DE4432361A1 - Verwendung von massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden Ausrüstung von Leder - Google Patents
Verwendung von massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden Ausrüstung von LederInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung der untenstehend näher bezeich
neten speziellen massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden
Ausrüstung von Leder. Dabei zeichnen sich diese Verbindungen insbe
sondere dadurch aus, daß sie den mit ihnen behandelten Ledern bzw.
Pelzen gute Wasch- und Reinigungs-Echtheit, Fogging-Echtheit und
gute Wasserfestigkeit verleihen. Darüber hinaus haben sie selbst
fixierende Eigenschaften.
Die Fettung pflanzlich und/oder mineralisch gegerbter Leder bezie
hungsweise Pelzfelle ist ein essentieller Verfahrensschritt in der
Ausrüstung zum gebrauchsfertigen Wertstoff. Die Form der Fettver
teilung in der Hautsubstanz und das Ausmaß der Einbindung der Fett
komponenten in die Hautsubstanz beeinflussen die Eigenschaften und
die Gebrauchsfähigkeit der Fertigprodukte entscheidend. Es besteht
dabei umfangreiches Fachwissen zu möglichen Interaktionen zwischen
den Fettkomponenten einerseits und der gegerbten, sowie Restgerb
stoffe enthaltenden Hautsubstanz andererseits. Der spezielle Aufbau
der Fettungsmittel - beispielsweise das Ausmaß ihrer lipophilen
Gruppen und gegebenenfalls vorliegenden Reaktivgruppen zur Umsetzung
mit geeigneten Reaktivbestandteilen im gegerbten Leder - bestimmen
unter anderem die Dauerhaftigkeit und Wirkung der fettenden Ausrü
stung im praktischen Gebrauch der Leder- und Pelzwaren.
Ein für die Praxis sehr wichtiges Bedürfnis besteht darin, fettende
Substanzen bzw. Ausrüstungsmittel zur Verfügung zu stellen, die in
der gegerbten Hautsubstanz so zuverlässig gebunden werden können,
daß eine für die praktischen Bedürfnisse hinreichende Wasch- und
Reinigungsbeständigkeit der Leder- und Pelzwaren sichergestellt ist.
Hochwertige Lederwaren, beispielsweise aus der Bekleidungsindustrie,
sollen dabei sowohl der wäßrig-tensidischen Wäsche als auch gegebe
nenfalls einer chemischen Reinigung ohne wesentliche Qualitätsein
buße zugänglich sein.
Für Leder, die im Innenbereich von Autos und Flugzeugen Verwendung
finden, besteht darüber hinaus Bedarf, über Substanzen zur fettenden
Ausrüstung zu verfügen, die Fogging-echt sind. Unter "Fogging" ist
zu verstehen, daß im Laufe der Zeit flüchtige Substanzen aus dem
Leder entweichen und sich in unerwünschter Weise niederschlagen,
z. B. auf Windschutzscheiben. Unter Fogging-echten Substanzen ist zu
verstehen, daß diese Substanzen zum einen selbst so fest im Innern
des Leders gebunden sind, daß sie praktisch nicht flüchtig sind, zum
anderen, daß diese Substanzen die Fogging-Charakteristik üblicher
Fettungsmittel bzw. Fettungsmittelbestandteile verbessern, d. h. de
ren Fogging-Werte reduzieren.
Schließlich wird für Sonderfälle die weiterführende Bedingung hin
reichender Wasserdichtigkeit des fertig ausgerüsteten Leders ge
wünscht. Zur wasserdichten Ausrüstung von Leder oder Pelzen sind
insbesondere drei Verfahrensprinzipien bekannt (vergleiche zum Bei
spiel: H.H. Friese, W. Prinz, Leder- und Häutemarkt, 1986 (38), Heft
32, Seiten 5,6,8-10): (1) Imprägnierung durch Einlagerung wasserun
löslicher Verbindungen, zum Beispiel feste Fette, Wachse oder spe
zielle Polymere; (2) Imprägnierung durch Einlagerung wasserquellen
der Verbindungen, die bei Wasseraufnahme hochviskose Emulsionen bil
den und die Faserzwischenräume des Leders verstopfen, zum Beispiel
spezielle Emulgatoren vom W/O-Typ und (3) Behandlung mit hydropho
bierend wirkenden Verbindungen, zum Beispiel Aluminium-, Chrom- und/oder
Zirkonkomplexe, Silikone oder organische Fluorverbindungen.
Die DE 16 69 347 beschreibt die Verwendung von wasseremulgierbaren
Sulfobernsteinsäure-Halbestern zum Fetten von Leder, wobei jedoch
noch keine Wasserdichteffekte erzielt werden.
Gegenstand der EP 193 832 ist ein Verfahren zur Herstellung wasser
dichter Leder oder Pelze unter Verwendung von Sulfobernsteinsäure-
Monoestern in Kombination mit imprägnierenden und/oder hydrophobie
renden Fettungsmitteln.
Die DE 37 17 961 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von
N,N-disubstituierten β-Aminopropionsäuren und ihre Verwendung unter
anderem zur Hydrophobierung von Leder und Pelzen. Die Herstellung
dieser Verbindungen geschieht dabei in zwei Schritten derart, daß
zunächst primäre Alkylamine an Acryl- bzw. Methacrylsäure angelagert
werden und die dabei entstandenen N-Alkylaminopropionsäuren mit Car
bonsäureanhydriden, Carbonsäurechloriden, Sulfonsäurechlorid, Iso
cyanaten, Halogencarbonsäuren oder Acryl- bzw. Methacylsäuren umge
setzt werden. Die Produkte können gewünschtenfalls anschließend noch
- wenigstens teilweise - neutralisiert werden.
In der neueren Patentliteratur werden für die fettende Ausrüstung
von insbesondere mineralisch gegerbten Ledern und Pelzen amphiphile
Mittel beschrieben, die bestimmte ausgewählte Co-Oligomere von ei
nerseits hydrophoben beziehungsweise oleophilen Monomeren und ande
rerseits hydrophilen Monomerbestandteilen darstellen. Amphiphile
Mittel dieser Art können in Form wäßriger Dispersionen, Emulsionen
und/oder Lösungen nach Abschluß der Hauptgerbung in die auszurüsten
den Leder oder Felle eingearbeitet - beispielsweise eingewalkt -
werden. Insbesondere im Fall mineralisch gegerbter Leder oder Pelz
felle können diese amphiphilen Mittel gleichzeitig die Funktion der
Nachgerbung übernehmen. Es kann schließlich eine abschließende Fi
xierung der amphiphilen Mittel mit insbesondere Mineralgerbstoffen
vorgesehen sein. Die jüngere Patentliteratur beschreibt Hilfsstoffe
der hier betroffenen Art:
So sind zum Beispiel in der EP-A-372 746 entsprechende Mittel und ihre Anwendung beschrieben, wobei die amphiphilen Copolymeren aus einem überwiegenden Anteil wenigstens eines hydrophoben Monomeren und einem untergeordneten Anteil wenigstens eines copolymerisier baren hydrophilen Monomeren gebildet sind. Als hydrophobe Monomere sind aufgezählt: langkettige Alkyl(meth)acrylate, langkettige Alkoxy - oder Alkylphenoxy(polyethylen-oxid)-(meth)acrylate, primäre Alkene, Vinylester von lankettigen Alkylcarbonsäuren und deren Gemische. Die in geringerem Anteil vorliegenden hydrophilen Comonomeren sind ethy lenisch ungesättigte wasserlösliche Säuren oder hydrophile basische Comonomere. Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) der Copolymeren liegt im Bereich von 2000 bis 100 000.
So sind zum Beispiel in der EP-A-372 746 entsprechende Mittel und ihre Anwendung beschrieben, wobei die amphiphilen Copolymeren aus einem überwiegenden Anteil wenigstens eines hydrophoben Monomeren und einem untergeordneten Anteil wenigstens eines copolymerisier baren hydrophilen Monomeren gebildet sind. Als hydrophobe Monomere sind aufgezählt: langkettige Alkyl(meth)acrylate, langkettige Alkoxy - oder Alkylphenoxy(polyethylen-oxid)-(meth)acrylate, primäre Alkene, Vinylester von lankettigen Alkylcarbonsäuren und deren Gemische. Die in geringerem Anteil vorliegenden hydrophilen Comonomeren sind ethy lenisch ungesättigte wasserlösliche Säuren oder hydrophile basische Comonomere. Das Molekulargewicht (Gewichtsmittel) der Copolymeren liegt im Bereich von 2000 bis 100 000.
Die EP 412 389 beschreibt als Mittel zum Hydrophobieren von Leder
und Pelzfellen den Einsatz von Copolymerisaten, die durch radika
lische Copolymerisation von (a) C8-40-Monoolefinen mit (b) ethyle
nisch ungesättigten C4-8-Dicarbonsäureanhydriden nach Art einer Sub
stanzpolymerisation bei Temperaturen von 80 bis 300°C zu Copolymeri
saten mit Molmassen von 500 bis 20 000 g/Mol, anschließende Solvo
lyse der Anhydridgruppen der Copolymerisate und zumindest partielle
Neutralisation der bei der Solvolyse entstehenden Carboxylgruppen in
wäßrigem Medium mit Basen hergestellt worden sind und die in Form
von wäßrigen Dispersionen oder Lösungen vorliegen.
In der EP 418 661 wird zum gleichen Zweck die Verwendung von Copoly
merisaten beschrieben, die (a) 50 bis 90 Gew.-% C8-40-Alkyl(meth)
acrylate, Vinylester von C8-40-Carbonsäuren oder deren Mischungen
und (b) 10 bis 50 Gew.-% monoethylenisch ungesättigte C3-12-Carbon
säuren, monoethylenisch ungesättigte Dicarbonsäureanhydride, Halb
ester oder Halbamide von monoethylenisch ungesättigten C4-12-Dicar
bonsäuren, Amide von C3-12-Monocarbonsäuren oder Mischungen davon
einpolymerisiert enthalten und Molmassen von 500 bis 30 000 g/Mol
besitzen.
Gegenstand der EP-A-498 632 ist schließlich ein Verfahren zur Her
stellung von Leder mit verbesserter Fogging-Charakteristik. Dies
wird erreicht durch Behandlung des Leders mit wäßrigen Dispersionen,
die frei sind von organischen Lösungsmitteln und die ein amphiphiles
Copolymer enthalten, das aus wenigstens einem hydrophilen Monomer
und wenigstens einem hydrophoben Monomer besteht.
Gegenstand der WO 93/05188 ist die Verwendung wäßriger Dispersionen
von Co-Oligomeren aus der radikalisch ausgelösten Emulsionscopoly
merisation von (a) Halbestern der Maleinsäure mit oleophilen Alko
holen und/oder deren niederen Alkylenoxidaddukten und (b) Acryl- und/oder
Methacrylsäure als amphiphiles Mittel zur fettenden Aus
rüstung von Leder.
WO 94/01587 beschreibt Co-Oligomere auf Basis von (a) Crotonsäure
estern und (b) radikalisch copolymerisierbaren hydrophilen ethyle
nisch ungesättigten Säuren und/oder deren Anhydriden zur fettenden
Ausrüstung von Leder. Konkret offenbart sind jedoch nur solche Co-
Oligomeren, die durch Umsetzung der beiden obligatorischen Monomeren
in einem organischen Lösungsmittel (Xylol) hergestellt wurden.
EP-A-581 327 beschreibt ein Verfahren zur Nachbehandlung von gegerb
tem Leder. Dabei werden Polymere eingesetzt, die erhältlich sind
durch (a) Polymerisation eines monoethylenisch ungesättigten Dicar
bonsäureanhydrids mit 4 bis 8 C-Atomen und (b) anschließende par
tielle Veresterung und/oder Amidierung des zunächst erhaltenen Poly
meren. Gewünschtenfalls können noch vorhandene Anhydridgruppen an
schließend mit wäßrigen Basen hydrolysiert werden. Die mit diesen
Verbindungen behandelten Leder sollen weich und im Griff geschmeidig
sein und eine gute Fogging-Charakteristik aufweisen.
EP-A-583 973 beschreibt spezielle Copolymere zum Wasserabstoßend
machen von Leder. Diese Copolymeren sollen freie Carboxylatgruppen
und Fettalkylgruppen enthalten und als Monomerbausteine (a) ethyle
nisch ungesättigte Dicarbonsäuren und (b) ethylenisch ungesättigte
monofunktionelle Verbindungen, zum Beispiel Maleinsäurehalbester,
enthalten.
Fettende Emulgatoren aus ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren und
ethylenisch ungesättigten Fettsäurederivaten jeweils spezieller
Struktur beschreibt EP-A-606 064.
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß es in der Ledertechnik weit
hin üblich ist, im Anschluß an den Hydrophobierungsschritt eine nach
trägliche Fixierung des hydrophobierenden Wirkstoffs durchzuführen.
Darunter versteht man einen Verfahrensschritt, durch den sicherge
stellt werden soll, daß die in das Leder eingetragene hydrophobieren
de Komponente an die Lederfasern gebunden wird. Üblicherweise wird
eine solche Fixierung mit Chrom- und/oder Aluminiumsalzen durchge
führt. Ein Beispiel für diese Technik bietet die DE-A-35 07 241 bzw.
die DE-A-36 20 780. In vielen Ländern verschärfen sich jedoch die
Auflagen bezüglich des Chromgehalts im Abwasser. Bekanntlich wird
aber bei Verwendung konventioneller Gerbstoffe ein nicht unerheb
licher Teil von der Lederfaser nicht gebunden und gelangt deshalb
über Wasch- und Spülvorgänge ins Abwasser. Beim Einsatz hochaus
zehrender Chromgerbstoffe ist dieser Anteil zwar geringer, für die
Praxis in der Regel aber immer noch auf einem Niveau, das das Bedürf
nis nach niedrigeren Werten entstehen läßt.
WO 93122464 beschreibt ein Verfahren zur Hydrophobierung von Leder
unter Verwendung von Sulfobernsteinsäuremonoestern, die durch Um
setzung von Maleinsäureanhydrid mit ein- oder mehrwertigen Alkoholen
und nachfolgender Sulfitierung zugänglich sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform handelt es sich bei diesen Estern um Organosilikondi-
(monosulfosuccinate), d. h. bei um Ester, deren Alkoholkomponente ein
Silikondiol ist. Diese Verbindungen sollen hydrophobierte Leder erge
ben, ohne daß eine Mineralsalzfixierung durchgeführt werden muß. Die
Lehre der WO 93/22464 ist auch Gegenstand der Publikation von
M. Kaußen, H. Lohmann und H. Kilian (vergleiche in: Das Leder, 1992
(43) Seiten 223-227). Daß in der Fachwelt Bedarf nach Lederhydropho
bierungsmitteln besteht, die ohne Mineralsalzfixierung eingesetzt
werden können, beschreibt auch H. Birkhofer (vergleiche in: Das
Leder, 1992 (43) Seiten 71-75).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Substanzen für die fet
tende Ausrüstung von Leder, Pelzen und dergleichen zur Verfügung zu
stellen. Dabei sollten diese Substanzen insbesondere in der Lage
sein, den mit ihnen behandelten Ledern bzw. Pelzen gute Waschecht
heit, Reinigungs-Echtheit zu verleihen.
Unter dem Begriff der "fettenden Ausrüstung" ist dabei einerseits
die Lederfettung im engeren Wortsinne zu verstehen, als auch die
Hydrophobierung von Leder.
Unter Waschechtheit und Reinigungs-Echtheit ist - wie oben bereits
angedeutet und dem Fachmann geläufig - zu verstehen, daß die mit den
entsprechenden Substanzen behandelten Leder bzw. Pelze durch die
entsprechenden Reinigungsoperationen, z. B. durch das Waschen mit
tensidischen Flotten in Waschmaschinen oder die chemische Reinigung
in z. B. Perchlorethylen-haltigen Bädern, hinsichtlich ihrer Ge
brauchseigenschaften nicht oder nicht wesentlich beeinträchtigt wer
den, also z. B. nicht schrumpfen.
Eine weitere Aufgabe bestand darin, Substanzen und Verfahrensweisen
bereitzustellen, die, aus wäßriger Flotte appliziert, hydrophobierte
Leder ergeben, ohne daß dabei eine nachträgliche Behandlung mit Mi
neralsalzen durchgeführt werden muß, um die genannte Abwasserkonta
mination zu vermeiden. Mit anderen Worten bestand Bedarf nach
"selbst-fixierenden" Lederhydrophobierungsmitteln.
Eine weitere Aufgabenstellung war es, daß diese Substanzen dem damit
behandelten, das heißt gelickerten Leder gute Eigenschaften hinsicht
lich Narbenfestigkeit, Fülle, Schmalzigkeit verleihen und daß an
schließend gefärbte Leder sich durch einen nicht aufgehellten, ega
len Farbton auszeichnen.
Eine weitere Aufgabenstellung war es, daß diese Substanzen gut von
Leder aufgenommen werden und sich insbesondere durch eine hohe
Lickerflottenauszehrung auszeichnen. Der letztgenannte Punkt ist
neben der rein technischen Relevanz auch unter ökologischen Gesichts
punkten von Nutzen.
Eine weitere Aufgabenstellung war es, daß diese Substanzen sich
durch eine gute Lagerstabilität auszeichnen.
Eine weitere Aufgabenstellung war es, daß sich die mit diesen Sub
stanzen behandelten Leder durch eine gute Fogging-Charakteristik
auszeichnen.
Eine weitere Aufgabenstellung war es, daß die Substanzen frei sein
sollten von organischen Lösungsmitteln. Dies bedeutet insbesondere,
daß im Rahmen der Herstellung auf organische Lösungsmittel verzich
tet werden sollte.
Die genannten Aufgaben wurden erfindungsgemäß gelöst durch Co-Oligo
mere enthaltend Fettcrotonate und radikalisch copolymerisierbare
hydrophile ethylenisch ungesättigte Säuren und/oder deren Anhydride,
wobei man die Verbindungen durch Massepolymerisation, d. h. in Ab
wesenheit eines organischen Lösungsmittels, herstellt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist zunächst die Verwendung
von Co-Oligomeren enthaltend Fettcrotonate und radikalisch copoly
merisierbare hydrophile ethylenisch ungesättigte Säuren und/oder
deren Anhydride, wobei man die Verbindungen durch Massepolymerisa
tion herstellt, als amphiphiles Mittel zur fettenden Ausrüstung von
Leder.
Im Hinblick auf die Natur der Komponenten (a) und (b), deren Einsatz
verhältnis, der Molmasse des Co-Oligomeren, einer weiteren Hydrolyse/-
Solvolyse des zunächst erhaltenen Co-Oligomeren und einer Mitverwen
dung solcher Emulgatoren, die eine zusätzliche Fettung des Leders
bewirken sei ausdrücklich auf die WO 94/01587 Bezug genommen. Die
dort gemachten Angaben werden hiermit ausdrücklich zum Bestandteil
der Erfindungsoffenbarung der vorliegenden Erfindung gemacht. Im
wesentlichen:
- 1) Als Komponente (a) setzt man vorzugsweise Ester beziehungsweise Estergemische aus Crotonsäure und C10-40-Fettalkoholen, bevor zugt C12-24-Fettalkoholen ein.
- 2) Als Komponente (b) setzt man vorzugsweise ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäuren, ethylenisch ungesättigte Dicarbon säuren und/oder deren Anhydride ein.
- 3) Im erfindungsgemäßen Co-Oligomeren soll die Komponente vorzugs weise (a) in einer Menge von 30 bis 90 Gew.-% und die Komponente (b) vorzugsweise in einer Menge von 70 bis 10 Gew.-% - jeweils bezogen auf die Summe von (a) + (b) - vorliegen.
- 4) In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Komponente b) aus gewählt aus der Gruppe Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäurean hydrid, Maleinsäure, Crotonsäure und Fumarsäure.
- 5) In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform setzt man bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Co-Oligomeren keine Ketten überträger beziehungsweise Molgewichtsregler ein.
- 6) Die mittleren Molekulargewichte (Molmassen) der Co-Oligomeren stellt man vorzugsweise auf Werte im Bereich von 500 bis 30 000 ein.
- 7) Es ist besonders bevorzugt, wenn die erfindungsgemäßen Co-Oligo meren ausschließlich aus den Komponenten (a) und (b) bestehen, also keine weiteren davon verschiedenen Komponenten enthalten.
- 8) In einer weiteren Ausführungsform stellt man die Co-Oligomeren derart her, daß man zunächst ein Fettcrotonat mit Maleinsäurean hydrid umsetzt und den Maleinsäureanhydrid-Anteil des erhaltenen Zwischenprodukts durch Hydrolyse und/oder Solvolyse mit H-akti ven Komponenten in einen Maleinsäure-Rest beziehungsweise einen Maleinsäure-Derivatrest überführt.
- 9) Gewünschtenfalls kann man die erfindungsgemäßen Co-Oligomeren zusammen mit solchen Emulgatoren einsetzt, die beim Eintrag in das Leder eine zusätzliche Fettung bewirken.
Ansatz
150,0 kg Crotonsäure-C16/18-Ester (Reaktor)
20,0 kg Maleinsäureanhydrid (Reaktor)
80,0 kg Maleinsäureanhydrid (Vorlagenbehälter)
12,5 kg tert.-Butylperbenzoat (Glasgefäß).
150,0 kg Crotonsäure-C16/18-Ester (Reaktor)
20,0 kg Maleinsäureanhydrid (Reaktor)
80,0 kg Maleinsäureanhydrid (Vorlagenbehälter)
12,5 kg tert.-Butylperbenzoat (Glasgefäß).
Durchführung
In einem 200-l-Reaktor mit stufenlos einstellbarem Rührer wurden 150,0 kg Crotonsäure-C16/18-Ester und 20,0 kg Maleinsäureanhydrid vorgelegt und unter Rühren aufgeschmolzen. Nach Einstellen einer Temperatur von 140°C wurden weitere 80,0 kg Maleinsäureanhydrid mit einer Dosierungsgeschwindigkeit von 20 kg/h aus dem Vorlagenbehälter in den Reaktor gefördert. Gleichzeitig wurde der Initiator (tert.- Butylperbenzoat) aus dem Glasgefäß kontinuierlich zudosiert.
In einem 200-l-Reaktor mit stufenlos einstellbarem Rührer wurden 150,0 kg Crotonsäure-C16/18-Ester und 20,0 kg Maleinsäureanhydrid vorgelegt und unter Rühren aufgeschmolzen. Nach Einstellen einer Temperatur von 140°C wurden weitere 80,0 kg Maleinsäureanhydrid mit einer Dosierungsgeschwindigkeit von 20 kg/h aus dem Vorlagenbehälter in den Reaktor gefördert. Gleichzeitig wurde der Initiator (tert.- Butylperbenzoat) aus dem Glasgefäß kontinuierlich zudosiert.
Nach beendeter Reaktion (4-stündiges Zudosieren von Maleinsäureanhy
drid und Initiator sowie weitere 2 Stunden Nachreaktion) wurde die
Reaktionsmischung über eine Pumpe mit beheizter Leitung (140°C)
unter Rühren in Natronlauge eingedüst und auf diese Weise eine
35%ige wäßrige Dispersion mit einem pH-Wrt von 7,0 erhalten. Die
Temperatur im Neutralisationsbehälter wurde dabei auf 80°C gehal
ten.
Claims (11)
1. Verwendung von wasserdispergierbaren und/oder wasseremulgier
baren Co-Oligomeren enthaltend
- (a) Fettcrotonate und
- (b) radikalisch copolymerisierbare hydrophile ethylenisch ungesättige Säuren und/oder deren Anhydride
als amphiphiles Mittel zur fettenden Ausrüstung von Leder und
Pelzfellen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Co-Oligomeren
durch Massepolymerisation herstellt.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei man als Komponente (a) Ester
beziehungsweise Estergemische aus Crotonsäure und C10-40-Fett
alkoholen, bevorzugt C12-24-Fettalkoholen einsetzt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, wobei man als Komponente (b)
ethylenisch ungesättigte Monocarbonsäuren, ethylenisch ungesät
tigte Dicarbonsäuren und/oder deren Anhydride einsetzt.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Kompo
nente (a) in einer Menge von 30 bis 90 Gew.-% und die Komponente
(b) in einer Menge von 70 bis 10 Gew.-% - jeweils bezogen auf
die Summe von (a) + (b) - vorliegt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Kompo
nente b) ausgewählt ist aus der Gruppe Acrylsäure, Methacryl
säure, Maleinsäureanhydrid, Maleinsäure, Crotonsäure und Fumar
säure.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei man bei der
Herstellung der Co-Oligomeren keine Kettenüberträger beziehungs
weise Molgewichtsregler einsetzt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei man die
mittleren Molekulargewichte (Molmassen) der Co-Oligomeren auf
Werte im Bereich von 500 bis 30 000 einstellt.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Co-Oligo
meren ausschließlich aus den Komponenten (a) und (b) bestehen.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Co-Oligo
meren derart hergestellt wurden, daß man zunächst ein Fettcroto
nat mit Maleinsäureanhydrid umsetzt und den Maleinsäureanhydrid-
Anteil des erhaltenen Zwischenprodukts durch Hydrolyse und/oder
Solvolyse mit H-aktiven Komponenten in einen Maleinsäure-Rest
beziehungsweise einen Maleinsäure-Derivatrest überführt.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei man die Co-
Oligomeren zusammen mit solchen Emulgatoren einsetzt, die beim
Eintrag in das Leder eine zusätzliche Fettung bewirken.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432361 DE4432361A1 (de) | 1994-09-12 | 1994-09-12 | Verwendung von massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden Ausrüstung von Leder |
PCT/EP1995/003433 WO1996008583A1 (de) | 1994-09-12 | 1995-09-01 | Verwendung von massepolymerisierten co-oligomeren zur fettenden ausrüstung von leder |
TR95/01101A TR199501101A2 (tr) | 1994-09-12 | 1995-09-07 | Derinin yaglanarak aprelenmesi icin kütle olarak polimerize edilen co-oligomer'lerin kullanimi. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432361 DE4432361A1 (de) | 1994-09-12 | 1994-09-12 | Verwendung von massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden Ausrüstung von Leder |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4432361A1 true DE4432361A1 (de) | 1996-03-14 |
Family
ID=6527967
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944432361 Withdrawn DE4432361A1 (de) | 1994-09-12 | 1994-09-12 | Verwendung von massepolymerisierten Co-Oligomeren zur fettenden Ausrüstung von Leder |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4432361A1 (de) |
TR (1) | TR199501101A2 (de) |
WO (1) | WO1996008583A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19636494A1 (de) * | 1996-09-09 | 1998-03-26 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Neue Lederbehandlungsmittel, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Herstellung foggingarmer Leder |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
MX9204788A (es) * | 1991-08-22 | 1993-04-01 | Sandoz Ag | Proceso para la produccion de curtido o recurtido mineral de cuero o piel |
DE4223111A1 (de) * | 1992-07-14 | 1994-01-20 | Henkel Kgaa | Neue Lederfettungsmittel und ihre Verwendung |
-
1994
- 1994-09-12 DE DE19944432361 patent/DE4432361A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-09-01 WO PCT/EP1995/003433 patent/WO1996008583A1/de active Application Filing
- 1995-09-07 TR TR95/01101A patent/TR199501101A2/xx unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19636494A1 (de) * | 1996-09-09 | 1998-03-26 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Neue Lederbehandlungsmittel, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Herstellung foggingarmer Leder |
DE19636494C2 (de) * | 1996-09-09 | 2000-11-16 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Restmonomerarme, aminfreie Polymerisate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Herstellung foggingarmer Leder |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
TR199501101A2 (tr) | 1996-06-21 |
WO1996008583A1 (de) | 1996-03-21 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |