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Werkzeug zum Griffigmachen von Reifenmänteln In der Praxis ergibt
sich häufig die Notwendigkeit, Reifenmäntel von Kraftfahrzeugen griffig zu machen
oder ihre Griffigkeit, nachdem sie infolge Abnutzung verlorengegangen ist, wieder
herzustellen. Dies geschieht durch Einarbeiten von Nuten, Rillen oder sonstigen
Vertiefungen. Bei fabrikneuen Reifenmänteln sind solche Nuten vorhanden. Nach längerer
Benutzungsdauer arbeitet sich die Gummilauffläche in der Umgebung der Vertiefungen
ab, wodurch die Vertiefungen ganz oder teilweise verschwinden, so daß der Reifenmantel
nicht mehr genügend Haftung am Boden hat. Infolgedessen kommt es schon auf mäßig
schlüpfrigen Straßen zum Schleudern des Wagens, die Bremswirkung wird unzureichend,
und es kann nicht mehr mit Sicherheit der Wagen genau in die gewünschte Richtung
gelenkt werden. Obgleich die Gummistärke derartiger um die Tiefe der anfänglichen
Rillen abgefahrener Reifenmäntel an sich noch für viele Zehntausende von Fahrkilometern
ausreichen würde, sind derartige ungriffig gewordene Reifenmäntel verhältnismäßig
entwertet, weil die anfängliche Fahrsicherheit nicht mehr besteht.
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Es ist bereits früher vorgeschlagen worden, die abgenutzten Laufflächen
von Vollgummireifen dadurch wieder griffig zu machen, daß an Stelle der unwirksam
gewordenen Rillen andere Rillen eingearbeitet werden. Einälteres, diesem Zweck dienendes
Stoßwerkzeug wies ein rinnenförmiges, am einen Ende. zugeschärftes Messer auf, welches
in der Längsrichtung der' herzustellenden Rille durch den Reifenmantelstoff getrieben
werden und einen Streifen gleich dem Querschnitt der herzustellenden Rille auf einmal
herausholen sollte, wobei der Gummispan ungefähr in Richtung der Rille verblieb.
Ein derartiges Werkzeug hatte einen sehr großen Widerstand zu überwinden, weshalb
es mittels Hammerschläge oder besser mittels eines Preßluftkolbens vorwärts getrieben
werden mußte, und außerdem bestand die Gefahr, daß es sich verlief, d. h. daß statt
geradliniger Rillen genau von der gewünschten Tiefe unregelmäßig geformte Rillen
von wechselnder Tiefe hergestellt wurden.
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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Nachteils und besteht
darin, daß ein Ziehhobel mit einem schiefstehenden rinnenförmigen, auf Spanstärkc
einstellbaren Schneidemesser versehen ist, das den herausgeschnittenen Span sogleich
nach dem Abtrennen aus der Rillenrichtung entfernt und durch dessen Rinnen Schmiermittel
zur Schneidstellung geführt wird. Das Herausarbeiten der Rillen kann -schichtenweise,
d. h. Span für Span geschehen, so daß nach und nach die gewünschte Rillentiefe zustande
kommt. Indessen ist ein solches Vorgehen nicht notwendig, vielmehr kann ein Span
von der vollen killentiefe in einem Arbeitsgang entnommen werden. Dabei wird der
Widerstand, den das Werkzeug zu überwinden hat, dadurch innerhalb einer angemessenen
Grenze
gehalten, daß während des Arbeitsvorganges der Arbeitsstelle
ein zugleich .kühlend wirkendes Schmiermittel zugeführt wird, ferfer dadurch, daß
der Span bald nach der Abtrennung vom Reifenmantel aus der Richtung der erzeugten
Rille abgelenkt wird.
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Zur näheren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes dient die Zeichnung,
auf welcher Abb. i zeigt, wie der Hobel an der Lauffläche eines ungriffig gewordenen
Reifenmantels angreift.
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Abb. 2 ist teils die Seitenansicht des Hobels, teils ein Längsschnitt
desselben. Der Schnitt ist nach der Linie II-11 der Abb. 3 geführt.
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Abb. 3 ist die zugehörige Oberansicht und Abb. q. der Querschnitt
des rinnenförmigen Hobelmessers.
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Der Hobelkörper b hat den zum Ziehen dienenden Griff a. Das rinnenförmige
Hobelmesser c ist in einer schiefen Nut des Körpers b angeordnet und wird durch
Verschieben längs dieser Nut so eingestellt, daß es um die gewünschte Spantiefe
e unter die Unterfläche des Körpers b vorsteht: In der eingestellten Lage wird das
Hobelmesser c mit einer Spannschraube d . festgestellt, die in einer quer über die
Hobelmessernut reichenden, am Körper b befestigten Brücke verschraubbar ist und
an einem Befestigungsstück f angreift, das ,sich in den- oberen Teil der Höhlung
-des rinnenförmigen Messers c legt. Das Befestigungsstück f hat in ungefähr i5 mm
Abstand von der Schneide des ?Messers f eine schiefe Ablenkfläche, die den erzeugten
Span aus der Bahn der zutretenden Schmierflüssigkeit ablenkt.
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In das Befestigungsstück fist ein Rohr g eingesetzt, das an der Unterseite
des Befestigungsstückes offen -mündet. Auf das Rohr g wird ein Schlauch h gesteckt,
der an einen Schmierflüssigkeitsbehälter angeschlossen ist. Entweder kann die Schmierflüssigkeit
unter Druck stehen oder der gewünschte Druck kann dadurch erzeugt werden, daß der
Behälter in passender Höhe, z. B. 4 m über der Arbeitsstelle, aufgestellt wird.
Die Scbmierrnittelzufuhr unterhalb des Spanes zur Schneide dient nicht nur dazu,
um den bei der Hobelarbeit zu überwindenden Widerstand zu verkleinern, sondern auch
dazu, um ein sauberes Arbeiten zu ermöglichen.
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Um für ausreichende.Schmierung zu sorgen und dabei doch an Schmiermittel
zu sparen, ist dafür gesorgt, daß die Schmiermittelzufuhr zu Beginn des Arbeitshubes
des Hobels einsetzt und am Ende des Arbeitshubes aufhört. Zu diesem Zweck ist auf
dem unteren Ende des Zuleitungsschlauches 1z eine Schlauchklemme angebracht. Bei
der gezeichneten Ausführungsform besitzt die Schlauchklemme i die Gestalt einer
Zange mit dem Gelenk il und mit einander überkreuzenden Schenkeln i2, i3:. Das durch
Flachdrücken abzusperrende Schlauchende befindet sich zwischen dem Gelenk il und
der fiTberkreuzungsstelle der Schenkel i2, i3. Der Schenkel, i3 ist mit dem Hobelkörper
b starr verbunden. Das Ende des Schenkels i2 ist an einen Drahtzug hl angeschlossen,
der durch das Rohr k eines Bowdenzuges hindurchgeht. Das andere Ende des Drahtzuges
k1 ist mit einer Blattfeder l verbunden, die mit ihrem unteren Ende am Griff a befestigt
ist.
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jedesmal beim Vorwärtsziehen des Hobelgriffes a wird die Feder
l an den Griff a angedrückt. Diese Bewegung überträgt sich auf den Schenkel
i2, so daß während des Vorwärtshubes des Hobels die Flüssigkeitszuleitung geöffnet
bleibt. Am Ende des Arbeitshubes läßt der Arbeiter mit dem Griff a zugleich die
Feder Z los, so - daß sich die Schlauchklemme i selbsttätig schließt.
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Die Verwendung eines Ziehhobels bietet den Vorteil, daß der Arbeiter
die Arbeitsstelle vor Augen hat und den Arbeitsvorgang genau überwachen kann.