DE4401980A1

DE4401980A1 - Vorrichtung zur Höhenverstellung und Dämpfung eines Fahrradsattels

Info

Publication number: DE4401980A1
Application number: DE19944401980
Authority: DE
Inventors: Joachim Link
Original assignee: LINK WILHELM KG
Current assignee: LINK WILHELM KG
Priority date: 1994-01-25
Filing date: 1994-01-25
Publication date: 1995-07-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Höhenverstellung und Dämpfung eines Fahrradsattels mit einer in ein Rahmenteil des Fahrrads einführbaren Sattelstütze.

Die Höhenverstellung eines Fahrradsattels erfolgt bislang dadurch, daß eine in Form eines Rohrfortsatzes ausgebildete und an der Unterseite des Sattels angeordnete Sattelstütze mehr oder weniger tief in ein Rahmenteil des Fahrrads einge führt und in der gewünschten Lage mit einem Festklemmhebel oder mittels einer Klemmschraube arretiert wird. Zur Verände rung der Sattelhöhe ist seither also stets ein Anhalten und Absteigen vom Fahrrad erforderlich. Bei Fixierung der Sattel höhe mittels einer Klemmschraube ist zur Sattelhöhenverstel lung außerdem der Einsatz eines Schraubenschlüssels notwendig. Sattelverstellungen werden daher bislang praktisch aus schließlich zur Anpassung an die Körpergröße des Fahrers zu Beginn einer Fahrt vorgenommen. Speziell bei geländegängigen Fahrrädern Mountain-Bike ist es jedoch von großem Vorteil, die Sitzhöhe auch in schwierigem bergigen Gelände zur Schwer punktsverlagerung verändern zu können. Bei steilen Bergabfahr ten kann beispielsweise durch ein Absenken des Sattels der Schwerpunkt nach hinten verlagert und dadurch das Gleichge wicht gestärkt werden. Bei einem anschließenden Anstieg des Geländes sollte der Sattel möglichst hoch eingestellt werden, um den Schwerpunkt weiter nach vorne zu verlagern und einen besseren Trittwinkel zu erreichen. Hierzu ist jedoch eine Verstellmöglichkeit des Fahrradsattels während der Fahrt er forderlich.

Zur Lösung dieses Problems schlägt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vor, die dadurch ausgezeichnet ist, daß sie ein in der Sattelstütze angeord netes und über einen Hebel steuerbares Gasfederelement auf weist. Durch einfaches Betätigen des Hebels ist also eine mühelose Verstellmöglichkeit der Sattelhöhe auch während der Fahrt völlig gefahrlos möglich. Die dadurch ermöglichte An passung der Sattelhöhe an die Geländeerfordernisse bedeutet neben mehr Bequemlichkeit durch die Verlagerung des Schwer punkts auch eine starke Herabsetzung der Unfallgefahr. Das Gasfederelement bewirkt außerdem in jeder Stellung eine zu sätzliche Dämpfung, was eine Verminderung der bei Geländefahr ten sehr starken Wirbelsäulenbelastung zu Folge hat. Der Hebel zur Verstellung des Gasfederelements kann zweckmäßigerweise unterhalb des Sattels an der Sattelstütze angeordnet sein, um eine gute Zugänglichkeit auch während der Fahrt zu gewährlei sten. Der Hebel kann jedoch auch am Lenker des Fahrrads an geordnet und über einen Bowdenzug mit dem Gasfederelement verbunden sein. Es ist dann nicht erforderlich, zur Sitzhöhen verstellung eine Hand vom Lenker zu nehmen.

Weitere Vorteile können sich ergeben, wenn die Sattelstütze mit dem Gasfederelement höhenverstellbar und mittels eines Klemmhebels feststellbar im Rahmenteil angeordnet ist. Damit kann zunächst bei ausgefahrener Gasfeder mit Hilfe des Klemm hebels die Normalposition des Sattels eingestellt werden. Die Anpassung der Sattelhöhe an die Geländeerfordernisse erfolgt dann über die Gasfederverstellung. Anschließend läßt sich die Normalposition des Sattels durch einfaches vollständiges Aus fahren der Gasfeder wieder einstellen.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele einer er findungsgemäßen Vorrichtung anhand der Zeichnung näher erläu tert.

Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Fahrrads mit einer erfindungsgemä ßen Vorrichtung zur Sattelhöhenverstel lung;

Fig. 2 eine vergrößerte Detailansicht des Fahr rads nach Fig. 1;

Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Detailan sicht einer zweiten Sattelhöhenverstell vorrichtung;

Fig. 4 eine Prinzipdarstellung der Funktionswei se der Sattelstütze nach Fig. 3.

Ein Sattel 11 des in Fig. 1 dargestellten Fahrrades 10 weist eine an seiner Unterseite angeordnete Sattelstütze 12 auf, die in ein Rahmenteil 13 eingeführt und mittels eines Klemmhebels 14 in ihrer Lage arretiert ist. Die Sattelstütze 12 enthält ein Gasfederelement 15, das über einen am Lenker 16 des Fahr rades 10 angeordnete Hebel 17 steuerbar ist. Der Hebel 17 ist hierzu mit einem längs eines Querholms 19 des Fahrradrahmens geführten Bowdenzug 18 mit dem Gasfederelement 15 der Sattel stütze 12 verbunden, wie insbesondere auch aus Fig. 2 ersicht lich ist. Die Detailansicht nach Fig. 2 zeigt auch den genaue ren Aufbau der Sattelstütze 12. Die Sattelstütze 12 wird von einem Standrohr 20 gebildet, an dessen unterem verschlossenen Ende 20.1 das in das Standrohr 20 eingeschobene Gasfederele ment 15 verankert ist. Zwischen Standrohr 20 und Gasfederele ment 15 ist eine Führungsbuchse 21 angeordnet. Zur Einstellung der Normalposition des Sattels 11 kann beispielsweise das Gasfederelement 15 vollständig ausgefahren und anschließend die Sattelstütze 12 mit dem Standrohr 20 so weit in das Rah menteil eingeführt, bis die gewünschte Höhe des Sattels 11 erreicht ist, und anschließend mittels des Klemmhebels 14 in dieser Lage fixiert werden. Bei steilen Bergabfahrten kann anschließend das Gasfederelement 15 durch Betätigung des He bels 17 komprimiert und dadurch der Sattel 11 abgesenkt und der Schwerpunkt des Fahrers nach hinten verlegt werden, wobei das Gasfederelement 15 in jeder beliebigen Position arretier bar ist. Am Ende der Talfahrt ist dann die Normalposition des Sattels 11 durch Lösen der Gasfeder 15 mittels des Hebels 17 einfach wieder herstellbar.

Bei der in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung sind der am Lenker 16 des Fahrrades 10 angeordnete Hebel 17 und der Bowdenzug 18 der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2 durch einen unterhalb des Sattels 11 direkt am Gasfederelement 15 angeordneten Auslöse hebel 17′ ersetzt. Hier erfolgt also die Betätigung des Gasfe derelementes und damit die Höhenverstellung des Sattels 11 durch Betätigung des Hebels 17′ unterhalb des Sattels. Diese Lösung ist im Vergleich zu der in den Fig. 1 und 2 gezeigten konstruktiv einfacher, sie hat jedoch den Nachteil, daß zur Betätigung des Hebels 17′ während der Fahrt eine Hand vom Lenker 16 genommen werden muß. In allen übrigen Elementen entspricht die Vorrichtung nach Fig. 3 derjenigen nach den Fig. 1 und 2 und ist daher auch mit gleichen Bezugsziffern versehen.

Fig. 4 zeigt noch einmal die Sattelstütze 12′ nach Fig. 3 isoliert und in vergrößerter Darstellung in zwei Positionen des Gasfederelementes 15. Dick eingezeichnet ist die Stellung, in der das Gasfederelement 15 vollständig komprimiert, d. h. der Sattel in seiner niedrigst möglichen Stellung ist. Etwas dünner eingezeichnet ist eine ausgefahrene Position des Gasfe derelementes 15 dargestellt. Die Verstellung des Gasfederele mentes 15 erfolgt hierbei wieder über den Auslösehebel 17′.

Claims

1. Vorrichtung zur Höhenverstellung und Dämpfung eines Fahr radsattels mit einer in ein Rahmenteil des Fahrrads ein führbaren Sattelstütze, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein in der Sattelstütze (12, 12′) angeordnetes und über einen Hebel (17, 17′) steuerbares Gasfederelement (15) aufweist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (17′) unterhalb des Sattels (11) an der Sattel stütze (12′) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (17) am Lenker (16) des Fahrrads (10) angeordnet und über einen Bowdenzug (18) mit dem Gasfederelement (15) verbunden ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sattelstütze (12, 12′) mit dem Gasfederelement (15) höhenverstellbar und mittels eines Klemmhebels (14) feststellbar im Rahmenteil (13) angeord net ist.