DE599892C - Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze - Google Patents
Anordnung zum Schutz elektrischer LeitungsnetzeInfo
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- DE599892C DE599892C DES91604D DES0091604D DE599892C DE 599892 C DE599892 C DE 599892C DE S91604 D DES91604 D DE S91604D DE S0091604 D DES0091604 D DE S0091604D DE 599892 C DE599892 C DE 599892C
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H1/00—Details of emergency protective circuit arrangements
- H02H1/0038—Details of emergency protective circuit arrangements concerning the connection of the detecting means, e.g. for reducing their number
- H02H1/0046—Commutating the detecting means in dependance of the fault, e.g. for reducing their number
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- Emergency Protection Circuit Devices (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
11. JULI 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21c GRUPPE 68 so
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*) Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. Mai 1929 ab
Wenn in einem elektrischen Leitungsnetz ein Fehler auftritt, so soll nach Möglichkeit
nur die fehlerhafte Leitungsstrecke abgeschaltet werden. Aus diesem Grunde sorgen
richtungsempfindliche Relais dafür, daß überhaupt nur eine solche Leitungsstrecke abgeschaltet
werden kann, in die der Fehlerstrom hineinfließt. Das richtige Arbeiten einer derartigen selektiven Schutzeinrichtung
ist aber in Frage gestellt, wenn nicht allein solche Relais vorhanden sind, die bei Kurzschluß
ansprechen, sondern auch solche Relais, die bei Erdschluß ansprechen; denn Richtungsrelais,
die die Abschaltung bei einem Kurzschluß mit überwachen, sind auf die
. nacheilenden Kurzschluß ströme eingestellt, während Erdschlußströme kapazitiver Natur
sind und daher der Spannung voreilen. Das kann falsche Richtungsanzeige zur Folge
haben. Auch die Erdschlußrichtungsrelais können fehlerhaft arbeiten, z. B. dann, wenn
ein Doppelerdschluß auftritt.
Um diese Unsicherheiten zu beseitigen, wird die Auswahl der verschiedenen Abschaltrelais
von der verketteten Spannung abhängig gemacht, und zwar so, daß ein Abfallen einer oder mehrerer verketteter Spannungen
unter eine bestimmte Grenze das Erdschlußrelais außer Tätigkeit setzt, d. h. dasjenige
Relais, das beim Auftreten eines Summenstromes oder eines Spannungsunterschiedes
zwischen dem Nullpunkt des Netzes und Erde anspricht. Dafür wird dann die andere
Schutzeinrichtung, die bei Kurzschluß ansprechen soll, eingeschaltet, so daß sie die
Schalterauslösung betätigen kann.
Die Schaltung eines Ausführungsbeispieles ist in Abb·. 1 dargestellt. Von den Sammelschienen R1 S, T 'gehen zwei parallele Drehstromleitungen
ι und 2 aus. Die .Phasen der " ersteren sind mit rlt S1, tv die der anderen
mit r2, S2, t2 bezeichnet. In die Phasen T1
und tt der einen Leitung und r2, t2 der anderen
Leitung sind die Stromwandler 3,4, S, 6 eingeschaltet. Die Sekundärspulen der Stromwandler
3 und S liegen in Reihe; ein etwa auftretender Differenzstrom wirkt auf die
eine Stromspule 7 eines richtungsempfindlichen Relais 9; ebenso sind die Sekundärspulen
der Stromwandler 4 und 6 hintereinandergeschaltet. Ein zwischen ihnen auftretender
Differenzstrom wirkt auf eine zweite Stromspule 8 des Relais. Die beiden
beweglichen Systeme, deren Spannungsspulen ebenfalls angedeutet und in bekannter Art an
die Netzphasen angeschlossen sind, sind miteinander mechanisch gekuppelt. Je nachdem
ob ein Kurzschlußstrom in der Leitung 1
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Or. Joachim Sorge in Berlin.
oder in der Leitung 2 fließt, macht das Richtungsrelais
9 bei 10 oder 11 Kontakt und legt dadurch die Auslösespule 12 oder 13 für
die Ölschalter 14 oder 15 an die Stromquelle 16. Die Leitung von der Relaiszunge 17 zu
der Stromquelle 16 ist aber im allgemeinen durch einen Umschalter 18 unterbrochen,
nämlich solange ein Relais 19 stromlos bleibt. Dieses kann von einer Stromquelle
20 über drei parallel liegende Schalter 21, 22, 23 Strom bekommen. Diese Schalter werden
durch Relaisspulen 24, 25, 26 offen gehalten, solange die verketteten Spannungen,
an die sie angeschlossen sind, normale Höhe haben. Sobald aber auch nur eine der
verketteten Spannungen, z. B. zwischen R und S, infolge eines Kurzschlusses unzulässig
gesunken ist, läßt das Relais 26 den Schalter 23 los, so daß das Relais 19 Strom bekommt
und den Schalter 18 an seinen Kontakt 27 anlegt. Der Kontakt 28 wird infolgedessen
unterbrochen. Der Stromkreis für eine der Auslösespulen 12 oder 13 wird geschlossen.
Die Rückleitung von den Auslösespulen zur Stromquelle geht über zwei Hilfskontakte 37>
38, die nur geschlossen sind, wenn beide Leitungen ι und 2 in Betrieb sind.
Ist aber die Ungleichheit der Ströme in den Leitungen 1 und 2 die Folge eines Erdschlussses,
so schließt das Relais 9, das gern möglichst empfindlich eingestellt wird, ebenfalls
einen seiner Kontakte 10 oder 11. Eine Auslösung der Schalter kommt aber dadurch
nicht zustande, weil die verketteten Spannungen in Ordnung sind. Für diesen Fehlerfall
ist aber das Erdschlußrelais 29 vorgesehen. Es liegt mit seiner Stromspule an der Verbindungsleitung
der Stromwandlergruppen 30 und.31, die in bekannter Weise den Sumtnenstrom
aller drei Leitungen, soweit er von Null verschieden ist, ergeben. Liegt der Erd-'
Schluß außerhalb der parallelen Leitungen 1 und 2, so ist der Summenstrom in beiden Leitungen
der gleiche, und die Stromspule des Erdschlußrelais bleibt stromlos; sie spricht
"aber an, wenn infolge eines in einer dieser Leitungen aufgetretenen Erdschlusses die
Summenströme verschieden groß sind. Die Spannungsspule des Erdschlußrelais 29 wird
von einem Spannungswandler 32 erregt, der zwischen dem Nullpunkt 33 und Erde liegt
und, solange kein Erdschluß vorliegt, spannungslos bleibt. Die Zunge 34 des Erdschlußrichtungsrelais
29 schließt entweder ihren Kontakt 35 oder ihren Kontakt 36, wodurch die Stromquelle 16 über den Umschalter 18
und den Kontakt 28 an eine der Auslösespulen 12 oder 13 angelegt wird.
Ist der Erdschluß aber ein Doppeler dschluß, so wird dadurch auch die verkettete
Spannung zwischen zwei Phasen beeinflußt, und das Relais 19 unterbricht den Kontakt 28,
so daß das Erdschluß relais 29 keine Auslösung herbeiführen kann. Die Auslösung wird vielmehr dem Kurzschlußrelais 9 überlassen.
Da ein etwa fließender Erdschlußstrom infolge seiner kapazitiven Natur der Spannung
um 900 voreilt, kann es vorkommen, daß das Richtungsrelais 9 überhaupt nicht öder infolge
Zufälligkeiten oder Ungenauigkeiten ■falsch ansprechen würde. Ein falscher Ausschlag
tritt insbesondere dann ein, wenn die Phasennacheilung des Kurzschlußstromes dadurch
berücksichtigt ist, daß die Spannungsspule an einer Phase angeschlossen ist, deren Spannung mit einem solchen nacheilenden
Kurzschlußstrom in besserer Übereinstimmung ist. Der falsche Ausschlag des Richtungsrelais 9 kann aber kein Unheil
anrichten, da der Kontaktkreis gemäß der Erfindung gesperrt ist.
An Hand von Abb. 2 und 3 ist erkennbar, daß bei bestimmten Arten von Doppelerdschlüssen
das Erdschlußrelais 29 falsch ansprechen würde. Beiden Abbildungen ist ein Doppelerdschluß zugrunde gelegt, bei dem die
eine Fehlerstelle in der Leitung 1 der beiden parallelen Leitungen liegt, die andere Fehlerstelle
aber jenseits der Sammelschienen R, S, T. Bei Abb. 2 ist dieser Fehler jenseits
der Sammelschienen in der Phase R, der in der Leitung 1 aber in der Phase ^1 aufgetreten.
Der Verlauf des durch die Erde fließenden Kurzschlußstromes und des infolgedessen im
Sekundärkreis der Stromwandler verlaufenden Summenstromes ist durch Pfeile angedeutet.
Bei Abb. 3 dagegen liegt der Fehler, der außerhalb der Sammelschienen entstanden
ist, an der Phase 5 und der in der Leitung 1 an der Phase r±. Die auch hier eingezeichneten
Pfeile lassen erkennen, daß der Kurzschlußstrom den umgekehrten Verlauf nimmt, das Erdschluß relais 29 also nach der entgegengesetzten
Seite zum Ausschlag bringen würde. In einem der beiden Fälle würde also die gesunde Leitung abgeschaltet werden. Da
aber gemäß der Erfindung bei diesen Doppelerdschlüssen infolge des Zusammenbruches
der verketteten Spannung RS das Erdschlußrelais gesperrt wird, wird die falsche Abschaltung
verhütet.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze gegen Erdschluß und Kurzschluß, dadurch gekennzeichnet, daß bei Vorhandensein einer Erdschluß- und einer Kurzschlußschutzeinrichtung, je nachdem ob alle verketteten Spannungen oberhalb einer bestimmten Grenze liegenoder ob mindestens eine verkettete Spannung unter diese Grenze gesunken ist, die eine oder die andere von den beiden Schutzeinrichtungen eingeschaltet ist.
- 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verketteten Spannungen (24, 25, 26) über ein Hilfsrelais (19) auf einen Umschalter (18) wirken, der in der einen Stellung die Auslösung durch die Kurzschlußschutzeinrichtung (17) und in der anderen Stellung die Auslösung durch die Erdschlußschutzeinrichtung (34) vorbereitet.
- 3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdschlußschutzeinrichtung eingeschaltet ist, solange alle verketteten Spannungen oberhalb einer bestimmten Grenze liegen, und daß die Kurzschlußschutzeinrichtung nur eingeschaltet ist, wenn mindestens eine der verketteten Spannungen unter diese Grenze gesunken ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES91604D DE599892C (de) | 1929-05-09 | 1929-05-09 | Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES91604D DE599892C (de) | 1929-05-09 | 1929-05-09 | Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE599892C true DE599892C (de) | 1934-07-11 |
Family
ID=7516612
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES91604D Expired DE599892C (de) | 1929-05-09 | 1929-05-09 | Anordnung zum Schutz elektrischer Leitungsnetze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE599892C (de) |
-
1929
- 1929-05-09 DE DES91604D patent/DE599892C/de not_active Expired
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