DE4419893A1 - Abstandswarnsystem für Fahrzeuge - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Abstandswarnsystem gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Abstandsmeßsysteme für Fahrzeuge bekannt, welche die
Laufzeit von Hochfrequenz-Signalen zur Messung verwenden. Da
zu sind an einem ersten Fahrzeug ein Hochfrequenz-Sender und
ein Hochfrequenz-Empfänger nach Art eines Radargeräts ange
bracht. Der Hochfrequenz-Sender gibt für die Messung ein
Signal in Richtung auf ein vor ihm fahrendes, zweites Fahr
zeug ab, dessen Abstand vom ersten Fahrzeug gemessen werden
soll. Am davorfahrenden Fahrzeug wird das Hochfrequenz-Signal
reflektiert und mit dem Hochfrequenz-Empfänger des Radarge
räts am ersten Fahrzeug wieder empfangen. Die Laufzeit des
Echosignals wird wie bei anderen üblichen Radargeräten gemes
sen und daraus der Abstand zwischen den Fahrzeugen errechnet.
Bei einem derartigen Verkehrsradar zur Abstandsmessung zweier
Fahrzeuge, z. B. zweier Kraftfahrzeuge, tritt das Problem auf,
daß durch eine Vielzahl von reflektierenden Objekten, die
sich im Radarsendestrahl eines Fahrzeugs befinden, z. B. an
dere Fahrzeuge auf Gegenspuren, Verkehrszeichen, Leitplanken,
Brücken und dergleichen, das interessierende vorausfahrende
Fahrzeug, das ebenfalls ein Signal reflektiert, aus dem Echo
signalgemisch nur sehr schwer oder gar nicht herausgefiltert
werden kann.
Aus DE-OS 31 00 224 ist eine Fahrzeug-Kollisionswarnanlage
bekannt, die aus einer linear polarisierte Signale ausstrah
lenden und dazu orthogonal polarisierte Echosignale empfan
genden Richtantenne, einem mit stochastischer Tastung bei
einem hohen Tastverhältnis arbeitenden Impulsradargerät und
aus Meldeeinrichtungen besteht, die bei jeder drohenden Kol
lision warnen sollen. Zur Verbesserung der Fehlalarmrate wird
bei dieser bekannten Anlage das Rückstrahlverhalten der Ver
kehrsobjekte durch eine Ausstattung mit passiven
polarisationsdrehenden Rückstrahlern verbessert, so daß die
Echosignale verkehrsfremder Objekte unter die Empfangsschwel
le fallen sollen. Diese bekannte Lösung ist aber wegen
schwierig herzustellender korrekter Schwellenwertverhält
nisse, die erst ein einwandfreies Arbeiten dieser Kollisions
warnanlage gewährleisten, nicht zufriedenstellend.
Aus EP 0 389 325 A1 ist ein Abstandswarnsystem für Fahrzeuge
bekannt, bei dem die Fahrzeuge mit einem Radargerät und einem
Transponder ausgerüstet sind, der das jeweils empfangene Ra
darsendesignal eines anderen Fahrzeugs hinsichtlich seiner
Trägerfrequenz umsetzt und zwar in ein jeweils vorher festge
legtes Frequenzband. Die an den Kraftfahrzeugen angebrachten
Transponder erzeugen beispielsweise einen Frequenzversatz der
Radarträgerfrequenz von 1 GHz um etwa 30 MHz, wogegen von
Fußgängern getragene Transponder eine Frequenzverschiebung
des Hochfrequenzträgers um 15 MHz verursachen. Von den Trans
pondern werden dann jeweils die frequenzmäßig transponierten
Signale wieder ausgesandt, so daß sich auf der Empfangsseite
der in den Fahrzeugen angebrachten Radargeräte erkennen läßt,
ob es sich bei dem jeweils strahlungsreflektierenden Objekt
beispielsweise um einen Fußgänger oder um ein Kraftfahrzeug
handelt. Auch diese bekannte Lösung ist nicht befriedigend,
da sich aufgrund der geringen Frequenzversätze und der Viel
zahl der zu identifizierenden und damit unterschiedliche Fre
quenzversätze hervorrufenden Objekte häufig Mehrdeutigkeiten
ergeben, die einen korrekten Rückschluß auf den Abstand der
jeweils vorausfahrenden Fahrzeuge nicht immer zulassen.
Es läßt sich somit feststellen, daß eine diesbezüglich zu
friedenstellende Lösung bisher nicht bekannt ist und nur mit
extrem hohem technischen Aufwand über Dopplerfilterung
möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein verhältnismäßig einfach und
ohne großen technischen Aufwand realisierbares Abstandswarn
system für Fahrzeuge zu schaffen, bei dem sich in den Radar
geräten der Fahrzeuge die von den jeweils vorausfahrenden
Fahrzeugen reflektierten Radarsignale aus dem Echosignalge
misch eindeutig herausfiltern lassen, so daß sich daraus der
Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug korrekt ermitteln
läßt.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Abstandswarnsy
stem für Fahrzeuge durch die im kennzeichnenden Teil des Pa
tentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch die Fre
quenzverdoppelung des von einem Radargerät eines Fahrzeugs
stammenden und am interessierenden vorausfahrenden Objekt
auftreffenden Hochfrequenz-Signals kann dieses dann zurückge
strahlte Signal von den anderen passiven Reflexionen, die
keiner Frequenzverdoppelung unterworfen sind, also von Stör
objekten (Leitplanken, Brücken, Verkehrsschilder, entgegen
kommende Fahrzeuge usw.) zurückgeworfen werden, gut unter
schieden werden.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von drei Figuren er
läutert.
Es zeigen
Fig. 1 als Beispiel eine schematische Ansicht einer
Straßenverkehrsszene, wobei die beteiligten
Kraftfahrzeuge die beim Abstandswarnsystem nach der
Erfindung zu verwendenden Einrichtungen aufweisen,
Fig. 2 die prinzipielle Ansicht einer den Transponder
bildenden Tripelspiegelanordnung, und
Fig. 3 ein prinzipielles Schema eines frequenzverdoppelnden
und damit als Transponder wirksamen Reflektors.
Auf einem in Fig. 1 dargestellten Straßenabschnitt 1 bewegen
sich zur gleichen Zeit drei Kraftfahrzeuge 2, 3 und 4, wobei
das Kraftfahrzeug 2 dem Kraftfahrzeug 3 auf der gleichen Spur
hinterherfährt und das Kraftfahrzeug 4 den Kraftfahrzeugen 2
und 3 auf der Gegenspur entgegenkommt. Der dargestellte
Straßenabschnitt 1 ist an seinen beiden Seitenrändern mit
Leitplanken 5 gesichert und weist auf einer Seite ein Ver
kehrsschild 6 auf. Die Kraftfahrzeuge 2, 3 und 4 sind mit Ra
dargeräten für eine Betriebsfrequenz f1 ausgestattet. Jedes
Radargerät enthält einen Sender und einen Empfänger. Außerdem
ist jedes Kraftfahrzeug 2, 3 und 4 mit einer Signalverarbei
tungseinrichtung versehen, die aus den empfangenen
Radarsignalen aufgrund der Signallaufzeiten Meßsignale ablei
tet, die dem Abstand zum jeweils vorausfahrenden Kraftfahr
zeug entsprechen. Diese Meßsignale können dann dazu herange
zogen werden, Warnungen für den Fahrer bei zu geringem Ab
stand auszulösen. Eine vorne am Kraftfahrzeug 2 angebrachte
Radarantenne 7 erzeugt eine in Fahrtrichtung ausgerichtete
Strahlungskeule 8, die den vorausliegenden Straßenbereich
über eine bestimmte Länge hinweg gut überdeckt. Das mit der
Radarantenne 7 ausgesendete Sendesignal mit einer Frequenz f1
von z. B. 77 GHz trifft unter anderem auf das vorausfahrende
Kraftfahrzeug 3, auf das entgegenkommende Kraftfahrzeug 4,
auf die seitlichen Leitplanken 5 und auf das Verkehrsschild
6. An allen Kraftfahrzeugen 2, 3 und 4 ist hinten ein rück
strahlender Transponder 9 angebracht, der eine Frequenzver
doppelung des Trägers der jeweils auftreffenden Radarsignale
vor einer nachfolgenden Wiederaussendung vornimmt. Die am
Heck der Fahrzeuge 2, 3 und 4 jeweils angebrachten Transpon
der 9 sind mit einer von hinten empfangenden und nach hinten,
also in die Rückwärtsrichtung der Fahrzeuge 2, 3 und 4, mit
der doppelten Frequenz zurückstrahlenden Antenneneinrichtung
versehen. In Fig. 1 ist dieser Fall beispielhaft anhand des
Fahrzeugs 2, welches das Radarsendesignal abgibt, und des
Fahrzeugs 3, welches mit seinem Transponder 9 das aufgenom
mene Radarsendesignal frequenzverdoppelt wieder zurück
strahlt, dargestellt. Durch die im Transponder 9 des Kraft
fahrzeugs 3 vorgenommene Frequenzverdoppelung des von der An
tenne 7 des Kraftfahrzeugs 2 stammenden und an der Antennen
einrichtung des Transponders 9 des vorausfahrenden Fahrzeugs
3 auftreffenden Hochfrequenz-Signals von der Frequenz f1 auf
die Frequenz f2 = 2f1 kann dieses Signal nach seiner Rück
strahlung von den anderen passiven Reflexionen, z. B. von den
Leitplanken 5, vom entgegenkommenden Fahrzeug 4 oder vom Ver
kehrszeichen 6, die keiner Frequenzverdoppelung auf die Fre
quenz 2f1 unterworfen sind, im Radargerät gut unterschieden
werden. In den Radargeräten der Fahrzeuge 2, 3 und 4, im dar
gestellten Fall also z. B. des Kraftfahrzeugs 2, ist die
Empfangsseite so ausgelegt, daß sich ausschließlich die mit
der Radarantenne 7 aufgenommenen Signale mit doppelter Trä
gerfrequenz, also mit 2f1, oder aber diese Signale getrennt
von den Signalen mit der Trägerfrequenz f1 in der in den
Kraftfahrzeugen 2, 3 und 4 jeweils in Verbindung mit einem
Radargerät untergebrachten Signalverarbeitungseinrichtung
auswerten lassen.
Beim Transponder 9 an der Rückseite der Kraftfahrzeuge 2, 3
und 4 handelt es sich im einfachsten Fall um einen Reflektor
mit Frequenzverdoppler. Die Frequenzverdopplung kann dabei an
einer Diodenkennlinie erfolgen.
Damit jedes Fahrzeug dieses der Erkennung dienende Unter
scheidungsmerkmal bekommt, wird vorgeschlagen, eine die Fre
quenzverdoppelung durchführende Reflektoranordnung in das
hintere Nummernschild zu integrieren.
Ist ein höherer Aufwand nötig oder sollte eine Stromversor
gung der Reflektoranordnung möglich sein, dann kann das fre
quenzverdoppelte Signal in einem aktiven Transponder ver
stärkt werden (Leistungsbilanz!).
Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht eine am Heck der Fahrzeuge
anzubringende, einen passiven Transponder 9 bildende Tripel
spiegel-Anordnung mit drei senkrecht zueinander zusammenge
setzten, reflektierenden Metallflächen 10, 11 und 12 und
einer Diodenschicht 13 darauf. Aus einer einfallenden HF-
Strahlung 14 mit der Frequenz f1 erzeugt diese Tripelspiegel-
Anordnung eine reflektierte Strahlung 15 mit der Frequenz f2 = 2f1.
Bei dieser Tripelspiegel-Anordnung ist somit die Fre
quenzverdoppelung in den Spiegel integriert, damit ein
möglichst hoher Leistungsanteil der einfallenden Strahlung 14
wieder zur Antenne des Radarempfängers des hinterherfahrenden
Kraftfahrzeugs gelangt. Beim Tripelspiegel wird bekanntlich
jeder auftreffende Strahl 14 nach dreifacher Reflexion paral
lel zur Einfallsrichtung zurückgeworfen (reflektierter Strahl
15). Bei Kraftfahrzeugen läßt sich eine solche frequenzver
doppelnde Tripelspiegel-Anordnung vorteilhaft mit dem hinte
ren Nummernschild integrieren, so daß jedes Kraftfahrzeug
zwangsläufig damit ausgerüstet ist.
Fig. 3 zeigt ein prinzipielles Schaltungsschema eines fre
quenzverdoppelnden und damit als Transponder 9 wirksamen Re
flektors. Die einfallende HF-Strahlung 16 mit der Frequenz f1
wird von einer Empfangsantenne 17 aufgenommen, mittels einer
Diodenschaltung 18 frequenzverdoppelt, dann in frequenzver
doppelter Form evtl. in einem Verstärker 19 verstärkt und
schließlich ebenfalls frequenzverdoppelt, d. h. mit einer Fre
quenz f2 = 2f1, über eine Sendeantenne 20 wieder in die Her
kunftsrichtung 21 zurückgesendet. Es handelt sich somit um
einen frequenzverdoppelnden, evtl. mit Verstärker 19 ausgerü
steten Reflektor, der die einfallende Strahlung 16 mit der
Frequenz f1 in die Herkunftsrichtung 21, allerdings mit der
Frequenz f2 = 2f1, reflektiert.
Claims (8)
1. Abstandswarnsystem für Fahrzeuge, insbesondere Kraft
fahrzeuge, mit an den Fahrzeugen befindlichen Radargeräten,
deren Sende-Empfangs-Antennenkeulen jeweils nach vorne ge
richtet sind und aus deren empfangenen Signalen in einer
Signalverarbeitungseinrichtung jeweils dem Abstand zum vor
ausfahrenden Fahrzeug entsprechende, zur Warnung heranzieh
bare Meßsignale abgeleitet werden, und mit an den Fahrzeugen
angebrachten Transpondern zum frequenzversetzten Wiederaus
senden von dort empfangenen Radarsignalen, die von den Radar
geräten jeweils hinterherfahrender Fahrzeuge stammen,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Transpondern (9) eine Frequenzverdoppelung des
Trägers (f1) der jeweils empfangenen Radarsignale vor deren
Wiederaussendung vorgenommen wird, daß die vorzugsweise je
weils am Heck der Fahrzeuge (2, 3, 4) angebrachten Transpon
der eine von hinten empfangende und nach hinten, also in
Rückwärtsrichtung der Fahrzeuge, mit der doppelten Frequenz
(f2 = 2f1) zurückstrahlende Antenneneinrichtung enthalten,
und daß in den Radargeräten der Fahrzeuge die Empfangsseite
so ausgelegt ist, daß sich ausschließlich die aufgenommenen
Signale mit doppelter Trägerfrequenz oder aber diese Signale
getrennt von anderen Echosignalen in der Signalverarbeitungs
einrichtung auswerten lassen.
2. Abstandswarnsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Transponder (9) die Frequenzverdoppelung an der Kenn
linie einer Diode (18) vorgenommen wird.
3. Abstandswarnsystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transponder (9) als eine frequenzverdoppelnde Reflek
toranordnung ausgebildet ist.
4. Abstandswarnsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transponder (9) jeweils in das hintere Nummernschild
der Fahrzeuge integriert ist.
5. Abstandswarnsystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transponder mit seiner Antenneneinrichtung eine Ein
heit bildet und als Tripelspiegel-Anordnung mit integrierter
Frequenzverdoppelung ausgebildet ist (Fig. 2 und 3).
6. Abstandswarnsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die integrierte Frequenzverdoppelung durch eine auf den
Spiegelflächen (10, 11, 12) des Tripelspiegels angebrachte
Diodenschicht (13) realisiert ist.
7. Abstandswarnsystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transponder (9) als stromversorgter und damit aktiver
Transponder ausgebildet ist, bei dem das frequenzverdoppelte
Signal vor seiner Aussendung in einem Verstärker (19) ver
stärkt wird.
8. Abstandswarnsystem nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
gekennzeichnet durch
eine Betriebsfrequenz der Radargeräte in den Fahrzeugen (2,
3, 4) von ca. 77 GHz.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4419893A DE4419893A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Abstandswarnsystem für Fahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4419893A DE4419893A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Abstandswarnsystem für Fahrzeuge |
Publications (1)
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---|---|
DE4419893A1 true DE4419893A1 (de) | 1995-12-14 |
Family
ID=6520007
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4419893A Ceased DE4419893A1 (de) | 1994-06-07 | 1994-06-07 | Abstandswarnsystem für Fahrzeuge |
Country Status (1)
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Legal Events
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---|---|---|---|
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