DE545144C - Beim Auflaufen des Anhaengers auf den Zugwagen wirkende Bremsvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine selbsttätige Bremsvorrichtung für Fahrzeuganhänger, besonders Anhänger für Kraftfahrzeuge. Sie ermöglicht es, die selbsttätig zur Wirkung gelangende Bremskraft im voraus der Belastung des Anhängers oder der zu befahrenden Wegstrecke anzupassen und außerdem die Bremse des Anhängers auch unabhängig vom Zugwagen von Hand zu schalten. Zwecks selbsttätiger Steuerung der Bremse ist an dem Anhänger in der üblichen Weise eine verschiebbare Zugstange angeordnet, die an einem am Anhänger gelagerten Hebel angreift, der mit einem Ende auf die Anhängerbremse einwirkt, und dessen Drehpunkt auf einer Schraubenspindel einstellbar angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist die Schraubenspindel an einem um die Achse des Deichselgelenkes schwenkbaren Arm angelenkt. Daher kann die Stellung der Bremsteile von der Lage der Anhängerdeichsel unabhängig sein.

Die Zeichnungen zeigen als Beispiel für die Ausführung der Erfindung schematisch in Abb. ι bis 3 die Seitenansicht eines Anhängers, und zwar mit angezogener Bremse (Abb. 1), mit unter Einwirkung der Zugkraft gelöster Bremse (Abb. 2) und mit von Hand gelöster Bremse (Abb. 3).

Abb. 4 bis 6 zeigen in größerem Maßstabe die Einrichtung für die Verstellung der Bremse von Hand, und zwar ebenfalls nacheinander die Stellung der Teile bei angezogener Bremse (Abb. 4), bei unter Einwirkung der Zugkraft gelöster Bremse (Abb. 5) und bei von Hand gelöster Bremse (Abb. 6).

Abb. 7 zeigt den Grundriß des Kupplungsgestänges,

Abb. 8 in größerem Maßstabe Seitenansieht und teilweisen Schnitt des Kupplungsgestänges in der Bremsstellung,

Abb. 9 in der Stellung nach Verschiebung der Zugstange unter Einwirkung der Zugkraft.

Am hinteren Teil des Anhängers befindet sich eine Feder C, die mit dem einen Ende an einer Schraube D für Spannungsregelung, mit dem anderen an dem größeren Arm eines Hebels E befestigt ist. Der Hebel B ist um eine Achse B schwingbar. An seinem kleineren Arm F ist eine Stange angelenkt, die den mit den Bremsklötzen verbundenen Bremshebel A verstellt. Die Bremsklötze wirken auf die Hinterräder des Anhängers.

Der Hebel E ist durch ein Drahtseil R mit einem Hebel L verbunden (Abb. 4, 5 und 6). Der Hebel L ist an einer Spindelmutter M angelenkt und an der Zugstange H schwenkbar gelagert. Am Kopfende der Zugstange befindet sich eine Kupplungsöse G. Die Zugstange H wird durch eine Feder / (Abb. 8 bis 9) in ihre Normalstellung gebracht. Die Feder / greift an den Enden über Bunidringe H', H', von denen der eine an der Hülse / anliegt, die von den zusammenlaufenden Armen der Anhängerkupplungsgabel gebildet wird. Mit einem

Handrad Q (Abb. 4, 5 und 6) kann die Spindel N angetrieben werden, die an einem um die Achse P des Deichselgelenks schwenkbaren Arm angelenkt ist. Bei ihrer Drehung wird die Spindelmutter M und mit ihr der obere Drehpunkt des an der Zugstange gelagerten Hebels L verschoben. Die Zugstange H ist in einer Hülse 0 verschiebbar gelagert. Die Hülse 0 ist um einen Zapfen P, dessen Achse mit der Drehachse der Kupplungsgabel übereinstimmt, am Drehgestell des Anhängers schwenkbar gelagert. Wenn der Anhänger vom Zugwagen auf ebener Strecke gezogen wird, verschiebt sich t5 unter Einwirkung der Zugkraft die Zugstange H und spannt dabei die Feder /. Bei der Verschiebung wird der Hebel L aus der Lage nach Abb. 1 und 4 in die Lage nach Abb. 2 und 5 gedreht. Dabei wird mittels des Drahtseiles R gegen die Wirkung der Feder C auch der Hebel E um die Achse B gedreht und der Bremshebel A verstellt, so daß die Bremse gelöst ist. Der Anhänger wird dann also ohne Bremswiderstand gezogen.

Kommen die Fahrzeuge auf eine abschüssige Strecke, so kann unter Einwirkung des Anhängergewichts oder bei Bremsung des Zugwagens die Zugkraft zwischen Zugwagen und Anhänger aufgehoben werden. Die Feder / entspannt sich dann, und der Bund der Kupplungsöse legt sich an den Ring K der Hülse /. Der Ring K kann vorzugsweise aus nachgiebigem Stoff bestehen. In dieser Lage nehmen die Teile die in Abb. 1 und 4 dargestellte Lage ein. Das Drahtseil R zieht nicht mehr an dem Hebel E, so daß die Feder C den Bremsdruck gleichmäßig auf den Bremshebel A übertragen kann. Der Anhänger wird dann also gebremst. Wenn die Fahrstrecke wieder eben verläuft oder ansteigt, wird die Zugstange H wieder nach vorn gezogen, so daß die Bremse selbsttätig gelöst wird.

Bei der Lösung des Anhängers vom Zugwagen wird die Bremse selbsttätig angezogen, der Anhänger also unabhängig von seiner Last oder dem Streckenprofil gebremst.

Wenn der Anhänger ohne Zugwagen verschoben werden soll, muß die Bremse gelöst werden können. Zu diesem Zweck wird mittels des Handrades Q die Spindel N gedreht, bis die Spindelmutter M in die in Abb. 3 und 6 dargestellte Lage gerückt ist. Der Hebel L wird dann in derselben Richtung gedreht wie beim Herausziehen der Zugstange, so daß die Bremse gelöst wird.

Die Verstellbarkeit der Spindelmutter M kann auch zur Regelung der Bremsvorrichtung benutzt werden. Die Bremse stellt eine Sicherungsvorrichtung gegen Unfälle bei Bruch in den Kupplungsteilen, und ungewollter Lösung des Anhängers während der Fahrt dar. Außerdem kann das Kupplungsgestänge niemals auf dem Boden aufliegen, wenn der Anhänger nicht gebremst ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Beim Auflaufen des Anhängers auf den Zugwagen wirkende Bremsvorrichtung, bei der eine an der Anhängerdeichsel verschiebbare. Zugstange an einem am Anhänger gelagerten Hebel angreift, der mit einem Ende auf die Anhängerbremse einwirkt, und dessen Drehpunkt auf einer Schraubenspindel einstellbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenspindel an einem von der Deichsel unabhängigen, um die Achse des Deichselgelenkes schwenkbaren Arm angelenkt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen