DE4410596A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichteverteilung eines inhomogenen Materials - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichteverteilung eines inhomogenen MaterialsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Dich
teverteilung eines inhomogenen Materials nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Die Bestimmung der lokalen Masse eines Materialstranges ist
bei homogenen Materialien und Kenntnis der Dichte einfach
durch die Bestimmung der Querschnittsfläche möglich. Die
Kenntnis der Materialdichte über eine Querschnittsfläche er
möglicht zahlreiche Anwendungen. Die wichtigste dürfte die
Erzeugung von gewichtsgenauen Portionen durch Steuerung der
Schnittbreite einer nachgeschalteten Schneidvorrichtung sein.
Bei im wesentlichen homogenen Materialien mit einem vorbekann
ten konstanten Querschnitt ist es durch die Steuerung der
Schnittbreite möglich, gewichtsgenaue Portionen des Materials
abzulängen, so daß eine anschließende Wägung mit einer her
kömmlichen Waage entfallen kann. Auf diese Weise läßt sich
beispielsweise das Abschneiden von Wurstscheiben oder Käse
scheiben so steuern, daß im wesentlichen ein vorbestimmtes
Gewicht erreicht wird, wenn die Wurst bzw. der Käse im wesent
lichen homogen ausgebildet ist.
Bei Käse, der mehr oder weniger große Lufteinschlüsse enthält,
läßt sich die Dichte nicht mehr über den Querschnitt vorherbe
stimmen. Ähnliches gilt für Wurst, die Einschlüsse von anders
artigen Materialien oder Fettränder enthält. Bei der Betrach
tung von Schüttgut werden Inhomogenitäten durch Hohlräume zwi
schen den einzelnen Schüttgut-Körpern gebildet.
Um in solchen Fällen eine gewichtsorientierte Portionierung
mit einer brauchbaren Genauigkeit zu realisieren, offenbart
die DE-A-40 25 575 ein Verfahren, bei dem zur Bestimmung der
lokalen mittleren Dichte die ungleichmäßig verteilten Inhomo
genitäten über einen Querschnitt des Stranges dadurch erfaßt
werden, daß für definiert beabstandete Förderschritte die Ka
pazität des Materialstranges in wenigstens zwei quer zur För
derrichtung stehenden Richtungen für einen definierten Ab
schnitt des Materialstranges gemessen wird und aus der Ände
rung des Kapazitätswertes bei jedem Förderschritt die Kapazi
tät für den in den Abschnitt eintretenden bzw. aus dem Ab
schnitt austretenden Querschnitt ermittelt wird.
Die Durchführung dieses Verfahrens ist relativ aufwendig.
Es ist ferner bekannt, zur Bestimmung der lokalen Dichte eines
Körpers Röntgenstrahlen einzusetzen. Hierbei wird in den Kör
per schichtweise aus allen Raumrichtungen eingestrahlt und der
nicht gestreute Anteil hinter dem Versuchskörper an genau ge
genüberliegender Stelle gemessen. Neben den hohen Sicherheits
anforderungen, die an ein solches System hinsichtlich des Per
sonals und eventueller Rückwirkungen auf den Materialstrang
gestellt werden und die Meßvorrichtung zusätzlich verteuern,
ist nachteilig, daß zur Auswertung eine Auflösung über das ge
samte durchleuchtete Volumen benötigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem die Dichte des Materials stetig bestimmt
werden kann, insbesondere mit dem die Bestimmung der förder
wegabhängigen Liniendichte eines vorgeförderten Materialstran
ges möglich ist.
Ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens anzu
geben.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt in verfahrensmäßiger Hinsicht
mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorrichtungsmäßig erfolgt
die Lösung der Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 18.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteran
sprüchen entnehmbar.
Das von einer Lichtquelle (optischer Sender) emittierte Licht
wird in den Materialstrang eingestrahlt. Die in das Material
eindringende Strahlung wird dort von dem Medium selbst und den
in ihm enthaltenen Inhomogenitäten in seiner Eigenschaft ver
ändert. Beispielsweise finden dort wellenlängenabhängige Ab
sorptionen, Polarisationsänderungen, Reflexionen, Brechungen
und Streuungen statt, die je nach Beschaffenheit, Anteil und
Verteilung vorhandener Inhomogenitäten verschieden ausgeprägt
sein können. Die aus dem Material wieder austretende Licht
strahlung wird von einem optischen Empfänger erfaßt. Zur Mes
sung des transmittierten Lichts ist dieser Empfänger vorzugs
weise direkt gegenüber dem Sender angebracht. Wenn beispiels
weise ein Streulichtanteil oder Reflexionslichtanteil bestimmt
werden soll, kann der Empfänger jedoch auch an anderer Stelle
angebracht sein.
Die den Materialstrang an der Lichtquelle vorbei führende För
derbewegung kann schrittweise oder kontinuierlich erfolgen.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens konnte aufge
funden werden, daß das Durchstrahlungsverhalten eines Körpers
mit dessen Dichte korreliert ist.
Mit der Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 2 werden
die Fehler, die gegenüber einem idealen durchstrahlten Körper
aus der Größe, dem Umfang und der Verteilung der in dem zu
prüfenden Material enthaltenen Inhomogenitäten resultieren,
vermindert. Starke Streuungen können dabei erkannt und über
ein geeignetes Auswerteverfahren berücksichtigt werden. Durch
die Korrelation vieler Helligkeitswerte und/oder -verteilungen
zu unterschiedlichen Lichtquellen und Empfängern wird außerdem
berücksichtigt, daß beispielsweise Löcher in der Oberfläche
sich optisch anders verhalten als Löcher im Volumen. Dasselbe
gilt für die unterschiedlich Größe und Verteilung von Inhomo
genitäten.
Durch die Integration der Liniendichte des Materialstranges zu
einer vorgegebenen Stelle des Förderweges kann diejenige För
derlänge bestimmt werden, die zum Vorfördern eines Material
abschnitts mit vorgegebener Masse erforderlich ist. Wenn diese
bestimmte Förderlänge einem mit der Steuerschaltung in Wirk
verbindung stehenden Stell- und Regelkreis zugeführt wird,
können - eine entsprechende Schneidvorrichtung vorausgesetzt -
Materialstücke, z. B. Käse, mit einem vorgegebenen Nenngewicht
portioniert werden.
Die bestimmte Förderlänge wird vorzugsweise durch Ausführen
einer definierten Längenmessung während des Vorförderns des
Materialstranges eingehalten. Diese Längenmessung muß sich auf
einen festen Punkt des noch unzerteilten Materialstranges be
ziehen. Da in der Regel die Dichtemessung und die anschließen
de Portionierung in zwei getrennten Einheiten erfolgt, muß ein
geeigneter Körperpunkt des Materialstranges gewählt werden,
der von beiden Einheiten aufgefunden werden kann. Hierzu bie
tet sich der Anfang des Materialstranges an, der beispielswei
se durch eine Lichtschranke erfaßt wird. Bei bekannter Trans
portgeschwindigkeit kann so in beiden Einheiten exakt eine
beliebige Stelle mit vorgegebener Entfernung zum Anfang des
Materialstranges aufgefunden werden.
Änderungen in der Liniendichte, die nicht durch eine Änderung
des lokalen Querschnitts bzw. Anteils an Inhomogenitäten im
lokalen Querschnitt, sondern durch Änderungen in der spezifi
schen Dichte der Materialkomponenten - z. B. der Grundmasse
Käse bei den Materialkomponenten Käse/Luftlöcher - hervorgeru
fen werden, können durch zusätzliche Meßvorrichtungen, z. B.
eine Kontrollwaage, erfaßt und in den Steuer- und Regelkreis
zur Ablängung von Materialstücken vorgegebenen Nenngewichts
mit einbezogen werden.
Die Auswerteeinheit wird vorzugsweise über ein Rechenprogramm
gesteuert, das beispielsweise aufgrund der Erkenntnisse, die
aus einem numerischen Simulationsmodell, das den idealen Kör
per als Grundlage hat, erstellt werden könnte.
Mit der Erfindung ist es möglich, die gewünschte Information
über die Liniendichte eines betrachteten Materialstrangquer
schnitts aus der Messung der optischen Lichtdurchlässigkeit
des zugeordneten Materialabschnitts zu erhalten. Der über die
sen Abschnitt gemessene Mittelwert der optischen Transmission
ist mit der mittleren Liniendichte korreliert. Der Materialab
schnitt beinhaltet also ein Wechselwirkungsvolumen, das im
Idealfall durch die Bestrahlungsfläche, an der die optische
Strahlung in das Material eintritt, und dem Meßfeld, an dem
die den Empfänger erreichende Strahlung aus dem Material wie
der austritt, aufgespannt wird. Infolge von Streuung und Re
flexion ist das die empfangende Strahlung beeinflussende Meß
volumen jedoch größer. Hierzu können weitere optische Empfän
ger vorgesehen werden, die den störenden Strahlungsanteil er
kennbar machen.
Zur Erhöhung der lokalen Auflösung und zur Verifizierung der
Meßwerte ist es sinnvoll, die Meßgutoberfläche von dem Empfän
ger bildmäßig zu erfassen. Dies bietet zudem den weiteren Vor
teil, daß gleichzeitig auch die Abmaße des Materialstranges
erfaßt werden können, wenn beispielsweise die Dicke über die
Länge nicht konstant ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Erhöhung des Informationsgehaltes
der aufgenommenen Meßwerte besteht in der Variation der Posi
tion der Bestrahlungsflächen. Beispielsweise durch ein abta
stendes Beleuchten des Meßgutes mit einem Punktstrahler. Die
Lichteinstrahlung an mehreren Stellen ergibt verschiedene
durchstrahlte Materialvolumen, so daß mit bildmäßigen Aufnah
men Rückschlüsse auf die Verteilung der Inhomogenitäten er
zielt werden können. Hierdurch wird eine bessere Korrelation
der Transmissionsmeßwerte zur Liniendichte erzielt.
Zur Bestimmung der Liniendichte eines Materialquerschnitts für
flache Strangprofile ist wenigstens eine Transmissionsmessung
vorzusehen. Dies gilt beispielsweise für scheibenförmige Käse
stränge. Für hohe Strangprofile, beispielsweise quaderförmige,
sind jedoch sinnvollerweise vier Transmissionsmessungen zweck
mäßigerweise in jeweils um 90° zueinander gedrehten Richtungen
auszuführen, so daß je zwei Sende- und Empfangsrichtungen ge
geneinander vertauscht sind. Durch Messungen desselben Materi
alquerschnitts in verschiedenen Richtungen lassen sich die
durch die ungleichmäßige Verteilung der Inhomogenitäten und
durch die Absorption und Streuung im Material entstehenden
Meßfehler dann besser berücksichtigen.
Über ein numerisches Simulationsmodell, bei dem gezielte Ver
suche beispielsweise mit getrübten und ungetrübten Material
proben durchgeführt werden, können Rückschlüsse auf das Durch
strahlungsverhalten des Körpers gezogen werden, aus denen an
schließend ein die Reproduzierbarkeit des Meßergebnisses erhö
hendes Auswerteverfahren abgeleitet werden kann.
Anhand schematischer Darstellungen soll ein Ausführungsbei
spiel der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 die Prinzipskizze des optischen Meßverfah
rens,
Fig. 2 die Korrelation von Transmission und
Liniendichte,
Fig. 3 die schematische 3D-Darstellung der opti
schen Meßanordnung,
Fig. 4 die optische Meßanordnung mit einem abbil
denden Lichtempfänger,
Fig. 5 die optische Meßanordnung mit mehreren Sen
soren zum Erfassen von Reflexion- und
Streulichtanteilen,
Fig. 6a, b die Skizzierung der vom Lichtempfänger er
faßten Materialstrangoberfläche,
Fig. 7a, b, c die Varianten der Meßflächengeometrie bei
Verwendung von nichtauflösenden Sensoren,
Fig. 8a, b, c, d die Varianten der Meßflächengeometrie bei
Verwendung von auflösenden Sensoren,
Fig. 9 die sequentielle Bilderfassung durch punkt
weises Abtasten,
Fig. 10 die schematische Darstellung der Durch
licht- und Streulichtmessung mit auflösen
den Liniensensoren,
Fig. 11 die schematische Betrachtung zum Einfluß
der ungleichmäßigen Verteilung von Inhomo
genitäten auf die Meßwerte,
Fig. 12a, b, c die perspektivische Darstellung des Durch
laufs eines Materialstranges durch vier
optische Meßanordnungen.
Fig. 13 die schematische Darstellung von in Trans
portrichtung hintereinander angeordneten
Linienelementen.
Die Prinzipskizze des optischen Meßverfahrens gemäß Fig. 1
zeigt den in Förderrichtung 7 transportierten Materialstrang
3. Die Inhomogenitäten des Materialstranges 3 sind durch Lö
cher 2 gebildet. Es handelt sich beispielsweise um einen Käse
strang, von dem über die Schneidevorrichtung 8 einzelne Por
tionen P1, P2 von gleichem Gewicht abgetrennt werden sollen.
Das Gewicht eines Körpers ist abhängig von seiner Dichte und
seinem Volumen. Zur Bestimmung der lokalen Dichte wird der
Materialstrang 3 von einer Lichtquelle 1 durchleuchtet und das
aus dem Materialstrang 3 wieder aus tretende Licht von einem
Lichtempfänger S1 erfaßt. Lichtquelle 1 und Lichtempfänger S1
sind aufeinander gegenüberliegenden Seiten des Materialstran
ges frei angeordnet. Der Materialstrang 3 an sich absorbiert
die Lichtstrahlung, die Löcher hingegen nicht. Ein Teil der
Strahlung durchdringt folglich den Materialstrang 3 und er
reicht den optischen Empfänger S1. Dieser optische Empfänger
S1 registriert die Lichtdurchlässigkeit des durchleuchteten
Materialstranges 3 in Abhängigkeit von der Förderposition. Je
größer in dem dargestellten Beispiel der Lochanteil ausfällt,
desto höher ist die Transmission, da entsprechend weniger
Licht durch den Materialstrang 3 absorbiert wird. Die für eine
bestimmte Förderposition gemessene Lichtdurchlässigkeit ist
mit der mittleren Materialdichte des jeweils durchleuchteten
Materialquerschnitts korreliert. Diese Korrelation wird durch
Fig. 2 deutlich. An Stellen niedriger Liniendichte (Löcher 2)
wird ein hoher Anteil der Strahlung transmittiert, während an
Stellen hoher Liniendichte (Materialmedium) die Lichtdurchläs
sigkeit entsprechend niedrig ist. Die über die Steuerschaltung
4 dem Rechner 5 zugeführten Daten über die Quantität des aus
gesandten Lichtes und des empfangenden Lichtes lassen es zu,
im Rechner 5 ein Diagramm abzubilden, bei dem die Liniendichte
über dem Förderweg aufgetragen ist. Wie aus Fig. 2 ersicht
lich ist, ist die Liniendichte umgekehrt proportional zu einem
Durchlaßwert, kurz Transmission, der sich aus dem Logarithmus
des Verhältnisses von durchgegangener Strahlung zu einge
strahlter Strahlung ergibt. Das Integral der Liniendichte über
dem Förderweg, das ist die in Fig. 2 schraffierte Fläche, ist
die Masse der zugehörigen Portion P1, P2.
Aus dem oberen Bild der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Por
tion P2 größer abgeschnitten wurde als die Portion P1, weil
der in ihr enthaltene Hohlraumanteil größer ist, was ein grö
ßeres Stück bei gleichem Gewicht erfordert. Der aus den Meß
daten ermittelte relative Liniendichteverlauf längs des Mate
rialstranges 3 läßt sich ohne Probleme in absolute Dichtewerte
umrechnen, wenn Informationen über Masse und Länge des ganzen
Materialstranges 3 bzw. eines abgelängten Stückes vorliegen.
Fig. 3 zeigt die Meßanordnung nochmals in perspektivischer
Darstellung, wobei die Beleuchtungsfläche hier gestrichelt und
die vom Lichtempfänger S1 erfaßte Oberfläche schraffiert dar
gestellt ist. Es ist erkennbar, daß die Lichtquelle 1 bzw. der
Empfänger S1 nur einen Ausschnitt des vollständigen Material
querschnitts beleuchten bzw. detektieren.
Um die Transmissionseigenschaften eines größeren Material
strangstückes oder gar des gesamten zu vermessenden Material
stranges 3 in einer einzigen Momentaufnahme zu messen, zeigt
Fig. 4, daß ein abbildender Lichtempfänger, z. B. eine CCD-
Kamera 6, gegenüber der Lichtquelle 1 angeordnet werden kann.
Zur Bestimmung des Liniendichteverlaufes ist in diesem Fall
keine Förderbewegung mehr notwendig. Vielmehr läßt sich die
Liniendichte der verschiedenen Materialstrangquerschnitte (das
sind die in der Figur dargestellten senkrechten Linien) aus
den zugeordneten streifenförmigen Bildausschnitten bestimmen.
Vereinfacht beispielsweise durch Summation aller Durchlaßwerte
innerhalb des zugeordneten Bildausschnittes.
Bei der bisherigen Betrachtungsweise wurde davon ausgegangen,
daß der Materialstrang 3 in idealer Weise durchstrahlt werden
kann. In der Realität tritt aber nicht alles nicht vollständig
absorbierte Licht geradlinig auf der anderen Seite des Materi
alstranges 3 wieder aus. Vielmehr unterliegt das Licht im Ma
terialstrang 3 vielen Wechselwirkungen. Es wird beispielsweise
gestreut, an den Inhomogenitäten reflektiert oder gebrochen
und tritt deshalb seitlich aus.
Da folglich das eingestrahlte Licht nicht an exakt definierten
Stellen des Materialstranges 3 wieder austritt, stellt sich
bezogen auf den lokalen Querschnitt Q eine Helligkeitsvertei
lung an der Oberfläche ein. Das Erfassen und die Auswertung
dieser Helligkeitsverteilung HV, beispielsweise durch Messen
der Helligkeiten im Intensitätsmaximum sowie in den Seitenbe
reichen liefert dann zusätzliche Informationen über die opti
schen Eigenschaften des Materialstranges.
Wenn mehrere Meßstellen, d. h. Sender-Empfänger-Anordnungen,
über den Umfang verteilt angeordnet werden, werden unter
schiedliche Verteilungswerte an die Auswerteeinheit im Rechner
weitergegeben, so daß die Genauigkeit des Meßverfahrens weiter
gesteigert werden kann.
Fig. 5 zeigt hierzu eine optische Meßanordnung, mit der die
Genauigkeit des Meßverfahrens gesteigert werden kann. Durch
Verwendung mehrerer unterschiedlich angeordneter optischer
Empfänger S1, S2, S3, S4 lassen sich zusätzliche Informationen
über die im durchleuchteten Material vorhandenen Reflexionen
und Streuungen gewinnen. Der Empfänger S1 erfaßt näherungswei
se das auf kürzestem Weg das Material durchdringende Licht.
Der Empfänger S2 ermittelt den durch Wechselwirkung im Materi
al (z. B. Streuung, Brechung und Reflexion) den Materialstrang
3 seitlich durchdringenden Anteil des Lichtes. Über Sensor S3
wird der durch innere Wechselwirkungen auf der Beleuchtungs
seite wieder seitlich aus dem Material ausdringende Lichtan
teil gemessen und der optische Empfänger S4 vermittelt den von
der Materialoberfläche reflektierten Anteil. In der hier dar
gestellten Seitenansicht sind die Lichtquellen 1 und die opti
schen Sensoren S1, S2, S3, S4 in derselben Ebene angeordnet.
Selbstverständlich sind auch winklige Anordnungen von Licht
quelle 1 und Lichtempfängern S1 bis S4 denkbar.
Der von einer Lichtquelle 1, also einem optischen Sender, be
strahlte Materialstrangabschnitt kann in idealisierter Form
als Punkt-, Linien- oder Flächengeometrie ausgebildet sein,
wobei zur Bestimmung dieser Geometrie das Größenverhältnis
relativ zu den äußeren Abmaßen des Materialstrangquerschnittes
maßgebend ist. Im folgenden sollen entsprechende Lichtquellen
1 durch die Begriffe Punkt-, Linien- oder Flächenstrahler ge
kennzeichnet werden. Analog zu dieser gewählten Terminologie
für die Sendergeometrie sollen die optischen Empfänger ent
sprechend der Geometrie des durch sie detektierenden Material
strangabschnitts in Punkt-, Linien- bzw. Flächensensoren ein
geteilt werden.
Wenn als optischer Empfänger ein Punktsensor verwendet wird,
wird auf der Oberfläche des Materialstranges 3 ein Ausschnitt
definierter Länge l und Breite b erfaßt. Da ein Punktsensor
mit seinem kleinen Meßfeld nur einen kleinen Meßquerschnitt
erfaßt, der kleiner als ein zu untersuchender Materialquer
schnitt sein wird, müssen hier zur Erfassung des vollständigen
Materialquerschnitts entweder mehrere sinnvoll angeordnete
Punktsensoren angebracht sein, oder ein Punktsensor muß den
Querschnitt zeitlich nacheinander punktweise abtasten. Nach
einander erfolgendes punktweises Abtasten (sogenanntes Scan
nen) der durchleuchteten Materialoberfläche ermöglicht eine
bildmäßige Erfassung der Helligkeitsverteilung. Zum Detektie
ren einer zweidimensionalen Helligkeitsverteilung muß unter
Verwendung eines Punktsensors dessen Meßfläche sowohl quer zur
Förderrichtung 7 als auch in Förderrichtung 7 bewegt werden.
Bei Verwendung eines auflösenden Liniensensors, bei dem über
die vollständige Materialbreite B die Materialoberfläche abge
tastet werden kann, muß nur die Bewegung in Förderrichtung 7
durchgeführt werden, um ein lückenloses und überdeckungsfrei
aufgenommenes Transmissions- bzw. Liniendichtediagramm (Fig.
2) zu erhalten. Die Bewegung in Förderrichtung 7 wird im Nor
malfall ja bereits durch die Förderbewegung an sich reali
siert.
Die Fig. 7 und 8 zeigen einige Varianten der Meßflächengeo
metrie bei Verwendung von nicht auflösenden bzw. auflösenden
Sensoren. Durch die Aneinanderreihung von Punkt-, Linien- oder
Flächensensoren zu einem ein- oder zweidimensionalen auflösen
den Array läßt sich eine bildmäßige Erfassung der durchleuch
teten Materialoberfläche mit einer Momentaufnahme (also nur
ein Meßzeitpunkt) durchführen.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die
Transmissionsmessung auch am Anfang des Materialstranges 3 von
Bedeutung. Tritt infolge der Förderbewegung der Materialstrang
3 in die optische Meßanordnung für die Transmissionsbestimmung
ein, findet normalerweise eine extrem große Änderung der den
Empfänger erreichenden Strahlungsenergie bzw. Bestrahlungs
stärke ein. Diese Änderung kann zu einer Überforderung der
Meßanordnung führen. Auch dann, wenn der Materialstrang 3 be
reits so weit in die Meßstrecke der optischen Meßanordnung
eingetreten ist, daß nur noch die den Materialstrang 3 durch
dringende Strahlung den Empfänger S1 erreichen kann, wird der
störende Einfluß des Materialstranganfangs wegen der im Mate
rial auftretenden Wechselwirkungen (Streuungen, Brechungen und
Reflexionen) erst nach einer bestimmten Förderstrecke abge
klungen sein. Es ist daher vorteilhaft, am Anfang und ggfs. am
Ende des Materialstranges 3 diesen durch ein Füllmaterialstück
mit vorbekannter, ähnlicher und möglichst homogener Absorption
lückenlos zu ergänzen, um die Relativmessung gegenüber diesem
Materialstück vorzunehmen. Hierdurch läßt sich das Auftreten
eines zu großen Sprunges in der den optischen Empfänger S1 bis
S4 erreichenden Strahlung vermeiden und der Randstörungsein
fluß vermindern.
Für hohe Strangprofile ist es sinnvoll, vier Transmissionsmes
sungen in zweckmäßiger Weise jeweils um 90° zueinander gedreh
ten Richtungen vorzunehmen. Wie Fig. 12 entnehmbar ist, sind
dabei je zwei Lichtquellen 1, 1′; 1a, 1a′ und zwei optische
Empfänger S1, S3; S2, S4 gegeneinander vertauscht. Durch Mes
sung desselben Materialquerschnitts in verschiedenen Richtun
gen lassen sich die durch die ungleichmäßige Verteilung der
Inhomogenitäten und durch die Absorption und Streuung im Mate
rial entstehenden Störeinflüsse dann besser berücksichtigen.
Zur Vermeidung gegenseitiger Störungen ist es sinnvoll, die
vier Meßanordnungen jeweils zeitlich abwechselnd zu betreiben
und/oder sie räumlich voneinander zu trennen. Bei dem sequen
tiellen Betrieb können alle vier Meßanordnungen denselben Ma
terialquerschnitt in derselben Meßposition messen, d. h. di
rekt nach Beenden der vierten Messung kann die Bestimmung der
dieser Meßposition entsprechenden Liniendichte erfolgen. Bei
der räumlichen Trennung messen die vier Meßanordnungen densel
ben Materialquerschnitt zu unterschiedlichen Zeiten, da der
Materialstrang 3 (der Querschnitt) zunächst in alle vier Meß
positionen gefördert werden muß. Daher ist bei dieser Ausfüh
rungsform die Bestimmung der diesem Querschnitt zugeordneten
Liniendichte erst zu einem späteren Zeitpunkt, nämlich nach
dem Durchlaufen der letzten Meßanordnung, möglich.
Die Lichtquellen und -empfänger können in verschiedenster Wei
se realisiert werden. Bei einer Anordnung aus mehreren Einzel
elementen können diese parallel oder sequenziell einzeln oder
in Gruppen angesteuert und ausgewertet werden. Dadurch ist
eine spezielle Anpassung an das Auswerteverfahren möglich. Der
allgemeinste Fall ist, wenn ein 2-dimensionales Array aus
Punktelementen benutzt wird. Nun ergibt sich die Möglichkeit
den Materialstrang schrittweise vorzufördern und in jedem
Schritt die Lichtquellen sequentiell bei fester Materialposi
tion anzusteuern. Die Punktlichtquellen könnten z. B. als
durchlaufende Linien, Ringe oder als Einzellichtquellen ange
steuert werden. Aus der speziellen geometrischen Abfolge der
gewählten Beleuchtungsart und dem Ergebnis der Helligkeitsmes
sungen können weitere Informationen über Anordnung und Umfang
Inhomogenitäten gezogen werden. In Fig. 13 ist ein Beispiel
von in Transportrichtung hintereinander angeordneten Linien
elementen dargestellt, die in einem Förderschritt sequentiell
in der Reihenfolge L-2-L-1-L₀-L₁-L₂ angesteuert werden und die
Helligkeiten im Empfängerfeld S-2-S-1-S₀-S₁-S₂ gleichzeitig zu
jeder Linienlichtquelle erfaßt und ausgewertet werden.
Claims (26)
1. Verfahren zur Bestimmung der Dichteverteilung eines in
homogenen Materials über dessen Länge, insbesondere
eines vorgeförderten Materialstranges, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Materialstrang (3) von einer Licht
quelle (1) durchstrahlt und das ohne und/oder mit Wech
selwirkung aus dem Materialstrang (3) aus tretende Licht
registriert wird, wobei die austretende Lichtmenge als
Maß für die lokale mittlere Dichte des Materials dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein lokaler Querschnitt (Q) des Materialstranges (3) an
unterschiedlichen Stellen durchstrahlt und an unter
schiedlichen Stellen die sich aus direkt transmittier
tem Licht, Streulicht und Reflexionslicht zusammenset
zenden Helligkeitswerte oder Helligkeitsverteilungen
(HV) gemessen werden, über eine Steuerschaltung (4, 4a,
4b, 4c) an eine in einem Rechner (5) vorgesehene Aus
werteeinheit gelangen, und diese Helligkeitswerte oder
Helligkeitsverteilungen (HV) zur Bestimmung einer Li
niendichte des Materialstranges (3) herangezogen wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
durch Integration der Liniendichte des Materialstranges
(3) zu einer vorgegebenen Stelle des Förderweges die
jenige Förderlänge bestimmt wird, die zum Vorfördern
eines Materialabschnitts mit vorgegebener Masse erfor
derlich ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die bestimmte Förderlänge einem mit der Steuerschaltung
(4, 4a, 4b) in Wirkverbindung stehendem Stell- und Regel
kreis zugeführt wird, um dadurch Materialstücke mit
einem vorgegebenen Nenngewicht portionieren zu können.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die bestimmte Förderlänge durch Ausführen einer defi
nierten Längenmessung während des Vorförderns des Mate
rialstranges (3) eingehalten wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das aus dem Materialstrang (3) austretende Licht von
einem Lichtempfänger (S1) registriert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die unterschiedlichen Stellen durch die Anordnung und
die Art der einzelnen oder mehreren Lichtquellen (1)
sowie deren Betriebsart und -reihenfolge festgelegt
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Helligkeitswerte oder -verteilungen (HV) über grö
ßere Bereiche gemessen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das von der Materialoberfläche reflektierte
Licht ermittelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das durch innere Wechselwirkung, beispielsweise Streu
ung, Brechung und Reflexion seitlich aus dem Material
austretende Licht ermittelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich
net, daß das das Material durch innere Wechsel
wirkung, beispielsweise Streuung, Brechung und Refle
xion seitlich durchdringende Licht erfaßt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Durchstrahlung quer zur Förder
richtung (7) erfolgt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchstrahlung senkrecht zur Förderrichtung (7) er
folgt.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Transmission auf der der Lichtquelle (1) gegenüber
liegenden Seite des Materialstranges (3) registriert
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Licht den Materialstrang (3) zeilenförmig beleuch
tet und der Lichtempfang flächenförmig erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der Lichtempfänger in Querrichtung
auflöst und hierbei die Abmaße des Materialstranges (3)
erfaßt.
17. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
Änderungen der Liniendichte, die in Folge von Änderun
gen in der spezifischen Dichte des Materialstranges
(3), insbesondere seiner Materialkomponenten, hervor
gerufen werden, durch zusätzliche Meßvorrichtungen
erfaßt und in den Steuer- und Regelkreis zur Ablängung
von Materialstücken vorgegebenen Nenngewichtes mit ein
bezogen werden.
18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens eine aus einer Lichtquelle (1)
und einem optischen Empfänger (S1) bestehende Meßein
richtung vorgesehen ist, wobei die Lichtquelle (1) und
der Empfänger (S1) auf unterschiedlichen Seiten des
Materialstranges (3) geordnet sind und die Meßeinrich
tung über wenigstens eine Steuerschaltung (4) mit einer
in einem Rechner (5) angeordneten Auswerteeinheit in
Verbindung steht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit eine Einrichtung zur Erfassung
von Helligkeitswerten und -verteilungen (HV) und eine
Einrichtung zur Korrelation der Helligkeitswerte und -ver
teilungen (HV) mit der lokalen Dichte und Darstel
lung einer Liniendichte über einen Förderweg sowie we
nigstens ein Integrator zur Bestimmung des Integrals
der Liniendichte über den Förderweg ist, wobei durch
den wenigstens einen Integrator derjenige Förderweg
bestimmbar ist, der zum Vorfördern einer vorgegebenen
Masse des Materialstranges (3) erforderlich ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß mehrere Meßeinrichtungen nebeneinander,
bezogen auf den Umfang des Materialstranges (3) zuein
ander versetzt angeordnet sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß für eine Lichtquelle (1) mehrere optische
Empfänger (S1, S2, S3, S4) zur Erfassung des Streu
lichts und/oder Reflexionslichts und mehrere den Emp
fängern (S1, S2, S3, S4) zugeordnete Steuerschaltungen
(4, 4a, 4b, 4c) vorgesehen sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (1) und der Empfän
ger (S1) auf sich gegenüberliegenden Seiten des Materi
alstranges (3) angeordnet sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Empfänger die Oberfläche des Materi
alstranges (3) bildmäßig erfaßt.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger eine zeilenauflösende Kamera (6) ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger eine 2-dimensional auflösende Kamera
ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels eines eindimensionalen Empfängers
eine abtastende Oberflächenerfassung erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410596 DE4410596A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichteverteilung eines inhomogenen Materials |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944410596 DE4410596A1 (de) | 1994-03-26 | 1994-03-26 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung der Dichteverteilung eines inhomogenen Materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4410596A1 true DE4410596A1 (de) | 1995-10-05 |
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ID=6513969
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