DE4432073C2 - Vorrichtung zur Befestigung von Turboladern - Google Patents
Vorrichtung zur Befestigung von TurboladernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von
Turboladern an einer Basis, z. B. an Brennkraftmaschinen, auf
Fundamenten oder dergleichen.
Die Befestigung von grösseren Turboladern erfolgt heute zu
meist über ein oder zwei Füsse, die auf der Turbinenseite des
Turboladers, d. h. an seinem Gasaustrittgehäuse, mit der
Brennkraftmaschine verbunden sind. Solche Turbolader können
auch auf einem separaten Fundament stehen. Aufgrund dieser
Befestigungsart ist im Servicefall weder das Lösen der Abgas
leitungen nach der Befestigungsschrauben der Füsse erforder
lich. Insbesondere bei ungekühlten Gasaustrittgehäusen treten
jedoch hohe Materialtemperaturen auf. Daher kommt es zu rela
tiv grossen Temperaturdehnungen des Materials, die von den
Füssen kompensiert werden müssen.
Dazu ist ein Turbolader bekannt (ISSN 0309-3948, Trans/Mar
E(TM). Vol. 96, 1984, Paper 64, S. 4), dessen Gasaustrittgehäu
se mittels zwei separaten Füssen befestigt ist, von denen ei
ner aus relativ dünnem Blech besteht und daher die Tempera
turdehnungen in gewissen Grenzen elastisch aufnimmt.
Bei einem weiteren bekannten Turbolader (MTZ 54 (1993) 6,
S. 288) ist einer der beiden Füsse mittels einer Zylinderführung
einseitig gleitend ausgebildet, so dass ein etwas grös
serer Bereich zur Kompensation der Temperaturdehnung des Ge
häusematerials besteht.
Neben dem zu niedrigen Kompensationsvermögen für die Tempera
turdehnung des Gehäuses besitzen beide Lösungen eine relativ
geringe axiale Steifigkeit. Das kann zu unangenehmen Schwin
gungsproblemen mit gelockerten oder sogar gebrochenen Befe
stigungselementen führen. Die Betriebssicherheit von auf die
se Weise befestigten Turboladern ist daher nicht ausreichend
gewährleistet.
Im Gegensatz dazu verfügen bekannte, mit nur einem Fuss aus
gestattete Turbolader (napier turbochargers NA150-350, Fir
menkatalog 3M178E, Publication 110, 1978, S. 4-6) über die
erforderliche axiale Steifigkeit. Sie können jedoch die Tem
peraturdehnungen des Materials mittels dieses Fusses nicht
kompensieren. Deshalb ist ihre Betriebssicherheit ebenfalls
nicht ausreichend gewährleistet.
Ausserdem ist bei den o. g. Lösungen entweder keine oder nur
eine gestufte Veränderung der Position des Gasaustrittes ge
genüber dem Fuss vorgesehen, weshalb das Gasaustrittgehäuse
nur in einer oder in wenigen, vorgegebenen Lagen mit der
Brennkraftmaschine verbunden werden kann. Eine Anpassung an
unterschiedliche Montagegegebenheiten ist daher schlecht mög
lich.
Die Erfindung versucht, all diese Nachteile zu vermeiden. Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, die Betriebssicherheit von Turbo
ladern zu erhöhen und eine Vielzahl verschiedener Befesti
gungsvarianten zu ermöglichen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass bei einer
Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1 am Fuss
zumindest ein zentrales, formschlüssiges Verbindungselement
angeordnet ist. Zusätzlich sind zumindest zwei äussere Stütz
elemente angeordnet und um 90° zum Verbindungselement ver
setzt formschlüssig ausgebildet. Das Gehäuse besitzt entspre
chend formschlüssige Gegenstücke zum Verbindungselement und
zu den Stützelementen.
Aufgrund einer solchen stabilen, sattelförmigen Plattenkon
struktion mit einer formschlüssigen Verbindung im Zentrum und
seitlichen Stützelementen wird eine einfache Dehnungskompen
sation des Gehäuses über den Fuss erreicht. Es kann sich da
bei weitgehend ungehindert über die Stützelemente verschie
ben. Die relativ weit auseinanderliegenden Stützelemente ha
ben vorteilhaft eine sehr steife Turboladerbefestigung zur
Folge.
Es ist besonders zweckmässig, wenn der Fuss aus einer Grund
platte besteht, auf der sowohl das Verbindungselement als
auch die Stützelemente angeordnet sind. Das Verbindungsele
ment ist in Laderlängsrichtung formschlüssig befestigt und
als eine Quernut ausgebildet. Die äusseren Stützelemente sind
beidseitig der Grundplatte und quer zur Laderlängsrichtung
angeordnet. Das Gegenstück des Verbindungselements ist als
eine Befestigungsrippe mit zumindest einem integrierten Auf
nahmebereich am Gehäuse ausgebildet. Die Gegenstücke der
Stützelemente sind als beidseitig am Umfang des Gehäuses an
geordnete Befestigungskragen ausgeformt.
Damit wird eine formschlüssige Verbindung von Gehäuse und
Fuss sowohl in axialer Richtung als auch quer dazu reali
siert.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn auf jedem Stützelement zumin
dest eine Aufnahmefläche ausgebildet ist, die mit den auf den
Befestigungskragen angeordneten Auflageflächen korrespondiert.
Diese Flächen können kreisrund oder polygonartig aus
geformt werden. Besonders günstig ist es, wenn die Anzahl der
am Umfang des Gehäuses angeordneten Auflageflächen dem Mehr
fachen der Anzahl der Aufnahmeflächen der Stützelemente ent
spricht. Damit kann die Montage des Fusses am Gehäuse, insbe
sondere bei der kreisrunden Ausführung, entsprechend den kon
kreten Bedingungen in beliebigen Positionen zwischen 0° und
180° zum Gasaustritt erfolgen.
Die Stützelemente sind mit vorzugsweise kreisförmigen Ausspa
rungen versehen. Dadurch lassen sie sich besonders leicht der
Form des Gehäuses anpassen. Ausserdem wird auf diese Weise
die in den Fuss transportierte Wärmemenge relativ gering ge
halten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand eines Turboladers mit einem am Gasaustrittgehäuse be
festigten, erfindungsgemässen Fuss dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Turboladers;
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht des Fusses, vergrös
sert dargestellt;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des um seine x-Achse
und um die z-Achse leicht nach vorn gedrehten Gas
austrittgehäuses;
Fig. 4 einen Schnitt IV-IV durch das Gasaustrittgehäuse
entsprechend Fig. 1, jedoch mit zwei möglichen Be
festigungsvarianten des Fusses.
Es sind nur die für das Verständnis der Erfindung wesentli
chen Elemente gezeigt. Nicht dargestellt ist die als mögliche
Basis zur Befestigung des Turboladers dienende Brennkraftma
schine bzw. das Fundament. Die x-, y- und die z-Achse des
Gasaustrittgehäuses sind durch Pfeile dargestellt.
Das Gasaustrittgehäuse 1 ist zwischen der Verdichterseite 2
und der Turbinenseite 3 des Turboladers 4 angeordnet. Es wird
mittels eines sattelförmigen Fusses 5 auf einer nicht darge
stellten Brennkraftmaschine befestigt (Fig. 1).
Der Fuss 5 weist eine Grundplatte 6 auf. Diese trägt sowohl
ein in Laderlängsrichtung 7 formschlüssiges und als Quernut
ausgebildetes zentrales Verbindungselement 8 als auch zwei
rechtwinklig zur Quernut 8 formschlüssig ausgebildete, äus
sere Stützelemente 9 für das Gasaustrittgehäuse 1 (Fig. 2).
Die Quernut 8 ist formschlüssig zu einem entsprechenden, als
Befestigungsrippe ausgebildeten Gegenstück 10 des Gasaus
trittgehäuses 1 angeordnet. Auf der sich über den gesamten
Umfang des Gasaustrittgehäuses 1 erstreckenden Befestigungs
rippe 10 ist ein Aufnahmebereich 11 für die Quernut 8 ange
bracht (Fig. 3).
Natürlich kann die Befestigungsrippe 10 auch mehrere Aufnah
mebereiche 11 an beliebiger Stelle besitzen. Ebenso ist es
möglich, das zentrale Verbindungselement 8 als Rippe auf der
Grundplatte 6 und das Gegenstück 10 als am Umfang des Gasaus
trittgehäuses 1 umlaufende Nut auszubilden.
In der Grundplatte 6 und im Aufnahmebereich 11 sind jeweils
zwei miteinander korrespondierende Bohrungen 12 bzw. Gewinde
bohrungen 13 angeordnet, die der Verbindung von Fuss 5 und
Gasaustrittgehäuse 1 mittels zwei als Schrauben ausgebildeter
Befestigungselemente 14 dienen (Fig. 1 bis 4). Natürlich ist
eine solche Verbindung auch mit einer beliebig anderen Anzahl
von Befestigungselementen 14 realisierbar.
Am Umfang des Gasaustrittgehäuses 1 sind beidseitig form
schlüssige Gegenstücke 15 zu den Stützelementen 9 angeordnet
und als Befestigungskragen ausgebildet. Auf den Stützelemen
ten 9 sind mehrere Aufnahmeflächen 16 ausgebildet, die mit
entsprechenden Auflageflächen 17 der Befestigungskragen 15
korrespondieren. Sowohl die Aufnahme- 16 als auch die Aufla
geflächen 17 sind polygonartig ausgebildet (Fig. 2, Fig. 3).
Sie können natürlich ebenfalls kreisrund ausgeformt sein
(Fig. 4). Die Auflageflächen 17 sind nahezu am gesamten Um
fang des Gasaustrittgehäuses 1 angeordnet. Zur besseren Auf
lage des Fusses 5 auf dem Gasaustrittgehäuse 1 sind die Befe
stigungskragen 15 auch im oberen Teil des Gasaustrittgehäuses
1 weitgehend gleichförmig gekrümmt ausgebildet (Fig. 1 bis
3).
Die Stützelemente 9 weisen kreisförmig ausgebildete Ausspa
rungen 18 auf. In der Grundplatte 6 sind vier Montagebohrun
gen 19 zur Befestigung des Gasaustrittgehäuses 1 an der
Brennkraftmaschine angeordnet (Fig. 2).
Bei der Befestigung des Gasaustrittgehäuses 1 wird zunächst
der Fuss 5 in der erforderlichen Lage, z. B. in einer der bei
den in Fig. 4 dargestellten Positionen, am Gasaustrittgehäuse
1 montiert. Dazu wird dieser mit seiner Quernut 8 auf den
Aufnahmebereich 11 der Befestigungsrippe 10 des Gasaustritt
gehäuses 1 geschoben und somit in axialer Richtung form
schlüssig befestigt. Durch Anziehen der Schrauben 14 in den
Bohrungen 12 bzw. den Gewindebohrungen 13 wird der Fuss 5
auch radial fixiert. Anschliessend wird er mittels in den
Montagebohrungen 19 geführter Schrauben 20 mit der Brenn
kraftmaschine verbunden.
Da die Auflageflächen 17 des Gasaustrittgehäuses 1 in Lader
längsrichtung 7 nicht formschlüssig auf den Aufnahmeflächen
16 der Stützelemente 9 aufliegen, können die Temperaturdeh
nungen des Materials über den Fuss 5 kompensiert werden.
Selbstverständlich kann der erfindungsgemässe Fuss 5 auch an
einem anderen Gehäuse 1 des Turboladers 4 befestigt werden.
Ebenso ist es möglich, ihn mit zwei benachbarten Gehäusen 1
zu verbinden.
1
Gehäuse, Gasaustrittgehäuse
2
Verdichterseite
3
Turbinenseite
4
Turbolader
5
Fuss
6
Grundplatte
7
Laderlängsrichtung
8
Verbindungselement, Quernut
9
Stützelement
10
Gegenstück, Befestigungsrippe
11
Aufnahmebereich
12
Bohrung
13
Gewindebohrung
14
Befestigungselement, Schraube
15
Gegenstück, Befestigungskragen
16
Aufnahmefläche
17
Auflagefläche
18
Aussparung
19
Montagebohrung
20
Schraube
Claims (9)
1. Vorrichtung zur Befestigung von Turboladern an einer Ba
sis, z. B. an einer Brennkraftmaschine, auf einem Funda
ment oder dergleichen, bestehend aus einem einzigen
Fuss, welcher mit zumindest einem Gehäuse des Turbola
ders, vorzugsweise dem Gasaustrittgehäuse verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass am Fuss (5) zumindest ein
zentrales, formschlüssiges Verbindungselement (8) sowie
rechtwinklig zum Verbindungselement (8)
zumindest zwei formschlüssige, äussere Stützelemente (9) und am Gehäuse
(1) entsprechend formschlüssige Gegenstücke (10, 15) an
geordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass
- a) der Fuss (5) aus einer Grundplatte (6) besteht, auf der sowohl das Verbindungselement (8) als auch die Stützelemente (9) angeordnet sind,
- b) das Verbindungselement (8) in Laderlängsrichtung (7) formschlüssig angeordnet und als eine Quernut ausgebildet ist,
- c) die äusseren Stützelemente (9) beidseitig der Grundplatte (6) und quer zur Laderlängsrichtung (7) angeordnet sind,
- d) eines der Gegenstücke (10) als eine Befestigungsrippe mit zumindest einem integrierten Aufnahmebereich (11) am Gehäuse (1) ausgebildet ist, und
- e) weitere Gegenstücke (15) als beidseitig am Umfang des Gehäuses (1) angeordnete Befestigungskragen ausge bildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, dass auf den Stützelementen (9) jeweils zumindest
eine Aufnahmefläche (16) ausgebildet ist, welche mit auf
den Befestigungskragen (15) angeordneten Auflageflächen
(17) korrespondiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass sowohl die Aufnahme- (16) als auch die
Auflageflächen (17) kreisrund oder polygonartig ausge
bildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Anzahl der am Umfang des Gehäuses (1)
angeordneten Auflageflächen (17) ein Vielfaches der An
zahl der Aufnahmeflächen (16) der Stützelemente (9) be
trägt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Fuss (5) und die Befestigungsrippe
(10) des Gehäuses (1) durch zumindest ein Befestigungs
element (14) miteinander verbunden sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüchen 3 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass sich die Auflageflächen (17) sowie die
Befestigungsrippe (10) über den gesamten Umfang des Ge
häuses (1) erstrecken und der bzw. die Aufnahmebereiche
(11) an beliebiger Stelle der Befestigungsrippe (10) an
ordenbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Stützelemente (9) mit Aussparungen
(18) versehen und diese vorzugsweise kreisförmig ausge
bildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, dass in der Grundplatte (6) mehrere Montage
bohrungen (19) angeordnet sind.
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