DE4403483A1 - Verfahren zum Neuordnen von Frequenzsprung-Gruppen für eine FDM-/TDM-Funkübertragung - Google Patents
Verfahren zum Neuordnen von Frequenzsprung-Gruppen für eine FDM-/TDM-FunkübertragungInfo
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Description
Frequenzsprung-Verfahren (frequency hopping methods) werden bei
einer Funkübertragung, für die mehrere Frequenzkanäle zur Verfügung
stehen durchgeführt, um etwa die Störanfälligkeit der
Funkübertragung gegen Funkschwund, wie er z. B. im Mobilfunk als
"Rayleigh fading" auftritt, zu vermindern.
In dem Buch "The GSM-System for Mobile Communications" von M. Mouly
und M.-B. Pautet, Eigenverlag, 49 rue Louise Bruneau, Paris 1992
wird in den Kap. 4.2.2.2-4.2.2.5, Seiten 218-227 ein
Frequenzsprung-Verfahren für eine FDM-/TDM-Funkübertragung mit
Vielfachzugriff auf verschiedene Trägerfrequenzen (FDM: Frequency
Division Multiplex) und auf verschiedene Zeitschlitze (TDM: Time
Division Multiplex) beschrieben. Wie auf S. 226 in Fig. 4.21
gezeigt, werden dort Frequenzsprung-Gruppen B, C, D,. . .,
sogenannte "Frequency/TN Groups" (TN: Timeslot Number), gebildet,
indem für jeden Zeitschlitz mehrere im Frequenzband benachbarte
Trägerfrequenzen einander zugeordnet werden. Jede
Frequenzsprung-Gruppe B, C, D,. . . umfaßt demnach einen Satz
verschiedener Trägerfrequenzen, der für alle
FDM-/TDM-Funkübertragungskanäle dieser Frequenzsprung-Gruppe
genutzt wird (s. S. 227, 1. Absatz), indem die Frequenzlage jedes
Kanals nach einer pseudo-zufälligen Frequenzsprung-Folge (hopping
sequence) von einer zur anderen Trägerfrequenz wechselt. Im
Kap. 6.3.9 "Frequency Redefinition" wird eine Neuordnung der
Frequenzsprung-Gruppen angesprochen. Diese Neuordnung wird von
einer als Base Station Controller (BTS) bezeichneten
Steuereinrichtung durchgeführt, um die Trägerfrequenzen, die in den
von den Funkfeststationen (BTS: Base Tranceiver Stations)
versorgten Funkzellen genutzt werden, zu ändern. Ein Verfahren zur
Bildung und Neuordnung von Frequenzsprung-Gruppen für eine
FDM-/TDM-Funkübertragung wird in dem obigen Buch nicht beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein solches Verfahren und eine
Steuereinrichtung, die nach diesem Verfahren mindestens eine
Funkfeststation steuert, anzugeben.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Steuereinrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 7.
Demnach werden Frequenzsprung-Gruppen so gebildet, daß auch nicht
zueinander benachbarte Trägerfrequenzen einander zugeordnet werden
können und daß jede Frequenzsprung-Gruppe sich auch auf zwei und
mehr Zeitschlitze erstrecken kann.
Weiterhin erfolgt eine Neuordnung der Frequenzsprung-Gruppen
schrittweise jeweils nur in einem Teilbereich des TDM-Zeitrahmens,
d. h. nicht in allen Zeitschlitzen gleichzeitig. Dadurch bleibt die
FDM-/TDM-Funkübertragung jeweils in solchen Zeitschlitzen, in denen
momentan keine Neuordnung durchgeführt wird, von dieser
unbeeinflußt. Ein Verbindungsaufbau mit Zuweisung eines dieser
Zeitschlitze ist ohne Wartezeit (Queueing) möglich. Die in diesen
Zeitschlitzen bestehenden FDM-/TDM-Funkverbindungen und damit die
Funkkanalbelegung bleiben von der Neuordnung unbeeinflußt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im weiteren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
und mit Hilfe folgender Zeichnungen beschrieben:
Fig. 1 die Tabellen mit den Frequenzsprung-Gruppen für den
TDM-Zeitrahmen vor und nach ihrer Neuordnung zeigt;
Fig. 2 die zwei temporäre Tabellen zeigt, die jeweils einem
Schritt der schrittweisen Neuordnung entsprechen;
Fig. 3 die schematisch ein Flußdigramm zum Verfahren zeigt und
Fig. 4 die ein Blockschaltbild der Steuereinrichtung und der
daran angeschlossenen Funkfeststationen zeigt.
In Fig. 1 sind zwei Tabellen TAB und TAB′ dargestellt, die jeweils
für den TDM-Zeitrahmen TF Frequenzsprung-Gruppen als Zuordnung von
Zeitschlitzen T0 bis T7 und Trägerfrequenzen C0 bis C3 vorgeben.
Jede der Tabellen enthält acht Spalten, die den Zeitschlitzen T0
bis T7 entsprechen und vier Zeilen, die den Trägerfrequenzen C0 bis
C3 entsprechen. Demnach gibt jede der Tabellen die
Frequenzsprung-Gruppen für eine FDM-/TDM-Funkübertragung auf acht
Zeit- und vier Frequenzkanälen an. Nach der ersten Tabelle TAB sind
insgesamt 14 Frequenzsprung-Gruppen G1 bis G14 gebildet, in dem
innerhalb eines jeden der Zeitschlitze mindestens zwei
Trägerfrequenzen einander zugeordnet sind. Beispielsweise enthält
der Zeitschlitz T3 die Frequenzsprung-Gruppen G6 und G7, wobei
erstere die Trägerfrequenzen C0 und C3 umfaßt und letztere die
benachbarten Trägerfrequenzen C1 und C2 umfaßt. Ein
Funkübertragungskanal der beispielsweise der Frequenzsprung-Gruppe
G7 zugeordnet ist, liegt demnach im Zeitkanal T3 und kann im
Frequenzsprung-Verfahren zwischen den Frequenzkanälen C1 und C2
wechseln. Eine Frequenzsprung-Gruppe G12, die alle Trägerfrequenzen
umfaßt ist hier beispielsweise im Zeitschlitz T6 zugeordnet.
Innerhalb dieser Frequenzsprung-Gruppe G12 können demnach die
Funkübertragungskanäle im Frequenzsprung-Verfahren zwischen vier
Trägerfrequenzen wechseln. Eine Funkübertragung innerhalb der
Frequenzsprung-Gruppe G12 ist demnach weniger störanfällig als eine
Funkübertragung innerhalb der Frequenzsprung-Gruppe G7. Zur
Übertragung von Signalisierungsinformationen, wie etwa für einen
Funk-Verbindungsaufbau, ist einer der
FDM-/TDM-Funkübertragungskanäle einem festen
Zeitkanal-/Frequenzkanalpaar, d. h. keiner Frequenzsprung-Gruppe
zugeordnet. In diesem Fall ist dies der Funkübertragungskanal R im
Zeitschlitz T0 und auf der Trägerfrequenz C0.
Die erste Tabelle TAB ermöglicht nun eine FDM-/TDM-Funkübertragung
im Frequenzsprung-Verfahren mit 14 Frequenzsprung-Gruppen. Eine
hohe Anzahl an Frequenzsprung-Gruppen innerhalb des TDM-Zeitrahmen
bedeutet, daß wenige der Frequenzsprung-Gruppen alle
Trägerfrequenzen umfassen, wodurch nur in diesen wenigen
Frequenzsprung-Gruppen eine hohe Übertragungsqualität zu erzielen
ist. Treten in einigen der Frequenzsprung-Gruppen hohe
Interferenzen auf, so wird durch eine Neuordnung der Tabelle TAB
durchgeführt, wie etwa durch Spalten einzelner
Frequenzsprung-Gruppen und Zuordnen der Trägerfrequenzen und
Zeitschlitze zu neuen Frequenzsprung-Gruppen. Dadurch wird eine
neue Tabelle TAB′ mit weniger Frequenzsprung-Gruppen für eine
bessere FDM-/TDM-Funkübertragung erstellt.
Die Erstellung einer neuen Tabelle ist z. B. auch dann erforderlich,
wenn eine der Trägerfrequenzen ausfällt oder vom Betreiber des
FDM-/TDM-Funkübertragungssystems ein Aufschalten oder Abschalten
einer Trägerfrequenz gewünscht wird.
Die neue Tabelle TAB′ nach Fig. 1 enthält 11
Frequenzsprung-Gruppen, die neu gebildet wurden, im weiteren neue
Frequenzsprung-Gruppen G1′ bis G11′ genannt. Während die Tabelle
TAB noch zehn Frequenzsprung-Gruppen mit jeweils zwei
Trägerfrequenzen enthält, enthält die neue Tabelle TAB′ nur sechs
Frequenzsprung-Gruppen mit jeweils zwei Trägerfrequenzen. Dafür
enthält die neue Tabelle TAB′ einen hohen Anteil an
Frequenzsprung-Gruppen mit drei und mehr Trägerfrequenzen, was im
Vergleich mit TAB einer höheren durchschnittlichen
Übertragungsqualität entspricht. So wirken sich Störungen auf einem
der Trägerfrequenzen nur gering auf die Funkübertragung in diesen
Frequenzsprung-Gruppen aus. Ausgehend von einer
FDM-/TDM-Funkübertragung nach der Tabelle TAB soll nun eine
FDM-/TDM-Funkübertragung nach der neuen Tabelle TAB′ durchgeführt
werden. Um nun von der Tabelle TAB zu der TAB′ zu gelangen, wird
erfindungsgemäß die Zuordnung von Zeit- und Frequenzkanälen für den
TDM-Zeitrahmen schrittweise innerhalb jeweils nur eines
Teilbereiches des Zeitrahmens geändert. Dies wird anhand von Fig. 2
im weiteren näher erläutert.
Fig. 2, die die ersten beiden Schritten der Änderung der Tabelle
TAB darstellt, zeigt zwei temporäre Tabellen TRANS1 und TRANS2. Die
erste temporäre Tabelle TRANS1 ergibt sich aus einer Bildung von
neuen Frequenzsprung-Gruppen innerhalb der ersten beiden
Zeitschlitze in der Tabelle TAB. Demnach wird in einem ersten
Schritt die Tabelle TAB nur in einen Teilbereich des TDM-Zeitrahmen
TF geändert, der die ersten beiden Zeitschlitze T0 und T1 umfaßt.
Hier wurden beispielsweise innerhalb des Zeitschlitzes T1 die
ursprünglich zwei Frequenzsprung-Gruppen G2 und G3 zu einer
Frequenzsprung-Gruppe G2′ zusammengefaßt.
Die temporäre Tabelle TRANS1 entspricht innerhalb ihrer ersten
beiden Zeitschlitze TO und T1 der neuen Tabelle TAB′. Die Zuordnung
innerhalb der verbleibenden sechs Zeitschlitze T2 bis T7 entspricht
der ursprünglichen Zuordnung nach der Tabelle TAB. Wird nun ein
Frequenzsprung-Verfahren nach Tabelle TAB auf ein
Frequenzsprung-Verfahren nach der temporären Tabelle TRANS1
umgestellt, so sind in diesem Schritt nur zwei von acht
Zeitschlitzen d. h. nur ein Teil der FDM-/TDM-Funkübertragung von
der Umstellung betroffen. Um innerhalb einer
FDM-/TDM-Funkübertragung von der Tabelle TAB zur temporären Tabelle
TRANS1 umzustellen, muß zunächst lediglich dafür gesorgt werden,
daß keine Funkübertragung innerhalb der ersten beiden Zeitschlitze
stattfindet. Sind die ersten beiden Zeitschlitze T0 und T1 nicht
oder nicht mehr belegt, werden die neuen Frequenzsprung-Gruppen G1′
und G2′ gebildet. Danach kann eine neue Belegung dieser
Zeitschlitze erfolgen. Die Funkübertragung innerhalb der anderen
Zeitschlitze T2 bis T7 bleibt hiervon unberührt. Diese temporäre
Tabelle TRANS1 wird so lange für eine Funkübertragung genutzt, bis
innerhalb eines zweiten Teilbereiches P2 des Zeitrahmens, d. h. hier
innerhalb der Zeitschlitze T2 und T3 keine Funkübertragung mehr
stattfindet. Dann wird die Funkübertragung entsprechend einer
zweiten temporären Tabelle TRANS2 umgestellt, die sich lediglich
durch eine Neuordnung der Frequenzgruppen innerhalb der
Zeitschlitze T2 und T3 von der temporären Tabelle TRANS1
unterscheidet.
Während der Erstellung einer der temporären Tabellen, kann ein
Verbindungsaufbau in den nicht betroffenen sechs Zeitschlitzen ohne
Wartezeit (Queuing) durchgeführt werden. Ist die jeweilige
temporäre Tabelle erstellt, so werden auch die verbleibenden zwei
Zeitschlitze zum Verbindungsaufbau freigegeben.
Wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, wird die ursprüngliche Tabelle
TAB schrittweise über die temporären Tabellen TRANS1, TRANS2 usw.
in die neue Tabelle TAB′ überführt. Die temporären Tabellen gelten
für die FDM-/TDM-Funkübertragung nur für einen begrenzten Zeitraum
der benötigt wird, um jeweils einen Teilbereich des Zeitrahmens von
einer Kanalbelegung zu befreien. Da schrittweise nur ein
Teilbereich des Zeitrahmens umgeordnet wird, braucht die Umordnung
jeweils nur denjenigen Endgeräten (z. B. Mobilstationen) mitgeteilt
zu werden, die im jeweiligen Teilbereich einen FDM-/TDM-Funkkanal
belegen.
In Fig. 3 ist ein Flußdiagramm für ein erfindungsgemäßes Verfahren
100 zur Bildung und Neuordnung solcher Tabellen dargestellt.
Zunächst wird in einem Schritt 110 eine wie in Fig. 1 gezeigte
Tabelle TAB erstellt und danach eine Funkübertragung gesteuert.
Anschließend wird in einem Schritt 120 für jede
Frequenzsprung-Gruppe die Funkübertragungsqualität Q ermittelt. Ein
Maß hierfür ist beispielsweise die zeitlich ermittelte
Bitfehlerrate, die sich während der Funkübertragung etwa durch sich
ändernde Ausbreitungsbedingungen ändert. Durch Vergleich der
jeweiligen Bitfehlerrate Q mit einem Schwellwert Qmin wird
festgestellt, ob eine Änderung der Tabelle notwendig ist, um die
Übertragungsqualität zu verbessern. Ist dies nicht der Fall, wird
in einem Schritt 121 die Funkübertragung weiterhin nach der Tabelle
TAB durchgeführt. Ist dies jedoch der Fall, d. h. muß die Tabelle
TAB geändert werden, so wird in einem Schritt 130 eine neue Tabelle
TAB′ erstellt. Dazu wird in einem Teilschritt 131 zunächst der
TDM-Zeitrahmen in Teilbereiche unterteilt. Hier wird beispielsweise
der Zeitrahmen, der acht Zeitschlitze umfaßt, in vier Teilbereiche
P1, P2,. . . zu je zwei Zeitschlitzen unterteilt. Danach wird die
Anzahl der Schritte ermittelt innerhalb derer die Tabelle TAB in
die neue Tabelle TAB′ überführt wird (Teilschritt 132). In diesem
Fall sind es vier Schritte (4 temporäre Tabellen), da der
TDM-Zeitrahmen in vier Teilbereiche aufgeteilt wurde. Eine
derartige Aufteilung, daß jeder Teilbereich zwei benachbarte
Zeitschlitze umfaßt, ist aus folgenden Gründen besonders
vorteilhaft: Zum einen ist jeder Teilbereich nur so groß gewählt,
daß er nicht den Großteil des TDM-Zeitrahmens umfaßt, wodurch bei
Änderung der Tabelle die Funkübertragung nur in geringem Umfang
beeinträchtigt wird. Zum anderen ist der Teilbereich so groß
gewählt, daß er mehr als einen Zeitschlitz umfaßt, wodurch die
Überführung der Tabelle TAB in die neue Tabelle TAB′ nicht zu viele
Schritte benötigt.
Bei der Überführung der Tabelle wird demnach in einer Schrittfolge
133 zunächst eine erste temporäre Tabelle TRANS1 erstellt, indem
der erste Teilbereich P1 neu geordnet wird. Danach wird eine zweite
temporäre Tabelle TRANS2 erstellt, die aus der ersten temporären
Tabelle durch Neuordnung des zweiten Teilbereichs P2 hervorgeht.
Anschließend wird eine dritte temporäre Tabelle TRANS3 in
entsprechender Weise erstellt. Zum Schluß wird die neue Tabelle
TAB′ durch Neuordnung des vierten Teilabschnittes erstellt. Die
Schritte 1 bis 4, die jeweils zu einer temporären Tabelle bzw. zur
neuen Tabelle TAB′ führen, sind prinzipiell gleich, so daß für
diese Schritte ein Algorithmus zur Bildung der jeweiligen
temporären Tabelle angewendet wird.
Nach Abschluß des Verfahrens 100 sind somit für den ganzen
TDM-Zeitrahmen neue Frequenzsprung-Gruppen gebildet, die in der
neuen Tabelle TAB′ abgelegt sind. Die verschiedenen Tabellen werden
beispielsweise in einem digitalen Speicher abgelegt und können für
die Funkübertragung herangezogen werden. Das Erstellen und
Abspeichern der Tabellen sowie die Steuerung der Funkübertragung
wird in einer Steuereinrichtung durchgeführt, die anhand der Fig. 4
im weiteren näher beschrieben wird.
In Fig. 4 ist das sogenannte Funkfeststationen-Teilsystem BSS eines
zellularen Mobilfunksystems schematisch dargestellt. Es enthält
eine Steuereinrichtung BSC (Funkfeststationen-Steuerung), an die
Funkfeststationen BTS angeschlossen sind. Die
Funkfeststationen-Steuerung BSC enthält einen Steuerrechner PROC
mit einer Mikroprozessorschaltung, einen daran angeschlossenen
Speicher MEM sowie verschiedene Schnittstellenschaltungen A, Abis,
INTex, im weiteren kurz Schnittstelle genannt. Eine der
Schnittstellen A dient zur Verbindung der Steuereinrichtung BSC mit
einer Funkvermittlungsstelle des Mobilfunksystems über eine
Signalisierungsstrecke, die z. B. nach dem Standard "CCITT Nr. 7"
ausgelegt ist. Eine andere der Schnittstellen Abis dient zum
Anschluß der Funkfeststationen an die Steuereinrichtung über
Signalisierungsstrecken, die beispielsweise nach dem
"PCM30"-Standard ausgelegt sind. Eine weitere Schnittstelle INTEX,
die beispielsweise eine "X.25-Schnittstelle" ist, ermöglicht die
Verbindung der Steuereinrichtung BSC mit einer Betriebs- und
Wartungszentrale OMC des Mobilfunksystems.
Die Steuereinrichtung BSC ist somit über die Schnittstelle Abis mit
den Feststationen BTS verbunden. Jede Funkfeststation enthält ein
sogenanntes Frequenzsprung-Schaltteil FHU (frequency hopping unit)
und einen damit verbundenen Funksendeempfänger TRX. Das
Frequenzsprung-Schaltteil FHU führt in Abhängigkeit von der
Steuereinrichtung BSC das Frequenzsprung-Verfahren innerhalb der
Funkfeststationen BTS durch. Die Steuereinrichtung BSC
(Funkfeststationen-Steuerung) steuert das Frequenzsprung-Schaltteil
FHU einer der Funkfeststationen BTS beispielsweise wie folgt:
Im digitalen Speicher MEM der Steuereinrichtung ist eine Tabelle
abgespeichert, die die Frequenzsprung-Gruppen wie zuvor beschrieben
angibt. Für die FDM-/TDM-Funkübertragung zwischen den
Funkfeststationen BTS und Mobilfunkstationen MSa und MSb wird dem
Frequenzsprung-Schaltteil FHU von der Steuereinrichtung der Inhalt
der (aktuellen) Tabelle TAB mitgeteilt.
Dazu erzeugt die Steuereinrichtung BSC mittels der
Mikroprozessorschaltung PROC Signalisierungsprotokolle, die sie
über die Schnittstelle Abis an die Funkfeststation sendet. Dabei
greift die Mikroprozessorschaltung PROC auf den Speicher MEM zu, in
dem die Tabelle über die Frequenzsprung-Gruppen abgelegt ist. Diese
(aktuelle) Tabelle und andere (neue) Tabellen wurden zuvor z. B.
mittels eines Personal-Computers in der Betriebs- und
Wartungszentrale OMC erstellt und über die X.25-Schnittstelle INTEX
in den Speicher MEM geschrieben. Der Inhalt der (aktuellen) Tabelle
wird von der Steuereinrichtung BSC an das Frequenzsprung-Schaltteil
FHU der jeweiligen Funkfeststation BTS übertragen. Das
Frequenzsprung-Schaltteil FHU schaltet die Funkübertragungskanäle
zwischen der Funkfeststation BTS und den Mobilstationen MSa und MSb
auf die Trägerfrequenzen, so daß für jeden Funkübertragungskanal
die Trägerfrequenz innerhalb einer Frequenzsprung-Gruppe G1
pseudo-zufällig gewechselt wird. Damit die Mobilstationen MSa und
MSb Funkverbindungen aufbauen und synchron zu den obigen
Frequenzsprung-Verfahren ihre Sende- und Empfangsfrequenzen ändern
können, signalisiert die Funkfeststation BTS an jede der
Mobilstationen solche Sprungparameter, wie etwa im zitierten Buch
von Mouly und Pauthet als "hopping sequence number", "hopping group
number" und "mobile allocation index offset" beschrieben.
Die Steuereinrichtung BSC fragt fortlaufend über die Schnittstelle
Abis die Bitfehlerrate (BER) der einzelnen Funkverbindungen ab. Ist
zumindest eine der BER kleiner als ein Schwellwert, so ist eine
Änderung der Tabelle angezeigt. Auf folgende einfache Art und Weise
kann die (aktuelle) Tabelle, die im Speicher MEM abgelegt ist,
geändert werden und in eine neue Tabelle überführt werden:
Im Speicher MEM sind eine aktuelle Tabelle und mehrere neue
Tabellen mit verschiedenen und mit unterschiedlich vielen
Frequenzsprung-Gruppen abgelegt. Es gibt demnach Tabellen mit
vielen Frequenzsprung-Gruppen, die eine geringe
Übertragungsqualität der Funkübertragung ermöglichen, und Tabellen
mit wenigen Frequenzsprung-Gruppen, die eine Funkübertragung mit
hoher Übertragungsqualität ermöglichen. Soll nun die aktuelle
Tabelle so geändert werden, daß eine höhere Übertragungsqualität
ermöglicht wird, so greift die Mikroprozessorschaltung PROC auf
eine im Speicher MEM abgelegte neue Tabelle zu, errechnet
entsprechend den geschilderten Verfahren mehrere temporäre Tabellen
und steuert eine schrittweise Überführung der aktuellen Tabelle in
die neue Tabelle.
Das hier beschriebene Ausführungsbeispiel der Erfindung ist für
eine FDM-/TDM-Funkübertragung in einem zellularen Mobilfunksystem,
wie beispielsweise im GSM (Gobal System for Mobile Communications)
zugeschnitten. Es sind jedoch auch zahlreiche andere
Ausführungsführungsbeispiele der Erfindung denkbar in anderen
Funksystemen, die für ein Frequenzsprung-Verfahren ausgelegt sind,
wie etwa in militärischen Funksystemen, Betriebsfunksystem oder
drahtlosen Bürokommunikationssystemen. Weiterhin ist die Erfindung
auch ausführbar für eine FDM-/CDM-Funkübertragung, d. h. für eine
Funkübertragung mit Vielfachzugriff auf verschiedene
Trägerfrequenzen und auf verschiedene Codes (CDM: Code Devision
Multiplex), indem Frequenzsprung-Gruppen durch Zuordnung von
Frequenz- und Codekanälen gebildet werden.
Claims (9)
1. Verfahren (100) zur Bildung und Neuordnung von
Frequenzsprung-Gruppen (hopping groups) für eine
FDM-/TDM-Funkübertragung mit folgenden Schritten:
- - für einen TDM-Zeitrahmen (TF) werden die Frequenzsprung-Gruppen (G1,. . .G16) durch eine Zuordnung (TAB) von Trägerfrequenzen (C0,. . .C3) und Zeitschlitzen (T0,. . .T7) gebildet (110), so daß jede Frequenzsprung-Gruppe (G4) mindestens zwei der Trägerfrequenzen (C0, C1) umfaßt und mindestens einem der Zeitschlitze (T2) zugeordnet ist,
- - falls die Zuordnung (TAB) geändert werden soll (120), wird sie schrittweise geändert und in eine neue Zuordnung (TAB′) überführt (130), indem jeweils für einen von N Teilbereichen (P1, P2. . .) des TDM-Zeitrahmens (TF) neue Frequenzsprung-Gruppen (G1′, G2′) gebildet werden (131, 132), wobei jeder der Teilbereiche mindestens einen der Zeitschlitze umfaßt.
2. Verfahren (100) nach Anspruch 1,
bei dem zur schrittweisen Änderung der Zuordnung (TAB) die N
Teilbereiche (P1; P2;. . .) des TDM-Zeitrahmens (TF) so bestimmt
werden (131), daß sie gleichgroß sind und, daß sie jeweils
mindestens zwei benachbarte Zeitschlitze (T0, T1; T2, T3;. . .)
umfassen.
3. Verfahren (100) nach Anspruch 1,
bei dem die Anzahl der Schritte zur Überführung der Zuordnung (TAB)
in die neue Zuordnung (TAB′) durch die Anzahl N der Teilbereiche
(P1, P2. . .) bestimmt wird (132), wodurch sich M=N-1
Zwischenschritte ergeben,
bei dem M temporäre Zuordnungen (TRANS1, TRANS2,. . .) erstellt
werden (133), indem innerhalb der Zuordnung (TAB) nacheinander für
den ersten, zweiten bis M-ten der Teilbereiche (P1; P2;. . .) die
neuen Frequenzsprung-Gruppen gebildet werden, und
bei dem auf die temporären Zuordnungen für die
FDM-/TDM-Funkübertragung jeweils für eine vorgebbare Zeitdauer
zugegriffen wird, die einem ganzen Vielfachen einer
TDM-Zeitrahmendauer (Zyklus) entspricht.
4. Verfahren (100) nach Anspruch 1,
bei dem fortlaufend die Übertragungsqualität (Q) der
FDM-/TDM-Funkübertragung für jede Frequenzsprung-Gruppe (G1,
G16) ermittelt wird und
bei dem die Zuordnung (TAB) dann geändert wird (120), falls die
Übertragungsqualität (Q) für mindestens eine der
Frequenzsprung-Gruppen (G2) unter einem Schwellwert (Q min) liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
bei dem die Zuordnung (TAB) dann geändert wird, falls mindestens
eine der Trägerfrequenzen (C0,. . .,C3) für die
FDM-/TDM-Funkübertragung ausfällt.
6. Verfahren nach Anspruch 4,
bei dem zur Änderung der Zuordnung (TAB) nur für solche der N
Teilbereiche (P1) mit Frequenzsprung-Gruppen (G2), deren
Übertragungsqualität (Q) unter dem Schwellwert (Q min) liegt, die
neuen Frequenzsprung-Gruppen (G2′) erstellt werden.
7. Steuereinrichtung (BSC), die für mindestens eine
Funkfeststation (BTS) eine FDM-/TDM-Funkübertragung steuert, indem
sie Frequenzsprung-Gruppen (hopping groups) vorgibt und neu ordnet
mittels:
- - eines Speichers (MEM), in dem mindestens eine Zuordnung von Trägerfrequenzen (C0,. . .,C3) und Zeitschlitzen (T0,. . .,T7) als Tabelle (TAB) abgelegt ist, die die Frequenzsprung-Gruppen (G1,. . ., G16) für einen TDM-Zeitrahmen angibt,
- - eines Steuerrechners (PROC), der mit dem Speicher (MEM) und mit der Funkfeststation (BTS) verbunden ist, der fortlaufend und für jede Frequenzsprung-Gruppe eine Übertragungsqualität (Q) der FDM-/TDM-Funkübertragung ermittelt und mit einem Schwellwert (Q min) vergleicht und der aus der Tabelle (TAB) schrittweise eine neue Tabelle (TAB′) errechnet, indem er jeweils für einen von N Teilbereichen (P1, P2,. . .) des TDM- Zeitrahmens (TF) neue Frequenzsprung-Gruppen (G1′, G2′. . .) vorgibt, falls die Übertragungsqualität (Q) mindestens einer der Frequenzsprung-Gruppen (G1,. . .,G16) unter dem Schwellwert (Q min) liegt.
8. Steuereinrichtung (BSC) nach Anspruch 7,
bei dem der Steuerrechner (PROC) zur Ermittlung der jeweiligen
Übertragungsqualität (Q) die Bitfehlerraten der einzelnen
FDM-/TDM-Funkübertragungen zyklisch von den Funkfeststationen (BTS)
abfragt und durch zeitliche Mitteilung auswertet.
9. Steuereinrichtung (BSC) nach Anspruch 7,
bei dem der Steuerrechner (PROC) eine prozessorgesteuerte Schaltung
ist, die ein Frequenzsprung-Schaltteil (FHU) in der jeweiligen
Funkfeststation (BTS) überwacht und steuert und die die neue
Tabelle (TAB′) dann errechnet, falls eine der Trägerfrequenzen (CO,
. . .,C3) in dem Frequenzsprung-Schaltteil (FHU) ausfällt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403483 DE4403483A1 (de) | 1994-02-04 | 1994-02-04 | Verfahren zum Neuordnen von Frequenzsprung-Gruppen für eine FDM-/TDM-Funkübertragung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944403483 DE4403483A1 (de) | 1994-02-04 | 1994-02-04 | Verfahren zum Neuordnen von Frequenzsprung-Gruppen für eine FDM-/TDM-Funkübertragung |
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ID=6509493
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