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Die
vorliegende Erfindung betrifft Flüssigkristallvorrichtungen und
insbesondere Modulationsvorrichtungen, die entweder mit einem einzigen
Polarisator oder ohne Polarisator arbeiten und bei denen die Modulation
durch Beugung, Streuung oder Absorption von einfallendem Licht erfolgt.
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BESCHREIBUNG
DES STANDES DER TECHNIK
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Flüssigkristallvorrichtungen
weisen typischerweise eine dünne
Schicht eines Flüssigkristallmaterials
auf, das zwischen zwei Zellenwänden
enthalten ist, von denen mindestens eine optisch transparent ist.
Diese Wände
sind typischerweise auf der Innenoberfläche mit transparenten leitenden
Schichten beschichtet, um das Anlegen von äußeren elektrischen Feldern
zu ermöglichen.
Die Elektroden sind oft als eine Reihe von Streifen ausgebildet,
die Reihen- oder Zeilenelektroden auf einer Wand und Spaltenelektroden
auf der anderen Wand bilden. Die Überschneidungen von Reihen
und Spalten ergeben eine x-y-Matrix von adressierbaren Elementen
oder Pixeln. Andere Anordnungen sind möglich, wozu segmentierte oder
rθ-Anzeigen
gehören.
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Einige
Flüssigkristallvorrichtungen
weisen auch Halbleiterbereiche längs
der Elektroden auf, die so ausgebildet sind, dass nichtlineare Elemente,
wie etwa Dünnschichttransistoren
(TFTs), gebildet werden. Im Inneren der Vorrichtung können auch
weitere Schichten vorliegen, zu denen Farbfilter, Schichten zum
Planmachen und Barriereschichten, absorptive Schichten oder Reflexionsschichten
gehören.
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Die
innerste Oberfläche
jedes Pixels weist üblicherweise
eine Ausrichtungsschicht auf, welche die gewünschte Orientierung des Direktors
des Flüssigkristalls
vorgibt. Typischerweise ist diese Ausrichtungsschicht eine Schicht
aus einem Polymer, zum Beispiel einem Polyimid, die mit einem Gewebe
poliert ist, um der Oberfläche
die gewünschte
Richtung zu verleihen. Dies führt
sowohl zu einer bevorzugten Ausrichtung als auch einer oberflächlichen
Ankippung der Flüssigkristallmoleküle. Ohne
das Schwabbeln ergibt die Polymerschicht üblicherweise eine planare Orientierung,
in der die Flüssigkristalle,
dargestellt durch einen Einheitsvektor, der Direktor genannt wird,
parallel zur lokalen Oberfläche
des Polymers sind. Ferner werden in einer Schicht eines Photoresists
erzeugte Gitteroberflächen
zur Ausrichtung und zur Oberflächenankippung
verwendet, vergleiche zum Beispiel GB 2,312,523, GB 2,290,629, WO 98/59275,
WO 97/39382, US 5 808 717, US 4 247 174. Das Photoresistmaterial
führt typischerweise
zu einer planaren Ausrichtung des Direktors, und es ist die elastische
Verwindung in der Nähe
der Oberfläche,
die durch die Vertiefungen der Gitteroberfläche hervorgerufen wird, die
zu einer bevorzugten Ausrichtungsrichtung und einer Vorkippung (Pretilt)
führt.
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Ein
unterschiedlicher Typ von Ausrichtung wird oft durch Anwendung niederer
Oberflächenenergien
erzielt, die zum Beispiel mit grenzflächenaktiven Mitteln erzeugt
werden. In solchen Fällen
steht der Direktor lokal in Normalrichtung zur Oberfläche, was als
homöotrop
bezeichnet wird. In sämtlichen
Fällen übertragen
die Moleküle
des Flüssigkristallmaterials, die
an die Substratoberfläche
angrenzen, die bevorzugte Ausrichtungsrichtung auf die Masse der
Probe durch die elastischen Kräfte
des Flüssigkristalls.
Das Anlegen eines elektrischen Feldes an eine Flüssigkristallvorrichtung kann
zu einer Reihe von Wirkungen führen.
Zahlreiche Vorrichtungen beruhen auf der inhärenten dielektrischen Anisotropie
des Flüssigkristalls
(Δε = ε∥ – ε⊥, wobei
sich ∥ und ⊥ auf die Richtungen parallel
und senkrecht zum Direktor beziehen). Wenn Δε positiv ist, ist die elektrostatische Energie
des Flüssigkristalls
minimal, wenn der Direktor parallel zum angelegten Feld ist, während, wenn Δε negativ
ist, der Direktor dazu tendiert, senkrecht zum angelegten Feld zu
liegen. Diese Effekte beziehen sich auf den Effektivwert des Feldes
und sind als solche unabhängig
von der Feldpolarität.
Die meisten Materialien sind über
den Betriebsfrequenzbereich der Vorrichtung entweder positiv oder
negativ, obgleich bestimmte Materialien entwickelt wurden, die ein "Zweifrequenz"-Verhalten zeigen,
wobei Δε innerhalb
des Betriebsbereichs der elektrischen Frequenzen bei niederen Frequenzen
positiv und bei höheren Frequenzen
negativ ist. In jüngster
Zeit wurden einige Vorrichtungen beschrieben, bei denen der flexoelektrische
Effekt ausgenützt
wird, der in zahlreichen Flüssigkristallen
auftritt (R. B. Meyer, Phys. Rev. Lett. 22 (1969), 918). Dieser
Effekt wird durch polare Ordnung der Flüssigkristallmoleküle hervorgerufen,
die durch bestimmte elastische Verwerfungen des Direktorfeldes des
Flüssigkristalls
induziert werden. Die Stärke
solcher Effekte hängt
mit dem Gleichspannungsfeld zusammen und hängt als solche von der Polarität des angelegten
elektrischen Feldes ab.
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Bei
der herkömmlichen
verdrillt-nematischen Vorrichtung beruht die elektrooptische Modulation auf
dem Δε-Effekt.
Das Anlegen einer geeigneten Spannung verursacht ein Verdrehen der
Flüssigkristallmoleküle von einem
verdrillten Zustand, der etwa parallel zur Dicke der Schicht ist
(der die Ebene des polarisierten Lichts dreht), in einen nicht verdrillten Zustand,
der etwa senkrecht zur Schicht liegt (geschalteter Zustand). Der
verdrillte und der nicht verdrillte Zustand können durch Betrachten der Zellen zwischen
Polarisatoren unterschieden werden, die, je nach der Auslegung der
Flüssigkristallzelle
senkrecht zueinander oder in einer anderen geeigneten Anordnung
angeordnet sind.
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Alternativ
kann der optische Kontrast auch durch Modulieren des Grades der
Streuung von einfallendem Licht erzielt werden. Eine Reihe von Vorrichtungen
macht von diesem Effekttyp Gebrauch; hierzu gehören: dynamisch streuende nematische Vorrichtungen
(Heilmeier et al., Appl. Phys. Lett. 13 (1968) 46); dynamisch streuende
smektische Vorrichtungen (zum Beispiel Crossland et al., 1979,
US 4 139 273 ); thermisch
und elektrisch adressierte streuende Vorrichtungen vom Smektisch-A-Typ
(zum Beispiel Coates, in Bahadur, "Liquid Crystals: Applications and Uses,
Band 1, World Scientific, 1990, S. 275; mikroverkapselte und in
Polymeren dispergierte Flüssigkristalle
(zum Beispiel Fergason et al., 1984,
US
4 435 047 , SEIKO
EP
0 749 030 A1 , Doane et al., Appl. Phys. Lett. 48 (1986)
269, und Coates et al.,
US 5
604 612 ); Flüssigkristalldispersionen
(Hilsum, 1976,
GB 1 442 360 );
elektrische Feldinduktion eines Brechungsindex-Beugungsgitters in
einem nematischen Flüssigkristall
(Huignard et al., 1987,
US 4
630 091 , Canon
US 4
878 742 ); ferroelektrische Flüssigkristalle mit in Mustern
ausgebildeten Elektroden (O'Callaghan
und Handschy, 1990,
US 5 182
665 ).
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Die
Arbeitsweise anderer Flüssigkristallvorrichtungen
beruht auf dem Prinzip der Anisotropie der optischen Absorption
zur Unterscheidung zwischen den verschiedenen Zuständen. Die
Leistungsfähigkeit
dieses Vorrichtungstyps wird üblicherweise durch
Zusatz von pleochroitischen Farbstoffen zum Flüssigkristallmaterial erheblich
gefördert.
Ein Beispiel dieses Vorrichtungstyps ist die Guest-Host-Vorrichtung mit cholesterinischem
Flüssigkristall
(Taylor und White, 1974,
US 3
833 287 ).
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In
jüngster
Zeit wurden neuartige Gitteroberflächen beschrieben, bei denen
es mehr als eine stabile Richtung des nematischen Direktors gibt.
Eine Doppel-Gitterstruktur, die bistabile Oberflächenzustände mit unterschiedlichen Azimutorientierungen (d.
h. unterschiedliche Orientierungen der mittleren Richtung der Flüssigkristallmoleküle oder
des Direktors innerhalb der Ebene der Zelle) induziert, ist in
GB 2 286 467 A und
dem Patent
US 5 796 459 beschrieben.
Der lokale Direktor liegt planar zur Oberfläche, und die beiden Oberflächenorientierungen
werden durch genaue Kontrolle der Gitterabstände, der Amplituden und des
Blazegrades stabilisiert.
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Eine
neuartige Oberfläche
wurde in der britischen Patentanmeldung 9 521 106.6 sowie in WO 97/14990
und
GB 2 318 422 beschrieben,
bei der eine ein Gitter aufweisende Oberfläche mit einer homöotropen
Orientierung des lokalen Direktors zu zwei stabilen Zuständen mit
unterschiedlichen Verkippungswinkeln führt, jedoch innerhalb der gleichen Ebene.
Diese Oberfläche
wird zur Erzeugung einer sogenannten ZBD-Vorrichtung (Zenithal Bistable
Device) verwendet. Diese Vorrichtung führte zu einer signifikanten
Verbesserung der Schalteigenschaften gegenüber der azimutalen bistabilen
Vorrichtung von
GB 2
286 467 A , da das Drehmoment, das durch ein elektrisches
Feld ausgeübt
wird, das in Normalrichtung zu den Substraten angelegt wird, in
der gleichen Ebene wie der Direktor in den beiden stabilen Zuständen wirkt.
Bei zenithalen bistabilen Oberflächen gibt
es mindestens einen Zustand, der defekte oder falsche Neigungen
des Direktorfeldes enthält,
und einen Zustand, der diese Defekte nicht aufweist; dieser letzte
Zustand wird als kontinuierlich bezeichnet. So ist zum Beispiel
in
GB 2 318 422 eine
zenithale bistabile Oberfläche
beschrieben, bei der es einen Defektzustand gibt, der zu einer geringen
Vorkippung des nematischen Direktors in einem gewissen Abstand (üblicherweise
vergleichbar mit dem Gitterabstand) weg von der Gitteroberfläche führt, während der
kontinuierliche Zustand zu einer hohen Vorkippung führt. In
diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass der Ausdruck Vorkippung,
wie er hier verwendet wird, den Winkel bedeuten soll, den der Direktor
zur Zellenebene einnimmt.
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Übliche Probleme,
wie sie bei zahlreichen herkömmlichen
Flüssigkristall-Anzeigevorrichtungen vorliegen,
sind beispielsweise ein schmaler Betrachtungswinkel, fehlender Kontrast
und Reflexion, schlechtes Schaltverhalten, ungünstige Leistungsausnützung sowie
Schwierigkeiten bei der Herstellung großflächiger Vorrichtungen. Flüssigkristallvorrichtungen
werden ferner oft bei anderen Anwendungen zur Steuerung von Licht
verwendet, zum Beispiel für
Wohnungsfenster. Bei solchen Anwendungen stellt das Erfordernis
einer dauernden Leistungszufuhr oft ein Problem dar.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die obigen Probleme durch eine Flüssigkristallzelle vermindert,
die zwischen zwei bistabilen Zuständen geschaltet werden kann,
nämlich
einem hoch lichtstreuenden (oder absorbierenden) Zustand und einem
erheblich weniger lichtstreuenden (oder absorbierenden) Zustand,
zum Beispiel einem transparenten Zustand. Der streuende Zustand
wird durch kleine Oberflächenmerkmale
auf einer Zellenwand oder auf beiden Zellenwänden erzielt, die zu lokalisierten Änderungen
der molekularen Orientierung führen. Die
Oberflächenmerkmale
werden vorzugsweise durch eine Gitterstruktur oder durch in geeigneter Weise
angeordnete Oberflächenreliefstrukturen
erzielt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung weist die Flüssigkristallvorrichtung
eine Schicht eines nematischen Flüssigkristallmaterials auf,
die zwischen zwei Zellenwänden
enthalten ist, die jeweils Elektrodenstrukturen und eine Ausrichtungsoberfläche tragen;
sie
ist gekennzeichnet durch
eine Ausrichtungsschicht auf mindestens
einer Zellenwand, wobei die Ausrichtungsschicht sowohl eine primäre Modulation
als auch eine sekundäre
Modulation aufweist,
wobei die primäre Modulation durch eine Vielzahl
von kleinen, weniger als 15 μm
großen
Ausrichtungsbereichen gebildet wird, die jeweils eine profilierte
homöotrope
Oberfläche
besitzen, die zu bistabilen Ausrichtungen mit einer Vorkippung sowie
zu einer lokalen Ausrichtungsrichtung bei den Flüssigkristallmolekülen in jedem
kleinen Bereich führt,
und
die sekundäre
Modulation durch einen Abstand zwischen benachbarten kleinen Ausrichtungsbereichen
und/oder durch unterschiedliche lokale Ausrichtungsrichtungen von
benachbarten kleinen Ausrichtungsbereichen gebildet wird,
wodurch
die Vorrichtung zwischen einem lichtdurchlässigen Zustand und einem nicht
lichtdurchlässigen Zustand
schaltbar ist.
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Die
kleinen Ausrichtungsbereiche (Oberflächenmerkmale), die eine Größe < 15 μm besitzen, können durch
eine Vielzahl von Gitterbereichen, Vorsprüngen oder Sacklöchern gebildet
sein und durch Bereiche einer monostabilen Ausrichtung getrennt sein, üblicherweise
eine homöotrope
Ausrichtung. Die Ausrichtung in den Bereichen, die aus Gittern, etc.
bestehen, führt
bevorzugt zu bistabilen schaltbaren Zuständen des Flüssigkristallmaterials, bei
dem die bistabilen Zustände
unterschiedliche Werte der Vorkippung aufweisen. Die Ausrichtungseigenschaften
können
zwischen benachbarten Bereichen variieren. Die Bereiche mit Gittern,
etc. können
hinsichtlich ihrer Größe, ihrer
Form und der Ausrichtungsrichtungen gleichmäßig oder ungleichmäßig sein.
Wenn die Gitterbereiche gleichmäßige Größe besitzen,
wie in Anzeigeanwendungen, kann die Variation der Ausrichtungsrichtungen
für jeden
Bereich oder einige Bereiche die gleiche sein, so dass eine gleichmäßige Gesamt-Anzeige
erzielt wird. Innerhalb jedes Bereichs kann eine abgestufte Variation
vorliegen, so dass das Ausmaß der
Streuung von der Amplitude der angelegten Spannung abhängt, wodurch
ein Graustufeneffekt erzielt wird.
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Das
Flüssigkristallmaterial
kann nematisch, cholesterinisch mit langer Ganghöhe (oder chiral-nematisch)
oder smektisch sein.
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Bei
der vorliegenden Erfindung werden Ausrichtungsgitter ähnlich denen,
die im Stand der Technik nach
US
5 796 459 und
GB 2 318
422 beschrieben sind, auf einer oder beiden Innenflächen verwendet,
wobei zusätzliche
Anforderungen vorliegen, wie etwa, dass die Ausrichtungsrichtung,
die bei diesem Gitter in den Zuständen oder in dem Zustand niederer
Energie resultiert, bei einer Oberfläche nach
GB 2 318 422 ferner in einer oder
mehreren Richtungen in der Oberflächenebene moduliert ist, sowie,
dass die Doppel-Gitterstruktur
der Oberfläche
nach
US 5 796 459 lokal
homöotrop
sein muss und die Doppel-Gitterstruktur so angeordnet ist, dass
sie zwei Zustände mit
unterschiedlicher Verkippung ergibt. Der zenithale Typ einer Bistabilität nach
GB 2 318 422 , bei dem die
beiden bistabilen Zustände
unterschiedliche Vorkippung aufweisen, ist gegenüber den azimutalen bistabilen
Vorrichtungen nach
US 5 796 459 bevorzugt,
da er die Erzielung der besten elektrooptischen Eigenschaften erlaubt
und daher dieser Typ in den verschiedenen später beschriebenen Ausführungsformen
verwendet ist.
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Einfache
Vorrichtungen können
so ausgelegt werden, dass sie eine monostabile Ausrichtung aufweisen
und die elektrooptische Modulation aus der Verringerung der Variation
des Brechungsindex resultiert, da sich der Flüssigkristalldirektor beim Ansprechen
auf ein angelegtes elektrisches Feld umorientiert.
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Eine
signifikant verbesserte Arbeitsweise ist allerdings dadurch möglich, dass
sichergestellt wird, dass die Oberfläche in einigen Bereichen der
Zelle zu einer zenithalen Bistabilität führt. Bei solchen Vorrichtungen
ist einer der beiden Zustände
ein stark beugender, streuender oder absorbierender Zustand, während der
andere Zustand ein weniger beugender, streuender oder absorbierender
Zustand ist. Die beiden Zustände
können
unter Anwendung elektrischer Impulse geeigneter Spannung, Polarität, Dauer
und Form gewählt
werden.
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Zur
Maximierung des Streuungsgrades zur Erzielung einer guten Helligkeit
(und eines guten Kontrasts) in einer streuenden Vorrichtung können eine
Reihe von Eigenschaften variiert werden. Dies gilt insbesondere
für auf
dem Reflexionsmodus beruhende Vorrichtungen, bei denen rückgestreutes
Licht zur Erzielung des hellen Zustands verwendet wird. Zunächst wird
die Rückstreuung
maximiert, wo eine Modulation des Brechungsindex über Längenbereiche
eintritt, die kürzer
sind als die Wellenlänge
des einfallenden Lichts (typischerweise λ/5). Die Herstellung solcher
winzigen Elemente in einem zenithalen bistabilen Gitter zur Erzielung
eines hohen Grades an Rückstreuung
bei optischen Wellenlängen
ist praktisch schwierig, jedoch wurde festgestellt, dass ein zufriedenstellendes
Ergebnis erzielt werden kann, wenn Oberflächenmerkmale eines Abstands
von 0,2 bis 2 μm
verwendet werden. Dies beruht darauf, dass Defektzentren, die in
Oberflächenmerkmalen
stabilisiert sind, wie etwa Spitzen und Vertiefungen, zusätzliche
Streuzentren ergeben. Darüber
hinaus wurde gefunden, dass das Ausmaß der Erhöhung der Rückstreuung durch ein Defektzentrum
mit der Verankerungsenergie der Oberfläche und den elastischen Konstanten
des Flüssigkristalls
in Zusammenhang steht.
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Diese
Eigenschaften beeinflussen auch das Direktorprofil in der Nähe der Oberfläche (und
damit auch den Grad der Streuung im weniger streuenden Zustand und
das Kontrastverhältnis)
und die elektrischen Schalteigenschaften. Es wurde allerdings festgestellt,
dass die Defektstruktur selbst beim Grad der Streuung nur eine zweitrangige
Rolle spielt und die Gitterstruktur selbst den entscheidenden Faktor
zur Kontrolle des optischen Streuungsgrades darstellt. Dies beruht
darauf, dass die mit Defekten, etc. verbundenen Variationen des
Brechungsindex sehr nahe an der Gitteroberfläche lokalisiert sind und die elastische
Verformung innerhalb ungefähr
des ersten Mikrometers von der Oberfläche weg zu einem gleichmäßigen Direktorprofil
abklingt. Die Variation der Ausrichtung selbst von einem Teil der
Oberfläche zum
nächsten
gewährleistet
erheblich höhere
Streuungsgrade, was durch die sekundären Modulationen des Gitterprofils
erfolgt.
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Zu
weiteren wichtigen Faktoren zur Maximierung sowohl der Vorwärtsstreuung
als auch der Rückstreuung
gehören
die Doppelbrechung Δn
und die Dicke der Flüssigkristallschicht,
das heißt,
der Zellenspalt d. Die Doppelbrechung sollte so hoch wie möglich sein,
jedoch liegt aufgrund von materialbedingten Einschränkungen
(wie etwa geeignete Phasenübergangstemperaturen,
chemische Stabilität, niedere
Viskosität,
etc.) Δn
typischerweise bei optischen Wellenlängen im Bereich von 0,18 bis
0,25. In ähnlicher
Weise ist der Zellenspalt durch andere Rücksichten eingeschränkt, zu
denen die Schaltspannung und das Kontrastverhältnis gehören. Es wurde festgestellt,
dass eine gute Helligkeit und ein guter Kontrast für typische
Zellenspalte im ungefähren
Bereich von 10 μm ≤ d ≤ 50 μm zur Anwendung im
optischen Bereich erzielt werden.
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Bei
Vorrichtungen, die auf dem flexoelektrischen Effekt beruhen, macht
allerdings die Verwendung solch großer Zellenspalte zum Einrasten
zwischen den bistabilen Zuständen
die Eigenschaften der Vorrichtung schlechter und erhöht den Schwellenwert
des elektrischen Feldes. Aus diesem Grund wurden auch Zellenspalte
von 3 μm ≤ d ≤ 6 μm verwendet.
Alternativ kann der Zweifrequenzeffekt zur Unterscheidung zwischen
den Zuständen
herangezogen werden, um Zellen mit höheren Zellenspalten zu schalten,
da das dielektrische Schalten vom Effektivwert abhängt und
unabhängig
von d ist. Die Oberflächen-Vorkippung,
die das Gitter dem Flüssigkristalldirektor
in einigem Abstand in die Zelle hinein verleiht, hängt vom
Grad der Asymmetrie der Gitterform ab.
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Zur
Gewährleistung
eines maximalen Streuungsgrades wird die Vorrichtung so ausgelegt,
dass die Gitterform nahe an der Symmetrie ist, so dass die Vorkippung
nahe Null ist. Dies bedeutet, dass für geeignete Polarisation die
beiden bistabilen Zustände den
maximalen Unterschied im Brechungsindex von einem Streuzentrum zum
nächsten
aufweisen (das heißt,
das nahezu ganze Δn).
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Die
Erzielung eines verbesserten Kontrastes ist auch dadurch möglich, dass
der gewöhnliche
Brechungsindex des Flüssigkristalls
dem des Gittermaterials (zum Beispiel des Photoresists) angepasst wird.
Dies trägt
dazu bei, die Streuung im kontinuierlichen Zustand zu verringern,
was einen besseren "Dunkel"-Zustand ergibt.
Daher sind eine sorgfältige Optimierung
der Flüssigkristallzusammensetzung, der
Oberflächenschichtzusammensetzung
und des Oberflächenprofils
jeweils bedeutende Faktoren zur Verbesserung der Vorrichtungseigenschaften.
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Alternativ
dazu können
die Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung unter Anwendung des
Prinzips der Absorption statt der Streuung arbeiten. So wird zum
Beispiel ein geeigneter Farbstoff in den Flüssigkristall vor dem Einfüllen in
die Vorrichtung eingemischt, üblicherweise
in einem Konzentrationsbereich von 0,5 bis 5 Gew.-% und typischerweise
3%. Kriterien wie etwa das Δn
des Flüssigkristalls
spielen dann eine geringere Rolle, und der optische Kontrast und
die Helligkeit werden durch Faktoren wie etwa den Ordnungsparameter
des Farbstoffs im Flüssigkristall-Hostmaterial
und die Absorptionsanisotropie des Farbstoffs diktiert.
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Der
wichtigste Faktor und das grundlegende Prinzip der vorliegenden
Erfindung liegen im Design der Gitteroberfläche und insbesondere in der
Form der sekundären
Modulationen. Es sind zahlreiche unterschiedliche Strukturen möglich, und
die Auswahl wird in vielen Fällen
von der Anwendung diktiert. Allen beschriebenen Strukturen ist gemeinsam,
dass die Gitteroberfläche
auf zwei oder mehr Längenskalen
und/oder in zwei orthogonalen Dimensionen parallel zur Substratebene
moduliert ist.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht eine homöotrope Eingitterstruktur, wie
sie in
GB 2 318 422 verwendet
ist, aus einer einzigen Vertiefungsrichtung, jedoch mit zwei oder
mehr Modulationsamplituden unterschiedlicher Teilung(en). Die erste
Modulation besteht in einer Gitterstruktur, die zu den erwünschten
bistabilen Zuständen
mit unterschiedlicher Vorkippung des Flüssigkristalldirektors führt, während die
zweite Modulation mit höherer
Frequenz als die erste Modulation Bereiche erzeugt, die entweder
unterschiedliche Werte der Vorkippung aufweisen oder eine einzige,
monostabile Orientierung des Flüssigkristalldirektors
ergeben. In dieser Weise kann die Zelle in ein oder mehrere stabile
Zustände
eingerastet werden, in denen eine Modulation der Zellenverzögerung oder
-absorption in der Richtung der Oberflächenmodulationen vorliegt.
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Bei
den bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist das Gitter in dieser Weise in zwei (oder mehr)
Richtungen in der Oberflächenebene
moduliert. Diese sekundären
Modulationen können
eine Teilung aufweisen, die in einem Bereich liegt, der ungefähr von einer
Teilung, die gleich der ersten, zur Ausrichtung der Flüssigkristallmoleküle herangezogenen
Modulation ist, bis zu einem Vielfachen dieses Abstandes reicht.
Die zur Erzielung der bistabilen Ausrichtung verwendete Modulation
kann beispielsweise eine Periodizität L1 aufweisen, und die sekundäre Modulation
kann eine Periodizität
L2 = 10 L1 aufweisen, wenn es sich um eine Vorrichtung handelt,
die bei optischen Wellenlängen
arbeitet. Es kann bevorzugt sein, für längere Wellenlängen L2 > 10 L1 anzuwenden (zum
Beispiel im IR). Die Oberfläche
ist daher so ausgebildet, dass sie eine Ausrichtung der nematischen
Flüssigkristallmoleküle ergibt, die
in Richtung über
die Oberfläche
auf Längenskalen
gleicher Größenordnung
wie der der Wellenlänge des
einfallenden, zu modulierenden Lichts variiert (also im Bereich
von λ/10
bis 10 λ).
Diese Wellenlängen
können
vom nahen UV bis zum IR reichen (zum Beispiel von 200 nm bis 12 μm).
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Die
Zellenwände
bestehen typischerweise aus einem Glasmaterial, können jedoch
auch aus einem steifen oder flexiblen Kunststoffmaterial bestehen.
Für große Vorrichtungen
können
Abstandshalter in das Flüssigkristallmaterial
eingebracht werden, oder die Gitter können integrierte Abstandshalter
aufweisen. Die Gitter können
durch interne Reflektoren aus Metall oder anderen Materialien, Farbfilter,
Polymer-Wandabstandshalter oder punktförmige Abstandshalter, Absorber,
Kollimatoren, Diffusorplatten, etc. ergänzt sein.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird im Folgenden lediglich beispielhaft unter Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen erläutert:
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1 ist
eine Draufsicht auf eine Matrix-Flüssigkristallanzeige mit Multiplex-Adressierung;
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2 ist
ein Querschnitt durch die Anzeige von 1;
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die 3a und 3b zeigen
die Verwendung einer Maske und die typische Richtung der Beleuchtung
eines Photoresists, die zur Erzeugung einer Gitterstruktur angewandt
wird;
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4 zeigt
einen Querschnitt einer asymmetrischen Gitteroberfläche, die
sich zur Erzeugung einer zenithalen bistabilen Ausrichtung eignet;
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die 5a, 5b und 5c zeigen
eine Draufsicht und zwei Seitenansichten einer Zellenwand einer
Ausführungsform
der Erfindung, wobei diese Zelle polarisiertes Licht in einer einzigen
Richtung modulieren kann;
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die 6a und 6b zeigen
schematisch die beiden elektrisch geschalteten molekularen Anordnungen
bei einer Zelle mit den Ausrichtungen von 5;
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die 7a, 7b und 7c zeigen
in schematischer Form eine Draufsicht von zwei Seitensichten von
Gittern auf einer Zellenwand;
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8 zeigt
eine zweidimensionale Darstellung eines Gitterprofils zur Modulierung
von polarisiertem Licht in zwei orthogonalen Richtungen, wie sie
in 7 angewandt ist;
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die 9a, 9b und 9c sind ähnlich wie 8,
enthalten jedoch einen quadratischen Bereich mit einer flachen Oberfläche zwischen
den Gitterbereichen;
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die 10a, 10b und 10c sind ähnlich 8,
enthalten jedoch Zwischenräume
mit einer flachen Oberfläche
zwischen jedem Gitterbereich;
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die 11a, 11b und 11c ähneln den 10, zeigen jedoch eine Umkehrung der Asymmetrie
zwischen benachbarten Gitterbereichen;
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12 zeigt
eine zweidimensionale Darstellung einer weiteren Ausführungsform
eines Gitters, das durch eine Doppel-Gitterstruktur gebildet wird;
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13 zeigt
eine Zellenwand mit regelmäßig geformten
Gitterbereichen, bei der die Gitterausrichtungsrichtung und das
Profil in unterschiedlichen Bereichen variieren;
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14 zeigt
eine Zellenwand mit unregelmäßig geformten
Gitterbereichen, bei der die Gitterausrichtungsrichtung und das
Profil in unterschiedlichen Bereichen variieren;
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15 zeigt
eine Zellenwand mit unregelmäßig geformten
Gitterbereichen, bei der das Gitter eine Doppel-Gitterstruktur ist,
wobei eine Ausrichtungsrichtung und das Doppel-Gitterprofil in unterschiedlichen
Bereichen variieren;
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16 zeigt
eine Zellenwand mit unterschiedlich geformten Gitterbereichen, bei
der die Gitterausrichtungsrichtung innerhalb jedes Gitterbereichs
variiert;
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17 zeigt
einen Gitterbereich, der durch eine Vielzahl von Vorsprüngen gebildet
wird, deren Abmessungen in der Breite, in der Höhe und in den Abständen eine
bistabile Ausrichtung ergeben können;
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18 zeigt
schematisch eine Seitenansicht einer Zellenwand mit der Ausrichtung
von 17 in zwei Schaltzuständen;
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19 zeigt
einen Gitterbereich, der durch eine Vielzahl von Sacklöchern gebildet
wird, deren Abmessungen in der Breite, in der Höhe und in den Abständen eine
bistabile Ausrichtung ergeben können;
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20 zeigt
eine Seitenansicht einer Zellenwand mit der Ausrichtung von 19 in
zwei Schaltzuständen;
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21 zeigt
eine Metallmaske zur Herstellung des Gitters der 7 und 8;
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die 22, 23 und 24 sind
Fotos einer bistabilen Zelle, die unter Verwendung der Maske von 21 hergestellt
ist und die in die beiden Zustände
geschaltet ist, wobei die eingerasteten Zustände dargestellt sind;
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die 25, 26 und 27 zeigen
die resultierenden Beugungsmuster für die aus der Vorrichtung der 22, 23 und 24 resultierende
Zelle;
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28 ist
eine graphische Darstellung eines zweidimensionalen Schnitts einer
dreidimensionalen numerischen Simulation des Direktorprofils im
kontinuierlichen Zustand um einen einzigen zylindrischen Vorsprung
herum, dessen Höhe
und Durchmesser gleich sind;
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die 29a und 29b sind
Fotos der Textur einer Zelle zwischen gekreuzten Polarisatoren bei 40-facher
Vergrößerung,
wobei eine Innenoberfläche die
homöotrope
Doppel-Gitterstruktur von 12 aufweist;
die Zelle ist in zwei Zuständen
dargestellt: a) Defektzustand und b) kontinuierlicher Zustand;
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30 ist
ein Diagramm zur Transmission in Abhängigkeit von der Zeit für die Zelle
von 29 bei Ansteuerung mit bipolaren
Impulsen von 30 V und 2 ms, die mit einem Tastgrad von 1000:1 ihre
Polarität wechseln;
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31 zeigt
die optische Transmission für die
Zelle von 29 als Funktion der Zellenorientierung
bei Betrachtung mit gekreuzten Polarisatoren unter Verwendung einer
10-Fach-Objektivlinse.
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32 zeigt
das Kontrastverhältnis
als Funktion der Zellenorientierung für die Zelle von 29 bei Betrachtung bei gekreuzten Polarisatoren unter
Verwendung einer 10-Fach-Objektivlinse;
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33 zeigt
die Ansprechzeit in Abhängigkeit
von der Impulsamplitude zur Erzielung eines Schaltens zwischen den
beiden Zuständen
für die Zellen
der 29 und 35;
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34 ist ein Foto, das das Auftreffen von Laserlicht
auf einem Schirm zeigt, nachdem es durch die Zelle von 29 mit flacher Doppel-Gitterstruktur hindurchging,
nach dem Schalten in a) den Defektzustand (Streuzustand) und b)
den kontinuierlichen Zustand (nichtstreuender Zustand);
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die 35 sind Fotos einer zweiten Zelle ähnlich der,
die für
die 29 verwendet wurde, bei der jedoch
die Doppel-Gitterstruktur tiefer gemacht wurde, wobei die beiden
Zustände
dargestellt sind: a) der Defektzustand und b) der kontinuierliche
Zustand;
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36 zeigt
das optische Ansprechen der Zelle von 35 auf
bipolare Impulse wechselnder Polarität (Peakamplitude der Impulse
40 V, Dauer 500 μs);
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37 zeigt
eine vergrößerte Darstellung von 36,
aus welcher der langsame Übergang vom
kontinuierlichen (weniger streuenden, beugenden oder absorbierenden)
Zustand zum Defektzustand (stärkere
Streuung, Beugung oder Absorption) mit einer Übergangszeit von 80 ms dargestellt
ist;
-
38 zeigt
eine vergrößerte Darstellung von 36,
aus welcher der schnelle Übergang
vom Defektzustand zum kontinuierlichen Zustand mit einer Übergangszeit
von 4 ms hervorgeht;
-
39 ist ein Foto des Auftreffens von Laserlicht
auf einen Schirm, nachdem es durch die Zelle von 35 mit
einer tiefen Doppel-Gitterstruktur
hindurchging, die vorher in a) den Defektzustand (Streuzustand)
und b) den kontinuierlichen Zustand (nichtstreuender Zustand) geschaltet
worden war;
-
40 ist eine schematische Darstellung einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, bei der die beiden Innenoberflächen der Flüssigkristallvorrichtung
so präpariert
wurden, dass zenithale bistabile Bereiche mit unterschiedlicher
Orientierung zusammen mit Bereichen mit monostabiler homöotroper
Ausrichtung gebildet wurden;
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die 41, 42 und 43 sind
Querschnittsansichten von weiteren Ausführungsformen der Erfindung.
-
Die
Anzeige der 1 und 2 umfasst eine
Flüssigkristallzelle 1,
die durch eine Schicht 2 aus einem nematischen oder cholesterinischen
Flüssigkristallmaterial
mit langer Ganghöhe gebildet
wird, das zwischen Glaswänden 3, 4 enthalten
ist. Ein Abstandsring 5 hält die Wände in einem Abstand von typischerweise
1 bis 50 μm.
Für einige
Ausführungsformen
wird eine Schichtdicke von 1 bis 6 μm verwendet; für andere
Ausführungsformen
wird ein Abstand von 10 bis 50 μm
angewandt. Zusätzlich
kann eine Vielzahl von Kügelchen
mit gleichen Abmessungen im Flüssigkristall
dispergiert sein, um einen genauen Wandabstand aufrechtzuerhalten.
Streifenförmige Zeilenelektroden 6,
zum Beispiel aus SnO2 oder ITO (Indium-Zinn-Oxid),
sind auf einer Wand 3 ausgebildet, und ähnliche Spaltenelektroden 7 sind
auf der anderen Wand 4 ausgebildet. Bei m Zeilenelektroden und
n Spaltenelektroden ergibt dies eine m × n – Matrix von adressierbaren
Elementen oder Pixeln. Jedes Pixel wird durch die Überlappung
einer Zeilenelektrode mit einer Spaltenelektrode gebildet.
-
Ein
Zeilentreiber 8 liefert eine Spannung an jede Zeilenelektrode 6.
In ähnlicher
Weise liefert ein Spaltentreiber 9 Spannungen an jede der
Spaltenelektroden 7. Die Steuerung der angelegten Spannungen
erfolgt durch eine Steuerlogik 10, die Strom von einer
Spannungsquelle 11 und die Zeitsteuerung von einem Taktgeber 12 empfängt.
-
Auf
einer Seite oder auf beiden Seiten der Zelle 1 befindet
sich ein Polarisator 13, 13'. Zusätzlich kann eine optische Kompensationsschicht 17 zum
Beispiel aus einem gereckten Polymer angrenzend an die Flüssigkristallschicht 2 zwischen
der Zellenwand und dem Polarisator hinzugefügt werden. Ein teilreflektierender
Spiegel oder eine absorbierende Schicht 16 können hinter
der Zelle 1 zusammen mit einer Lichtquelle 15 angeordnet
sein. Hierdurch wird eine Betrachtung der Anzeige in Reflexion unter Beleuchtung
von hinten bei schwacher Umgebungsbeleuchtung ermöglicht.
Für eine
Transmissionsvorrichtung kann der Spiegel oder der Absorber 16 weggelassen
werden. Bei weiteren Ausführungsformen können zwei Polarisatoren 13 und 13' verwendet werden,
wie später
beschrieben wird.
-
Vor
dem Zusammenbau wird mindestens eine der Zellenwände 3, 4 mit
Ausrichtungsmerkmalen wie etwa Oberflächen-Reliefgittern behandelt,
um eine geforderte Ausrichtung zu erzielen, zum Beispiel eine monostabile
oder eine bistabile Ausrichtung mit oder ohne Vorkippung. Die andere
Oberfläche
kann entweder mit einer planaren Oberfläche (das heißt eine
Vorkippung von Null oder nur wenigen Grad bei einer Ausrichtungsrichtung)
oder einer homöotropen monostabilen
Oberfläche
oder einer degenerierten planaren Oberfläche (das heißt mit einer
Vorkippung von Null oder wenigen Grad ohne bevorzugte Ausrichtungsrichtung
in der Zellenebene) behandelt werden.
-
Eine
solche Anordnung erlaubt eine separate Adressierung jedes Pixels
in beide von zwei visuell unterschiedlichen Zuständen. Kollektiv ergeben die unterschiedlichen
Zustände
bei jedem Pixel eine geforderte Darstellung von Information. Die
Signalformen für
die Adressierung jedes Pixels können
den herkömmlichen
Signalformen entsprechen. So können
zum Beispiel bei einem bistabilen Gitter die Signalformen so sein,
wie sie in WO 00/5271 A1 und der GB-Patentanmeldung 99/04704.5, Anmeldetag 03.03.99,
beschrieben sind.
-
Der
Aufbau der in 2 dargestellten Zelle kann geändert werden,
um einen Shutter vorzusehen, der zum Beispiel einen Bildschirm mit
hohem Datenschutz ergibt. In diesem Fall ersetzen über die ganze
Fläche
gehende Elektroden die streifenförmigen
Elektroden, und die gesamte Zelle wird zwischen ihren beiden Zuständen geschaltet,
zum Beispiel dem transparenten und dem opaken oder streuenden Zustand.
-
Ausrichtungsgitter
können
hergestellt werden, wie in den 3a und 3b gezeigt
ist. Ein Stück
mit Indium-Zinn-Oxid (ITO) beschichtetes Glas zur Erzeugung der
Zellenwände 3, 4 wurde
mit Aceton und Isopropanol gereinigt und dann mit Photoresist 20 (Shipley
1805) bei einer Drehzahl von 3000 min–1 30
Sekunden rotationsbeschichtet, was zu einer Beschichtungs-Schichtdicke
von 0,55 μm
führte. Anschließend wurde
30 Minuten ein Vorerhitzen bei 90°C
durchgeführt.
Die Belichtung wurde bei einer Einfallsrichtung durchgeführt, die
nicht der Normalrichtung entsprach; in diesem Fall wurde ein Winkel von
60° angewandt.
Die beschichteten Zellenwände 3, 4 wurden
mit Licht von einer Quecksilberlampe (Osram Hg/100) mit einer Intensität von 0,8
mW/cm2 während
etwa 40 bis 180 Sekunden belichtet. Die Orientierung der Maske 19 war
so, dass die Richtung der Vertiefungen im Wesentlichen senkrecht
zur Einfallsebene lag, wie in 3 dargestellt
ist.
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Die
Belichtung mit dieser Geometrie führt zu einer asymmetrischen
Intensitätsverteilung
und damit zu einem unsymmetrischen Gitterprofil, wie in 4 dargestellt
ist. Wenn das Licht in Normalrichtung auf die Maske fällt, ist
das Gitterprofil symmetrisch (nicht dargestellt). Die Maske 19 wurde
dann entfernt, und das Gitter wurde 10 Sekunden in Shipley MF319
entwickelt und anschließend
mit entionisiertem Wasser gespült.
Der Photoresist 20 wurde dann durch Belichtung mit Strahlung
im tiefen UV (254 nm) gehärtet
und anschließend
45 Minuten bei 160°C
erhitzt, wobei ein Ätzmittel
verwendet wurde, das Bereiche in Abhängigkeit vom empfangenen Beleuchtungsgrad
entfernt. Die endgültige
Form der Photoresistoberfläche
ist ein Gitter 21, wie es zum Beispiel in 4 dargestellt
ist. Wie später
beschrieben wird, können
aus der gesamten Photoresistschicht 20 ein oder mehrere
Gitterbereiche erzeugt werden, oder es kann nur ein Teil zu Gittern 21 ausgebildet
werden, wobei der Rest als flache Oberflächen 22 verbleibt.
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Die
Oberfläche 21, 22 wurde
dann mit einem niedrigenergetischen grenzflächenaktiven Mittel oder einem
Polymer wie Lecithin überschichtet,
so dass die Flüssigkristallmoleküle die Tendenz
zeigen, lokal in Normalrichtung zur Oberfläche zu liegen, das heißt in einem
homöotropen
Grenzflächenzustand.
Die Form (und damit einige der Eigenschaften) der Oberfläche hängt von
verschiedenen Faktoren ab, zu denen die Tiefe des Gitters (abhängig von
der Dauer der Belichtung), die Teilung (gegeben durch die Teilung
der Chrommaske) und der Einfallswinkel des Lichts (zum Beispiel
der Grad der Asymmetrie oder der Blaze) gehören.
-
Zur
Herstellung solcher Oberflächen
können auch
andere Herstellungstechniken herangezogen werden (vergleiche zum
Beispiel M. C. Hutley, "Diffraction
gratings", Academic
Press, 1982, Seiten 71–128),
wozu Ritzverfahren, Prägeverfahren, Druckverfahren,
lithographische Verfahren, Laser-Ablationsverfahren sowie interferographische Verfahren
gehören.
Eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme des Querschnitts eines
typischen Gitters, das zur Erzielung einer zenithalen Bistabilität verwendet
wird, ist in 4 gezeigt. Bei diesem Beispiel
beträgt
die Gitterteilung etwa 1,2 μm,
und die Tiefe ist etwa 0,8 μm.
In der Praxis ist eine gewisse Variation dieser Eigenschaften erlaubt,
solange die Bistabilität
der Oberfläche
erhalten bleibt. So wurde zum Beispiel Bistabilität für Gitter
mit Tiefen von etwa 0,3 bis 2,0 μm
gefunden.
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Die 5 und 6 zeigen
eine der einfachsten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Wie
aus den 5a, 5b und 5c hervorgeht,
trägt eine
Zellenwand 4 Elektroden 6 sowie eine Gitterschicht 21.
Das Gitter 21 besitzt Bereiche von primären Gittern Gb, die jeweils
ein ähnliches
Profil wie in 3 aufweisen, um eine
zenithale Bistabilität
zu erzielen, das heißt,
die Flüssigkristalle können zwischen
einer homöotropen Ausrichtung und
einer planaren oder nahezu planaren Ausrichtung geschaltet werden.
Diese primären
Gitter Gb sind durch flache Bereiche Fm unterbrochen, die etwa die
gleiche Breite wie die Bereiche der primären Gitter aufweisen. Die Gitter
Gb haben zum Beispiel folgende Abmessungen: Höhe 0,3 μm, Teilung L1 0,6 μm. Die Modulation
der Gitter Gb und der flachen Oberflächen Fm besitzt eine Teilung
L2, die typischerweise zwei- bis zehnfach größer ist als L1 (ungefähre Abmessungen
von L2 ≈ 6 μm sind dargestellt).
Eine homöotrope
Beschichtung etwa aus Lecithin wird sowohl über den Bereichen der primären Gitter
Gb als auch den flachen Bereichen Fm aufgebracht. Auf diese Weise
variiert die Oberflächenausrichtung
des Flüssigkristallmaterials
von den bistabilen Gitterbereichen Gb, wo sie entweder vertikal
(homöotrop)
oder parallel zur mittleren Ebene der Oberfläche sein kann, beispielsweise
in Abhängigkeit
vom Vorzeichen der angelegten Spannung, zu den monostabilen homöotropen
Bereichen Fm, wo die Ausrichtung stets in Normalrichtung zur Wand 4 vorliegt.
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Die 6a und 6b zeigen
eine Zelle 1, die aus der Wand 4 von 5 gebildet ist und einer Wand 3 mit
Elektroden 7 gegenüberliegt,
die mit einer homöotropen
Ausrichtungsschicht 22 ohne Gitter beschichtet sind. Die
Zelle 1 empfängt
in einer Ebene polarisiertes Licht durch einen Polarisator 13.
Bei dieser Anordnung können
die Bereiche der Zelle, die durch das bistabile primäre Gitter
Gb beeinflusst werden, entweder im Zustand einer hohen Verkippung (kontinuierlicher
Zustand) oder im Zustand einer niederen Verkippung (Defektzustand)
vorliegen, während
die Moleküle
in den flachen Bereichen Fm in einem Zustand mit hoher Verkippung
(dem herkömmlichen
homöotropen
Zustand) vorliegen. Die primären Gitterbereiche
Gb der Zelle 1 werden zwischen den beiden bistabilen Zuständen durch
positive und negative unidirektionale Spannungsimpulse geeigneter Länge geschaltet,
die an die Elektroden 6, 7 angelegt werden.
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6a zeigt
einen nichtstreuenden (oder beugenden) oder nur schwach streuenden
(oder beugenden) Zustand, bei dem sich die bistabilen primären Gitterbereiche
G und die dazwischen eingeschalteten monostabilen flachen Bereiche
Fm jeweils in einem vertikalen (homöotropen) Ausrichtungszustand
befinden.
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6b zeigt
einen stark streuenden (oder beugenden) Zustand, in dem die bistabilen
Gitterbereiche Gb in einem Zustand mit niederer Verkippung vorliegen. Über den
flachen Bereichen Fm bleiben die Moleküle in einem homöotropen
Ausrichtungszustand. Der Grund für
diese Beugung liegt in dem regelmäßigen Phasengitter, das durch
den Flüssigkristall
gebildet wird. Das in der Zeichenebene der Figur (wie angegeben)
polarisierte Licht durchläuft
Streifen, wo der Brechungsindex etwa gleich dem gewöhnlichen
Brechungsindex des Flüssigkristallmaterials
(n0) ist, die unterbrochen sind durch Streifen
von etwa dem außerordentlichen
Brechungsindex (ne). Daher bildet die Zelle
eine Struktur, die als Phasengitter für einfallendes Licht bezeichnet
werden kann. Das wohlbekannte Bragg'sche Beugungsgesetz ergibt sich zu 2(L2)sinθ = nλ, wobei n
eine ganze Zahl ist. Wenn L2 ungefähr gleich 12 μm ist, führt die Struktur
von 6 zu Beugungspunkten erster Ordnung
für rotes
Licht (λ =
600 nm) unter einem Winkel θ von ± 1,4° und für Licht
im nahen Infrarot (IR) mit λ =
4 μm bei
einem Winkel θ von ±9,6°.
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Es
ist festzustellen, dass, wenn die Polarisation des einfallenden
Lichts parallel zu den Gittervertiefungen bei diesem Beispiel ist
(das heißt,
außerhalb
der Papierebene in den 6a und 6b) keine
Modulation des Brechungsindex und keine Beugung auftreten. Darüber hinaus
wird, wenn die Polarisation in der Papierebene liegt, das Licht
jedoch unter einem von der Vertikalrichtung abweichenden Winkel
einfällt,
eine verringerte Modulation des Brechungsindex entsprechend der
schwächeren
Beugung beobachtet.
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Die 7a, 7b und 7c zeigen
eine weitere Ausführungsform
einer Zellenwand 4, bei der das Gitter 21 in zwei
orthogonalen Richtungen moduliert ist, wie aus der zweidimensionalen
Darstellung von 8 hervorgeht. 7 ist
eine schematische Darstellung und zeigt kleine quadratische Bereiche, die
jeweils ein bistabiles Gitterprofil aufweisen, wobei die Richtungen
der Vertiefungen in benachbarten Bereichen der Wandoberfläche senkrecht
zueinander verlaufen. Bei der Ausführungsform von 7 liegen keine
flachen, monostabilen Ausrichtungsbereiche vor. Diese schematische
Darstellung wird auch sonst in der vorliegenden Beschreibung verwendet;
wie in 5 ist die Teilung des Gitters
innerhalb jedes kleinen Quadrats gleich L1, und die Teilung der
verschiedenen Ausrichtungsrichtungen ist gleich L2. Das Gitter 21 kann
wie bei 3 durch photolithographische Verfahren
in zwei Stufen mit einer Drehung der Masken um 90° oder mit
einer einzigen Maske, die spezifisch die Struktur des gewünschten
Musters darstellt, hergestellt werden. Die gesamte Zellenwand 4 ist
mit einem grenzflächenaktiven
Mittel beschichtet.
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Eine
mit einer Wand wie in 7 ausgebildete
Zelle wird mit einer Wand 3 wie in 6 verwendet.
Die Zelle kann durch positive und negative Gleichspannungsimpulse
geschaltet werden, um entweder den homöotropen (nichtstreuenden) Ausrichtungszustand
von 6a oder einen streuenden Zustand ähnlich dem
von 6b zu erzielen.
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Bei
dem Beispiel von 7 besitzt der Beugungszustand
Modulationen des Brechungsindex für einfallendes Licht, das sowohl
in der Papierebene als auch in der Normalrichtung dazu polarisiert
ist. Wenn zum Beispiel L1 zu 0,3 μm
gewählt
wird (Gittertiefe etwa 0,15 μm
zur Erzielung der bistabilen Ausrichtung) und L2 gleich 2,5 μm ist, gibt
es vier Beugungspunkte erster Ordnung für rotes Licht unter einem Winkel
von 7° von
der Normalrichtung.
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Die 9, 10 und 11 sind Variationen der Wand 4 von 7 und zeigen drei weitere Ausführungsformen,
bei denen in beiden Dimensionen mehr als zwei Modulationen vorliegen.
In diesen Fällen ändert das
kleine Quadrat mit einem bistabilen Ausrichtungsgitter die Richtung
der Modulation, wobei diese Gitterbereiche durch flache Bereiche
mit monostabiler, homöotroper
Ausrichtung unterbrochen sind. Dies hat den Effekt einer Erhöhung der
Brechungsindex-Fehlanpassung
zwischen aneinandergrenzenden Bereichen, unabhängig vom Einfallswinkel des einfallenden
Lichts.
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Es
ist festzuhalten, dass in den 9b und 9c die Richtung der Vorkippung bei alternierenden Gitterbereichen
in der gleichen Richtung liegt; Gleiches gilt für 10.
Im Gegensatz dazu kehrt sich die Richtung der Asymmetrie zwischen
benachbarten Bereichen um, wodurch die Winkeleigenschaften der Vorrichtung
verbessert werden. Diese Asymmetrie ist durch die Richtung der Pfeile 23 in
den 11b und 11c dargestellt,
wenn sich das Material in seinem Schaltzustand mit geringer Verkippung
zur Oberfläche
befindet.
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12 zeigt
einen Grenzfall mit L1 = L2 für Gitter
in orthogonalen Richtungen (auch wenn L1
x = L1
y); dies bedeutet, dass ein zenithal bistabiles
Doppel-Gitter erzeugt wird. Derartige Gitter mit Doppelstruktur
wurden bereits früher
zur Erzielung bistabiler Oberflächenbedingungen
herangezogen, zum Beispiel in dem Patent
US 5 796 459 . Bei dieser Vorrichtung
führt das
Doppel-Gitter zu bistabilen Ausrichtungsrichtungen, die Komponenten
bei unterschiedlichen Winkeln innerhalb der Ebene des Substrats
aufweisen (das heißt,
azimutale Bistabilität).
Eine Doppel-Gitterstruktur
führt zu
zwei orthogonalen Gruppen von Vertiefungen in der Oberflächenebene,
die eine Ausrichtung des Flüssigkristalls
hervorrufen können.
Die Ausrichtung längs
einer Vertiefung oder längs
der anderen ist gegenüber
der Struktur jeder Form des Gitters (zum Beispiel der Teilung und
der Amplitude) nicht empfindlich, obgleich die Bedingung für die Bistabilität von den
relativen Formen der beiden überlagerten
Gitter abhängig
ist. Bei der vorliegenden Erfindung unterliegt das Doppel-Gitter
den zusätzlichen
Einschränkungen,
dass die Oberfläche mit
einem Behandlungsmittel niedriger Energie beschichtet sein muss
oder aus einem Material niederer Energie bestehen muss, so dass
die Tendenz besteht, dass die lokale Flüssigkristallrichtung an der Oberfläche längs der
lokalen Normalen auf die Oberfläche
ist. Ferner gilt die zweite Einschränkung, dass die beiden Gitter,
die das Doppel-Gitter bilden, ein Verhältnis von Amplitude zu Teilung
(a/L1) im Bereich von 0,1 < a/L1 < 2 und bevorzugt
im Bereich von 0,25 < a/L1 < 1 aufweisen, wobei
erfahrungsgemäß üblicherweise
a/L1 ≈ 0,9
ist. Diese Bedingungen führen zu
einer zenithalen Bistabilität,
wie in der britischen Patentanmeldung 9521106.6, Patent
GB 2 318 422 , beschrieben
ist.
-
In 12 können die
durch das homöotrope Doppel-Gitter
gebildeten "Täler" und "Hügel" Defektschleifen enthalten, die entweder
zu einer hohen oder niederen nettomäßigen Verkippung des Direktors
in diesem Bereich führen.
Alternativ dazu kann das Direktorfeld um jedes Oberflächenmerkmal
kontinuierlich sein und zu einer gleichmäßigen, hohen Verkippung des
Direktors in der Nähe
dieses Merkmals führen.
Dies hat gegenüber
den vorhergehenden Ausführungsformen
(zum Beispiel nach den 7–11) den Vorteil, dass es leichter ist,
eine bistabile Oberfläche
herzustellen, in der die Modulationsabstände erheblich kürzer sind
und die sich daher für Anwendungen
nach dem Streutyp eignet, wo die Modulationslängenskalen in der gleichen
Größenordnung
wie die Lichtwellenlängen
liegen.
-
Die 13, 14 und 15 zeigen
drei Ausführungsformen,
bei denen diese Prinzipien angewandt sind, um Streuung statt Beugung
zu erzielen. Bei den vorhergehenden Beispielen waren die Gitterbereiche
regelmäßig hinsichtlich
der Skalierung sowohl des Ausrichtungsgitters als auch der längeren Modulationslänge. Derartige
Vorrichtungen eignen sich für
beugungsoptische Anwendungen, insbesondere, wenn sie im Absorptionsmodus
verwendet werden. Vorrichtung wie die in 7 dargestellte
eignen sich zur Verwendung im Absorptionsmodus.
-
Für Anwendungen
mit einem Anzeigetyp, der auf der Streuung beruht, sind die Gitterbereiche bevorzugt
mehr unregelmäßig ausgebildet,
wie in den Beispielen der 13, 14 und 15 dargestellt
ist. Die Gitterbereiche in den 13 und 14 weisen
unterschiedliche Größe, unterschiedliche
Abstände
und unterschiedliche Ausrichtungsrichtung auf. Zwischen den Gitterbereichen
befinden sich flache Bereiche, die mit einem grenzflächenaktiven
Mittel beschichtet sind, um eine monostabile Ausrichtung zu erzielen.
Hier ist festzustellen, dass entweder zenithale bistabile Einfach-Gitter
(13 und 14) oder
Doppel-Gitter (15)
verwendet werden können.
Bei den meisten Herstellungsverfahren für Gitter ist eine enorme Freiheit
hinsichtlich der möglichen
Formen gegeben und damit hinsichtlich der Variation der genauen
Struktur des verwendeten Musters. Es wurde allerdings festgestellt,
dass ein guter Streuzustand mit der einfachsten Ausführung, wie
etwa der von 14, leicht zu erzielen war,
sofern jeder Bereich (oder jedes Streuzentrum) klein gehalten wurde
(das heißt, < 10 λ). Vorrichtungen können eine
Wiederholung dieses unregelmäßigen oder
statistischen Musters über
erheblich größere Längenskalen
aufweisen, so dass zum Beispiel alle Pixel in einer großflächigen Anzeige
einen gleichmäßigen Streuungsgrad
im Defektzustand aufweisen.
-
16 zeigt
eine weitere Ausführungsform des
Typs einer Gitterstruktur, die zur Streuung führt. Auch in diesem Fall ist
das Muster pseudo-statistisch und so ausgelegt, dass es Zustände mit
guter Streuung oder Rückstreuung
ergibt, wobei jedoch im Gegensatz zu den vorhergehenden Beispielen
das zenithale bistabile Gitter selbst (das heißt, das Gitter mit der kleinsten
Teilung L1) in seiner Richtung innerhalb der Ebene der Wand 4 variiert.
Dies hat den Vorteil, dass sehr feine Oberflächenmerkmale erzeugt werden
können,
insbesondere in den Zentren der Krümmung bei den Vertiefungen.
Bereiche, die kein Gitter aufweisen, sind flach und mit einem grenzflächenaktiven
Mittel beschichtet.
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17 zeigt
eine Modifizierung des Typs einer streuenden Oberfläche von 12,
die bis zur Grenze hin ausgebildet ist, wobei pseudo-statistisch angeordnete
Vorsprünge 25 auf
der Zellenwand 24 vorliegen. Jeder Vorsprung 25 ist
einem Vorsprung des Doppel-Gitters
von 12 ähnlich.
Ein zenithaler bistabiler Zustand resultiert, wenn gewährleistet ist,
dass die Oberfläche
jedes Vorsprungs mit einem geeigneten Material niederer Energie
beschichtet ist oder aus ihm besteht, um eine homöotrope Ausrichtung
zu erzielen, und wenn (in Bereichen, wo Bistabilität gefordert
ist) jeder Vorsprung die korrekte Form besitzt und in geeigneter
Weise von seinen Nachbarn beabstandet ist. So führen zum Beispiel kleine zylindrische
Erhöhungen,
bei denen Höhe
und Durchmesser gleich sind (h = D) und die einen Abstand von 0,5
D bis 2 D aufweisen, typischerweise zu einer zenithalen Bistabilität (diese
Darstellungen sind aus der Herstellung regelmäßiger Gitterstrukturen bekannt). Die
Bereiche der Wand zwischen den Bereichen, in denen die Vorsprünge 25 in
geeigneter Weise beabstandet sind, dass Bistabilität resultiert,
besitzen eine lokale monostabile homöotrope Ausrichtung, was zur Verbesserung
der Streuung beiträgt.
Beste Eigenschaften ergeben sich aus Clustern von solchen Vorsprüngen 25 mit
Abständen,
die so ausgebildet sind, dass unterschiedliche Streuungsgrade resultieren. Auch
das Größenmerkmal
kann über
eine Zellenwand 4 hin variieren, um die optischen Eigenschaften zu
verbessern. Die Vorsprünge
sind typischerweise 0,1 bis 2 μm
hoch und besitzen einen Durchmesser von 0,1 bis 2 μm, wobei
der Abstand zwischen den Vorsprüngen
0,1 bis 2 μm
beträgt;
diese Werte liegen bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 1,0 μm für Bereiche jeder
Oberfläche,
die eine zenithale Bistabilität
zeigen müssen.
Die Vorsprünge
können
ein symmetrisches oder asymmetrisches Profil aufweisen.
-
18 zeigt
eine Seitenansicht einer Zellenwand 4 mit Elektroden 6 und
einer Gitterschicht mit Vorsprüngen 25 wie
in 17. Die Vorsprünge 25 besitzen
eine solche Form (Höhe,
Durchmesser und Schärfe
dieser Merkmale) und einen solchen Abstand, dass der bistabile planare
Zustand und der homöotrope
Zustand etwa gleiche Energie aufweisen, um einen elektrisch schaltbaren
bistabilen Betrieb zu erzielen. Wenn sich der Bereich in der Nähe der Vorsprünge 25 im
planaren Zustand befindet (C1 bis D1 und E1 bis F1), wirkt der Bereich
als Streuzentrum. Wenn die Bereiche in der Nähe der Vorsprünge 25 in ihrem
geschalteten homöotropen
Zustand sind (wie bei A1 bis B1), tritt nur eine sehr geringe Streuung auf.
Die Streuung kann durch Anpassung des gewöhnlichen Brechungsindex des
Flüssigkristallmaterials 2 an
den der Zellenwand 4 weiter verringert werden. In Bereichen,
in denen die Oberfläche
monostabil und homöotrop
ist (B1 bis C1 und D1 bis E1), tritt nur geringe Streuung auf.
-
18 ähnelt der
vorher angeführten,
in 6 dargestellten Ausführungsform,
bei der im bistabilen Bereich L2 ≈ (3L1)/2
gilt. Dies ermöglicht
eine leichtere Herstellung und ergibt verbesserte Streuung, da die
Dichte der Streuzentren erheblich höher ist und sie Merkmalsgrößen aufweisen,
die um die Wellenlänge
des einfallenden Lichts liegen und leicht herstellbar sind. Wie
in 12 sind die Defektzustände von 18 in
zwei Dimensionen kompliziert, jedoch können Defektschleifen auftreten,
die um diese Merkmale herum verlaufen, sowohl in den dazwischen
liegenden Vertiefungen als auch um die Spitzen der Oberflächenmerkmale
herum. Domainwände erstrecken
sich üblicherweise
von einer Oberfläche zur
anderen, wie bei C1, D1 und E1 angegeben ist, obgleich sie sich
gegebenenfalls von einem Bereich zu einem anderen innerhalb der
gleichen Oberfläche kreuzen.
-
19 zeigt
einen Bereich einer Zellenwand, der eine zenithale bistabile Oberfläche mit
einem Reliefprofil darstellt, das nahezu dem von 18 entgegengesetzt
ist. Hier werden die Streuzentren durch Sacklöcher 26 in der Photoresistschicht 20 auf
der Zellenwand 4 gebildet. Auch hier hängt die zenithale Bistabilität vom relativen
Durchmesser, der relativen Tiefe und den relativen Abständen der
Löcher 26 und
einer homöotropen
Beschichtungsausrichtung ab. Dieser Strukturtyp hat eine Reihe von
Vorteilen gegenüber
dem von 18. Zunächst ist die Bistabilität selbst
hinsichtlich der Position der benachbarten Löcher weniger empfindlich, obgleich
die Anordnung der Löcher
gleichwohl ein wesentlicher Faktor zur Bestimmung des optischen Streuprofils
ist. Die Bistabilität
kann ferner im Prinzip bei Merkmalen resultieren, die etwa ein Drittel
der Größe besitzen,
die unter Verwendung der Strukturen wie in 18 möglich ist.
Der Lochdurchmesser variiert typischerweise im Bereich von 0,1 bis
2 μm; die
Tiefe variiert im Bereich von 0,1 bis 2 μm, und der Abstand zwischen
den Löchern
variiert im Bereich von 0,1 bis 2 μm. Die Löcher 26 können symmetrische
oder asymmetrische Form aufweisen.
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20 zeigt
schematisch die beiden elektrisch geschalteten bistabilen Zustände der
Vorrichtung. Auch hier sind die Domänenwände von einer Oberfläche zur
nächsten
mit C2, D2, E2 und F2 bezeichnet. Zwischen A2 und B2 wurde das Flüssigkristallmaterial
in einen Zustand mit hoher Verkippung geschaltet, der nur eine geringe
Streuung ergibt. Von C2 bis D2 und von E2 bis F2 ist das Material
in seinem planaren Zustand geschaltet, wobei Streuung von C2 bis
F2 vorliegt.
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In
einer weiteren Ausführungsform,
die nicht dargestellt ist, kann eine Zellenwand ein Gemisch von
Löchern 26 und
Vorsprüngen 25 aufweisen,
die entweder miteinander gemischt oder in verschiedenen Bereichen
einer größeren Anzeige
vorliegen.
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21 zeigt
ein Foto einer Chrommaske, die zur Herstellung einer Gitterstruktur
des in der Ausführungsform
der 7, 8 verwendeten
Typs herangezogen werden kann. Die Maske ist in 10 μm-Gitter
aufgeteilt, innerhalb deren sich eine Reihe von 1 μm breiten
Chromstreifen des in 3 gezeigten Typs
befinden.
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Die 22, 23 und 24 sind
Mikrofotos einer zenithal bistabilen Vorrichtung, die nach Beispiel
1 der vorliegenden Erfindung hergestellt ist. Die 22 und 23 sind
mikroskopische Ansichten (× 100)
der Zelle, wenn sie sich zwischen gekreuzten Polarisatoren befindet,
nachdem elektrische Impulse geeigneter Energie angelegt wurden, um
in den Zustand der Ausrichtung mit hoher Verkippung bzw. den Zustand
der Ausrichtung mit niederer Verkippung zu schalten. In beiden Fällen ist
die Zelle zwischen gekreuzten Polarisatoren fotografiert, die vertikal
und horizontal angeordnet sind (die Richtungen der Vertiefungen
liegen unter ±45° zu den Polarisatoren).
Die höhere
Transmission in 22 bestätigt, dass die Zellendomänen nach
dem Abschalten des Feldes vollständig
vom Zustand hoher Verkippung in den Zustand niederer Verkippung
umgeschaltet sind. Die Hinzufügung
eines λ/4-Plättchens (unter
45° zu den
Polarisatoren) zeigt, dass die Ausrichtungsrichtungen in benachbarten
Domänen
orthogonal zueinander sind, wie aus dem Mikrofoto von 24 hervorgeht.
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Die 25, 26 und 27 zeigen
ein Bild des Beugungsmusters, das von der Vorrichtung erzeugt wird,
wenn sie mit einem HeNe-Laser (632,8 nm bei Normaleinfall) beleuchtet
wird. Das Bild von 25 lieferte die Vorrichtung
im Beugungszustand (geringe Verkippung); es entspricht der Ansicht
zwischen gekreuzten Polarisatoren von 23. In
diesem Fall ist die Laserpolarisationsrichtung horizontal, und die
Domänengitter
verlaufen vertikal und horizontal. In diesem Bild sind verschiedene
höhere
Beugungsordnungen klar erkennbar. Wenn die Polarisationsrichtung
nunmehr vertikal ist, wird ein Bild mit den gleichen primären Merkmalen
erhalten, 26. Daher ist die Streuung in
der Hauptsache unabhängig
von der Polarisation. Wenn schließlich die Zelle in den nicht
beugenden Zustand (Zustand mit hoher Verkippung) geschaltet wird,
wird lediglich der Strahl nullter Ordnung beobachtet, 27.
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28 zeigt
die Ergebnisse einer Simulierung eines nematischen Flüssigkristalls
in enger Nachbarschaft zu einem einzelnen Vorsprung, wie er etwa
zur Erzeugung der zenithalen Bistabilität nach
18 verwendet
wurde. Die Simulation wurde dreidimensional durchgeführt, wobei
aus Klarheitsgründen
lediglich eine einzige, zweidimensionale Flächendarstellung gezeigt ist.
In diesem Beispiel war die obere Oberfläche ebenfalls homöotrop, jedoch war
der Direktor an den vertikalen Kanten frei, so dass ein einzelner
Vorsprung modellmäßig abgebildet
wurde. Das Ergebnis zeigt, dass eine signifikante Verzerrung des
Direktorprofils in unmittelbarer Nachbarschaft des Vorsprungs vorliegt,
die jedoch in Richtung weg von dem Vorsprung rasch abnimmt, so dass
das Direktorprofil in allen Richtungen gleichmäßig vertikal ist. Dies stellt
ein Äquivalent
des kontinuierlichen oder Nicht-Defekt-Zustands dar, der in dem Patent
GB 2 318 422 beschrieben
ist. Es wurde auch versucht, den Defektzustand zu simulieren. Dies
geschah durch Vorsehen von periodischen Randbedingungen an den Simulationskanten.
Wie für
ein bistabiles System erwartet, resultierte eines von zwei Szenarien.
-
Es
trat entweder die gleiche Konfiguration auf wie die in 28 gezeigte
(das heißt,
der kontinuierliche Zustand), oder die Simulation erzeugte zahlreiche
Defekte und konnte nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung führen.
-
29 zeigt Mikrofotos der aus einem flachen
homöotropen
Doppel-Gitter (beschrieben im untenstehenden Beispiel 6) aufgebauten
Vorrichtung nach Schalten in den Defektzustand (29a) und in den kontinuierlichen Zustand (29b). In beiden Fällen wurde die Zelle zwischen
zwei gekreuzten Polarisatoren in Transmission mit einem Lichtmikroskop betrachtet,
wobei die Vergrößerung 40 × war. Das Foto
wurde am Rand des Gitterbereichs aufgenommen, der dem dunklen Bereich
des Gesichtsfeldes im unteren Bereich der beiden Fotos entspricht.
Dieser Bereich ist zwischen den gekreuzten Polarisatoren für alle Orientierungen
der Zelle dunkel, was zeigt, dass es sich um einen Bereich mit homöotroper
Ausrichtung handelt. Dies war auch zu erwarten, da der. Bereich
einem flachen monostabilen Bereich entspricht. Die beiden Zustände wurden
unter Verwendung eines bipolaren Impulses wechselnder Polarität mit geeigneter
Spannung und Dauer umgeschaltet. Das optische Ansprechen auf diese
Impulsfolge wurde mit einer Photodiode (mit Augenempfindlichkeitsfilter)
aufgenommen; das resultierende Ansprechen in Transmission ist als
Oszilloskopbild in 30 dargestellt.
-
Nach
dem Schalten in die beiden Zustände wurde
die Transmission gemessen, wenn die Zelle zwischen den gekreuzten
Polarisatoren gedreht wurde; die Ergebnisse sind in 31 dargestellt.
Im kontinuierlichen Zustand (untere Kurve) ergab sich nur eine geringe Änderung
in der gemessenen Transmission, was bestätigt, dass die Flüssigkristallmoleküle dann
gleichmäßig homöotrop in
der Probengesamtmasse vorlagen. Beim Schalten in den anderen, den Defektzustand
(obere Kurve) ergab sich ein erheblich höherer Transmissionsgrad, was
bestätigt,
dass der Flüssigkristalldirektor
nunmehr eine große
Komponente in der Ebene der Zelle enthielt. Dies bedeutet, dass
die Vorkippung in diesem Zustand erheblich geringer ist als die
des vorhergehenden, kontinuierlichen Zustands. Wenn die Zelle im
Defektzustand gedreht wurde, änderte
sich die Textur von 29a klar, da unterschiedliche
Bereiche mit unterschiedlichen Direktororientierungen in der Zellenebene
entsprechend ihren jeweiligen Orientierungen in Bezug auf die gekreuzten
Polarisatoren unterschiedliche Transmissionen ergaben. Die Winkelabhängigkeit, die
ebenfalls in 31 dargestellt ist (obere Kurve), zeigt
klar, dass die Orientierung dieser Domänen statistisch ist. Dies zeigt
an, dass die Domänenwände, obgleich
sie sich um die Defektstrukturen herum in den Vertiefungen zwischen
den Vorsprüngen
des Doppel-Gitters und um die Spitzen der Vorsprünge herum befinden, kein vollständig regelmäßiges Muster
bilden, sondern miteinander wechselwirken, so dass die Defekte von
aneinandergrenzenden Strukturen eine statistische Struktur bilden.
Dies führte
zu besseren Eigenschaften der Vorrichtung als in dem Fall, wenn
die Defekte so eingegrenzt waren, dass sie dem regelmäßigen Muster
des Doppel-Gitters folgten.
-
32 zeigt
das Kontrastverhältnis,
dass aus dem Verhältnis
der Ergebnisse von 31 berechnet ist. Wenn eine
solche Vorrichtung zwischen gekreuzten Polarisatoren verwendet wird,
beträgt
der mittlere Kontrast etwa 20. Es ist festzustellen, dass das gemessene
Kontrastverhältnis
stark von der Vergrößerung der
Probe abhängt,
wobei die niedrigere verfügbare
Vergrößerung (5-fach)
ungefähr
den mittleren Kontrast, unabhängig
von der Zellenorientierung, ergibt.
-
Die
Amplitude und die Dauer der Impulsrückflanke, die gerade erforderlich
ist, um zwischen den beiden Zuständen
umzuschalten, sind in 33 dargestellt. Die Ergebnisse
sind mit dem späteren
Beispiel (Beispiel 7) verglichen; für beide Zellen ergab sich,
dass sie ähnliches
elektrooptisches Ansprechen wie bei herkömmlichen Vorrichtungen nach dem
Stand der Technik mit zenithalem bistabilem Flüssigkristall aufwiesen.
-
Die
Zelle von Beispiel 6 wurde in den Lichtweg eines HeNe-Lasers (Wellenlänge 628
nm) gebracht, und die resultierende Transmission wurde auf einem
Bildschirm beobachtet. Die 34a und 34b zeigen das resultierende Muster für den Defektzustand
(streuender Zustand) bzw. den kontinuierlichen Zustand (nichtstreuender
Zustand).
-
35 zeigt die Textur des tieferen homöotropen
Doppel-Gitters von Beispiel 7 im Defektzustand (35a) und im kontinuierlichen Zustand (35b) unter Verwendung der gleichen experimentellen
Anordnung, wie sie oben für 29 beschrieben wurde. Ein Vergleich mit 29 zeigt, dass die Transmission erheblich
verbessert und die Domänengröße beträchtlich
kleiner ist.
-
Das
elektrooptische Ansprechen der Zelle von 35 ist
in den 36, 37 und 38 dargestellt.
Sie zeigt, dass die Bistabilität
gegenüber der
des flachen Doppel-Gitters, wie in 30 gezeigt,
verbessert war. 36 zeigt das optische Ansprechen
der Zelle von 35 auf bipolare Impulse mit
wechselnder Polarität
(Impuls-Spitzenamplitude 40
V, Dauer 500 μs).
Der langsame Übergang
vom kontinuierlichen Zustand zum Defektzustand (37)
und das schnelle Ansprechen zurück
zum kontinuierlichen Zustand (38) sind
entsprechend beide konsistent mit dem Stand der Technik für eine zenithale
bistabile Vorrichtung.
-
Die 39a, 39b zeigen
den Unterschied der Laserlichtstreuung für die Zelle von Beispiel 7
in den beiden Zuständen.
Der Vergleich mit der Lichtstreuung des flachen Gitters (34) zeigt, dass der Streuungsgrad im Defektzustand
(39a) beträchtlich
verbessert war, während
die sehr schwache Streuung des kontinuierlichen Zustands beibehalten
blieb (39b).
-
Die 40a, 40b zeigen
eine Vorrichtung ähnlich
der von 6, wobei die gleichen Bestandteile
mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet sind. Die Vorrichtung besitzt
Wände 3, 4,
die ein Flüssigkristallmaterial 2 enthalten,
sowie zenithale bistabile Gitterstrukturen 21 auf der Innenoberfläche auf beiden
Wänden 3, 4 mit
einer homöotropen
Ausrichtung auf den Wänden
zwischen den Gittern. Die Elektroden sind nicht dargestellt, sind
aber gleich wie in 6. Hinter der Zelle 1 kann
eine Rückplatte 30 vorgesehen
sein. Die Platte 30 kann absorbierend sein, eine oder mehrere
Farben aufweisen und kann gleichmäßig oder mit verschiedenen
Farben oder verschiedenen Absorptionsgraden oder Reflexionsgraden
bei jedem Pixel gepixelt sein. Das Flüssigkristallmaterial kann nematisch,
cholesterinisch oder cholesterinisch mit großer Ganghöhe sein und kann gegebenenfalls
einen zugesetzten dichroitischen Farbstoff enthalten.
-
Die
Zeichnung stellt Bereiche von Gittern und flachen homöotropen
Bereichen auf beiden Oberflächen
dar, wobei die Gitterorientierung auf die Zeichenebene begrenzt
ist. Noch üblicher
ist eine Variation des Gitters in allen Richtungen parallel zur Ebene
der Vorrichtung. Ferner kann auch keine Anpassung der oberen Oberfläche an die
untere Oberfläche
vorliegen, um das Ausmaß an
Defekten innerhalb der Zelle zu vergrößern, wenn sich beide Oberflächen im
Defektzustand befinden. 40a zeigt den
Zustand, wenn sich beide Oberflächen
im Zustand mit hoher Vorkippung befinden. Dies ergibt eine gleichmäßige homöotrope Ausrichtung über die Zelle,
und es wird keine Streuung beobachtet. 40b zeigt
ein mögliches
Direktorprofil, wenn sich beide Oberflächen im Defektzustand mit kleiner
Verkippung befinden. Dies kann zu einem signifikant höheren Streuungsgrad
führen,
als dies bei den vorherigen Ausführungsformen
der Erfindung der Fall ist.
-
Es
ist wichtig, sich klarzumachen, dass eine gemäß 40 konstruierte
Zelle beim Schalten mit Gleichspannungsfeldern, wie etwa den unipolaren und
bipolaren Impulsen, die bei allen vorhergehenden Beispielen, die
zu dieser Erfindung angegeben wurden, Verwendung fanden, nicht zwischen
den beiden dargestellten Zuständen
schaltet. Dies liegt daran, dass das elektrische Feld an die Zelle
angelegt wird, so dass ein Gleichspannungsimpuls einer gegebenen
Polarität
zu entgegengesetzten Feldrichtungen an den beiden Oberflächen führt. Die
Vorrichtung wird daher durch ein Gleichspannungsfeld zwischen einer
geringen Verkippung zu einer Oberfläche und einer hohen Verkippung
zur anderen Oberfläche geschaltet.
Dieses Problem wird durch Verwendung eines nematischen Zweifrequenz-Flüssigkristalls, wie
etwa TX2A, der von Merck erhältlich
ist, gelöst. Statt
der Verknüpfung
mit dem flexoelektrischen Effekt, der diesem Material innewohnt,
wird der Umstand ausgenützt,
dass das Material bei niederen Frequenzen eine positive dielektrische
Anisotropie aufweist und die angelegte Effektivspannung an beiden
Oberflächen
zu einem Zustand mit hoher Verkippung führt, 40a.
Dies beruht darauf, dass während
des Anlegens des niederfrequenten Feldes der niedrigste elektrostatische
Energiezustand dann vorliegt, wenn der Direktor parallel zur Feldrichtung
liegt, die ungefähr
längs der
Normalrichtung zur Oberfläche
verläuft.
Wenn eine ausreichende Spannung vorliegt, schaltet das angelegte
Feld den Direktor in der Nähe
der Gitteroberfläche
in den kontinuierlichen Zustand, der die höchste Komponente des Direktors
parallel zur Feldrichtung aufweist.
-
Alternativ
dazu schaltet eine Hochfrequenz (typischerweise 50 kHz oder darüber für TX2A,
das eine Übergangsfrequenz
von 6 kHz bei 25°C
aufweist) an beiden Oberflächen
in den Zustand mit niederer Verkippung, wobei sich der in 40b gezeigte Zustand bildet. Dies beruht darauf,
dass der Direktor senkrecht zum angelegten Feld die geringste elektrostatische
Energie aufweist, wodurch die Direktorkonfiguration mit der geringsten
Verkippung geschaltet wird, wenn die Spannung ausreichend hoch ist.
-
Die 41, 42 und 43 zeigen
Querschnittsansichten weiterer Ausführungsformen. Der einfachste
Ausrichtungstyp ist eine einfache schaltbare streuende oder diffus
streuende Vorrichtung, bei der unterschiedliche Streuungsgrade beibehalten bleiben,
nachdem das Anlegen von Schaltspannungen beendet wurde; dies bedeutet,
dass die Vorrichtung bistabil ist.
-
Die 41a und 41b zeigen
eine Vorrichtung ähnlich
der von 6, wobei gleiche Bestandteile
mit gleichen Bezugszahlen bezeichnet sind. Die Vorrichtung weist
Wände 3, 4 auf,
die ein Flüssigkristallmaterial 2 enthalten,
wobei eine homöotrope
Ausrichtung auf der Innenoberfläche
der Wand 3 und eine Gitterstruktur 21 auf der
Innenoberfläche
der Wand 4 vorgesehen sind. Die Elektroden sind nicht dargestellt,
sind jedoch wie in 6. Hinter der Zelle 1 befindet
sich eine Rückplatte 30.
Die Platte 30 kann absorbierend sein, eine oder mehrere
Farben aufweisen und kann gleichmäßig oder mit verschiedenen
Farben oder verschiedenen Absorptionsgraden oder Reflexionsgraden
bei jedem Pixel gepixelt sein. Das Flüssigkristallmaterial kann nematisch, cholesterinisch
oder cholesterinisch mit großer Ganghöhe sein
und kann gegebenenfalls einen zugesetzten dichroitischen Farbstoff
enthalten.
-
41a zeigt einen Schaltzustand, in dem sich alle
Flüssigkristallmoleküle in einem
Schaltzustand mit hoher Verkippung befinden. 41b zeigt den
anderen Schaltzustand, in dem sich ausgewählte Bereiche in einem planaren
Zustand befinden. Die Vorrichtung kann zwischen einer streuenden
Vorrichtung, 41b, oder einer reflektierenden
Vorrichtung, 41a, geschaltet werden, wobei
die Vorrichtung in der gleichen Farbe wie die Rückplatte 30 erscheint.
-
Alternativ
enthält
das Flüssigkristallmaterial 2 einen
Farbstoff, und die Rückplatte 30 ist
ein Reflektor. In diesem Fall weist der Zustand von 41a mit gleichmäßig hoher Verkippung zur Oberfläche eine
hohe Reflexion auf, und der variable planare Zustand von 41b absorbiert einfallendes Licht, wodurch ein
optischer Kontrast erzielt wird.
-
Die 42a und 42b sind
den 41a und 41b ähnlich,
wobei eine Mikroprismenplatte 31 hinzugefügt ist.
Hierdurch wird die Rückstreuung in ähnlicher
Weise verstärkt,
wie dies von Kanemoto et al. in Proceedings of the International
Displays Research Conference (1994), Seiten 183–186, Monterey, California,
USA, 10. bis 13. Oktober 1994, beschrieben wurde. Die Vorrichtung
wird zwischen dem nichtstreuenden Zustand, 42a,
und dem streuenden Zustand, 42b,
geschaltet. In diesem streuenden Zustand wird ein Teil des Lichts,
das nahe der Normalrichtung auf die Vorrichtung fällt, rückgestreut,
wobei jedoch der überwiegende
Teil in Vorwärtsrichtung
gestreut wird. Dies führt
zu einem sehr schlechten Kontrast der Anzeige. Durch Einbringen
von einer oder mehreren Prismenplatten, wie dargestellt, wird der
effektive Winkel des Lichts, das durch die Kombination aus Vorrichtung
und Prismenanordnung hindurchgeht, vergrößert. Im streuungslosen oder
schwach streuenden Zustand führt
dies lediglich zu einem geringen Verlust an Auflösung der Vorrichtung, während im
stärker
streuenden Zustand der Durchlasswinkel ausreichend groß wird,
so dass eine totale innere Reflexion an der rückseitigen Oberfläche der
Prismenanordnung hervorgerufen wird. Auf diese Weise wird der Rückstreugrad
erhöht,
und zwar auf Kosten der Auflösung
der Vorrichtung. Durch Verwendung einer zweiten Prismenanordnung,
die gekreuzt zur ersten angeordnet wird, sind weitere Erhöhungen möglich.
-
43 zeigt
eine weitere Ausführungsform, die
eine herkömmliche
Zelle 33 mit einem verdrillt-nematischen Flüssigkristall
und Elektroden 34, 35, die so angeordnet sind,
dass sich eine gepixelte Anzeige ergibt, und eine reflektierende
(oder halbreflektierende) Rückplatte 36 aufweist.
Oberhalb der Zelle 33 befindet sich eine Vorrichtung 1 der
vorliegenden Erfindung, die der von 40 ähnelt und
Wände 3, 4 und Gitter 21 auf
beiden Wänden 3, 4 aufweist.
Die Bereiche mit einem bistabilen Gitter 21 auf einer Wand
liegen teilweise den flachen Bereichen der anderen Wand gegenüber.
-
Die
herkömmliche
Zelle 33 arbeitet mit hoher Auflösung und geringer Parallaxe
im Reflexionsmodus oder im Transflexionsmodus. Wenn die Anzeige allerdings
von einer gerichteten (nichtdiffusen) Lichtquelle betrachtet wird,
zeigt die Anzeige eine starke spiegelartige Reflexion und ist daher
nicht lesbar. Es ist üblich,
diesen Nachteil durch Verwendung eines festen Diffusors auf der
Vorderseite der Vorrichtung zu vermeiden. Bei der vorliegenden Erfindung
wirkt die Vorrichtung 1 als variabler Diffusor, so dass
die kombinierten optischen Eigenschaften leicht eingestellt werden
können,
wobei nur eine nichtsignifikante Erhöhung der Verlustleistung der
vollständigen
Anzeige auftritt. Die Vorrichtung 1 kann ein einzelner Shutter
sein, der die gesamte Fläche
der Anzeige überdeckt,
oder kann in verschiedenen Bereichen selektiv schaltbar sein.
-
Ein
bekannter schaltbarer Diffusor ist in
US
5 831 698 beschrieben.
-
Im
Folgenden werden weitere Details zur Herstellung von Gittern und
Zellen angegeben.
-
BEISPIEL 1
-
Herkömmliche
Kontakt-Photoresistverfahren (wie etwa in 3 dargestellt)
können
zur Herstellung von Gittern, wie etwa denen der 5, 7, 8, 9, 10, 11 und 12, herangezogen
werden. In Fällen,
in denen zwei orthogonale Richtungen vorliegen, von denen jede im
Defektzustand eine Vorkippung aufweist, die vom Grad der Asymmetrie
oder dem Blaze des Gitters herrührt,
sollte das Licht unter einem Winkel zur Normalrichtung auf die Oberfläche und
unter einem Azimutwinkel zur Richtung beider Gitter einfallen. Fälle, in
denen die Vorkippungsrichtung über
das Gitter hinweg variiert, wie dies etwa bei 11 der
Fall ist, sind nach solchen Methoden schwieriger herzustellen, und
sie lassen sich leichter durch Anwendung von interferographischen
Verfahren mit Mehrfachstrahl herstellen. Strukturen wie die der 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 und 20 können auch
durch Anwendung der Kontaktlithographie hergestellt werden, wobei
dann entweder eine Vorkippung von Null (wenn unter Normalrichtung
einfallendes Licht zur Vernetzung des Photoresists verwendet wird)
oder eine Vorkippung resultiert, die mit der Gitterrichtung variiert
(dies führt
zu einer variablen Schaltschwelle, was für manche Anwendungen unerwünscht sein kann).
-
Im
ersten Beispiel wurde eine Gitterstruktur ähnlich der in den 7 und 8 gezeigten
Struktur unter Verwendung eines standardmäßigen kontaktlithographischen
Verfahrens hergestellt. Ein Stück
ITO-beschichtetes Glas einer Dicke von 1,1 mm wurde mit dem Photoresist
Shipley 1805 bei einer Drehzahl von 3000 min–1 30
Sekunden rotationsbeschichtet. Dies ergab eine Schichtdicke von
0,55 μm.
Die Oberfläche
wurde dann 30 Minuten bei 90°C vorerhitzt,
um überschüssiges Lösungsmittel
zu entfernen. Eine nach dem Elektronenstrahlverfahren hergestellte
Chrommaske (vergleiche
-
10) wurde dann in dichtem Kontakt mit der
Photoresistoberfläche
angebracht. Die Maske bestand aus Chromlinien von 0,5 μm, die durch
Abstände
von 0,5 μm
voneinander getrennt waren, wie in 10 dargestellt
ist. Das Muster wurde 530 Sekunden mit einer nicht gefilterten Quecksilberlampe (0,3
mW/cm2) belichtet. Die Belichtung wurde
unter einem Winkel von 60° zur
Normalrichtung auf die Oberfläche
und mit der Komponente in der Substratebene unter einem Winkel von
45° zu beiden
Gitterrichtungen in der Maske vorgenommen.
-
Dieses
Verfahren führte
zu einer Vorkippung im Defektzustand für jeden Teil des Gitternetzes
von 45° (das
heißt,
die zenithalen bistabilen Zustände waren
Vorkippungen von 45° und
90°). Anschließend wurde
die Rotationsentwicklung 10 Sekunden bei einer Drehzahl von 800
min–1 mit
einem Gerät
Shipley MF 319 vorgenommen, wonach mit entionisiertem Wasser gespült wurde.
Dies führte
zur Ausbildung der Gitternetzoberfläche mit einer Teilung von 1,0 μm. Der Photoresist
wurde dann durch Belichtung mit tiefem UV (254 nm) und anschließendes zweistündiges Erhitzen
auf 180°C
gehärtet.
Schließlich
wurde die Oberfläche
durch Behandlung mit dem homöotropen
Ausrichtungspolymer JALS 688, Schleudern bei 300 min–1 und
30 Sekunden Erhitzen auf 180°C
homöotrop
gemacht. Dann wurde eine Flüssigkristallzelle
von 4 μm
durch Anordnen dieser zenithalen bistabilen Netzoberfläche gegenüber einer
flachen, homöotropen
Oberfläche
unter Anwendung des gleichen, oben beschriebenen JALS 688-Prozesses
aufgebaut. Diese gegenüberliegende
Oberfläche
wurde durch Erzeugung einer dünneren
Schicht (0,2 μm) von
Shipley 1805 in ähnlicher
Weise wie bei der Gitteroberfläche
hergestellt, jedoch ohne die Gitterbelichtung. Aus einer Gitteroberfläche und
einer flachen Oberfläche
wurde unter Verwendung eines Randversiegelungsklebers, der Glaskügelchen
von 20 μm
als Abstandshalter enthielt, eine Zelle aufgebaut. Die Zelle wurde
mit dem handelsüblichen
nematischen Flüssigkristall
MLC 6602 gefüllt
(erhältlich
von E. Merck, Deutschland), der über
den möglichen
Frequenzbereich und den möglichen
Arbeitstemperaturbereich eine positive dielektrische Anisotropie
sowie einen hohen Wert Δn
aufweist, um einen maximalen Beugungseffekt zu erzielen. Das Füllen wurde
durch Kapillarwirkung mit der isotropen Phase und anschließendes langsames
Kühlen
zur nematischen Phase vorgenommen.
-
Nach
dem oben im Detail beschriebenen Aufbau wurde die ITO-Schicht jedes Substrats
elektrisch kontaktiert, und Wechselstrom-Schaltimpulse wurden mit einem Tastgrad
von 100:1 angelegt. Das Signal bestand aus geradlinigen Impulsen
einer typischen Dauer von 0,1 bis 100 ms und einer Spannung von
20 bis 100 V. Tastverhältnisse
von 50:1 bis 500:1 wurden angewandt, und eine Wechselspannungs-Signalform
einer Frequenz von 1 bis 100 kHz und einer Größe Vrms von 0 bis 10 V wurde überlagert.
Andere elektrische Signale, wie etwa das in GB 9521106.6 verwendete
Multiplexsignal, könnten
ebenfalls verwendet werden. Die resultierenden Änderungen in der Textur bei
Betrachtung zwischen gekreuzten Polarisatoren unter Verwendung eines
Lichtmikroskops sind in den 22, 23 und 24 dargestellt.
-
Die
Zelle wurde mit Licht von einer Helium-Neon-Laserlichtquelle beleuchtet,
und das resultierende Beugungsbildmuster wurde auf einen Schirm
projiziert. Ein bistabiles Umschalten wurde zwischen dem streuenden
und dem nichtstreuenden Zustand erzielt; die entsprechenden Ergebnisse
sind in den 25, 26 und 27 dargestellt.
Die Zelle wurde auch mit einer Wolfram-Weißlichtquelle beleuchtet; es
wurde festgestellt, dass sie in einem Zustand schwach streuend und
im anderen Zustand durchlässig
war, wobei wiederum jeder Zustand elektrisch unter Verwendung von
Impulsen geeigneter Polarität
und geeigneter Dauer und Größe ausgewählt wurde.
-
BEISPIEL 2
-
Eine ähnliche
Zelle wie die von Beispiel 2 wurde auch in diesem Fall unter Verwendung
von Zinksulfid-Substraten anstelle von herkömmlichem Glas hergestellt.
Diese Zelle wurde dann für
die Verwendung im IR durch Abbildung eines warmen Gegenstands unter
Verwendung einer IR-Camera getestet, die im Wellenlängenbereich
von 3 bis 5 μm empfindlich
war. Der Kontrast zwischen dem streuenden Zustand und dem nichtstreuenden
Zustand ergab sich als signifikant höher als der bei optischen Wellenlängen beobachtete
Kontrast, so dass ein Bild, das im nichtstreuenden Zustand klar
erkennbar war, nach dem Umschalten in den streuenden Zustand durch
die Zelle abgedunkelt wurde.
-
BEISPIEL 3
-
Eine
dritte Zelle wurde nach dem gleichen Verfahren wie im vorhergehenden
Beispiel hergestellt, wobei die Zelle jedoch mit dem Flüssigkristall E7
gefüllt
wurde, in den 2 Gew.-% eines schwarzen dichroitischen Farbstoffs
eingemischt waren (vergleiche zum Beispiel Bahadur Liquid Crystals:
Applications and Uses, Band 3, Kapitel 11, World Scientific Press).
In diesem Fall wurde ein Kontrastverhältnis von etwa 2:1 zwischen
den beiden Schaltzuständen für Lichteinfall
unter Normalrichtung aufgrund des Unterschieds in der optischen
Absorption zwischen den beiden Zuständen festgestellt. Dies wurde
noch dadurch verbessert, dass die Zelle im Reflexionsmodus betrieben
wurde, wobei die flache Oberfläche
einer Seite der Zelle mit einer reflektierenden Aluminiumschicht
beschichtet wurde.
-
BEISPIEL 4
-
Im
vorhergehenden Beispiel war die Streuung sehr schwach und für eine Anzeigevorrichtung nicht
attraktiv. Der Grund hierfür
war, dass die Größe der Variation
der Ausrichtungsrichtung innerhalb der Substratelemente auf Längenskalen
signifikant höher
war als die Wellenlänge
des einfallenden Lichts. Zur Sicherstellung eines höheren Streuungsgrades für optische
Wellenlängen
wurde ein Substrat unter Verwendung einer Maske mit ähnlicher
Struktur wie bei der Maske von 6b hergestellt,
wobei die Teilung des Gitters 0,15 μm betrug und die Merkmale der
konstanten Vertiefungsrichtung eine mittlere Breite von etwa 0,6 μm aufwiesen.
Die kleineren Größen der
Merkmale wurden unter Verwendung eines frequenzverdoppelten Argonionenlasers
(bei 257 nm, vergleiche zum Beispiel Hutley, ibidem, S. 99) erzielt, der
zur Entwicklung des im tiefen UV arbeitenden Photoresists PMGI verwendet
wurde. Bei diesem Beispiel wurde das Substrat mit Lichteinfall unter Normalrichtung
bestrahlt. Nach der Entwicklung wurde die Oberfläche mit einem fluorhaltigen
Chromkomplex als homöotropes
grenzflächenaktives
Mittel beschichtet und von einer zweiten, flachen, homöotropen
Oberfläche
20 μm beabstandet.
Die Zelle wurde dann wieder wie in Beispiel 1 mit BLO36 gefüllt und
zum Umschalten zwischen einem durchlässigen Zustand und einem streuenden
Zustand verwendet. Es wurde ferner festgestellt, dass die Vorrichtung
einen mäßigen Grad
an Rückstreuung
ergibt. Dies wurde bei einer polarisatorfreien Anzeigeanordnung
ausgenützt,
in der die Vorrichtung vor einem schwarzen (oder farbigen) Hintergrund
angebracht wurde. Dies ergab ein Kontrastverhältnis von etwa 4:1 für Licht mit
Einfall unter Normalrichtung, was für einige Anzeigeanwendungen
geeignet ist, wobei die geringe Leistungsaufnahme, die Bistabilität und die
mechanische Dauerhaftigkeit primäre
Anforderungen darstellen.
-
Weitere
Verbesserungen hinsichtlich der Helligkeit des rückstreuenden Zustands wurden
unter Verwendung einer holographischen Reflektorplatte erzielt,
wie sie in
US 3 910 681 beschrieben
ist. Diese Platte sammelt einfallendes Licht, reflektiert aber Ausgangslicht
teilweise zurück,
wodurch zahlreiche Lichtwege durch die Streuvorrichtung erzielt werden.
-
BEISPIEL 5
-
Das
Verfahren von Beispiel 4 wurde auch zur Herstellung einer Oberfläche von
statistisch voneinander beabstandeten Mikroporen, wie in 9 dargestellt, herangezogen, wobei jedes
Loch eine Tiefe von etwa 0,2 μm
und einen Durchmesser von 0,35 μm
besaß.
Dies ergab gegenüber
den vorhergehenden Beispielen einen verbesserten Streuzustand und einen
verbesserten nichtstreuenden Zustand.
-
BEISPIEL 6
-
Ein
Glassubstrat, das zuvor mit dem Leiter ITO beschichtet und in geeigneter
Weise geätzt
worden war, wurde durch Rotationsbeschichtung bei 3000 min–1 für 30 Sekunden
mit einer Photoresistschicht von SU8 versehen. Die Probe wurde dann
10 Minuten bei 100°C
vorerhitzt und anschließend
3 Minuten mit UV-Licht
belichtet und 30 min auf 160°C
erhitzt. Diese Schicht wurde zur Erzeugung einer Barriereschicht über der
ITO-Elektrode verwendet. Dann wurde das Gitter darüber aufbeschichtet,
das nach folgendem Prozess hergestellt wurde. Der Photoresist Shipley
1813 wurde durch Drehbeschichtung bei 3000 min–1 für 30 Sekunden
aufgebracht und dann 60 Sekunden bei 115°C erhitzt, wodurch eine Schicht
einer Dicke von 1,55 μm
gebildet wurde. Eine Einfach-Gittermaske
mit einer Teilung von 1,2 μm
(wie in 3 dargestellt) wurde gegen
diese Oberfläche
gepresst, die mit intensivem Licht von einer UV-Lichtquelle (1 kW
OAI Quecksilber-Xenon-Bogenlampe, Intensität 30 mW/cm2)
6 Sekunden belichtet. Die Maske wurde dann um 90° umorientiert, wonach wiederum
6 Sekunden belichtet wurde.
-
Das
Doppel-Gitter wurde dann durch Rotationsbeschichten mit Shipley
MF 319 bei 800 min–1 während 10 Sekunden entwickelt,
wonach mit doppelt entionisiertem Wasser gespült wurde. Das Doppel-Gitter
wurde dann im harten UV gehärtet
und 2 Stunden auf 180°C
erhitzt. Die Oberfläche
der Doppel-Gitterstruktur wurde dann mit homöotropen Ausrichtungspolymer
JALS 688 (von Japan Synthetic Rubber Company) durch Drehbeschichten
bei 300 min–1 überschichtet,
wonach 60 s auf 180°C
erhitzt wurde. Unter Verwendung dieser Doppel-Gitter-Oberfläche sowie
eines flachen Substrats, das ebenfalls mit JALS 688 beschichtet
worden war, wurde eine Zelle von 4,5 μm aufgebaut.
-
Die
Zelle wurde dann mit dem Flüssigkristallmaterial
MLC 6204 von Merck, Deutschland, gefüllt. Die Zelle wurde anfänglich von
der isotropen Phase abgekühlt,
um den Defektzustand über
der gesamten aktiven Fläche
zur erzeugen. Die Defekte in diesem frischen Zustand waren von erheblich
größerem Ausmaß als die
von 29 oder 35 und
zeigten eine vernachlässigbare
Streuung von Laserlicht. Die Zelle wurde dann an einem Signalformgenerator
für beliebige
Signalformen angeschlossen, der ein geeignetes elektrisches Signal
lieferte. Das bei allen Versuchen verwendete Signal war ein Einzelimpuls
einer Polarität
von +V und einer Dauer τ,
dem sich unmittelbar ein Impuls von –V und einer Dauer von τ anschloss,
wonach eine Periode von 1000 τ bei
0 V und danach ein zweiter bipolarer Impuls, dieses Mal jedoch mit
umgekehrter Polarität
(–V und
danach +V), folgten.
-
Es
war eine Einrichtung vorgesehen, mit der die Impulsfolge unterbrochen
werden konnte, wobei, wenn kein Signal anlag, die Zelle in einem
ihrer Zustände
bei Feld Null verblieb. Wenn eine Impulsfolge einer Amplitude von
40 V und einer Zeitschlitzdauer von 3 ms angelegt wurde, wurde festgestellt,
dass die Zelle zwischen einem hellen und einem dunklen Zustand schaltbar
war. Die Transmission wurde mit einer Photodiode (und einem Augenempfindlichkeitsfilter)
erfasst, und die zeitliche Variation wurde mit einem Speicheroszilloskop überwacht.
Das zeitliche Ansprechen, das in 30 dargestellt
ist, zeigt klar den Unterschied zwischen den beiden beobachteten Zuständen; vergleiche
auch die 31 und 32. Bei
Beispiel 6 trat ein Abklingen des optischen Ansprechens im hellen
Zustand (Defektzustand) auf, da die Defekte anfänglich koaleszierten. Es wurde
angenommen, dass dies deswegen eintrat, weil das Gitter flach war.
-
BEISPIEL 7
-
Es
wurde ein zweites Doppel-Gitter nach dem gleichen Verfahren hergestellt,
das bei Beispiel 6 angewandt wurde, wobei jedoch in diesem Fall
der Photoresist Shipley 1818 (der eine Photoresist-Dicke von 2,18 μm ergab)
verwendet wurde und jedes der orthogonalen Einfach-Gitter während einer
Dauer von 9 Sekunden belichtet wurde. Dieser Prozess führt zu einer
tieferen Doppel-Gitterstruktur, verbunden mit der Absicht, die Bistabilität zu verbessern. Sowohl
der frische Zustand als auch der geschaltete Defektzustand dieser
Probe wiesen erheblich kleinere Domänen als im Fall von Beispiel
6 auf, und der kontinuierliche Zustand war zwischen gekreuzten Polarisatoren
sogar noch dunkler. Dies bedeutete, dass im Defektzustand ungefähr die doppelte
Transmission gemessen wurde und ein Kontrast von 70:1 erzielt wurde.
Die Variation sowohl der Transmission im hellen Zustand als auch
des Kontrasts mit der Zellenorientierung waren ebenfalls kleiner
als im Fall von Beispiel 6. Dies beruht zum Teil darauf, dass kein Abklingen
der Transmission im hellen Zustand unmittelbar nach der Impulsrückflanke
des angelegten Feldes (vergleiche 26) auftrat.
Beispiel 7 ergab ebenfalls einen höheren Streuungsgrad für Laserlicht und
ein bevorzugtes optisches Aussehen bei Verwendung als Vorrichtung.
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Alternative
Herstellungsverfahren für
statistische zenithale bistabile Oberflächen sind folgende:
Zenithale
bistabile Oberflächen
können
auch unter Anwendung von anderen Techniken hergestellt werden, als
sie üblicherweise
zur Herstellung von Gittern herangezogen werden. Ein neues Verfahren,
das bei der vorliegenden Erfindung angewandt wird, beruht auf gemischten
Ausrichtungen. Ein Verfahren ist in dem Patent von Harada et al.,
EP 0 732 610 A2 ,
beschrieben, bei dem zwei oder mehr Polymere unterschiedlicher Löslichkeit
in einem Lösungsmittel
gemischt und durch Rotationsbeschichten auf ein geeignetes Substrat
aufgebracht werden, wobei Mikrotröpfchen erzeugt werden, die
von der Oberflächenenergie
des Substrats abhängen,
um die Tröpfchengröße und die
Tröpfchenform
zu kontrollieren. In Beispiel 5 dieses Patents wurden die Polymeren
PAS und Poly-4-vinylbiphenyl im Verhältnis 10:1 im Lösungsmittel
N-Methylpyrrolidon (NMP) gemischt, wobei die Konzentration 3 Gew.-%
betrug. Rotationsbeschichtung und 1 Stunde Erhitzen auf 200°C führten dann
zu einer 50 nm dicken Ausrichtungsschicht mit unregelmäßig beabstandeten
oberflächlichen
Vorsprüngen
einer Höhe
von etwa 30 nm und mit einem Durchmesser von 50 nm. Bei der vorliegenden
Erfindung wurde diese Oberfläche
dann mit einem niedrigenergetischen grenzflächenaktiven Mittel, wie etwa einem
fluorhaltigen Chromkomplex, oder einem Silan (z. B. ZLI 3334) als
homöotrope
Mittel beschichtet. Die hohe Dichte der sehr kleinen Streuzentren
führte zu
einem hochstreuenden Zustand, obgleich der Kontrast wegen des relativ
hohen Streuungsgrades im anderen Zustand schlecht war, da einige
Bereiche vorlagen, in denen der Defektzustand monostabil blieb.
Dies ist ein Problem, das zahlreichen Nicht-Gitter-Verfahren gemeinsam
ist, da es oft schwierig ist, den gleichen Grad von Oberflächenkontrolle
zu erzielen. Es wurde allerdings festgestellt, dass durch Verwendung
eines der Polymerlösung
zur Unterstützung
der Kontrolle der Größe der Mikrotröpfchen zugesetzten
grenzflächenaktiven
Mittels eine gewisse Verbesserung möglich war. Weitere Beispiele
sind ebenfalls möglich,
wozu die Verwendung von zwei nicht miteinander mischbaren homöotropen
Ausrichtungspolymeren, die Verwendung eines Polymers mit unterschiedlicher
Löslichkeit
in zwei nicht miteinander mischbaren Lösungsmitteln, etc., gehören.
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Ähnliche
Verfahren können
auch zur Herstellung einer mikroporösen Oberfläche herangezogen werden, bei
denen die Ausrichtungsschicht in gleicher Weise wie bei PDLC-Verfahren
erzeugt wird (das heißt
unter Anwendung photoinduzierter, thermisch induzierter oder Lösungsmittel-induzierter Phasentrennung
(PIPS, TIPS oder SIPS), die beispielsweise von Doane in Bahadur, "Liquid Crystals: Applications
and Uses, Band 1, World Scientific, 1990, S. 361, abgehandelt sind).
Das Monomer enthaltende Lösungsmittel
(manchmal in Verbindung mit einem geeigneten Photoinitiator verwendet,
wenn der PIPS-Prozess
angewandt wird), wird durch Rotationsbeschichten aufgebracht, wobei
ein Oberflächenfilm
mit einer genau kontrollierten Dicke erhalten wird.
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Oberflächen des
in den 17, 18, 19 und 20 gezeigten
Typs sind durch sorgfältige
Kontrolle der Lösungskonzentrationen,
der Temperatur, der Benetzungseigenschaften der darunter liegenden
Oberfläche,
etc., möglich.
Alternativ kann ein feines Aerosolspray von Monomertröpfchen zur
Beschichtung einer homöotropen
Oberfläche
herangezogen werden, die gehärtet
(thermisch und/oder optisch) und erforderlichenfalls mit einem homöotropen
grenzflächenaktiven
Mittel beschichtet wird. In diesem Beispiel dient die anfängliche
Beschichtung mit dem grenzflächenaktiven
Mittel sowohl als Ausrichtungsmittel für den Flüssigkristall als auch als Netzmittel,
das den Kontaktwinkel der Tröpfchen
vor der Härtung
vergrößert, wodurch
gut ausgebildete steile Merkmale korrekter Form zur Erzielung zenithaler
Bistabilität
sichergestellt werden.