DE4432055C2 - Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trockenvorgangs - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs in
einem programmgesteuerten Wäschetrockner mit einer elektronischen Programmsteuerung,
sowie einer leitwertabhängigen Feuchtigkeitsmeßschaltung, wobei während der Trockenphase
die augenblicklich am Wäschewiderstand anliegende Spannung ausgewertet wird und in Ab
hängigkeit dieser Auswertung eine dem jeweils vorgewählten Restfeuchtegehalt angepaßte
Abschaltspannung zur Beendigung des Trockenprogramms eingestellt wird.
Aus der DE 38 32 807 A1 ist bereits ein Verfahren zur Steuerung des Trockenvorganges unter
Verwendung einer leitwertabhängigen Feuchtigkeitsmeßschaltung bekannt. Während der
Trockenphase wird die augenblicklich am Wäschewiderstand anliegende Spannung ausge
wertet und in Abhängigkeit dieser Auswertung eine dem jeweils vorgewählten Restfeuchte
gehalt angepaßte Abschaltspannung zur Beendigung des Trockenprogramms eingestellt. Bei
dieser Ausführung wird die augenblicklich am Wäschewiderstand anliegende Spannung als
Indikator für den tatsächlich vorliegenden beladungsspezifischen Leitwert des in der Wäsche
gebundenen Wassers ausgewertet. In Abhängigkeit dieser Auswertung wird eine dem jeweils
vorgewählten Restfeuchtegehalt angepaßte Abschaltspannung zur Beendigung des Trocken
programms eingestellt. Hier wird unter Auswertung der augenblicklich am Wäschewiderstand
anliegenden Spannung eine Korrektur der im nichtflüchtigen Speicher hinterlegten Werte der
endgültigen Abschaltspannung für den Trockenvorgang vorgenommen. Eine Festlegung der
Dauer des Trockenvorganges ist nicht vorgesehen.
Aus der DE-PS 30 30 864 ist bereits ein Verfahren zum automatischen Steuern des
Trocknungsvorgangs bis zum Erreichen eines gewünschten Trockengrades bekannt, bei dem
der Gradient der ansteigenden Temperatur während einer frühen Phase des Trocknungsvor
gangs ermittelt wird und in Abhängigkeit von diesem die erforderliche Betriebsdauer errechnet
wird. Bei einem derartigen Verfahren wird es als besonders nachteilig empfunden, daß bei der
Ermittlung der Aufheizgeschwindigkeit die Temperaturdifferenz zwischen Wäschetrocknungs
system und Umgebungsluft berücksichtigt werden muß, um ein repräsentatives Meßergebnis
für die erforderliche Betriebsdauer zu erhalten. Beschränkt man sich bei den vorgegebenen
Verfahren allein auf die Ermittlung der Aufheizgeschwindigkeit, werden Umgebungseinflüsse,
wie z. B. die Anfangstemperatur der Wäsche, die Anfangstemperatur des Wäschetrocknungs
systems und die Umgebungstemperatur nicht berücksichtigt, so daß der Programmsteuerein
richtung ein ungenauer Zeitwert für die erforderliche Betriebsdauer vorgegeben wird. Ein un
genauer Wert wird außerdem auch bei Netzspannungsschwankungen ermittelt, da die Auf
heizgeschwindigkeit von Heizleistung abhängig ist und die Netzspannung quadratisch in die
Heizleistung eingeht. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß durch die Aufheizzeit eine relativ
späte Erstanzeige (nach 10 min) erfolgt.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, ist es aus der DE-OS 40 13 543 bekannt, die restliche Dauer
eines Trocknungsvorgangs nach Erreichen einer vorgegebenen Solltemperatur in Abhängigkeit
von der Abkühlgeschwindigkeit im Trocknungssystem zu ermitteln. Hierbei besteht der Nachteil,
daß die Anzeige der Dauer erst zu einem relativ späten Zeitpunkt erfolgt und nicht sofort nach
dem Einschalten des Gerätes.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein möglichst genaues Verfahren zur Ermittlung
der Dauer eines Trockenvorgangs in einem programmgesteuerten Wäschetrockner zu
schaffen, bei dem die Anzeige schnell nach der Inbetriebnahme erfolgt.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 gelöst, bei dem die augenblicklich
am Wäschewiderstand anliegende Spannung als Indikator für den Widerstand der zu trock
nenden Wäsche zu einem frühen Zeitpunkt des Trocknungsvorgangs ermittelt und in Abhän
gigkeit von dem ermittelten Widerstandswert ein in einem nichtflüchtigen Speicher abgelegter
Zeitwert für die voraussichtliche Dauer des Trockenprogramms in einer Anzeigevorrichtung
signalisiert wird.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß eine Ermittlung der Dauer für
den Trockenprozeß aufgrund des zu Beginn des Trockenprozesses ermittelten elektri
schen Widerstandes in der Wäsche möglich ist. Dabei ist keine Schwellwertbildung als
Abschaltkriterium und auch keine Erfassung der Wäschemenge erforderlich.
Es wird allein aufgrund des ermittelten elektrischen Widerstandes ein in einem nicht
flüchtigen Speicher hinterlegter Zeitwert für die Dauer des Trockenprogramms zur An
zeige gebracht. In dem nichtflüchtigen Speicher ist eine Tabelle mit Zeitwerten hin
terlegt, die jeweils festgelegten elektrischen Widerstandswerten entsprechen. Es hat
sich überraschend gezeigt, daß die Kenntnis der Wäschemenge für eine korrekte
Zeitanzeige in Abhängigkeit des elektrischen Wäschewiderstandes nicht erforderlich
ist. Die im Speicher hinterlegten Zeitwerte sind vorher festgelegt worden. Dabei hat
sich herausgestellt, daß eine geringe Wäschemenge mit hoher Anfangsfeuchte den
gleichen Wäschewiderstand hat wie ein größerer Wäscheposten von geringerer An
fangsfeuchte. Dies hängt mit dem höheren Auflagedruck und der größeren Berüh
rugsfläche des Wäschepostens auf den Meßelektroden bzw. der Sensorfläche zu
sammen.
Der mit der Erfindung einhergehende Vorteil besteht des weiteren darin, daß bei diesem Verfahren
eine bereits im Trockner installierte Vorrichtung zur Messung des Restfeuchtegehalts
verwendet wird, so daß keine zusätzlichen Meßvorrichtungen erforderlich sind. Daneben liegt
der Vorteil in der frühen und trotzdem genauen Anzeige der Dauer des Trocknungsvorgangs.
Die Messung des elektrischen Widerstandes kann ca. 1 Minute nach dem Einschalten des
Wäschetrockners vorgenommen werden (Anspruch 2), anschließend erfolgt sofort die Anzeige des Zeitwerts
für die Dauer des Programms.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, daß der angezeigte Zeitwert in Abhängigkeit von der
Trocknungsdauer korrigiert wird (Anspruch 3). Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, daß eine für den
jeweiligen Trocknungsvorgang gemessene Laufzeit mit dem abgespeicherten Zeitwert
verglichen und der abgespeicherte Zeitwert in Abhängigkeit von der gemessenen Laufzeit
korrigiert wird (Anspruch 4). Hierdurch besitzt das Verfahren eine "Lernfähigkeit" und stellt sich auf unter
schiedliche Umgebungsbedingungen, beispielsweise verschiedene Wasser-Leitwerte ein.
Eine andere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der angezeigte
Zeitwert in Abhängigkeit vom Minimum des von der Vorrichtung zur Restfeuchteerfassung ab
gegebenen Signals korrigiert wird (Anspruch 5). Hierbei wird der Umstand ausgenutzt, daß zunächst durch
die Erwärmung des in der Wäsche enthaltenen Wassers eine Erhöhung des Leitwerts erfolgt.
Mit steigender Erwärmung der Wäsche erfolgt durch deren Trocknung eine Abnahme der
Feuchtigkeit, wodurch der Leitwert wieder sinkt. Demnach durchschreitet das vom Wäsche
widerstand abhängige Signal ein Minimum, dessen Höhe von der Beladung der Trommel und
der Temperatur der Trocknungsluft abhängig ist. Da diese beiden Faktoren auch für die Dauer
des Trockenvorgangs ausschlaggebend sind, ist nach dem Durchschreiten des Minimums des
Restfeuchtesignals eine Korrektur des angezeigten Zeitwerts möglich.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, daß vor der Ermittlung des Zeitwerts der gemes
sene Widerstandswert mit einem Referenzwert verglichen wird, und daß bei Überschreiten des
Referenzwertes die Anzeige einer Unterbeladung bzw. eines Leerbetriebs erfolgt und/oder das
Trocknungsprogramm abgebrochen wird (Anspruch 6). Da bei starker Unterbeladung oder bei Leerbetrieb
sehr große Widerstandswerte gemessen werden, führen diese zu Fehlanzeigen und zur Ver
fälschung des oben beschriebenen Lernprozesses. Dies kann durch die vorgenannte Messung
und den Abbruch des Verfahrens zur Ermittlung der Dauer des Trocknungsvorgangs verhindert
werden (siehe hierzu auch Anspruch 7).
Eine solches Verfahren zur Anzeige und/oder Verhinderung eines unwirtschaftlichen Betriebs
kann auch in Trocknern ohne Anzeige der Dauer des Programms als Sicherheitskontrolle
durchgeführt werden. Der Referenzwert beträgt dabei ein Vielfaches insbesondere das 2- bis
5-fache, des Widerstandswertes von bügelfeuchter Wäsche (Anspruch 8). Durch ein solches Verfahren ist
ein umweltschonender, energiesparender Betrieb möglich.
Claims (8)
1. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs in einem programmge
steuerten Wäschetrockner mit einer elektronischen Programmsteuerung, sowie einer leit
wertabhängigen Feuchtigkeitsmeßschaltung, wobei während der Trockenphase die augen
blicklich am Wäschewiderstand anliegende Spannung ausgewertet wird und in Abhängigkeit
dieser Auswertung eine dem jeweils vorgewählten Restfeuchtegehalt angepaßte Ab
schaltspannung zur Beendigung des Trockenprogramms eingestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die augenblicklich am Wäschewiderstand anliegende Spannung als Indikator für den
Widerstand der zu trocknenden Wäsche zu einem frühen Zeitpunkt des Trocknungsvor
gangs ermittelt und in Abhängigkeit von dem ermittelten Widerstandswert ein in einem
nichtflüchtigen Speicher abgelegter Zeitwert für die voraussichtliche Dauer des Trocken
programms in einer Anzeigevorrichtung signalisiert wird.
2. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Messung des elektrischen Widerstandes ca. 1 Minute nach dem Einschalten des
Wäschetrockners vorgenommen wird.
3. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs nach einem der Ansprüche 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der angezeigte Zeitwert in Abhängigkeit von der Trocknungsdauer korrigiert wird.
4. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine für den jeweiligen Trocknungsvorgang gemessene Laufzeit mit dem abgespei
cherten Zeitwert verglichen und der abgespeicherte Zeitwert in Abhängigkeit von der
gemessenen Laufzeit korrigiert wird.
5. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs nach einem der Ansprüche 1
oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der angezeigte Zeitwert in Abhängigkeit vom Minimum des von der Vorrichtung zur
Restfeuchteerfassung abgegebenen Signals korrigiert wird.
6. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorgangs nach einem der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor der Ermittlung des Zeitwerts der gemessene Widerstandswert mit einem Referenz
wert verglichen wird, und daß bei Überschreiten des Referenzwertes die Anzeige einer
Unterbeladung erfolgt und/oder das Trocknungsprogramm abgebrochen wird.
7. Verfahren zur Ermittlung der Dauer eines Trocknungsvorganges nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Anzeige und/oder Verhinderung eines unwirtschaftlichen
Betriebs bei Überschreiten des ermittelten Widerstandswertes in
Bezug auf einen Referenzwert die Anzeige einer Unterbeladung
erfolgt und/oder das Trocknungsprogramm abgebrochen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Referenzwert ein Vielfaches, insbesondere das 2- bis 5-fache, des Widerstands
wertes von bügelfeuchter Wäsche beträgt.
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