-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
1. Gebiet der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Blockieren einer
Xenotransplantat-Abstoßung
bei einem Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, durch
Verabreichen eines viral kodierten Komplement-Kontrollproteins,
das als Inflammations-Modulatorprotein (IMP) bezeichnet wird, an
den Patienten. Die vorliegende Erfindung betrifft weiter pharmazeutische
Zusammensetzungen zum Verhindern oder Behandeln einer Xenotransplantatabstoßung, umfassend
das IMP-Protein als solches oder in Kombination mit anderen immunsuppressiven
Wirkstoffen.
-
Die
Erfindung sieht die Verwendungen des IMP-Proteins oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Salzes davon zur Herstellung eines Medikaments zum Verhindern
oder Behandeln einer Xenotransplantabstoßung bei einem Patienten vor,
der eine solche Behandlung benötigt.
-
2. Beschreibung des zugehörigen Standes
der Technik.
-
Die
Transplantation von festen Organen ist in den letzten zwei Jahrzehnten
immer erfolgreicher geworden. Diese Leistung hat zu einem Problem
geführt:
ein Engpass bei den Spenderorganen begrenzt die Zahl der Patienten,
die behandelt werden können.
Die meisten Unfälle
und Krankheiten, die tödlich
verlaufen, schädigen
auch die Nieren, das Herz, die Lungen, die Leber und die Bauchspeicheldrüse, wodurch
sie für
eine Transplantation ungeeignet werden. Die Zahl der Spender sinkt
weiter durch die Zurückhaltung
von Verwandten, eine Spende zu ermöglichen, oder durch die Entdeckung
von AIDS oder Hepatitis beim möglichen
Spender. Daher übersteigt
die Zahl der Patienten, die auf eine Organtransplantation warten,
bei weitem die Zahl der verfügbaren
Spenderorgane. In der Zwischenzeit hat sich wenig an der Bereitstellung
durch Organspender geändert.
Obwohl sich diese Zahl jedes Jahr etwas mit dem Anheben der Spenderaltersgrenze
und dem steigenden Bewusstsein für
die Organspende erhöht,
scheint das Plateau, das für
Herz- und Herz-Lungen-Transplantationen nach 1990 erreicht wurde,
hauptsächlich
mit der begrenzten Spenderverfügbarkeit
in Bezug zu stehen. Deshalb sterben viele Patienten, während sie
auf ein Transplantat warten, eine Zahl, die weiter steigt.
-
Die
Transplantation von Organen von nicht menschlichen Arten (Xenotransplantation)
würde den
Engpass von Leichenorganen beheben. Wenn Schimpansen- oder Pavianorgane
auf den Menschen transplantiert werden, kann eine Abstoßung erfolgreich
mittels immunsuppressiver Therapie, die gegenwärtig für menschliche Allotransplantate
verwendet wird, kontrolliert werden: Transplantate zwischen solch
eng verwandten Arten werden konkordante Xenoplantate genannt. Allerdings
ist die weit verbreitete Verwendung von nicht menschlichen Primatenorganen
für die
menschliche Transplantation nicht praktisch. Die notwendige Zahl
von Organen steht nicht zur Verfügung,
weil nicht-menschliche Primaten Einzelgeburten und lange Gestationszeiten
haben. Es gibt auch einen ethischen Widerstand gegen die Verwendung
von nicht menschlichen Primaten.
-
Die
Transplantation von Organen von Arten, die dem Menschen nicht nahe
stehen, wie beispielsweise Schweine, führt zu einer sofortigen fulminanten
hyperakuten Abstoßung
innerhalb von Minuten bis Stunden im Gegensatz zu einer zellvermittelten
Allotransplantatabstoßung,
die in sieben bis zehn Tagen stattfindet. Dies wird als diskordantes
Transplantat bezeichnet. Dieser extrem schnelle Abstoßungsprozess
wird durch die Ablagerung von vorgeformten natürlichen Antikörpern, die
primär
gegen das Gal-Kohlenhydratepitop auf dem vaskulären Spenderendothel gerichtet
sind, eingeleitet, gefolgt von einer Aktivierung der Wirtskomplement- und
Koagulationskaskaden, die zu einer interstitiellen Blutung, intravaskulären Koagulation
und ischemischen Nekrose führen.
Eine solche Abstoßung
kann nicht in zufrieden stellender Weise mit den gegenwärtig zur
Verfügung
stehenden immunsuppressiven Medikamenten kontrolliert werden.
-
Das Komplementsystem
-
Das
Komplementsystem beinhaltet ungefähr 30 Plasma- und Membranproteine,
die in einer präzisen Sequenz
arbeiten, um eindringende Mikroorganismen auszuschalten. Die Komplementaktivierung
kann durch eine der drei Hauptwege erfolgen: klassisch, alternativ
und Mannose bindendes Protein (MBP). Der klassische Weg C1, C4,
C2 und C3 wird durch Antigen-IgG/IgM-Komplexe aktiviert als Ergebnis
davon, dass der C1q-Abschnitt von C1 an den Fc-Teil von IgG/IgM
bindet. Der C1s-Abschnitt von C1 bewirkt eine Spaltung von C4 zu einem
kleinen C4a- und großen
C4b-Molekül.
C4b bindet an die Oberfläche
von Mikroorganismen durch kovalente Bindungen und bindet an C2a
nach Spaltung von C2s durch C1 s. Der C4b2a-Komplex wird als C3-Convertase
von Enzymkomplexen des klassischen Wegs bezeichnet, der durch Umwandlung
von C3a zu C3b C3 aktiviert. Die C3b-Moleküle binden kovalent an Oberflächen von
Mikroorganismen, die Klumpen bilden, die an Komplementrezeptor tragende
Phagozytenzellen binden können.
-
Die
Bildung von C3b kann auch über
den alternativen Weg erfolgen. Der alternative Weg, bestehend aus
dem Faktor B, D, H und I und Properdin (P), wird bei Fehlen von
Antikörpern
spontan durch Mikroorganismen aktiviert. Es gibt immer mehr Beweise,
dass ein Antikörper
die Aktivierung des alternativen Wegs verstärkt. Der alternative Weg wird
durch die Bildung eines Komplexes von Faktor B eingeleitet, einem
einzelkettigen 93 kDa-Protein, und zwar homolog zu C2 entweder mit
C3b (das während
des klassischen Wegs gebildet wird) oder C3(H2O)
(das gebildet wird, wenn der interne Thioester mit Bindungen von
zirkulierendem C3 eine langsame spontane Hydrolyse durchlebt). Der
Faktor B wird durch den Faktor D (einer 25 kDa Serinprotease) für eine Proteolyse
empfänglich.
Der Faktor D spaltet den gebundenen Faktor B unter Freisetzung eines
33 kDa Fragments (Ba) und lässt
ein 63 kDa-Fragment, Bb, zurück,
das an C3b oder C3(H2O) angelagert wird. Der
sich ergebende Komplex C3b oder C3(H2O)Bb
ist die Convertase des alternativen Wegs, wobei das Bb-Fragment
als Serinprotease fungiert, die in der Lage ist, weiter C3 zu C3b
zu spalten. Die Bildung von C3b führt zur Aktivierung von C5
durch die Wirkung von C5-Convertase, um C5a und C5b zu bilden. Das
C5b-Molekül
leitet den terminalen Weg ein, der in der Bildung des Membran-attackierenden
Komplexes (MAC) kulminiert. MAC bildet große Poren, die zur Zelllyse
führen
und kann bestimmte Arten von Mikroorganismen zerstören. C5a
bewirkt die Bildung von chemischen Lockmitteln und führt zum
Einströmen
von phagozytischen Zellen und Plasmaproteinen in das Gebiet der
Fremdkörper,
die das Komplement aktivieren. Daher zielt das Komplementsystem
auf Mikroorganismen oder geschädigte
Wirtsgewebe, was zu einem Einströmen
von phagozytischen Zellen, die eine Lyse bewirken, führt.
-
Die
Komplementkaskade kann an mehreren Stellen durch das gereinigte
bioaktive Vacciniavirus-Komplement-Kontrollprotein (VCP) blockiert
sein, das bekanntermaßen
C3 und C4 bindet (siehe Kotwal GJ, u.a. (1997) Experimental and
Clinical Immunogenetics, Bd. 14 (1) 107; Zusammenfassung F25, 6th
European Meeting on Complement in Human Disease, 12. bis 15 März 1997,
Innsbruck, Österreich).
-
Howard
J. u.a. hat berichtet, dass das Kuhpockenvirus (CPV) mehrere Proteine
kodiert, die die Entzündungsreaktion
beeinflussen können,
und dass Modelle entwickelt wurden, um die Wirksamkeit von viralen Immunmodulatoren
zum Lindern von Entzündungsreaktionen
zu testen, die durch Mechanismen erzeugt werden, die eine Xenotransplantatabstoßung umfassten
(Howard J. u.a. (1998), J Leukocyte Biology, Bd. 64 (1) 68-71).
-
Komplement-Kontrollproteinanaloge
der wichtigen Orthopoxviren zeigen Sequenzähnlichkeiten. Nagetiere sind
die natürlichen
Vorratswirte für
Kuhpockenviren (CPV): IMP ist das Homolog von VCP in CPV und reduziert
die Mausmodellspezifische Schwellreaktion deutlich, wobei das Gewebe
an der Infektionsstelle erhalten bleibt (viraler Lebensraum) (Howard
J. u.a. (1998) oben).
-
IMP
moduliert die Komplementaktivität
und es verringert signifikant die Schwere der Entzündungsreaktion
aufgrund von CPV im Vergleich zu rekombinantem CPV, dem IMP fehlt
(CPV-IMP), einschließlich
der langfristigen Entzündungsreaktion
(Miller CG u.a. (1997), Virology (Academic Press, Orlando USA),
Bd. 229, 126-133). IMP hat ein therapeutisches Potential zum Reduzieren
des inflammatorischen Gewebeschadens bei bestimmten humanen Erkrankungen,
z.B. zum Ver hindern einer Allotransplantationsabstoßung bei
Verwendung in Kombination mit anderen immunsuppressiven Wirkstoffen
(Kotwal GJ u.a. (oben)).
-
Hyperakute Abstoßung und
Komplementaktivierung.
-
Es
ist weithin bekannt, dass Menschen vorgeformte Antikörper haben,
die als xenoreaktive natürliche Antikörper (XNA)
bezeichnet werden. Diese Antikörper
sollen während
der frühen
neonatalen Periode auftreten, die der Colibakterienkolonisation
des Dickdarms folgt. Diese Antikörper
reagieren mit der terminalen Gal-alpha-1,3-Gal-Komponente und kreuzreagieren
mit Schweineorganen. Diese kreuzreagierenden Antikörper bilden
einen Antigen-Antikörper-Komplex,
der den klassischen Komplementweg aktiviert und eine hyperakute
Abstoßung
bewirkt. Um die hyperakute Xenotransplantatabstoßung zu überwinden sind mehrere Strategien
entwickelt worden. Unter ihnen wird der lösliche, den Zerfall beschleunigende
Faktor (DAF) als der effektivste angesehen. Der DAF wurde in normale
Schweine injiziert, und es wurden transgene Schweine, die humanen
DAF exprimierten, produziert. Transgener humaner DAF scheint erfolgreich
den Komplement vermittelten Schaden der Endothelzelle zu hemmen
und verhindert so eine Endothelaktivierung und einen anschließenden Myokardschaden.
Dieser Befund führt
zu dem Schluss, dass humaner DAF, weil eine hyperakute Abstoßung nicht
auftritt, das Organ einer diskordanten Art (Schwein) wie das Organ
einer konkordanten Art funktionieren lässt. Allerdings haben andere
darauf hingewiesen, dass seine Wirksamkeit, obwohl sowohl DAF als
auch der homologe Restriktionsfaktor (HRF20) dazu tendieren, die
Komplementaktivierung bis zu einem gewissen Umfang zu verhindern,
für die
klinische Verwendung bei der Transplantation nicht ausreicht. Studien haben
auch gezeigt, dass der alternative Komplementweg trotz des Vorhandenseins
von Membran-DAF und MCP-Membran-Kofaktor-Protein (MCP) aktiviert werden kann.
Ein anderes Problem bei der Verwendung von natürlichen humanen Komplementrezeptoren,
wie DAF und MCP, besteht darin, dass diese Rezeptoren auch als Proteine
dienen, die von Viren und anderen Mikroorganismen benutzt werden,
um Eintritt in die diese Rezeptoren tragenden Zellen zu erhalten.
Um das Komplement wirksam und sicher zu hemmen und eine hyperakute
Abstoßung
auszuschalten, werden dringend andere potentere komplementinhibitorische
Proteine benötigt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Kurz
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Blockieren
einer Xenotransplantatabstoßung
bei einem Patienten, der eine solchen Behandlung benötigt, umfassend
das Verabreichen einer wirksamen Menge an einem Protein der Formel
(I) an den Patienten:
-
-
Die
Erfindung betrifft weiter eine pharmazeutische Formulierung zum
Verhindern oder Behandeln einer Xenotransplantatabstoßung, die
ein Protein der Formel (I) zusammen mit einem oder mehr pharmazeutischen
annehmbaren Verdünnungsmitteln,
Trägern
oder Hilfsstoffen dafür
umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt die Verwendung eines Proteins zur Verfügung, umfassend
die Aminosäuresequenz
der Reste 20 bis 263 von SEQ ID NO: 1 oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon, und zwar zur Herstellung eines Medikaments zum Verhindern
oder Behandeln einer Xenotransplantatabstoßung bei einem Patienten, der
eine solche Behandlung benötigt.
Die Erfindung stellt auch die Verwendung zur Verfügung, bei
der die Aminosäuresequenz
des Proteins aus der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 besteht.
-
Die
Erfindung stellt weiter Verwendungen zur Verfügung, bei denen ein immunsuppressiver
Wirkstoff dem Patienten gleichzeitig verabreicht wird, einschließlich, aber
nicht ausschließlich,
eine Verwendung, bei der das Medikament weiter den immunsuppressiven
Wirkstoff enthält.
Die Erfindung stellt auch Verwendungen zur Verfügung, bei denen der immunsuppressive
Wirkstoff aus der Gruppe bestehend aus Azathiopren, Cyclosporin
und pharmazeutisch annehmbaren Salzen davon ausgewählt wird.
Ein Glucocorticoid kann dem Patienten bei solchen Verwendungen auch
gleichzeitig verabreicht werden; das Medikament kann weiter das
Glucocorticoid umfassen, bei dem es sich um Prednison handeln kann.
-
Die
Erfindung stellt weiter jede der vorherigen Verwendungen zur Verfügung, bei
denen das Medikament zusätzlich
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger, einschließlich – aber nicht
ausschließlich – einen wässrigen
Träger,
umfasst.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1.
Die Elution von BSA (ungebundene Fraktion), Lysozym (2-2,5 M) und
humanem Heparin bindet ein Protein aus einer Heparinsäule (2,5-3
M) (HITRAP Heparin).
-
2.
Die Elution von IMP aus einer HITRAP Heparinsäule (102 M), 60 mg mit konzentriertem
Medium von infizierten Zellen.
-
3.
Weitere Reinigung von mit Heparin eluiertem IMP mittels Superdex
75 Säule,
wodurch reines bioaktives IMP in Fraktion 4-6 gezeigt wird.
-
4.
Aufnahme von mit Fluoreszein markiertem Lysozym durch Mastzellen.
-
5.
Aufnahme von mit Fluoreszein markiertem IMP durch Mastzellen.
-
6.
Aufnahme von mit Fluoreszein markiertem Lysozym durch eine Mischung
aus Mastzellen und Endothelzellen.
-
7.
Aufnahme von mit Fluoreszein markiertem VCP durch eine Mischung
aus Mastzellen und Endothelzellen.
-
8.
Analyse der Komplement hemmenden Aktivität der Fraktion, die in der 4 gezeigt
ist. Die VCP, die bei 1,0 M und 2,0 M eluieren, sind bioaktiv.
-
9. Mast/Endothelzellen-Aufnahme von mit
Fluoreszein markiertem VCP, Lysozym, MBP, IgG und BSA. Phasenkontrastbilder
von Mast/Endothelzellen werden von dem Fluoreszenzbild desselben
Felds für
jedes markierte Protein begleitet.
-
10. Hemmung der Bindung eines anti-alpha-gal-Rhodamin-konjugierten
Antikörpers
an Schweineaorta-Endothelzellen (PAEC) in Gegenwart von alpha-gal oder IMP.
-
11.
Durchflusszytometrie, die die Bindungshemmung (Abnahme der Fluoreszenzintensität) eines anti-alpha-gal-Antikörpers in
Gegenwart von IMP zeigt.
-
12. Bewertung, ob die Bindung des Antikörpers an
PAEC nur für
die alpha-gal-Reste an der Oberfläche spezifisch ist oder dass
die Stearinsäureverhinderung
sich nicht spezifisch von nicht spezifischen Antikörpern unterscheidet.
Diagramm A: humane Endothelzellen, die mit Kontrollantikörper behandelt
werden; Diagramm B: humane Endothelzellen, die mit anti-humanem
Leukozyten-Antigen-Antikörper, der
mit Phycoerythrin konjugiert ist, behandelt werden; Diagramm C:
humane Endothelzellen, die mit IMP, PAEC und anti-HLA I-Antikörper behandelt
werden.
-
13.
Hemmung des Abtötens
von PAEC durch IMP in Gegenwart von Serum als solches, neutrophilen
Leukozyten als solche, Serum zusammen mit neutrophilen Leukozyten,
natürlichen
Killer(NK)-Zellen als solche, NK + Serum oder NK + Serum + neutrophilen
Leukozyten.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Blockieren einer
Xenotransplantatabstoßung
bei einem eine solchen Behandlung benötigenden Patienten durch Verabreichen
eines viral kodierten, als Inflammations-Modulatorprotein (IMP) bezeichneten
Komplementkontrollproteins an den Patienten. Dieses kleine Protein
ist strukturell mit der Familie der humanen Komplementkontrollproteine
verwandt, die DAF umfasst, und ist funktional dem löslichen
Komplementrezeptor 1 (sCR1) ähnlich.
Daher kann IMP ein Komplement in einer sehr frühen Stufe durch Binden an C3b
und C4b dadurch blockieren, dass die C3-Convertasebildung entweder
durch den klassischen oder alternativen Weg gehemmt und auch der
Zerfall der C3-Convertase beschleunigt wird. Verglichen mit inhibitorischen
Komplementchemikalien hat IMP mehrere klare Vorteile: 1) infolge
des Evolutionsdrucks hält
es die wichtigsten Domänen
zurück;
2) anders als sCR1, das C3 an zwei zusätzlichen Stellen spaltet, wobei
zellgebundene Fragmente zurückbleiben
(was möglicherweise
einen Schaden durch Immunzellen mit Rezeptoren für die Fragmente hervorruft),
spaltet IMP C3 an der ersten Spaltstelle in Gegenwart von Faktor
1; und 3) das virale Protein ist klein und wird nicht als Fremdprotein
erkannt, weil es strukturell sehr ähnlich zu seinen Homologen
ist. Das IMP-Protein zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
hat die Aminosäuresequenz
der Formel (I):
-
-
Die
Aminosäureabkürzungen
sind nachfolgend angegeben:
-
-
Der
Fachmann erkennt, dass bestimmte Aminosäuren zu einer Umlagerung neigen.
Zum Beispiel kann Asp sich zu Aspartamid und Isoasparagin umlagern,
wie in I. Schbn u.a., Int. J. Peptide Protein Res. 14:485-94 (1979)
und dort angegebenen Literaturhinweisen beschrieben. Diese Umlagerungsderivate
sind vom Umfang der vorliegenden Erfindung umfasst. Wenn nicht anders
angegeben, befinden sich die Aminosäuren in der L-Konfiguration.
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung, wie sie hier offenbart und beansprucht
ist, sind die folgenden Begriffe und Abkürzungen wie folgt definiert:
- Basenpaar (bp) – bezieht sich auf eine DNA
oder RNA. Die Abkürzungen
A, C, G und T entsprechen den 5'-Monophosphatformen
der Nukleotide (Desoxy)adenin, (Desoxy)cytidin, (Desoxy)guanin bzw.
(Desoxy)thymin, wenn sie in DNA-Molekülen auftreten.
Die Abkürzungen
U, C, G und T entsprechen den 5'-Monophosphatformen
der Nukleoside Uracil, Cytidin, Guanin bzw. Thymin, wenn sie in
RNA-Molekülen
auftreten. In doppelsträngiger
DNA kann das Basenpaar auf eine Partnerschaft von A mit T oder C
mit G hinweisen. Bei einem DNA/RNA-Heteroduplex kann das Basenpaar auf
eine Partnerschaft von T mit U oder C mit G hinweisen.
- Chelatbildendes Peptid – Eine
Aminosäuresequenz,
die in der Lage ist, mit einem mehrwertigen Metallion zu komplexieren.
- DNA – Desoxyribonukleinsäure.
- EDTA – eine
Abkürzung
für Ethylendiamintetraessigsäure.
- ED50 – eine
Abkürzung
für einen
halbmaximalen Wert.
- FAB-MS – eine
Abkürzung
für eine
schnelle Atombeschussmassenspektrometrie.
- Immunreaktive(s) Protein(e) – ein Begriff, der dazu verwendet
wird, Antikörper,
Fragmente von Antikörpern,
die Antigene von ähnlicher
Natur wie das Stammantikörpermolekül binden
können,
von dem sie stammen, und Einzelketten-Polypeptid-Bindungsmoleküle, wie
in der PCT-Anmeldung Nr. PCT/US 87/02208, Internationale Veröffentlichung
Nr. WO 88/01649 beschrieben, kollektiv zu beschreiben.
- mRNA – Boten-RNA.
- MWCO – eine
Abkürzung
für eine
Molekulargewichtstrenngrenze.
- Patient – ein
Patient ist ein Tier, gewöhnlich
ein Säugetier,
vorzugsweise ein Mensch.
- Plasmid – ein
extrachromosomales selbstreplizierendes genetisches Element.
- PMSF – die
Abkürzung
für Phenylmethylsulfonylfluorid.
- Leserahmen – die
Nukleotidsequenz, von der die Translation „Lesen" in Dreiergruppen durch die Translationsvorrichtung
von tRNA, Ribosomen und zugehörigen
Faktoren auftritt, wobei jeder Dreiergruppe eine bestimmte Aminosäure entspricht.
Weil jede Dreiergruppe eindeutig und von derselben Länge ist,
muss die kodierende Sequenz ein Mehrfaches von Drei sein. Eine Basenpaarinsertion
oder -deletion (als Frameshift-Mutation bezeichnet) kann zu zwei
unterschiedlichen Proteinen führen,
die durch dasselbe DNA-Segment kodiert sind. Um sich dagegen zu
versichern, müssen
die Dreiergruppen-Kodons, die dem gewünschten Polypeptid entsprechen,
in Mehrfachen von Drei vom Initiationskodon abgeglichen werden,
d.h. der richtige "Leserahmen" muss erhalten bleiben.
Beim Erzeugen von Fusionsproteinen, die ein chelatbildendes Peptid
enthalten, muss der Leserahmen der DNA-Sequenz, die das strukturelle
Protein kodiert, in der DNA-Sequenz
erhalten sein, die für die
chelatbildende Peptid kodiert.
- Rekombinanter DNA-Klonierungsvektor – jeder autonom replizierende
Wirkstoff einschließlich – aber nicht ausschließlich – Plasmide
und Phasen, die ein DNA-Molekül umfassen,
an das ein oder mehr zusätzliche DNA-Segmente
angefügt
werden können
oder worden sind.
- Rekombinanter DNA-Expressionsvektor – jeder rekombinante DNA-Klonierungsvektor,
in den ein Promotor eingefügt
wurde.
- Replikon – eine
DNA-Sequenz, die die autonome Replikation eines Plasmids oder anderen
Vektors kontrolliert und ermöglicht.
- RNA – Ribonukleinsäure.
- RP-HPLC – eine
Abkürzung
für Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie.
- Transkription – das
Verfahren, durch welches Information, die in einer Nukleotidsequenz
einer DNA enthalten ist, auf eine komplementäre RNA-Sequenz übertragen
wird.
- Translation – das
Verfahren, durch welches die genetische Information von Boten-RNA
dazu verwendet wird, um die Synthese einer Polypeptidkette zu spezifizieren
und zu lenken.
- Tris – eine
Abkürzung
für Tris-(hydroxymethyl)aminomethan.
- Behandeln – beschreibt
den Umgang und die Betreuung eines Patienten, um die Erkrankung,
den Zustand oder die Funktionsstörung
zu bekämpfen,
und beinhaltet die Verabreichung einer Verbindung der vorliegenden Erfindung,
um das Entstehen der Symptome oder Komplikationen zu verhindern,
die Symptome oder Komplikationen zu erleichtern oder die Erkrankung,
den Zustand oder die Funktionsstörung
auszuschalten. Die Behandlung einer Xenotransplantatabstoßung umfasst
daher die Hemmung von Immunreaktionen auf das transplantierte Gewebe.
- Vektor – ein
Replikon, das zur Transformation von Zellen in Genmanipulation tragenden
Polynukleotidsequenzen verwendet wird, die den geeigneten Proteinmolekülen entsprechen,
die bei Kombination mit geeigneten Kontrollsequenzen bestimmte Eigenschaften
auf die zu transformierende Wirtszelle übertragen. Plasmide, Viren
und Bakteriophagen sind geeignete Vektoren, da sie eigenständige Replikons
sind. Künstliche
Vektoren werden durch Schneiden und Verbinden von DNA-Molekülen aus
unterschiedlichen Quellen unter Verwendung von Restriktionsenzymen
und Ligasen konstruiert. Vektoren umfassen rekombinante DNA-Klonierungsvektoren
und rekombinante DNA-Expressionsvektoren.
- X-gal – eine
Abkürzung
für 5-Brom-4-chlor-3-idolyl-beta-D-galactosid.
-
SEQ
ID NO: 1 betrifft die Sequenz, die im Sequenzprotokoll angegeben
ist und steht für
ein Komplement hemmendes Protein der Formel (I):
-
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Blockieren einer
Xenotransplantatabstoßung
zur Verfügung,
umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge einer Verbindung
der Formel (I) in einer Dosis zwischen etwa 1 und 1000 μg/kg an einen
Patienten, der eine solche Behandlung benötigt. Eine bevorzugte Dosis
beträgt
etwa 10 bis 100 μg/kg
aktive Verbindung. Eine typische tägliche Dosis für einen
erwachsenen Menschen beträgt
etwa 0,5 bis 100 mg. Bei der Durchführung dieses Verfahrens können Verbindungen
der Formel (I) in einer einzelnen Tagesdosis oder in mehreren Dosen
pro Tag verabreicht werden. Der Behandlungsplan kann die Verabreichung über ausgedehnte
Zeiträume
erfordern. Die Menge pro verabreichte Dosis oder die verabreichte
Gesamtmenge werden vom Arzt bestimmt und hängen von solchen Faktoren wie
der Natur und Schwere der Erkrankung, dem Alter und Allgemeinzustand
des Patienten und der Verträglichkeit
der Verbindung durch den Patienten ab.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiter pharmazeutische Formulierungen
zur Verfügung,
die Verbindungen der Formel (I) umfassen. Die Proteine, vorzugsweise
in Form eines pharmazeutisch annehmbaren Salzes, können für die parenterale
Verabreichung zur therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung
einer Xe noimplantatabstoßung
formuliert werden. Zum Beispiel können Verbindungen der Formel
(I) mit herkömmlichen
pharmazeutischen Trägern
und Hilfsstoffen gemischt werden. Die Zusammensetzungen, die beanspruchte
Proteine umfassen, enthalten etwa 0,1 bis 90 Gew.-% aktives Protein,
vorzugsweise in löslicher Form.
und allgemeiner etwa 10 bis 30 %. Weiterhin können die vorliegenden Proteine
als solche oder in Kombination mit anderen die Abstoßung verhindernden
Wirkstoffen oder immunsuppressiven Wirkstoffen verabreicht werden,
insbesondere solchen, die als nützlich
zur Hemmung oder Behandlung einer Alloimplantatabstoßung ermittelt
wurden. Bevorzugte Wirkstoffe zur Verwendung in Kombination mit
dem Protein der vorliegenden Erfindung zum Verhindern oder Behandeln
einer Xenoimplantatabstoßung
umfassen Azathioprin, Glucocorticoide (wie beispielsweise Prednison)
und Cyclosporin.
-
Für die intravenöse (i.v.)
Verwendung wird das Protein in üblicherweise
verwendeten intravenösen
Fluid(en) verabreicht und mittels Infusion gegeben. Es können solche
Fluide, wie beispielsweise physiologische Kochsalzlösung, Ringer-Lösung oder 5 % Dextroselösung, verwendet
werden.
-
Für intramuskuläre Präparate kann
eine sterile Formulierung, vorzugsweise eine geeignete lösliche Salzform
eines Proteins der Formel (I), zum Beispiel das Chlorhydratsalz,
gelöst
und in einem pharmazeutischen Verdünnungsmittel, wie beispielsweise
pyrogenfreiem Wasser (destilliert), physiologische Kochsalzlösung oder
5 % Glucoselösung,
verabreicht werden. Eine geeignete unlösliche Form der Verbindung
kann hergestellt und als Suspension in einer wässrigen Base oder einer pharmazeutisch
annehmbaren Ölbase,
z.B. einem Ester einer langkettigen Fettsäure, wie beispielsweise Ethyloleat,
verabreicht werden.
-
Die
Proteine zur Verwendung in der vorliegend beanspruchten Erfindung
können
durch Aufbau der DNA, die für
das beanspruchte Protein kodiert, und danach durch Exprimieren der
DNA in einer rekombinanten Zellkultur hergestellt werden. Verfahren
zur Herstellung von Austauschmutationen an vorbestimmten Stellen in
der DNA mit bekannter Sequenz sind bekannt, zum Beispiel M13-Primermutagenese.
Die Mutationen, die in der DNA, die für das Protein der vorliegenden
Erfindung kodiert, hergestellt werden könnten, dürfen die Sequenz nicht außerhalb
des Leserahmens stellen und erzeugen vorzugsweise keine komplementären Regionen,
die einen sekundären
mRNA-Aufbau erzeugen könnten.
Siehe DeBoer u.a.,
EP 75,444A (1983).
-
Das
Protein der vorliegenden Erfindung kann entweder durch rekombinante
DNA-Technik oder bekannte chemische Verfahren erzeugt werden, wie
beispielsweise Lösungs-
oder Festphasen-Peptidsynthese oder Halbsynthese in Lösung, die
mit Proteinfragmenten beginnen, die durch herkömmliche Lösungsverfahren gekoppelt sind.
-
A. Festphase
-
Die
Synthese des Proteins der vorliegenden Erfindung kann durch Festphasen-Peptidsynthese oder durch
rekombinante Verfahren ablaufen. Die Prinzipien der chemischen Festphasen-Synthese
von Polypeptiden sind auf dem Fachgebiet bekannt und können in
allgemeinen Texten in diesem Bereich, wie beispielsweise Dugas,
H. und Penney, C., Bioorganic Chemistry, Springer-Verlag, New York,
Seite 54-92 (1981), gefunden werden. Zum Beispiel können Peptide
durch eine Festphasenmethode unter Verwendung eines PE-Applied Biosystems
430A Peptidsynthetisierers (im Handel erhältlich von Applied Biosystems,
Foster City, Kalifornien) und Synthesezyklen, die von Applied Biosystems
bereitgestellt werden, synthetisiert werden. Boc-Aminosäuren und
andere Reagenzien sind im Handel von PE-Applied Biosystems und anderen
Chemielieferfirmen erhältlich.
Sequenzielle Boc-Chemie unter Verwendung von Protokollen im Hinblick
auf die Doppelkopplung (double couple protocols) werden auf die
anfänglichen
p-Methylbenzhydrylaminharze
zur Herstellung von C-terminalen Carboxamiden angewandt. Für die Herstellung
von C-terminalen Säuren
wird das entsprechende PAM-Harz verwendet. Arginin, Asparagin, Glutamin,
Histidin und Methionin werden unter Verwendung von vorgeformten
Hydroxybenzotriazolestern verbunden. Der folgende Seitenkettenschutz
kann verwendet werden:
Arg:
Tosyl | Met:
Sulfoxid |
Asp:
Cyclohexyl oder Benzyl | Ser:
Benzyl |
Cys:
4-Methylbenzyl | Thr:
Benzyl |
Glu:
Cyclohexyl | Trp:
Formyl |
His:
Benzyloxymethyl | Tyr:
4-Bromcarbobenzoxy |
Lys:
2-Chlorbenzyloxycarbonyl | |
-
Boc-Entschützung kann
mit Trifluoressigsäure
(TFA) in Methylenchlorid bewerkstelligt werden. Das Entfernen von
Formyl aus Trp wird durch Behandeln des Peptidylharzes mit 20 %
Piperidin in Dimethylformamid 60 Minuten lang unter variierenden
Bedingungen (VC) erreicht. Met(O) kann durch Behandeln von Peptidylharz
mit TFA/Dimethylsulfid/conHC1 (95/5/1) bei 25°C 60 Minuten lang reduziert
werden. Im Anschluss an die obigen Vorbehandlungen können die
Peptide weiter entschützt
und von dem Harz mit wasserfreiem Wasserstofffluorid, enthaltend
ein Gemisch aus 10 % m-Cresol oder m-Cresol/10 % p-Thiocresol oder
m-Cresol/p-Thiocresol/Dimethylsulfid,
abgespalten werden. Die Spaltung der Seitenkettenschutzgruppe(n)
und des Peptids aus dem Harz wird bei Null Grad Celsius oder darunter,
vorzugsweise bei –20°C, 30 Minuten
lang, gefolgt von 30 Minuten bei 0°C, durchgeführt. Nach dem Entfernen des
HF wird das Peptid/Harz mit Ether gewaschen. Das Peptid wird mit
Eisessigsäure
extrahiert und lyophilisiert. Die Reinigung wird durch eine Umkehrphasen-C18-Chromatographie(Vydac)-Säule in 0,1
% TFA mit einem Gradienten von steigender Acetonitril-Konzentration
erreicht.
-
Der
Fachmann erkennt, dass die Festphasensynthese auch mittels der FMOC-Strategie und einem TFA/Fänger-Abspaltungsgemisch
erreicht werden könnte.
-
B. Rekombinante Synthese
-
Das
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch durch rekombinante
Verfahren erzeugt werden. Rekombinante Verfahren werden bevorzugt,
wenn eine hohe Ausbeute gewünscht
ist. Die grundlegenden Schritte bei der rekombinanten Herstellung
von Protein umfassen:
- a) Aufbau einer synthetischen
oder halbsynthetischen (oder Isolation aus natürlichen Quellen) DNA, die für das Protein
der vorliegenden Erfindung kodiert,
- b) Integration der kodierenden Sequenz in einen Expressionsvektor
in einer solchen Weise, die für
die Expression des Proteins entweder allein oder als Fusionsprotein
geeignet ist,
- c) Transformation einer geeigneten eukaryotischen oder prokaryotischen
Wirtszelle mit dem Expressionsvektor und
- d) Wiedergewinnung und Reinigung des rekombinant erzeugten Proteins.
-
2.a. Genkonstruktion
-
Synthetische
Gene, deren Transkription und Translation in vitro oder in vivo
zur Herstellung des Proteins führen,
können
durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren konstruiert werden.
Aufgrund der natürlichen
Degeneration des genetischen Kodes erkennt der Fachmann, dass eine
ziemlich große
und doch bestimmte Anzahl von DNA-Sequenzen konstruiert werden kann,
die die beanspruchten Proteine kodieren. In der bevorzugten Durchführung der
Erfindung wird eine Synthese durch rekombinante DNA-Technik erreicht.
-
Die
Methode der Konstruktion von synthetischen Genen ist auf dem Fachgebiet
bekannt. Siehe zum Beispiel Brown u.a. (1979) Methods in Enzymology,
Academic Press, N.Y., Bd. 68, Seite 109-151. Die DNA-Sequenz, die
dem syntethischen beanspruchten Proteingen entspricht, kann unter
Verwendung einer herkömmlichen
DNA-Synthetisiervorrichtung, wie beispielsweise dem Applied Biosystems
Modell 380A oder 380B DNA-Synthetisierer erzeugt werden (im Handel
erhältlich
von Applied Biosystems, Inc., 850 Lincoln Center Drive, Foster City,
CA 94404).
-
Es
kann für
einige Anwendungen wünschenswert
sein, die kodierende Sequenz des beanspruchten Proteins so zu modifizieren,
dass eine geeignete, für
Protease sensible Spaltstelle z.B. zwischen dem Signalpeptid und
dem Strukturprotein, eingeführt
wird, was das kontrollierte Ausschneiden des Signalpeptids aus dem
Fusionsproteinkonstrukt erleichtert.
-
Das
Gen, das für
das beanspruchte Protein kodiert, kann auch mittels Polymerasekettenreaktion (PCR)
erzeugt werden. Die Matrize kann eine cDNA-Bibliothek (im Handel
erhältlich
von CLONETECH oder STRATAGENE) oder mRNA sein, die aus dem menschlichen
adipösen
Gewebe isoliert wurde. Solche Verfahren sind auf dem Fachgebiet
bekannt, Maniatis u.a., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, New York (1989).
-
2.b. Direkte Expression
oder Fusionsprotein
-
Das
beanspruchte Protein kann entweder durch direkte Expression oder
als Fusionsprotein, das das beanspruchte Protein umfasst, und anschließende enzymatische
oder chemische Spaltung hergestellt werden. Es ist eine Auswahl
von Peptidasen (z.B. Trypsin), die ein Polypeptid an bestimmten
Stellen spalten oder die Peptide von den Amino- oder Carboxytermini
(z.B. Diaminopeptidase) der Peptidkette verdauen, bekannt. Weiterhin
spalten bestimmte Chemikalien (z.B. Cyanogenbromid) eine Polypeptidkette
an bestimmten Stellen. Der Fachmann ist sich der Modifikationen
bewusst, die für
die Aminosäuresequenz
(und synthetische oder halbsynthetische kodierende Sequenz, wenn
rekombinante Mittel verwendet werden) benötigt werden, um ortsspezifische
interne Spaltstellen einzuführen.
Siehe z.B. Carter P., Site Specific Proteolysis of Fusion Proteins,
Kap. 13 in Protein Purification: From Molecular Mechanisms to Large
Scale Processes, American Chemical Soc., Washington, D.C. (1990).
-
2.c. Vektorkonstruktion
-
Die
Konstruktion von geeigneten Vektoren, die die gewünschten
Kodierungs- und Kontrollsequenzen enthalten, verwenden Standardligationsverfahren.
Isolierte Plasmide oder DNA-Fragmente werden gespalten, konfektioniert
und erneut in der Form ligiert, die zur Bildung der erforderlichen
Plasmide gewünscht
ist.
-
Um
die Translation des gewünschten
Proteins zu bewirken, setzt man die manipulierte synthetische DNA-Sequenz
in eines aus einer Unmenge von geeigneten rekombinanten DNA-Expressionsvektoren
durch die Verwendung von geeigneten Restriktionsendonukleasen ein.
Das beanspruchte Protein ist ein relativ großes Protein. Eine synthetische
kodierende Sequenz wird so aufgebaut, dass sie Restriktionsendonukleasespaltstellen
an beiden Enden des Transkripts besitzt, um die Isolation von und
Integration in diese Expression und Amplifikation und Expressionsplasmide
zu erleichtern. Die isolierte cDNA-Kodierungssequenz kann ohne weiteres
durch die Verwendung von synthetischen Linkern modifiziert werden,
um die Einarbeitung dieser Sequenz in die gewünschten Klonierungsvektoren
durch Verfahren zu erleichtern, die auf dem Fachgebiet bekannt sind.
Die bestimmten verwendeten Endonukleasen werden durch die Restriktionsendonuklasespaltmuster
des zu verwendenden Stammexpressionsvektors diktiert. Die Wahl der
Restriktionsstellen erfolgt derart, dass die kodierende Sequenz
mit Kontrollsequenzen günstig
ausgerichtet wird, um eine passende Lesung im Rahmen und eine Expression
des beanspruchten Proteins zu erzielen.
-
Im
Allgemeinen werden Plasmidvektoren, die Promotoren und Kontrollsequenzen
enthalten, die von Arten stammen, die mit der Wirtszelle kompatibel
sind, mit diesen Wirten verwendet. Der Vektor trägt gewöhnlich eine Replikationsstelle
sowie Markersequenzen, die in der Lage sind, eine phänotypische
Selektion in transformierten Zellen vorzusehen. Zum Beispiel wird
E. coli typischerweise mittels BR322 transformiert, einem Plasmid
das von einer E.coli-Art stammt (Bolivar u.a., Gene 2: 95 (1977)).
Das Plasmid pBR322 enthält Gene
für eine
Ampicillin- und Tetracyclinresistenz und sieht so einfache Mittel
vor, um transformierte Zellen zu identifizieren. Das pBR322-Plasmid
oder ein anderes mikrobielles Plasmid muss auch Promotoren und andere Kontrollelemente,
die üblicherweise
in der rekombinanten DNA-Technik verwendet werden, enthalten oder
so modifiziert werden, dass er sie enthält.
-
Die
gewünschte
kodierende Sequenz wird in einen Expressionsvektor in der richtigen
Orientierung so eingesetzt, dass sie von einem Promotor und einer
Ribosombindungsstelle transkribiert wird, die beide funktionsfähig in der
Wirtszelle sein sollten, in der das Protein exprimiert wird. Ein
Beispiel für
einen solchen Expressionsvektor ist ein Plasmid, das in Belagaje
u.a., US-Patent Nr. 5,304,493 beschrieben ist, dessen Lehren hier durch
Bezugnahme aufgenommen werden.
-
Das
Gen, das für
das A-C-B-Proinsulin kodiert, das im US-Patent Nr. 5,304,493 beschrieben
ist, kann aus dem Plasmid pRB182 mit den Restriktionsenzymen Ndel
und BamHI entfernt werden. Die für
das Protein der vorliegenden Erfindung kodierenden Gene können in
den Plasmidaufbau auf einer Ndel/BamHI-Restriktionsfragmentkassette eingesetzt
werden.
-
2.d. Prokaryotische Expression
-
Im
Allgemeinen werden Prokaryoten zur Klonierung von DNA-Sequenzen
zum Aufbau der in der Erfindung nützlichen Vektoren verwendet.
-
Zum
Beispiel ist der E. coli K12 Stamm 294 (ATCC Nr. 31446) besonders
nützlich.
Andere Mikrobenstämme,
die verwendet werden können,
umfassen E. coli B und E. coli X1776 (ATCC Nr. 31537). Diese Beispiele
sind veranschaulichend nicht aber einschränkend.
-
Prokaryoten
werden auch zur Expression verwendet. Es können die zuvor erwähnten Stämme sowie E.
coli W3110 (prototroph, ATCC Nr. 27325), Bazillen wie beispielsweise
Bacillus subtilis und andere Enterobakteriaceae, wie beispielsweise
Salmonella tymphimurium oder Serratia marcescans und verschiedene Pseudomonas-Arten
verwendet werden. Promotoren, die zur Verwendung mit prokaryotischen
Wirten geeignet sind, umfassen die β-Lactamase (Vektor pGX2907 [ATCC
39344] enthält
das Replikon und β-Lacatamasegen)
und Lactosepromotorsysteme (Chang u.a., Nature, 275:615 (1978);
und Goeddel u.a., Nature 281:544 (1979)), alkalische Phosphatase,
das Tryptophan(trp)-Promotorsystem
(Vektor pATH1 [ATCC 37695] ist so ausgebildet, dass die Expression
eines offenen Leserahmens als trpE-Fusionsprotein unter der Kontrolle
des trp-Promotors erleichtert wird) und Hybridpromotoren, wie beispielsweise
den tac-Promotor (isolierbar aus dem Plasmid pDR540 ATCC 37282).
Allerdings ermöglichen
andere funktionelle bakterielle Promotoren, deren Nukleotidsequenzen
allgemein bekannt sind, es dem Fachmann, sie zu DNA zu ligieren,
die das Protein mittels Linkern oder Adaptoren kodiert, um jede
erforderliche Restriktionsstelle zu liefern. Promotoren zur Verwendung
in bakteriellen Systemen enthalten auch eine Shine-Dalgarno-Sequenz,
die funktionsfähig
mit der das Protein kodierenden DNA kodierenden Protein verbunden
ist.
-
2.e. Eukaryotische Expression
-
Das
Protein kann rekombinant in eukaryotischen Expressionssystemen erzeugt
werden. Bevorzugte Promotoren, die die Transkription in Säugetierwirtszellen
kontrollieren, können
aus verschiedenen Quellen erhalten werden, zum Beispiel den Genomen
von Viren, wie beispielsweise: Polyoma, Simian-Virus-40 (SV40), Adenovirus,
Retoviren, Hepatitis B-Virus und besonders bevorzugt Cytomegalovirus
oder von heterologen Säugetierpromotoren,
z.B. β-Aktinpromotor.
Die early und late Promotoren des SV40-Virus werden in geeigneter
Weise als SV40-Restriktionsfragment
erhalten, das auch den SV40-Virus-Replikationsursprung enthält. Fiers
u.a., Nature, 273:112 (1978). Das gesamte SV40-Genom kann aus dem
Plasmid pBRSV, ATCC 45019, erhalten werden. Der immediate early
Promotor des humanen Cytomegalovirus kann aus dem Plasmid pCMBP
(ATCC 77177) erhalten werden. Natürlich sind Promotoren aus der
Wirtszelle oder verwandte Arten hier auch nützlich.
-
Die
Transkription einer DNA, die für
das beanspruchte Protein kodiert, durch höhere Eukaryoten ist durch Einsetzen
einer Enhancersequenz in den Vektor erhöht. Enhancer sind cis-aktive
DNA-Elemente, gewöhnlich
etwa 10-300 bp, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription
zu erhöhen.
Enhancer sind relativ unabhängig
von der Ausrichtung und Position und wurden 5' (Laimins, L. u.a., PNAS 78:993 (1981)
und 3' (Lusky, M.L.
u.a., Mol. Cell Bio. 3:1108 (1983)) zur Transkriptionseinheit in
einem Intron (Banerji, J.L. u.a., Cell 33:729 (1983)) sowie in der
kodierenden Sequenz selbst (Osborne, T.F. u.a., Mol. Cell Bio. 4:1293
(1984)) gefunden. Viele Enhancer-Sequenzen von Säugetiergenen sind jetzt bekannt
(Globin, RSV, SV40, EMC, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin) bekannt.
Typischerweise wird allerdings ein Enhancer aus einem eukaryotischen
Zellvirus verwendet. Beispiele umfassen den SV40 late Enhancer,
den Cytomegalovirus early Promotorenhancer, den Polyomaenhancer
auf der late Seite des Replikationsursprung und Adenovirusenhancer.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekt, Pflanze,
Tier, Mensch oder nukleierte Zellen von anderen mehrzelligen Organismen)
verwendet werden, enthaften auch Sequenzen, die für die Beendung
der Transkription notwendig sind, was eine mRNA-Expression beeinflussen
kann. Diese Regionen werden als poyladenylierte Segmente in dem
nicht translatierten Abschnitt der das Protein kodierenden mRNA
transkribiert. Die nicht translatierten 3'-Regionen umfassen auch die Transkriptionsterminierungsstellen.
-
Expressionsvektoren
können
ein Selektionsgen enthalten, das auch als selektierbarer Marker
bezeichnet wird. Beispiele für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind Dihydrofolatreduktase (DHFR, das von dem Ba/II/HindIII-Restriktionsfragment
von pJOD-10 [ATCC 68815] stammen kann), Thymidinkinase (Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase
ist auf dem BamHI-Fragment vom vP-5-Klon [ATCC 2028] enthalten) oder Neomycin
(G418)-Resistenzgene (erhältlich
von pNN414- künstlicher
Hefechromosomvektor [ATCC 37682]). Wenn solche selektierbaren Marker
erfolgreich in eine Säugetierwirtszelle übertragen
werden, kann die transfizierte Säugetierwirtszelle überleben,
wenn sie unter selektiven Druck gesetzt wird. Es gibt zwei weithin
verwendete ausgeprägte
Kategorien für
selektive Systeme. Die erste Kategorie beruht auf einem Zellmetabolismus
und die Verwendung einer Mutantenzelllinie, der die Fähigkeit
fehlt, ohne ein ergänztes
Medium zu wachsen. Zwei Beispiel sind: CHO DHFR–-Zellen
(ATCC CRL-9096)
und Maus-LTK–-Zellen
(L-M(TK-) ATCC CCL-2.3). Diesen Zellen fehlt die Fähigkeit,
ohne die Zugabe von solchen Nährstoffen,
wie Thymidin oder Hypoxanthin, zu wachsen. Weil diesen Zellen bestimmte
Gene fehlen, die für
einen vollständigen
Nukleotidsyntheseweg notwendig sind, können sie nicht überleben,
wenn nicht die fehlenden Nukleotide in einem ergänzten Medium zur Verfügung gestellt
werden. Eine Alternative zum Ergänzen
des Mediums ist es, ein intaktes DHFR- oder TK-Gen in die Zellen
einzuführen,
denen die jeweiligen Gene fehlen, um so ihre Wachstumsanforderungen
zu ändern.
Einzelne Zellen, die nicht mit dem DHFR- oder TK-Gen transformiert
wurden, können
in nicht ergänzten
Medien nicht überleben.
-
Die
zweite Kategorie ist die dominante Selektion, die ein Selektionsschema
betrifft, das in jedem Zelltyp verwendet wird und nicht die Verwendung
einer Mutan tenzelllinie erfordert. Diese Schemen verwenden typischerweise
ein Medikament, um das Wachstum einer Wirtszelle anzuhalten. Diese
Zellen, die ein neues Gen haben, exprimieren ein Protein, das die
Medikamentenresistenz überträgt, und überleben
die Selektion. Beispiele für
eine solche dominante Selektion verwenden die Medikamente Neomycin,
Southern P. und Berg. P., J. Molec. Appl. Genet. 1:327 (1982), Mycophenolsäure, Mulligan,
R.C. und Berg, P., Science 209:1422 (1980) oder Hygromycin, Sugden,
B. u.a., Mol. Cell Biol. 5:410-413 (1985). Die drei oben angegebenen
Beispiele verwenden bakterielle Gene unter eukaryotischer Kontrolle,
um die Resistenz gegenüber
dem geeigneten Medikament G418 oder Neomycin (Geneticin), xgpt (Mycophenolsäure) bzw.
Hygromycin zu übertragen.
-
Ein
bevorzugter Vektor für
die eukaryotische Expression ist pRc/CMV (im Handel erhältlich von
Invitrogen Corporation, 3985 Sorrento Valley Blvd., San Diego, CA
92121). Um zutreffende Sequenzen in konstruierten Plasmiden zu bestätigen, werden
die Ligationsgemische dazu verwendet, E. coli K12-Stamm DH5a (ATCC
31446) und erfolgreiche Transformanten, die gegebenenfalls durch
Antibiotikaresistenz ausgewählt werden,
zu transformieren. Plasmide von den Transformanten werden hergestellt
und durch Restriktion und/oder Sequenz mittels des Verfahrens von
Messing u.a., Nucleic Acids Res. 9:309 (1981) analysiert.
-
Wirtszellen
können
mit den Expressionsvektoren dieser Erfindung transformiert und in
herkömmlichen Nährstoffmedien
kultiviert werden, die wie zum Induzieren von Promotoren geeignet
modifiziert sind, indem Transformanten ausgewählt oder Gene amplifiziert
werden. Die Kulturbedingungen, wie beispielsweise die Temperatur,
der pH-Wert und dergleichen, sind die zuvor mit der Wirtszelle,
die für
die Expression ausgewählt wurde,
verwendeten und sind dem Durchschnittsfachmann ersichtlich. Die
Verfahren zum Transformieren von Zellen mit den zuvor erwähnten Vektoren
sind auf dem Fachgebiet bekannt und können in solchen allgemeinen Literaturstellen
wie Maniatis u.a., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring
Harbor, New York (1989) oder Current Protocls in Molecular Biology (1989)
und Ergänzungen
gefunden werden.
-
Bevorzugte
geeignete Wirtszellen zum Exprimieren der Vektoren, die die beanspruchten
Proteine kodieren, in höheren
Eukaryoten umfassen: die afrikanische grüne Meerkatzen Nierenlinien-Zelllinie,
die durch SV 40 transformiert ist (COS-7, ATCC CRL-1651); transformierte
humane primäre
embryonale Nierenzelllinie 293 (Graham, F.L. u.a., J. Gen Virol.
36:59-72 (1977), Virology 77:319-329, Virology 86:10-21); Babyhamsternierenzellen
(BHK-21(C-13), ATCC CCL-10, Virology 16:147 (1962)), chinesische
Hamster Eierstockzellen CHO-DHFR- (ATCC CRL-9096), Maus-Sertoli-Zellen (TM4, ATCC
CRL-1715, Biol. Reprod. 23:243-250) (1980)), afrikanische grüne Meerkatzen
Nierenzellen (VERO 76, ATCC CRL-1587);
humane Cervikalepithoeloid-Karzinomazellen (HeLa, ATCC CCL-2), Hundenierenzellen
(MDCK, ATCC CCL-34); buffalo rat liver-Zellen (BRL 3A, ATCC CRL-1442),
humane diploide Lungenzellen (WI-38, ATCC CCL-75); humane hepatozelluläre Karzinomazellen
(Hep G2, ATCC HB-8065); und Maus-Brusttumorzellen
(MMT 060562, ATCC CCL51).
-
2.f. Hefeexpression
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten, können
auch eukaryotische Mikroben, wie beispielsweise Hefekulturen, verwendet
werden. Saccharomyces cerevisiae oder übliche Bäckerhefe ist der am häufigsten
verwendete eukaryotische Mikroorganismus, obwohl eine Anzahl von
anderen Stämmen
allgemein verfügbar
sind. Zur Expression in Saccharomyces wird zum Beispiel das Plasmid
YRp7 (ATCC-40053, Stinchcomb u.a., Nature 282:39 (1979); Kingsman
u.a., Gene 7:141 (1979); Tschemper u.a., Gene 10:57 (1980)) üblicherweise
verwendet. Dieses Plasmid enthält
bereits das trp-Gen, das einen Selektionsmarker für einen
Mutantenstamm von Hefe vorsieht, dem die Fähigkeit fehlt, in Tryptophan
zu wachsen, zum Beispiel ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, Genetics
85:12 (1977)).
-
Geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
(gefunden auf dem Plasmid pAP12BD ATCC 53231 und beschrieben im
US-Patent Nr. 4,935,350, 19. Juni 1990) oder andere glycolytische
Enzyme, wie beispielsweise Enolase (gefunden auf dem Plasmid pAC1
ATCC 39532), Glyceraldehyd-3-Phosphatdehydrogenase (abgeleitet vom
Plasmid pHcGAPC1 ATCC 57090, 57091), Zymomonas mobilis (US- Patent Nr. 5,000,000,
ausgegeben am 19. März
1991), Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomaserase
und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren sind, die den zusätzlichen
Vorteil der Transkription haben, die durch Wachstumsbedingungen
kontrolliert wird, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, Säurephosphatase,
abbauende Enzyme, die mit dem Stickstoffstoffwechsel in Verbindung
stehen, Metallothionein (enthalten auf dem Plasmidvektor pCL28XhoLHBPV
ATCC 39475, US-Patent Nr. 4,840,896), Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
und Enzyme, die für
die Verwendung von Maltose- und Galactose (GALI gefunden auf dem
Plasmid pRY121 ATCC 37658) verantwortlich sind. Geeignete Vektoren
und Promotoren zur Verwendung in der Hefeexpression werden weiter
in R. Hitzeman u.a., europäische
Patentanmeldung N. 73 657 A beschrieben. Hefe-Enhancer, wie beispielsweise
UAS-Gal aus Saccharomyces cerevisiae (gefunden in Verbindung mit
dem CYC1-Promotor auf dem Plasmid YEpsec-hllbeta ATCC 67024) werden
auch günstigerweise
mit Hefepromotoren verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist ein DNA-Molekül,
das das Protein der vorliegenden Erfindung kodiert, wie nachfolgend
gezeigt.
-
-
(SEQ
ID NO: 2). Dieses DNA-Molekül
ist homolog zur im US-Patent 5,157,110 offenbarten Sequenz, dessen
Inhalt hier durch Bezug aufgenommen wird.
-
Die
folgenden Beispiele werden vorgelegt, um die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung vollständiger
zu veranschaulichen. Sie sind keineswegs dahingehend auszulegen,
dass sie den breiten Umfang der Erfindung einschränken.
-
BEISPIEL 1: Klonieren
von DANN kodierendem IMP in einem Hefeexpressionsvektor.
-
Das
Ziel dieses Vorhabens ist es, die Expression von großen Mengen
von authentisch gefalteten, stabilen und funktionellen IMP mittels
des Pichia-Hefeexpressionssystems
(Invitrogen) zu erzielen und das Protein zur Homogenität zu reinigen.
Die Gründe
für das
Auswählen
des Pichiaexpressionssystems gegenüber anderen eukaryotischen
Expressionssystemen sind die hohen Expressionsniveaus, die Einfachheit,
das leichte Klonieren und die Kultur, die eukaryotische Kotranslationsmodifikation
(IMP ist nicht glykosyliert aber erfordert die Spaltung der Signalsequenz
und Sekretion, die durch dieses System leicht erreicht werden kann)
und das authentische Falten (IMP hat mindestens 6 Disulfidbindungen
und ein bakterielles Systems ist für die Falten eines solchen
als Protein nicht ideal).
-
Die
DNA, die das IMP-Protein kodiert, wurde mittels Primer amplifiziert,
die von den Enden des offenen Leserahmens von genomischer DNA für das Kuhpocken-Virus stammen, und
wurde mit dem Restriktionsenzym Hinc II verdaut. Das Fragment wurde
dann von dem Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt wie oben beschrieben
gereinigt und die Enden wurden durch PCR mittels modifizierter Oligonukleotidprimer
mutagenisiert, um die Restriktionsenzyme einzuführen. Diese modifizierte DNA
von IMP, der die Region fehlt, die die Signalsequenz mit den geeigneten
Restriktionsenzymen kodiert, wurde in die Mehrfachklonierungsstellen
des Expressionsvektors pPIC9 eingeführt, der eine Signalsequenz
mit dem Insert-ORF fusioniert. Darüber hinaus trägt dieser
Vektor ein Ampicillinresistenzgen, CoLE1 und F1-Replikationsursprünge.
-
Das
rekombinante Plasmid wurde dann ausgewählt, durch Restriktionsanalyse
charakterisiert, in E. coli amplifiziert, um Pichia pastoris zu
transformieren, auf Einbau durchsucht und sequenziert. Das durch
das rekombinante Plasmid mit der passenden Sequenz getragene Insert
wurde dann gereinigt. Der Vektor, der die 5' und 3' AOX1(Alkoholdehydrogenase)-Sequenzen
trägt,
welche auf die Integration in das Pichia-Wirtsgenom abzielen, führt zu einem
Austausch des natürlichen
AOX1-Gens durch das IMP-Gen. Auf der Suche nach wesentlichen Be standteilen
wurde der HIS4-defiziente Stamm in Gegenwart von histidinfreiem
Medium verwendet. Zellen, bei denen eine Rekombination auftrat,
wuchsen, während
Zellen, die kein Histidin erzeugten, nicht überlebten. Bei der Such nach
Integration an den richtigen Stellen wurden Kolonien von der HIS-freien
Platte auf eine Minus-HIS-Platte, Plus-Glycerinplatte und eine Minus-HIS,Plus-Methanol-Platte gegeben. Kolonien, die
ein schwerfälliges
Wachstum auf Methanol zeigen, besitzen nicht länger das AOX1-Gen und haben
einen HIS+,Methanol–-Phänotyp. Die ausgewählten Kolonien
wurden dann 2 Tage lang in Medien wachsen gelassen, die Glycerin
als einzige Kohlenstoffquelle enthielten. Die Zellen wurden 2 Tage
später
geerntet und zur Induktion der Expression verwendet. Die geernteten
Zellen wurden erneut in Methanol enthaltenden Medien suspendiert.
Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden die Post-Induktionsproben der
geklärten
Kulturmedien zur Analyse angesetzt. Dies erfolgte auf einem 10-20
% Gradientengel und es wurde mittels eines Silberfärbeverfahrens
mit bekannten Mengen an Gamma-Globulin gefärbt, das neben dem exprimierten
VCP mitlief. Die erhaltenen Ergebnisse bestätigen, dass das Protein mit
richtiger Größe sekretiert
wird und zur Verwendung auf geeignete Weise gereinigt wurde.
-
BEISPIEL 2: Isozymartige
Heparinbindungsaktivität
von VCP
-
VCP
hat eine isozymartige Heparinbindungsaktivität, die die Aufnahme durch Mastzellen
ermöglicht, was
dann zu einer verzögerten
Freisetzung an der Infektionsstelle führen könnte. Eine Analyse der VCP-Sequenz
legt eine mögliche
molekulare Grundlage für
die Heparinbindungsaktivität
nahe. Dies umfasst eine positive Gesamtladung des Proteins (PI von
8,8) und das Vorhandensein von mutmaßlichen Heparinbindungsstellen
(Lys X Lys) (worin X jede Aminosäure
ist).
-
Das
Medium aus mit dem Vacciniavirus-WR-Stamm infizierten RK-13-Zellen
wurde geerntet, konzentriert und auf die DEAE-Biogelsäule gegeben.
Die DEAE-Fraktionen,
die VCP enthielten, wurden gepoolt und auf einer HITRAP-Heparinsäule gereinigt.
Die gebundenen Proteine wurden mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung gewaschen
und mit erhöhten
Natriumchloridkonzentrationen im Bereich von 100 mM bis 2,0 M eluiert.
Die Fraktionen wurden dann auf einem Gradientenpolyacrylamidgel
getrennt und dann silber gefärbt.
Gereinigtes BSA (69 kDa), Lysozym (14,4 kDa) und Heparinbindungsprotein
(HBP) (36 kDa) wurden in PBS gemischt und in ähnlicher Weise auf einer Heparinsäule getrennt,
um die Salzkonzentrationen zu bestimmen, bei denen sie eluieren,
und so die ungefähre
Heparinbindungsaktivität
von VCP zu bestimmen. Es wurde ein Hämolyseassay zur Bestimmung
der Bioaktivität
von VCP enthaltenden Fraktionen durchgeführt.
-
100 μg gereinigtes
VCP und Lysozym wurden in 10 μl
50 ml Bicarbonatpuffer, pH 8,5, gelöst. Dann wurde mit 0,5-1,0 μl Fluorescein
in DMSO gemischt und 2 Stunden auf Eis inkubiert. Am Ende der Inkubationszeit
wurden 2 ml PBS zugesetzt und die Lösung wurde auf 100 μl auf einem
Amicon-Mikrokonzentrierer konzentriert und bis zur Verwendung bei
4°C aufbewahrt.
-
Humane
Mastzellen (NMC-1) wurden in RPMI-Medium mit 10 % Serum kultiviert.
HMC-1 wurde entweder mit 20 μl
mit Fluorescein markiertem VCP oder Lysozym gemischt. Nach 1-stündiger Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Zellen gewaschen und in 10 μl glycerierter
Kochsalzlösung
auf einem Objektträger
platziert suspendiert und ein Deckgläschen wurde auf den Tropfen
gelegt und unter dem UV-Licht-Mikroskop beobachtet.
-
Die
Ergebnisse der Analyse der Fraktionen, die von den beiden getrennten
Heparinsäulen
eluieren, welche in den 1-3 gezeigt
sind, legen nahe, dass das BAS nicht bindet und daher mit der Waschlösung eluiert.
Im oberen Teil der 1 bis 3 betrifft
1,0 M den Molekulargewichtsmarker. BSA enthält unser gereinigtes BSA, Lys
enthält
gereinigtes Lysozym. Die HPB-Spur enthält reines HBP. U ist die ungebundene Fraktion
und der Rest der Spuren sind Waschlösungen, bei denen mit steigendem
NaCl gewaschen wird. Lysozym eluiert bei 2,0 M und 2,5 M. VCP andererseits
(das Bodengel) eluiert bei 2,0 M, während das Heparinbindungsprotein
bei etwa 3,0 M eluiert. Das VCP, das bei 1,0 und 2,0 M eluiert,
hemmte 80 % der Hämolyse von
sensibiliserten roten Zellen vom Schaf in Gegenwart von humanem
Serum, was anzeigt, dass die Fraktionen, die die sichtbaren VCP-Bande
enthalten, bioaktiv waren. Wir schlossen aus diesen Daten, dass
VCP eine lysozymartige Heparinbindungsaktivität hat.
-
Um
zu bestimmen, ob VCP die lysozymartige Fähigkeit hatte, durch Mastzellgranulate
aufgenommen zu werden, wurden Fluoreszein markiertes VCP und Lysozym
mit HMC-1 gemischt. Wie aus den 4 bis 7 ersichtlich
ist, wurden sowohl Lysozym als auch VCP aufgenommen, und die Zellen
waren fluoreszent. BSA, das als negative Kontrolle verwendet wurde,
hatte keine Fluoreszenz. Diese Daten legen nahe, dass VCP an der
Infektionsstelle durch das Mastzellengranulat aufgenommen werden
konnte und über
einen langen Zeitraum freigesetzt wurde, so dass sich eine verzögerte Hemmung
der Komplementaktivität
im Gewebe zu ergab.
-
Um
weiter die Fähigkeit
von VCP zu bestimmen, hat die Analyse der Komplementhemmungsaktivität der in
der 1 veranschaulichten Fraktion gezeigt, dass die
Aktivität
hauptsächlich
in der Fraktion 1M und 2M (8) beobachtet
wird.
-
Um
die molekulare Basis der Heparinbindungsaktivität der Proteine zu bestimmen,
analysierten wir die mutmaßlichen
Bindungsstellen für
Lysozym, VCP und das Heparinbindungsprotein. Wir schlossen, dass
die Heparinbindung der fundamentalen Gesamteigenschaft dieser Proteine
zugeschrieben werden kann. Das Vorhandensein von basischen Aminosäuren in
nächster
Nähe an
mehreren Stellen in den Proteinen kann auch zur Heparinbindung beitragen.
Beim Vergleich von VCP und HBP scheint eine LysXLys-Stelle in jedem
Protein vorhanden zu sein (X ist eine Aminosäure).
-
Um
weiter die Fähigkeit
von VCP zu bestimmen, von Mastzellen und Endothelzellen in einer
Mischkultur aufgenommen zu werden, wurden Fluoreszein markiertes
VCP, Lysozym, HBP, IgG und BSA mit HMC-1 und HUVEC gemischt. Lysozym
und HBP waren als positive Kontrollen aufgrund ihrer Fähigkeit,
Heparin zu binden und von Mastzellen aufgenommen zu werden, enthalten.
BSA und IgG waren aufgrund ihrer schwachen Heparinbindungseigenschaften
als negative Kontrollen enthalten. Die 9 zeigt
das Phasenkontrastbild und das entsprechende Fluoreszenzbild für jede Protein/Zell-Mischung.
VCP wurde von den Mast/Endothelzellen aufgenommen und zeigte eine
Fluoreszenzintensität,
die ähnlich
der von Lysozym und HBP war. Umgekehrt waren die Fluoreszenzinten sitäten von
IgG und BSA signifikant niedriger, was nahe legt, dass sie kein
Heparin banden und nicht von den Mast-/Endothelzellen so wirksam
wie VCP, Lysozym oder HPB aufgenommen wurden. Diese Daten legen
nahe, dass VCP an der Infektionsstelle von Mastzellgranulat aufgenommen
werden konnte, das anschließend
von Endothelzellen aufgenommen und über die Zeit freigesetzt werden konnte,
was zu einer verzögerten
Hemmung der Komplementaktivität
im Gewebe führte.
-
Chemokine
sind kleine Chemolockstoff-Cytokine, die für die Rekrutierung von Leukozyten
an Entzündungsstellen
kritisch sind. Chemokine treten über
ihren Aminoterminus mit Rezeptoren, die auf Leukozyten angeordnet
sind, in Wechselwirkung, während
ihr Carboxyterminus an Glycosamine, wie beispielsweise Heparin, das
auf den Endothelzelloberflächen
angeordnet ist, bindet.
-
Durch
die Heparinbindung sind Chemokine in der Lage, Gradienten entlang
den Endothelwänden
einzurichten und die Leukozytenlokalisation und Migration in Gewebe
zu dirigieren. Daher haben die Erfinder die Fähigkeit von VCP getestet, an
Heparin auf Endothelzellen zu binden und die Migration von Monocyten
in Gegenwart und bei Fehlen von Chemokin MIP-1α zu hemmen. Die Tabelle 1 zeigt
die Anzahl von Endothelzellen mit angelagerten Monozyten unter allen
getesteten Bedingungen.
-
Tabelle
1. Prozentuale Verringerung einer Monozytenanlagerung an Endothelzellen
in Gegenwart von VCP
-
Jede
Anzahl in der Spalte „#
angelagerte Monozyten" in
der Tabelle 1 stellt den Durchschnitt von 3 Proben dar, mit Ausnahme
der 4x, 8x und 16x VCP-Proben, die in nur einmal durchgeführt wurden.
Die Spalte „%
Abfall" in der Tabelle
1 betrifft den Abfall in Bezug auf die reine MIP-1α-Kontrolle
für jede
jeweilige Probengruppe. Das Einschließen von VCP führte zu
signifikant niedrigeren Niveaus an Monocytenmigration, wobei der
dramatischste Abfall (87,9 %) auftrat, wenn 2x VCP mit 2X MIP-1α enthalten
war. VCP scheint an Heparin auf Endothelzellen zu binden, die Anlagerung
von Chemokinen zu blockieren und daher die Leukozytenlokalisation
zu verhindern.
-
Ein
lyophilisiertes Präparat
mit VCP von einer natürlichen
Infektion konnte das durch Humanserum induzierte und NK-Zellen induzierte
Abtöten
von Schweineaortaendothelzellen blockieren, so dass nachgewiesen
werden konnte, dass IMP das Komplement vermittelte Abtöten einer
Schweineaortoaendothelzellsuspension in Gegenwart von humanem Serum
blockieren kann. Dies zeigt klar das Potential von IMP beim Konservieren
von Xenotransplantaten (10). VCP und
IMP sind funktional identisch und daher praktisch austauschbar.
-
BEISPIEL 3: Überexpression
und Reinigung von großen
Mengen an IMP in einem geeigneten System.
-
Diese
Untersuchung verwendet das Hefe-Pichia-System, um ein authentisches
Produkt in großen Mengen
zur Verfügung
zu stellen und die Entzündung
in einem viral induzierten Entzündungsmodell
zu regulieren. Das Standardverfahren zur Reinigung und Analyse von
komplementinhibitorischer VCP-Aktivitiät von einer natürlichen
Infektion wird kurz wie folgt beschrieben: RK-13-Zellen (ATCC CCL
37, American Type Culture Collection, Rockville, MD) werden zur
Konfluenz in 40 150 cm3 Zellkulturkolben
mit Eagles Minimal Essential Medium (MEM), enthaltend 10 % fötales Rinderserum
(FBS), in einem CO2-Inkubator, der bei 37°C gehalten
wird, wachsen gelassen. Die Zellen werden mit dem Vaccinia-Virus-Stamm
WR (ATCC VR-119) in 2,5 ml MEM, enthaltend 2 FBS, 2 Stunden lang
bei einer Vielzahl von Infektionen von 30 pfu (Plaque bildende Einheiten)/Zelle
infiziert. Die Zellmonoschicht wird ausgiebig mit serumfreiem Medium
gewaschen, um das Inokulum und restliche Serumproteine zu entfernen.
Die gewaschenen Zellen werden in einen Kolben mit 10 ml serumfreiem
MEM oder opti-MEM gegeben, dann bei 37°C 24 Stunden lang inkubiert.
Das Medium wird geerntet und 10 Minuten bei 4°C durch Zentrifugation bei niedriger
Geschwindigkeit geklärt
(2500 UpM in einem H6000A-Rotor (DuPont Sorvall, Newtown, CT) in
einer Sorvall RC-3B Zentrifuge (DuPont Sorvall)). Das gepoolte Medium
wird dann zehnfach mittels einer 500 ml Rührzelle bei N2-Druck
(75 psi) mit einer gewaschenen YM10-Membran (Amicon, Beverly, MA)
konzentriert. Das Konzentrat wird auf 50 ml mit einem Puffer verdünnt, der
30 mM NaCl, 10 mM EDTA, 10 mM Tris-HCl, pH 8,6, enthält und erneut
konzentriert. Dieser Schritt hilft beim Entsalzen der Proteine und
balanciert sie in dem Säulenbindungspuffer
aus. Das Konzentrat wird auf eine DEAE Biogel-Säule (Bio-Rad Laboratories,
Diagnostic Group, Hercules, CA) gegeben, mit dem obigen Puffer ausbalanciert
und dann mit einem Stufengradienten von 0,03 bis 0,3 M NaCl eluiert.
Zwei-Milliliter-Fraktionen werden
einzeln in Centricon-10-Konzentrierer (Amicon) gegeben, zehnfach
konzentriert und bei –90°C gelagert.
Die Fraktionen werden mittels SDS-PAGE überwacht. Diejenigen, die VCP
enthalten, werden auf eine Sephadex G-100-Säule gegeben (Pharmacia Biotech,
Inc., Piscataway, NJ), mit 141 mM NaCl, 0,15 mM CaCl2,
0,5 mM MgCl2, 1,8 mM Natriumbarbital und
3,1 mM Barbitursäure
ausbalanciert, pH 7,3 bis 7,4.
-
Die
Fraktionen werden erneut mittels SDS-PAGE analysiert, entweder durch
Färben
mit Silberfärbung und
durch Western Transfer oder durch Mischen von radiomarkierten Proteinen
mit nicht markierten Proteinen und Überwachen der Radioaktivität durch
Aussetzen des trockenen Gels einem Röntgenfilm. Die Komplementhemmungsaktivität des Proteins
wird durch Standardverfahren und die folgenden, im Handel verfügbaren Materialien
gemessen: sensibilisierte rote Blutzellen von Schafen (Diamedix,
Miami, FL), in 150 μl
Volumen, abgegeben in die Löcher
einer 96er-Mikroplatte (Nunc, Inc., Naperville, IL). Es wird eine
Blindprobe durch Zugabe von 50 μl
Verdünnungsmittel
(Gelatinveronalpuffer, Sigma, St. Louis, MO) zum ersten Loch hergestellt. Ein
Bezugsstandard wird durch Zugabe von 5 μl eines mit 1:20 verdünnten Standardserums
(Diamedix) und 45 μl
Verdünnungsmittel
erstellt. Die Proben (15 μl)
aus gereinigtem Material, 5 μl
eines mit 1:20 verdünnten Standardserums
und 30 μl
Verdünnungsmittel
werden dem Testloch zugesetzt. Der Inhalt des Lochs wird gemischt
und die Platte 1 Stunde lang bei 37°C inkubiert. Die Proben werden
aus den Löchern
genommen und in Mikrofugenröhrchen
zentrifugiert. Die Überstände werden
auf eine Mikroplatte mit flachem Boden übertragen. Das Adsorptionsvermögen wird
bei 415 nm gemessen. Die prozentuale Hemmung der Hämolyse wird durch
Abziehen der prozentualen Hämolyse
von 100 berechnet.
-
Der
rekombinante Hefe-Pichia pastoris-Vektor, der IMP exprimiert, ist
bereits isoliert worden, und das IMP wird aus dem Überstand
durch ein Verfahren gereinigt, das mit dem Reinigungsverfahren,
das für
das natürliche
Infektionssystem verwendet wird, identisch ist.
-
BEISPIEL 4: Die Wirkung
von IMP auf die Komplementhemmung
-
Diese
Untersuchung ist so ausgelegt, dass sie die Ergebnisse von In-vitro-Experimenten in vivo
bestätigt,
was anzeigt, dass IMP wirksam die Komplementaktivierung hemmt.
-
1. Experimenteller Aufbau.
-
a) Hemmung einer Entzündungsreaktion.
-
Die
In-vivo-Injektion von IMP in die Bindegewebe-Luftsäcke (air
pouches) von Mäusen,
enthaltend rekombinantes CPV-IMP in BALB/c, C5-defiziente und abgestimmte
C5-suffiziente/C3-defiziente und C3-suffiziente Mäusen. Das
Bindegewebe und umgebende Gewebe werden auf bestimmte Zelländerungen
hin untersucht.
-
Zwei
sensible in vivo-Assays sind entwickelt worden, um den Umfang und
die Natur der Entzündungsreaktion
zu messen. Einer von beiden ist ein Fußballen-Injektionsverfahren, das das Injizieren
von 106 Viruspartikeln der rekombinanten
und Wildtyp-Viren in den rechten Fußballen von einzelnen Mäusen und
dann das Überwachen
der SSR für
bis zu zwei Wochen umfasst. Im Allgemeinen erfolgt die Spitzenreaktion
um den 10. Tag herum und es gibt eine etwa 200 % größere SSR
in dem Mutanten, dem IMP fehlt, als bei der Wildtyp-Virusinjektion.
Mindestens 24 BALB/c-Mäuse
pro jede der vier Gruppen (96 Mäuse)
sind erforderlich, um statistisch signifikante Ergebnisse zu erhalten.
Die 24 Mäuse
werden wie folgt verwendet: sechs für die Fußballen-Messung; sechs für die Luftsack-Experimente, um das
Einströmen
von Zellen anschließend
an die Hämatoxylin- und Eosin-Färbung zu
quantifizieren; vier für
die Messung der Myeloperoxidase (Anzeichen für neutrophilen Influx) direkt
vom Bindegewebe mit einem sensiblen in der Firma entwickelten Mikroplattenassay;
und jeweils vier werden für
die Messung von CD4+- oder CD8+-Zellen mittels Immunhistochemie
verwendet. Frühere
Erfahrungen haben gezeigt, dass die SD der Fußballen-SSR sehr gering (~
0,25 mm) und das Modell stark reproduzierbar ist. Bei dem anderen
Verfahren wird altersmäßig angepassten
Mäusen
subkutan auf dem Dorsum 1 cm3 Luft mittels
einer 27er Nadel injiziert. Anschließend folgt eine Injektion von
106 pfu mit Gradient gereinigtem CPV oder
CPV-IMP mit und ohne geeignete Mengen an IMP oder PBS in einem 100 μl Volumen PBS
direkt in den Luftsack mittels einer 25er Nadel. Nach 10 Tagen werden
die Mäuse
durch Ausbluten geopfert. Luftsack-Bindegewebe wird dann schnell
entfernt und auf einen Objektträger
gelegt, mit 99 % Methanol fixiert und dann mit May-Grunwald-Giemsa
zur Differenzierung und Quantifizierung gefärbt. Das Gewebe benachbart
dem Bindegewebssack wird auch entnommen und dann werden Längsschnitte
angefertigt und mit Hematoxylin und Eosin gefärbt, um den Umfang und die
Art der Gewebeinfiltrati on zu untersuchen. Diese In-vivo-Verfahren
ermöglichen
die Quantifizierung durch Auszählen
entzündeter
Zellen/cm2.
-
B) C3-Bindungsassay.
-
Maussplenozyten
(3 × 105, hergestellt gemäß dem in der nächsten Untersuchung
beschriebenen Verfahren) werden 10 Minuten lang bei 37°C in Gegenwart
von gepooltem normalem humanem Serum (NHS; 0-12,5 %) in MT-PBS inkubiert.
Die Reaktionen wurden durch Zugabe von EDTA auf 10 mM beendet und
durch Zentrifugation gesammelt (250 × g, 5 Minuten, 4°C). Um die
C3-Ablagerung festzustellen, werden Zellen (30 Minuten auf Eis)
mit FITC-konjugierten
Kaninchen anti-humanen C3c-Fab-Fragmenten (Boehringer) bei einer Verdünnung von
1:50 in MT-PBS mit 2 % HI-FCS und 10 % Mausserum inkubiert und durch
Durchflusszytometrie analysiert.
-
In
der Untersuchungsgruppe wird IMP der Inkubationslösung zugesetzt.
Die Kontrollgruppe umfasst Splenozyten, die mit anti-C3c-Antikörper (kein
Serum) inkubiert sind, um eine Kontrolle auf nicht spezifische Antikörperablagerung
durchzuführen.
Die Quantifizierung der C3-Ablagerung wird mittels Durchflusszytometrie
durchgeführt;
die Ergebnisse werden als mittlere Kanalfluoreszenz (MCF) von Dreifachproben
ausgedrückt.
-
C) Untersuchte Tiergruppen.
-
Zur
Hemmung der Entzündungsreaktion
werden vier Mäusegruppen
untersucht, von denen jede 24 Mäuse
umfasst.
- Gruppe 1. C5-defiziente Mäuse
- Gruppe 2. abgestimmte C5-suffiziente Mäuse
- Gruppe 3. C3-defiziente Mäuse
- Gruppe 4. abgestimmte C3-suffiziente Mäuse
-
2. Ergebnisse
-
Es
wird erwartet, das IMP eine viel weniger ernste Komplementaktivierung
und weniger Gewebeinfiltration bewirkt. Bei der Splenozytenuntersuchung
wird weniger Komplementablagerung erwartet. Diese Untersuchung bildet
die Grundlage für
die Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation.
-
BEISPIEL 5. Maus-Ratten-Xeno-Herztransplantation
-
1. Gründe für die Studie
-
Diese
Untersuchung dient dazu, die Komplementaktivität während der Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation
zu testen. Eine gewöhnliche
Maus-Ratten-Transplantation
(konkordant) wird zum Vergleich mit der Maus-Ratten-Xenotransplantation
verwendet, bei der die Empfängerratten
durch Splenozyteninjektion sensibilisiert wurden.
-
2. Sensibilisierung der
Ratten mittels Splenozyten von Mäusen.
-
A. Herstellung von Donor-Milzzellen.
-
Die
Mäuse werden
mit Natriumpentobarbital (50-55 mg/kg, i.p.) anästhetisiert. Der Bauch wird
geöffnet und
die Milz wird durch einen Mittellinienschnitt unter aseptischen
Bedingungen entfernt. Die Milz wird auf eine sterile Petrischale
mit 5 ml RPMI 1640 Medium (Sigma Chemical Co.) übertragen und mittels eines
Gewebehomogenisierers zerkleinert und in RPMI-Medium suspendiert.
Die Suspension wird durch einen sterilen Filter gegeben, um die
Stromaelemente zu eliminieren. Das Filtrat wird dann bei 1100 UpM
10 Minuten lang zentrifugiert, der Zellknopf wird in RPMI erneut
suspendiert und die Splenozytensuspension wird auf einen Ficoll-Hypaque-Gradienten
gegeben und bei 1600 UpM 15 Minuten lang zentrifugiert. Die roten
Blutzellen werden mit NH4Cl lysiert. Alle
verbleibenden weißen
Blutzellen werden mit RPMI 1640 Medium gewaschen. Die Lebensfähigkeit
der Zellen wird mittels Trypan blau-Färbeausschluss
bewertet. Wenn die Lebensfähigkeit über 90 % liegt,
werden die Zellen für
die Injektion verwendet.
-
B) Vorbehandlung von Implantatempfängern.
-
Den
Empfängerratten
wird 25 × 106 Mäusesplenozyten
jeweils in einem Volumen von 0,01 ml RPMI 1640 Medium injiziert.
Dieses Volumen wird perkutan in den Thymus mit der Nadel unter dem
Manubrium abgewinkelt injiziert.
-
3. Allgemeines
Operationsverfahren
-
- A) Zeit der Herztransplantation: 4 Wochen nach
dem Empfangen der Maussplenozyteninjektion.
- B) Instrumente und präoperative
Maßnahmen.
Im Betrieb befindliches Mikroskop: Carl-Zeiss Operationsmikroskop
Nähte:
II-0 Prolen mit einer 3 mm gekrümmten
Rundkörpernadel.
- C) Sowohl die Spender- als auch die Empfängeroperation werden unter
sterilen Bedingungen durchgeführt.
- D) Penicillin (10.000 Einheiten) wird zur Zeit der Operation
i.m. verabreicht.
-
4. Spenderoperation.
-
Es
wird eine Anästhesie
mit Natriumpentobarbital (55 mg/kg, i.p.) eingeleitet. Zwanzig Einheiten
Heparin werden über
die Penisvene injiziert. Die Brust wird durch eine mediane Sternotomie
geöffnet.
Unter dem Mikroskop (16 ×)
wird die rechte obere Venenhöhle
und die hintere Venenhöhle
mit 6-0 Seidennaht nahe dem Atrium ligiert und distal zu den Ligaturen
geteilt. Die aufsteigende Aorta und ein Segment der namenlosen Arterie
werden immobilisiert. Die Aorta wird ligiert und nahe der namenlosen
Arterie abgeschnitten, und eine 1 mm lange namenlose Arterie verbleibt
an der Aorta für
eine spätere
Revaskularisierung. Die Hauptlungenarterie wird freigelegt und am
Bifurkationspunkt abgetrennt (transacted). Die linke obere Venenhöhle und
die Lungenvenen werden alle zusammen ligiert und distal geteilt.
Das linke Atrium wird ligiert, um es zu verkleinern. Das Herz wird
dann herausgeschnitten, durch 4°C
Kardioplegie (Euro-Collins oder St. Thomas Lösung) künstlich durchblutet und für die Transplantation
in die Kardioplegielösung
(2-4°C)
gegeben.
-
5. Zervikale heterotrope
Translation.
-
Die
Empfängerratte
wird mit Natriumpentobarbital (55 mg/kg i.p.) anästhetisiert und in eine Rückenlage
gebracht, wobei der Kopf zum Operateur hin zeigt. Der Kopf wird
gestreckt und mit einem Stück
Gummiband immobilisiert, das die oberen Schneidezähne des
Tiers am Operationstisch (operating board) verankert. Nach der Rasur
erfolgt ein vertikaler Schnitt von etwa 1,5 cm Länge im Hals vom Mittelpunkt
des Kinns zum rechten mittleren Schlüsselbein. Unter dem Mikroskop (16 ×) wird
die äußere Jugularvene
vom Schlüsselbein zu
ihrer ersten Hauptbifurkation beweglich gemacht. Alle kleinen Äste dieses
Segments werden mit dem Feinspitzkauter geschnitten. Die Jugularvene
wird proximal mit der feinen Klemme nahe dem Schlüsselbein
abgeklemmt und dann distal am Bifurkationspunkt abgetrennt. Der
Sternomastoidmuskel wird durchgeschnitten, um die rechte Halsschlagader
freizulegen. Das Gefäß wird beweglich
gemacht und proximal mit der feinen Klemme abgeklemmt, ligiert und
distal durchgeschnitten.
-
Bei
25 × Vergrößerung wird
das Spenderherz in den vorderen Hals des Empfängers mittels des Ende-an-Ende-Nahtverfahrens
sowohl für
Arterien- als auch Venenanastomosen transplantiert. Die namenlose Arterie
des Spenderherzens und die rechte Halsschlagader des Empfängers werden
anastomosiert, indem zuerst eine 11-0 Naht verwendet wird, und dann
wird die Lungenarterie des Spenderherzens und die äußere Jugularvene
des Empfängers
mittels einer 11-0-Naht anastomosiert. Die Klemme an der Jugularvene
wird nach dem Abschließen
der Anastomosen zuerst freigegeben und dann wird die Klemme an der
Karotidarterie entfernt. Das transplantierte Herz wird in eine geeignete
Position gebracht, um ein Verdrehen der anastomosierten Gefäße zu verhindern,
bevor der Hautschnitt geschlossen ist.
-
6. Perioperative und postoperative
Messungen.
-
Das
Empfängertier
wird aufwachen gelassen und nach der Operation sorgfältig beobachtet.
Das arterielle und venöse
Blutgas, arteriell-venöse
Sauerstoffunterschiede, Serummilchsäure, Serum-CPK und CPK-Isoenzyme
werden überwacht.
-
A) Blutentnahme während der
Operation.
-
Um
die Komplementaktivierung während
der hyperakuten Abstoßung
zu untersuchen, werden 0,2-0,3 ml Blut von den Empfängerratten
zu folgenden Zeiten gesammelt: 1) arterielles Blut bevor die Vaskularklemme freigegeben
wird (vor der Abstoßung);
2) rechtes Ventrikelblut des Transplantats etwa 5 Minuten nach der
Freigabe der Klemme (während
der Abstoßung),
und 3) arterielles Blut nach erfolgter Abstoßung (etwa 20 Minuten nachdem
die Klemme freigegeben wird).
-
B) Blutentnahme nach der
Operation.
-
Wenn
die Tiere die akute Abstoßung überleben,
werden Blutproben durch Schwanzblutung der Empfängerratten jeden zweiten Tag
acht Tage lang und dann jeden 7. Tag gesammelt, bis das Spenderherz
aufhört zu
schlagen. Die Proben werden für
spätere
Tests bei –80°C gelagert.
-
C) Myokardbiopsien.
-
Herzbiopsien
werden an der Grundlinie (direkt vor der Implantatreperfusion) und
bei Beendigung der Studie genommen. Jede Probe wird histopathologisch
und immunpathologisch untersucht.
-
D) Überleben des Herzxenotransplantats.
-
Das Überleben
des transplantierten Herzens wird durch tägliche Palpation und EKG-Überwachung
bestimmt. Die Abstoßung
wird als abgeschlossen angesehen, wenn der Herzschlag aufhört.
-
E) Komplementaktivierung
im Herzgewebe.
-
Wenn
das Herz abgestoßen
wird, wird die Ratte durch Injektion von Natriumpentobarbital getötet und das
Herz wird für
eine histopathologische oder immunhistochemische Analyse entnommen.
-
7. Histopathologische
Untersuchungen.
-
Sobald
der Herzschlag des Implantats aufhört, wird die Ratte durch eine Überdosis
Natriumpentobarbital getötet,
bevor das Herz entnommen wird. Die Herzen werden in 10 % Formalinlösung fixiert
und Herzschnitte werden mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt.
Die Abstoßung
wird wie folgt beurteilt: 0 = kein interstitielles Infiltrat; 1
= leichtes, diffuses interstitielle Extravasation von RBC; 2 = erhöhtes interstitielles Ödem mit
mäßiger bis
intensiver Extravasation von RBC, Infiltration von mononuklearen
Zellen und fokaler Myocytennekrose; 3 = schweres Entzündungsinfiltrat
mit ausgedehnter Myocytennekrose und Blutung. Diese Beurteilung stellt
die schwerste histologische vorhandene Schädigung dar. Bei den langfristig Überlebenden
wird besonderes Augenmerk auf die Zellinfiltration, Myokardfibrose
und vaskuläre
Verletzung gelegt.
-
8. Immunpathologische
Messungen der Komplementaktivität.
-
A) Immunfluoreszenzstudien.
-
Proben
von Biopsiegeweben werden gefärbt
auf IgG, IgM, C3, C4, C5b-Neoantigen, MAC, Properdin, Fibrinogen,
polymorphonukleare neutrophile Leukozyten und Blutplättchen,
affinitätsisolierte,
Fluoreszeinisothiocyanat (FITC) Ziegen anti-humane Antikörper gegen
IgG (γ-kettenspezifisch),
IgM (μ-kettenspezifisch),
C4, C3 und C5b werden von Organon-Teknika Corporation (Cappel Research
Products, Durham, NC) erhalten. Properdin und Fibrinogen werden
mittels FITC-konjugierten Kaninchen antihumanen Antikörpern (Atlantic, Stillwater,
MN und Accurate, Westbury, NY) erfasst. MAC wird mittels Ziegen
monoklonalen Antikörpern
gegen Neoantigen von MAC erfasst. Monozyten und/oder Granulozyten
werden mittels Maus anti-humanem
CDIIb/CD18 (OKM1) (Ortho, Raritan, NJ) erfasst
und Blutplättchen
werden mittels Maus anti-humanem CD9 (BA-2) festgestellt. Monoklonale
Maus-Antikörper werden
mittels affinitätsisolierten
f(ab')2,
FITC-konjugierten Ziegen anti-Maus-IgG-Antikörpern und Kaninchen anti-Ziegen
IgG-Antikörpern
(Organon-Teknika Corporation) ermittelt. Monoklonale Ziegen-Antikörper und
affinitätsgereinigte
Antikörper,
die gegen humanes Immunoglobulin gerichtet sind, und Komplement
werden durch Reaktivität
mit Paviangeweben und durch ELISA gegen Pavianserum standardisiert.
Antikomplementreagenzien werden gegen Nierengewebe standardisiert,
das von einem Pavian mit Immunablagerungen erhalten wurde.
-
B) Herstellung und Färben von
Gewebeschnitten.
-
Gewebeproben
aus Herzxenotransplantaten werden in vorgekühltem Isopentan und flüssigem Stickstoff
schockgefroren (snapfrozen) und bei –70°c bis zur Verwendung gelagert.
Die gefrorenen Gewebeschnitte (4 μm
Dicke) werden geschnitten. Die Gewebeschnitte werden luftgetrocknet,
mit Aceton fixiert und mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (pH
7,4) gewaschen. Die Gewebeschnitte werden dann 45 min mit einem
affinitätsisolierten
FITC-konjugierten markierten primären Antikörper oder mit nicht markierten
monoklonalen oder polyklonalen Ziegen-Antikörpern inkubiert. Nicht markierte
monoklonale Ziegen-Antikörper
werden mit einer Doppelfluorchromantikörperschicht bestehend aus affinitätsisoliertem
F(ab')2 FITC-konjugiertem Ziegen anti-Maus-IgG
(H und L) und affinitätsisoliertem,
F(ab')2- FITC-konjugiertem
Kaninchen anti-Ziegen IgG (H und L) erfasst, wobei beide Reagenzien
mit humanem Serum absorbiert wurden. Nach dem Färben werden die Gewebe mit
phosphatgepufferter Kochsalzlösung
gewaschen und in einer Lösung
enthaltend p-Phenylendiamin und Glycerin eingerichtet. Die Hintergrundimmunfluoreszenz
wird durch Weglassen der primären
Antikörper bewertet.
Antikörper
gegen humanes Immunglobulin werden mit Schweineserum absorbiert.
Das ganze Gewebe wird untersucht und mit einem Fluoreszenzmikroskop
photographiert.
-
C) Messung von natürlichen
Antikörperniveaus.
-
Die
gesamten und xenoreaktiven IgM-Titer werden an der Grundlinie und
nach der Xenotransplantation gemessen. Der Gesamt-IgM wird durch
ELISA bestimmt. Die Bindung von xenoreaktivem IgM an kultivierte
Schweineaorta-Endothelzellen (anti-PAEC-IgM) wird mittels ELISA
bestimmt. Die anti-Gala (1,3) Gal IgM-Komponente von anti-PAEC-IgM
wird durch Messen des Abfalls in der IgM-Bindung an kultivierte
Schweinezellen nach der Behandlung mit 0,4 U ml–1 einer
Lösung
von αI-3-Galactosidase
(von der grünen
Kaffeebohne) (Boehringer Mannheim, GMBH, Mannheim, Deutschland)
vor dem ELISA bestimmt. Xenoreaktive IgM-Titer werden sowohl für anti-PAEC-IgM als auch
anti-Gal (1,3) Gal-IgM gezeigt.
-
D) Komplementaktivitätsassays.
-
Die
Komplementaktivität
wird durch Messung von Pavianplasma C4 funktioneller Aktivität und durch totale
hämolytische
(CH50) Aktivität
quantifiziert. Die Plasmaproben, die für die Komplementaktivitätsassays verwendet
werden, werden in EDTA gesammelt und bei –70°C wie oben beschrieben gelagert.
Während
des Verarbeitens werden alle Proben auf Eis präpariert, um die Temperaturen
unter 4°C
zu halten. Die ganzen Komplementtitrationsassays werden mittels
im Stand der Technik bekannter Verfahren durchgeführt. Die
Plasmaniveaus der vierten Komplementkomponente (C4) werden mittels
einem einstufigen funktionalen Assay, der auf dem Fachgebiet bekannt
ist, bestimmt.
-
9. Untersuchte Tiergruppen:
-
Etwa
100 BALB/c-Mäuse
mit einem Gewicht von 20 bis 25 g werden als Herzspender verwendet
und erwachsene Sprague-Dawley-Ratten mit einem Gewicht von 200 bis
300 g werden als Empfänger
verwendet.
-
Die
Tiere werden in zwei Gruppen eingeteilt:
Kontrollgruppe: nicht
sensibilisierte Ratten werden als Empfänger verwendet.
Untersuchungsgruppe:
Ratten, die mit Spendermaussplenozyten sensibilisiert wurden, werden
als Empfänger verwendet.
-
10. Ergebnisse
-
Es
wird erwartet, dass die Komplementaktivierung in beiden Gruppen
auftritt, wobei eine Abstoßung nach
der Transplantation erfolgt. Bei der Untersuchungsgruppe, bei der
die Ratten sensibilisiert wurden, wird eine viel schnellere Abstoßung erfolgen,
die als hyperakute Abstoßung
bezeichnet wird. Die Komplementaktivierung in dieser Gruppe wird
erwartungsgemäß viel schwerer
als in der Kontrollgruppe sein.
-
BEISPIEL 6: Die Wirksamkeit
von IMP auf eine Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation.
-
Diese
Untersuchung wird die Wirksamkeit von IMP auf die Komplementaktivierung
während
der Maus-Ratten-Herzxenotransplantation testen. Die Untersuchung
wird in drei Teile unterteilt: 1) die Wirksamkeit von IMP als solches
auf die Maus-Ratten-Herztransplantation und die Dosisreaktion von
IMP; 2) die Wirkung von IMP in Kombination mit Lektin: und 3) die
Wirkung von IMP in Kombination mit regulärer Immunsuppression.
-
Mannose
bindendes Lektin (MBL) ist ein C-Typ-Lektin, das in erster Linie
mit der Wirtsabwehr gegen Pathogene befasst ist. Lektin kann einen
natürlichen
Antikör per
davon abhalten, mit Gewebeoberflächen
in Wechselwirkung zu treten und Komplement zu aktivieren. Bei Verwendung
zusammen mit IMP kann die Wirkung der Komplementhemmung sehr stark
gesteigert werden.
-
Wegen
der obigen Kombinationen kann das xenotransplantierte Herz in der
Lage sein, die hyperakute Abstoßung
zu überleben
und viel länger
zu leben. Wir werden eine dreifache Immunsuppression zugeben, um die Überlebenszeit
weiter zu verlängern
und die zelluläre
vermittelte Abstoßung
zu untersuchen.
-
Beispiel 6A, Dosisreaktion
von IMP
-
1. Experimenteller Aufbau
-
Der
experimentelle Aufbau ist ähnlich
dem in Beispiel 5 oben beschriebenen. Die Empfängerratten werden durch Maussplenozyteninjektion
sensibilisiert.
-
2. Untersuchte Tiergruppen.
-
Vier
Herztransplantatgruppen werden ausgeführt. Jede Gruppe umfasst 50
Transplantate.
- Gruppe 1: Kontrollgruppe, Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation
wird durchgeführt,
aber es wird kein IMP verwendet.
- Gruppe 2: Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation wird durchgeführt und
IMP wird in einer Dosierung von 5 mg/kg/Tag gegeben.
- Gruppe 3: IMP 15 mg/kg/Tag
- Gruppe 4: IMP 25 mg/kg/Tag.
-
3. Ergebnisse:
-
Wir
erwarten, dass IMP nicht die Wirtskomplementaktivierung hemmt und
die xenotransplantierten Mausherzen länger als in der Gruppe ohne
IMP überleben
werden. Die wirksamste Dosierung von IMP wird gewählt.
-
Beispiel 6B. Die Wirkung
von IMP in Kombination mit Lektin gegeben
-
1. Experimenteller Aufbau.
-
Der
experimentelle Aufbau ist ähnlich
dem in Beispiel 5 (oben) beschriebenen. Die Empfängerratten werden mittels Maussplenozyteninjektion
sensibilisiert. Die Herzproben werden auf Komplementablagerung untersucht,
wie im Beispiel 2 (oben) beschrieben.
-
2. Untersuchte Tiergruppen.
-
Drei
Herztransplantatgruppen werden ausgeführt. Jede Gruppe hat 50 Transplantate.
- Gruppe 1: Kontrollgruppe, eine Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation
wird durchgeführt,
aber es wird kein IMP verwendet.
- Gruppe 2: Maus-Ratten-Herz-Xenotransplantation wird durchgeführt und
IMP wird verwendet. Die beste in der Untersuchung 4A gefundene Dosierung
wird verwendet
- Gruppe 3: Maus-Ratten-Herze-Xenotransplantation plus IMP und
Lektin (10 mg/kg/Tag)
-
2. Ergebnisse
-
Wir
erwarten, dass die Zugabe von Lektin weiter die hyperakute Abstoßung reduzieren
und die Überlebenszeit
des Herzens verlängern
wird. Die Komplementaktivierung sollte auch umfangreicher gehemmt
werden.
-
Beispiel 6C. Die Wirkung
von IMP in Kombination mit regulärer
Immunsuppression
-
IMP
kann die hyperakute Abstoßung
reduzieren oder ausschalten. Allerdings ist der Abstoßungsvorgang,
der bei der Xenotransplantation umfasst ist, nicht auf hyperakute
Abstoßung
beschränkt.
Nach der ersten starken hyperakuten Abstoßung erfolgen humorale und
zelluläre
Abstoßungen.
Diese Abstoßungen
werden durch das Komplementsystem eingeleitet. Um ein Überleben
von xenogenen Organtransplantaten zu erhöhen, ist eine reguläre Immunsuppression
erforderlich. Diese Untersuchung ist so aufgebaut, dass die Möglichkeit
des Verlängerns
der Xenotransplantat-Überlebenszeit
durch Kombination von IMP und regulärer immunsuppressiver Behandlung
erforscht wird.
-
Wegen
der Zusatzes der Immunsuppression ist es für das transplantierte Herz
möglich,
viel länger
zu überleben.
Es wird erwartet, dass in den ersten drei Monaten ein ähnlicher
akuter Abstoßungsvorgang,
wie er bei einer Alloherztransplantation zu sehen ist, auftritt.
Diese Abstoßung
ist zellvermittelt und ist ein entzündliches Infiltrat mit verschieden
Schwerestufen. Die Lymphozytenaktivierung ist ein Standardansatz
zur Bewertung der zellvermittelten Abstoßung. Das CD69-Antigen ist einer
der frühesten
Marker, die auf aktivierten T-, B- und natürlichen Killer(NK)-Lymphozyten
anschließend
an eine Stimulation durch Antigene exprimiert wird. Wir haben in
unserem Labor einen schnellen T-Zell-Aktivierungsassay verwendet,
der die Zelloberflächenexpression
von CD69-Antigen mittels Multiparameter-Durchflusszytometrie misst.
Dies ermöglicht
es uns, die frühe
Aktivierung von zellvermittelter Abstoßung festzustellen und zu überwachen.
-
1. Experimenteller Aufbau
-
A).
Eine Herztransplantationsoperation wird wie im Beispiel 5 (oben)
durchgeführt.
-
B). Dosierung von IMP.
-
Die
Dosierung von IMP wird gemäß der wirksamsten
Dosis, die im Beispiel 6A oben gezeigt ist gewählt.
-
C) Planmäßiges Immunsuppressionsprotokoll.
-
- 1. Präoperative
Dosierung: Cyclosporin A 15 mg/kg und Methylprednisolon 10 mg/kg,
i.v.
- 2. Postoperative Dosierung: Cyclosporin A 15 mg/kg/Tag, Prednison
0,5 mg/kg/Tag und Azatzioprin 1,5 mg/kg/Tag, i.v.
-
2. Messung der Komplementaktivierung.
-
Diese
Messung wird auf dieselbe Weise wie im Beispiel 4 (oben) durchgeführt.
-
3. Messung der Lymphozytenaktivierung/CD69-Membranexpression.
-
A) Probenherstellung und
mitogene Stimuli.
-
Gesamtblut
wird gesammelt und in Behälter
mit Heparinnatrium gegeben. Das Blut von Versuchs- und Kontrolltieren
wird gesammelt und in Heparin enthaltende Behälter gegeben. Für die Kontrollen
werden verschiedene Konzentrationen an Kontrollmitogenlektinen (z.B.
Kermesbeerenmitogen (PWM), 25 μg/ml
Endkonzentration; Sigma Chemical Company, St. Louis, MO) und Antikörpern (z.B.
CD2/CD2R, jeweils 10 μg/ml;
Becton Dickinson Immunocytometry Systems, San Jose, CA) zu 500 μl Aliquots
von Gesamtblut in 12 × 75
mm Polystyrolröhren
zugesetzt. Andere zu umfassende Stimuli sind das Superantigenstaphylokokkenenterotoxin B
(SEB; Sigma) und das spezifische Antigen Candida albicans (Greer
Laboratories, Inc., Lenoir, NC) in Endkonzentrationen von 10 μg/ml bzw.
40 μg/ml.
Optimale Konzentrationen der zu verwendenden Stimuli werden durch
Titrationen mittels Tierspendern bestimmt. Die Proben werden 4 Stunden
lang in einem 37°C
heißen Wasserbad
inkubiert. Ein PWM-spezifischer monomerer Zucker, N-Acetyl-a-D-glucosamin
(Aldrich Chemical Company, Inc., Milwaukee, WI), wird zu den PWM-stimulierten
Proben bei 3 % Endkonzentration zugesetzt und 5 mM EDAT wird zu
allen Proben nach der Aktivierung gegeben.
-
B) Dreifarb-Immunfluoreszenzfärben.
-
Dreifarbimmunfluoreszenzfärben wird
mit Modifikationen gegenüber
zuvor veröffentlichten
Verfahren durchgeführt.
Kurz gesagt werden 50 μl
Probenaliquots mit 10 μl
einer titrierten Mischung aus drei monoklonalen Antikörper-Fluorchromkonjugaten
15 min lang bei Raumtemperatur im Dunkeln gefärbt. Für eine typische Analyse der
T-Zellaktivierung umfasste die färbende
Antikörperkombination
CD3 (Leu 4), das mit Cyanin-5/Phycoerythrin (CY-5/PE) konjugiert
war, CD4 (Leu 3a) oder CD8 (Leu 2a), das mit Fluoreszeinisothiocyanat
(FITC) konjugiert war, und CD69 (Leu 23), das mit Phycoerythrin
(PE) konjugiert war. Die IgGl-Isotopen-Kontrollantikörperkonjugate
sind enthalten, um die Hintergrundfluoreszenz einzurichten. Alle
Antikörper, die
in den in diesem Bericht vorgelegten Färbeprotokollen verwendet wurden,
werden von Becton Di ckinson Immunocytometry Systems erhalten. Alle
Antikörperfluorochromkonjugate
werden mit einem Fluorochrom zu Protein Verhältnis von 1:1 hergestellt,
mit der Ausnahme der FITC-Konjugate, die typischerweise bei 3-4:1
liegen. Die Proben werden vor der FACS-Analyse mit 400 μl 0,5 % Paraformaldehyd
in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
(PBS) 1 Stunde bei 20°C
oder 16 Stunden bei 4°C
fixiert (delysiert).
-
C). Durchflusszytometrieanalyse.
-
Gesamtblutproben
werden mittels einer Dreifarbanalyse unter Verwendung eines FACScan
Durchflusszytometers (Becton Dickinson Immunocytometry Systems)
analysiert. Die Daten werden mit der LYSYS 11 Software mittels Fluoreszenzauslösung im
FL3-Kanal (CY5/PE) ermittelt, um die Lymphozyten (typischerweise
CD3+-Zellen) auszublenden. Die Daten werden
als zweifarbige Punktdarstellungen (FL1 gegenüber FL2) gezeigt, um den Anteil
an aktivierten Lymphozyten-Teilmengen, die CD69 exprimierten, zu
messen. Die Daten werden entweder mittels der LYSYS 11 Software
auf einem Hewlett Packard 340 Computer oder der Attractors (Becton
Dickinson) Cluster Analysis Software auf einem Apple Macintosh IICi
Computer analysiert.
-
4. Untersuchte Tiergruppen.
-
Es
werden zwei Gruppen untersucht und jede Gruppe hat 50 Versuchstiere.
Den Ratten in der Kontrollgruppe wird nur eine IMP-Injektion gegeben.
Die Dosis wird gemäß dem Beispiel
6A oben gewählt.
Die Ratten in der Untersuchungsgruppe erhalten IMP plus normale
Immunsuppression.
-
5. Erwartete Ergebnisse.
-
Wir
erwarten, dass nach der Verwendung von IMP die Empfängertiere
eine hyperakute Abstoßung überleben
können
und eine Komplementaktivierung viel weniger schwer sein wird. Mit
einer normalen Immunsuppression wird die zellvermittelte Abstoßung weniger
schwer sein. Die obige Kombination verlängert ein Überleben des Organs sehr.
-
BEISPIEL 7. Transplantation
von Herzen aus transgenen Mäusen,
die IMP exprimieren, auf sensibilisierte Ratten
-
1. Erzeugen von transgenen
Mäusen,
die IMP exprimieren.
-
Es
werden Zuchtpaare transgener Mäuse,
die entweder das IMP in seiner sekretorischen Form exprimieren oder
die IMP als membranverankertes Protein im Herzgewebe exprimieren,
erzeugt. Plasmide mit IMP voller Länge sind jetzt verfügbar. Allerdings
wird ein neues rekombinantes Plasmid konstruiert, bei dem die Membranankerungsregion
des Membranglycoproteins B5R von Vacciniavirus am 3'-Ende des IMP-Inserts
gespleißt
ist. Die Klonierung und Charakterisierung von genomischer Ziel-DNA
einer isogenen Maus sowie der Aufbau und das Erzeugen des Zellvektors
können
mit vernünftiger
Zuversicht mittels bekannter Verfahren erzielt werden. Das konstruierte
Plasmid wird auf richtige Insertion und das membrangebundene IMP
der erwarteten Größe sequenziert
und analysiert. Es wird die Medikamentenauswahl durchgeführt und
anschließend
auf rekombinante Klone mittels Southern-Blot-Analyse und Blastozysteninjektion
des rekombinanten Klons gescreent.
-
2. Transgene Milzzelle
und Komplementaktivierung.
-
Diese
Untersuchung testet, ob Milzzellen von transgenen Mäusen gegen
Humankomplement geschützt
werden können.
Die Untersuchung wird auf dieselbe Weise wie im Beispiel 5 (oben)
durchgeführt.
Allerdings werden Splenozyten von transgenen Mäusen anstatt Splenozyten von
normalen Mäusen
verwendet. Die Messung der C3-Ablagerung ist dieselbe wie im Beispiel
5 (oben).
-
3. Herztransplantation
von transgenen Mäusen
auf sensibilisierte Ratten.
-
Das
Verfahren für
die zervikale Herztransplantation ist dieselbe wie im Beispiel 6
(oben). Das Spenderherz wird von transgenen Mäusen, die IMP exprimieren,
erhalten.
-
4. Postoperative Messungen.
-
Die
postoperativen Überwachungen
der Herzfunktion sind dieselben wie im Beispiel 6 (oben). Die Labortests
für Komplementaktivierung
sind auch dieselben wie im Beispiel 6.
-
5. Untersuchte Tiergruppen.
-
Bei
der transgenen Mäuseherztransplantation
werden zwei Tiergruppen verwendet. Es gibt 50 Mäuse-Ratten-Transplantate in
jeder Gruppe. Für
Ratten in der Kontrollgruppe wird eine normale Maus als Herzspender
verwendet. Für
Ratten in der Untersuchungsgruppe 1 wird ein transgenes Mäuseherz
für die
Transplantation verwendet. Es wird keine extra Immunsuppression
angewendet. Für
Ratten in der Untersuchungsgruppe 2 wird ein transgenes Mäuseherz
für die
Transplantation verwendet und eine normale Immunsuppression (dieselbe
wie im Beispiel 6C) wird postoperativ angewendet.
-
6. Ergebnisse
-
Wir
erwarten, dass die Komplementaktivierung viel weniger schwer bei
Ratten, die ein Herz von einer transgenen Maus empfangen, sein wird.
Die kombinierte Verwendung der Immunsuppression wird das Überleben
der Empfängermäuse weiter
verlängern.
-
BEISPIEL 8: Die Fähigkeit
von IMP, das Anhaften eines Antikörpers an Gewebeoberflächen zu
blockieren
-
Die
vorliegenden Erfinder haben entdeckt, dass IMP einen natürlichen
humanen Antikörper
oder anti-gal-Antikörper
daran hindern kann, an Schweineendothelzellen zu binden (10 und 11). Die 10 veranschaulicht die Hemmung der Bindung
von anti-alpha-gal-Rhodamin-konjugiertem Antikörper an Schweineaorta-Endothelzellen
(PAEC) in Gegenwart von alpha-gal oder IMP. Das obere Bild zeigt
rote Immunfluoreszenz aufgrund der alpha-gal-Antikörperbindung
an die PAEC. Das mittlere Bild zeigt, dass alpha-gal um die Bindung
an den Antikörper ringt
und die Intensität
der Fluoreszenz signifikant verringert ist. Das untere Bild zeigt
auch die signifikante Verringerung der Fluoreszenz aufgrund der
IMP-Bindung an das
Heparin an der Zelloberfläche
von PAEC und die stearische Verhinderung der Bindung des Rhodamin-konjugierten
anti-alpha-gal-Antikörpers.
-
Die 11 veranschaulicht
die Ergebnisse der Durchflusszytometrie, die die Hemmung der Bindung (Abnahme
der Fluoreszenzintensität)
des anti-alpha-gal-Antikörpers in
Gegenwart von IMP zeigt, wie durch eine Verlagerung der Spitze zur
niedrigeren Intensität
hin bewiesen. Dies bestätigt
das in der 10 gezeigte Ergebnis und
das Fazit ist dasselbe.
-
Die
vorliegenden Erfinder haben auch entdeckt, dass IMP die Bindung
von Maus anti-HLA-Antikörper an
humane umbilikale vaskuläre
Endothelzellen (HuVEC) blockieren kann (12).
Die Ergebnisse einer Bewertung, ob die Bindung von Antikörper an
PAEC nur für
die alpha-gal-Reste an der Oberfläche spezifisch ist, oder dass
die stearische Verhinderung sich nicht spezifisch von nicht spezifischen
Antikörpern
unterscheidet, sind in der 12 gezeigt.
Humane Endothelzellen wurden entweder mit Kontrollantikörperbehandlung
(Bild A), anti-humanem Leukozyten-Antigen-Antikörper, konjugiert mit Phycoerythrin
(Bild B), oder IMP zusammen mit den PAEC and dem anti-HLA I-Antikörper (Bild
C) behandelt. Die Ergebnisse dieses Experiments zeigen, dass die
Fluoreszenz nach der Bereinigung für die nicht spezifische Fluoreszenz
(Kontrollantikörper)
in Gegenwart von IMP auf 25 % reduziert wurde. Diese Daten führen zu
dem Schluss, dass IMP eine Antikörperbindung
an die Endothelzellen nicht spezifisch blockiert.
-
Die
vorliegenden Erfinder haben auch festgestellt, dass IMP das Abtöten von
Schweineaorta-Endothelzellen durch humane neutrophile Leukozyten
und natürliche
Killerzellen allein oder in Gegenwart von Humanserum oder NK-Zellen,
neutrophilen Leukozyten und Serum alle gleichzeitig blockieren kann
(13). Es gab ein durchweg geringeres Abtöten von
einer der Kombinationen in Gegenwart von IMP im Vergleich zu ohne
IMP. Diese Daten führen
zu dem Schluss, dass IMP das komplementvermittelte Abtöten sowie
das Abtöten
durch zytotoxische Zellen blockiert. Letztere Hemmung liegt möglicherweise
an der IMP-Bindung
an Heparin, das die Zell-Zell-Wechselwirkungen blockiert.
-
Obwohl
die Erfindung hier durch Bezugnahmen auf verschiedene spezifische
Materialien, Verfahren und Beispiele beschrieben und veranschaulicht
ist, wird davon ausgegangen, dass die Erfindung nicht auf diese
Materialien, Kombinationen von Material und Verfahren, die für diese
Zwecke ausgesucht wurden, beschränkt
ist. Zahlreiche Variationen solcher Details können impliziert werden und
sind dem Fachmann bewusst.