-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein hochreines Calciumhydroxid mit
feinen Partikeln und hoher Dispergierbarkeit in einem Harz, ein
Verfahren zu dessen Herstellung und eine Calciumhydroxid-haltige
Harzzusammensetzung, die das Calciumhydroxid als aktiven Bestandteil
für einen
Säurefänger enthält. Insbesondere betrifft
sie ein Calciumhydroxid, das als Wärmestabilisator für ein Harz
wirken, das Auftreten von Dioxin oder dergleichen verhindern, die
Korrosion einer Verarbeitungsmaschine verhindern oder fungizide
Eigenschaften verleihen kann, und zwar durch Einfangen einer Säuresubstanz,
wie z. B. aus einem Harz oder Abfall beim Verarbeiten oder Verbrennen
erzeugte Salzsäure,
bei hohen Ausbeuten, durch Einschließen eines hochreinen Calciumhydroxids
mit feinen Partikeln und hoher Dispergierbarkeit als aktiven Bestandteil
in ein Harz, wie z. B. Polyvinylchlorid oder Polyethylen, ein Verfahren
zu dessen Herstellung, und eine Calciumhydroxid-haltige Harzzusammensetzung,
die das Calciumhydroxid als aktiven Bestandteil für einen
Säurefänger enthält.
-
Ein
herkömmliches
Calciumhydroxid weist große
Primärpartikel
(Kristalle) mit Größen von
etwa 1 μm bis
mehreren μm
auf, wobei diese Partikel stark agglomerieren und dabei große Sekundärpartikel
bilden (der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% beträgt etwa
4 bis 20 μm).
Ferner ist das vorstehend genannte Calciumhydroxid sehr instabil
und weist das Problem auf, dass das Calciumhydroxid leicht mit dem
Kohlendioxidgas der Luft umgesetzt wird, wobei es sich in Calciumcarbonat
umwandelt. Wird das herkömmliche
Calciumhydroxid einem Harz zugesetzt, so weist das Calciumhydroxid daher
eine bemerkenswert schlechte Dispergierbarkeit in dem Harz auf.
Wird beispielsweise eine Harzzusammensetzung, die das Calciumhydroxid
enthält,
zu einem Film geformt, so ist die Oberfläche des Films rau, wobei wegen
der großen
Mengen von Verunreinigungen wie Fe oder Mn der Film außerdem gefärbt ist,
so dass er eine rotbraune Farbe aufweist. Ferner ist die Reaktivität des Calciumhydroxids
mit einer Säure,
wie z. B. aus Polyvinylchlorid erzeugter Salzsäure, beeinträchtigt,
da die Primärpartikel
und Sekundärpartikel
groß sind.
Daher sollte dem Harz außerdem
eine entsprechende Menge des Calciumhydroxids zugesetzt werden.
Nimmt die Menge des Calciumhydroxids zu, so werden einem Harz zueigene
Eigenschaften beeinträchtigt,
was den Wert als Massenprodukt sehr stark vermindert.
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines feinpartikulären,
hochdispergierbaren und hochreinen Calciumhydroxids, dessen Primärpartikel
und Sekundärpartikel
fein sind und das an der Umwandlung in Calciumcarbonat gehindert
ist, und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer Calciumhydroxid-(Säurefänger)-haltigen
Harzzusammensetzung mit hoher Dispergierbarkeit, hoher Reinheit
und hoher Weiße,
die im Aussehen eines Formkörpers,
in der mechanischen Festigkeit, in der Wärmebeständigkeit, in den fungiziden
Eigenschaften und den Eigenschaften als Säurefänger ausgezeichnet ist.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Calciumhydroxid mit einem mittleren Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% nach Zahlen in
einer Partikelgrößenverteilung
von 2,0 μm
oder weniger, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 μm, besonders bevorzugt 0,5 bis
1,1 μm,
und einem BET-spezifischen Oberflächenbereich von 7 bis 20 m2/g, vorzugsweise 8 bis 20 m2/g,
bevorzugter 9 bis 18 m2/g, besonders bevorzugt
10 bis 15 m2/g, und welches oberflächenbehandelt
ist mit 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis 5 Gewichtsprozent,
bevorzugter 1 bis 5 Gewichtsprozent, eines anionischen grenzflächenaktiven
Mittels, bereitgestellt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird außerdem
eine Calciumhydroxid-haltige Harzzusammensetzung, umfassend 0,1
bis 100 Gewichtsanteile, vorzugsweise 0,2 bis 50 Gewichtsanteile,
besonders bevorzugt 0,5 bis 20 Gewichtsanteile, des oben definierten
Calciumhydroxids pro 100 Gewichtsanteilen eines synthetischen Harzes,
bereitgestellt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird darüber
hinaus ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend beschriebenen
Calciumhydroxids bereitgestellt, umfassend das Zusetzen einer wässrigen
Lösung
eines wasserlöslichen
Calciumsalzes zu einer wässrigen
Lösung,
die ein Alkalimetallhydroxid in einem Verhältnis von mindestens einem Äquivalent
des Alkalimetallhydroxids zu Calcium enthält, unter Rühren, das Reagierenlassen des
Gemischs bei 30 bis 90°C,
vorzugsweise 40 bis 90°C,
dann das Altern des resultierenden Gemischs bei 40 bis 120°C, vorzugsweise
40 bis 80°C, über vorzugsweise
0,1 bis 2 Stunden zum Synthetisieren von Calciumhydroxid, und dann
das Zusetzen einer wässrigen
Lösung
eines anionischen grenzflächenaktiven
Mittels in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, basierend auf dem
Calciumhydroxid, bei einer Temperatur, bei der das anionische grenzflächenaktive
Mittel löslich
ist, oder bei einer höheren
Temperatur unter Rühren,
um das Calciumhydroxid oberflächenzubehandeln.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ferner ein Verfahren zur Herstellung des vorstehend
definierten Calciumhydroxids bereitgestellt, welches Verfahren das
Nasspulverisieren eines Löschkalks,
wie erhalten durch Ablöschen
eines Ätzkalks
(Calciumoxid), und dann das Zusetzen eines anionischen grenzflächenaktiven Mittels
zum nasspulverisierten Löschkalk
in einem Wassermedium unter Rühren
umfasst, um den Löschkalk oberflächenzubehandeln,
oder das Zusetzen des anionischen grenzflächenaktiven Mittels vor dem
Nasspulverisieren und das Durchführen
der Nasspulverisierung und gleichzeitig der Oberflächenbehandlung
umfasst.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
einen Wärmestabilisator
für ein
Halogenhaltiges Harz, welcher ein wie vorstehend definiertes Calciumhydroxid
enthält,
bereit.
-
Bei
dem bei der vorliegenden Erfindung verwendeten Calciumhydroxid müssen die
Sekundärpartikel des
Calciumhydroxids Feinpartikel sein, weshalb die Primärpartikel
des Calciumhydroxids ebenfalls Feinpartikel sein müssen. Dieser
Zustand der Primär-
und Sekundärpartikel
macht die Erzielung eines guten Aussehens des Formkörpers und
die Verbesserung verschiedener Eigenschaften, wie z. B. der mechanischen
Festigkeit und der hohen Säure-einfangenden
Eigenschaften, möglich.
-
Bezugnehmend
auf die Primärpartikel
beträgt
zumindest der mittlere Partikeldurchmesser typischerweise 1 μm oder weniger,
vorzugsweise 0,5 μm
oder weniger. Der mittlere Partikeldurchmesser der Primärpartikel
wird mittels eines Rasterelektronenmikroskopie-(REM)-Verfahrens
gemessen. Die Sekundärpartikel werden
in einem Isopropylalkohol-Lösungsmittel
fünf Minuten
lang ultraschallbehandelt, um sie zu dispergieren, woraufhin der
mittlere Partikeldurchmesser der Sekundärpartikel aus einer mittels
eines Laserbeugungsverfahrens gemessenen Partikelgrößenverteilung
bestimmt wird. Der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser bei einem
kumulativen prozentualen Anteil von 50% nach Zahlen in der Partikelgrößenverteilung
beträgt
2,0 μm oder
weniger, vorzugsweise 0,1 bis 1,5 μm, besonders bevorzugt 0,5 bis
1,1 μm.
Bezugnehmend auf die Sekundärpartikel
beträgt,
neben der vorstehenden Definition für den kumulativen prozentualen
Anteil von 50% nach Zahlen, der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser bei einem
kumulativen prozentualen Anteil von 90% nach Zahlen vorzugsweise
8 μm oder
weniger, bevorzugter 5 μm
oder weniger, noch bevorzugter 4 μm
oder weniger, besonders bevorzugt 2 μm oder weniger.
-
Der
BET-spezifische Oberflächenbereich
entspricht annähernd
der Größe der Primärpartikel.
Der BET-spezifische Oberflächenbereich
des Calciumhydroxids der vorliegenden Erfindung beträgt 7 bis
20 m2/g, vorzugsweise 8 bis 20 m2/g, bevorzugter 9 bis 18 m2/g,
besonders bevorzugt 10 bis 15 m2/g. Ist
der BET-spezifische Oberflächenbereich
größer als
20 m2/g, so neigt das Calciumhydroxid zum
Agglomerieren und wird die Viskosität eines Harzes zu hoch, so
dass es schwierig ist, eine das Calciumhydroxid enthaltende Harzzusammensetzung
zu kneten, was die Formbarkeit der Harzzusammensetzung verschlechtert.
Ist der BET-spezifische Oberflächenbereich
andererseits kleiner als 7 m2/g ist, so
werden die Primärpartikel
zu groß,
so dass Wirkungen, wie z. B. Eigenschaften als Säurefänger, vermindert werden.
-
Typischerweise
weist das Calciumhydroxid der Erfindung einen mittleren Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% nach Zahlen in
der Partikelgrößenverteilung
von 0,1 bis 1,5 μm
und einen BET-spezifischen Oberflächenbereich von 8 bis 15 m2/g auf.
-
Das
bei der vorliegenden Erfindung verwendete Calciumhydroxid kann mittels
folgender beider Verfahren hergestellt werden. Bei dem ersten Verfahren
kann das Calciumhydroxid durch Zusetzen einer wässrigen Lösung eines wasserlöslichen
Calciumsalzes, wie z. B. Calciumchlorid oder Calciumnintrat, zu
einer wässrigen
Lösung
von Alkalimetallhydroxid, wie z. B. Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid,
bei einem Verhältnis von
mindestens einem Äquivalent,
vorzugsweise 1,1 bis 1,3 Äquivalenten,
des Alkali zu Calcium bei 30 bis 90°C, vorzugsweise 40 bis 90°C, unter
Rühren,
Reagierenlassen des Gemischs, dann Altern des resultierenden Gemischs
unter Wärme
bei vorzugsweise etwa 40 bis 120°C,
besonders bevorzugt etwa 40 bis 80°C, über einen Zeitraum von etwa
0,1 bis 2 Stunden und Zusetzen eines anionischen grenzflächenaktiven
Mittels zu dem gealterten Gemisch, um eine Oberflächenbehandlung
durchzuführen,
hergestellt werden.
-
Das
zweite Verfahren ist ein Verfahren zum Umsetzen von Ätzkalk,
der durch Kalzinieren von natürlichem
Kalk mit hoher Reinheit erhalten ist, mit Wasser bei einer Temperatur
von vorzugsweise etwa 60 bis 90°C,
um Löschkalk
zu erhalten, und vorzugsweise Nasspulverisieren des Löschkalks
mit einer Kugelmühle. Dabei
beträgt
der Durchmesser einer Kugel, die aus Aluminiumdioxid, Zirconiumdioxid,
Glas oder dergleichen besteht, etwa 2 mm oder weniger, vorzugsweise
0,5 bis 2 mm, und die Verwendung einer solchen Kugel ist bevorzugt.
Die Zeitdauer der Pulverisierung ist in Abhängigkeit der Art der Maschine
veränderlich;
sie beträgt jedoch
etwa 1 bis 20 Stunden. Die Oberflächenbehandlung kann vor oder
nach der Pulverisierungsbehandlung durchgeführt werden. Als Kugelmühle wird
eine Roll-Kugelmühle,
eine Schwing-Kugelmühle
oder eine Rührmühle, wie
z. B. eine Schnecken-Rührmühle, eine
Umlauf-Rührmühle, eine
Rührtank-Rührmühle oder
eine Ring-Rührmühle, verwendet.
Die Behandlung wird als chargenweise Behandlung oder als kontinuierliche
Behandlung durchgeführt.
Vor oder nach der Pulverisierungsbehandlung werden grobe Komponenten
mit einem Sieb mit vorzugsweise 100 bis 500 Maschenzahlen entfernt.
Als hochreiner Ätzkalk
wird vorzugsweise ein Ätzkalk
mit einem Siliziumdioxidgehalt von 0,2 Gew.-% oder weniger, besonders
bevorzugt 0,1 Gew.-% oder weniger, einem Aluminiumdioxidgehalt von
0,04 Gew.-% oder weniger, besonders bevorzugt 0,02 Gew.-% oder weniger,
und einem Eisen(III)-oxidgehalt von 0,02 Gew.-% oder weniger, besonders
bevorzugt 0,01 Gew.-% oder weniger, verwendet.
-
Das
mit einem der beiden vorstehenden Verfahren hergestellte Calciumhydroxid
kann folgendermaßen
oberflächenbehandelt
werden. Eine wässrige
Lösung,
in der ein anionisches grenzflächenaktives
Mittel in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis
5 Gew.-%, basierend auf dem Calciumhydroxid, gelöst ist, wird dem Calciumhydroxid
in einem Zustand, bei dem es gerührt
und in Wasser von einer Temperatur (etwa 40°C), bei der das anionische grenzflächenaktive
Mittel löslich
ist, oder von einer höheren
Temperatur dispergiert ist, zugesetzt, um das Calciumhydroxid oberftlächenzubehandeln.
Danach können
allgemeine Behandlungen, ausgewählt
aus Filtration, Waschen mit Wasser, Trocknen, Pulverisierung, Klassifikation
und dergleichen wie benötigt
durchgeführt
werden. Die Oberflächenbehandlung
ist beim Dispergieren des Calciumhydroxids in einem Harz und beim
Verhindern, dass sich das Calciumhydroxid durch Karbonisation in
Calciumcarbonat umwandelt, wirksam. Daher wird das oberflächenbehandelte
Calciumhydroxid verwendet. Wird Calciumhydroxid in Calciumcarbonat
umgewandelt, so werden dadurch Wirkungen wie die Säurefänger-Eigenschaften
vermindert.
-
Als
ein bei der vorliegenden Erfindung verwendetes Mittel zur Oberflächenbehandlung
wird eine wässrige
Lösung
eines anionischen grenzflächenaktiven
Mittels oder eines Phosphorsäureesters,
der in der wässrigen
Lösung
als Anion wirkt, verwendet. Beispiele von bevorzugten Mitteln zur
Oberflächenbehandlung
umfassen Alkalimetallsalze von gesättigten oder ungesättigten
Fettsäuren
mit etwa fünf
oder mehr Kohlenstoffatomen, wie z. B. Natriumcaprylat, Natriumcaprinat,
Natriumlaurat, Natriumstearat, Natriumoleat und Natriumbehenat;
Phosphorsäureester
von Alkalimetallsalzen oder Aminsalzen, wie z. B. Laurylsäurephosphat,
Oleinsäurephosphat
und Stearinsäurephosphat;
Sulfonate, wie z. B. Natriumalkylbenzolsulfonat und Natriumalkylsulfonat;
und Sulfate, wie z. B. Alkylethersulfat, Alkylarylethersulfat, Alkylamidsulfat
und Alkylsulfat. Von diesen ist ein Alkalimetallsalz einer höheren Fettsäure besonders
bevorzugt.
-
Das
bei der vorliegende Erfindung verwendete Harz umfasst folgende Beispiele.
Die Beispiele umfassen nicht-Halogen-haltige thermoplastische Harze,
wie z. B. Polyethylen, ein Copolymer von Ethylen und einem anderen α-Olefin,
ein Copolymer von Ethylen und Vinylacetat, Ethylacrylat oder Methylacrylat,
Polypropylen, ein Copolymer von Polypropylen und einem anderen α-Olefin,
Polybuten-1, Polystyrol, ein Copolymer von Styrol und Acrylnitril,
ein Copolymer von Ethylen und Propylendiengummi oder Butadien, Vinylacetat,
Polyacrylat, Polymethacrylat, Polyurethan, Polyester, Polyether
und Polyamid; Chlor-haltige thermoplastische Harze, wie z. B. Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, chloriertes Polyethylen, chloriertes Polypropylen,
ein Copolymer von Vinylchlorid und Vinylacetat, ein Copolymer von
Vinylchlorid und Ethylen, ein Copolymer von Vinylchlorid und Propylen,
ein Copolymer von Vinylchlorid und Styrol, ein Copolymer von Vinylchlorid
und Isobutylen, ein Copolymer von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid,
ein Copolymer von Vinylchlorid, Styrol und Maleinsäureanhydrid,
ein Copolymer von Vinylchlorid, Styrol und Acrylnitril, ein Copolymer
von Vinylchlorid und Butadien, ein Copolymer von Vinylchlorid und
Isopren, ein Copolymer von Vinylchlorid und chloriertem Propylen,
ein Copolymer von Vinylchlorid, Vinylidenchlorid und Vinylacetat,
ein Copolymer von Vinylchlorid und einem Acrylsäureester, ein Copolymer von
Vinylchlorid und einem Methacrylsäureester, ein Copolymer von
Vinylchlorid und Acrylnitril und ein Copolymer von Vinylchlorid
und jedem von verschiedenen Vinylethern; Halogen-haltige Gummiarten,
wie z. B. Fluorhaltiger Gummi, Ethylentetrafluorid, Propylengummi,
chlorsulfonierter Polyethylengummi, Epichlorhydringummi, Chloroprengummi
und bromierter Butylgummi; und wärmehärtbare Harze,
wie z. B. ein Phenolharz, ein Melaminharz, ein Epoxyharz, ein ungesättigtes
Polyesterharz und ein Alkydharz.
-
Unter
den vorstehend genannten Harzen sind ein Halogen-haltiges Harz,
wie z. B. Polyvinylchlorid oder Polyvinylidenchlorid, und Polyolefin,
wie z. B. Polyethylen oder Polypropylen, besonders bevorzugt.
-
Bei
der vorliegenden Erfindung unterliegen die Verfahren zum Mischen
und Kneten des Harzes und des Calciumhydroxids keiner besonderen
Beschränkung.
Jedes Mittel zum Mischen kann angewendet werden, sofern das Mittel
beide Komponenten gleichmäßig mischen
kann. Beispielsweise umfasst es einen Einschnecken- oder Zweischneckenextruder,
einen Walzen- und einen Banbury-Mischer. Auch das Verfahren zum
Formen unterliegt keiner besonderen Beschränkung. Jedes bekannte Verfahren
kann in Abhängigkeit
von der Art des Harzes und der Art des gewünschten Formkörpers angewendet
werden. Beispielsweise umfasst es Spritzformen, Aufblas-Filmformen, T-Würfel-Filmformen,
Kalanderformen, Extrusionsformen, Blasformen, Pressformen, Rotationsformen,
Plattenformen, Spritzpressformen, Laminatformen und Vakuumformen.
-
Das
Calciumdioxid-haltige Harz der vorliegenden Erfindung kann verschiedene
allgemein verwendete Zusatzstoffe, die sich von dem Calciumhydroxid
unterscheiden, wie benötigt
enthalten. Beispiele der Zusatzstoffe umfassen ein Antioxidationsmittel,
einen Ultraviolettlichtabsorber, einen Lichtstabilisator, einen
Weichmacher, ein antistatisches Mittel, ein Pigment, ein Gleitmittel,
einen Schaumbildner, einen Füllstoff,
ein Verstärkungsmittel,
einen Vernetzer, ein Vulkanisiermittel, ein Wärmestabilisator-Hilfsmittel und einen
Verarbeitungsstabilisator. Das Wärmestabilisator-Hilfsmittel
umfasst ein Zinksalz einer organischen Säure, wie z. B. Zinkstearat, β-Diketon,
wie z. B. Dibenzoylmethan und Stearoylbenzoylmethan, mehrwertige
Alkohole, wie z. B. Pentaerythritol, Dipentaerythritol und Trimethylolpropan,
Perchlorate, wie z. B. Natriumperchlorat, Hydrotalkit vom Perchlorat-Typ,
Hydrotalkit vom CO3-Typ und Phosphit.
-
Das
Calciumhydroxid-haltige Harz der vorliegenden Erfindung kann auf
folgenden Gebieten genutzt werden. Ist das Harz ein Halogen-haltiges
Harz, wie z. B. Polyvinylchlorid, so fängt und neutralisiert das Calciumhydroxid-haltige
Harz der vorliegenden Erfindung eine Säuresubstanz, wie z. B. beim
Verarbeiten oder Brennen (Verbrennen) auftretenden Chlorwasserstoft,
wodurch das Calciumhydroxid-haltige Harz der vorliegenden Erfindung
als Wärmestabilisator
für das
Harz, als Hemmstoff gegen das Auftreten von Dioxin oder als Hemmstoff
gegen das Schädigen
einer Verbrennungsanlage durch eine Säure verwendet werden kann.
Wird das Calciumhydroxid-haltige Harz der vorliegenden Erfindung
beispielsweise für
einen aus Polyethylen oder Polypropylen hergestellten Abfallsack
oder für
ein Lebensmittel-Verpackungsmaterial
verwendet, so dient es zum Verhindern des Auftretens von Dioxin
durch Einfangen einer Säuresubstanz,
wie z. B. einem Halogenwasserstoff, der bei der Abfallverbrennung
aus Abfall entsteht. Durch Einschließen des Calciumhydroxid-haltigen
Harzes der vorliegenden Erfindung in ein Lebensmittel-Verpackungsmaterial
werden ferner fungizide Eigenschaften offenbar, so dass das Calciumhydroxid-haltige
Harz der vorliegenden Erfindung für ein Lebensmittel- Verpackungsmaterial
mit frischeerhaltender Funktion genutzt werden kann. Wird das Calciumhydroxid-haltige
Harz der vorliegenden Erfindung beispielsweise in einen Film für die Landwirtschaft
eingeschlossen, so kann es zum Verhindern der Wirkungsverschlechterung
von gehindertem-Amin enthaltenden Lichtstabilisatoren (HALS = hindered-amine-containing
light stabilizer) durch eine landwirtschaftliche Chemikalie genutzt
werden. Ferner kann es zum Inaktivieren eines Rückstands eines Ziegler-Katalysators
oder eines Metallocenkatalysators in Polyolefin und als Halogenfänger genutzt
werden. Beispielsweise kann es auch als Hemmstoff gegen Essigsäuregeruch
eines Vinylacetat-haltigen Harzes genutzt werden. Beispielsweise
kann es auch als Vulkanisiermittel oder Vulkanisierungsbeschleuniger
für einen
Fluor-haltigen Gummi und einen bromierten Butylgummi genutzt werden.
Ferner kann es auch als Verdickungsmittel für FRP genutzt werden.
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezugnahme auf die nachstehenden
Beispiele ausführlicher
erläutert.
In jedem Beispiel bedeutet „%" „Gewichts-%", sofern nicht anders
angegeben.
-
Beispiel 1
-
2,08
Liter wässrige
Natriumhydroxidlösung
von 5 mol/l mit einer Temperatur von 30°C (1,3 Äquivalente Alkali zu Ca) wurden
einem Reaktionsgefäß aus rostfreiem
Stahl mit einem Volumen von 5 Litern zugesetzt. 2 Liter einer wässrigen
Calciumchloridlösung
von 2 mol/l (30°C)
wurden dem unter Rühren über einen
Zeitraum von etwa zwei Minuten zugesetzt, woraufhin sich das Gemisch
umsetzen durfte.
-
Das
Reaktionsgemisch wurde mit einem Gasbrenner erwärmt, die Temperatur auf etwa
45°C erhöht und etwa
20 Minuten gehalten. Dann wurden etwa 200 ml einer wässrigen
Lösung
(etwa 45°C),
in der 10 g Natriumlaurat (entsprechend 3 Gew.-%, basierend auf
dem Gewicht von Calciumhydroxid) mit einer Reinheit von 89% gelöst waren,
unter Rühren
zugesetzt, um eine Oberflächenbehandlung
durchzuführen.
Dann wurde das resultierende Gemisch filtriert, mit Wasser gewaschen
und bei etwa 120°C
getrocknet. Das resultierende Material wurde mit einem Zerstäuber pulverisiert,
um ein Pulver zu erhalten. Das Pulver wurde in Isopropylalkohol
etwa fünf
Mi nuten mit Ultraschall behandelt, um es zu dispergieren, woraufhin
die Partikelgrößenverteilung
der Sekundärpartikel
mit einer Einrichtung zum Messen der Partikelgrößenverteilung (von Seishin
geliefert) mit einem Laserbeugungsverfahren gemessen wurde. Als
Ergebnis betrug der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser bei einem
kumulativen prozentualen Anteil von 10% in der Partikelgrößenverteilung
0,56 μm, der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 1,00 μm und der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 6,23 μm. Der mittlere
Primärpartikel-Durchmesser
betrug etwa 0,17 μm.
Der mittlere Primärpartikel-Durchmesser
wurde mittels eines Rasterelektronenmikroskop-Verfahrens gemessen.
Die Menge an Laurylsäure
wurde mittels eines gravimetrischen Verfahrens durch Auflösen einer
Probe in Salzsäure,
Extrahieren von Laurylsäure
mit Ethylether und Trocknen gemessen. Die Menge an Laurylsäure betrug
2,1%. Der BET-spezifische Oberflächenbereich
betrug 15 m2/g. Als Ergebnis einer Röntgenfluorometrie-Analyse
betrugen die Mengen von SiO2 und Al2O3 jeweils unabhängig voneinan
der 0,01% oder weniger. Die Menge von Fe2O3 betrug 0,003%.
-
50
Gewichtsanteile Dioctylphthalat (DOP), 0,2 Gewichtsanteile Zinkstearat
und 50 Gewichtsanteile des mit dem vorstehenden Verfahren hergestellten
Calciumhydroxids wurden 100 Gewichtsanteilen Polyvinylchlorid (geliefert
von der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd., TK-1300) zugesetzt. Das Gemisch
wurde mit einer offenen Walze fünf
Minuten bei etwa 170°C
geknetet, um eine Platte mit einer Dicke von etwa 1 mm herzustellen. Als
Ergebnis einer Abschätzung
durch visuelle Beobachtung wies das Blatt eine weiße Farbe
auf und war das Calciumhydroxid vollständig dispergiert. Ein Anteil
mit einer Menge von etwa 0,7 g wurde von der Platte abgeschnitten.
Der vorstehend genannte Anteil wurde mit einer Schere weiter in
kleine Teile geschnitten und in einer Aluminiumoxidschale platziert.
Die Schale wurde in ein Aluminiumoxidrohr mit einem Durchmesser
von 20 mm und einer Länge
von 700 mm platziert. Die Temperatur in dem Aluminiumoxidrohr wurde
unter einem Luftstrom von etwa 110 ml/min. auf 700°C erhöht und 20
Minuten gehalten. Währenddessen
auftretendes HCl wurde in drei Waschflaschen, die miteinander verbunden
waren und 50 ml einer wässrigen
Lösung
von 0,02 mol/l NaOH enthielten, absorbiert. Die Absorptionslösung wurde
mit Salpetersäure
neutralisiert, dann wurde dem Silbernitrat in einer Ü berschussmenge
zugesetzt, und das resultierende Gemisch wurde mit Ammoniumthiocyanat rücktitriert,
um die pro 1 g der Probe erzeugte Menge Salzsäure zu bestimmen. Als Ergebnis
betrug die erzeugte Menge Salzsäure
30 mg/g, und die Salzsäure-Einfangrate
betrug 90% (berechnet aus einer erzeugten Menge Salzsäure von
291 mg/g in dem Fall, dass kein Calciumhydroxid enthalten war).
-
Beispiel 2
-
120
Gramm eines im Handel erhältlichen
hochreinen Ätzkalks
(SiO2 = 0,014%, Al2O3 = 0,007%, Fe2O3 = 0,022%), kalziniert bei etwa 900°C, wurden
1 Liter Wasser mit einer Temperatur von etwa 70°C zugesetzt, und das Gemisch
wurde etwa 30 Minuten gerührt,
um einen Schlamm zu erhalten. Der Schlamm wurde durch ein Sieb mit
200 Maschenzahlen passiert und dann in eine Kugelmühle mit
einem Volumen von 3 Litern platziert. Ferner wurden 2,5 kg Aluminiumoxidkugeln
mit einem Durchmesser von jeweils 2 mm darin platziert, und eine
Pulverisierung wurde über
einen Zeitraum von 10 Stunden durchgeführt. Das so behandelte Material
wurde durch ein Sieb mit 200 Maschenzahlen in ein aus rostfreiem
Stahl hergestelltes Reaktionsgefäß mit einem Volumen
von 5 Litern geführt
und auf 60°C
erwärmt.
100 ml einer wässrigen
Lösung
(etwa 60°C),
in der 6,6 g Natriumstearat mit einer Reinheit von 90% gelöst war,
wurden unter Rühren
zugesetzt, um die Oberflächenbehandlung
durchzuführen.
Dann wurde das oberflächenbehandelte
Material filtriert, getrocknet und pulverisiert. In der Partikelgrößenverteilung
des so erhaltenen Materials betrug der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 10% 0,58 μm, der mittlere
Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 1,10 μm und der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 3,90 μm. Der BET-spezifische Oberflächenbereich
betrug 10 m2/g. Der Stearinsäuregehalt
betrug 3,2%. Der mittlere Primärpartikel-Durchmesser
betrug etwa 0,27 μm.
Die Mengen von SiO2 und Al2O3 betrugen jeweils unabhängig voneinander 0,01% oder
weniger. Die Menge von Fe2O3 betrug
0,02%.
-
Das
vorstehend genannte Calciumhydroxid wurde verwendet, um die erzeugte
Menge Salzsäure
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 zu messen. Als Ergebnis
betrug die erzeugte Menge Salzsäure
35 mg/g, und die Salzsäure-Einfangrate
betrug 88%.
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Ein
im Handel erhältlicher
Löschkalk
(SiO2 = 0,31%, Al2O3 = 0,03%, Fe2O3 = 0,08%) wurde mit Natriumlaurat in einer
Menge von 3% auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 oberflächenbehandelt.
Dann wurde das resultierende Material filtriert, getrocknet und
pulverisiert. Bei dem so erhaltenen Material betrug der mittlere
Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 10% 0,92 μm, der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 5,62 μm und der mittlere
Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 12,75 μm. Der mittlere
Primärpartikel-Durchmesser
betrug etwa 1,52 μm.
Der Laurylsäuregehalt
betrug 2,0%. Der BET-spezifische Oberflächenbereich betrug 4,2 m2/g. Dieses Material wurde verwendet, um
die erzeugte Menge Salzsäure
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 zu messen. Als Ergebnis
betrug die erzeugte Menge Salzsäure
115 mg/g, und die Salzsäure-Einfangrate
betrug 59%.
-
Beispiel 3
-
40
Gewichtsanteile des in Beispiel 1 erhaltenen, mit Natriumlaurat
oberflächenbehandelten
Calciumhydroxids und 60 Gewichtsanteile eines Polyethylens mit niedriger
Dichte (LDPE) wurden gemischt, und dann wurde aus dem Gemisch mit
einem Zweischneckenextruder ein Masterbatch hergestellt. 40 Gewichtsanteile des
Masterbatchs und 60 Gewichtsanteile LDPE wurden gemischt, und das
Gemisch wurde durch ein Aufblasverfahren geformt, um einen Film
mit einer Dicke von 40 μm
und einer Breite von 75 cm zu erhalten. Der Film wurde durch visuelle
Beobachtung ausgewertet. Als Ergebnis wurde keine von Dispergierungsversagen
des Calciumhydroxid verursachte körnige Struktur gefunden, der
Film wies eine weiße
Farbe auf, und sowohl Glanz als auch Durchsichtigkeit waren gut.
Der Film wurde gemäß JISZ1702 auf
seine Zugfestigkeit und Dehnung vermessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 1 gezeigt.
-
Der
Zusammenhang zwischen einem Abfallsack (hergestellt aus Polyethylen),
der Abfallmenge und dem Gehalt einer Salzsäurequelle in Stadtabfall wird
als 50 g (ein Sack), 3 kg bzw. 0,4% angegeben [Thomas et al., Organohalogen
Compound. 20, 367 (1994)]. Es wurden 50 g des Polyethylenfilms mit
16% des mit dem vorstehenden Verfahren erhaltenen oberflächenbehandelten
Calciumhydroxid und Polyvinylchlorid in einer Menge von etwa 20
g, was einem Salzsäuregehalt
von 12 g entspricht (3 kg × 0,004),
mit einer offenen Walze fünf
Minuten bei 170°C
geknetet, um eine Platte mit einer Dicke von etwa 1 mm herzustellen.
Die Platte wurde als Probe verwendet und auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 auf die erzeugte Menge Salzsäure vermessen. Die erzeugte
Menge Salzsäure
betrug 35,7 mg/g, und die Salzsäure-Einfangrate
betrug 76% (berechnet aus einer erzeugten Menge Salzsäure von
148 mg/g bei dem Fall, dass 50 g Polyethylen ohne Calciumhydroxid verwendet
wurde).
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Das
gleiche, im Handel erhältliche
Calciumhydroxid wie in Vergleichsbeispiel 1 verwendet wurde auf dieselbe
Weise wie in Vergleichsbeispiel 1 oberflächenbehandelt. Das oberflächenbehandelte
Calciumhydroxid wurde verwendet, um ein Masterbatch eines Polyethylens
niedriger Dichte (enthaltend 40% des oberflächenbehandelten Calciumhydroxids)
auf die gleiche Weise wie in Beispiel 3 herzustellen. Dann wurde
das Masterbatch mit einem Polyethylen niedriger Dichte in einem
Verhältnis
Masterbatch:Polyethylen niedriger Dichte von 40:60 gemischt. Das
Gemisch wurde mit einem Aufblasverfahren geformt, um einen Film
mit einer Dicke von 40 μm
(enthaltend 16% des oberflächenbehandelten
Calciumhydroxid) zu erhalten. Der Film wies eine raue Oberfläche auf,
war von schlechter Durchsichtigkeit, wies keinen Glanz auf und zeigte
eine braune Farbe. 50 Gramm des Films wurde mit Polyvinylchlorid
im gleichen Mengenverhältnis
wie in Beispiel 3 geknetet, um eine Platte zu erhalten. Die Platte
wurde auf die erzeugte Menge Salzsäure vermessen. Als Ergebnis betrug
die erzeugte Menge Salzsäure
99 mg/g, und die Salzsäure-Einfangrate
betrug 33%.
-
Tabelle
1 Zugfestigkeit und Dehnung eines Films
-
Beispiel 4
-
Ein
Behälter
mit einem Volumen von 4 Litern wurde mit 1,1 Liter einer wässrigen
Natriumhydroxidlösung
von 4 mol/l beladen (1,1 Äquivalente
Alkali zu Ca). 2 Liter einer wässrigen
Calciumchloridlösung
von 1 mol/l mit einer Temperatur von etwa 40°C wurden dem Behälter bei
etwa 40°C über einen
Zeitraum von etwa fünf
Minuten unter Rühren
vollständig
zugesetzt. Dann wurde das Gemisch in dem Behälter auf etwa 60°C erwärmt, und
das Gemisch wurde 20 Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Dann
wurden 100 ml einer etwa 60°C
heißen
wässrigen
Lösung,
in der 3,4 g Natriumlaurat (Reinheit 87%) gelöst waren, unter Rühren zugesetzt.
Nachdem die gesamte Menge der vorstehend genannten wässrigen
Lösung
zugesetzt war, wurde das Rühren
etwa fünf
Minuten bei etwa 60°C
fortgesetzt. Dann wurde das resultierende Gemisch filtriert, getrocknet
und pulverisiert. Das so erhaltene Material wies einen BET-spezifischen
Oberflächenbereich
von 12 m2/g und einen mittleren Primärpartikel-Durchmesser
von etwa 0,22 μm
auf. Die Partikelgrößenverteilung
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gemessen. In der Partikelgrößenverteilung
betrug der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 10% 0,56 μm, der mittlere
Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 0,99 μm und der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser bei einem
kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 4,53 μm. Die Menge
des Oberflächenbehandlungsmittels
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 gemessen, und die
Menge des Oberflächenbehandlungsmittels
betrug 1,6 Gew.-% als Laurylsäure.
Die Mengen von SiO2 und Al2O3 als Verunreinigungen betrugen jeweils 0,01%
oder weniger, und die Menge von Fe2O3 betrug 0,002%.
-
Beispiel 5
-
Ein
Schlamm wurde durch die gleiche Umsetzung wie in Beispiel 1 erhalten.
Der Schlamm wurde in einen Autoklaven mit einem Volumen von 5 Litern
gegossen und 2 Stunden bei 120°C
hydrothermisch behandelt. Der hydrothermisch behandelte Schlamm
wurde entnommen, und etwa 100 ml einer etwa 60°C heißen wässrigen Lösung, in der 4,1 g Natriumoleat
(Reinheit 90%) gelöst
war, wurden bei etwa 60°C
unter Rühren zugesetzt.
Nachdem die gesamte Menge der wässrigen
Lösung
zugesetzt war, wurde das Rühren
etwa 30 Minuten bei etwa 60°C
fortgesetzt. Dann wurde das resultierende Gemisch filtriert, getrocknet
und pulverisiert. Der Oleinsäuregehalt
wurde auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 analysiert. Als Ergebnis
betrug er 2,1 Gew.-%. Der mittlere Primärpartikel-Durchmesser betrug
etwa 0,33 μm.
Der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 10% in einer Partikelgrößenverteilung
betrug 0,42 μm, der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser bei einem
kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 1,05 μm und der
mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 3,26 μm. Der BET-spezifische
Oberflächenbereich
betrug 8,1 m2/g. Mit Bezug auf die Verunreinigungsmengen betrugen
die Mengen von SiO2 und Al2O3 jeweils 0,01% oder weniger, und die Menge
von Fe2O3 betrug 0,002%.
-
Vergleichsbeispiel 3
-
Beispiel
5 wurde wiederholt, mit der Ausnahme, dass keine Oberflächenbehandlung
durchgeführt
wurde. Als Ergebnis wies das Produkt einen BET-spezifischen Oberflächenbereich
von 10 m
2/g auf. Der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 10% in einer Partikelgrößenverteilung
betrug 0,75 μm,
der mittlere Sekundärpartikel-Durchmesser
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 50% betrug 3,62 μm und der
mittlere Sekundärpartikel-Durch messer
bei einem kumulativen prozentualen Anteil von 90% betrug 31,58 μm. Die Verunreinigungsmengen
waren beinahe die gleichen Mengen wie die in Beispiel 5. Beispiel
6
Polyvinylchlorid
(TK-700, von der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. geliefert) | 100
Gewichtsanteile |
Stearoylbenzoylmethan
(SBM) | 0,15
Gewichtsanteile |
Zinkstearat | 0,3
Gewichtsanteile |
Pentaerythritol | 0,2
Gewichtsanteile |
Wärmestabilisator
(Calciumhydroxid, usw.) | 1,0
Gewichtsanteile |
-
Ein
hartes Polyvinylchlorid mit den vorstehend genannten Komponenten
wurde gleichmäßig gemischt und
dann mit einer offenen Walze 3 Minuten bei 165°C geknetet, um eine Platte mit
einer Dicke von etwa 1 mm zu erhalten. Die Platte wurde in einen
auf 185°C
eingestellten Geer-Ofen platziert und ihre Wärmestabilität ausgewertet. Tabelle 2 zeigt
die Ergebnisse.
-
Vergleichsbeispiel 4
-
In
Beispiel 6 wurde das Calciumhydroxid der vorliegenden Erfindung
durch ein Calciumhydroxid (4-1), das durch Oberflächenbehandlung
eines im Handel erhältlichen
Calciumhydroxids erhalten wurde, ein Calciumhydroxids (4-2), das
mit dem Verfahren aus Beispiel 3 hergestellt wurde, ein Octylzinnmercaptid
(4-3), bei dem es sich um einen PVC-Stabilisator handelte und ein
Calciumstearat (4-4) ersetzt, wie in Tabelle 2 gezeigt ist. Diese
Fälle wurden
ausgewertet. Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse. Tabelle
2 Wärmestabilitätsprüfung
- 1) und 2) Ein Blatt schwarzes Papier wurde
unter dem in dem Beispiel oder Vergleichsbeispiel erhaltenen Blatt angeordnet,
und Dispergierbarkeit und Durchsichtigkeit wurden durch visuelle
Untersuchung ausgewertet.
- 3) Vor Einbringung des Blattes in einen Geer-Ofen wurde es durch
visuelle Untersuchung ausgewertet.
- 4) Die benötigte
Zeitdauer, bis das Blatt geschwärzt
war.
Beispiel
7 Polyvinylchlorid
(TK-700, von der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. geliefert) | 100
Gewichtsanteile |
Zinkstearat | 0,4
Gewichtsanteile |
Dipentaerythritol | 0,2
Gewichtsanteile |
Hydrotalkit
vom Perchlorat-Typ (Alcanizer-5, von der Kyowa Chemical Co., Ltd.
geliefert | 0,02
Gewichtsanteile |
Wärmestabilisator
(Calciumhydroxid, usw.) | 1,0
Gewichtsanteile |
-
Ein
in Tabelle 3 gezeigter Wärmestabilisator
(Säurefänger) wurde
mit den oben genannten anderen Komponenten, die sich von dem Wärmestabilisator
unterscheiden, in den oben gezeigten Mengen gemischt, und das Gemisch
wurde gleichmäßig gemischt.
Dann wurde es mit einer offenen Walze 3 Minuten bei 180°C geknetet,
um eine Platte mit einer Dicke von etwa 1 mm zu erhalten. Die Platte
wurde in einen auf 185°C
eingestellten Geer-Ofen platziert und ihre Wärmestabilität ausgewertet. Tabelle 3 zeigt
die Ergebnisse. Mit Bezug auf Eigenschaften, die bei einem Wärmestabilisator
benötigt
werden, musste der Wärmestabilisator
nicht-giftig und preiswert sein, eine gute Dispergierbarkeit aufweisen
und beinahe frei von Färbung
sein, und eine lange Zeitdauer vor dem Schwärzen ergeben.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
In
Beispiel 7 wurde das Calciumhydroxid der vorliegenden Erfindung
als Wärmestabilisator
durch ein Calciumhydroxid (5-1), das durch Oberflächenbehandlung
eines im Handel erhältlichen
und in Vergleichsbeispiel 1 verwendeten Calciumhydroxids erhalten
wurde, ein Bleistearat (5-2) und ein Zeolit Typ A (5-3) ersetzt. Diese
Fälle wurden
ausgewertet. Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse. Tabelle
3 Wärmestabilitätsprüfung
- 1) und 2) Ein Blatt schwarzes Papier wurde
unter dem in dem Beispiel oder Vergleichsbeispiel erhaltenen Blatt angeordnet,
und Dispergierbarkeit und Durchsichtigkeit wurden durch visuelle
Untersuchung ausgewertet.
- 3) Vor Einbringen des Blattes in einen Geer-Ofen wurde es durch
visuelle Untersuchung ausgewertet.
- 4) Die benötigte
Zeitdauer, bis das Blatt geschwärzt
war.
-
Beispiel 8
-
Das
gleiche Calciumhydroxid-Masterbatch wie in Beispiel 3 erhalten wurde
mit einem Aufblasverfahren geformt, um einen Film mit einer Dicke
von 40 μm
zu erhalten. In diesem Beispiel betrug das Mengenverhältnis Masterbatch:Polyethylen
niedriger Dichte 5:95, und der Gehalt des oberflächenbehandelten Calciumhydroxids
in dem Film betrug 2 Gew.-%. Dieser Film wurde zu einer Größe von 5
cm in der Länge
und von 5 cm in der Breite geschnitten. Gemäß einem Filmadhäsionsverfahren
wurden für
Escherichia coli und Staphylococcus aureus die Zunahme und Abnahme
der Anzahl der Pilze nach Kultivierung bei 35°C über einen Zeitraum von 24 Stunden
gemessen, wodurch die fungiziden Eigenschaften ausgewertet wurden.
Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Das
gleiche im Handel erhältliche
Calciumhydroxid wie in Vergleichsbeispiel 1 wurde auf dieselbe Weise
wie in Vergleichsbeispiel 1 oberflächenbehandelt. Das oberflächenbehandelte
Calciumhydroxid wurde mit einem Polyethylen niedriger Dichte in
einem Gewichtsverhältnis
von Calciumhydroxid:Polyethylen niedriger Dichte von 40:60 gemischt.
Danach wurde ein Masterbatch ähnlich
wie in Beispiel 3 hergestellt. Dann wurden 5 Gewichtsanteile des
Masterbatchs mit 95 Gewichtsanteilen eines Polyethylens niedriger
Dichte gemischt, und das Gemisch wurde durch ein Aufblasverfahren
geformt, um einen Film mit der Dicke 40 μm zu erhalten. Dann wurden die
fungiziden Eigenschaften ausgewertet. Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse.
-
Tabelle
4 Fungizide Eigenschaften eines Calciumhydroxid-haltigen Films aus
Polyethylen niedriger Dichte
-
Wirkung der Erfindung
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird Calciumhydroxid als Säurefänger in einem Feinpartikelzustand
in einem Harz hochdispergiert. Als Ergebnis kann eine Harzzusammensetzung
mit ausgezeichnetem Aussehen (weiße Farbe, Durchsichtigkeit, Glanz,
Oberflächenglattheit
und so weiter) des Formkörpers
und von mechanischer Festigkeit bereitgestellt werden. Ferner kann
die vorstehend genannte Harzzusammensetzung eine Säuresubstanz,
wie z. B. Salzsäure,
die auftritt, wenn Polyvinylchlorid oder dergleichen verbrannt wird,
bis zu einer hohen Temperatur mit einer bemerkenswert hohen Einfangrate
von nahezu dem Doppelten der Einfangrate eines herkömmlichen
Calciumhydroxids, einfangen. Als Ergebnis wird erwartet, dass diese das
Auftreten von schädlichen
Substanzen, beispielsweise Dioxin, verhindern kann. Ferner weist
das Calciumhydroxid der vorliegenden Erfindung ausgezeichnete Eigenschaften
als Wärmestabilisator
für ein
Halogen-haltiges Harz, wie z. B. Polyvinylchlorid, oder als fungizides
Mittel auf.