DE514068C - Gipsofen mit zwei hintereinandergeschalteten Brennroehren - Google Patents
Gipsofen mit zwei hintereinandergeschalteten BrennroehrenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B11/00—Calcium sulfate cements
- C04B11/02—Methods and apparatus for dehydrating gypsum
- C04B11/028—Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained
- C04B11/036—Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained for the dry process, e.g. dehydrating in a fluidised bed or in a rotary kiln, i.e. to obtain beta-hemihydrate
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Gipsofen mit Brennröhren, welche gleichzeitig von
dem zu brennenden Gips und den heißen Brenngasen durchlaufen werden. Bei Gipsöfen
dieser Art ist es bereits bekannt, zwei Brennröhren hintereinander zuschalt en, wobei
die erste Brennröhre heißer als die zweite betrieben wird. Da aber bei diesen bekannten
Gipsöfen beide Brennröhren im Gegenstrom von dem Gips und den Brenngasen durchströmt
werden, so besteht bei ihnen sehr leicht die Gefahr, daß der Gips verbrennt. Auch ist
es bei den bekannten Gipsöfen nicht möglich, die Temperaturen der Brennröhren unabhängig
voneinander beliebig zu regeln. Infolgedessen können diese Öfen jeweils nur zur Erzeugung
von bestimmten Gipssorten bzw. -arten verwendet werden.
Diese Nachteile der bekannten Gipsöfen
ao werden erfindungsgemäß dadurch vollkommen beseitigt, daß die erste, heißere Brennröhre
eines Gipsofens im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen im Gleichstrom betrieben
wird, während zweckmäßigerweise die zweite Röhre in an sich bekannter Weise im Gegenstrom
betrieben wird. Dadurch wird ein Verbrennen des Gipses mit Sicherheit verhütet. Da infolgedessen auch bei einer Temperatursteigerung
ein Verbrennen des Gipses nicht zu befürchten ist, so ist die Möglichkeit einer beliebigen, unabhängigen Temperaturregelung
beider Brennröhren gegeben. Zu diesem Zweck werden die beiden Brennröhren in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung unabhängig voneinander durch getrennte Heizeinrichtungen
beheizt. Auf diese Weise können die Temperaturen der Brennröhren zwecks Erzeugung
sämtlicher Sorten der verschiedensten Gipsarten in ein und demselben Ofen je nach Bedarf aufeinander abgestimmt werden.
Die Wirkung des Gleichstromverfahrens bei Gipsöfen ist eine ganz eigenartige und nicht
mit der Bedeutung des Gleichstromverfahrens bei anderen Öfen, wie z. B. Kalköfen, vergleichbar.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, und zwar stellen
die Abb. 1 und 2 im Schnitt und in Aufsicht einen erfindungsgemäß ausgerüsteten Gipsofen
dar. Gemäß der Erfindung verfährt man bei der Einrichtung eines Gipsofens, der zur Behandlung
von allen möglichen Gipsarten geeignet ist, wie folgt:
In dem betreffenden Ofen werden zwei Brennröhren a1, a2 vorzugsweise übereinanderliegend
angeordnet, wobei die Achsen dieser Röhren entweder ungefähr parallel und waagerecht
liegen oder gegeneinander geneigt sind. Im letzteren Falle sind die Neigungswinkel
der Bewegungsrichtung des die Röhren durchlaufenden Stoffes angepaßt, wie weiter unten
noch angegeben ist.
Zur Erhitzung der dem Brennverfahren unterworfenen Stoffe, d.h. im vorliegenden
Falle für die Austreibung des im Gips enthaltenen Kristallisationswassers, wird eine
Heizeinrichtung vorgesehen, welche die heißen Gase derart durch die Röhren strömen läßt,
daß die obere Röhre eine beträchtlich höhere Temperatur aufweist als die untere Röhre; die
mittleren Temperaturen der die beiden Röhren durchströmenden Gase betragen z. B. ungefähr
7500 und 3500 zur Erzeugung einer bestimmten
Gipssorte; sie können aber selbstverständlich entsprechend der Größe, der
Form und der stündlichen Leistung der Röhren abgeändert werden.
Die genannte Heizeinrichtung kann mit einer einzigen Wärmequelle arbeiten; vorzugsweise
wird sie jedoch mit zwei unabhängigen Wärmequellen versehen, welche beispielsweise
aus Brennern bestehen, die mit Generatorgas gespeist werden. Die Anordnung wird in
jedem Falle so getroffen, daß die Verbrennungsgase, nachdem sie auf die gewünschte
Temperatur gebracht sind, mittels künstlichem oder natürlichem Zug durch die Röhren
strömen.
Während also die beiden Röhren von Heizgasen verschiedener Temperatur durchströmt
werden, erfolgt der Eintritt des ungebrannten, fein zerkleinerten Gipses beispielsweise durch
einen Trichter b in die obere Röhre an der Seite, an welcher die Gase am heißesten sind.
Der Gips durchläuft sodann die Röhren in derselben Richtung wie die Gase und verläßt
sie an der gegenüberliegenden Seite; ■nachdem die Masse so das erstemal bei verhältnismäßig
hoher Temperatur gebrannt worden ist, tritt sie durch einen zweiten Trichter c in die zweite Brennröhre ein, welche
sie in umgekehrter Richtung wie die heißen Gase durchläuft.
Um diese zweifache Durchströmung zu ermöglichen, kann man in bekannter Weise
folgende Mittel anwenden: Entweder ordnet man im Innern der Röhren Förderglieder in
- der Art einer Schraubenlinie an, wobei diese Förderschrauben selbst feststehen können,
während die Röhren sich drehen, oder selbst sich drehen, während die Röhren festliegen.
Oder man ordnet im Innern der Röhren feste Schaufeln oder Zwischenwände e an,
die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind; besonders bedient man sich dieser Anordnung,
wenn die Röhren, wie in der Zeichnung dargestellt, eine geneigte Lage haben
und eine Drehbewegung ausführen. Durch die Scheidewände e wird die Masse weiterbefördert
und gleichzeitig durcheinandergerührt, wodurch der Wärmeaustausch zwischen
der Masse und den heißen Gasen erleichtert wird.
Schließlich werden Entstaubungskammern f1, f2 am Austrittsende der Röhren angeordnet,
damit die von den Gasen mitgerissenen Staubteilchen sich absetzen, bevor die Gase
durch die Schornsteine g1, g" abziehen.
Die Wirkungsweise der Anlage ist folgende:
Sobald der ungebrannte Gips in die obere Röhre eingetreten ist, wird er plötzlich so
stark erhitzt, daß der größte Teil des in ihm enthaltenen Kristallisationswassers unmittelbar
ausgetrieben wird, ohne daß ein Verbrennen zu befürchten wäre, da der ungebrannte
Gips genügend Wasser besitzt, um diese Erscheinung unmöglich zu machen. Man erreicht auf diese Art, daß der größte
Teil des Wassers sich bereits beim Eintritt des Gipses in die Röhre abscheidet, und zwar
mit einem ausgezeichneten wärmetechnischen Wirkungsgrad, da die Abscheidung sich bei
einer verhältnismäßig hohen Temperatur vollzieht. Nachdem die Masse ihr Kristallisationswasser
teilweise verloren hat und an das andere Ende der Röhre gelangt ist, wird sie
von dem Trichtere aufgefangen und in die
untere Röhre abgeleitet; hier wird sie zum zweitenmal gebrannt, und zwar an sich in
derselben Weise wie in einer der bekannten, aus einer einzigen Röhre bestehenden Brennvorrichtungen,
jedoch mit dem wesentlichen Unterschied, daß die Temperatur des Gipses beim Austritt aus der unteren Röhre viel
niedriger ist als bei der üblichen Brennröhre, und daß die Gefahr nicht besteht, daß das
Enderzeugnis die Röhre in verbranntem Zustände verläßt.
Alsdann wird der Gips in einer Rinne Ii gesammelt und gegebenenfalls noch weiter
zerkleinert, was von der Mahlfeinheit des verwendeten Gipses abhängt.
Gegenüber den bekannten Öfen weist der vorliegende Ofen besonders folgende Vorzüge
auf:
Er verhindert, wie bereits erwähnt, vollkommen, daß der Gips verbrennt. 10g
Durch Regelung der Temperaturen in den beiden Röhren, die mit Hilfe von Temperaturmessern
erfolgt, und gegebenenfalls durch Regelung der Brenndauer können in dem
Ofen alle möglichen Gipsarten erzeugt werden, z. B. grober und feiner .Gips für Bauzwecke, ganz feiner Gips, Spezialgips für
Spiegelgießereien, sogenannter belgischer Gips, Modelliergips usw., und alle diese Arten
können nach Belieben mit verschiedenen Graden der Erhärtungsdauer und der Festigkeit
erhalten werden.
Der Ofen besitzt einen ausgezeichneten wärmetechnischen Wirkungsgrad, da . der
Wärmeaustausch hauptsächlich in der oberen Röhre bei verhältnismäßig hoher Temperatur
vor sich geht; dieser Wirkungsgrad kann noch
gesteigert werden, wenn man am Austrittsende der Röhren Rekuperatorkammern anbringt,
mit deren Hilfe der größte Teil der überschüssigen Wärme wiedergewonnen werden kann. Die so erhaltene Wärme kann zur
Erhitzung der Luft benutzt werden, die man mit Hilfe eines Gebläses / durch ein Rohr /
zu den Brennern leitet, wo sie als Verbrennungsluft dient. Gegebenenfalls kann man
ίο die Warmluft auch durch Düsen k in die Röhren
blasen, wo sie sich zwecks Regelung der Temperatur mit den Verbrennungsgasen vermischt.
Gleichzeitig kann dadurch ein schwacher Überdruck erzeugt werden, um einen künstlichen Zug hervorzurufen, sofern ein
solcher überhaupt angewandt werden soll. Die Wiedergewinnung der Wärme kann beispielsweise
durch Wärmeaustauschflächen erfolgen, die in den Staubkammern angeordnet werden. Man kann auch vorteilhafterweise
einen Luftumlauf um die Röhren vorsehen, wodurch sich eine besondere Verkleidung der
Röhren erübrigt.
Claims (3)
1. Gipsofen mit zwei hintereinandergeschalteten Brennröhren, deren erste
heißer als die zweite betrieben wird, dadurch, gekennzeichnet, daß die erste,
heißere Röhre im Gleichstrom betrieben wird, während zweckmäßigerweise die zweite Röhre in an sich bekannter Weise
im Gegenstrom betrieben wird.
2. Gipsofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beheizung der
Brennröhren unabhängig voneinander durch getrennte Heizeinrichtungen erfolgt.
3. Gipsofen nach. Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch an sich bekannte, hinter die Brennröhren geschaltete Rekuperatoren zur Vorwärmung der Luft,
welche in den erforderlichen Mengen und Temperaturen den Verbrennungsgasen zugemischt
oder bzw. und zur Vorwärmung der Verbrennungsluft benutzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE514068X | 1929-12-19 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE514068C true DE514068C (de) | 1930-12-06 |
Family
ID=3871118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930514068D Expired DE514068C (de) | 1929-12-19 | 1930-02-06 | Gipsofen mit zwei hintereinandergeschalteten Brennroehren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE514068C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1294597B (de) * | 1963-12-17 | 1969-05-08 | Bocharan Garcia | Calcinierungsanlage |
-
1930
- 1930-02-06 DE DE1930514068D patent/DE514068C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1294597B (de) * | 1963-12-17 | 1969-05-08 | Bocharan Garcia | Calcinierungsanlage |
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