DE4424932C2 - Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung - Google Patents
Aktiv-dynamische SitzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine aktiv-dynamische Sitzvorrichtung mit einem eine
nach oben gekrümmte Grundfläche aufweisenden Fußteil und
einem Sitzteil.
Die Gestaltung herkömmlicher Sitzvorrichtungen, insbesondere
Bürostühle, erfolgt heutzutage zumeist unter dem Gesichts
punkt der Ergonomie, d. h. der körpergerechten Gestaltung der
Arbeitsplätze. In der Praxis werden Bürostühle daher oftmals
derart konzipiert, daß der Körper in einer anatomisch
günstigen Lage unterstützt wird und somit Belastungen weit
gehend vermieden werden. Die bei den herkömmlichen Sitz
möbeln der Körperform, insbesondere dem Rücken, angepaßten
Sitzflächen und Lehnen werden zwar im Gebrauch zumeist als
bequem empfunden, sie haben jedoch den Nachteil, daß die
Rückenmuskulatur, insbesondere die Muskeln, die Halte
funktionen an der Wirbelsäule haben, kaum beansprucht werden,
da der Körper lediglich "passiv sitzt". Dies kann zu einer
Degeneration der Rückenmuskulatur und zu Schäden an der
Wirbelsäule wie Abnutzung der Bandscheiben, Haltungsschäden
etc. führen.
Es wurden daher Sitzvorrichtungen
entwickelt, die ein aktiveres Sitzen ermöglichen. Diesen
Sitzvorrichtungen ist gemeinsam, daß der Sitz sich in einer
labilen Lage befindet, der Körper also gezwungen wird, aktiv -
durch Betätigung der Rückenmuskulatur - das Gleichgewicht
zu halten. Besonders hervorzuheben ist hier der sogenannte
"Pezzi-Ball", ein mit Luft gefüllter Gymnastikball aus
Kunststoff, bei dem die Luftfüllung eine Federung in ver
tikaler Richtung bewirkt. Trotz seiner insgesamt relativ
guten, physiologischen Eigenschaften ist der Pezzi-Ball
jedoch in erster Linie ein krankengymnastisches Gerät und
keine Sitzvorrichtung. Bei Verwendung als Sitzvorrichtung
ist er insbesondere nicht gegen Umkippen gesichert, da der
Sitzende eine im Prinzip labile Gleichgewichtslage einnimmt.
Im übrigen ist er auch zerstörungsanfällig, da seine Kunst
stoffhaut insbesondere unter Belastung und beim Abrollen
über spitze Gegenstände relativ leicht beschädigt werden
kann und zum Platzen des Balls führt. Sein relativ aus
ladendes Volumen wirkt sich ebenfalls einschränkend hin
sichtlich seiner Anwendung als Sitzvorrichtung aus. Die im
Stand der Technik entwickelten aktiv-dynamischen, echten
Sitzvorrichtungen weisen hingegen meist nicht-optimale
physiologische Eigenschaften auf. Der sogenannte "Tendel"
der Firma Thomas Möbel weist ein auf halber Höhe zwischen
einem Sitzteil und einem Fußteil angebrachtes Gelenk zum
Verkippen des Sitzteils aus der Gleichgewichtslage auf.
Diese Sitzvorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß sich beim
Verkippen die Sitzhöhe ändert und die Sitzfläche nicht mehr
in einer horizontalen Ebene liegt, was im Gebrauch zu Ver
krümmungen der Wirbelsäule führen kann.
In der deutschen Offenlegungsschrift DE-OS 23 14 717 ist eine
Sitzvorrichtung mit zwei Kipp-Punkten beschrieben, bei der
jedoch der Sitzende nach seitlicher Auslenkung nur durch
aktive Beinarbeit wieder in die Normallage zurückkommt und bei
der ferner die Höhe der Sitzfläche mit zunehmender Auslenkung
niedriger wird. In der DE 29 44 674 A1 ist ein Arbeitsschaukel
stuhl beschrieben, dessen starre Sitz fläche bei jeder seit
lichen Auslenkung eine physiologisch unerwünschte seitliche
Verkrümmung der Wirbelsäule erzwingt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Sitzvorrichtung anzugeben, die ein aktives Sitzen ermöglicht
und gegenüber den im Stand der Technik bekannten Sitzvor
richtungen verbesserte physiologische Eigenschaften aufweist
und gleichzeitig möglichst vielseitig verwendbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung hat insbesondere den Vorteil, daß durch sie
eine im Vergleich zu dem Gymnastik-Ball "Pezzi" echte Sitz
vorrichtung, die mindestens ebenso gute, wenn nicht sogar
bessere sitzphysiologische Eigenschaften wie der "Pezzi-Ball"
aufweist. Die Sitzvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
weist wie ein Gymnastik-Ball eine gekrümmte Auflagefläche auf.
Diese ist mindestens in einem Teilbereich um einen auf der
Auflagefläche gelegenen Auflagepunkt sphärisch geformt, wobei
der Krümmungsradius im wesentlichen gleich der Höhe des Unter
stützungspunktes eines Sitzteils ist. In dem Unterstützungs
punkt der Sitzvorrichtung ist ein Gelenk angeordnet, mittels
dem ein Sitzteil nach allen Seiten neigbar gelagert ist. Da
das Sitzteil in dem Unterstützungspunkt derart gelagert ist,
daß es seine relative Lage in bezug auf den Unterstützungs
punkt bei Verkippung nicht ändert, bleibt beim Abkippen aus
dem Gleichgewichtszustand die Sitzhöhe konstant. Der Sitzende
befindet sich somit auch bei größeren Kippwinkeln stets in
einer indifferenten Gleichgewichtslage. Beim Sitzen auf einem
Ball herrscht grundsätzlich eine labile Gleichgewichtslage
vor. Lediglich durch die Formveränderung (Abplattung) des
luftgefüllten Balles an der Sitz fläche und der Auflagefläche
wird im Gebrauch und bei kleinen Kippwinkeln ein quasi
indifferentes Gleichgewicht erzeugt.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der Sitzvorrichtung läßt
sich das Sitzteil oberhalb des Unterstützungspunktes
beliebig höhenverstellbar ausführen, ohne daß der Vorteil
der kippwinkelunabhängigen Sitzhöhe verloren geht, da sich der
vertikale Abstand des Sitzteils von der Ebene des Unter
stützungspunktes bei Verkippung nicht ändert. Somit kann die
Sitzvorrichtung für jede Körpergröße verwendet werden. Das
Sitzteil ist überdies nach allen Seiten neigbar, so daß beim
Abkippen aus der indifferenten Gleichgewichtsposition nicht
nur die Sitzhöhe, sondern auch eine horizontale Sitzposition
beibehalten wird, so daß es nicht zu seitlichen Wirbelsäulen
verkrümmungen kommt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann aus
physiologischen Gründen das Sitzteil zusätzlich in vertikaler
Richtung abgefedert sein.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den Figuren
dargestellten, besonders bevorzugten Ausführungsformen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Sitzvorrichtung;
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform des oberen Teils
einer Sitzvorrichtung nach Fig. 1.
Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Sitzvorrichtung 10
enthält ein Fußteil 1, das eine gekrümmte Auflagefläche 1A
aufweist, so daß die Sitzvorrichtung 10 im Gleichgewicht in
einem Auflagepunkt 1B der Auflagefläche 1A auf einer ebenen
Unterlage aufliegt und verkippt werden kann. Die Sitzvor
richtung 10 weist ferner ein Sitzteil 2 auf, welches durch
ein Säulenteil 3 in einem Unterstützungs- oder Auflagepunkt 3A gestützt wird. Das Sitz
teil 2 kann in vertikaler Richtung federn, wie durch die
schematisiert dargestellte, als Verbindungselement 4 dienende Feder angedeutet. In dem Unterstützungs-
oder Auflagepunkt 3A befindet sich ein Gelenk, z. B. ein
Kugelgelenk, welches bewirkt, daß das Sitzteil 2 und die
Feder gegenüber dem Säulenteil 3 nach allen Seiten neigbar
sind. Anstelle eines Gelenkes kann aber auch ein Auflager
auf einer Kalotte, wie noch ausgeführt werden wird, oder
einer Spitze oder Nadel vorgesehen sein. Auch der Ver
bindungspunkt 2A zwischen dem Sitzteil 2 und der Feder
kann als Gelenk ausgebildet sein. Bei einem als Sitzvor
richtung verwendeten "Pezzi-Ball" sind diese Elemente alle
einstückig miteinander verbunden, wobei die Sitzfläche von
der Auflagefläche um den Durchmesser des Balls beabstandet
ist. Dies hat den Nachteil, daß die Gleichgewichtslage
grundsätzlich labil ist. Dies ist zwar dadurch praktisch
abgemildert, daß die Kunststoffhaut des luftgefüllten Balles
unter Belastung elastisch federt und somit Ober- und Unter
seite des Balls beim Sitzen horizontal abgeplattet werden,
woraus sich eine quasi-indifferente Gleichgewichtslage bei
kleinen Verkippungswinkeln ergibt. Bei größer werdenden
Verkippungswinkeln wird die Gleichgewichtslage jedoch
zunehmend labil und der Sitzende ist gegen Umkippen nicht
mehr ausreichend gesichert.
Bei der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung ist dieses Problem
von vornherein dadurch entschärft, daß die Auflagefläche 1A
zumindest in einem Teilbereich um den Gleichgewichts-Auflage
punkt 1B des Fußteils 1 als Teil einer Kugeloberfläche
ausgebildet ist, wobei sich der Krümmungs-Mittelpunkt der
Kugeloberfläche möglichst genau in dem Unterstützungs- oder
Auflagepunkt 3A des Sitzteils 2 befindet. Dies bewirkt, daß
beim Verkippen der Sitzvorrichtung sich der Auflagepunkt 3A
wie die Nabe eines rollenden Rades auf gleichbleibender Höhe
fortbewegt. Da nun auch die Länge der Feder 4 unter Be
lastung konstant bleibt, und diese durch das in dem Auflage
punkt 3A befindliche Gelenk gegenüber dem Säulenteil 3
neigbar ist, bleibt bei Verkippung auch der vertikale
Abstand des Sitzteils 2 von der Horizontalebene des Auflage
punktes 3A konstant. Bei Verkippung bleibt somit die
Sitzhöhe konstant und der Sitzende befindet sich bei jedem
Verkippungswinkel in einem indifferenten Gleichgewicht. Der
große Vorteil einer derartigen Sitzvorrichtung ist der, daß
sich die Sitzhöhe oberhalb des Auflagepunktes 3A einstellen
läßt, ohne daß sich die physiologischen Eigenschaften ver
schlechtern. Allein die technischen Merkmale, daß sich der
Unterstützungs- oder Auflagepunkt 3A im Krümmungsmittelpunkt
der Auflagefläche 1A befindet und daß im Auflagepunkt 3A
ein Gelenk vorgesehen ist, sorgen dafür, daß - unabhängig
von dem voreingestellten vertikalen Abstand des Sitzteils 2
von der Horizontalebene des Auflagepunkts 3A - das Sitzteil
2 bei Verkippung immer in der gleichen Höhe und stets in
einer horizontalen Lage befindet.
Durch die Feder ist das Sitzteil 2 in vertikaler Richtung
gefedert. Eine solche Federung führt aus medizinischer Sicht
zu einer Art "Pumpwirkung" auf die Bandscheiben. Die
Federung kann in ihrer Elastizität verstellbar ausgeführt
werden, um sie individuellen Anforderungen - etwa dem
Körpergewicht - anzupassen. Anstelle einer elastischen Feder
kann aber auch ein starres Verbindungselement 4, z. B. eine
starre Stange, vorgesehen sein. Die vertikale Federung kann
dann z. B. durch ein elastisches Fußteil bereitgestellt
werden.
In Fig. 2 ist eine praktische Ausführungsform der Sitz
vorrichtung nach Fig. 1 schematisch dargestellt. Es wurden
dabei Bezugszeichen in entsprechender Weise gewählt. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist das Säulenteil 3 mit einer
Kalotte 5 versehen, in deren höchstem Punkt, dem Unterstützungspunkt 3A, der dem
Krümmungsmittelpunkt der nicht dargestellten Auflagefläche
1A (s. Fig. 1) entspricht, das Sitzteil unterstützt wird.
Das Sitzteil 2 besitzt eine an seinem-unteren Bereich
befestigte Hartgummiplatte, die in dem Unterstützungspunkt
3A der Kalotte 5 nach allen Seiten neigbar gelagert ist.
Die Hartgummiplatte übernimmt damit also die Funktion der
Feder 4 in Fig. 1. Alternativ zu der Lagerung auf einer
Kalotte kann auch eine Spitzen- oder Nadellagerung vor
gesehen sein. Es kann auch zusätzlich eine zweite Hartgummi
scheibe 6 vorgesehen sein, die unterhalb der Hartgummiplatte
ringförmig um das Säulenteil 3 herum angeordnet ist, um
der im Gebrauch der Sitzvorrichtung von oben belasteten
Hartgummiplatte einen federnden Widerstand von unten
entgegenzusetzen. Diese zweite Federung kann je nach den
individuellen Anforderungen - z. B. Körpergewicht - einge
stellt werden, z. B. dadurch daß sie an dem Säulenteil 3
höhenverstellbar ist, wie in der Fig. 2 durch die Schraub
gewinde schematisch angedeutet ist. Bei einem Kippvorgang
wird das Säulenteil 3 um den Kippwinkel schräggestellt und
um denselben Winkel neigt sich in umgekehrter Richtung die
Hartgummiplatte mit dem Sitzteil 2 um den Unterstützungs
punkt 3A der Kalotte 5. Im Ergebnis bewegt sich also der
Unterstützungspunkt 3A auf konstanter Höhe fort und das
Sitzteil 2 behält durch seine gegenläufige Verkippung seine
relative Lage in bezug auf den Unterstützungspunkt 3A. Somit
bleibt auch die Höhe des Sitzteils 2 konstant, da die Dicke
der Hartgummiplatte eine feste, kippwinkelunabhängige
Größe ist. Die Elastizität der Hartgummiplatte sorgt hier
also für die vertikale Federung der Sitzvorrichtung. Die
Einstellung der Sitzhöhe kann relativ einfach durch Variation
der Dicke der Hartgummiplatte erfolgen.
Das in der Fig. 1 gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt eine
Auflagefläche 1A, die in ihrer Gesamtheit als Kugelober
fläche ausgebildet ist, so daß auch bei sehr großen Ver
kippungswinkeln der Unterstützungspunkt 3A und damit
Unterstützungspunkt und Sitzhöhe konstant bleiben. Statt
dessen kann aber auch eine Auflagefläche vorgesehen sein,
die nur in einem zentralen Teilbereich um den Gleichge
wichts-Auflagepunkt 1B sphärisch mit der genannten Bindung
für den Radius ausgebildet ist, außerhalb dieses Bereichs
jedoch eine von der Kugeloberfläche abweichende Form auf
weist. Dies kann in vorteilhafter Weise dazu eingesetzt
werden, um die erfindungsgemäße Sitzvorrichtung gegen
Umkippen zu sichern. Ein radial weiter außen liegender
Bereich ist zu diesem Zweck derartig geformt, daß bei großen
Verkippungswinkeln ein rückstellendes Moment erzeugt wird,
indem beispielsweise in diesem Bereich der Krümmungsradius
stetig nach außen zunimmt, z. B. wie bei einer Parabel oder
Hyperbel. Eine entsprechend gestaltete kippsichere Aus
führungsform der vorliegenden Erfindung ist besonders für
Kinder oder Behinderte vorteilhaft.
In weiterhin vorteilhafter Weise kann, wie auch in dem in
den Figuren dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispielen
ausgeführt, die Sitzfläche 2B eine konvexe Form aufweisen,
um unbehinderte Bewegungsfreiheit, insbesondere für die
Oberschenkel, zu gewährleisten und damit auch die gesamte
Beinmuskulatur beim Sitzen zu aktivieren. In weiterhin
vorteilhafter Weise kann der Unterstützungspunkt 3A
exzentrisch so weit hinten angeordnet sein, daß beim Sitzen
ein Abkippen des Beckens nach vorne erzwungen wird.
Die Neigbarkeit des Sitzteils 2 durch das Auflager in dem
Unterstützungspunkt 3A kann auch als elastische Gelenk
federung mit einer Rückstellkraft ausgeführt sein. In diesem
Fall wird aus dem ohne Rückstellkraft indifferenten Gleich
gewicht ein insgesamt stabiles Gleichgewicht.
Säulen- und Fußteil können auch als eine einzige, gestal
terische Einheit ausgeführt werden, etwa als Kegel oder
Zylinder mit (zumindest teilweise) sphärischer Grundfläche.
Im übrigen läßt die Konstruktion Ausführungen in allen
Materialien, also in Kunststoff, Metall oder Holz oder deren
Kombinationen zu. Dies hat den weiteren Vorteil der er
heblich höheren Zerstörungsfestigkeit gegenüber den bekann
ten luftgefüllten Gymnastik-Bällen aus Kunststoff wie dem
"Pezzi-Ball". Ebenso wie bei dem Pezzi-Ball kann aber auch
bei der erfindungsgemäßen Sitzvorrichtung das Fußteil
elastisch ausgeführt sein, zum Beispiel in Form eines
aufpumpbaren, luftgefüllten Hohlkörpers, der eine elastische
Membran aufweist. Bei einer solchen Ausführungsform würde
dann eine vertikale Federung durch das Fußteil erzeugt, so
daß das in der Fig. 1 als Feder dargestellte Verbindungeelement 4
zwischen dem Säulenteil 3 und dem Sitzteil 2 auch als starre
Stange ausgebildet sein könnte. Eine vertikale Federung
könnte überdies auch in Form einer innerhalb eines hohlen,
rohrförmigen Säulenteils 3 angeordneten Gasfeder vor
gesehen sein.
Die erfindungsgemäße Sitzvorrichtung ist durch ihre guten
physiologischen Eigenschaften auch als Arbeits- oder Büro
stuhl verwendbar. Sie ist insbesondere durch ihre Höhen
verstellbarkeit universal für alle Körpergrößen verwendbar.
Durch ihre Kippsicherheit bietet sich die Anwendung durch
Kinder oder Behinderte an.
Claims (13)
1. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung (10) mit einem Fußteil
(1), das eine nach oben gekrümmte Grundfläche (1A) für eine
Kippbewegung aufweist, wobei die gekrümmte Grundfläche (1A)
unmittelbar auf einer ebenen Unterlage aufliegt und mindestens
in einem Teilbereich sphärisch gekrümmt ist, und mit einem in
einem Unterstützungspunkt (3A) der Sitzvorrichtung (10) ange
ordneten Gelenk, mittels dem ein Sitzteil (2) nach allen
Seiten neigbar gelagert ist, wobei der Krümmungsmittelpunkt
der Grundfläche (1A) und der Unterstützungspunkt (3A) im
wesentlichen zusammenfallen.
2. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sitzteil (2) mit einem Verbindungs
element (4), das in dem Unterstützungspunkt (3A) nach allen
Seiten neigbar gelagert ist, verbunden ist.
3. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (4) als elastisch
rückstellendes Element ausgebildet ist.
4. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (4) eine Gummi
platte ist.
5. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Gummiplatte auf einer gekrümmten
Unterlage (5) aufliegt, wobei der höchste Punkt der Unterlage
(5) der Unterstützungspunkt (3A) ist.
6. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Federkraft des elastisch rück
stellenden Elementes einstellbar ist.
7. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verbindungselement (4) ein starres
Element ist.
8. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sitzteil (2) oberhalb des Unter
stützungspunktes (3A) höhenverstellbar ist.
9. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungs
radius der Grundfläche (1A) nach außen zunimmt.
10. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußteil
(1), welches die Grundfläche (1A) enthält, mit einem Säulen
teil (3), welches den Unterstützungspunkt (3A) enthält, ver
bunden ist.
11. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fußteil (1) und das Säulenteil (3)
einstückig ausgebildet sind.
12. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fußteil (1) elastisch federnd aus
gebildet ist.
13. Aktiv-dynamische Sitzvorrichtung nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Unter
stützungspunkt (3A) in dem Sitzteil (2) liegt.
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