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Patentiert im Deutschen Reiche vom 28. August 1928 ab
Zur Entwicklung
von Lichtpausen sind Vorrichtungen bekannt, bei welchen die Entwicklerflüssigkeit
mittels einer Feuchtwalze auf die lichtempfindliche Seite der Pause übertragen wird.
Bei diesen Vorrichtungen hat man mehrere hintereinanderliegende Feuchtivalzen oder
auch ein endloses Band vorgesehen, das durch- ein die Entwicklerlüssig:keit enthaltendes
Becken hindurchgeführt wird und gegen das auf einem Teil seiner Bahn die zu entwickelnde
Pause angelegt wird.
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Demgegenüber ist bei der Entwicklungsmaschine nach .der Erfindung
eine besondere Walzenanordnung getroffen, die eine je nach der Art des Papiers und
der zu entwickelnden Zeichnung verschiedene, genau regelbare Einstellung .der zu
übertragenden Feuchtigkeitsmenge zuläßt. Hierzu ist sowohl die Anfeuchtwalze als
das Flüssigkeitsbecken :gegenüber einer zwischen diesen vorgesehenen Übertragungswalze
verschieblich angeordnet. Es ergibt sich hierdurch eine sehr einfache Regelharkeit
der aufzutragenden Flüssigkeitsmenge, was bei den modernen, hochempfindlichen Papieren
von großer Bedeutung ist. Bei der neuen Vorrichtung wird nur die zur Entwicklung
umbedingt notwendige Flüssigkeitsmenge auf das Papier gebracht, so daß die Pausen
gebrauchsfertig und trocken abgenommen werden können. Zu diesem Zweck ist auch noch
eine besondere Trockenwalze vorgesehen und die die Pause gegen die Anfeuchtwalze
drückende Andrückwalze so .gelagert, daß sie im Leergang oder beim Übergang von
einem schmaleren Pausenformat zu einem. breiteren jeweils gegen die Trockenwalze
geschwenkt und getrocknet werden kann und so die Rückseite der hindurchgeführten
Pausen vor Befeuchtung bewahrt bleibt.
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Die Verstellbarkeit .der Anfeuchtwalze, des Flüssigkeitsbecl<:ens
sowie der Andrückwalze ist auf anderen Fachgebieten, z. B. für das Auftragen der
Farbe an Druckmaschinen, an sich bereits bekannt.
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Ein Ausführungsbeispiel der neuen Vorrichtung ist in der Zeichnung
veranschaulicht. Abb. i zeigt eine Stirnansicht der Vorrichtung und Abb. 2 in Seitenansicht
einen Schnitt nach Linie A-B der Abb. i.
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Wie aus den Abbildungen ersichtlich, sind zwischen den Seitenteilen
eines Rahmens a mehrere Walzen übereinander angeordnet. Die untere Walze b, .die
zur Übertragung der Flüssigkeit auf die Feuchtwalze c dient, taucht in ein die Entwicklerflüssigkeit
enthaltendes Becken d ein. Um die übertragungswalze b mehr oder weniger tief in
das Becken d eintauchen zu können, ist dieses in lotrechter Richtung verschieblich
angeordnet. Hierzu sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei mit dem Becken
d verzapfte Handschrauben dl vorgesehen, die sich mit Gewinde im Rahmensteg a' oder
einem
Teil des Gestelles führen und das Becken diesem .gegenüber abstützen. Wie .ersichtlich,
kann man durch Einstellen der Handschrauben dl die Höhenlage des Bekkens cl ändern.
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Die beiden Walzen b und c sind drehbar in Kulissensteinen gelagert,
welche in Führungen des Gestelles a angeordnet sind. Während die untere Walze b
gegenüber dem Gestell a unverschiebdich ist, kann die Feuchtwalze c mittels der
mit ihren Kulissensteinen verzapften und in dem Rahmen a geführten Stellschrauben
cl in lotrechter Richtung verstellt werden. Hierdurch ist es möglich, die Feuchtwalze
c in mehr oder weniger enge Berührung mit der Übertragungswalze b zu bringen und
dadurch den Grad der Befeuchtung dieser Feuchtwalze entsprechend den jeweiligen
Betriebsverhältnissen einzustellen.
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Der Antrieb der Übertragungswalze b erfolgt über ein Zahnraid- oder
Schneckengetriebe b1 mittels eines Motors oder von Hand. Die Feuchtwalze c wird
von der Walze b z. B. durch Gummiriemen oder Schlauchfederriemen e angetrieben,
und zwar zur besseren Verteilung und Verreibung der Entwicklerflüssigkeit in gleichem
Drehsinn wie die Übertragungswalze, so daß also beide Walzen in entgegengesetzter
Richtung aneinander v orbeigleiten. Selbstverständlich können die beiden Walzen
b und c auch durch ein Zahnradgetriebe o. dgl. gekuppelt sein.
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Über die Feuchtwalze c werden die belichteten Lichtpausen geführt.
Hierzu ist noch über der Walze c eine in lotrechter Richturig verschieblich angeordnete
Schleppwalze f vorgesehen, die durch ihr E'i@gengewicht auf die Feuchtwalze c gedrückt
wird. Bringt man nun eine Lichtpause zwischen die beiden Ua.Talzen c und f, wobei
die belichtete Seite zur Walze c hin zu legen ist; so wird die Pause von den umlaufenden
Walzen hindurchgezogen und kann an der anderen Seite abgenommen werden. Dabei überträgt
die Feuchtw alte die Entwicklerfiüssigkeit auf die belichtete Seite der Pause, wodurch
das Bild entsteht.
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Da beim Leergang der Vorrichtung oder beim Durchführen von schmälen
Formaten die Schleppwalze f ganz oder zum Teil angefeuchtet wird, ist, um ein Verschmutzen
der Rückseite der nächsten Pause oder einer breiteren Pause zu vermeiden, eine besondere
Einrichtung zum Trocknen der Schleppwalze (vorgesehen. Die Schleppwalze ist an jedem
Ende in einer z. B. winkelförmigen Gleitschiene g gelagert, die sich mit einem Schlitz
g' auf am Gestell a angebrachten Zapfen ,oder Rollen führt. Mittels des Fußhebels
h und der Schubstangen i können die Teile g und die Schleppwalze f gehoben
und diese mit einer Trockenwalze 1z in Berührung gebracht werden. Diese Trockenwalze
k ist in einem geringen Abstand über der Walze f in Ansätzen des Gestelles a drehbar
gelagert und mit einem saugfähigen Stoff überzogen. Der Antrieb der Trockenwalze
erfolgt über den Riemen l von der Walze c aus, könnte aber auch durch ein Zahnradgetriebe
o. dgl: erfolgen. Ebenso ist es möglich, -die Trockenwalze zum Zwecke einer besseren
Trockenwirkung elektrisch oder mit Dampf zu heizen. Die Übertragungswalze b, Feuchtwalze
c und Sc'bleppwalze f werden zweckmäßig mit einem Gummimantel überzogen. Etwa in
der Höhe der Berührungsstelle der Feucht- und Schleppwalze kann man noch zu beiden
Seiten dieser Walzen einen An- und Ablegetisch anbringen.
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Die Handhabung der Vorrichtung ergibt sich aus obiger Beschreibung.
Vor Inbetriebnahme wird das Becken b mit der Entwicklerflüssigkeit gefüllt und mittels
, der Handschrauben b1 in gewünschter Höhe eingestellt. Die belichtete Pause wird
mit der belichteten Seite zur Feuchtwalze c hin zwischen diese und die Schleppwalze
an der einen Seite eingeführt und an der anderen Seite fertig abgenommen. Nach einem
Leergang der Maschine oder nach dem Durchführen von Lichtpausen schmaleren Formats
wird jeweils vor Einführung einer neuen Lichtpause die Schleppwalze f mittels der
Trockenwalze k getrocknet.
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Man kann auch zur besseren Verteilung der Entwicklerflüssigket der
übertragungswalze eine hin und her gehende Bewegung in Richtung der Längsachse erteilen
oder auch mehrere Übertragungswalzen anordnen usw. Die Schleppwalze kann man auch
so anord- j nerv daß sie im Leergang sich selbsttätig von der Feuchtwalze entfernt
und während des Durchführens der Lichtpausen mittels eines Fußhebels an die Feuchtwalze
angepreßt werden muß. Auch würde es keine Schwie- i rigkeit bieten, die Schleppwalze
derart mit dem Antrieb zu kuppeln, ,daß sie selbsttätig jeweils nach dem Durchführen
einer Lichtpause mit der Trockenwalze in Berührung kommt. Ebenso könnte man an der
Schlepp- 1 walze auch ein Rakel anordnen, das die von der Schleppwalze aufgenommene
Feuchtigkeit abrakelt und somit die Anordnung einer besonderen Trockenwalze entbehrlich
macht.
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Die neue Vorrichtung wurde oben beschrie- 1 ben für die Behandlung
von. Papieren, bei welchen das Bild erst durch das Aufbringen einer Entwicklerflüssigkeit
sichtbar wird, ohne daß dann noch eine weitere Behandlung erforderlich ist. Die
Vorrichtung kann auch l Verwendung finden für solche Papiere, -bei welchen das Bild
schon während der Belichtung
entsteht und dann durch das Aufbringen
einer Fixierflüssigkeit festgehalten wird. In diesem Fall tritt an die Stelle der
Entwicklerflüssigkeit die Fixierflüssigkeit. Gegebenenfalls kann man auch bei entsprechenden
Papieren zwei Vorrichtungen hintereinanderschalten, die eine Vorrichtung zur Entwicklung
des Bildes und die andere Vorrichtung zur Fixierung desselben.