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Von einem umlaufenden Motor bewegtes Rutschengetriebe mit Kapselung
Die von einem umlaufenden Motor bewegten Schüttelrutschengetriebe müssen zwei wesentlichen
Bedingungen genügen. Sie müssen eine günstige Bewegungsform der Rutsche ergeben,
und es müssen mit Rücksicht auf die in Schüttelrutschenbetrieben sich entwickelnden
großen Staubmengen die empfindlichen Teile des Getriebes staubdicht gekapselt sein
und tunlichst auch in einem Ölbad laufen. Die Bedingung einer günstigen, dem in
Abb. i dargestellten Zeitgeschwindigkeitsdiagramm entsprechenden oder nahekommenden
Rutschenbewegungsform läßt sich mit einem Getriebe bekannter Art erzielen, welches
aus einem Vorgelege, einer Kurbel oder Kurbelscheibe, einer Zugstange und einem
deren Bewegung weiterleitenden Schwinghebel besteht und bei welchem eine gute Rutschenbewegungsform
beispielsweise durch eine kurze Bemessung der Zugstange und durch eine bestimmte
Winkelstellung des Schwinghebels in bezug auf die Kurbelstellung sich erreichen
läßt. Die Getriebe dieser Art sind bisher aber nicht oder nur unvollkommen gekapselt,
indem beispielsweise jener Schwinghebel mittels einer Zugstange unmittelbar oder
durch Zwischenschaltung einer Kreuzkopfführung und eines zweiten Schwinghebels mit
der Rutsche verbunden ist; hierbei liegen entweder sämtliche Getriebeteile vollkommen
frei, oder das Getriebe ist lediglich von einer auf den Lagergestellen ruhenden
Blechhaube bedeckt, zwischen den Lagergestellen aber offen und daher ebenfalls ungeschützt
gegen Verstaubung. Oder man verwendet anstatt jener mit der Kurbel verbundenen Schwinge
eine zweite Kurbel, welche ihrerseits durch eine Zugstange mit der Rutsche verbunden
ist; in diesem Fall befindet sich die zweite Kurbel außerhalb eines das Vorgelege
und die erstere Kurbel enthaltenden Gehäuses, und infolgedessen ist jene Kurbel,
also ein sehr empfindlicher Getriebeteil, ohne Schutz gegen die Verstaubung. Diese
Ausbildung hat den weiteren Nachteil, daß eine umlaufende Achse durch das Gehäuse
hindurch nach außen geführt ist, deren Lager gleichfalls eindringendem Staub ausgesetzt
sind. Diese Ausbildung hat den weiteren Nachteil, daß die freifliegend angeordnete
Kurbel sehr empfindlich gegen einen praktisch unvermeidlichen schiefen Angriff der
zu der Rutsche führenden Verbindungsstange ist und daß infolgedessen häufig Kurbel-
oder Kurbelzapfenbrüche auftreten.
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Das Rutschengetriebe gemäß der Erfindung kennzeichnet sich demgegenüber
dadurch, daß das aus einem Vorgelege, einer Kurbel oder Kurbelscheibe, einer Zugstange
und einem die Bewegung der Zugstange weiterleitenden Schwinghebel bestehende Getriebe
in einem Gehäuse untergebracht ist, aus welchem lediglich die die Schwinghebel tragende
schwingende Welle herausragt, die außerhalb des Gehäuses
mittels
eines oder mehrerer Schwinghebel und einer Angriffsstange ihre Schwingbewegung auf
die Rutsche überträgt. In diesem Fall befindet. sich lediglich jener zweite mit
der Rutsche durch eine Angriffsstange verbundene Sch#vingr hebel außerhalb des Gehäuses;
dieser Schwiß@= hebel ist aber ein unempfindlicher Getriebeteil; da er nur eine
geringe Bewegung ausführt; ebenso wie die aus dem Gehäuse herausrägende schwingende
Welle, so daß ein Eindringen -von Schmutz in die Lager ,dieser Welle d_ en Zustand
des Lagers wenig beeinträchtigt. Ferner kann im vorliegenden Fall die den äußeren
Schwinghebel mit der Rutsche verbindende Angriffsstange an einem Gabelkopf des Schwinghebels
angreifen, wodurch diese Verbindung gegenüber einer schief gerichteten Kraftbearispruchung
weniger empfindlich wird als ein freiliegender Kurbelzapfen. Die Verwendung einer
schwingenden Welle mit äußerem Schwinghebel ermöglicht ferner, diese Welle hoch
in dem Getriebegehäuseund damit außerhalb der Teilfuge des Gehäuses zu verlagern,
was für die Aufnahme der Kräfte durch diese Lager günstig ist, ohne daß sich hierdurch
die Bauhöhe des Gehäuses vergrößert, während bei Anordnung einer äußeren Kurbel
im Fall einer hohen Verlagerung der Kurbelwelle infolge des Umlaufs der Kurbel und
weil die Kurbelwelle zumeist ein großes Zahnrad trägt, die Bauhöhe des Gehäuses
sich vergrößern würde. Ferner ermöglicht im vorliegenden Fall die vollkommene Kapselung
des Getriebes, sämtliche. Teile desselben in einem Ölbad laufen zu lassenf Werden
die beiden Schwinghebel in bezug au ihre Winkelstellung zueinander veränderlich
auf der Welle angeordnet, so kann hierdurch auch noch die Bewegungsform der Rutsche
beeinflußt und gegebenenfalls sogar die Förderrichtung der Rutsche umgekehrt werden.
Außerdem läßt sich auch die Schwingwelle in ihrer Lagerebene um 18o' versetzt einbauen,
so daß das Getriebe nach Wahl rechtsseitig oder linksseitig neben der Rutsche aufgestellt
werden kann.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Getriebes
in Abb. 2 in einem senkrechten Schnitt nach II-II der Abb. 3, in Abb. 3 in einem
senkrechten Schnitt nach III-III der Abb. 2 und in Abb. q. in einem waagerechten
Schnitt nach IV-IV der Abb. 2.
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Der nicht dargestellte Antriebsmotor, beispielsweise ein Elektromotor
oder ein Preßluftzahnradmotor oder -kapselmotor o. dgl., treibt die Vorgelegeräder
a, b, c; das Zahnrad c sitzt auf einem prismatischen Stumpf el der Kurbel
e, welche ihre Drehbewegung mittels einer Zugstange f auf eine im Ausführungsbeispiel
einärniige Schwinge g überträgt. Die Zugstange f ist; um eine günstige Rutschenbewegungsform
zu erzielen, im Verhältnis zum Radius der -Kurbel -e kurz bemessen; zu diesem Zweck
känn-'sie beispielsweise in an sich bekannter Art aus einem in sich geschlossenen
Rahmen mit in diesen eingefügten Zapfenlagern bestehen. Ferner ist zur Begünstigung
der Bewegungsform auch die Hebelarmlänge der Schwinge g sowie ihre Winkelstellung
in bezug auf die Zugstange f . abgestimmt. Die Schwinge g überträgt ihre Bewegung
mittels einer Achsei auf eine Schwinge j. Die gesamten Getriebeteile, also die Vorgelegeräder,
die Kurbel, die Zugstange, der Schwinghebel g und die Schwingachse i, sind in einem
vollkommen geschlossenen, waagerecht geteilten Gehäuse la untergebracht, aus welchem
lediglich dieAchsei herausragt, die außerhalb des Gehäuses lt die Schwinge
q trägt. Die Schwinge j ist mittels einer Verbindungsstange k mit der Rutsche
y verbunden. Durch eine entsprechende Veränderung der Winkelstellungen der Schwingen
g und p _ zueinander sowie in bezug auf die Kurbel f läßt sich die Bewegungsform
der Rutsche von Fall zu Fall beeinflussen sowie auch bei einer entsprechend größeren
Verstellung einer der Schwingen, am einfachsten derjenigen j, die Förderrichtung
umkehren, so daß der Antrieb ohne Veränderung seiner Aufstellung z. B. wechselweise
zum Antrieb von in gleicher Wegrichtung liegenden, aber in umgekehrter Richtung
fördernden -, Rutschen Verwendung finden kann.