilylchlorid (36,4 ml, 0,291 mol) wird zugegeben und das
Reaktionsgemisch 30 Minuten lang bei 5 °C gerührt. Benzoylchlorid (33,6 ml,
0,291 mol) wird zugegeben und das Reaktionsgemisch sich für 2 Stunden
auf 25 °C
erwärmen
lassen und dann auf 5 °C
abgekühlt.
Das Reaktionsgemisch wird mit kaltem Wasser (112 ml) und nach 15-minütigem Rühren mit
konzentriertem Ammoniumhydroxid (112 ml) verdünnt. Nach 30 min wird das Reaktionsgemisch
unter vermindertem Druck (unterhalb von 30 °C) eingeengt, gefolgt von Co-Verdampfung
mit Toluol (2 × 100
ml). Der Rückstand
wird in Ethylacetat-Methanol (400 ml, 9:1) gelöst, und die unerwünschten
Silyl-Nebenprodukte werden mittels Filtration entfernt. Das Filtrat
wird unter vermindertem Druck eingeengt und mittels Silicagel-Flash-Säulenchromatographie (800 g,
Chloroform/Methanol 9:1) gereinigt. Ausgewählte Fraktionen werden zusammengegeben,
unter vermindertem Druck eingeengt und bei 25 °C/0,2 mm Hg während 2
h getrocknet, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 84
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N6-Benzoyl-5'-O-(dimethoxytrityl)-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)adenosin
-
Eine
Lösung
von N6-Benzoyl-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)adenosin
(0,285 mol) in Pyridin (100 ml) wird unter vermindertem Druck zu
einem Öl
eingedampft. Der Rückstand
wird in trockenem Pyridin (300 ml) wieder gelöst und 4,4'-Dimethoxy-triphenylmethylchlorid (DMT-Cl,
10,9 g, 95 %, 0,31 mol) zugegeben. Das Gemisch wird 16 h lang bei
25 °C gerührt und
dann auf eine Lösung
von Natriumbicarbonat (20 g) in Eiswasser (500 ml) gegossen. Das
Produkt wird mit Ethylacetat (2 × 150 ml) extrahiert. Die organische
Schicht wird mit Sole (50 ml) gewaschen, über Natriumsulfat (pulverisiert)
getrocknet und unter vermindertem Druck (unterhalb von 40 °C) eingedampft.
Der Rückstand
wird auf Silicagel (400 g, Ethylacetat-Hexan 1:1) chromatographiert. Ausgewählte Fraktionen
wurden zusammengegeben, unter vermindertem Druck eingeengt und bei
25 °C/0,2 mm
Hg getrocknet, um die Titelverbindung zu ergeben.
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BEISPIEL 85
-
[N6-Benzoyl-5'-O-(4,4'-dimethoxytrityl)-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)adenosin-3'-O-yl]-N,N-diisopropylaminocyanoethoxyphosphoramidit
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Die
Phosphitylierung von N6-Benzoyl-5'-O-(dimethoxytrityl)-2'-O-(trans-2-methoxycyclohexyl)adenosin
wurde wie oben veranschaulicht durchgeführt, um die Titelverbindung
zu ergeben.
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BEISPIEL 86
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Allgemeine Arbeitsweisen
zur, Synthese chimärer
C3'-endo- und C2'-endo-modifizierter
Oligonukleotide
-
Oligonukleotide
werden in einem Nukleinsäuresynthesesystem
PerSeptive Biosystems Expedite 8901 synthetisiert. Für jedes
Oligonukleotid werden mehrere 1-mmol-Synthesen durchgeführt. Der
3'-Ende-Nukleosid-haltige
feste Träger
wird in die Säule
eingebracht. Tritylgruppen werden mit Trichloressigsäure entfernt (975
ml während
einer Minute), gefolgt von einer Acetonitril-Wäsche. Das Oligonukleotid wird
unter Benutzung einer modifizierten Diester-(P=O)- oder Thioat-(P=S)-Vorschrift
aufgebaut.
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Phosphodiester-Vorschrift
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Alle
Standard-Amidite (0,1 M) werden während eines 1,5-minütigen Zeitrahmens
gekoppelt und ergeben 105 μl
Material. Alle neuen Amidite werden in trockenem Acetonitril (100
mg Amidit/1 ml Acetonitril) gelöst, um
etwa 0,08 bis 0,1 M Lösungen
zu ergeben. Die 2'-modifizierten Amidite
(sowohl Ribo- als auch Arabino-Monomere)
werden unter Benutzung von 210 μl
während
insgesamt 5 Minuten doppelt gekoppelt. Die gesamte Kopplungsdauer
beträgt
etwa 5 Minuten (210 ml zugeführtes
Amidit). 1-H-Tetrazol in Acetonitril wird als das Aktivierungsagens
benutzt. Überschüssiges Amidit
wird mit Acetonitril weggewaschen. (1S)-(+)-(10-Camphersulfonyl)oxaziridin (CSO, 1,0
g CSO/8,72 ml trockenes Acetonitril) wird zum Oxidieren benutzt
(3-minütiger Wartschritt),
was etwa 375 μl
Oxidationsmittel zuführt.
Standard-Amidite werden über
einen Zeitraum von 3 Minuten zugeführt (210 μl).
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Phosphorothioat-Vorschrift
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Das
2'-modifizierte
Amidit wird unter Benutzung von 210 μl während insgesamt 5 Minuten doppelt
gekoppelt. Die Menge an Oxidationsmittel, 3H-1,2-Benzodithiol-3-on-1,1-dioxid
(Beaucage-Reagens, 3,4 g Beaucage-Reagens/200 ml Acetonitril) beträgt 225 μl (einminütiger Warteschritt).
Das nichtumgesetzte Nukleosid wird mit einem 50:50-Gemisch aus Tetrahydrofuran/Essigsäureanhydrid
und Tetrahydrofuran/Pyridin/1-Methylimidazol verkappt. Die Tritylausbeuten
wurden während
der Dauer der Synthese mittels des Tritylmonitors überwacht.
Die abschließende DMT-Gruppe
wurde intakt belassen. Nach der Synthese wird der Inhalt der Synthesepatrone
(1 mmol) in ein Pyrex-Fläschchen überführt und
das Oligonukleotid unter Benutzung von 30%igem Ammoniumhydroxid
(NH4OH, 5 ml) während etwa 16 Stunden bei 55 °C von dem
porösen
Glas (CPG) abgespalten.
-
Oligonukleotid-Reinigung
-
Nach
dem Entschützungsschritt
werden die Proben unter Benutzung von 0,45-μm-Nylon-Acrodisc-Spritzenfiltern
von Gelman vom CPG abfiltriert. Überschüssiges NH4OH wird in einem Savant AS160 Automatic
Speedvac abgedampft. Die Rohausbeute wird in einem Diodenarray-Spektrophotometer
8452A von Hewlett Packard bei 260 nm gemessen. Die Rohproben werden
dann in einem Elektrospray-Massenspektrometer
von Hewlett Packard massenspektrometrisch (MS) analysiert. Trityl-On-Oligonukleotide werden
mittels präparativer
Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatograpie
(HPLC) gereinigt. Die HPLC-Bedingungen sind wie folgt: Waters 600E
mit Detektor 991; Säule
Waters Delta Pak C4 (7,8 × 300
mm); Lösemittel
A: 50 mM Triethylammoniumacetat (TEA-Ac), pH 7,0; Lösemittel
B: 100 % Acetonitril; Durchflussgeschwindigkeit 2,5 ml/min; Gradient:
5 % B während
der ersten fünf
Minuten mit linearem Anstieg von B auf 60 % während der nächsten 55 Minuten. Fraktionen,
die das gewünschte
Produkt/e (Retentionszeit = 41 Minuten für DMT-ON-16314; Retentionszeit
= 42,5 Minuten für
DMT-ON-16315) enthalten,
werden aufgefangen, und das Lösemittel
wird in dem SpeedVac weggetrocknet. Die Oligonukleotide werden während etwa
60 Minuten in 80%iger Essigsäure
detrityliert und wieder lyophilisiert. Freies Trityl und überschüssiges Salz
werden entfernt, indem die detritylierten Oligonukleotide durch
Sephadex G-25 (Größenausschlusschromatographie)
gegeben und geeignete Proben mittels eines Pharmacia-Fraktionensammlers
aufgefangen werden. Das Lösemittel
wird wiederum in einem Speedvac abgedampft. Die gereinigten Oligonukleotide
werden dann mittels CGE, HPLC (Durchflussgeschwindigkeit 1,5 ml/min;
Säule Waters
Delta Pak C4, 3,9 × 300
mm) und MS auf Reinheit analysiert. Die Endausbeute wird mittels
eines Spektrophotometers bei 260 nm bestimmt.
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BEISPIEL 87
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Schnelle Amplifikation
von 5'-cDNA-Ende
(5'-RACE) und 3'-cDNA-Ende (3'-RACE)
-
Eine
Internetsuche in der XREF-Datenbank im National Center of Biotechnology
Information (NCBI) ergab ein menschliches exprimiertes sequenziertes
Tag von 361 Basenpaaren (bp) (EST, GenBank-Zugangs-Nr. H28861),
das zu Hefe-RNase-H-(RNH1)-Protein
sequenziertem Tag (EST, GenBank-Zugangs-Nr. Q04740) und seinem Huhn-Homologen
(Zugangs-Nr. D26340) homolog war. Drei Sätze von Oligonukleotid-Primern,
welche die menschliche RNase-H-EST-Sequenz codieren, wurden synthetisiert.
Die Sense-Primer waren ACGCTGGCCGGGAGTCGAAATGCTTC (H1: SEQ ID NO:
6), CTGTTCCTGGCCCACAGAGTCGCCTTGG (H3: SEQ ID NO: 7) und GGTCTTTCTGACCTGGAATGRGTGCAGAG
(H5: SEQ ID NO: 8). Die Antisense-Primer waren CTTGCCTGGTTTCGCCCTCCGATTCTTGT
(H2: SEQ ID NO: 9), TTGATTTTCATGCCCTTCTGAAACTTCCG (H4; SEQ ID NO:
10) und CCTCATCCTCTATGGCAAACTTCTTAAATCTGGC (H6; SEQ ID NO: 11).
Die menschlichen RNase-H-3'-
und 5'-cDNAs, die
von der EST-Sequenz abgeleitet sind, wurden mittels Polymerasekettenreaktion
(PCR) amplifiziert, unter Benutzung von menschlicher Leber- oder
Leukämie-Zelllinie
(lymphoblastischer, Molt-4) Marathon-Ready-cDNA als Matrizen, H1
oder H3/AP1 sowie H4 oder H6/AP2 als Primer (Clontech, Palo Alto,
CA). Die Fragmente wurden der Agarosegel-Elektrophorese unterzogen
und auf Nitrocellulosemembran (Bio-Rad, Hercules CA) überführt zur
Bestätigung
mittels Southern-Blot unter Benutzung 32P-markierter H2- und
H1-Sonden (für
3'- bzw. 5'-RACE-Produkte) gemäß Arbeitsweisen,
die von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley and Sons, New York, NY, 1988 beschrieben sind. Die bestätigten Fragmente
wurden aus dem Agarosegel exzisiert und mittels Gelextraktion (Qiagen,
Deutschland) gereinigt, dann in Zero-Blunt-Vektor subkloniert (Invitrogen, Carlsbad,
CA) und DNA-sequenziert.
-
BEISPIEL 88
-
Durchsuchen der cDNA-Bibliothek,
DNA-Sequenzierung und Sequenzanalyse
-
Eine
Lambda-Phagen-Uni-ZAP-Bibliothek der menschlichen Leber-cDNA (Stratagene,
La Jolla, CA) wurde unter Benutzung der RACE-Produkte als spezifische
Sonden durchsucht. Die positiven cDNA-Klone wurden in das pBluescript-Phagemid
(Stragene, La Jolla, CA) von Lambda-Phage exzisiert und der DNA-Sequenzierung
mit einer automatischen DNA-Sequenziervorrichtung
(Applied Biosystems, Foster City, CA) von Retrogen Inc. (San Diego,
CA) unterworfen. Die überlappenden
Sequenzen wurden mittels der Assembler-Programme von MacDNASIS v3.0 (Hitachi
Software Engineering America, South San Francisco, CA) ausgerichtet
und kombiniert. Die Proteinstruktur- und Untersequenzanalyse wurden
mittels des Programms von MacVector 6.0 (Oxford Molecular Group
Inc., Campbell, CA) durchgeführt.
Eine Homologiesuche wurde per Internet-E-Mail in der NCBI-Datenbank durchgeführt.
-
BEISPIEL 89
-
Northern-Blot-
und Southern-Blot-Analyse
-
Die
gesamte RNA von verschiedenen menschlichen Zelllinien (ATCC, Rockville,
MD) wurde gemäß Arbeitsweisen,
die von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley and Sons, New York, NY, 1988 beschrieben sind, präpariert
und der Formaldehyd-Agarosegel-Elektrophorese unterworfen und auf
Nitrocellulose-Membranen (Bio-Rad, Hercules, CA) überführt. Northern-Blot-Hybridisierung
wurde in QuickHyb-Puffer (Stratagene, La Jolla, CA) mit 32P-markierter
Sonde von RNase-H-cDNA-Klon voller Länge oder Primer-H1/H2-PCR-erzeugtem,
N-terminalem 322-Basen-RNase-H-cDNA-Fragment
bei 68 °C
während
2 Stunden durchgeführt.
Die Membranen wurden zweimal mit 0,1 % SSC/0,1 % SDS 30 Minuten
lang gewaschen und der Autoradiographie unterworfen. Die Southern-Blot-Analyse
wurde in 1×-Prä-Hybridisierung/Hybridisierungs-Puffer
(BRL, Gaithersburg, MD) mit einem 32P-markierten
C-terminalen Restriktionsenzym-PstI/PvuII-Fragment mit 430 bp oder
einer 1,7-kb-cDNA-Sonde voller Länge
bei 60 °C
während
18 Stunden durchgeführt.
Die Membranen wurden zweimal mit 0,1 SSC/0,1 % SDS 30 Minuten lang
bei 60 °C
gewaschen und der Autoradiographie unterworfen.
-
BEISPIEL 90
-
Expression
und Reinigung des klonierten RNase-Proteins
-
Das
cDNA-Fragment, das die volle RNase-H-Proteinsequenz codiert, wurde
mittels PCR amplifiziert, wobei 2 Primer benutzt wurden, von denen
einer Restriktionsenzym-NdeI-Stellenadapter
und sechs Histidin-(His-Tag)-Codons und N-terminale 22-bp-Proteincodiersequenz
enthält.
Das Fragment wurde in Expressionsvektor pET17b (Novagen, Madison,
WI) kloniert und mittels DNA-Sequenzierung bestätigt. Das Plasmid wurde in
E. coli BL21(DE3) (Novagen, Madison, WI) transfektiert. Die Bakterien
wurden in M9ZB-Medium bei 32 °C
gezüchtet
und geerntet, wenn die OD600 der Kultur
0,8 erreichte, gemäß Arbeitsweisen,
die von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology,
Wiley and Sons, New York, NY, 1988 beschrieben sind. Zellen wurden
in 8 M Harnstofflösung
lysiert, und rekombinantes Protein wurde mit Ni-NTA-Agarose (Qiagen, Deutschland)
teilweise gereinigt. Die weitere Reinigung wurde mittels C4-Umkehrphasen-Chromatographie (Beckman,
System Gold, Fullerton, CA) mit 0,1 % TFA/Wasser und 0,1 TFA/Acetonitril
mit einem Gradienten von 0 % bis 80 % in 40 Minuten, wie beschrieben
von Deutscher, M. P., Guide to Protein Purification, Methods in
Enzymology 182, Academic Press, New York, NY, 1990, durchgeführt. Die
rekombinanten Proteine und Kontrollproben wurden gesammelt, lyophilisiert
und 12-%-SDS-PAGE unterworfen, wie von Ausubel et al (1988) Current
Protocols in Molecular Biology, Wiley and Sons, New York, NY beschrieben.
Das gereinigte Protein und die Kontrollproben wurden in 6 M Harnstofflösung wieder
suspendiert, die 20 mM Tris-HCl, pH 7,4, 400 mM NaCl, 20 Glycerin,
0,2 mM PMSF, 5 mM DTT, 10 μg/ml
Aprotinin und Leupeptin enthielt, und mittels Dialyse mit abnehmender Harnstoffkonzentration
von 6 M auf 0,5 M sowie DTT-Konzentration
von 5 mM auf 0,5 mM rückgefaltet,
wie von Deutscher, M. P., Guide to Protein Purification, Methods
in Enzymology 182, Academic Press, New York, NY, 1990, beschrieben.
Die rückgefalteten
Proteine wurden mittels Centricon (Amicon, Danvers, MA) konzentriert
(10-fach) und dem RNase-H-Aktivitätsassay unterworfen.
-
BEISPIEL 91
-
RNase-H-Aktivitätsassay
-
32P-Ende-markierte 17-mer-RNA, GGGCGCCGTCGGTGTGG
(SEQ ID NO: 12), beschrieben von Lima, W. F. und Crooke, S. T.,
Biochemistry, 1997, 36, 390 bis 398, wurde gelgereinigt, wie beschrieben
von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology, Wiley
and Sons, New York; NY, 1988, und an sein komplementäres 17-mer-Oligodesoxynukleotid
in einem zehnfachen Überschuss
oder ein 5-Basen-DNA-Gapmer, d.h. einem 17-meren Oligonukleotid,
das einen Zentralteil von 5 Desoxynukleotiden (die „Lücke") aufweist, der auf
beiden Seiten von 6 2'-Methoxynukleotiden
flankiert ist, angelagert. Die Anlagerung wurde in 10 mM Tris-HCl,
pH 8,0, 10 mM MgCl2, 50 mM KCl und 0,1 mM
DTT durchgeführt,
um eines von drei verschiedenen Substraten zu bilden: (a) einsträngige (ss)
RNA-Sonde, (b) vollständiger
RNA/DNA-Duplex und (c) RNA/DNA-Gapmer-Duplex. Jedes dieser Substrate
wurde mit Proteinproben bei 37 °C
während
5 Minuten bis 2 Stunden unter denselben Bedingungen inkubiert, die
bei dem Ringbildungsvorgang benutzt wurden, und die Reaktionen wurden
durch Zugeben von EDTA beendet, gemäß den Arbeitsweisen, die von
Lima, W. F. und Crooke, S. T., Biochemistry, 1997, 36, 390 bis 398
beschrieben sind.
-
Die
Reaktionsgemische wurden mittels TCA-Zentrifugierens abgeschieden,
und der Überstand
wurde mittels Flüssigkeitsszintillationszählung (Beckman
LS6000IC, Fullerton, CA) gemessen. Ein Aliquot des Reaktionsgemisches
wurde auch denaturierender (8 M Harnstoff) Acrylamidgel-Elektrophorese gemäß Arbeitsweisen
unterzogen, die von Lima, W. F. und Crooke, S. T., Biochemistry,
1997, 36, 390 bis 398 und Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, Wiley and Sons, New York, NY, 1988 beschrieben sind.
-
BEISPIEL 92
-
Auswirkungen der Phosphorothioat-Substitution
und der Substratlänge
auf die Verdauung durch menschliche RNase-H1 (siehe Tabelle 4)
-
An
Oligoribonukleotide wurden komplementäre Antisense-Oligodesoxynukleotid
mit 10 nM bzw. 20 nM prä-angelagert,
und sie wurden der Verdauung durch menschliche RNase-H1 unterworfen.
Die 17-meren (RNA Nr.1) und 25-meren (RNA Nr.3) RNA-Sequenzen sind
von Harvy-RAS-Onkogen 51 abgeleitet, und die 25-mere RNA enthält die 17-mer-Sequenz.
Die 20-mer-Sequenz (RNA Nr.2) ist von Kernprotein codierender Sequenz
des menschlichen Hepatitis-C-Virus (52) abgeleitet. Die Anfangsgeschwindigkeiten
wurden bestimmt, wie beschrieben in „Materialien und Verfahren", 1A: Vergleich der
Anfangsgeschwindigkeiten der Spaltung eines RNA:Phosphodiester-(P=O)-
und eines RNA:Phosphorothioat(P=S)-Duplexes, und 1B: Vergleich von
Duplices unterschiedlicher Sequenzen und Längen.
-
BEISPIEL 93
-
Auswirkungen der 2'-Substitution und
der Desoxy-Lückengröße auf die
Geschwindigkeiten der Verdauung durch menschliche RNase-H1 (siehe
Tabelle 5)
-
Substratduplices
wurden hybridisiert und die Anfangsgeschwindigkeiten bestimmt, wie
in Tabelle 4 gezeigt und in „Material
und Verfahren" beschrieben.
Die 17-mere RNA ist dieselbe, die in Tabelle 4 benutzt wird, und
die 20-mere RNA (UGGUGGGCAAUGGGCGUGUU (SEQ ID NO: 20), RNA Nr.4,
ist von der Sequenz der Proteinkinase C-zeta (53) abgeleitet. Die
17-meren und 20-meren P-S-Oligonukleotide waren vollständiges Desoxyphosphorothioat,
das keine 2'-Modifikationen enthielt.
Die 9-, 7-, 5-, 4- und 3-Desoxy-Lücken-Oligonukleotide
waren 17-mere Oligonukleotide mit einem zentralen Teil, der aus
neun, sieben, fünf
und vier Desoxynukleotiden besteht, die auf beiden Seiten von 2'-Methoxynukleotiden flankiert sind (siehe
auch 2). Sequenzen in Kästchen zeigen die Position
der 2'-Methoxymodifizierten
Reste an. Sequenz in gestrichelten Kästchen zeigt die Position der
2'-Propoxy-modifizierten
Reste an.
-
BEISPIEL 94
-
Kinetische Konstanten
der RNase-H1-Spaltung von RNA:DNA-Duplices (siehe Tabelle 6)
-
Die
RNA:DNA-Duplices in Tabelle 4 wurden benutzt, um Km und Vmax von
menschlicher und E.-coli-RNase-H1 zu bestimmen, wie beschrieben
in dem Abschnitt „Materialien
und Verfahren".
-
BEISPIEL 95
-
Bindungskonstanten und
Spezifität
von RNasen-H (siehe Tabelle 7)
-
Die
Kd wurden bestimmt, wie in „Materialien
und Verfahren" beschrieben.
Die Kd für
E.-coli-RNase-H1 wurden von vorher angegebenen Daten abgeleitet
(21). Die kompetierenden Substrate (kompetierende Hemmer), die in
der Bindungsuntersuchung benutzt wurden, sind in zwei Kategorien
eingeteilt: einsträngige
(ss) Oligonukleotide und Oligonukleotid-Duplices, alle mit der 17-mer-Sequenz
wie in Tabelle 4 (RNA Nr. 1). Die einsträngigen Oligonukleotide umfassen:
ssRNA, ssDNA, ss vollständig
modifiziertes 2'-Methoxyphosphodiester-Oligonukleotid
(ss 2'-O-Me) und
ss vollständiges
Phosphorothioat-Desoxyoligonukleotid
(ssDNA, P=S). Die Duplexsubstrate umfassen: DNA:DNA-Duplex, RNA:RNA-Duplex,
DNA:vollständig
modifiziertes 2'-Fluor- oder
vollständig
modifiziertes 2'-Methoxy-Oligonukleotid
(DNA:2'-F oder 2'-O-Me), RNA:2'-F-oder -2'-O-Me-Duplex. Die
Dissoziationskonstanten sind von ≥ 3
Steigungen der Lineweaver-Burk- und/oder Augustisson-Analyse abgeleitet.
Geschätzte
Fehler für
die Dissoziationskonstanten sind 2-fach. Spezifität ist definiert
durch Dividieren der Kd für
einen Duplex durch die Kd für einen
RNA:RNA-Duplex.
-
-
-
-
-
- * Tabellenlegende für
Sequenz
-
-
-
ARBEITSWEISEN
-
ARBEITSWEISE 1
-
ICAM-1-Expression
-
Oligonukleotid-Behandlung
von HUVECs
-
Zellen
wurden dreimal mit Opti-MEM (Life Technologies, Inc., vorgewärmt auf
37 °C, gewaschen.
Oligonukleotide wurden mit 10 g/ml Lipofectin (Life Technologies,
Inc.) in Opti-MEM vorgemischt, in einer Reihe zu den gewünschten
Konzentrationen verdünnt
und auf die gewaschenen Zellen aufgetragen. Basale und unbehandelte
(keine Oligonukleotide) Kontrollzellen wurden ebenfalls mit Lipofectin
behandelt. Die Zellen wurden 4 h lang bei 37 °C inkubiert, wonach das Medium
entfernt und durch Standard-Wachstumsmedium
mit oder ohne 5 mg/ml TNF-α (R & D Systems) ersetzt
wurde. Die Inkubation bei 37 °C
wurde bis zu den angegebenen Dauern fortgesetzt.
-
Quantifizierung der ICAM-1-Protein-Expression
mittels fluoreszenzaktiviertem Zellsortierer
-
Zellen
wurden durch kurze Trypsinierung mit 0,25 % Trypsin in PBS von den
Plattenoberflächen
entfernt. Die Trypsin-Aktivität wurde
mit einer Lösung
von 2 % Rinderserumalbumin und 0,2 % Natriumazid in PBS (+Mg/Ca)
gelöscht.
Die Zellen wurden durch Zentrifugieren (1000 U/min, Zentrifuge Beckman
GPR) pelletiert, in PBS wieder suspendiert und mit 3 l/105 Zellen des ICAM-1-spezifischen Antikörpers, CD54-PE
(Pharmingin), angefärbt.
Die Antikörper
wurden mit den Zellen während
30 Minuten bei 4 °C
im Dunkeln unter behutsamem Rühren
inkubiert. Die Zellen wurden mittels Zentrifugiervorgängen gewaschen
und dann in 0,3 ml FacsFlow-Puffer (Becton Dickinson) mit 0,5%igem
Formaldehyd (Polysciences) wieder suspendiert. Die Expression des
ICAM-1 auf der Zellenoberfläche wurde
dann mittels Durchflusszytometrie unter Benutzung eines Becton Dickinson
FACScan bestimmt. Der Prozentsatz der Kontroll-ICAM-1-Expression wurde
wie folgt berechnet: [(Wert für
Oligonukleotid-behandeltes ICAM-1)-(Wert für basales ICAM-1)/(Wert für unbehandeltes ICAM-1)-(Wert
für basales
ICAM-1)] (Baker,
Brenda, et al. 2'-O-(2-Methoxy)ethyl-modified
Anti-intercellular Adhesion Molecule 1 (ICAM-1) Oligonucleotides
Selectively Increase the ICAM-1 mRNA Level and Inhibit Formation
of the ICAM-1 Translation Initiation Complex in Human Umbilical
Vein Endothelial Cells, The Journal of Biological Chemistry, 272,
11.994 bis 12.000, 1997).
-
Die
ICAM-1-Expression chimärer
C3'-endo- und C2'-endomodifizierter
Oligonukleotide der Erfindung wird mittels der Verringerung der
ICAM-1-Gehalte in behandelten HUVEC-Zellen gemessen. Es wird angenommen,
dass die Oligonukleotide mittels des RNase-H-Spaltungsmechanismus
wirken. Geeignete Kontroll-Oligonukleotide mit durchmischter Sequenz
werden als Kontrollen benutzt. Sie weisen dieselbe Basenzusammensetzung
wie die Prüfsequenz
auf.
-
Sequenzen,
welche die chimären
C3'-endo-(2'-MOE) und C2'-endo-Modifikationen (eine der folgenden
Modifikationen: 2'-S-Me, 2'-Me, 2'-ara-F, 2'-ara-OH, 2'-ara-O-Me) enthalten,
wie in Tabelle X unten aufgeführt,
werden hergestellt und in dem obigen Assay geprüft. SEQ ID NO: 14, ein auf
c-Raf zielendes Oligonukleotid, wird als eine Kontrolle benutzt.
-
Tabelle
X Oligonukleotide,
die chimäre
2'-O-(2-Methoxyethyl)-
und 2-S-(Methyl)-Modifikationen
enthalten
-
Alle
Nukleoside in Fettschrift sind 2'-O-(2-Methoxyethyl);
tiefgestelltes s zeigt eine Phosphorothioat-Bindung an; unterstrichene
Nukleoside zeigen 2'-S-Me-Modifikation
an; hochgestelltes m an C (Cm) zeigt ein 5-Methyl-C
an.
-
Tabelle
XI Oligonukleotide,
die chimäre
2'-O-(2-Methoxyethyl)-
und 2'-O-(Methyl)-Modifikationen
enthalten
-
Alle
Nukleoside in Fettschrift sind 2'-O-(2-Methoxyethyl);
tiefgestelltes s zeigt eine Phosphorothioat-Bindung an; unterstrichene
Nukleoside zeigen 2'-Methyl-Modifikation
an; hochgestelltes m an C (Cm) zeigt ein
5-Methyl-C an.
-
Tabelle
XII Oligonukleotide,
die chimäre
2'-O-(2-Methoxyethyl)-
und 2'-ara-(fluor)-Modifikationen
enthalten
-
Alle
Nukleoside in Fettschrift sind 2'-O-(2-Methoxyethyl);
tiefgestelltes s zeigt eine Phosphorothioat-Bindung an; unterstrichene
Nukleoside zeigen 2'-ara-(fluor)-Modifikation an;
hochgestelltes m an C (Cm) zeigt ein 5-Methyl-C an.
-
Tabelle
XIII Oligonukleotide,
die chimäre
2'-O-(2-Methoxyethyl)-
und 2'-ara-(OH)-Modifikationen
enthalten
-
Alle
Nukleoside in Fettschrift sind 2-O-(Methoxyethyl); tiefgestelltes
s zeigt eine Phosphorothioat-Bindung an; unterstrichene Nukleoside
zeigen 2'-ara-(OH)-Modifikation
an; hochgestelltes m an C (Cm) zeigt ein 5-Methyl-C
an.
-
Tabelle
XIV Oligonukleotide,
die chimäre
2'-O-(2-Methoxyethyl)-
und 2'-ara-(OMe)-Modifikationen
enthalten
-
Alle
Nukleoside in Fettschrift sind 2-O-(Methoxyethyl); tiefgestelltes
s zeigt eine Phosphorothioat-Bindung an; unterstrichene Nukleoside
zeigen 2'-ara-(OMe)-Modifikation
an; hochgestelltes m an C (Cm) zeigt ein 5-Methyl-C
an.
-
ARBEITSWEISE 2
-
Enzymatischer Abbau von
2'-O-modifizierten
Oligonukleotiden
-
Drei
Oligonukleotide, in welche die Modifikationen an dem 3'-Ende eingebunden
werden, die in Tabelle 2 unten gezeigt sind, werden synthetisiert.
Diese modifizierten Oligonukleotide werden der Wirkung von Schlangengift-Phosphodiesterase
ausgesetzt.
-
Oligonukleotide
(30 Nanomol) werden in 20 ml Puffer gelöst, der 50 mM Tris-HCl pH 8,5,
14 mM MgCl2 und 72 mM NaCl enthält. Zu dieser
Lösung
werden 0,1 Einheit Schlangengift-Phosphodiesterase
(Pharmacia, Piscataway, NJ), 23 Einheiten Nuklease P1 (Gibco LBRL,
Gaithersberg, MD) und 24 Einheiten Kalbsdarm-Phosphatase (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) gegeben, und das Reaktionsgemisch wird
bei 37 °C
100 Stunden lang inkubiert. Die HPLC-Analyse wird unter Benutzung
eines automatischen Injektors Waters Modell 715, einer Pumpe Modell
600E, eines Detektors Modell 991 und einer Nukleosid/Nukleotid-Säule (4,6 × 250 mm)
von Alltech (Alltech Associates, Inc., Deerfield, IL) durchgeführt. Alle
Analysen werden bei Raumtemperatur durchgeführt. Die benutzten Lösemittel
sind A: Wasser und B: Acetonitril. Die Analyse der Nukleosidzusammensetzung
wird mit dem folgenden Gradienten durchgeführt: 0 bis 5 min, 2 % B (isokratisch);
5 bis 20 min, 2 % B bis 10 % B (linear); 20 bis 40 min, 10 % B bis
50 % B. Die integrierte Fläche
pro Nanomol wird unter Benutzung von Nukleosid-Standards bestimmt.
Relative Nukleosid-Verhältnisse
werden berechnet, indem integrierte Flächen in molare Werte umgewandelt
und alle Werte mit Thymidin verglichen werden, das für jedes
Oligomer auf seinen erwarteten Wert eingestellt wird.
-
Tabelle
XV Relative
Nukleasebeständigkeit
2'-modifizierter
chimärer
Oligonukleotide
-
ARBEITSWEISE 3
-
Allgemeine Arbeitsweise
zur Beurteilung chimärer
C3'-endo- und C2'-endo-modifizierter
Oligonukleotide, die auf Ha-Ras zielen
-
Verschiedene
Typen menschlicher Tumoren, einschließlich Sarkome, Neuroblastome,
Leukämien
und Lymphome, enthalten aktive Onkogene der Ras-Genfamilie. Ha-Ras
ist eine Familie von GTPasen mit kleinem Molekulargewicht, deren
Funktion es ist, durch Übertragen
von Signalen die Zellproliferation und -differenzierung zu regulieren,
was zu einer konstitutiven Aktivierung von Ras führt, und sind mit einem hohen
Prozentsatz verschiedener Krebsarten beim Menschen assoziiert. Daher
stellt Ras ein attraktives Ziel für therapeutische Anti-Krebs-Strategien
dar.
-
Die
Elternsequenz (SEQ ID NO: 27) in der Tabelle XV ist ein 20-Basen-Phosphorothioat-Oligodesoxynukleotid,
das auf die Initiierung der Translationsregion menschlicher Ha-Ras
zielt, und – basierend
auf Durchmusterungsassays – ein
potenter isotypspezifischer Hemmer von Ha-Ras in Zellkultur (IC50
= 45 nm). Die Behandlung von Zellen in vitro mit dieser Sequenz
ergibt eine rasche Verminderung der Ha-RasmRNA- und Proteinsynthese
und Hemmung der Proliferation von Zellen, die eine aktivierende
Ha-Ras-Mutation enthalten. Wenn diese Sequenz in Dosen von 25 mg/kg
oder kleiner durch tägliche
intraperitoneale Injektion (IP) verabreicht wird, weist sie eine
potente Antitumor-Aktivität
in einer Vielfalt von Tumor-Xenograft-Modellen auf, wohingegen Fehlpaarungskontrollen
keine Antitumor-Aktivität
aufweisen. Es ist gezeigt worden, dass diese Sequenz gegen eine
Vielfalt von Tumorentypen, einschließlich Lunge, Brust, Blase und
Bauchspeicheldrüse,
in Maus-Xenograft-Untersuchungen
aktiv ist (Cowsert, L. M. Anti-cancer drug design, 1997, 12, 359
bis 371). Ein Analog der zweiten Generation mit der SEQ ID NO: 27,
in dem der 5'- und
3'-Terminus („Flügel") der Sequenz mit
2'-Methoxyethyl-(MOE)-Modifikation modifiziert
sind und das Rückgrat
als Phosphorothioat beibehalten ist (Tabelle XV, Kontroll-Gapmer mit MOE-Kontrolle),
weist in Zellkultur-Assays ein IC50 von
15 nm auf. Somit ist bei diesem chimären Analog eine 3-fache Verbesserung
der Wirksamkeit festgestellt. Aufgrund der verbesserten Nukleasebeständigkeit
des 2'-MOE-Phosphorothioats
erhöht
diese Sequenz die Dauer des Antisense-Effekts in vitro. Dies wird
mit der Frequenz der Verabreichung dieses Wirkstoffes an Krebspatienten
in Beziehung stehen. Ferner wird diese Sequenz gegenwärtig in
Ras-abhängigen
Tumormodellen beurteilt (Cowsert, L. M. Anti-cancer drug design,
1997, 12, 359 bis 371). Die Elternverbindung, SEQ ID NO: 27, befindet
sich in Phase I der klinischen Versuche gegen solide Tumoren durch
systemische Infusion.
-
Antisense-Oligonukleotide
mit der 2'-Me-Modifikation
werden in der beschriebenen Weise hergestellt und in den oben erwähnten Assays
geprüft,
um die Aktivität
zu bestimmen.
-
Ha-Ras-Antisense-Oligonukleotide
mit chimären
C3'-endo- und C2'-endo-Modifikationen
und ihre Kontrollen
-
Tabelle
XV Ha-Ras-Antisense-Oligonukleotide
mit chimären
C3'-endo- und C2'-endo-Modifikationen
und ihre Kontrollen
-
Alle
unterstrichenen Sequenzteile sind 2'-Me.
-
ARBEITSWEISE 7
-
In-vivo-Nukleasebeständigkeit
-
Die
in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo- und C2'-endo-modifizierter
Oligonukleotide wird in Mausplasma und -geweben (Niere und Leber)
untersucht. Zu diesem Zweck wird die c-Raf-Oligonukleotid-Reihe
SEQ ID NO: 32 benutzt, und die folgenden fünf Oligonukleotide, die in
der untenstehenden Tabelle aufgeführt sind, werden hinsichtlich
ihrer relativen Nukleasebeständigkeit
beurteilt.
-
Tabelle
XVI Untersuchung
der in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo-(2'-O-MOE)- und C2'-endo-(2'-S-Me)-modifizierter
Oligonukleotide mit und ohne nukleasebeständige Kappen (2'-5'-Phosphat-
oder -Phosphorothioat-Bindung mit 3'-O-MOE an Kappenenden)
-
-
Tabelle
XVII Untersuchung
der in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo-(2'-O-MOE)- und C2'-endo-(2'-Me)-modifizierter
Oligonukleotide mit und ohne nukleasebeständige Kappen (2'-5'-Phosphat-
oder -Phosphorothioat-Bindung mit 3'-O-MOE an Kappenenden)
-
-
Tabelle
XVIII Untersuchung
der in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo-(2'-O-MOE)- und C2'-endo-(2'-ara-F)-modifizierter
Oligonukleotide mit und ohne nukleasebeständige Kappen (2'-5'-Phosphat-
oder -Phosphorothioat-Bindung mit 3'-O-MOE an Kappenenden)
-
Tabelle
XIX Untersuchung
der in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo-(2'-O-MOE)- und C2'-endo-(2'-ara-OH)-modifizierter
Oligonukleotide mit und ohne nukleasebeständige Kappen (2'-5'-Phosphat-
oder -Phosphorothioat-Bindung mit 3'-O-MOE an Kappenenden)
-
Tabelle
XX Untersuchung
der in-vivo-Nukleasebeständigkeit
chimärer
C3'-endo-(2'-O-MOE)- und C2'-endo-(2'-ara-OMe)-modifizierter Oligonukleotide
mit und ohne nukleasebeständige
Kappen (2'-5'-Phosphat- oder -Phosphorothioat-Bindung
mit 3'-O-MOE an
Kappenenden)
-
ARBEITSWEISE 8
-
Tieruntersuchungen
auf in-vivo-Nukleasebeständigkeit
-
Für jedes
zu untersuchende Oligonukleotid werden 9 männliche BALB/c-Mäuse (Charles
River, Wilmington, MA), die etwa 25 g wiegen, benutzt (Crooke et
al., J. Pharmacol. Exp. Ther., 1996, 277, 923). Im Anschluss an
eine einwöchige
Akklimatisierung erhalten die Mäuse
eine einzelne Schwanzveneninjektion von Oligonukleotid (5 mg/kg),
verabreicht in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS), pH 7,0. Die Endkonzentration an
Oligonukleotid in der Dosierungslösung beträgt für die PBS-Formulierungen (5
mg/kg). Von jeder Gruppe wird eine retrobulbäre Blutprobe (entweder nach
0,25, 0,5, 2 oder 4 h nach Gabe) und eine terminale Blutprobe (entweder
1, 3, 8 oder 24 h nach Gabe) genommen. Die terminale Blutprobe (etwa
0,6 bis 0,8 ml) wird mittels Herzpunktion im Anschluss an Ketamin/Xylazin-Anästhesie
genommen. Das Blut wird in ein mit EDTA beschichtetes Sammelröhrchen überführt und
zentrifugiert, um Plasma zu erhalten. Zum Abschluss werden jeder Maus
die Leber und die Nieren entnommen werden. Plasma und Gewebehomogenate
werden zur Analyse benutzt werden, um den intakten Oligonukleotid-Gehalt
mittels CGE zu bestimmen. Alle Proben werden nach der Gewinnung
unverzüglich
auf Trockeneis eingefroren und bis zur Analyse bei –80 °C aufbewahrt.
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ARBEITSWEISE 9
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RNase-H-Untersuchungen
mit chimären
C3'-endo- und C2'-endo-modifizierten Oligonukleotiden
mit und ohne nukleasebeständige
Kappen
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Markieren von Oligonukleotiden
mit 32P
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Das
Oligoribonukleotid (Sense-Strang) wurde unter Benutzung von [32P]ATP, T4-Polynukleotidkinase und Standard-Arbeitsweisen am
5'-Ende mit 32P markiert (Ausubel, F. M., Brent, R.,
Kingston, R. E., Moore, D. D., Seidman, J. G., Smith, J. A. und
Struhl, K., in Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley,
New York (1989)). Die markierte RNA wurde mittels Elektrophorese
auf 12 denaturierendem PAGE (Sambrook, J., Frisch, E. F. und Maniatis,
T., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Plainview (1989)) gereinigt. Die spezifische Aktivität des markierten
Oligonukleotids betrug etwa 6.000 cpm/fmol.
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Bestimmung von RNase-H-Spaltungsmustern
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Hybridisierungsreaktionsgemische,
die 750 nM Antisense-Oligonukleotid,
500 nM Sense-Oligoribonukleotid und 100,000 cpm 32P-markiertes
Sense-Oligoribonukleotid enthielten, wurden in 120 μl Reaktionspuffer [20
mM Tris-HCl (pH
7,5), 20 mM KCl, 10 mM MgCl2, 0,1 mM DTT]
hergestellt. Die Reaktionsgemische wurden für 5 min auf 90 °C erwärmt, und
1 Einheit Inhibit-ACE wurde zugegeben. Die Proben wurden über Nacht
bei 37 °C
inkubiert. Die Hybridisierungsreaktionsgemische wurden bei 37 °C mit 1,5 × 10,8–8 mg
E.-coli-RNase-H-Enzym für
Bestimmungen der Anfangsgeschwindigkeit inkubiert und dann zu spezifischen
Zeitpunkten gelöscht.
Proben wurden mittels Trichloressigsäure-(TCA)-Assays oder mittels
denaturierender Polyacrylamidgel-Elektrophorese analysiert, wie
oben beschrieben [Crooke, S. T., Lemonidis, K. M., Neilson, L.,
Griffey, R., Lesnik, E. A., und Monia, B. P., Kinetic characteristics
of Escherichia coli RNase H1: cleavage of various antisense oligonucleotide-RNA
duplexes, Biochem J, 312, 599 (1995); Lima, W. F. und Crooke, S.
T., Biochemistry, 36, 390 bis 398, 1997.
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Der
Fachmann wird verstehen, dass zahlreiche Änderungen und Modifikationen
an den bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung vorgenommen werden können und dass solche Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne sich vom Gedanken
der Erfindung zu entfernen. Daher ist beabsichtigt, dass die beigefügten Ansprüche alle
solche äquivalenten
Variationen umfassen, die im wahren Gedanken und Umfang der Erfindung
liegen.
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