DE486656C - Einbringstoff fuer gasgefuellte elektrische Gluehlampen und Wolframbogenlampen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 22. NOVEMBER 1929

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVl 486656 KLASSE 21 f GRUPPE

sjlf

Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Oktober 1928 ab

ist in Anspruch genommen.

In gasgefüllten elektrischen Glühlampen und Wolframbogenlampen ist das Bedürfnis nach Einbringung von Stoffen, welche die Schwärzung der Glocke vermindern, im allgemeinen in geringerem Maße vorhanden als in 'Vakuumglühlampen, da die verdampften Teilchen des glühenden Leuchtkörpers bzw. der glühenden Elektroden von der Strömung des Gases mitgerissen und an solchen Stellen, wie beispielsweise im Glockenhalse, niedergeschlagen werden, wo sie die Lichtausstrahlung der Lampe nicht behindern. Dagegen werden auch in gasgefüllten elektrischen Glühlampen während des Betriebes aus der Glockenwand Gasreste frei, z. B. Wasserdampf, die auf den Leuchtkörper eine zerstörende Wirkung ausüben. Um dies zu vermeiden, wird daher häufig auch in gasgefüllten elektrischen Glühlampen von Einbringstoffen Gebrauch gemacht, die, wie beispielsweise Phosphor, diese Gase absorbieren oder, wie beispielsweise Bariumazid, sie durch chemische Reaktion unwirksam machen. Auch bei gasgefüllten elektrischen Lampen tritt jedoch immerhin im Laufe der Brenndauer eine, wenn auch weniger in Erscheinung tretende Schwärzung der Glockenwand ein; dies gilt insbesondere für hochbelastete gasgefüllte Glühlampen und Wolframbogenlampen.

Zweck der Erfindung ist es, in gasgefüllten elektrischen Glühlampen und Wolframbogenlampen einen Stoff einzubringen, der sowohl die erwähnten schädlichen Gasreste bindet, als auch die Schwärzung der Glockenwand vermindert. Dieser Doppelzweck wird erreicht, wenn in das Lampeninnere hochschmelzende Nitride eingebracht werden, wie etwa Zirkonnitrid, Titannitrid und Bornitrid; insbesondere das letztere hat sich gut bewährt.

Derartige Nitride reagieren mit= von der Glockenwand abgegebenen Wasserdampfresten in der Weise, daß sie unter Freigabe von Stickstoff Hydroxyde bzw. im Falle des Bornitrids Borsäure bilden, die sich auf der Glockenwand als unschädlicher durchsichtiger Niederschlag absetzen. Außerdem aber gehen die unzersetzten Nitride in ihrer ursprünglichen Form auf die Glockenwand und bewirken dort, daß das vom Leuchtkörper bzw. den Elektroden verdampfte Material sich nicht in einem dunklen zusammenhängenden Niederschlag, sondern in einer lichtdurchlässigen Schicht absetzt, wie dies an sich von 'Vakuumglühlampen her bei Verwendung anderer Einbringstqffe bekannt ist. Es wird also sowohl die Lebensdauer gasgefüllter elektrischer Lampen zufolge vermindertem Angriff des Leuchtkörpers

als auch die Lichtausbeute infolge verminderter Schwärzung der Glocke bei Verwendung der neuen Einbringstoffe gesteigert.

Letztere werden zweckmäßig in Form .feinen Pulvers unmittelbar auf den Leuchtkörper oder dessen Zuführungen bzw. den Elektroden öder deren Zuführungen aufgestäubt, wie dies von anderen Einbringstoffen an sich bekannt ist.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Einbringstoff für gasgefüllte elektrische Glühlampen und Wolframbogenlampen, dadurch gekennzeichnet, daß' er aus einem hochschmelzenden Nitrid, insbesondere aus Bornitrid, besteht.