-
Einfach wirkende Luftpumpe für Massage Die Erfindung bezieht sich
auf einfach wirkende Luftpumpen für Massage, die mit zwei Abschlußvorrichtungen
in der Nähe der beiden Zylinderenden versehen sind. Die bekannten Pumpen dieser
Art, die von Hand oder motorisch angetrieben sind, besitzen entweder selbsttätig
durch den Unter- oder Überdruck in der Pumpe oder beim Bewegen des Kolbens mitbetätigte
Druck- und Saugventile oder solche Ventile, die, im Zylinder oder im Kolben angebracht,
nur ein Ab- oder Kleinstellen der Pumpe ermöglichen.
-
Gemäß der Erfindung werden als Abschlußvorrichtungen handgesteuerte
konische oder zylindrische Hähne oder einfache Niederschraubventile verwendet, so
daß die Massagepumpe sowohl für Saug- als auch für Druckmassage unter gleichzeitiger
Ermöglichung einer beliebigen Dosierung für die Saug- und Druckwirkung verwendbar
ist.
-
Derartig wirkende Pumpen sind zwar an sich nicht neu, jedoch befindet
sich bei diesen nur an dem einen Zylinderende ein mit Ventilen versehener Dreiwegehalin
und erfolgt bei diesen die Dosierung durch eine gesondert vorgesehene drehbare Kapsel,
die den Luftzugang zur Pumpe mehr oder weniger schließt.
-
Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes und seine Vorteile gegenüber
einfacher Saug- und Druckpumpen, wie sie für Massagezwecke Verwendung finden, erläutert
das Ausführungsbeispiel, und zwar zeigt Abb. z die Pumpe mit teilweise geschnitten
gezeichnetem Zylinder in der äußersten Druckstellung des Kolbens, Abb. ä mit teilweise
geschnitten gezeichnetem Zylinder in äußerster Ansaugstellung des Kolbens und =
Abb. 3 die Luftpumpe im Blick von oben mit den außenliegenden, von Hand verstellbaren
Hähnen.
-
In den Darstellungen ist k der Handhebel, der bei i gelenkig mit der
Kolbenstange la verbunden ist und um den Bolzen l schwingt. d ist der Zylinder,
der auf dem Gelenk c abgestützt ist und dort auf der Grundplatte a sitzt. e ist
der Kolben, der an der Kolbenstange h sitzt, die durch eine Führung m im Zylinder
d in für einseitig wirkende, ärztliche Pumpen bekannter Weise so geführt ist, daß
die Luft aus dem Zylinder d entweichen bzw. einströmen kann, die von der Rückseite
des Kolbens e ausgestoßen bzw. angesaugt wird, wenn der Kolben e mit Hilfe der Handhabe
k im Zylinder d hin und her bewegt wird. Die Rückseite des Kolbens e und des zugehörigen
Zylinderdeckels x ist daher für die Pumpe nach dem Ausführungsbeispiel wirkungslos.
r ist eine Massageglocke; die auf die Haut oder die betreffende Körperstelle aufgedrückt
wird. t2 ist ein Hahn, der eine Bohrung w1 in der Zylinderwandung d regelt. Dieser
Hahn t2 und damit die Bohrung w1 sitzen unmittelbar vor der vorderen Fläche z des
Kolbens e, wenn dieser gemäß
Abb. z sich in voller Saugstellung
befindet. Der Hahn t1 regelt eine Zylinderbohrung w2, die ganz nahe an dem vorderen
Zylinderdeckel y angebracht ist, also sich vor dem Kolben e befindet, wenn sich
derselbe gemäß Abb. i in voller Druckstellung befindet. Der Hahn s regelt die Verbindung
zwischen der Pumpe und der Glocke r.
-
Durch diese Anordnung der Pumpe wird es möglich, je nach dem gewollten
Heilzweck sowohl Druckstöße als auch Saugstöße in ununterbrochener Folge hintereinander
allein, ferner aber auch Druckstöße und Saugstöße abwechselnd zu erzeugen. Zugleich
können die Druckstöße und Saugstöße ständig in feinster Abstufung in der Leistung
und der Härte bewirkt werden.
-
Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes in seinen verschiedensten
Einstellmöglichkeiten ist folgende: i. Wenn der Kolben e gemäß Abb. 2 die volle
Saugstellung einnimmt, kann durch Schlie13en beider Hähne 1i und t2 die zwischen
der Glocke r und dem Kolben ein dem Zylinder d und dem Verbindungsschlauch befindliche
Luftsäule mit Hilfe des beliebig schnell hin und her bewegten Kolbens e nacheinander
in entgegengesetzten Richtungen beschleunigt werden. Es entstehen infolgedessen
unter der Glocke r positive und negative Druckstöße, die auch als Unter- und Überdrücke
wirken können, so wie dies bei Massagepumpen bekannt ist. Bei diesen Massagepumpen
liegt die Größe der Leistung der Massage einesteils in der Geschwindigkeit, mit
der gepumpt wird bzw. der Motor umläuft, und andererseits in der Einstellung des
Hahnes s, der die Leistung einzustellen gestattet. Diese an sich bekannte Wirkung
der Massagepumpen gestattet der Erfindungsgegenstand ebenfalls, und zwar dann, wenn
.beide Hähne t1, t2 geschlossen sind, da die Luft hinter dem Kolben e durch die
Führung m stets entweichen und einströmen kann und nur die Kolbenfläche z des Kolbens
e die Druck- und Saugstöße in der Glocke r erzeugt.
-
2. Durch völliges Schließen der in Abb. 3 angegebenen Hähne t, t2
und damit der Wanddurchbrechungen w2 und w1 während des Saughubes läßt sich beim
Erfindungsgegenstand bei zwischen jedem Hub liegender Handverstellung eine Aufeinanderfolge
von kräftigen Saughüben ermöglichen, ohne daß dazwischenliegende Druckhübe vorhanden
sind, wenn am Ende eines Saughubes der Hahn t1 geöffnet und durch den Querschnitt
w2 der Zylinderwand langsam Luft zum Ausgleich bzw. zur Aufhebung des Unterdruckes
eingelassen wird. Gleichzeitig muß dabei bei geöffnetem Hahn t1 und damit des Ouerschnittes
w2 im Zylinder d auch der Kolben e wieder in die Saugstellung gemäß Abb. i zurückbewegt
werden, wobei der Luftinhalt des Zylinders d durch den Querschnitt w2 nach außen
gedrückt wird. Wenn dabei die Massagestelle infolge von Entzündungen oder anderen
Verhältnissen gegen Druck sehr empfindlich ist und vor Druck geschützt werden muß,
wird vor dem Zurückführen des Kolbens e der Durchgangshahn s geschlossen und nach
Erreichung der in Abb. i dargestellten Stellung wieder geöffnet, worauf ein neuer
Saugstoß erzeugt werden kann. Zur Abstimmung der Stärke und Härte des Saugstoßes
kann dabei der Kolben e zur Erzeugung des Unterdruckes mit Hilfe des Handhebels
k beliebig weit in den Zylinder d hineingezogen werden.
-
3. Umgekehrt können auf den kranken oder zu behandelnden Körperteil
nur Druckstöße von beliebiger Stärke und Härte ausgeübt werden, ohne daß unzulässige
Saugstöße dazwischenliegen, wenn die beiden in Abb. 3 dargestellten Hähne t1 und
t. in der Zeit geschlossen gehalten werden, während der der Kolben e gemäß der Stellung
nach Abb. 2 mit Hilfe des Handhebels k beliebig schnell und tief in den Zylinder
d hineingestoßen wird. Vor dem Zurückziehen ,des Kolbens e kann der Hahn t1 geöffnet
und. der Durchgangshahn s geschlossen werden, wodurch verhütet ist, daß sich unter
der Glocke r während der Rückbewegung des Kolbens e ein Unterdruck ergibt, so daß
eine beliebige Aufeinanderfolge von nur Druckstößen ermöglicht ist.
-
q.. Ebenso ist es möglich, durch entsprechendes Aneinanderreihen der
Arbeitswege, wie sie unter 2 und 3 beschrieben sind, abwechselnd Druckstöße und
Saugstöße von beliebiger und verschiedener Stärke und Härte zu erzeugen, was in
vielen Fällen ebenfalls nötig sein kann, Bei Ausführung des Saughubes tritt dabei
stets mehr oder weniger Luft durch den Hahn t, in den Zylinderraum ein und umgekehrt
beim Druckhub aus. Dabei kann durch entsprechendes Verstellen des Hahnes t1 zwischen
und während der Saug-und Druckhübe der Saughub schwächer gemacht werdW als der Druckhub,
und umgekehrt.
-
Durch Schließen des Hahnes t, und Öffnen des Hahnes t2 können nacheinander
kräftige Druckhübe und kräftige Saughübe gegeben werden, weil am Ende des Saughubes
die Kolbenfläche z des Kolbens e in der Stellung nach Abb. 2 durch
den Querschnitt w1 des göffneten Hahnes t. Luft ansaugt und jedesmal mehr oder weniger
den im Zylinder d und unter der Glocke r entstandenen Unterdruck entspannt. Die
Wirkungsweise dieses abwechselnden Druck- und
Saugstoßes ist eine
völlig ändere wie die Wirkung der Pumpe, die unter r beschrieben ist, wo beide Hähne
t, und t2 geschlossen sind. Durch entsprechende Verstellung des Hahnes t#. in Verbindung
mit der Geschwindigkeit der Kolbenbewegung e oder des motorischen Antriebes ergibt
sich eine sehr genaue Einstellung der Stärke und Härte des Druck-.und Saughubes,
wobei der Arzt durch entsprechende Verstellung des Hahnes t2 während des Arbeitens
der Pumpe oder zwischen den einzelnen Hüben eine feine Abstimmung der Pumpenwirkung
und damit der Erschütterungswirkung erzeugen kann.
-
6. Durch Öffnen beider Hähne t1 und t2 können die Saughübe fast völlig
wirkungslos und durch zwischendurch vorgenommenes Schließen des Hahnes t1 die Druckstöße
beliebig wirkungsvoll gestaltet werden.
-
7. Es ist dabei nicht notwendig, wie unter 6 angenommen, die Hähne
t1 und t2 und insbesondere den Hahn t1 zwischen jedem Saughub und Druckhub zu verstellen,
sondern es läßt sich mit einiger Übung, insbesondere bei motorisch ,angetriebener
Pumpe, die Massagewirkung bzw. die Erzeugung von Druck- und Saugstößen durch Verstellen
der Hähne 1i und t2 während des Arbeitens der Pumpe abstimmen und abstufen, so daß
ganz eigentümliche Erschütterungswirkungen entstehen.