DE4411119C1 - Digitales, in Funkzellen aufgebautes Mobilfunksystem - Google Patents
Digitales, in Funkzellen aufgebautes MobilfunksystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein digitales, in Funkzellen aufgebau
tes Mobilfunksystem gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
In der Systembeschreibung: HUDER; GEIER: D900-Mobile Communication System,
System Description SYD, (Bestellnummer A30808-X3231-X-2-
7618) Siemens AG, 1992 ist ein digitales zellulares Mobilfunk-Kommunikations
system nach dem GSM-Standard (Global System for Mobile Commu
nication) zur Übertragung von Sprache und Daten beschrieben.
Der Aufbau des Mobilfunksystems gliedert sich in mehrere
funktionale Teilsysteme, von denen das Basisstationssystem
(Base Station System), das Vermittlungssubsystem (Switching
Subsystem) und das Betriebs- und Wartungssystem (Operating &
Maintenance Subsystem) die wesentlichen Komponenten bilden.
Das gesamte Einzugsgebiet des Mobilfunksystems ist durch eine
Vielzahl von Funkzellen abgedeckt, die darin die kleinsten
Versorgungsgebiete für die mobilen Teilnehmer darstellen.
Das Basisstationssystem stellt die Verbindung zwischen dem
Funkteil und dem verdrahteten Teil im Mobilfunksystem her.
Die Teilnehmer des Mobilfunksystems können über Mobilstatio
nen, die in einem Fahrzeug montiert oder als portables Hand
gerät bzw. Taschengerät ausgeführt sind, Sprach- oder Daten
signale aussenden oder empfangen. Über die Luftschnittstelle
werden die Mobilstationen der Teilnehmer im Sinne einer
Verkehrskonzentration auf Signalübertragungskanäle des
Basisstationssystems geschaltet. Das Basisstationssystem
dient somit als vermittlungstechnischer Konzentrator mit
integriertem Funkteil. Die physikalische Verbindung von der
Luftschnittstelle zur Mobilstation besorgen jeweils Basis-
Sende/Empfangsstationen (Base Transceiver Station), die alle
funktechnischen Einrichtungen für die von ihnen versorgten
Teilnehmer in den Funkzellen enthalten. Dabei kann eine
einzige Basis-Sende/Empfangsstation über Richtantennen mehre
re Funkzellen bedienen.
Die Signalübertragung erfolgt gemäß einem Zeitmultiplexver
fahren, bei dem neben den Nutzkanälen für Sprach- oder Da
tensignale ein Steuerkanal für Steuersignale existiert. Meh
rere der Basis-Sende/Empfangsstationen sind über zugehörige
Leitungen jeweils mit einer von mehreren Basisstationssteue
rungen (Base Station Controllers) verbunden, die jeweils die
Vermittlung, die Zeichengabe nach dem zentralen Zeichengabe
system No. 7 und die Betriebs- und Wartungsaufgaben innerhalb
des Basisstationssystems steuern. Jeder Basisstationssteue
rung obliegt außerdem die Kodierung der Sprache und der Daten
für die Schnittstelle zum Vermittlungssubsystem.
Das Vermittlungssubsystem weist mindestens ein Mobilvermitt
lungssystem (Mobile Services Switching Center) auf, das die
"klassischen" Vermittlungsfunktionen einschließlich der
Schnittstellenanpassungen zu einem Telekommunikationsnetz,
z. B. einem öffentlichen Telefonnetz (PSTN - Public Switching
Telephone Network), einem digitalen integrierten Dienstenetz
(ISDN - Integrated Services Digital Network) oder einem
Mobilfunknetz (PLMN - Public Land Mobile Network), und
Schnittstellenanpassungen zum Betriebs- und Wartungssystem
übernimmt. Neben der Ausführung der Zeichengabe- und Ver
mittlungsfunktionen für das Fernsprechen des mobilen Teilneh
mers mit einem zweiten Teilnehmer stellt das zentrale Mobil
vermittlungssystem dem mobilen Teilnehmer eine Reihe von
zusätzlichen Diensten, die von Anrufumleitung und Anrufsperre
über Dreiergesprächs- und Konferenzschaltung bis Gebühren
übernahme durch den angerufenen Teilnehmer reichen, zur
Verfügung.
Für die Nutzung derartiger Zusatzdienste - beispielsweise der
Dienste "Anklopfen" (Call Waiting) eines dritten Teilnehmers
und "Gespräch halten" (Call Hold) für anschließendes Rückfra
gen, Makeln oder dergleichen - durch den mobilen Teilnehmer
ist es erforderlich, mehr als einen Nutzkanal zum mobilen
Teilnehmer zu führen. Der mobile Teilnehmer kann dann mit
Hilfe von Bedienprozeduren entscheiden, mit welchem der ent
fernten Teilnehmer er das Gespräch fortsetzen bzw. beenden
will.
Dem Betriebs- und Wartungssystem im Mobilfunksystem obliegt
das Verwalten der Teilnehmer und der ihnen ermöglichten Dien
ste, das Beobachten der Belastung und Leistung des Gesamtsy
stems, das Überwachen der Zugriffe auf die Systemelemente,
das Verrechnen der Nutzung des Mobilfunksystems usw.
Typisches Kennzeichen eines Mobilfunksystems ist es, daß die
Mobilstationen nicht über Leitungen mit einer bestimmten Ver
mittlungseinrichtung eines Telekommunikationsnetzes fest ver
bunden sind, sondern daß die Verbindung zwischen der Mobilstation
des mobilen Teilnehmers und dem Mobilvermittlungssy
stem nur während der Dauer eines Gesprächs in dem Gebiet, in
dem sich der mobile Teilnehmer jeweils gerade befindet, mit
der zuständigen Vermittlungseinrichtung besteht. Durch die
flächendeckende Abdeckung eines Einzugsgebiets durch die
Vielzahl von Funkzellen mit zugeordneten Basis-
Sende/Empfangsstationen ist es möglich, daß der ein Gespräch
initiierende oder entgegennehmende mobile Teilnehmer vom
Mobilfunksystem mit der ihn versorgenden Basis-
Sende/Empfangsstation über die Luftschnittstelle verbunden
wird. Die an die geeignete Basis-Sende/Empfangsstation
angeschlossene Basisstationssteuerung ist ihrerseits an das
Mobilvermittlungssystem über eine zugehörige Leitung ange
schlossen, für die ein programmgesteuerter Leitungstreiber
vorgesehen ist.
Sobald der mobile Teilnehmer nach Aufnahme eines Gesprächs
seinen Aufenthaltsort und somit das Einzugsgebiet der ihn
versorgenden Basis-Sende/Empfangsstation und der zugehörigen
Basisstationssteuerung verläßt, wird der Teilnehmer auf eine
neue ihn versorgende Basis-Sende/Empfangsstation und gegebe
nenfalls die zugehörige neue Basisstationssteuerung umge
schaltet. Dadurch ändert sich auch die Leitung, über die der
mobile Teilnehmer mit dem Mobilvermittlungssystem verbunden
ist, da die neue Basisstationssteuerung über eine andere
Leitung als die ursprüngliche Basisstationssteuerung an das
Mobilvermittlungssystem angeschlossen ist. Eine derartige
Umschaltung im Mobilfunksystem bei Übertritt von einem Ein
zugsgebiet in ein anderes Einzugsgebiet während eines Ge
sprächs wird als "handover" bezeichnet.
Bei Vorliegen einer Verbindung zwischen dem mobilen Teil
nehmer und einem entfernten zweiten Teilnehmer sind der
mobilteilnehmerseitige Leitungstreiber zum mobilen Teilnehmer
und der netzseitige Leitungstreiber zum zweiten Teilnehmer
vor einem "handover" unmittelbar miteinander verbunden.
Während dem "handover" ist darüber hinaus der an die neue
Basisstationssteuerung angeschlossene mobilteilnehmerseitige
Leitungstreiber in die Verbindung zwischen den beiden Teil
nehmern involviert. Der Wechsel von der bisherigen Basissta
tionssteuerung zur neuen Basisstationssteuerung führt dazu,
daß im Mobilvermittlungssystem der während des Gesprächs
belegte einzige Nutzkanal vom ursprünglichen mobilteilneh
merseitigen Leitungstreiber auf den neuen mobilteilnehmer
seitigen Leitungstreiber umgeschaltet wird. Alternativ dazu
kann auch eine Umschaltung des Nutzkanals innerhalb desselben
Leitungstreibers erfolgen, ohne daß die Basisstationssteue
rung gewechselt wird. Nach dem "handover" existiert im Mobil
vermittlungssystem eine Verbindung zwischen dem neuen
mobilteilnehmerseitigen Leitungstreiber und dem netzseitigen
Leitungstreiber.
Für den Fall, daß der mobile Teilnehmer während des Gesprächs
einen der ihm zur Verfügung stehenden Zusatzdienste akti
viert, weil z. B. von anderen Teilnehmern ankommende weitere
Gespräche vom mobilen Teilnehmer zu bedienen sind, müßten
somit alle Nutzkanäle inklusive der bei Anforderung von
Zusatzdiensten erforderlichen zusätzlichen Nutzkanäle bei
einem "handover" umgeschaltet werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Mobilfunksystem der eingangs genannten Art zu schaffen, bei
dem im Mobilvermittlungssystem eine durch die Anforderung von
mindestens einem weiteren Nutzkanal durch den mobilen Teil
nehmer notwendige Umschaltung aller Nutzkanäle bei einem
"handover" vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
angegeben.
Demnach weist das Mobilvermittlungssystem im Übertragungsweg
einen zusätzlichen festen Leitungstreiber auf, zu dem alle
Nutzkanäle geführt sind. Für den Fall, daß das Einzugsgebiet
der den mobilen Teilnehmer versorgenden Basis-
Sende/Empfangsstation verlassen wird, erfolgt beim "handover"
nur noch die Umschaltung des einen Nutzkanals zum mobilen
Teilnehmer.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand von Figuren
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 das Blockschaltbild eines Mobilfunksystems,
Fig. 2 bis Fig. 4 jeweils den Verbindungsaufbau im Mobil
vermittlungssystem des Mobilfunksystems bei der Belegung
eines einzigen Nutzkanals durch den mobilen Teilnehmer vor,
während und nach einem "handover" und
Fig. 5 bis Fig. 7 jeweils den Verbindungsaufbau im Mobil
vermittlungssystem des Mobilfunksystems bei der Belegung
mehrerer Nutzkanäle durch den mobilen Teilnehmer vor, während
und nach einem "handover".
Fig. 1 zeigt den Aufbau eines digitalen zellularen Mobil
funksystems für die Übertragung von Sprach- und Datensignalen
zwischen einem mobilen Teilnehmer und einem zweiten Teilneh
mer, der Teilnehmer eines öffentlichen Telefonnetzes PSTN,
eines diensteintegrierenden Digitalnetzes ISDN, des Mobil
funksystems des mobilen Teilnehmers oder eines anderen
Mobilfunksystems PLMN sein kann. Vom mobilen Teilnehmer wird
ein Gespräch über seine Mobilstation MS1 begonnen oder entge
gengenommen. Die Mobilstation MS1 ist beispielsweise im
Fahrzeug des Teilnehmers montiert. Neben der Mobilstation MS1
des anrufenden oder angerufenen Teilnehmers ist selbst
verständlich eine Vielzahl von weiteren Mobilstationen MSp im
Mobilfunksystem vorhanden.
Über die Luftschnittstelle entsteht eine physikalische
Verbindung von der Mobilstation MS1 zu einem Basisstationssy
stem BSS, das eine Vielzahl von Richtantennen RA1. . .RAn
aufweist, die den Funkzellen des zellular aufgebauten Mobil
funksystems zugeordnet sind. Das Basisstationssystem BSS als
Verbindungselement zwischen dem verdrahteten Teil und dem
Funkteil des Mobilfunksystems verfügt darüber hinaus über
mehrere Basis-Sende/Empfangsstationen BTS1. . .BTSn, die über
die Richtantennen RA1. . .RAn mehrere Funkzellen bedienen. Im
Zeitmultiplexverfahren werden gleichzeitig acht Signalüber
tragungskanäle (time slots) verwendet, von denen ein Si
gnalübertragungskanal als Steuerkanal und die übrigen Si
gnalübertragungskanäle als Nutzkanäle zur Übertragung der
Sprach- oder Datensignale dienen.
Jede der Basis-Sende/Empfangsstationen BTS1. . .BTSn ist durch
eine individuelle Leitung mit einer Basisstationssteuerung
BSC1 verbunden. Das Basisstationssystem BSS weist insgesamt
mehrere Basisstationssteuerungen BSC1. . .BSCm auf, an die
jeweils eine bestimmte Anzahl von Basis-
Sende/Empfangsstationen BTS1. . .BTSn durch Leitungen ange
schlossen ist. Jede der Basisstationssteuerungen BSC1. . .BSCm
übernimmt Vermittlungs- und Zeichengabefunktionen sowie
Betriebs- und Wartungsaufgaben innerhalb des Basisstationssy
stems BSS. Darüber hinaus führt jede der Basisstationssteue
rungen BSC1. . .BSCm die Kodierung der Sprach- oder Datensi
gnale für die beispielsweise zur 64-kBit/s-Übertragung ausge
legte Schnittstelle zu einem Vermittlungssubsystem SSS aus.
Die Basisstationssteuerungen BSC1. . .BSCm sind über andere
Schnittstellen an ein Betriebs- und Wartungssystem OMS im
Mobilfunksystem angeschlossen.
Das Vermittlungssubsystem SSS weist mindestens ein Mobilver
mittlungssystem MSC auf, das jeweils mobilteilnehmerseitig
über individuelle Leitungen mit den Basisstationssteuerungen
BSC1. . .BSCm des Basisstationssystems BSS und somit mit den
mobilen Teilnehmern und netzseitig mit anderen Teilnehmern,
die jeweils an ein Telekommunikationsnetz angeschlossen sind,
ebenfalls über Leitungen verdrahtet ist. Wie bereits erwähnt,
kann das Telekommunikationsnetz aus einem öffentlichen
Telefonnetz PSTN, einem diensteintegrierenden Digitalnetz
ISDN oder einem Mobilfunknetz PLMN bestehen. Die Ge
sprächspartner des mobilen Teilnehmers sind daher Teilnehmer
eines beliebigen Telekommunikationsnetzes PSTN, ISDN oder
PLMN.
Darüber hinaus weist das Vermittlungssubsystem SSS mehrere
Register auf, von denen ein Heimatregister HLR die für jeden
Mobilteilnehmer signifikanten Informationen - z. B. seine
Zugangsfähigkeit zum Netz, seine abonnierten Dienste und
Zusatzdienste - speichert. Ein weiteres Register ist das
Aufenthaltsregister VLR, das alle Informationen über die in
seinen Zuständigkeitsbereich eintretenden mobilen Teilnehmer
speichert und somit dem Mobilvermittlungssystem MSC den Ver
bindungsaufbau von abgehenden Gesprächen ermöglicht. Das
Aufenthaltsregister VLR ist quasi eine dynamische Teilneh
merdatenbasis, deren Inhalt über das zugehörige Heimatregi
ster HLR aktualisiert wird.
Ein Geräteidentifizierungsregister EIR speichert eine Liste
mit Nummern von autorisierten Mobilstationen und eine Liste
mit Nummern von nicht autorisierten Mobilstationen, anhand
der die Gerätekennungsnummer der Mobilstation des mobilen
Teilnehmers überprüft werden kann. Ein Authentifikationszen
trum AC speichert alle Informationen, die zum Schutz der
mobilen Kommunikation gegen Fremdzugriff über die Luft
schnittstelle erforderlich sind. Dabei wird ein bestimmter
Authentifikationsalgorithmus und Verschlüsselungscode für die
übertragenen Informationen verwendet, um unbefugte Eingriffe
in die Kommunikation auszuschließen. Das Authentifikations
zentrum AC verfügt über eine Datenbank, die durch einen
eigenen Mechanismus gegen unberechtigtes Zugreifen geschützt
ist.
Das Vermittlungssubsystem SSS verfügt über Schnittstellen zum
Betriebs- und Wartungssystem OMS, in der die Verwaltung der
Teilnehmer und der Systemelemente des Mobilfunksystems
erfolgt und Eingriffe in die Systemelemente auf Grund von
Vorkommnissen im Mobilfunknetz vorgenommen werden können.
Fig. 2 zeigt den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssystem
MSC bei einem Gespräch zwischen dem mobilen Teilnehmer, der
über die Basisstationssteuerung BSC1 mit dem Mobilvermitt
lungssystem MSC verbunden ist, und einem zweiten Teilnehmer,
der beispielsweise über das öffentliche Telefonnetz PSTN mit
dem Mobilvermittlungssystem MSC verbunden ist. Das Mobilver
mittlungssystem MSC weist im Übertragungsweg einen mobil
teilnehmerseitigen Leitungstreiber BSA-LTG (line trunk group)
auf, der mit der Basisstationssteuerung BSC1 über eine
individuelle Leitung LA verbunden ist. An den mobilteilneh
merseitigen Leitungstreiber BSA-LTG sind bis zu vier PCM30-
Digitalübertragungssysteme mit jeweils 30 Fernsprechkanälen
anschließbar. Das Mobilvermittlungssystem MSC weist einen
netzseitigen Leitungstreiber TB-LTG auf, der über eine
Leitung LP an das öffentliche Telefonnetz PSTN angeschlossen
ist. Zwischen den beiden Leitungstreibern BSA-LTG und TB-LTG
ist ein Koppelfeld SN angeordnet, das die an den mobil
teilnehmerseitigen Leitungstreiber BSA-LTG angeschlossene
Leitung LA mit der an den netzseitigen Leitungstreiber TB-LTG
angeschlossenen Leitung LP unmittelbar verknüpft. Die
Leitungstreiber sind durch Programme steuerbar. Der in Fig.
2 dargestellte Verbindungsaufbau gilt für die Belegung eines
einzigen Nutzkanals zum mobilen Teilnehmer während eines
Gesprächs, solange ein "handover" noch nicht stattgefunden
hat.
Fig. 3 zeigt den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssy
stem MSC während dem "handover", bei dem ein Wechsel der den
mobilen Teilnehmer versorgenden Basis-Sende/Empfangsstation
durchgeführt wird. Im dargestellten Beispiel schließt sich
ein Wechsel der Basisstationssteuerung an, der jedoch nicht
zwangsläufig erfolgen muß. Der für das andauernde Gespräch
belegte einzige Nutzkanal zum mobilen Teilnehmer wird von der
ursprünglichen Basisstationssteuerung BSC1 auf die neue
Basisstationssteuerung BSC2 umgeschaltet. Der mit der neuen
Basisstationssteuerung BSC2 verbundene neue mobilteilnehmer
seitige Leitungstreiber BSB-LTG ist über eine individuelle
Leitung LB an das Koppelfeld SN geführt. Vom Koppelfeld SN
verläuft eine weitere Leitung LP′ zum netzseitigen Leitungs
treiber TB-LTG, in dem die Umschaltung des einzigen Nutzka
nals zum mobilen Teilnehmer erfolgt. Die ursprüngliche Ver
bindung zwischen den Leitungen LA und LP wird durch die neue
Verbindung zwischen den Leitungen LB und LP′ ersetzt.
Den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssystem MSC nach
Durchführung des "handovers" zeigt Fig. 4, in der der neue
mobilteilnehmerseitige Leitungstreiber BSB-LTG bzw. die indi
viduelle Leitung LB unmittelbar mit dem netzseitigen
Leitungstreiber TB-LTG bzw. der zugehörigen individuellen
Leitung LP verbunden ist. Durch die zur neuen Basisstations
steuerung BSC2 hergestellte Verbindung ist gewährleistet, daß
der Mobilteilnehmer nach einem Übertritt von einem Einzugs
gebiet in ein anderes wiederum mit einer ihn versorgenden
Basis-Sende/Empfangsstation über die Luftschnittstelle zu
seiner Mobilstation verbunden ist.
Fig. 5 zeigt den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssy
stem MSC bei Vorhandensein mehrerer Nutzkanäle, die auf Grund
von Zusatzdiensten, die durch den mobilen Teilnehmer während
des Gesprächs angefordert werden, aktiviert werden können.
Analog zur Darstellung in Fig. 2 weist das Mobilvermitt
lungssystem MSC den mobilteilnehmerseitigen Leitungstreiber
BSA-LTG mit der individuellen Leitung LA zur Verbindung der
Basisstationssteuerung BSC1 mit dem Koppelfeld SN und den
netzseitigen Leitungstreiber TB-LTG auf. Der netzseitige
Leitungstreiber TB-LTG führt über die individuelle Leitung
LP1 zu einer Vermittlung im öffentlichen Telefonnetz PSTN, an
das der mit dem mobilen Teilnehmer sprechende zweite Teilneh
mer angeschlossen ist.
Mit einer "Haltefunktion" (call hold) kann vom mobilen Teil
nehmer das Gespräch mit dem zweiten Teilnehmer auf "halten"
gelegt und danach gegebenenfalls ein neues Gespräch - bei
spielsweise über Rückfrage oder Makeln - mit einem fernen
dritten Teilnehmer aufgebaut werden. Die Verbindung zu diesem
dritten Teilnehmer wird über das Koppelfeld SN, eine indivi
duelle Leitung LP2, einen netzseitigen Leitungstreiber TC-LTG
und die entsprechende Vermittlung des Teilnehmers im
öffentlichen Telefonnetz PSTN hergestellt. Während der Rück
frage oder des Makelns mit einem der beiden an das öffentli
che Telefonnetz PSTN angeschlossenen Teilnehmer kann der
mobile Teilnehmer das Gespräch eines anklopfenden weiteren
Teilnehmers entgegennehmen. Dieser anklopfende Teilnehmer ist
mit dem Koppelfeld SN über eine individuelle Leitung LP3,
einen netzseitigen Leitungstreiber TD-LTG und die entspre
chende Vermittlung des Teilnehmers im öffentlichen Telefon
netz PSTN verbunden.
In den Übertragungsweg zwischen dem mobilen Teilnehmer und
den anderen Teilnehmern ist ein fester Leitungstreiber AN-LTG
zusätzlich eingeschleift. Die mit dem mobilteilnehmerseitigen
Leitungstreiber BSA-LTG verbundene Leitung LA und die mit den
netzseitigen Leitungstreibern TB-LTG, TC-LTG und TD-LTG
verbundenen Leitungen LP1, LP2 und LP3 sind über das Koppel
feld SN an diesen festen Leitungstreiber AN-LTG angeschlos
sen. Durch die Bedienprozeduren des mobilen Teilnehmers ist
festgelegt, mit welchem der anderen Teilnehmer er das Ge
spräch führt. Demnach besteht in dem festen Leitungstreiber
AN-LTG eine Verbindung zwischen der Leitung LA und der Lei
tung LP1 oder der Leitung LP2 oder der Leitung LP3. Für den
Fall des Verbindungsaufbaus mit einer der beiden Leitungen
LP2, LP3 wird ein zusätzlicher Nutzkanal vom mobilen Teilneh
mer benötigt. Der in Fig. 5 dargestellte Verbindungsaufbau
gilt solange ein "handover" nicht stattgefunden hat. Der im
Mobilvermittlungssystem zusätzlich vorgesehene feste Lei
tungstreiber AN-LTG ist über das Koppelfeld SN mit dem mobil
teilnehmerseitigen Leitungstreiber - im vorliegenden Beispiel
mit dem Leitungstreiber BSA-LTG - gekoppelt, über den das Ge
spräch zwischen dem mobilen Teilnehmer und dem zweiten
Teilnehmer begonnen wurde. Alle Nutzkanäle sind auf den
festen Leitungstreiber AN-LTG geführt.
Fig. 6 zeigt den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssy
stem MSC bei einem "handover", bei dem ein Wechsel von der
ursprünglichen Basisstationssteuerung BSC1 zu der neuen
Basisstationssteuerung BSC2 durchzuführen ist. Der an die
neue Basisstationssteuerung BSC2 angeschaltete neue mobil
teilnehmerseitige Leitungstreiber BSB-LTG ist mit seiner
individuellen Leitung LB über das Koppelfeld SN ebenfalls zu
dem festen Leitungstreiber AN-LTG geführt, in dem nur noch
eine einzige Leitungsumschaltung von der Leitung LA auf die
Leitung LB beim "handover" erfolgt. Im festen Leitungstreiber
AN-LTG ist bereits vor oder während dem "handover"
beispielsweise die direkte Verbindung zwischen der Leitung LA
und der Leitung LP1 unterbrochen und wegen Makelns durch die
Verbindung zwischen der Leitung LA und der Leitung LP2
ersetzt worden.
Alle Nutzkanäle sind über den im Mobilvermittlungssystem MSC
vorgesehenen festen Leitungstreiber AN-LTG geführt. Darin
wird die Umschaltung durch die Bedienprozeduren des mobilen
Teilnehmers bestimmt. Es besteht auch die Möglichkeit, daß
zwischen zwei Leitungen bzw. Nutzkanälen zum mobilen
Teilnehmer umgeschaltet wird, die über einen einzigen Lei
tungstreiber - z. B. den Leitungstreiber BSA-LTG - geführt
sind. In diesem Fall kommt es zu keinem Wechsel der Basissta
tionssteuerung während dem "handover".
Durch den festen Leitungstreiber AN-LTG wird vermieden, daß
die zusätzlichen Nutzkanäle auf Grund der Anforderung von
Zusatzdiensten durch den mobilen Teilnehmer bei jedem
"handover" umgeschaltet werden müssen. Die Darstellung der
Leitungsumschaltung bzw. des Wechsels der Basisstations
steuerung während dem "handover" ist lediglich prinzipiell
und bedeutet nicht, daß der mobile Teilnehmer während seines
Gesprächs und dem Übertritt von einem Einzugsgebiet in ein
anderes Einzugsgebiet eine Unterbrechung seines Gesprächs
erfährt. Es besteht zu jedem Zeitpunkt eine definierte Ver
bindung zwischen ihm und einem weiteren Teilnehmer, wie oben
angegeben.
Fig. 7 zeigt den Verbindungsaufbau im Mobilvermittlungssy
stem MSC nach dem "handover". Nach dem Wechsel zur neuen
Basisstationssteuerung BSC2 und somit zum neuen Leitungs
treiber BSB-LTG mit der über das Koppelfeld SN geführten
Leitung LB besteht im festen Leitungstreiber AN-LTG entweder
eine Verbindung zwischen der an den mobilteilnehmerseitigen
Leitungstreiber BSB-LTG angeschlossenen Leitung LB und der an
den netzseitigen Leitungstreiber TB-LTG angeschlossenen
Leitung LP1 oder der an den netzseitigen Leitungstreiber TC-
LTG angeschlossenen Leitung LP2 oder der an den netzseitigen
Leitungstreiber TD-LTG angeschlossenen Leitung LP3. Welcher
angeforderte Zusatzdienst mit dem dafür benötigten zusätzli
chen Nutzkanal ausgeführt wird, hängt von den Bedienprozedu
ren ab, die der mobile Teilnehmer ausführt.
Die Umschaltung der Nutzkanäle einschließlich der zusätzli
chen Nutzkanäle, die zur Ausführung der angeforderten Zu
satzdienste durch den mobilen Teilnehmer von Nöten sind, wird
in einfacher Weise im Mobilvermittlungssystem MSC über den
fest installierten und in den Übertragungsweg eingeschleiften
festen Leitungstreiber AN-LTG erreicht. Somit verbleibt beim
"handover" lediglich die Umschaltung des einen Nutzkanals zum
mobilen Teilnehmer.
Claims (9)
1. Digitales, in Funkzellen aufgebautes Mobilfunksystem mit
Mobilstationen (MS1, MSp) für die mobilen Teilnehmer, einem
Basisstationssystem (BSS) mit einem Funkteil zur Anbindung an
die Mobilstationen (MS1, MSp) und einem verdrahteten Teil zur
Anbindung an mindestens ein Mobilvermittlungssystem (MSC),
wobei
- - zwischen einem mobilen Teilnehmer und einem zweiten Teil nehmer die Übertragung eines Signals über einen Nutzkanal zum mobilen Teilnehmer durchgeführt wird,
- - eine Funkverbindung zwischen der Mobilstation (MS1) des mobilen Teilnehmers und einer ihn versorgenden Basis- Sende/Empfangsstation (BTS1) des Basisstationssystems (BSS) hergestellt wird,
- - die Basis-Sende/Empfangsstation (BTS1) über den verdrahte ten Teil des Basisstationssystems (BSS) mit einem Mobilver mittlungssystem (MSC) verbunden ist und
- - das Mobilvermittlungssystem (MSC) mindestens einen mobil teilnehmerseitigen Leitungstreiber (BSA-LTG, BSB-LTG) zu dem oder den mobilen Teilnehmern und mindestens einen netz seitigen Leitungstreiber (TB-LTG, TC-LTG, TD-LTG) zu wei teren Teilnehmern aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Mobilvermittlungssystem (MSC) ein fester Leitungs treiber (AN-LTG) dauerhaft in den Übertragungsweg zwischen dem mobilen Teilnehmer und anderen Teilnehmern zusätzlich eingeschleift ist, zu dem der Nutzkanal zum mobilen Teil nehmer und Nutzkanäle zu anderen Teilnehmern, die von dem mobilen Teilnehmer zusätzlich angefordert werden können, geführt sind und
- - daß bei Anforderung mindestens eines zusätzlichen Nutzkanals durch den mobilen Teilnehmer für den Fall, daß das Einzugsgebiet der den mobilen Teilnehmer versorgenden Basis-Sende/Empfangsstation (BTS1) verlassen wird, der Nutzkanal zum mobilen Teilnehmer im festen Leitungstreiber umgeschaltet wird.
2. Mobilfunksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß im Mobilvermittlungssystem (MSC) der feste Leitungs treiber (AN-LTG) mit einem mobilteilnehmerseitigen, zur Anbindung einer mit der ursprünglichen Basis- Sende/Empfangsstation (BTS1) und einer neuen Basis- Sende/Empfangsstation verbundenen Basisstationssteuerung (BSC1) vorgesehenen Leitungstreiber (BSA-LTG) verbunden ist und
- - daß der Nutzkanal zum mobilen Teilnehmer zwischen zwei mit dem Leitungstreiber (BSA-LTG) verbundenen Leitungen umge schaltet wird.
3. Mobilfunksystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der feste Leitungstreiber (AN-LTG) im Mobilvermitt lungssystem (MSC) zwischen einem ersten mobilteilnehmersei tigen Leitungstreiber (BSA-LTG) zur Anbindung einer mit der ursprünglichen Basis-Sende/Empfangsstation (BTS1) ver bundenen Basisstationssteuerung (BSC1) und einem zweiten mobilteilnehmerseitigen Leitungstreiber (BSB-LTG) zur An bindung einer mit der neuen Basis-Sende/Empfangsstation verbundenen neuen Basisstationssteuerung (BSC2) des Basis stationssystems (BSS) angeordnet ist und
- - daß der Nutzkanal zum mobilen Teilnehmer zwischen einer an den ersten mobilteilnehmerseitigen Leitungstreiber (BSA- LTG) angeschlossenen Leitung (LA) und einer an den zweiten mobilteilnehmerseitigen Leitungstreiber (BSB-LTG) ange schlossenen Leitung (LB) umgeschaltet wird.
4. Mobilfunksystem nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der feste Leitungstreiber (AN-LTG) im Mobilvermitt lungssystem (MSC) bei dem mobilteilnehmerseitigen Leitungs treiber (BSA-LTG) angeordnet ist, der in die über die ur sprüngliche Basisstationssteuerung (BSC1) bzw. Basis- Sende/Empfangsstation (BTS1) abgewickelte und laufende Si gnalübertragung eingeschaltet ist.
5. Mobilfunksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß netzseitige Leitungstreiber (TB-LTG, TC-LTG, TD-LTG) über individuelle Leitungen (LP1, LP2, LP3) mit einem öf fentlichen Telefonnetz (PSTN), einem diensteintegrierenden Digitalnetz (ISDN) oder einem Mobilfunknetz (PLMN) verbun den und daran weitere Teilnehmer zum Initiieren von Signal übertragungen angeschlossen sind und
- - daß diese Leitungen (LP1, LP2, LP3) zum festen Leitungs treiber (AN-LTG) geführt sind.
6. Mobilfunksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zusätzliche Nutzkanal zur Ausführung eines Zusatz
dienstes angefordert wird, bei dem die laufende Signalüber
tragung zwischen dem mobilen Teilnehmer und dem zweiten
Teilnehmer angehalten und nach dem Anhalten der laufenden
Signalübertragung eine neue Signalübertragung vom mobilen
Teilnehmer begonnen wird.
7. Mobilfunksystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zusätzliche Nutzkanal vom mobilen Teilnehmer auf
Grund einer Signalübertragung von einem dritten Teilnehmer
zum mobilen Teilnehmer angefordert wird.
8. Mobilfunksystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Anhalten der laufenden Signalübertragung eine
vom dritten Teilnehmer initiierte Signalübertragung vom mobi
len Teilnehmer entgegengenommen wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4411119A DE4411119C1 (de) | 1994-03-30 | 1994-03-30 | Digitales, in Funkzellen aufgebautes Mobilfunksystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4411119A DE4411119C1 (de) | 1994-03-30 | 1994-03-30 | Digitales, in Funkzellen aufgebautes Mobilfunksystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4411119C1 true DE4411119C1 (de) | 1995-08-17 |
Family
ID=6514283
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4411119A Expired - Fee Related DE4411119C1 (de) | 1994-03-30 | 1994-03-30 | Digitales, in Funkzellen aufgebautes Mobilfunksystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4411119C1 (de) |
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DE19511399A1 (de) * | 1995-03-28 | 1996-10-10 | Siemens Ag | Mobilvermittlungsstelle in einem Mobilfunknetz |
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- 1994-03-30 DE DE4411119A patent/DE4411119C1/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19511399A1 (de) * | 1995-03-28 | 1996-10-10 | Siemens Ag | Mobilvermittlungsstelle in einem Mobilfunknetz |
DE19511399C2 (de) * | 1995-03-28 | 1999-04-01 | Siemens Ag | Mobilvermittlungsstelle in einem Mobilfunknetz |
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